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herausgegeben von der in Zusammenarbeit mit Berliner Woche Iberliner Tiere Nr. 28 | Ausgabe 1 2017 Ein Date mit Biss Moderner, größer, erlebnisreicher: Die rund 1000 Quadrat- meter große Reptilienabteilung im ersten Obergeschoss des Aquariums wurde umgebaut. Zu den neuen Attraktio- nen gehören nun die kommentierten Krokodilfütterungen. Die Hauptstadtzoos brauchen Freunde! Seite 2 Lions Club spendete für Kinder Seite 3 Schöneres Gehege für Malaienbären Seite 6 Frühlingshafte Konzerte im Schloss Seite 8 Alfred-Brehm-Haus wird umgebaut aus dem inhalt dieser AusgaIbe Innerhalb von zwölf Monaten wurde der gesamte Reptilienbereich des Aquariums bei laufendem Betrieb erneuert, Terrarien zusam- mengelegt, der Tierbestand reduziert und aus Betonvitrinen natur- nahe Lebensräume gestaltet. Richtig schön ist die Anlage geworden. Und ein besonderes Highlight wird den Besuchern ganz neu jeden Dienstag und Freitag um 11 Uhr geboten. Dann versammeln sich große und kleine Tierfreunde auf der Dschungelbrücke in der Kro- kodilhalle. Sie blicken nach unten, sehen drei Ganges-Gavial-Da- men mit ihren langen, schmalen Schnauzen und warten, dass die öffentliche Fütterung beginnt. Mehr dazu auf Seite 4 Reptilienabteilung im Aquarium wurde umgebaut – Jetzt mit naturnaher Kulisse und kommentierter Fütterung Auch in diesem Jahr wird es eine Vielfalt von Neuerungen in den Hauptstadtzoos geben. Pandas ziehen in den Zoo und es beginnt der Umbau des Raubtierhauses. Im Tierpark wird das Alfred- Brehm-Haus umgebaut und noch vieles mehr. Diese Entwicklung wollen wir als Förderverein von Tierpark und Zoo unterstüt- zen und mitgestalten. Unser bürgerschaftliches Engagement ist notwendig, um diese einzigartige Schönheit von Tierpark und Zoo, die ganz indivi- duell die Besucher in die Welt der Tiere entführt, auch für kommende Generationen zu erhalten. Hier gibt es einen bunten Fächer von Möglichkei- ten der aktiven Unterstützung und Förderung der Hauptstadtzoos: Ehrenamt, Mitgliedschaft im Förderverein, Spenden und Zuwendungen, testamentarische Verfügungen oder auch eine Patenschaft über ein Tier. Diese vielfältigen Chancen geben jedem einen Rahmen dafür, um sich mit seinen persönlichen Möglichkeiten für die Hauptstadtzoos zu enga- gieren. Beide Einrichtungen brauchen gleicher- maßen unsere Unterstützung, die Unterstüt- zung von Ihnen, um Ideen und Projekte mit dem Zoo und mit dem Tierpark gemeinsam umzusetzen. Dieses Engagement werden nicht nur die vielen Freunde von Tierpark und Zoo würdigen, auch kommende Generationen werden dankbar sein, dass wir uns heute für die Zukunft der Hauptstadtzoos engagieren und aktiv an deren Entwicklung teilhaben. Dabei können wir offensiv mit der Schönheit und Einzigartigkeit beider Oasen werben und müssen uns nicht vor anderen Freizeit- oder auch Bildungseinrichtungen in Berlin verstecken. Mit dem Bewusstsein dieses Reichtums an Bildung, Erholung, Forschung und dem Engagement im Artenschutz kön- nen wir gemeinsam überzeugen. Thomas Ziolko, Vorsitzender der Fördergemeinschaft von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e.V. Wenn Tierpfleger Ronny Keßner die Gan- ges-Gaviale füttert, dann kann er den Besuchern viel berichten, unter ande- rem, dass die langschnäuzigen Krokodile am liebsten Fisch fressen. Fotos: Barz

Berliner Woche - Schloss Friedrichsfelde · 2019. 9. 18. · Berliner Woche. I b e r l i n e r T i e r e. Nr. 28 | Ausgabe 1 2017. Ein Date mit Biss. Moderner, größer, erlebnisreicher:

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Page 1: Berliner Woche - Schloss Friedrichsfelde · 2019. 9. 18. · Berliner Woche. I b e r l i n e r T i e r e. Nr. 28 | Ausgabe 1 2017. Ein Date mit Biss. Moderner, größer, erlebnisreicher:

herausgegeben von der

in Zusammenarbeit mit

Berliner Woche

IberlinerTiere

Nr. 28 | Ausgabe 1 2017

Ein Date mit BissModerner, größer, erlebnisreicher: Die rund 1000 Quadrat-meter große Reptilienabteilung im ersten Obergeschossdes Aquariums wurde umgebaut. Zu den neuen Attraktio-nen gehören nun die kommentierten Krokodilfütterungen.

Die Hauptstadtzoos

brauchen Freunde!

Seite 2 Lions Club spendete für KinderSeite 3 Schöneres Gehege für Malaienbären

Seite 6 Frühlingshafte Konzerte im SchlossSeite 8 Alfred-Brehm-Haus wird umgebaut

aus dem inhaltdieser AusgaIbe

Innerhalb von zwölf Monaten wurde der gesamte Reptilienbereichdes Aquariums bei laufendem Betrieb erneuert, Terrarien zusam-mengelegt, der Tierbestand reduziert und aus Betonvitrinen natur-nahe Lebensräume gestaltet. Richtig schön ist die Anlage geworden.Und ein besonderes Highlight wird den Besuchern ganz neu jedenDienstag und Freitag um 11 Uhr geboten. Dann versammeln sichgroße und kleine Tierfreunde auf der Dschungelbrücke in der Kro-kodilhalle. Sie blicken nach unten, sehen drei Ganges-Gavial-Da-men mit ihren langen, schmalen Schnauzen und warten, dass dieöffentliche Fütterung beginnt. Mehr dazu auf Seite 4

Reptilienabteilung im Aquarium wurdeumgebaut – Jetzt mit naturnaher Kulisse und kommentierter Fütterung

Auch in diesem Jahr wird es eine

Vielfalt von Neuerungen in den

Hauptstadtzoos geben. Pandas

ziehen in den Zoo und es beginnt

der Umbau des Raubtierhauses.

Im Tierpark wird das Alfred-

Brehm-Haus umgebaut und

noch vieles mehr. Diese Entwicklung wollen wir

als Förderverein von Tierpark und Zoo unterstüt-

zen und mitgestalten. Unser bürgerschaftliches

Engagement ist notwendig, um diese einzigartige

Schönheit von Tierpark und Zoo, die ganz indivi-

duell die Besucher in die Welt der Tiere entführt,

auch für kommende Generationen zu erhalten.

Hier gibt es einen bunten Fächer von Möglichkei-

ten der aktiven Unterstützung und Förderung

der Hauptstadtzoos: Ehrenamt, Mitgliedschaft

im Förderverein, Spenden und Zuwendungen,

testamentarische Verfügungen oder auch eine

Patenschaft über ein Tier.

Diese vielfältigen Chancen geben jedem einen

Rahmen dafür, um sich mit seinen persönlichen

Möglichkeiten für die Hauptstadtzoos zu enga-

gieren. Beide Einrichtungen brauchen gleicher-

maßen unsere Unterstützung, die Unterstüt-

zung von Ihnen, um Ideen und Projekte mit

dem Zoo und mit dem Tierpark gemeinsam

umzusetzen. Dieses Engagement werden nicht

nur die vielen Freunde von Tierpark und Zoo

würdigen, auch kommende Generationen

werden dankbar sein, dass wir uns heute für

die Zukunft der Hauptstadtzoos engagieren

und aktiv an deren Entwicklung teilhaben.

Dabei können wir offensiv mit der Schönheit

und Einzigartigkeit beider Oasen werben

und müssen uns nicht vor anderen Freizeit-

oder auch Bildungseinrichtungen in Berlin

verstecken. Mit dem Bewusstsein dieses

Reichtums an Bildung, Erholung, Forschung

und dem Engagement im Artenschutz kön-

nen wir gemeinsam überzeugen.

