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z E Superman oder Prügelknabe? Berufsbild Lehrer: | Neues vom Salvatorplatz | Medienecke | Schulpsychologin | Rat & Auskunft | Ausland Tipps fur Schüler Dyskalkulie Wenn Zahlen zum Problem werden Internet Kinder und das neue Medium Schlechte Zeugnisnoten Ratschläge Schulaufwand Was Bildung kostet Die Elternzeitschrift des Bayerischen Kultusministeriums Nr. 2/01

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zESuperman oder Prügelknabe?Berufsbild Lehrer:

| Neues vom Salvatorplatz | Medienecke | Schulpsychologin | Rat & Auskunft |

AuslandTipps fur Schüler

DyskalkulieWenn Zahlen zum Problem werden

Internet Kinder und das neue Medium

Schlechte Zeugnisnoten Ratschläge

SchulaufwandWas Bildung kostet

Die Elternzeitschrift des Bayerischen Kultusministeriums

Nr. 2/01

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Internet 4Wie Kinder damit richtig umgehen

Dyskalkulie 6Was kann die Schule tun?

Lehrkräfte 6Neue Ausbildung

Sonne und Ozon 7Ratschläge für das Sonnenbad

Meinung 8Das Image des Lehrerberufs in der Öffentlichkeit

Behinderte 10Aufklärung tut Not

Spenden 10Richtiger Umgang in der Praxis

Schulaufwand 12Wer trägt die Kosten?

Drogen 14Ein Verein macht Jugendliche stark

Computer 17Die Ausstattung an Bayerns Schulen

RubrikenImpressum 2Neues vom Salvatorplatz 2Medienecke 11Die Schulpsychologin 16Rat & Auskunft 18Übrigens... 20

Inhalt

Herausgeber Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus,Salvatorstraße 2, 80333 München Sekretariat Tel. 089/21 86-12 17, Fax 089/21 86-12 80 Redaktion Winfried Karl (verantwortlich), Erich Biebl, Peter Brendel Gestaltung Agentur2 München Druck und Herstellung maul-belser Nürnberg, Breslauer Straße 300, Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem NaturpapierTitel Hansi BenteleDie Zeitschrift wird kostenlos über die Schulen an die Eltern verteilt.

n e u e s

EhrenamtEs bringt nicht nur den anderen etwas,sondern auch dem Einzelnen selbst –das Ehrenamt. Ob es sich um die Frei-willige Feuerwehr handelt, den Jugend-

wart im Tennisclub, denBesuchsdienst der Caritas,die Jugendgruppe vomBund Naturschutz – einedemokratische Gesell-schaft ist erst dann mit Le-ben erfüllt, wenn Bürge-rinnen und Bürger aktivwerden. Deshalb hat dieBayerische Staatsregierungim Internationalen Jahr derFreiwilligen 2001 unter

dem Motto „Wir für uns“ ein vielseitigesAktionsprogramm gestartet, das denWert bürgerschaftlichen Engagements insBewusstsein rufen soll. Hinweis für Schülerinnen und SchülerSie können sich ihr ehrenamtliches Enga-gement innerhalb der Schule – etwa dieTätigkeit als Klassensprecher oder alsSchülerlotse – im Zeugnis würdigen las-sen. Aber auch ein außerschulischer eh-renamtlicher Einsatz kann in einem Bei-blatt zum Zeugnis dokumentiert werden.In Frage kommen dafür Tätigkeiten imsozialen, karitativen und kulturellen Be-reich, im Natur- und Umweltschutz, inder freien Jugendarbeit und im Sport.Das Formblatt, das die Eltern bei derSchule beantragen können, muss von derjeweiligen Organisation ausgefüllt undder Schule bis spätestens 1. Juli wiederzugeleitet werden. Es wird, nach Über-prüfung durch den Schulleiter, mit einemSchulstempel versehen und dem Jahres-zeugnis beigelegt.

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Für Eltern, die für ihrKind eine private Schuleoder ein Internat suchen,hat der Verband Deut-scher Privatschulen eineBeratungsstelle einge-richtet. Beratungszeiten:Mo. – Fr. 9.00 – 12.00 Uhr, T. (0 89) 44 70 33Darüber hinaus sind alleprivaten Schulen, geord-net nach Schulart undPostleitzahl, im Internetzu finden unter:www.privatschulbera-tung.de

Zum kommenden Schul-jahr liegt den bayeri-schen Realschulen einneuer Lehrplan vor, mitdem u. a. die innereSchulreform weiter kon-kretisiert wird. Um denSchülerinnen und Schü-lern mehr Zeit zum Wie-derholen und Vertiefendes Stoffes zu lassen, wur-den die Lehrplaninhalteerheblich gestrafft. Festverankert wurden auchProjekt- und Freiarbeit so-wie fächerübergreifenderUnterricht. Nicht zuletztwird den Lehrkräften imneuen Lehrplan der im-mer wieder geforderteFreiraum für ihre Arbeitim Unterricht eingeräumt.

Bei der Überarbei-tung der gymnasia-len Lehrpläne wirdnach dem Willenvon Kultusministe-rin Monika Hohl-meier der Bereich„ÄsthetischeGrundbildung“ neumit aufgenommen.Damit soll den grel-len Darstellungen,dem Voyeurismusund der Gewalt invielen Fernseh- undComputerprogram-men entgegenge-steuert werden. Mitdem neuen Kon-zept möchte manerreichen, dass dasästhetische Wahr-nehmungs- und Ur-teilsvermögen derSchülerinnen undSchüler weiter aus-gebildet und ge-stärkt wird. Dieneuen Lehrplänesollen bis zumSchuljahr 2003/04vorliegen.

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v o m s a l v a t o r p l a t z

Schuljahr im Ausland Sinn fur Ästhetik

Private Schulen

Modell furBehinderteBehinderten Schülerin-nen und Schülern sollkünftig der Weg in einenBeruf erleichtert werden.Dafür hat das bayerischeKultusministerium zusam-men mit Berufsberatung,Berufsbildungswerkenund Schulen ein neuesModell erarbeitet. Es siehtvor, dass behinderteSchüler in den Rehabilita-tions-Einrichtungen derBundesanstalt für ArbeitPraktika absolvieren kön-nen, durch die sie auf denEinstieg ins Berufslebenvorbereitet werden. DasProjekt wird ab demSchuljahr 2001/2002 ge-startet. Beteiligt daransind die Berufsbildungs-werke in Hof, Rummels-berg, Kirchseeon undAugsburg sowie das Be-rufsausbildungswerkNürnberg.

Mehr Freiraum

Eltern, deren Kinder ein Jahr als Gast-schüler im Ausland verbringen möch-ten, wird ein frühzeitiges Gespräch mitder Lehrkraft empfohlen, die für denSchüleraustausch zuständig ist. Darü-ber hinaus erhalten sie Informationen un-ter folgenden Adressen:• Bayerischer Jugendring www.bjr.de• Amerikahaus München www.amerikahaus.deAn diesem Beratungsangebot beteiligensich nur gemeinnützige Organisationen.

Bücher* zu diesem Thema• Ratgeber „Schuljahres-Aufenthalte inden USA“, Aktion Bildungsinformatione.V., Postfach 100 146, 7001 Stuttgart, Fax: (07 11)29 93 30, 29 DM (incl. Versand)Weitere Ratgeber gibt es unter dieserAdresse z.B. auch für Italien, Frankreich,Spanien oder England.• Broschüre des Deutschen Fachver-bands High School (DFH), Raiffeisen-straße 17, 51503 Rößrathwww.highschool.de• Rauner, Max: Als Gastschüler in denUSA, Reise-Know-How-Verlag, 26,80 DM• Gundlach Ch./Schull S.: Ein Schuljahrin den USA – Austausch-Organisatio-nen auf dem Prüfstand, Recherchen-Verlag Schill, Hamburg 2000, 29,80 DM• Terbeck Th.: Handbuch Fernweh, Ei-genverlag, Bochum 1999, 34,80 DM

Für junge LeuteWer Auslandserfahrungen sammeln will,findet wertvolle Hinweise in der Bro-schüre „Jobs und Praktika im Ausland“(Zentralst. f. Arbeitsvermittlung).Internet: http://195.185.214.164/iv/ausland/jobs.html*F

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Die 13-jährige Lisa ist ein großer Fan von Harry Pot-ter. Natürlich hat sie bereits alle Bücher der Serie gele-sen. Jetzt sitzt sie jeden Sonntagabend von 18 bis 19Uhr zuhause am Computer, um in einem Internet-Chat mit anderen Harry-Potter-Fans zu plaudern.VonZeit zu Zeit surft sie auch im Internet und findet da-bei immer wieder neue Informationen über ihr der-zeitiges Lieblingsbuch.

