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2919 620. Georg Meyer: Ueber eine Verbindung der Borsilure mit Phosphorsiiure. (Eingegangen am 7. November; .mitgetheilt in der Sitzung von Hrn. w. will.) Wenn man Losungen von Borsaure mit Phosphorsaure eindampft und den Riickstand gliiht, so erhalt man eine Masse, die zerrieben und rnit warmem Wasser behandelt ein weisses Pulver ungelost liisst. Dasselbe ist, falls nicht sehr stark gegliiht wurde, sehr schwer auf das Filter zu bringen resp. auszuwaschen. Die Substanz ist geschmacklos , unschmelzbar , in der Flamme (unter Zersetzung?) fliichtig. Die Analyse ergab: Gefunden Ber. fiir POaB PsOs 67.18 66.60 66.98 pCt. Ba 0s - 33.38 33.02 3 100.00 Die phosphorsaure Borsaure, in welcher die Borsaure die Rolle einer Base spielt, ist chemisch sehr indifferent. Zwar rStheten meine Praparate feuchtes Lakmuspapier , jedoch kann man mit Wasser kochen, ohne dass die Substanz sich zusehends lost, selbst kochende Alkalien greifen nur sehr langsam an. Mit schmelzenden Alkalien und deren Carbonaten tritt augenblicklich Zersetzung ein, auch beim andauernden Gliihen mit Chlornatrium entsteht eine in Wasser losliche Schmelze. Es ist mir bislang nicht gelungen , borophosphorsaure Salze darzustellen; dieselben scheinen, wenn sie existiren , sich mit Wasser leicht zu zersetzen. A a c h e n , den 6. November 1889. 621. W. Suida: Bemerkung zu der Arbeit von Leo Sempoto wski iiber isomere Derivate des Aethylbensols. (Eingegangen am 9. November; mitgetheilt in der Sitzung von Hrn. W. Will.) In dem soeben erschienenen dreizehnten Hefte dieser Berichte befindet sich eine Arbeit von Hrn. S e m p o t o w s k i iiber isomere Deri- rate des Aethylbenzols I), in welcher unter Anderem auch ein o-Aethyl- phenol und dessen Sulfosaure beschrieben ist. Dem Herrn Verfasser scheint entgangen zu sein, dass das o-Aethylphenol und dessen Sulfo- I) Diese Berichte XXII, 2662.

Bemerkung zu der Arbeit von Leo Sempotowski über isomere Derivate des Aethylbenzols

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Page 1: Bemerkung zu der Arbeit von Leo Sempotowski über isomere Derivate des Aethylbenzols

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620. G e o r g M e y e r : Ueber eine Verbindung der Borsilure mit Phosphorsiiure.

(Eingegangen am 7. November; .mitgetheilt in der Sitzung von Hrn. w. will.) Wenn man Losungen von Borsaure mit Phosphorsaure eindampft

und den Riickstand gliiht, so erhalt man eine Masse, die zerrieben und rnit warmem Wasser behandelt ein weisses Pulver ungelost liisst. Dasselbe ist, falls nicht sehr stark gegliiht wurde, sehr schwer auf das Filter zu bringen resp. auszuwaschen.

Die Substanz ist geschmacklos , unschmelzbar , in der Flamme (unter Zersetzung?) fliichtig.

Die Analyse ergab: Gefunden Ber. fiir POaB

PsOs 67.18 66.60 66.98 pCt. Ba 0 s - 33.38 33.02 3

100.00 Die phosphorsaure Borsaure, in welcher die Borsaure die Rolle

einer Base spielt, ist chemisch sehr indifferent. Zwar rStheten meine Praparate feuchtes Lakmuspapier , jedoch kann man mit Wasser kochen, ohne dass die Substanz sich zusehends lost, selbst kochende Alkalien greifen nur sehr langsam an. Mit schmelzenden Alkalien und deren Carbonaten tritt augenblicklich Zersetzung ein, auch beim andauernden Gliihen mit Chlornatrium entsteht eine in Wasser losliche Schmelze. Es ist mir bislang nicht gelungen , borophosphorsaure Salze darzustellen; dieselben scheinen, wenn sie existiren , sich mit Wasser leicht zu zersetzen.

A a c h e n , den 6. November 1889.

621. W. Suida: Bemerkung zu der Arbeit von Leo S e m p o t o wski iiber isomere Derivate des Aethylbensols.

(Eingegangen am 9. November; mitgetheilt in der Sitzung von Hrn. W. Will.)

In dem soeben erschienenen dreizehnten Hefte dieser Berichte befindet sich eine Arbeit von Hrn. S e m p o t o w s k i iiber isomere Deri- rate des Aethylbenzols I), in welcher unter Anderem auch ein o-Aethyl- phenol und dessen Sulfosaure beschrieben ist. Dem Herrn Verfasser scheint entgangen zu sein, dass das o-Aethylphenol und dessen Sulfo-

I) Diese Berichte XXII, 2662.

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siiure auf gleiehe Weise, namlicb durch Diazotirung von o-Amidoiithyl- benzol und Zersetzung des entstandenen Diazoderivates mit Wasser, schon vor vielen Jahren Ton mir und Hrn. Dr. P l o h n I) dargestellt und ausfiihrlich beschrieben worden ist. Be i l s t e in und K u h l b e r g a) erhielten dasselbe o-Aethylphenol noch friiher durch Verschmelzen der $-Aethylbenzolsulfosaure mit Kali und Ciami ci an 3) wies dasselbe unter den Producten der Destillation des Ammoniakgummiharzes Bber Ziukstaub nach.

Wien , 5. November 1859.

622. Will iam Orren Emery: Beitrlge ~ u r Kenntnies der Tricarballylsliure.

mttheilung auS dem chem. Institut der Universitiit Bonn.] (Eingegangen am 9. November; mitgetheilt in der Sitzung von Hrn. W. Will.)

Ueber Versuche zur Darstellung des Chlorids, Amids und Ani- lids der Tricarballyleiiure finden sich keine Angaben in der Literatur vor; es wurde daher unternommen, genannte Verbindungen zu be- reiten, urn unsere Kenntnisse uber diese Saure etwas zu erweitern. Obgleich die Unterauchung noch keineswegs abgeschlossen ist , so mochte ich doch uber die bis jetzt gewonnenen Resultate vorliiutigen Bericht erstatten.

Die zur Darstellung der Tricarballylsaure nijthige Menge Aconit- siiure wurde zum Theil aus Acetylcitronensiiureester nach A nschii t z und Kl ingemann 4), zum Theil direct aus der Citronensaure mittelst Schwefelsiiure nach H e n t s c h e l ) gewonnen. Zur Reduction der Aconitsiiure bat sich folgendes Verfahren als zweckmiissig gezeigt: Aconitsiiure wird in Portionen von 3 0 g in 100 ccm Wasser geliist, sodann allmiihlich bis zur alkalischen Reaction mit 2 procentigem Natriumamalgam veraetzt. Hierauf giebt man einen grossen Ueber- schuss (150 g) von Natriumamalgam auf einmal hinzu und erwarmt

l) LXXXI. Band d. Sitzb. d. K. Acad. der Wissensch. 1I.Abth. Febr.-Heft.

9 Ann. Chem. Pham. 156, 211. 3> Diese Berichte XII, 1658. ‘1 Diem Berichte XVIII, 1953. 5, Journ. fiir prakt. Chem. 35, 205.

Jahrg. 1880; und diese Berichte XIII, 1871 b.