Thomas Ziolko,

Vorsitzender der Fördergemeinschaft

von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e.V.

Wenn Tierpfleger Ronny Keßner die Gan-ges-Gaviale füttert, dann kann er denBesuchern viel berichten, unter ande-rem, dass die langschnäuzigen Krokodileam liebsten Fisch fressen. Fotos: Barz

Page 2: Berliner Woche - Schloss Friedrichsfelde · 2019. 9. 18. · Berliner Woche. I b e r l i n e r T i e r e. Nr. 28 | Ausgabe 1 2017. Ein Date mit Biss. Moderner, größer, erlebnisreicher:

Spendenkonto:Freunde Hauptstadtzoos Commerzbank IBAN: DE02 1204 0000 0912 9008 00BIC: COBADEFFXXXBetreff: Kinderpatenschaft

Lions Club Wuhletalspendete für KinderpatenschaftDer Lions Club Berlin-Wuhletal spendete kürz-lich 1000 Euro für das Projekt Kinderpaten-schaft, das Kindern aus sozial benachteiligten Familien einen kostenfreien Besuch im Tierparkoder im Zoo ermöglicht.

Die Spende wird für Kinder aus Marzahn-Hellersdorfverwendet. Gemeinsam mit der Vorsteherin der Be-zirksverordnetenversammlung von Marzahn-Hellers-

dorf, Kathrin Bernikas (CDU), die auch Mitglied imFörderverein ist, wird die Umsetzung geplant.

Mit einer Spende von 7 Euro kann einem Kind derBesuch der Hauptstadtzoos ermöglicht werden.„Als Förderverein der Hauptstadtzoos wollen wirauch unsere soziale Verantwortung wahrnehmen.Genau von diesem lokalen Engagement lebt Ber-lin“, so Thomas Ziolko, Vorsitzender der Förder-gemeinschaft von Tierpark und Zoo Berlin.

Kathrin Bernikas, Thomas Ziolko (Vorsitzen-der der Freunde der Hauptstadtzoos, HansMußmacher (Präsident Lionsclub Wuhletal

Seite 2

Im März 1956 gründete sich dieGemeinschaft der Förderer vomTierpark Berlin. Initiator hierfürwar der langjährige Direktordes Tierparks, Prof. Dr. Dr. h.c.Heinrich Dathe.

In den Jahren bis 1989 stellten dieMitglieder des Fördervereins demTierpark Berlin für den Ausbauüber eine Million Mark an Spen-den zur Verfügung. Seit dem Jahr2007 fördert der Verein auch denZoo Berlin und ist seitdem die För-dergemeinschaft von TierparkBerlin und Zoo Berlin e.V. Seit1990 hat der Förderverein über

2,5 Millionen Euro an den Tierparkund 450.000 Euro dem Zoo anSpenden übergeben.

Der Tierpark Berlin mit demSchloss Friedrichsfelde und demZoo Berlin mit dem Zoo-Aquariumstehen vor großen Herausforde-rungen: Sie müssen sich unter Be-rücksichtigung der modernenStandards für Zoos weiterentwi-ckeln. Jede Veränderung ist je-doch mit zusätzlichen finanziellenAnstrengungen verbunden. AlsFreund der Hauptstadtzoos si-chern Sie mit Ihrer Mitgliedschaftden Erhalt der tierischen Oasen

Berlins und nehmen an der Ent-wicklung aktiv teil. Durch die eh-renamtliche Struktur des Förder-vereins ist sichergestellt, dass 100Prozent der Spenden in die Förde-rung von Zoo und Tierpark fließen.Gleichzeitig bietet der Förderver-ein seinen Mitgliedern vielzähligeMöglichkeiten, um sich für die Ar-

tenvielfalt der Hauptstadtzoos zuengagieren. Erfahren Sie ständigviele Neuigkeiten aus dem tieri-schen Berlin und profitieren Siegleichzeitig von der Arbeit – unteranderem durch folgende Vorteile:

• 10 Prozent Ermäßigung auf die Jahreskarten von Tierpark,Zoo und Aquarium

• 30 Prozent Ermäßigung auf den Tageseintritt in den Hauptstadtzoos

• monatliche Spezialführungenund Sonderveranstaltungen

• spannende Exkursionen zu günstigen Preisen in andere Zoos

• Beiträge und Spenden sindsteuerlich absetzbar

Sie möchten die Entwicklung vonTierpark und Zoo aktiv unterstützen

• als Mitglied im Förderverein?• durch Einzelspenden, zum

Beispiel für Bauprojekte, Artenschutzprojekte, für die Bildungsarbeit?

• durch ehrenamtliche Tätigkeit?

Wir freuen uns über Ihr Interesseund informieren Sie gerne näherzu den Möglichkeiten. Senden Sieuns einfach eine E-Mail oder denunten stehenden Coupon!

Werden auch Sie Freund der Hauptstadtzoos!Als Mitglied des Fördervereins bieten sich vielfältige Möglichkeiten, die Zukunft von Zoo und Tierpark aktiv mitzugestalten

IMPRESSUM

erscheint imBerliner Wochenblatt Verlag GmbH, Wilhelmstraße 139, 10963 Berlin

Telefon: (030) 887 277 100Chefredakteur: Helmut Herold (V.i.S.d.P)

in Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft der Förderer von Tierpark

Berlin und Zoo Berlin e.V.Tel.: (030) 51 53 14 07

www.freunde-hauptstadtzoos.deAnzeigen: Thomas ZiolkoRedaktion: Berliner WocheGestaltung: Peter Erdmann

Druck: Axel Springer Druckhaus SpandauAuflage: 40.000 Exemplare

wird kostenlos verteilt an den Kassen von Tierpark und Zoo Berlin sowie in Berliner Bürgerämtern

Testament stiftet ZukunftDer Wille versetzt Berge. Besonders der letzte!

IberlinerTiereAusgabe 1 2017 DER FÖRDERVEREIN INFORMIERT

Es ist kein einfaches Thema und so mancher will am liebstennicht darüber nachdenken.

Irgendwann jedoch werden diemeisten von uns mit der Fragekonfrontiert: Was bleibt von mir,wenn ich nicht mehr da bin? Waswird aus meinem schwer verdien-tem Geld? Wie kann ich Gutestun? Mit einem Testament könnenSie zu Lebzeiten Antworten aufdiese Fragen geben. Sie könnennicht nur für Ihre Familie oder IhreFreunde sorgen. Sie könnengleichzeitig die Welt von morgennachhaltig mitgestalten und ver-bessern. Mit einem Testament zu-gunsten der Stiftung Hauptstadt-

zoos bewirken Sie Gutes für denZoo und für den Tierpark über alleZeit hinaus. Ihr letzter Wille wird inguten Händen sein! Die Gremien,die Stiftungsaufsicht vom LandBerlin, Fachleute im Kuratoriumder Stiftung sowie die schlankeStruktur sichern, dass die Erträgedes Kapitals ihrem eigentlichenZweck zugutekommen. In einempersönlichen Gespräch informie-ren wir Sie gerne oder senden Ihnen eine Infobroschüre zu.

Infos und Kontakt:Stiftung Hauptstadtzoos, Am Tierpark 125, 10319 BerlinTel.: (030) 51 53 14 07 [email protected]

IberlinerTiere

Seite 3IberlinerTiereDER FÖRDERVEREIN INFORMIERT Ausgabe 1 2017

Sie wollen die Arbeit von Tierpark und Zoo unterstützen:Stiftung Hauptstadtzoos

Deutsche Bank AG, IBAN: DE58 1007 0000 0055 4410 00, BIC: DEUTDEBBXXXBetreff: Zustiftung

Zustiftungen und Spenden für die Stiftung Hauptstadtzoos:

Weitere Infos: www.stiftung-hauptstadtzoos.de oder Tel. (030) 51 53 14 07

Infos und Kontakt:Fördergemeinschaft von TierparkBerlin und Zoo Berlin e.V.Am Tierpark 125, 10319 BerlinTel.: (030) 51 53 14 07 [email protected]

BeitrittserklärungHiermit erkläre ich meinen Beitritt zur Gemeinschaft der Förderer von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e.V.