Ist Lisa typisch für die heutigen Kinder und Jugendli-chen? Nein. Auch wenn man oft von der Generationder „Netkids“ spricht, die Realität sieht anders aus:Nach einer Umfrage der Sendeanstalten ARD undZDF haben zwar mit 48,5 Prozent fast die Hälfte derJugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren Erfahrungenmit dem Internet. Das Deutsche Jugendinstitut Mün-chen geht jedoch davon aus, dass viele Kinder und Ju-gendliche nur einmal oder nur wenige Male pro Mo-nat im Internet surfen. Und nur ein Viertel aller Ju-gendlichen zwischen 14 und 19 Jahren können dasInternet über einen privaten Anschluss zu Hause nut-zen. Denn gerade in Haushalten mit Kindern nimmtdie Verbreitung des Internets weniger stark zu.

Allerdings ist Lisa mit ihrem Interesse am Internetnicht alleine. Sie teilt es mit 38 Prozent der Bubenzwischen 10 und 14 Jahren und 25 Prozent der Mäd-chen im gleichen Alter. Der Unterschied hinsichtlichder Prozentwerte zwischen Mädchen und Buben be-ruht vor allem darauf, dass in der Gruppe der Zehn-bis Zwölfjährigen die Buben sich deutlich mehr mitdem Internet beschäftigen als die Mädchen. Bei denDreizehn- bis Vierzehnjährigen hingegen interessierensich beide Gruppen im gleichen Maße dafür.

Übrigens: Buben und Mädchen, die gerne im Inter-net surfen, sind keineswegs Stubenhocker. Eine Um- fo

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FaszinationInternetAuch Kinder müssen den richtigen Um-gang mit dem neuen Medium lernen.Dabei ist die Schule besonders gefordert.

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frage des Deutschen Jugendinstituts zeigt: Kinder mitvielfältigen Interessen und Kinder, die in Vereinen aktivsind, sind auch fürs Internet aufgeschlossen.

Ein Beispiel aus der Schule: Die 6. Klasse einer Haupt-schule hat die Aufgabe erhalten, in Arbeitsgruppen In-formationen zur Einführung des Euro zu sammeln.Eine Gruppe hat beschlossen, diese Aufgabe mit Hilfedes Internets zu erledigen. Dafür eignet sich das www,der Teil des Internets, der Informationsseiten enthält,hervorragend. Denn im Grunde ist das World WideWeb nichts anderes als eine riesige weltweite Daten-bank mit Informationen.

Für ihre Aufgabe gibt die Gruppe zuerst den Begriff„Euro“ bei einer Suchmaschine ein. Allerdings zeigtdieses Vorgehen wenig Erfolg, denn zum Stichwort„Euro“ werden mehr als 500 www-Seiten angezeigt.Nicht alle enthalten wirklich Informationen zumEuro, sondern es kommt nur in irgendeiner Form derWortteil „Euro“ im Text vor. Doch die Schülerinnenund Schüler haben Glück. Sie finden auch einen Hin-weis auf „Blinde Kuh“, eine Suchmaschine für Kinder.Dort gibt es mehrere www-Seiten zu ihrem Thema.Beim Surfen haben die Schüler zusätzlich Bilder vonden neuen Münzen und ein Euro-Spiel für den PCentdeckt. Die Arbeit hat ihnen so viel Spaß gemacht,dass sie am Ende beschließen, ihre Ergebnisse auf einereigenen Homepage ins Netz zu stellen.

Was bietet das Internet für Kinder?

Wieviele Kinder nutzen das Internet?

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Das Beispiel zeigt: Im Gegensatz zu Medien wieFernsehen oder Radio bietet das Internet eine größereVielfalt an Nutzungsmöglichkeiten. Man kann zu allennur denkbaren Themen Informationen suchen unddazu, wie eben beschrieben, als Helfer Suchmaschineneinsetzen. Man kann sich mit anderen Menschen in derganzen Welt austauschen, alle möglichen Dinge kaufenund schließlich auch eigene Seiten ins Netz stellen.Die Arbeitsgruppe im vorher genannten Beispiel hatihre Aufgabe dank Internet erfolgreich bewältigt.

Im Internet findet sich eine unübersehbare Fülle anInformationen. Doch leider sind sie manchmal auchungeordnet und unübersichtlich, gelegentlich sogarfalsch. Seriöse Seiten, deren Inhalt man vertrauenkann, können auf den ersten Blick genauso aussehenwie Seiten, auf denen sich Halbwahrheiten oder ver-steckte Werbung finden. Die vernünftige und effektiveNutzung des Internets ist somit keineswegs „kinder-leicht“, sondern erfordert gerade bei jungen Leutenein gehöriges Maß an Erfahrung im Umgang mit denMedien. Dies zu vermitteln ist vor allem Aufgabe derSchule.

Medienkompetenz umfasst daher mehr als dieKenntnis von Befehlen. Die Suche im Internet ver-langt vor allem gute Strategien. So zeigte eine Unter-suchung in den USA, dass Schüler oft nicht in derLage sind, das Internet gezielt als Quelle für Informa-tionen zu nutzen, weil sie nicht wissen, wie man vor-zugehen hat. Bei der Recherche nach einem Themaverlieren sie sich häufig in den Weiten des Netzes undkönnen im Nachhinein nicht mehr feststellen, aufwelchem Weg sie zu einer www-Seite gelangt sind.Gerade Kinder unter vierzehn, so zeigte sich, wisseneinfach oft nicht, mit Suchmaschinen umzugehen.Denn das systematische Suchen verlangt ein abstraktesDenken, das sie noch nicht besitzen.

Natürlich hält das Internet auch unerwünschte odersogar jugendgefährdende Inhalte bereit.Auf so ge-nannten „schwarzen Seiten“ findet man Pornographi-sches, Gewaltverherrlichung oder politische Ideolo-gien. Kann man dieses Problem denn nicht technischlösen? Nur zum Teil. Die Industrie bietet zwar Filter-software an, die – quasi als Aufsichtsperson – dafür sor-gen soll, dass nur pädagogisch wertvolle Angebote aufdem Bildschirm erscheinen.Allerdings ist dies – beidem riesigen und ständig wechselnden Angebot – sehrschwierig. Filtersoftware ist nützlich, aber sie kann dieMedienerziehung nicht ersetzen.

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Was ist was im Internet?

Eine Auswahl von Internetan-geboten, die eigens für Kinderund Jugendliche eingerichtetwurden:www.blinde-kuh.dewww.kindersache.dewww.virtuellewelt.de

Hinweis:In der nächstenAusgabe berich-ten wir an Handpraktischer Beispiele, wieSchülerinnenund Schüler den Umgangmit dem Inter-net im Unter-richt lernen.

Quellen:•Umfrage vonARD und ZDF:www.zdf.de/programm•Deutsches Ju-gendinstitutMünchen (2001):Kinder im Inter-net: Angeboteund Nutzungwww.dji.de

Wie lernen Kinder mit demInternet umzugehen?

Keine Angst vorm Internet – aber ...

www=World Wide Web:Das www bezeichnet denTeil des Internets, der In-formationsseiten, Doku-mente mit Text, Bild oderTon enthält. Die Doku-mente sind durch Links(Verknüpfungen) mitein-ander verbunden.Web-Browser: Um imwww Seiten aufsuchen zu können, d.h. um zu„surfen“, benötigt manein Anwendungspro-gramm, einen Browser. Suchmaschinen: Mit diesem Begriff werdenDienste bezeichnet, diedas www nach bestimm-ten Begriffen durchsu-chen. Sie listen Adressenauf, deren zugehörige Seiten den gesuchten Be-griff enthalten.E-Mails=ElectronicMails sind elektronischeBriefe, die man mit Hilfeeines Anwendungspro-gramms, meist im Brow-ser integriert, versendenkann.Newsgroups: Dies sindDiskussionsforen. Mankann sie sich als elektroni-sche Leserbriefspaltenvorstellen, allerdings mitdem Unterschied, dassalle Beiträge auch veröf-fentlicht werden.Chat: Im Englischen be-deutet der Begriff „plau-dern“. Im Chat sind mehrere Personen mitein-ander verbunden. Sie können sich durchTexte, die sie über die Tastatur eingeben, mitein-ander unterhalten. Homepage: Eine eigenewww-Seite ist eine Ho-mepage. Bereits mit ge-ringem technischen undfinanziellen Aufwandkann man seine eigeneSeite ins Netz stellen.SMS: Abkürzung fürShort Message System. Es handelt sich um Kurzmitteilungen, dieman über die Tastatur eines Handys oder ausdem Internet an ein anderes Handy sendet.

