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97 des Giftes zu Guristen des in den NahriirigslniI!eln enthalte- nen Salzes aufgelijst bleibe. 4) Dass bei Anwendung des Aetzsuhlimats zur Conser- virung anatomischer GegensiEnde zwischen dem organischen Gewebe und dem Q~iecksill~ercliloriile eine inehr cheniische Verbindung sich bildet , die niclit in FPirlniss iibergeht , ana- log dem mit Eiweiss kind Fibrin. 5) Dass clas Queclrsilberchlorid in Beriihruiig mit ani- malischen Substanzen nicht iri Quecksilberchloriir umgewan- delt wird , wie einige Scliriftsieller angeben. D r it t e A b t he i 1 u n g. N at u rge s chi ch t e. Bemerkung <her die Facherpalme ; win Professor Dr. Id ie r b a c h in Heidelberg. DieFiicher-Palme, ~Orass~s~a~eZ~~~~r~is, gehijrt inDioecia Hexandria Linn., in die natiirliche Fairiilie der Palmen, ist ein ansehnlicher schijner Baum, dessen hoher Slanim meistens oben und unten weniger dick ist , als in der Mitte. Die grossen BlPtter sind fscherfijrmig ausgebreitet, ihre Einschnif te Iang, schmal und spitz, die Blattstiele dick hohl und mit kleinen stechenden Erltabenheiten besetzt. Die Bliithenkolben der miinnlichen und weiblicheii BPume sind einfach lang j jedes einzelne Blumchen wird von einer Schuppe bekleidet. Die Frucht ist oval, glatt, braungelb, yon einer fleischigen, Arch. d.Pharm. 11. Reihe. VIII.Bds. 1. Hft. r

Bemerkung über die Fächerpalme

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des Giftes zu Guristen des in den NahriirigslniI!eln enthalte- nen Salzes aufgelijst bleibe.

4) Dass bei Anwendung des Aetzsuhlimats zur Conser- virung anatomischer GegensiEnde zwischen dem organischen Gewebe und dem Q~iecksill~ercliloriile eine inehr cheniische Verbindung sich bildet , die niclit in FPirlniss iibergeht , ana- log dem mit Eiweiss kind Fibrin.

5) Dass clas Queclrsilberchlorid in Beriihruiig mit ani- malischen Substanzen nicht i r i Quecksilberchloriir umgewan- delt wird , wie einige Scliriftsieller angeben.

D r i t t e A b t h e i 1 u n g. N at u rge s c h i ch t e.

Bemerkung <her die Facherpalme ; win

Professor Dr. Id ie r b a c h in Heidelberg.

DieFiicher-Palme, ~ O r a s s ~ s ~ a ~ e Z ~ ~ ~ ~ r ~ i s , gehijrt inDioecia Hexandria Linn., in die natiirliche Fairiilie der Palmen, ist ein ansehnlicher schijner Baum, dessen hoher Slanim meistens oben und unten weniger dick ist , als in der Mitte. Die grossen BlPtter sind fscherfijrmig ausgebreitet, ihre Einschnif te Iang, schmal und spitz, die Blattstiele dick hohl und mit kleinen stechenden Erltabenheiten besetzt. Die Bliithenkolben de r miinnlichen und weiblicheii BPume sind einfach lang j jedes einzelne Blumchen wird von einer Schuppe bekleidet. Die Frucht ist oval, glatt, braungelb, yon einer fleischigen,

Arch. d.Pharm. 11. Reihe. VIII.Bds. 1. Hft. r

faserigen, saftigen , siissen , wohlriechenden Hiiue umgeben, die drei lmiicherne Saarnen von der Gestalt und Grosse eines Enten - Eies enthslt , irinerhalb sind sie saftig urid markig. -