Freunde Name Vorname Geburtstag

Antragssteller

Familienmitglied

Familienmitglied

Adresse

Straße, Hausnummer

PLZ, Wohnort

Telefon

Email

Bitte ausschneiden und ausgefüllt senden an: Förderverein von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e. V. Am Tierpark 125, 10319 Berlin

Ich überweise umgehend folgenden Beitrag (bitte ankreuzen)

! Jahresbeitrag für Mitglieder (mind. 30 Euro)

! Jahresbeitrag für weitere Familienmitglieder (mind. 25 Euro)

! Jahresbeitrag für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre (mind. 15 Euro)

! Bitte senden Sie mir nach Jahresablauf eine Spendenbescheinigung zu.

Diese Beitrittserklärung kann ich innerhalb von 14 Tagen nach ihrer Abgabe schriftlich widerrufen. Meine persönlichen Angaben werden aus-schließlich als Mitgliedsdateien für die Freunde Hauptstadtzoos verwandt. Meine Mitgliedsunterlagen erhalte ich umgehend nach Eingang der Beitragszahlung(en) auf das Konto der CommerzbankIBAN: DE02 1204 0000 0912 9008 00 · BIC: COBADEFFXXX

Ort, Datum

Unterschrift

Sie kennen sich im Zoo oder im Tierpark gut aus und wollen denBesuchern als Ansprechpartner zur Verfügung stehen? Dann wer-den Sie Scout! Sie erhalten von uns eine Weste, ein T-Shirt und ei-ne Tasche, sodass Sie gut als Scout erkennbar sind. Regelmäßig fin-den Schulungen statt und Sie werden ständig über Neuigkeiten ausden Hauptstadtzoos informiert. Die Einsatzzeiten sind vorwiegendan Wochenenden und Feiertagen. Sie können jederzeit Ihre eige-nen Ideen und Vorstellungen einbringen und so zur Weiterentwick-lung unserer Arbeit beitragen.Kontakt: Tel. 51 53 14 07, E-Mail: [email protected]

Werden Sie Besucher-Scout!

Die Haltung der vom Ausster-ben bedrohten Malaienbärenhat im Tierpark Berlin eine lan-ge Tradition. Die ersten dreiTiere kamen 1956 in den Tier-park und – erstmalig in Europa– wurde 1961 dort ein Jungtiergeboren. Es entwickelte sich ei-ne erfolgreiche Zucht. Bisherkamen in Berlin 50 Jungtierezur Welt – das jüngste im April2011. Momentan leben zweidieser Bären im Tierpark.

Der Malaienbär ist in den Monsun-und Tieflandregenwäldern Südost-asiens zu Hause. Er ist die kleinsteund am besten an die Tropen an-gepasste Bärenart. Die bisherigenHaltungsbedingungen dieser Bä-ren im Tierpark entsprechen nichtmehr den modernen Standardsder Tierhaltung. Daher haben sichim Jahr 2015 der Förderverein unddie Stiftung Hauptstadtzoos ent-schlossen, einen Neubau der Anla-ge zu finanzieren. Die Stiftung hathierfür 225.000 Euro und der För-derverein bisher 100.000 Euro zurVerfügung gestellt. Der Förderver-ein wird noch weitere 150.000Euro bereitstellen. „Jede Verbes-serung der Tierhaltung erfordertein zusätzliches finanzielles Enga-gement. Bei der Bewältigung derbevorstehenden Aufgaben ist eswichtig, dass Menschen und Insti-tutionen ihre bürgerschaftlicheVerantwortung wahrnehmen und

Zu den Unterstützern der StiftungHauptstadtzoos zählt auch der re-nommierte Künstler Reiner Zie-ger, der die von der Stiftung he-rausgegebenen Zukunftsanteile –limitierte Kunstdrucke – gestal-tet. „Mit den Zukunftsanteilen istkeine Dividende verbunden. Viel-mehr besteht die symbolische Di-vidende darin, dass auch unsereKinder und Enkelkinder den Zoound den Tierpark besuchen kön-nen und einen Einblick in die fantastische Welt

der Tiere erhalten“, erklärt Eberhard Diepgen, derVorsitzende des Stiftungskuratoriums. Die je-

weilige Serie der Zukunftsantei-le ist nummeriert und auf 500Stück limitiert, sodass ein exklu-siver Kreis von Stiftern garantiertist. Seit März gibt es zwei neueZukunftsanteile: Serie 5 – Suma-tra-Tiger und Serie 6 – Humboldt-pinguine. Die Zukunftsanteile kön-nen unter Tel. 51 53 14 07 oder perE-Mail an [email protected] bestellt werden.

Im Jahr 2010 wurde die Stiftungder Freunde der Hauptstadtzoosals eine gemeinnützige Stiftungbürgerlichen Rechts gegründet.Die Stiftung fördert dauerhaftund nachhaltig die Arbeit vonZoo, Zoo-Aquarium und Tier-park. Wer möchte nicht, dassdiese Einrichtungen auch kom-mende Generationen erfreuen?

Die Menschen in Berlin wollenbeide Zoos erhalten und dennochbesteht das starke Bedürfnis, sichganz individuell zu engagieren.Die Stiftung Hauptstadtzoos bie-tet all dies unter einem Dach undsichert das eingebrachte Vermö-gen unbegrenzt auf Dauer. Keineandere Zuwendung oder Vermö-gensanlage für die Förderung derHauptstadtzoos kann dies ge-währleisten, da alle anderenSpenden zeitnah ausgegebenwerden müssen. Damit leistet ei-ne Zustiftung ungeschmälert undweit in die Zukunft hinein einenBeitrag für die Hauptstadtzoos.Mit einer Spende bzw. Zustiftungfür die Stiftung Hauptstadtzooskönnen Sie die Arbeit beider Ein-richtungen unterstützen oderauch eine der beiden Einrichtun-gen bzw. ein Ihnen am Herzen lie-gendes Tier besonders fördern.

Das Besondere an einer Stiftungsind ihre Sicherheit und Dauer-haftigkeit:• Eine Stiftung ist grundsätzlich fürdie Ewigkeit angelegt und sichertdeshalb die gewählten Ziele be-sonders nachhaltig.• Das Vermögen einer Stiftungdarf nicht angetastet werden; al-lein die Zinserträge aus der Kapi-talanlage dürfen für die Arbeit ge-nutzt werden.• Eine staatliche Aufsichtsbehörde(in Berlin die Senatsverwaltung fürJustiz) achtet darauf, dass der Stif-tungszweck auf unbegrenzte Zeit verwirklicht wird.

Vorteile für die Zustifter:• Sie erfahren eine persönliche Be-friedigung darin, dauerhaft die an-erkannte Arbeit vom Zoo Berlinmit dem Zoo-Aquarium und vomTierpark Berlin mit dem SchlossFriedrichsfelde zu fördern. • Sie werden Teil einer exklusivenWertegemeinschaft, die sich ver-pflichtet fühlt, nachhaltig dieHauptstadtzoos abzusichern.• Sie werden regelmäßig über dieAktivitäten der Stiftung informiert• Zuwendungen an die Stiftungder Freunde der Hauptstadtzooswerden vom Finanzamt großzügigbelohnt.

Ewige Hilfe für Zoo und TierparkKeine andere Zuwendung für die Förderung der Hauptstadtzoos kann dies ermöglichen

Sie wollen mit einer Zustiftung den Tierpark unterstützen:Stiftung Haupstadtzoos

Deutsche Bank AGIBAN: DE31 1007 0000 0055 4410 01

BIC: DEUTDEBBXXXBetreff: Zustiftung Tierpark

Sie wollen mit einer Zustiftung denZoo inkl. Aquarium unterstützen:

Stiftung HaupstadtzoosDeutsche Bank AG

IBAN: DE04 1007 0000 0055 4410 02DEUTDEBBXXX

Betreff: Zustiftung Zoo

Mit limitierten Zukunftsanteilen die Stiftung unterstützen

Neue Anlage für MalaienbärenFörderverein benötigt noch 150.000 Euro – Spenden auch Sie!

aktiv den Tierpark unterstützen“,so Thomas Ziolko, Vorsitzenderdes Fördervereins.