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m Zusammenhang mit den neu gefassten Richt-linien des Kultusministeriums für Kinder mit ei-ner Lese-Rechtschreib-Schwäche taucht immerwieder die Frage auf, welche Regelungen es fürKinder mit Dyskalkulie gibt.Für Dyskalkulie gibt es unterschiedliche Defini-tionen. Grundsätzlich versteht man darunter

eine ausgeprägte Beeinträchtigung der Rechenfähig-keit, die nicht durch eine allgemeine intellektuelleBehinderung oder unangemessene schulische Be-treuung erklärt werden kann.

Kinder, die davon betroffen sind, müssen im Un-terricht ebenso gefördert werden wie Legastheniker.Allerdings sind von der Dyskalkulie – dies wurde aufFachtagungen bisher immer übereinstimmend fest-gestellt – erheblich weniger Schüler betroffen. Darauserklärt sich auch, dass diese Schwäche weit wenigererforscht ist als die Legasthenie und folglich kaumgesicherte Erkenntnisse vorliegen. Dies ist letztlichauch der Grund dafür, dass die Schulordnung für dieVolksschulen in Bayern keine gesonderte Behand-lung von Schülern mit dieser Schwäche vorsieht.

Da die Art der Förderung und die Maßnahmen fürKinder, die von Dyskalkulie betroffen sind, sich er-heblich von denen unterscheiden, die für Legastheni-ker vorgesehen sind, wurden beide Erscheinungsfor-men auch nicht in einer gemeinsamen Bekanntma-chung des Kultusministeriums zusammengefasst.Denn Legasthenie betrifft einen Teilbereich des Fa-ches Deutsch, hat aber Auswirkungen auf nahezu alleFächer. Die Dyskalkulie dagegen betrifft das FachMathematik im Ganzen, wirkt sich aber weniger aufandere Fächer aus. Dies bedingt folglich eine andereFörderung und andere Hilfsmaßnahmen; wie dieseaussehen könnten, darüber wird derzeit im Kultus-ministerium beraten. Um betroffene Schüler entspre-chend zu fördern, ist es notwendig, dass Lehrkräfte,Psychologen und u.U. auch Ärzte zusammen mit denEltern ein Gesamtkonzept entwickeln.

Aus Sicht der Schule ist es bereits möglich, auf Re-chenschwächen zu reagieren: Die Lehrkräfte könnenden mathematischen Schwierigkeiten oder Störun-gen mit pädagogischen Mitteln Rechnung tragen,d.h. durch differenzierende Maßnahmen auf den ein-zelnen Schüler eingehen und ihn fördern. Die derzeitgültigen Vorschriften bieten den Lehrkräften vieleMöglichkeiten. So erlaubt es z.B. § 18 Abs. 3 derVolksschulordung, aus pädagogischen Gründen in ei-nem Fach zeitweise auf eine Benotung zu verzichten– eine für betroffene Schüler entscheidende Hilfe.

Der Landesverband Legasthenie Bayern e.V. bietet weitere Hil-fen für Schülerinnen und Schüler mit einer Dyskalkulie unter:www.legasthenie-bayern.dewww.dyskalkuliker.de

Mehr Pädagogik

Itrieb vorgeschrieben, da-mit die angehenden Leh-rer auch Einblicke in dasBerufsleben „außerhalb“von Schule und Univer-sität erhalten. Insgesamtwird der Anteil der prak-tischen Ausbildung deut-lich ausgeweitet. Damitdie Lehramtsstudentenihre Eignung für denLehrerberuf richtig ein-schätzen können, sind –insbesondere währenddes schulpädagogischenBlockpraktikums – Leh-rer ausführliche Bera-tungsgespräche mit denBetreuungslehrern vor-gesehen. Erste Versuchemit der neuen Form desBlockpraktikums kamensehr gut an.

Da die Lehrer allerSchularten immer häufi-ger mit schwierigen Kin-dern zu tun haben, wirdwährend des Universi-tätsstudiums der Anteilder pädagogisch-psycho-logischen Ausbildungverstärkt. Zusätzlich wer-den die Prüfungsinhaltenoch mehr auf die Praxiszugeschnitten. BeimLehramt für das Gymna-sium sollen außerdem dieNoten aus den Prüfun-gen in Pädagogik undPsychologie bei der Ge-samtnote des ErstenStaatsexamens stärker ge-wichtet werden. Bevordie geplanten Änderun-gen jedoch in Kraft tre-ten, müssen sie erst nochverschiedenen Gremienzur Begutachtung vorge-legt werden, so dass mitihrer Einführung im Jahr2002 zu rechnen ist.

Lehrersein ist eine an-spruchsvolle Tätigkeit,die zunehmend viel-schichtiger wird. Deshalbmuss immer wieder auchdas Rüstzeug überprüftwerden, das die angehen-den Lehrerinnen undLehrer während Studiumund Ausbildung erhalten.In einem ersten Schrittbefassten sich daher seitAnfang letzten JahresKommissionen aus Ver-tretern der Universitäten,der Schulen und desKultusministeriums mitder Neuorganisation desLehrerstudiums. Das Er-gebnis liegt seit diesemFrühjahr vor. Neben derAktualisierung der Fä-cherinhalte sind folgendeNeuerungen geplant:

Mehr als bisher sollen dieStudenten frühzeitig undrealistisch einschätzenkönnen, was im Lehrer-beruf auf sie zukommtund ob sie dafür geeignetsind. Dazu dient zunächstein drei- bis vierwöchi-ges Orientierungsprakti-kum, das möglichst nochvor Beginn des Studiumsan einer Schule abgeleis-tet werden soll. Dabeigeht es vor allem darum,den Schulbetrieb aus derSicht des Lehrers kennenzu lernen. Außerdem istkünftig ein achtwöchigesPraktikum in einem Be-

Mehr Praktika

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Handrücken und Gesicht für etwa 10 Mi-nuten der Sonne auszusetzen.

Übermäßiger und ungeschützter Son-nengenuss jedoch kann zu Schäden mitlebensgefährlichen Spätfolgen führen.Die häufigsten akuten Auswirkungen vonUV-Strahlen sind der Sonnenbrand unddie Bindehautentzündung. Wiederholteschwere Sonnenbrände in der Kindheitkönnen die Entstehung des malignenMelanoms, des schwarzen Hautkrebses,hervorrufen. Wenn er nicht rechtzeitigerkannt wird, kann er zum Tod führen.Darüber hinaus fördert zu intensive Son-nenbestrahlung die vorzeitige Alterungder Haut und begünstigt die Linsentrü-bung des Auges, den so genannten grau-en Star.

Deshalb sollten folgende Regeln fürden Umgang mit der Sonne beachtetwerden:• Gewöhnen Sie Ihre Haut langsam an

längere Sonnenbestrahlung.• Verbringen Sie die Mittagsstunden zwi-

schen 11 und 15 Uhr im Schatten.• Der beste Sonnenschutz ist geeignete

Kleidung: Hemd, T-Shirt, Hut, Sonnen-brille usw.

• Cremen Sie unbedeckte Körperpartiengroßzügig mit Sonnenschutzmitteln ein.

• Wiederholen Sie das Auftragen desSonnenschutzmittels alle zwei Stunden.

• Achten Sie darauf: Sonnenschutzmittelsollten sowohl im UVA- als auch imUVB-Bereich schützen.

• Fragen Sie bei Medikamenten-Ein-nahme Ihren Arzt, bevor Sie sich derSonne aussetzen.

• Bleiben Sie bei empfindlicher Hautohne Sonnenschutz grundsätzlich nichtlänger als 5–10 Minuten in der Sonne.

• Nutzen Sie die maximal verträglicheSonnendauer nicht völlig aus.

Wer sich an diese Grundregeln hält, kanndie Sonne im Urlaub oder zu Hause sorg-los genießen.

m Strand liegen, faulenzen und dieSonne genießen. So hatten sichPetra und Manuel die Ferien vor-

gestellt. „Sonne pur“ lautete ihre Devise.Doch nach wenigen Tagen folgte dasböse Erwachen. Ein starker Sonnenbrandstellte sich ein und verdarb ihnen den Ur-laubsspaß. So wie den beiden Teenagerngeht es jedes Jahr Tausenden von Son-nenhungrigen. Dies lässt sich allerdingsvermeiden, wenn man die Sonne mit Ver-stand genießt und sich an ein paar einfa-che Regeln hält.