E u i n p f nennt diese in ganz Ostindien , zuinal in Java, Celebes, Ceilon, an Jer BiEste von Koromandel einheimi- scheii Palme, L o n t a r u s d o r n e s t i c n (AnG. I. p . 45. tnh. lo). Sie w i d vorziiglicli zur Eereitung eines weinar- {&en Getrsnkes und einer zuckerartigen Materie benutzt. Die Elumenliolben liefern den Saft , aus dein der Palinwein be- reitet mird. Zur Eercitirng des Zucliers dunstet iiian den SaFt iiber gelindern Feuer 7.u einem dicken Syrup ein, der sodann in liingliclie RGrSchen gcgossen und i i i i Eauclie vol- lends getrocknet wird, dies ist dann der braune Lontar - Zuclier, de r auch Jognra heisst. Die Javaner niachen da- yon kleine Zuckerhiite, die sie in ElXlter wickeln und SO

zit Markt bringen. W e n n ein Freiiider yon dicsein Zucker zu vie1 gcniesst, SO crfolgt lcicht ein ruhrartiger Durclfall. In Ceilon urid auf der Kiiste yon Koromandel wird der Saft der jungen SaamenkGrner zu den Leclrereien gcrechnet , aucti macht man illis Clem Fleisch der reifen Friichte eine Art KLI- ctien. Die Cotyledonen oiler jungen Triebe bei dem lieimen des Saamens werden hliiifig zur Speise benntzt.

Aus den mPnnlichen Flclierpalmen wircl aiich der Saft abgezapft , der aber meistens als Arzneimittel gebraucht Iyird. Man hat nzmlich gefunden, dass derselbe, des illorgens niicli- tern getrunken, denjenigen dienlich ist , die mit Schwinil- sucht , Blutspeien und andern auszehrenden Iirankheiten be- liaftet sind, es wurtlen so Personen geheilt , deren Retiurig den europiisclieri Aerzlen bereits unmijglich schien.

An der malabarischen Kiiste und andern Orten wer- den die Eliitter dieses Eaums als Schreib - Material siatt Pa- pier benutzt , auch macht man Sonnenschirme, Hiite, JiBrb- chen u. dgl. daraus. Ails dem Holz der mXnnlichen BEume

verfertigt man in Ceilon KHstchen und andere Geriithschaf- ten , die polirt sehr schiin sind und das Ansehen des Ehen- holzes liaben. -

Neuer Fundor t des Thcestrauches.

Der Calcutta Courier vom 16. April 1835 zeigt an, dass, -nach den kiirzlich eingegnngenen Berichten, der Thee- strauch an der Osigrenze der Brittischen Besitzungen in In- dien, auf den Gebirgen von Manipour gefunden wordeii ist, und dass Muster von BlLtlern an die Bgricultur -Societlt, SO wie an die Gesellscliaft fiir Garteiibau in London gesclriclit worden sind; sie befinden sicL vorerst in den Hiinden des bekannten uud beriihmten Botanikers W a l l i c h .

Man verdankt diese Entdeclruiig den1 Major G r a n i ,

welcher von den Chinesen, die die Tlieepflanze in den Chi- nesischen GXrten kennen gelerrit hailen , deren Daseyn auf den gedacliten Gebirgen erfalren. Ueber den V'erth des aus diesen Bliittern zu erholtenderi Tliees liann man noch n i c k urtheilen , indem d a m einige Zubereitungen erforder- lich sind.

Immerhhi ist es hochst arigenehin zu wissen, dass die Pflanze auf jenen Gebirgen in einer grossen Streclie vorkommt, und so den Vortheil gewiihren kann, uns von den Chinesen in Elinsiclit einer Waare unablizngig maclien zu lronnen, die als LieblingsgetrHnk den Europiiern so niithig und als Han- delszweig so wichtig ist.

Die Gebirge von Manipour, wo der Theestrauch wild wZichst , miissen eine ansehnliche Hohe haben, da einem neuern Berichle zufolge in den doriigen Fichien - und Eichen-

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