Da jetzt der Umbau des Alfred-Brehm-Hauses beginnt und sichdie thematische Ausrichtung desHauses zukünftig auf Tiere des Re-

genwaldes konzentrieren wird,können die Malaienbären dort ei-ne passende Heimat finden. Auf ei-ner der Felsenanlagen entsteht einneues Innengehege mit einer Grö-ße von ca. 300 Quadratmeter. Einedoppelt so große Außenanlageentsteht direkt auf der Rückseite(Nordseite Alfred-Brehm-Haus).Durch verschiedene Kletterstruktu-ren sowie eine abwechslungsrei-che Gehegeausstattung erhaltendie Malaienbären in ihrem neuenDomizil vielfältige Beschäftigungs-möglichkeiten. Im Außenbereichentstehen für die Besucher diverseSichtbereiche, die spannende Ein-blicke in die Anlage ermöglichen.

Ihre Unterstützung bewirkt Großes!Spendenkonto:Freunde Hauptstadtzoos Commerzbank IBAN: DE02 1204 0000 0912 9008 00BIC: COBADEFFXXXBetreff: Malaienbären

Page 3: Berliner Woche - Schloss Friedrichsfelde · 2019. 9. 18. · Berliner Woche. I b e r l i n e r T i e r e. Nr. 28 | Ausgabe 1 2017. Ein Date mit Biss. Moderner, größer, erlebnisreicher:

Quirliger Nachwuchs bei den

Girgentanischen Hausziegen

Die Ende Februar geborenen Jungtiere dieserlanghaarigen Hausziege toben sich in der felsigenRückfront der ehemaligen Zwergziegenanlage ordentlich aus. Wie alle Jungtiere genießen siedabei volle Narrenfreiheit. Die Tierparkbesucherhonorieren das mit einem längeren Verweilen an

der großzügigen Anlage. | Text/Foto: Barz

Besucher-Lieblinge mit KuschelfellAuch bei den Sichuan-Takinen erblickten im Februar zwei weibliche Jung-tiere das Licht der Welt. Mit den großen Augen und dem plüschig-weichenFell gehören sie seitdem zu den Lieblingen der Besucher. Jetzt im Frühlingsind die Kleinen aktiv, messen sich im Weit-Hoch-Bocksprung, im Stirndrü-cken und Steineklettern. In zoologischen Gärten werden insgesamt dreiArten der Takine gehalten – Gold-, Mishmi- und Sichuan-Takin. Eine be-sonders erfolgreiche Zucht beherbergt der Tierpark, der weltweit einzigeZoo, der alle drei Formen zeigt und züchtet. In der Wildnis leben diese Takine vor allem im Hochland von Tibet. | Text: bey, Foto: Tierpark

WIR SIND DIE NEUEN!Die Repilienabteilung des Zoo-Aquariums wurde nicht nur lie-bevoll umgestaltet, sie bietet Besuchern nun auch ein besonde-res Erlebniselement: die kommentierten Krokodilfütterungen.

Jeden Dienstag und Freitag um 11 Uhr kann man von der Dschun-gelbrücke in der Krokodilhalle dabeisein, wenn die drei Ganges-Ga-vial-Damen mit ihren langen, schmalen Schnauzen ihre Futterrati-on erhalten. Anders als erwartet fängt das Spektakel plötzlich vonoben an: „Ich werfe erst einmal Obst und Gemüse für die Schild-kröten ins Wasser, damit sie uns in den nächsten Minuten nichtstören“, ertönt die Stimme von Ronny Keßner. Niemand sieht ihn,aber alle hören wie Äpfel, Möhren und Salat ins Wasser fallen. Unddann taucht der Tierpfleger auf: blaues Shirt, helle Hose, Mikrofonvor dem Mund. Schwungvoll schlägt er mit dem Stock auf die Was-seroberfläche und dirigiert damit seine Schützlinge. Die drei indi-schen Krokodildamen nehmen ihre Position ein, sodass der Pflegersie genau im Blick hat. Uma liegt rechts außen, Kali in der Mitteund Asha lässt sich nach links treiben. Später erklärt Ronny Keßner,dass die Tiere „darauf trainiert sind“. Zum Beispiel Uma. Sie ist mitihren fast sechs Metern die größte, legt in der kalten Jahreszeit öf-ter Fresspausen ein und kann so „auch mal rechts liegen gelassenwerden und kommt den anderen nicht in die Quere“.

Langsam holt der 54-Jährige einen Fisch aus dem Eimer und zack,hat Kali die Plötze im Maul. Während Keßner auf diese Weise bis zuvier Kilogramm Fisch wöchentlich pro Tier verfüttert, erklärt er denZuschauern viel Interessantes: Dass jeder der drei indischen Gan-

ges-Gaviale ungefähr 35 Jahrealt ist, dass sie zu den größtennoch lebenden Krokodilarten ge-hören und dass ihr Lebensraumin Nordindien und Nepal gefähr-det ist. „Nur noch rund 250 sol-che Tiere gibt es in freier Wild-bahn“, sagt Keßner und wird ge-rade wieder eine Plötze los.

„Stimmt es, dass Ganges-Gavialekeine Menschen angreifen?“,ruft ein älterer Besucher demTierpfleger zu. „Richtig“, antwor-tet der Krokodilfütterer. „Größe-re Säugetiere stehen nicht aufihrem Speiseplan – sie sind reineFischfresser.“ Keßner hält dannnoch ein Gänseei hoch und er-

klärt, die Weibchen können bis zu 35 Exemplare dieser Größe le-gen. Die Krokodile schwimmen mittlerweile wieder im Wasser.Auch bei dieser Fütterung wurde der Fisch-Eimer nicht völlig ge-leert. Aber das sei normal, die Gaviale fressen zurzeit weniger als imSommer. Das war’s. Keßner, der sich mit zwei Kollegen aus demTeam die kommentierten Fütterungen teilt, verabschiedet sich,greift noch schnell zur Harke und lässt damit seine Fußspuren ver-schwinden. Schließlich sollen keine menschlichen Abdrücke im Ge-hege hinterlassen werden.

Seit dem Abschluss der umfangreichen Umbauarbeiten im erstenObergeschoss des Aquariums wird den Besuchern der neue Fütter-Service in diesem Bereich geboten. Zur Sicherheit und zur Beant-wortung von Fragen steht während der Fütterung auch immer einzweiter Kollege bei den Zuschauern auf der Dschungelbrücke. Wielange das Spektakel am Wasser dauert, entscheiden die Macher je-des Mal spontan und anhand der Besucherzahl. Keßner selbst ge-nießt sichtlich das Arbeiten in der Krokodilhalle, die jetzt eine wun-derschöne Kulisse bietet. Innerhalb von zwölf Monaten wurde derReptilienbereich bei laufendem Betrieb erneuert: Terrarien zusam-mengelegt, der Tierbestand reduziert und aus Betonvitrinen natur-nahe Lebensräume gestaltet. Wie auch die Aquarien und Terrarienerhielt die Krokodilhalle energiesparende LED-Lampen. Das ersteGeschoss wurde rund um die Tropenhalle in eine feuchte und einetrockene Zone unterteilt. Bisher erfolgte die Aufteilung systema-tisch nach Schlangen und Echsen. | Text: bey, Fotos: Barz

Seite 5Ausgabe 1 2017

Seite 4Ausgabe 1 2017 Iberliner

Tiere

Ein Date mit BissKommentierte Fütterungen in der neuen Reptilienabteilung des Aquariums

Beim Gewinnspiel warten wieder tolle Preise auf Sie!Wieder können Sie mit „BerlinerTiere“ tolle Preise gewinnen.Wenn Sie die Bei träge dieserAusgabe aufmerksam gelesenhaben, können Sie folgende Fra-ge garantiert beantworten:

Welche Tiere sollen im Alfred-Brehm-Haus ein neues Zuhause bekommen?