Der größte Teil der ultravioletten Son-nenstrahlung (UV-Strahlung) wird vomOzongürtel abgeschirmt, der die Erde ineiner Höhe von etwa 25 Kilometern um-gibt. 1986 entdeckten jedoch Wissen-schaftler ein „Ozonloch“ über der Ant-arktis, das mittlerweile auch auf derNordhalbkugel der Erde zu beobachtenist. Die Folge: Durch diesen dünnerenund durchlässigeren Ozongürtel gelangtintensive ultraviolette Strahlung auf dieErdoberfläche, die die Haut schädigenkann, ohne dass man es merkt. Deshalbgilt es, unsere Haut vor allzu viel Sonnezu schützen.

Ein Sonnenbrand ist bald vorbei undvergessen, aber die Haut merkt sich diesein Leben lang. Denn die energiereichenUV-Strahlen „gehen unter die Haut“,dringen in die Zellbausteine ein und kön-nen die Erbsubstanz schädigen. Wennsich Zellen und Haut nicht wieder rege-nerieren, bleiben sie für immer angegrif-fen. Ein Schaden, der verhängnisvolleFolgen haben kann.

Die Sonne hat natürlich auch positiveSeiten. So kennt jeder das herrliche Ge-fühl, das Sonnenstrahlen auf der Hauthervorrufen. Und ohne Sonne bildet sichkein Vitamin D, das z. B. eine Erkrankungan Rachitis, einer Knochenerweichung,verhindert. Um diesen Vitaminbedarf zudecken, genügt es, dreimal in der Woche

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Sonne(n) mitVerstandDie Haut vergisst nichts.Daran sollten nicht nur Sonnenanbeter denken, sondern auch Eltern kleiner Kinder.

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Besonderes Augenmerksollten Eltern auf Folgen-des legen:

• Kinder unter einem Jahrsollten nie direkter Sonneausgesetzt werden.

• Schützen Sie Kinder im-mer mit Sonnenschutz,Kopfbedeckung, T-Shirt,Höschen, hochwertigerSonnenbrille.

• Benutzen Sie spezielleKinderprodukte mit ho-hem Lichtschutzfaktor:mindestens Faktor 30.

• Gehen Sie mit gutem Bei-spiel voran – Eltern habenVorbildfunktion. Kinderund Jugendliche bis zum18. Lebensjahr sollten ei-nen Sonnenbrand unbe-dingt vermeiden.

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Kinder und Sonne

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ie Lehrer sein sollten, schei-nen wir alle zu wissen: enga-

giert, gerecht, fachlich versiert,voller Verständnis für die Schülerinnenund Schüler und Pädagogen durch unddurch. So weit das Ideal.Wie es um dasAnsehen der bayerischen Lehrkräfte inWirklichkeit bestellt ist, war 1999 ander Universität München Gegenstandeiner Untersuchung. Unter der Leitungvon Dr.Valentin Reitmajer wurden Ur-sachen, Hintergründe und Motive, diedas Image des Lehrerberufs in der Öf-fentlichkeit prägen, untersucht. Die Er-gebnisse basieren unter anderem auf In-haltsanalysen von Zeitungen und Zeit-schriften, Gruppendiskussionen mitSchülern, Lehrern und Vertretern derIndustrie, der Befragung von Lehramts-studenten und einer repräsentativen An-zahl von Interviews in bayerischenHaushalten. Die Auswertung zeigt, dassder Beruf des Lehrers dabei ist, in derÖffentlichkeit seine ehemalige Funk-tion als hoch geschätztes Leitbild zuverlieren.

Das dokumentiert sich z.B. darin, dassfür rund 70 Prozent der Befragten derLehrberuf kein erstrebenswerter Berufist, obwohl den Pädagogen das Imageanhaftet, zu viele Ferien zu haben, ei-nen mit Beamtenstatus versehenenHalbtagsjob auszuüben und dafür zugut bezahlt zu werden.Vor allem jungeLeute bis 30, die einen hohen Bildungs- il

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VerändertePerspektivenBerufsbild Lehrer

abschluss haben, stehen diesem Berufäußerst distanziert gegenüber. Dazupasst, dass 75 Prozent der Aussagen überSchule und Lehrkräfte in der Boule-vard- und Tagespresse eine eher kriti-sche Haltung einnehmen. Pädagogenwerden dort am häufigsten mit Attribu-ten wie „überfordert“, „ausgebrannt“und „frustriert“ charakterisiert.

Was macht den Beruf für junge Leuteheute so abschreckend? Ganz offen-sichtlich die Schülerinnen und Schüler.Sie werden von den Befragten als zuschwierig eingestuft, zudem sei das Un-terrichten ein ständiger Kampf mit auf-sässigen und unmotivierten Kindern –so 46 Prozent der Befragten. Dies er-klärt auch, dass nur insgesamt 28 Pro-zent gerne den Lehrberuf ergreifenwürden, wobei hier noch zu differen-zieren ist. Denn viele von denen, dieLehrer werden möchten, nennen alsHauptmotiv die vielen Ferien oder dassihnen der Umgang mit Kindern Spassmache. Ob man mit derart vagen Vor-stellungen für den Lehrberuf wirklichgeeignet ist, darf bezweifelt werden.

Was das berufliche Engagement derLehrerinnen und Lehrer betrifft, so sindimmerhin 40 Prozent der Befragten da-mit zufrieden. Knapp die Hälfte ist je-doch der Meinung, dass die Lehrkräftenoch mehr Einsatz- und Leistungsbe-reitschaft zeigen sollten. Diese Aussagebetrifft grundsätzlich alle Schularten,

– 2 018 zE

In einem Forschungsprojekt an der Universität München wurde unter-sucht,wie es um das Ansehen von Bayerns Pädagogen bestellt ist.

Einerseits wer-den Lehrkräftefast als charis-

matische Perso-nen angesehen,

andererseitssind sie häufig

die Buhmännerder Nation.

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Gut bezahlter HalbtagsjobTendenz zum Mitleid

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jedoch mit der Tendenz, dies mehr denGymnasiallehrern zuzuschreiben. Aller-dings zeigt die Studie neben der Kritikan der Leistungsbereitschaft auch „deut-lich eine Tendenz zum Mitleid mit denLehrkräften“, analysiert Dr. Reitmajer.In den Augen der Öffentlichkeit, so derProjektleiter, scheinen sie im Umgangmit der heutigen Jugend „auf verlore-nem Posten zu kämpfen“.

Anknüpfend an die eingangs genann-ten Attribute, werden die Pädagogenandererseits von vielen Befragten fast als charismatische Personen mit einerinneren Berufung gesehen, womit siedem Idealbild in den Vorabendseriendes Fernsehens sehr nahe kommen. Ge-wünscht wird vor allem auch die Fähig-keit, Erziehungskonflikte im Stile einesSozialpädagogen lösen zu können undsich jenseits gesetzlicher Bestimmungenfür das Wohl der jungen Leute einzuset-zen. „Diese Lehrkraft“, folgert Dr. Reit-majer, „ist Therapeut, kein Wissensver-mittler.“ Ein solches Berufsbild entspre-che in keiner Weise den Anforderungenin der Realität.

Betrachtet man die Gewichtung derklassischen Werte wie Autorität, Moti-vationsfähigkeit,Wissen und Gerechtig-keit, so zeigt sich ein offensichtlicherWandel. Denn 60 Prozent der Befrag-ten nennen als wichtigste pädagogischeEigenschaften eines Lehrers Fachwissenund die Fähigkeit, andere zu begeistern.Rund die Hälfte erwähnt noch ergän-zend das Kriterium Gerechtigkeit. Zu-sätzlich wünschen sich die Schüler auchLehrerinnen und Lehrer, die – ohne au-toritär zu wirken – über eine natürlicheAutorität verfügen.

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Den Projektbericht gibt es als Buch unter dem Titel „Berufsbild und -prestigeder Lehrerinnen und Lehrer in Bayern“. Bezugsadresse: Reimo-Verlag, Am Mitterfeld 3, 85445 Oberding, Fax: (0 81 22)8 61 68 Preis: 29,80 DM

Anmerkung

Und Sie, liebe Eltern,wie sehen Sie die Lehrerinnen und

Lehrer Ihrer Kinder? Schreiben, faxen oder mailen

Sie uns Ihre Meinungen –wir werden die wichtigsten

Aussagen in der nächsten Ausgabe vorstellen.

