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Befragung zur Angebotsstruktur von Jungenarbeit in SachsenanhaltHendrik Möser, ProMann,
Familienverband Deutschland e.V. &Dr. Arnd Hofmeister, Hochschule Magdeburg- Stendal (FH)
Lebenslagen von Jungen
Bericht des BMSFJF „Mädchen und Jungen in Deutschland - Lebenssituationen, Unterschiede, Gemeinsamkeiten“ (2007):
Je höher der Schulabschluss, desto höher der Anteil von Mädchen.
Jungen auffälliger durch Aufmerksamkeit forderndes Verhalten (8xmehr ADHS, mehr Opfer und Täter von Gewalt)
=> Nicht Jungen generell benachteiligt sondern Jungen aus bildungsfernen Schichten oder Jungen mit Migrationshintergrund. Für Jungen aus bildungsnahen Schichten zahlt sich die „patriarchale Dividende“ (Connell 2000) noch aus.
Gesellschaftlicher HintergrundUmbau der Produktionsweise in globalisierten
Hightech-Kapitalismus / demokratischen Wissensgesellschaften mit veränderten Anforderungsprofilen.
• Demokratisierung der Geschlechterverhältnisse• Abwertung und Rückbau körperlicher Tätigkeiten• Aufwertung kommunikativer und sozialer
Kompetenzen „traditionelle Arbeiter-Männlichkeit“ verliert soziale
und materielle Grundlage
Spirale der Selbstausgrenzung Jungen mit traditionellen Männlichkeitsbildern und damit
verknüpften Überlegenheitsfantasien (unterlegenen) Rolle als Lernende Ablehnung von Autorität und chauvinistische Abgrenzung gegen
Mitschülerinnen und weibliche Lehrkräfte. Nicht-Eingeständnis von Lernschwäche und Hilfebedarf Selbstausgrenzung als Risiko einer betont männlichen
Sozialisation unter prekären Rahmenbedingungen. (BMSFJF 2007)
=> Notwendigkeit der Unterstützung durch spezifische Angebote für Jungen
Studie zu Angebotsstrukturen in der Jungenarbeit in Sachsen-Anhalt
Leitfragen: Wer bietet eigentlich was an und wo gibt es (Unterstützungs-)bedarfe?
Methode: Fragebogen
Rücklauf: 40 % (N= 195)
Einrichtungsarten
Einrichtungsart (N=194)
35%
14%
5%
3%
15%
2%
13%
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%
Kita
Hort
Schule
Tagesgruppe
offene Treffs / Jugendclubs
teilstationäre Einrichtung
stationäre Einrichtung
Mitarbeiterstruktur
In den befragten Einrichtungen arbeiten im Mittel 1 männlicher und 6 weibliche MitarbeiterInnen
Machen Sie Angebote, die sich primär an Jungen richten? (N= 195)
3%
46%51%
Keine Antw ort
Ja
Nein
Prozentualer Anteil der Jungsarbeit am Gesamtangebot Durchschnittlich 15 % (Medianwert) des
Gesamtangebotes der befragten Einrichtungen richtet sich primär an Jungen bei einer mittleren Streuung von 5%.
Art der Angebote, die sich primär an Jungen richten
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%
Erlebnispädagogische Angebote
Sportangebote
Handwerkliche Tätigkeiten
Gesprächskreise zu Jungsthemen
Einzelarbeit
Musik
Sonstiges
Von wem werden die Angebote, die sich primär an Jungen richten, durchgeführt? (N=195)
33%
17%26%
24% Keine Antwort
männliche Mitarbeiter (internund/oder extern)
weibliche Mitarbeiterinnen(intern und/oder extern)
von beiden gemeinsam
In welchen Bereichen wünschen Sie Unterstützung? (N=195)
28%
24%
38%
26%
52%
15%
17%
25%
13%
9%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
Sexualität
Drogen
Sozialverhalten
Rechtsradikalismus
Gewalt
Beziehung gestalten
Homosexualität
Eltern
Zukunftsplanung
Beruf
Wie oft machen Sie Angebote, dei sich ausschließlich an Jungen richten? (N=104)
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45%
mehrmals wöchtenlich
wöchtenlich
monatlich
halbjährlich
jährlich
einmalig
Welche Rahmenbedingungen sind für jungsspezifische Angebotebesonders hilfreich? (N=195)
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
spezifische Jungsräume
besondere Materialien
ausschließlich männliches Personal
besondere Fachkenntnisse
Wie wichtig sind jungsspezifische Angebote für das Sozialverhalten? (N=195)
7%
25%
53%
12%
2%
1%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
Keine Antwort
sehr wichtig
wichtig
weniger wichtig
unwichtig
kontraproduktiv
Wie wichtig sind jungsspezifische Angebote für Lernen und Wissenserwerb? (N=195)
7%
13%
48%
27%
6%
1%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
Keine Antwort
sehr wichtig
wichtig
weniger wichtig
unwichtig
kontraproduktiv
Wie wichtig sind jungsspezifische Angebote für die persönlich-emotionale Entwicklung? (N=195)
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50%
Keine Antwort
sehr wichtig
wichtig
weniger wichtig
unwichtig
kontraproduktiv
Sind Sie an Informationen zur Jungenpädagogik interessiert? (N=195)
8%
76%
16%
Keine Antwort
Ja
Nein
Sind Sie an Forbildungen zum Thema Jungenarbeit interessiert? (N=195)
13%
71%
16%
Keine Antwort
Ja
Nein
Anteil der jeweiligen Einrichtung die Schulungsbedarf zum Thema Sozialverhalten haben
0,00% 10,00% 20,00% 30,00% 40,00% 50,00% 60,00% 70,00% 80,00%
Kita
Hort
Schule
Tagesgruppe
offene Treffs /Jugendclubs
teilstationäreEinrichtung
stationäre Einrichtung
Anteil der jeweiligen Einrichtung die Schulungsbedarf zum Thema Gewalt haben
33,82%
77,78%
55,56%
83,33%
34,48%
100,00%
84,00%
0,00% 20,00% 40,00% 60,00% 80,00% 100,00% 120,00%
Kita
Hort
Schule
Tagesgruppe
offene Treffs / Jugendclubs
teilstationäre Einrichtung
stationäre Einrichtung
Anteil der Sportangebote als primäre Jungsangebote der jeweiligen Einrichtungen
33,82%
85,19%
44,44%
83,33%
79,31%
50,00%
84,00%
0,00% 10,00% 20,00% 30,00% 40,00% 50,00% 60,00% 70,00% 80,00% 90,00%
Kita
Hort
Schule
Tagesgruppe
offene Treffs / Jugendclubs
teilstationäre Einrichtung
stationäre Einrichtung
Anteil handwerklicher Angebote als primäre Jungsangebote der jeweiligen Einrichtungen
19,12%
59,26%
22,22%
50,00%
17,24%
25,00%
68,00%
0,00% 10,00% 20,00% 30,00% 40,00% 50,00% 60,00% 70,00% 80,00%
Kita
Hort
Schule
Tagesgruppe
offene Treffs /Jugendclubs
teilstationäre Einrichtung
stationäre Einrichtung
Schlussfolgerungen
Ausdifferenzierung des Angebotes Jungenarbeit ist mehr als Fußball oder
umgekehrt Fußball muss mehr sein als bolzen
• Breiter Bedarf an Fortbildung zu Jungenarbeit • Wunsch nach Entwicklung neuer Materialien
und Strategien
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!