Unter allen richtigen Einsen-dungen verlosen wir attraktivePreise:• 1. Preis: 1 Familienjahreskarte

für den Zoo oder den Tierpark• 2.-4. Preis: 1 Jahreskarte für

den Zoo oder den Tierpark • 5. Preis: 2 Tageskarten für

den Zoo oder den Tierpark

Wenn Sie die richtige Lösungwissen, schreiben Sie sie ein-fach auf eine Postkarte undschicken diese an:

Gemeinschaft der Förderer vonTierpark und Zoo Berlin e.V.Am Tierpark 12510319 Berlin

Einsendeschluss: 20. Juni 2017.Es gilt das Datum des Poststem-pels. Vergessen Sie auf derPostkarte Ihre Anschrift und Te-lefonnummer nicht! Bei mehre-ren richtigen Einsendungen ent-scheidet das Los. Der Rechts-weg ist ausgeschlossen. DiePreise werden den Gewinnernzugeschickt.

Wieder gab es in Zoo und Tierpark viel NachwuchsErstmals an zwei Tagen drehtsich mitten im Tierpark allesum den Hund. Am 24. und 25.Juni jeweils 10 Uhr bis 17 Uhrfindet im Tierpark Berlin zumsechsten Mal der Hundetagstatt. Er ist in den letzten Jah-ren zum größten Info-Marktrund um den Hund gewordenund wird daher in diesem Jahran zwei Tagen stattfinden.Selbstverständlich haben alleVierbeiner – wie an jedemTag im Jahr – freien Eintritt.

Über 100 Aussteller gestaltenden Hundetag, präsentierenein buntes Programm mit undfür Hunde. Natürlich könnensich die Hunde auf Auslaufflä-chen und auf dem Hundepar-cours austoben sowie imgrößten Hundeswimmingpoolabtauchen. Hunderassenwerden vorgestellt, die Arbeitvon Züchtern und Vereinensowie Initiativen dargestellt.Darüber hinaus kann man

sich über die Arbeit von Ret-tungshunden sowie Therapie-und Begleithunden informie-ren und sogar mit Schlitten-hunden den Tierpark erleben.Alles rund um den Hund wirdangeboten – von Futter undZubehör bis zu Angeboten fürFamilien mit Hund, aber auchDog-Dancing und Hundemas-sagen. Der Tierpark lädt andiesem Wochenende alleHundefreunde und dentreusten Freund des Men-schen selbst ein.

Der Tierpark mit seinen 160Hektar ist ganzjährig ein be-liebtes Ausflugsziel für Hun-debesitzer. Mit seinen groß-zügigen Tiergehegen undParkanlagen bietet er eineeinmalige Kulisse für diesendeutschlandweit einmaligenHundetag.

Mehr Informationen:www.hundetag-tierpark.de

Geduldig warten dieGanges-Gaviale aufihre Fischration.

Auch die Spitzkopfnat-ter kann sich über einschöneres, naturnahesTerrarium freuen.

Hundetag(e) im TierparkAm Wochenende, 24./25. Juni

Tierpark wird zum LernortSchüler-Akademie Hauptstadtzoos fürjunge Tierliebhaber der Klassen 5 bis 7Die Schüler-Akademie Haupt-stadtzoos bietet für Schülerder Klassen 5 bis 7 eine spe-zielle Exkursion durch dieTierwelt. Das neue Semester-programm startet imApril/Mai und steht unterdem Thema „GeheimnisvolleTierwelt Afrikas“. Die aufei-nander folgenden Semesterführen durch dievielfältige Tierweltaller Kontinente.

Kommt mit uns auf Expediti-on durch den Tierpark! Ihrhabt die Gelegenheit, nichtnur viel Wissenswertes undInteressantes über die Tierezu lernen, sondern könntdurch die wöchentlichen Ent-

deckungsreisen spannendeBeobachtungen live vor Ortmachen. Dabei werdet ihrDinge zu sehen bekommen,die euch sonst als Besucheroft verborgen bleiben!

Der Donnerstagskurs startetam 27. April von 15 bis 18Uhr, der Dienstagskurs am 2.

Mai von 15 bis 18Uhr. Die Akademiefindet im Tierpark,Am Tierpark 125,

10319 Berlin, statt. Pro Blockkostet die Teilnahme 35 Euround beinhaltet eine Jahreskar-te für den Tierpark. Anmel-dung und weitere Informatio-nen: Tel.: 51 53 14 07, E-Mail:info@freunde-hauptstadtzoos

Affenbaby mit angeborenem HutKaum mehr als 500 Gramm wog das Ceylon-Hutaffenbaby zur Ge-burt. Ganz fest klammert sich das Kleine – noch ist das Geschlechtunbekannt – ins Fell der Mutter. Doch das Äffchen mit den großenOhren und dem kleinen Haarbüschel unternimmt auch schon öf-ter eigenständige Ausflüge in seinem Gehege im Berliner Zoo:Manchmal turnt es dabei seiner Mutter auf dem Kopf herum. DieTatsache, dass in den vergangenen fünf Jahrzehnten gut die Hälfteder ceylonesischen Tropenwälder gerodet wurde, erklärt, warumdie Art als bedroht eingestuft wird. In Europa wird die kleinste al-ler Makakenarten nur in drei Einrichtungen gepflegt: alle dieseTiere haben einen Berliner Ursprung. | Text: bey, Foto: Zoo

Behaart von Geburt anLanger Name – niedliches Aussehen: Genau amletzten Februartag kam im Zoo ein Ringel-schwanzmungo auf die Welt. Knapp 50 Grammwog die Kleine bei der Geburt und war – so wiedas bei diesen Tieren üblich ist – bereits vollstän-dig behaart. Mit zwei bis zweieinhalb Monatensoll das Junge entwöhnt werden, bleibt aber biszu einem Jahr bei seinen Eltern. Der Berliner Zoounterzeichnete 1995 einen Partnerschaftsvertragmit dem Zoo Tsimbazaza in Antanarivo, derHauptstadt Madagaskars. Ein Jahr später wurdendie ersten Ringelschwanzmungos importiert. Seit-dem kam es mehrfach zu Zuchterfolgen. Wieauch beim Schmalstreifenmungo wird jeweils nurein Junges geboren. Der Ringelschwanzmungowird nicht als gefährdet eingestuft, da er weitverbreitet ist und in entsprechenden Lebensräu-men auch häufig vorkommt. Zudem lebt er in vie-len geschützten Gebieten. | Text: bey, Foto: Zoo

Vietnam-Sika entdeckt die WeltEin männlicher Vietnam-Sika kamEnde Februar im Tierpark zur Welt.Der Kleine mit den großen, spitzenOhren entdeckt gerade die Welt.Sein Fell ist rotbraun mit weißenFlecken. Erst im Winter werdendiese Tupfer verblassen. Sikahir-sche haben Duftdrüsen an den Bei-nen, die sich im Fell weiß absetzen.Die Art wurde in ihrer Heimat fastausgerottet. Die Restbestände le-ben in Gattern in Nationalparks so-wie in Zoos und sind streng ge-schützt. Das im Tierpark geboreneJungtier ist Bestandteil des Euro-päischen Erhaltungszuchtprogram-mes. | Text: bey, Foto: Tierpark

Woher der Lippenbär seinen Namen hatDie beiden Lippenbären Kaveri und Ra-jath wurden Eltern eines gesunden undquicklebendigen Jungen. Beim Anblickder niedlichen Schnute wird sofort klar,woher die Tiere ihren Namen haben.Denn diese Bärenart ist an den langen,gut beweglichen Lippen zu erkennen.Lippenbären kommen ausschließlich auf dem indischen Subkontinent vor.Die größte Bedrohung für die schwarzen Bären ist die Zerstörung ihrerWälder durch das enorme Bevölkerungswachstum in der Region. Deshalbwird der Bestand von der Weltnaturschutzunion IUCN als „gefährdet“ ein-gestuft. Aber trotz dieser Bedrohung halten nur wenige zoologische Ein-richtungen diese Art – denn Haltung und Nachzucht sind sehr anspruchs-voll. Aktuell leben innerhalb des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms31 Bären – unter anderem in vier deutschen Zoos. | Text: bey, Foto: Zoo