Bayerisches Kultusministerium,Red.EZ,80327 München

Fax: (0 89) 21 86-12 80e-mail: elternzeitschrift@

stmukwk.bayern.de

Fachwissen gefragt

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Nach wie vor ist in unserer Gesellschaftder Umgang mit körperlich oder geistigbehinderten Menschen nicht frei vonVorurteilen. Wer keine Angehörigen oderBekannten mit einer Behinderung hat,bezieht seine Vorstellungen vom Alltagdieser Menschen zum größten Teil überdie Medien. Hier leistet die „Arbeitsge-meinschaft Behinderung und Mediene.V.“ in München seit 15 Jahren wichtigeAufklärungsarbeit. Vielfältige Projekteund eigens produzierte Filme beleuchtenkritisch klischeehafte Bilder und regen zueiner realitätsnahen Auseinandersetzungmit Behinderten an.Besonderen Wert legt die Arbeitsgemein-schaft auf die Aufklärung in den Schulen,wird doch in Kindheit und Jugend derGrundstock zu späteren Verhaltenswei-sen gelegt. Dafür wurde eigens das me-dienpädagogische Projekt „Objektiv -Filme zum Thema Behinderung im Unter-richt“ entwickelt, das seit zwei Jahren mitgroßem Erfolg läuft. Es will Schüler allerSchularten für den Umgang mit Behin-derten sensibilisieren und Hemmschwel-len abbauen.Im Sortiment sind Filme unterschiedli-cher Länge und Thematik für verschie-dene Altersgruppen. Nach der Terminver-einbarung kommt ein Mitarbeiter der Ar-beitsgemeinschaft in die Schule undübernimmt die gesamte technische Ab-wicklung. Den Schulen entstehen keineKosten. Vorgeführt werden können dieFilme im Unterricht, im Rahmen eines El-ternabends oder einer Sonderveranstal-tung für die ganze Schule.

i Ansprechpartner: Michael Bernstein, T. (0 89) 30 79 92-21, Fax: -22, e-mail: [email protected]

Weitere Informationen:http://objektiv.abm-medien.de

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FalscheVorstellungen

Wenn Eltern die Schule nicht nur ideell, sondernauch tatkräftig durch eine Geldspende unterstützen,so ist dies ein erfreuliches Engagement. Da Schullei-tung und Lehrer solche Spenden nicht von sich ausanregen dürfen, werden diese Zuwendungen häufigüber den Elternbeirat oder den Förderverein derSchule zur Verfügung gestellt. Damit man sie bei derSteuererklärung als Sonderausgabe geltend machenkann, müssen allerdings bestimmte Voraussetzungenerfüllt werden.

Gibt es an der Schule einen Förderverein, der vomFinanzamt als gemeinnützig und besonders förde-rungswürdig anerkannt ist, kann der Verein selbst dieSpenden entgegennehmen und eine Spendenbe-scheinigung ausstellen.

Besteht kein Förderverein und gehen die Spenden anden Elternbeirat, so ist, da der Elternbeirat eine Ein-richtung der Schule ist, Folgendes zu beachten: DieSpenden sollten auf ein für diesen Zweck eingerich-tetes Konto der Schule einbezahlt und von einer Per-son, die vom Schulleiter beauftragt wurde, verwaltetwerden. Diese Person kann beispielsweise der Kassierdes Elternbeirats sein. Damit ist sichergestellt, dass dieSpenden einer juristischen Person des öffentlichenRechts bzw. einer öffentlichen Dienststelle zufließen.Wie sieht es in diesem Fall mit der Spendenbeschei-nigung aus?Bei Beträgen bis 100 DM gilt nach dem Einkom-menssteuerrecht der Zahlungsbeleg als Nachweisbeim Finanzamt.Beträgt die Spende mehr als 100 DM,ist eine Spendenbescheinigung erforderlich, die demamtlichen Muster entspricht. Es genügt, wenn dieBescheinigung durch die Person erfolgt, die von derSchulleitung beauftragt wurde, eben z. B. durch denKassier des Elternbeirats. Dass dieser im Auftrag derSchule handelt, kann dadurch dokumentiert werden,dass als Aussteller der Spendenbescheinigung dieSchule genannt wird und die Bescheinigung denSchulstempel trägt. Bei diesem Verfahren ist es dannnicht mehr notwendig, dass die Schulleitung nocheinmal unmittelbar bei der Ausstellung einer Spen-denbescheinigung mit eingebunden wird.

Förderverein

Elternbeirat

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Von der Dampflok zum ICEWindows-CD, Springerelectronic media, Heidelberg 2000Eindrucksvoll wird aufdieser CD-ROM die Ent-wicklung der Bahn vonder Mitte des 19. Jahrhun-derts bis hin zu den mo-dernen Hochgeschwindig-keitszügen dargestellt. Zu-sammenhänge undFachbegriffe werden an-schaulich durch Fotos undIllustrationen erläutert.Spielerisch lassen sich In-formationen über Loko-motiven, die Infrastrukturder Bahn, Streckennetzeoder über die Geschichteder Bahn finden. Darüberhinaus gibt die CD-ROMauch Ausblicke in die Zu-kunft des Schienenver-kehrs.7. – 13. Klasse

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Abschied vom roten HausMarjaleena Lembcke, Verlag Nagel & Kimche,Zürich 2000Das Buch schildert – wohlals letzter Band in dieserReihe – die Kindheit in ei-ner zehnköpfigen finni-schen Arbeiterfamilie, diesich durch menschlicheWärme, Humor und Le-bensmut auszeichnet. Al-lerdings bemüht sich dieAutorin nicht nur um einepoesievolle, sondern auchrealistische Erzählweise.Der Engel hinter

dem ImmergrünFriedl Hofbauer, Dachs-Verlag, Wien 2000Friedl Hofbauer erzähltaus ihrer Wiener Kindheit,die sie in sehr ärmlichenVerhältnissen verlebte.Für das aufgeweckteMädchen war es offenbareine schöne Kindheit, inder es auch ohne Wohl-stand etwas Interessanteszu erleben gab. Eine mitHumor und Herz erzählteKindheitsgeschichte.5. – 7. Klasse

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DierckeQuiz GeographieWindows-CD, Wester-mann Schulbuchverlag,Braunschweig 1999Schülerinnen und Schü-lern jeder Altersstufe wirdmit dieser CD-ROM geo-graphisches Wissen spie-lerisch vermittelt. Städte,Länder, Flüsse, Seen, Mee-re, Inseln, Tierarten undBauwerke können in 800verschiedenen, frei wähl-baren Spielarten abgefragtwerden. Dieses Quiz lässtsich allein oder mit bis zudrei Rateteams spielenund garantiert durch dieFülle von Fragen einenlangen Spielspaß.Für alle Altersstufen

Allein gegen denRest der WeltKristina Dunker, ArenaVerlag, Würzburg 2000Das Mädchen Jil schließtmit Jana, die neu in dieKlasse gekommen ist,Freundschaft. Beide ha-ben sich vorher, jede fürsich, gegen den Druck derKlassenkameraden ge-wehrt. Ohne pädagogi-schen Zeigefinger werdenvon der Autorin Erklä-rungsansätze und Hilfsan-gebote für Kinder in sol-chen Situationen gegeben.

Die hier vorgestellten Re-zensionen basieren aufVorlagen, die vom Gut-achterausschuss fürSchulbibliotheken in Bay-ern erstellt werden. Wei-tere Besprechungen vonBüchern, CD-ROMs, Au-torenportraits u.v. mehrfinden Sie unter:www.lesenswert.de

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ie rund 1,8 Millionen Schüler in Bay-ern verteilen sich auf 5.300 Schu-len – und die wollen unterhaltenwerden.Weit über zehn MilliardenMark bezahlt der Staat pro

Jahr für sie, und damit sindnoch lange nicht alle Kosten

abgedeckt. Ein beträchtlicher undoft unterschätzter Teil muss von den Gemein-den, Landkreisen und Bezirken getragen wer-den.Wie das im Einzelnen aussieht und wer da-bei was zu zahlen hat, bestimmt das BayerischeSchulfinanzierungsgesetz.

Grundsätzlich unterscheidet man bei denKosten für eine Schule nach dem Personalauf-wand und dem Schulaufwand: Der Personalaufwandumfasst die Kosten für die Lehrkräfte und das Verwal-tungspersonal, z. B. die Schulsekretärin. ZumSchulaufwand gehören die Kosten für den Bau undBetrieb der gesamten Schule. Dazu zählen ihre Aus-stattung mit Möbeln, Musikinstrumenten,Turngerä-ten, Computern, Landkarten, aber auch die Kosten fürdie Heizung, Beleuchtung und Reinigung des Gebäu-des und die Anschaffung lernmittelfreier Schulbücher.Man spricht in diesen Fällen auch vom Sachaufwand.Neben diesem zählen zum Schulaufwand auch nochdie Kosten für den Hausmeister der Schule.

Für die Frage, welcher Anteil der Schulkosten vonwem zu tragen ist, sind zwei Faktoren von Bedeutung:Zum einen, um welche Schulart es sich handelt, z.B.Grund- oder Hauptschule, Realschule oder Gymna-sium, Förderschule oder berufliche Schule, zum ande-ren, wer der so genannte Schulträger ist: der Staat, dieKommune oder ein privater Betreiber – dazu zählenzum Beispiel die kirchlichen Schulen.fo

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DEltern fordern eine gute Ausbildungfür ihre Kinder.Doch gute Bildungkostet Geld.Die Aufwandsträger müs-sen dafür tief in die Tasche greifen.

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Bei einer staatlichen Schule ist die Kostenteilung klargegliedert: Der Personalaufwand wird vom Staat getra-gen, den Schulaufwand trägt, beispielsweise bei Volks-schulen, die Kommune, bei Gymnasien und Realschu-len der Landkreis oder die kreisfreie Stadt bzw. einZweckverband. In bestimmten Fällen sind allerdingsZuschüsse möglich, so etwa beim Neu- oder Umbauvon Schulanlagen.

Bei kommunalen Schulen sieht die Sache ganz an-ders aus: Hier zahlt die Gemeinde oder die Stadt nichtnur den Schulaufwand, sondern auch den Personalauf-wand, sprich: die Gehälter der Lehrkräfte. Damit dieKommune durch diese Doppelbelastung nicht überGebühr strapaziert wird, erhält sie vom Staat einenZuschuss für das Lehrpersonal. Bei den privaten Schu-len sind die Regelungen etwas komplizierter und teil-weise vom Einzelfall abhängig.Aber auch sie werdenmit staatlichen Zuschüssen,Ausgleichsbeträgen undanderen Fördermaßnahmen unterstützt.

Mit welchen Kosten eine Kommune alleinfür den Schulaufwand belastet ist und wel-che Unwägbarkeiten damit verbundensind, soll an zwei Fällen gezeigt werden.Beispiel 1: die Grundschule in Freyung, ei-ner Kleinstadt im Bayerischen Wald. Sieverfügt über zwölf Klassen, eine Turnhalleund ein Lehrschwimmbecken. An laufen-den Kosten fielen 1998 zum Beispiel415.000 DM an. Fast ein Drittel davonmusste die Stadt Freyung allein für die Be-triebskosten aufwenden – also für Hei-zung, Strom,Wasser,Abwasser, Müll, Reini-gung und Versicherungen.

Der zweithöchste Posten war – typischfür eine Schule im ländlichen Bereich –die Schülerbeförderung mit 95.000 Mark.Allerdings wurden von diesem Betrag wie-der drei Viertel durch einen Zuschuss desStaates rückerstattet. Das Hausmeisterge-halt fiel für die Gemeinde mit 65.000 DM

ins Gewicht; der Gebäudeunterhalt und der Bedarf anLehr- und Unterrichtsmitteln beliefen sich auf 60.000DM. Ein weiterer Posten waren Investitionen für dieEinrichtung, Computer etc., die mit 32.000 DM zuBuche schlugen. Zusammen mit den Verwaltungs- undMietkosten belastete die Grundschule die StadtFreyung 1998 mit 370.000 DM – staatliche Zuschüssebereits eingerechnet.

Dabei lief das Jahr 1998 nach Aussagen von Stadt-kämmerer Helmut Stampka noch glimpflich ab. Im-mer wieder werden weitaus größere Investitionen fäl-lig. „So mussten wir zum Beispiel das Flachdach des

35 Jahre alten Gebäudes sanieren und schafften eineumweltfreundliche Heizungsanlage an. Zusätzlich wardie Erneuerung der Sanitäranlagen und sämtlicherFenster notwendig geworden.“ Da schnellen die Er-haltungskosten, so der Stadtkämmerer, ohne weiteresmal von 30.000 auf 150.000 DM hoch.

In einer Großstadt wie Augsburg liegen ganz andereDimensionen vor.Allein bei 66 Schulen hat die Stadtden Schulaufwand zu bestreiten, und da eine Reihevon ihnen außerdem in kommunaler Trägerschaft ge-führt werden, kommen hier noch stattliche Kosten fürdas Lehrpersonal hinzu. Die finanziellen Spielräumeinnerhalb des Schuletats der Stadt sind deshalb gering.

Das Beispiel Rudolf-Diesel-Gymnasium, eineSchule mit 33 Klassen: Der durchschnittliche Sachauf-wand, den die Fuggerstadt für diese Einrichtung inden Jahren 1996 bis 2000 aufbringen musste, beliefsich pro Jahr auf rund 1,22 Millionen Mark. Dergrößte Posten lag mit fast einer halben Million bei denBetriebskosten. Mehr als die Hälfte davon entfielen aufdie Energiekosten, ein knappes Drittel auf die Reini-gung der Schulgebäude.

Für den Bauunterhalt des Gymnasiums wendete dieStadt Augsburg rund 205.000 DM auf. LernmittelfreieSchulbücher und der weitere Sachbedarf schlugen mitetwa 65.000 Mark zu Buche. Noch einmal knapp37.000 DM musste Stadtkämmerer Walter Graf fürweitere Sachausgaben verbuchen, und knapp 15.000DM kostete die Stadt die Beschaffung und der Unter-halt der Büro- und Betriebsausstattung. Zu den Sach-ausgaben von 1,22 Millionen kamen noch Personal-kosten für den Hausmeister in Höhe von 86.000 DM.

Weil die Energiekosten den Löwenanteil des Schul-etats ausmachen, ist man in Augsburg genauso wie inFreyung an effektiven Sparmaßnahmen interessiert.Neben den allfälligen Modernisierungsmaßnahmenhat die Stadt Augsburg noch einen anderen Weg ein-geschlagen, um auf lange Sicht Strom,Wasser, Gas undÖl in größerem Umfang zu sparen: Unter fachlicherAnleitung eines privaten Beratungsinstituts hat dieSchulverwaltung einen Modellversuch zum Thema„Energiesparmaßnahmen“ ins Leben gerufen. Mitdoppeltem Erfolg: Die Schüler haben wichtige Verhal-tensregeln für den sparsamen Umgang mit Energie ge-lernt, von denen sie über die Schulzeit hinaus profitie-ren können, und die beteiligten Schulen konnten be-reits im ersten Jahr 700.000 DM an Kosten für Strom,Heizung und Wasser einsparen. 40 Prozent dieses Gel-des werden für weitere Energiesparmaßnahmen inves-tiert. Und immerhin 20 Prozent bekommen die Schu-len quasi als Belohnung, um ihren eigenen finanziellenSpielraum zu erweitern.

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Beispiel:Freyung

Beispiel:Augsburg

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Förderverein gegründet, der sich durchSpenden finanziert.

Was sind die Zielsetzungen des Vereins?Wir sind sicher nicht die Experten, umJugendliche aus einer Sucht herauszuho-len oder um Dealern das Handwerk zulegen. Da sind andere Einrichtungen ge-fragt. „Keine Macht den Drogen“ setztseine Ziele rein im präventiven Bereich.Uns geht es darum, einen Bewusstseins-prozess in Gang zu setzen und in der Öf-fentlichkeit die Ablehnung von Drogenzu verstärken. Dabei kommt es uns nichtso sehr auf Abschreckung an, sondern wirwollen Alternativen aufzeigen, bessereLebenskonzepte. Natürlich haben wirauch Informationsmaterial herausgege-ben, um über Drogen aufzuklären, aberdie Zielrichtung ist nicht, den Zeigefingerzu heben. Ziel ist es vielmehr zu zeigen:Was macht dich fit und was fördert dichim Leben? Mit anderen Worten: UmSpaß zu haben, brauchst du keine Dro-gen – im Gegenteil, am Ende sind Drogenoft der Spaß- und Spielverderber!

Geht es Ihnen nur um die illegalen Drogen?Nein, das zweite Motto unseres Vereinslautet „Gegen Sucht und Gewalt“. Inso-fern differenzieren wir nicht. Es geht umalles, was Menschen aus ihrer freien Ent-scheidung herausreißt oder sie zu Ge-walttaten veranlasst. Das kann auch Al-kohol- oder Medikamentenmissbrauchsein. Dazu wollen wir Alternativen bieten.