Typisch weiblich – rotbraunes FellAm rotbraunen Fell sind erwachsene Rappenantilopen sofort alsWeibchen zu erkennen. Geschlechtsreife Männchen haben näm-lich ein schwarz-weißes Haarkleid. Das auffälligste Merkmal dieserTiere sind die geringelten Hörner, die von beiden Geschlechterngetragen werden. Bei Männchen können sie bis zu 1,64 Meterlang werden. Rappenantilopen sind in Kenia, in den Steppen Ost-afrikas bis ins südliche Afrika zu finden – und ein weiteres Kälb-chen seit Anfang Februar auch im Zoo. | Text: bey, Foto: Zoo

Wasserbüffel mit KulleraugenGroße Kulleraugen und dunklesFell: Ende Februar kam im Zoo einkleines Wasserbüffel-Mädchenzur Welt. Das erste halbe Jahrwird der Nachwuchs gesäugt – be-reits mit vier Wochen frisst so einkleines Kalb aber auch schon Heu.Wasserbüffel halten sich oft stun-denlang im Wasser auf. Ursprüng-lich waren sie in Asien beheima-tet. Mittlerweile werden sie aberin vielen Ländern als Nutztiere ge-halten. | Text: bey, Foto: Zoo

Page 4: Berliner Woche - Schloss Friedrichsfelde · 2019. 9. 18. · Berliner Woche. I b e r l i n e r T i e r e. Nr. 28 | Ausgabe 1 2017. Ein Date mit Biss. Moderner, größer, erlebnisreicher:

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Seite 6 IberlinerTiereAusgabe 1 2017 TERMINE UND VERANSTALTUNGEN

Frühlingshafte Konzerte mit der malerischen Kulissevon Schloss Friedrichsfelde

Seite 7IberlinerTiereDER HISTORIE VERPFLICHTET Ausgabe 1 2017

„Ich habe Sehnsucht nach Ihnen...“Ostermontag, 17. April 2017, 15.00 UhrPeter I.Tschaikowski und Nadeshda von Meck schrieben sich in14 Jahren 1204 Briefe. Rückhaltlos offenbart Tschaikowski derihn bewundernden Frau Erfolge und Misserfolge seines Schaf-fens, seine Leiden und Freuden. Dieser Briefwechsel ist einer derseltsam vertrautesten Bündnisse in der Musikgeschichte. An die-sem musikalisch-literarischen Nachmittag erklingt Musik des gro-ßen russischen Komponisten, dargeboten von Yvonn Füssel-Har-ris und Holger Miersch. Eintritt: 22,00 Euro, inkl. Begrüßungssekt

Konzert für den Grünen FürstenSamstag, 29. April 2017, 18.00 UhrMusikalisch-literarischer Abend in Erinnerung an den GrünenFürsten – Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau.Fürst von Pückler-Muskau ist eine der schillerndsten histori-schen Figuren des 19. Jahrhunderts. Abenteurer und Exzentri-ker, Hochadliger und Republikaner, Autorund Gartenkünstler. Trotz eines Lebensim Luxus widmete Pückler seine Parks vonAnfang an dem öffentlichen Gemeinwohl.Nicht zuletzt ließen sich auch die musika-lischen Meister der Romantik von der Na-tur inspirieren. Die Musiker des HavellandEnsembles nehmen dies zum Anlass, in einem „Konzert für denGrünen Fürsten“ die Geschichte Pücklers mit der Musik seinerZeit und der Stadt Berlin als einem Zentrum der Romantik instimmungsvolle Beziehung zu setzen. Auf dem Programm ste-hen Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Liszt undFrédéric Chopin, moderiert von Guido Böhm. Eintritt: 22,00Euro, inkl. Begrüßungssekt

Romantische StreichquartetteSonntag, 7. Mai 2017, 15.00 UhrDas Schweizer Adelaïde Quartett mit Adelheid Souchay an derersten Violine, Barbara Steiner an der zweiten Violine, MarianneKrenger an der Viola und Katharina Rikli am Violoncello geht andiesem Nachmittag auf eine Reise in das Europa des 19. Jahr-hunderts. Auf dem Programm stehen von Franz Schubert dasStreichquartett Es-Dur op. 125 Nr. 1, von Felix MendelssohnBartholdy das im jungen Alter von 20 Jahren komponierte

Streichquartett Nr. 1 Es-Dur op. 12 undvon Pjotr Iljitsch Tschaikowski das Quar-tett F-Dur op. 2, welches er, der Legendenach, in nur einer Nacht geschrieben ha-ben soll. Eintritt: 22,00 Euro, inkl. Begrü-ßungssekt

From Water to SpringSamstag, 20. Mai 2017, 18.00 UhrIm Rahmen des Jubiläums „20 Jahre LGM-Re-cords“ hat sich der Pianist und Komponist Lutz Ger-lach zum zweiten Konzert einen ganz besonderenGast eingeladen, denn der Cellist Jens Naumilkat be-gleitet von Anfang an die Geschichte des Labels und istauf zahlreichen CD-Veröffentlichungen mit dabei. Bekanntwurde dieser besondere Musiker vor allem durch seine Ar-beit mit Mikis Theodorakis und Maria Farantouri. Er spielt indem Ensemble vom Barbara Thalheim, in klassischen Or-

chestern und auf Jazzfestivals. Jens Nau-milkat verbindet mit seiner außergewöhnli-chen Technik klassische Tradition und Jazz.Mit dieser „Ausrüstung“ begibt er sich ge-meinsam mit Lutz Gerlach am Flügel auf einemusikalische Expedition „vom Wasser zurQuelle“ des menschlichen Gefühls. Das Re -

cord release der gleichnamigen CD wurde übrigens vor 16 Jahrenvom RBB-Kulturradio als Livemitschnitt gesendet. Begleitet wer-den die beiden Musiker im zweiten Teil des Abends von UlrikeMai an den Keyboards. Eintritt: 25,00 Euro, inkl. Begrüßungssekt

Dean Martin Show Freitag, 9. Juni 2017, 20.00 UhrVor 100 Jahren wurde der Entertainer und Sänger Dean Martingeboren. Der Berliner Sänger und Entertainer Lenard Streicherin Begleitung des Rambald Bell-mann Trios präsentiert den„King of cool“ und widmet ihm mit der dazugehörigen PortionIronie und einem Augenzwinkern einen ganzen Abend. Aus demschier unerschöpflichen Repertoire von Dean Martin erklingendie größten Hits wie „That’s Amore“, „Everybody loves some-body sometimes“, und „Sway“, aber auch „King of the road“oder „Volare“ werden zu hören sein. King of cool.Eintritt: 25 Euro, inkl. Begrüßungssekt

Kartenverkauf und weitere Informationen:

Tel. 51 53 14 07 E-Mail: [email protected]

„Der Zoo der Anderen“ Lesung mit dem Autor Jan MohnhauptIm Februar erschien das Buch „Der Zoo derAnderen“ von Jan Mohnhaupt, der mit gro-ßer Sympathie für Tier und Mensch erstmalsdie gemeinsame Geschichte von Zoo undTierpark zur Zeit des Kalten Krieges be-schreibt. Die Geschichte des geteiltenDeutschlands lässt Mohnhaupt anhand derBerliner Zoos und deren Bewohner auf einzigartige Weiseaufleben. (ISBN: 978-3-446-25504-3). Zu einer Lesung mitJan Mohnhaupt lädt die Stiftung Hauptstadtzoos am 18. Maium 19 Uhr ins Schloss Friedrichsfelde ein. Hierzu kommenZeitzeugen wie der ehemalige Regierende Bürgermeistervon Berlin, Eberhard Diepgen, sowie der ehemalige Zoo-Di-rektor, Dr. Jürgen Lange. Eintritt: 10 Euro; Anmeldung erfor-derlich unter Tel. 51 53 14 07 oder per E-Mail an [email protected].