Ihr Verein hat sich schwerpunktmäßigauf den Sport konzentriert. Was kanner bei der Vorbeugung gegen Drogenleisten?Sport bietet ein soziales Umfeld, dasSpiel, Spaß und Gesundheit miteinanderverknüpft. Das sind gute Voraussetzun-gen, um Drogen gar nicht mehr als be-gehrenswert zu empfinden. Jugendlichewollen ja ihre Grenzen und Möglichkei-ten austesten. Dafür ist der Sport sichernicht das einzige Umfeld, aber er ist dochhervorragend geeignet, um sich auszuto-ben, einen gesunden Umgang mit den ei-genen körperlichen Fähigkeiten zu pfle-gen, mit Siegen und Niederlagen fertig zu

er Slogan „Keine Macht denDrogen“ ist fast jedem ein Begriff. Welche Organisation

verbirgt sich dahinter?Der Anfang war 1990 kurz vor der Fuß-ballweltmeisterschaft. Das Bundesinnen-ministerium und namhafte Fußballer wieKarl-Heinz Rummenigge starteten damalseine nationale Kampagne mit diesemSlogan, um der Bedrohung von Kindernund Jugendlichen durch Drogen öffent-lich entgegenzutreten. Im Lauf der Jahrefanden sich immer wieder neue Förderer,vor allem aus dem Sport, mit denen dieAktionen fortgesetzt wurden. 1996wurde dann unter dem Namen „KeineMacht den Drogen“ ein gemeinnütziger

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Gelangweilt herumhän-gen,mit sich und derWelt unzufrieden? Oderim Gegenteil:Lust aufMutproben und dengroßen Kick? SolcheStimmungen motivierenso manchen Jugendli-chen zum Griff nach derDroge.Dass das Lebenauch auf andere Weise interessant sein kann,versucht die Aktion„Keine Macht den Dro-gen“ zu vermitteln.EZ sprach mit dem Vor-sitzenden des Vereins,Professor Knut Föckler.

Neben ver-schiedenenTätigkeiten inder Industrieund den Me-dien lehrt Pro-fessor KnutFöckler am In-stitut für Kul-tur- und Me-dienmanage-ment derHanns-Eisler-Hochschule fürMusik in Ber-lin. Er ist seitJuni 2000 Vorstandsvor-sitzender des Vereins„Keine Macht den Drogen“.

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Nach einer reprä-sentativen Studiezum Gesundheits-verhalten von Jugendlichen inBayern, die ver-gangenes Jahr imAuftrag des baye-rischen Gesund-heitsministeriumsdurchgeführtwurde, haben 29Prozent aller Ju-gendlichen von 12bis 24 Jahren ille-gale Drogen pro-biert, rund 14 Pro-zent konsumierensie öfter. Dabeihandelt es sichfast ausschließlichum Konsum vonCannabis (Ha-schisch). Fast 35Prozent der Ju-gendlichen sind re-gelmäßige Rau-cher, 18 Prozenttrinken regelmäßigAlkohol. Allgemeinzeigt sich in denletzten Jahrenbeim Konsum vonTabak und illegalenDrogen eine stei-gende Tendenz; beiAlkohol dagegenist der Konsum imDurchschnitt eherrückläufig.Genauere Informa-tionen zur Studieerhalten Interes-senten von:Bayer. Kultus-ministeriumRedaktion EZ80327 MünchenFax:(089)2186-1280

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werden. Wir wollen den Jugendlichen beiunseren sportlichen Veranstaltungen ver-mitteln: Hier kannst du deine Leistungs-fähigkeit erproben, hier kannst du Kampf-und Teamgeist erproben. Natürlich sindauch andere Institutionen, die mit Ju-gendlichen zu tun haben und interes-sante Motivationen schaffen, zur Koope-ration mit uns herzlich willkommen.

Wie sehen denn die Aktionen von„Keine Macht den Drogen“ aus?Am bekanntesten sind wir sicher durchPlakatserien mit Sportidolen gewordenund durch größere Sportveranstaltungen,wo wir als Namensgeber auftreten. In derletzten Zeit denken wir verstärkt über ak-tuelle und moderne Sportformen wie z.B.Blade Nights nach. Auch Kooperationenmit der Musikszene hat es schon gege-ben. Den größten Raum nehmen aber diekleinen örtlichen Veranstaltungen ein,die von Sportvereinen oder privatenGruppen auf die Beine gestellt werden.Sie treten an uns heran, um organisatori-sche Unterstützung zu bekommen undInformationsmaterialien zu beziehenoder auch Aufkleber, T-Shirts etc.

Wenn man an die Dopingfälle der letz-ten Zeit denkt oder auch an die AffäreDaum, sind dann Plakate und Werbe-spots mit Spitzensportlern dazu geeig-net, der Jugend Vorbilder zu vermitteln?Diese Vorkommnisse dürfen nicht baga-tellisiert werden. Aber trotz des bedauer-lichen Fehlverhaltens von Einzelnen mei-nen wir nach wie vor, dass der Sport vonseinen Intentionen her ein positives Um-feld ist und in seiner pädagogischenFunktion viel zur Bewältigung des Dro-genproblems bieten kann. Im Übrigenachten wir bei der Auswahl von Sport-idolen sehr darauf, dass wir sie wirklichnach unseren Kriterien als positive Vor-bilder präsentieren können.

Noch einmal: Welche Haltungen er-scheinen Ihnen wichtig, um Jugendlichegegen Drogen immun zu machen?Aktiv werden – indem man etwa das An-gebot von Vereinen und Gruppen an-nimmt oder auch selbst etwas auf dieBeine stellt. In Bewegung sein – zum Bei-

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spiel bei einem Fußballturnier, einer In-line-Rallye. Die eigene Kreativität för-dern durch Musik, Theater, einen Video-wettbewerb oder einfach durch Spielen.Besonders wichtig sind aber auch dieBezugspersonen, mit denen Kinder undJugendliche zu tun haben. In der Puber-tät ist das in erster Linie oft nicht mehrdie Familie, sondern es sind die Gleich-altrigen. Diese Kontakte, diese sozialenNetze entstehen in der Schule und inden Vereinen. Je solider sie sind, destogrößer ist der Schutzwall gegen die, diemit Drogen Geld verdienen wollen.

Was können Eltern tun?Meines Erachtens ist die Regel NummerEins, den Kontakt und das Gespräch auf-recht zu erhalten. Das bedeutet: Zeitaufbringen, zuhören, auf die Kinder ein-gehen. Die Zeiten, in denen man nurdurch Appelle und Strafen Kinder erzie-hen konnte, sind vorbei. Heute mussman durch aktives Verhalten das Ver-ständnis seiner Kinder gewinnen. Daszweite ist, dass Eltern eine gewisse Sach-kompetenz haben sollten, wenn sie mitihren Kindern über das Thema Drogenreden. Jugendliche sind in der Regel un-geheuer informiert. Eltern sollten sichebenfalls kundig machen, damit siewirklich in die Diskussion einsteigenkönnen. Gegen Drogen gibt es sicherkeine einfachen Rezepte, aber die größteGefahr entsteht dann, wenn sich Ju-gendliche aus sämtlichen sozialen Net-zen verabschieden.

Was plant „Keine Macht den Drogen“für die Zukunft?Wir halten an der ursprünglichen Idee,also an der engen Verbindung zumSport, sicher fest. Aber wir müssen unszunehmend auch darum bemühen, jün-gere Kinder zu erreichen. Die Präventionkann heute gar nicht früh genug begin-nen. Deshalb ist es unser Ziel, allmählichüber die bestehenden Interessensge-meinschaften und Mitglieder neue Kon-takte zu knüpfen, so dass wir an die Kin-der in der Schule und im Vorschulalterherankommen. Zusätzlich möchten wirdie Zusammenarbeit mit den Jugendbe-amten der Polizei verbessern.

Bekannte Sportlerwie z.B. Rudi Völ-ler, Teamchef der

deutschen Fuß-ballnationalmann-schaft, stellen sich

für Aktionen gegen Drogen-

missbrauch zur Verfügung.

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Da die Nutzungsdauer für Rechner im Schnitt unterfünf Jahren liegt, stehen Schulleitung und Schul-aufwandsträger immer wieder vor der Frage:Wie siehteine optimale PC-Ausstattung aus? Müssen es die bes-ten und teuersten Geräte sein? Oder reicht auch eineeinfachere Anlage aus, damit die Schulen ihren Bil-dungsauftrag erfüllen können?