Walpurgis-Party im SchlossMystische Lesenacht mit Hexen, gruseligen Geschichten und geheimnisvollen Speisen In der Walpurgisnacht vom Sonntag, 30. April,zum Montag, 1. Mai, lädt das Schloss Friedrichs-felde Familien und Kinder zur mystischen Lese -nacht ein. Ab 18 Uhr verwandelt sich das Schlossmitten im Tierpark in ein Hexenschloss. Die Hexenkommen aus ihren Höhlen, tanzen ums Hexenfeu-er und bieten geheimnisvolle Speisen und Geträn-ke an. In den Salons des Schlosses gibt es gruseli-ge Geschichten und Märchen aus längst vergan-genen Zeiten zu hören. Es ist auch die Gelegen-heit, sich im gruseligen Kostüm unter die Hexenzu mischen und deren finsteres Treiben aus derNähe zu beobachten. Eintritt: 10, für Kinder ab 5Jahre 5 Euro. Kartenverkauf: Tel. 51 53 14 07, E-Mail: [email protected]

Alte Fotos, Pläne, Dokumente und Ur-kunden – Material aus über 172 JahrenZoogeschichte arbeitete der HistorikerClemens Maier-Wolthausen auf. Die Er-gebnisse sind in einer neuen Daueraus-stellung im Antilopenhaus zu sehen.

Wer jetzt das älteste, rekonstruierte Ge-bäudes des Zoos besucht, muss an derspannenden und einzigartigen Schau vor-bei. Denn in der Vorhalle des Antilopen-hauses stellt sich Deutschlands ältesterZoo umfassend seiner NS-Vergangenheit.ganz zentral – in der Mitte der Ausstellung –wird dieses Geschichtskapitel beleuchtet.

Der Geschichtsforscher arbeitete sich in ein-einhalb Jahren durch das verstaubte Archivdes Zoos. „Der Auftrag war eindeutig, ichsollte vollständig und ergebnisoffen allessichten und im Detail schildern“, erklärt derKurator. Unter dem Titel „Monarchie, Dikta-tur, Demokratie“ stellte er das Material zu-sammen. Ein wissenschaftlicher Beirat ausprominenten Forschern begleitete die Er-stellung der Manuskripte.

Und so beginnt die Ausstellung mit derGründung des Zoos im Jahr 1844, als dasGelände mit rund 100 Tierarten noch vorden Toren der Stadt lag. Später entwickel-te sich das Areal zum Treffpunkt des Berli-

ner Bürgertums – die Besucher trafen sichin den Ballsälen und Restaurants. „Wer ei-ne Zoo-Aktie besaß, war gesellschaftlichangesehen und hatte auch freien Eintritt“,berichtet Clemens Maier-Wolthausen. Un-gefähr ein Drittel dieser Wertpapiere warim Besitz jüdischer Aktionäre. Soweit zum„netten Teil“ der Geschichte.

Denn in einem großen Bereich der Schaugeht es um die dunklen Kapitel der Zoo-Chronik. Gezeigt werden unter anderemFotos und Plakate der sogenannten Völker-schauen, die ab 1871 auch im Zoo stattfan-den: Frauen, Männer und Kinder aus afri-kanischen Kolonialländern wurden nebenden Tieren als exotische Wesen zur Schaugestellt. Weiße Aufseher reglementiertenund bestraften sie. Mediziner nahmenauch Körpermessungen an diesen Men-schen vor, um den „hohen“ oder „niedri-gen“ Entwicklungsstand einer „Rasse“nachzuweisen. Im Sommer 1900 gab es ei-ne „Samoanerschau“ unter dem Titel: „Un-sere neuen Landsleute aus Samoa“.

Der zentrale Teil der neuen Dauerausstel-lung beschäftigt sich mit der Zeit des Na-tionalsozialismus, als Lutz Heck, Direktorund eifriger Nazi, den Zoo führte. Dabeihabe sich gezeigt, so Maier-Wolthausen,dass zur NS-Zeit eine „vollständige Anpas-

Daniela Malawy kümmert sichehrenamtlich um den Treskow-Friedhof im Tierpark. In diesenTagen ist Frühjahrsputz zwi-schen den 21 Gräbern der adligen Familie angesagt.

Immer wenn das Wetter mit-spielt, es nicht gerade regnetoder stürmt, schwingt sich Danie-la Malawy auf ihr Fahrrad undlandet nach zehn Minuten imTierpark. Sie holt sich den Schlüs-sel vom Friedhof, nimmt meistensnoch ein paar Geräte mit und ge-nießt schon den Weg zur etwasversteckt gelegenen Ruhestätte.„Ich mag diese besondere Atmo-sphäre“, sagt die 42-Jährige.„Ganz bewusst nehme ich das Vo-gelgezwitscher wahr, das Rau-schen der Blätter und atme ganztief durch.“

Seit einem Jahr pflegt sie den klei-nen Friedhof, auf dem 21 Grab-steine und Kreuze aus Granit ste-hen. Normalerweise kommt siealle zwei Wochen auf das Gelän-de, entfernt Unkraut, wässertPflanzen oder harkt. Im Frühjahrist die Karlshorsterin allerdings öf-ter dort zu sehen. Denn momen-tan gibt es besonders viel zu tun.Daniela Malawy fegt vorsichtigBlätter von den Gräbern, machtdie Reihen dazwischen sauberund fängt damit an, Brennnesselnund Vogelmiere aus der Erde zuzupfen. Meistens macht sie nachein bis zwei Stunden eine Pause.Sie setzt sich auf die kleine Trep-

Viel zu tun zwischen den Treskow-GräbernDie Karlshorsterin Daniela Malawy kümmert sich seit einem Jahr ehrenamtlich um den Familien-Friedhof

pe am Zaun, isst ihre mitgebrach-te Stulle und freut sich über das,was sie schon geschafft hat.

Am besten gefallen ihr die Grä-ber, auf denen Sprüche verewigtsind. Als sie 2016 die Pflege deskleinen Familienfriedhofs über-nahm, hat sie sich ersteinmal inRuhe umgeschaut und jede In-schrift gelesen. „Es macht schontraurig zu sehen, dass einige Fa-milienmitglieder der Treskowsnur wenige Monate lebten“, sagtDaniela Malawy. So wie beispiels-weise Leo, der Sohn von Carl von

Treskow. Der ließ 1821 für seinverstorbenes Kind den Friedhofanlegen. Damals lagen die Gräberallerdings an der südlichen Grenzedes Parks, der genau wie dasSchloss Friedrichsfelde der adligenFamilie Treskow gehörte und miteinem Weinberg verziert war.Längst tapsen an der Stelle deseinstigen Weinbergs die Brillenbä-ren durch ihr Gehege.

Solche Details weiß Daniela Ma-lawy erst, seitdem sie sich um dieRuhestätte kümmert. Wenn ihrjetzt manchmal Tierparkbesucher

Fragen zu den Gräbern stellen,verweist sie auf die Gedenktafel,die 2015, nach der Sanierung desFriedhofs, aufgestellt wurde.Grabsteine und Kreuze samt In-schriften wurden damals aufge-frischt. Mitglieder des Förderver-eins leisteten viele Arbeitseinsät-ze, brachten Pflanzen in die Erde,besserten die Wege aus. Ein Tier-parkmitarbeiter hatte einen bisdahin verschwundenen Findlingentdeckt, der einst der Familien-mitglieder gedachte, die in denKriegsjahren 1870/71 sowie inden Weltkriegen ums Leben ka-

men. Der Stein lag als Geröll imTierpark herum. Im Zuge der Res-taurierung wurde er wieder anseinen Platz gebracht.

Wenn Daniela Malawy nach etwavier Stunden ehrenamtlichem Ein-satz das Eisentor verschließt undnoch einmal ihren Blick über dieStätte schweifen lässt, ist sie zwarkörperlich geschafft, aber zufrie-den. „Es macht mich glücklich,diese besondere, geschichtsträch-tige Fläche zu pflegen“, sagt sielächelnd. Genau deshalb machtsie das auch. | Text/Foto: bey

Daniela Malawy kümmert sich ehrenamtlichum die Gräber der Familie von Treskow.

Völkerschauen als Besuchermagnet Mit einer Dauerausstellung stellt sich der Zoo auch

den dunklen Kapiteln seiner 172-jährigen Geschichte

Dass der Berliner Zoo sich seiner gesamtenVergangenheit stellt, machte er bereits voreinem Jahr deutlich. Damals wurde an derBüste von Lutz Heck zusätzlich eine Tafelangebracht: Besucher erfahren, dass sichder frühere Direktor bereitwillig dem Natio-nalsozialismus anpasste, Mitglied der SSund NSDAP war und während seiner Dienst-zeit ausländische Zwangsarbeiter ausbeute-te. Die Büste komplett zu entfernen, wie eseine linke Gruppe gefordert hatte, lehnteder Aufsichtsrat aber ab. | Text/Foto: bey

sung und Anbiederung an das Regime“durch Vorstand und Aufsichtsräte vollzo-gen wurde. Tiere aus Zoos besetzter Län-der seien geraubt, Zwangsarbeiter ausge-nutzt worden. „Vieles gibt aus heutigerSicht Grund zur Scham“, sagt der Kurator.Umso wichtiger sei es, alles im Detail dar-zuzustellen, damit Besucher ihr eigenesUrteil fällen können. Abgebildet ist bei-spielsweise das Protokoll der Aufsichtsrats-sitzung vom 8. November 1938, als derZoo beschloss, zum Jahreswechsel keineDauerkarten mehr an jüdische Besucher zuverkaufen. Außerdem sind die Aktienver-käufe zweier jüdischer Berlinerinnen doku-mentiert – mit der Erklärung, dass die Ver-käufe kaum freiwillig erfolgten.

Clemens Maier-Wolthausen macht deut-lich, ihm sei beim umfassenden Studiumder historischen Dokumente bewusst ge-worden, wie eng Zoo und Stadt zusammen-hingen. „Was in Berlin passierte, wirktesich auch auf den Zoo aus.“ Der Historikerhat deshalb mit der bisher üblichen Heran-gehensweise zur Darstellung der Zooge-schichte gebrochen. Denn nicht selten sei-en Bücher über solche Einrichtungen nachden Ären der Direktoren gegliedert. „Statt-dessen dient jetzt die Geschichte der Stadtals roter Faden, an der sich die Ausstellungorientiert“, sagt Maier-Wolthausen.

Clemens Maier-Wolthau-sen hat in den zurücklie-genden Monaten die Ge-schichte des Zoos aufge-arbeitet und in einer Aus-stellung dokumentiert.

Foto: B

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Page 5: Berliner Woche - Schloss Friedrichsfelde · 2019. 9. 18. · Berliner Woche. I b e r l i n e r T i e r e. Nr. 28 | Ausgabe 1 2017. Ein Date mit Biss. Moderner, größer, erlebnisreicher:

Seite 8 IberlinerTiereAusgabe 1 2017 BAUEN FÜR DIE ZUKUNFT

Mehr Platz, mehr Abwechslungin den Gehegen und Einzug neu-er Tierarten. Im Frühjahr sollder Umbau des denkmalge-schützten Alfred-Brehm-Hausesim Tierpark beginnen.

Das Plakat am Eingang gibt die Ori-entierung für die Zukunft: „Regen-wald in Sicht!“ steht darauf ge-schrieben. Was die Besucher abEnde nächsten Jahres im Alfred-Brehm-Haus erwartet, kann sichsehen lassen: „Wir möchten hierdie ganze Vielfalt von Lebensfor-men im Regenwald zeigen“, kün-digt Kurator Christian Kern an. Dasbedeutet einerseits den Abschiedvon den Löwen, die nicht in dasneue Konzept passen, sowie vonanderen Großkatzen, für die derPlatz dann nicht mehr ausreicht.Andererseits ziehen ganz neue tropische Bewohner in das 1963eröffnete Gebäude ein.

Doch bevor es soweit ist, rückendie Bauarbeiter an. Seit ungefährzwei Jahren laufen jedenfalls dieintensiven Vorbereitungen für daserste Umbauprojekt eines großenTierhauses in Friedrichsfelde. Chris-tian Kern gehört zum Planungs-team, das aus Zoologen, Tierpfle-

Regenwald in Sicht!Alfred-Brehm-Haus wird bis Ende 2018 komplett umgebaut

vielmehr gemeinsam mit den Ko-ordinatoren der europäischen Er-haltungszuchtprogramme für je-des Tier den richtigen Umzugsort.Drei Indische Löwen zogen 2016beispielsweise in Zoos nach Frank-reich, Ungarn und in die Nieder-lande um. Künftig konzentriertsich das ganze Haus eben auf Be-wohner des tropischen Regenwal-des. Dazu gehören unter anderemdie vom Aussterben bedrohtenHinterindischen und Sumatra-Ti-ger sowie Java-Leoparden, Nebel-parder, Asiatische Großkatzen undMalaienbären.

Die bereits im Tierpark beheimate-ten Bären ziehen in eines der bei-den Innengehege mit der einzigar-tigen Natursteinwand, wo bislangLöwen untergebracht waren. „EinNaturboden wird eingebaut, dazuKletterbäume integriert und dieBegrenzungsmauer entfernt“, sagtder Kurator. Besucher können dieBewohner künftig durch eine Glas-scheibe beobachten. Außerdembekommen die Malaienbären einemoderne, 600 Quadratmeter gro-ße Außenanlage.

Auch die Tropenhalle erhält ein at-traktiveres Aussehen mit vielen

neuen Pflanzen und Tieren.Schließlich soll dort der Regen-wald-Eindruck am intensivstensein. Auf dem Baumwipfelpfadsind Terrarien mit Insekten undAmphibien vorgesehen. Flughundeund Vögel, die bereits dort leben,bleiben. Dazu kommen unter an-derem Krokodile. In den insgesamtsechs Vogelvitrinen auf beiden Sei-ten des Alfred-Brehm-Hauses, le-ben künftig verschiedene Repti-lien. Die Unterkünfte erhalten na-turnahe Felsenrückwände. Begeistert berichtet Christian Kernüber die neue Außenanlage, diefür die Goodfellow-Baumkängurus

entsteht. „Wir zeigen damit wie-der Säugetiere, die im Tierpark seitrund 20 Jahren nicht gehaltenwurden“, so der Kurator.

Auch die zwei nicht mehr funkti-onsfähigen historischen Brunnen,mit den wundervollen Mosaikstei-nen, passen genau ins neue Kon-zept. Sie werden mit drei Pflanzin-seln bestückt, auf denen sich We-berameisen heimisch fühlen. Neugestaltet wird ebenso der Vorplatzdes Alfred-Brehm-Hauses. Für diegesamte große Baumaßnahmesind rund sechs Millionen Euroveranschlagt. | Text/Fotos: bey

gern, Architekten und dem Tier-parkdirektor Andreas Knieriem be-steht. „Vor mehr als 50 Jahren wardas Alfred-Brehm-Haus das mo-dernste Raubtierhaus seiner Zeit,doch inzwischen gibt es andereAnforderungen an die Haltung vonGroßkatzen“, erklärt der Biologe.

Deshalb wird der denkmalgeschütz-te Bau tiergerecht umgestaltet. Einwichtiger Ausgangspunkt: DerTierbestand wird reduziert. „Leb-ten vor der Entscheidung zum Um-bau 19 Katzenarten und -unterar-ten im und am Alfred-Brehm-Haus, sind es danach nur nochacht“, betont Christian Kern. Dochdie Tiere, auf die künftig verzichtetwird, lagert der Tierpark nicht ein-fach nur aus: Der Kurator sucht

Die Gehege des Alfred-Brehm-Hauses sind nichtmehr zeitgemäß. Kleinode,wie die Mosaikbrunnen, wer-den aber erhalten bleiben.