Zu deren Unterstützung hat das bayerische Kultus-ministerium einen Beraterkreis für Schulrechner ein-gerichtet, der aus erfahrenen Lehrkräften, Fachleutender Akademie für Lehrerfortbildung und des Staatsins-tituts für Schulpädagogik und Bildungsforschung so-wie Vertretern der Kommunen besteht. Dieses Gre-mium erarbeitet jedes Jahr ein so genanntes „Votum“,das allgemeine Hinweise zur Ausstattung, Empfehlun-gen von Rechnern und sonstiger Hardware sowie Be-urteilungen zu angebotenen Geräten und Program-men (vgl. Info-Kasten) enthält.

„Die Erfahrung zeigt jedoch“, so Georg Eder, zu-ständiger Fachreferent im Kultusministerium, „dass beider Ausstattung der Schulen nicht in erster Linie dasMotto gilt: Nur das Neueste ist das Beste.“ Und aucheine große Zahl an Geräten garantiere noch keinen ef-fektiven Unterricht. Sinnvoller als hochgerüstete Anla-

Zeugnistag vor den gro-ßen Ferien: Das Kindkommt mit schlechtenNoten nach Hause.Auchwenn man es im Vorfeldbereits wusste – durchdas Jahreszeugnis wirddas Versagen zur bitterenGewissheit.Für die Eltern ist meistschnell klar:Wer nichtsgeleistet hat, braucht sichauch nicht auf die fauleHaut zu legen. Der ge-samte Stoff muss nachge-holt werden, am bestenfängt man gleich am ers-ten Ferientag an. Danngilt es nur noch zu über-legen, welche Bücher inden Urlaub mitzuneh-men sind...Erlauben Sie mir, liebeEltern, die Schilderungan dieser Stelle abzubre-chen. Sollten Sie in einerähnlichen Situation sein,denken Sie bitte daran:Kinder bringen nicht mitAbsicht schlechte Notennach Hause.Vielmehrsind sie meist genausoenttäuscht wie Sie. Besserist es, Sie überlegen ge-meinsam Folgendes:Fühlt sich Ihr Kind über-fordert? Kann es sich nur schwerkonzentrieren? Belasten Ihr Kind viel-leicht Probleme in der

Dass heute der PC auf die Schul-bank gehört, daran zweifelt sicherniemand. Computerkenntnisse zu vermitteln ist inzwischen Aufga-be aller Schularten. Doch gelegent-lich tauchen in der ÖffentlichkeitZweifel auf, ob die Ausstattung derSchulen auf dem neuesten Stand ist.

Das Jahreszeugnis

Mit MausThema heute:

Familie, mit Freundenoder mit Lehrern? Oder war es wirklich„nur“ faul?Erst dann sollten Sie dieProbleme angehen. Dassnachgearbeitet werdenmuss, steht außer Frage.Dafür reicht aber in derRegel ein Teil der Ferienaus, wenn man folgendePunkte beachtet:regelmäßig arbeiten: je-den Tag ein wenig, nichthin und wieder vieleStundenkonzentriert lernen:keine Ablenkungen, sichnicht unter Zeitdrucksetzen vorab in einem Kalenderfesthalten, welche Inhalte(Fächer, Kapitel) an wel-chem Tag aufgearbeitetwerden sollenEine Bitte zum Schluss:Da schlechte Noten inder Regel lange vor demJahreszeugnis abzusehensind, sollten Sie frühzeitigmit Ihrem Kind und denLehrkräften sprechen.Dann reichen nämlichoft kurzfristige Maßnah-men aus, um Krisen ab-zuwenden.

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gen sei für die Schulen allemal eine Grundausstattungmit bewährter und erprobter Hardware, die für denalltäglichen Einsatz im Unterricht auch wirklich ge-eignet sei.

Zur Grundausstattung zählt heute mindestens einComputerraum für jede weiterführende Schule. Damithaben die Schülerinnen und Schüler selber die Gele-genheit, aktiv zu werden. Je nachdem, was auf demStundenplan steht, können sie hier üben, E-mails zuverschicken,Texte zu verfassen, Grafiken zu erstellenoder Grundkenntnisse der Informatik erlernen.

Ausgehend von einer maximalen Klassenstärke soll-ten 17 Arbeitsplätze zur Verfügung stehen, so dass sichhöchstens zwei Schüler ein Gerät teilen müssen. DieVernetzung durch ein so genanntes Local Area Net,die Verbindung der Geräte innerhalb der Schule, er-möglicht die Kommunikation mit dem Lehrer, denanderen Schülern innerhalb der Klasse und über einenInternetanschluss mit dem Rest der Welt.

Die Einrichtung weiterer Computerräume hängt vonder Größe der Schule und der Ausbildungsrichtungab. So werden in einer Berufsschule mit Informatik-kaufleuten und IT-Systemelektronikern sicher mehrPCs und mehr Räume notwendig sein als an anderenSchulen. Bei den Grundschulen dagegen, um ein an-deres Beispiel zu nennen, raten Pädagogen, anstelle eines eigenen Computerraums eher zu einer Medien-ecke mit drei bis vier Rechnern. Manche Schulen haben auch in ihrer Bibliothek einen Rechnerarbeits-platz eingerichtet, an dem Lehrer wie Schüler mitHilfe eines Scanners Texte und Bilder aus Büchern in

Informationenzu Lern-programmen

ein Arbeitsblatt oder in eine Multimedia-Präsentationeinfügen können.

Neben speziell eingerichteten Räumen hält jedochauch in den Klassenzimmern und Fachräumen dieneue Technik immer stärkeren Einzug. Dazu gehörenmobile Einrichtungen mit Notebook und Beamer, mitderen Hilfe sich der Stoff noch anschaulicher vermit-teln lässt. So können beispielsweise Schüler im FachBiologie mit Hilfe von Multimedia-CD-ROMs Spa-ziergänge durch den menschlichen Körper unterneh-men oder ökologische Systeme wie Seen mit ihrerTier- und Pflanzenwelt lebendig und detailgetreukennen lernen. Sprachenlernen wird spannender,wenn man interaktiv durch Paris oder London „bum-melt“ und dabei viele „sprachliche Abenteuer“ erle-ben kann. Und bei Versuchen in der Physik oder Che-mie hat der Lehrer die Möglichkeit, Messergebnisseauf einen Rechner zu übertragen, auszuwerten undder Klasse graphisch anschaulich zu präsentieren.

Die Kosten für die Anschaffung und Wartung solcherGeräte sind für die Kommunen in Zeiten knapperKassen sicherlich eine große Herausforderung. DieBayerische Staatsregierung hat deshalb den Schulträ-gern bei der Erstbeschaffung mit eigenen Förderpro-grammen unter die Arme gegriffen, so dass man mitder Grundausstattung an den Schulen mehr als zufrie-den sein kann. „Zu danken ist aber auch“, so Ministe-rialrat Georg Eder, „den zahlreichen Sponsoren ausder Wirtschaft und den Initiativen von Eltern. Durchihr Engagement hatten viele Schulen die Möglichkeit,ihre Computerausstattung weiter auszubauen.“

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und Beamer

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• Bayern-online:13 Millionen Markfür die Vernetzungund den Internetan-schluss an weiter-führenden Schulenund die Lehrerbil-dung

• High Tech Offensive:48 Millionen Markfür die Ausstattungvon Klassenzimmernund Fachräumen,7 Millionen für dieLehrerfortbildung

Staatliche Förder-programme

Empfehlungenzur Hardware in den Schulen

• www.schule.bayern.de • www.bs-atlas.de/ibi/• www.i-cd-rom.de/

index.html• www.fwu.de/db-bm/

• www.schule.bayern.de/votum/

Der Computerraum

Schulgröße undAusbildungsrichtung Hohe Kosten

Klassenzimmer und Fachräume

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Meine Tochter besucht die 2. Klasse Grundschule.Neulich trug sie im Unter-richt ein modisches Drei-eckstüchlein um das Haargebunden. Die Lehrerinzwang sie dazu, es abzu-nehmen. Mit welchemRecht?Elfriede M. – T.

Nach Art. 36 Abs. 4 Bay-EUG haben Schüler alleszu unterlassen, was denSchulbetrieb oder dieOrdnung der von ihnenbesuchten Schule oder ei-ner anderen Schule störenkönnte. Es ist letzten En-des eine pädagogischeEntscheidung der Lehre-rin, ob das Tragen eines„modischen Dreiecks-tüchleins“ unter diese Ka-tegorie fällt. Allerdingssollten pädagogischeMaßnahmen einer Lehr-kraft für Schüler und El-tern auch nachvollzieh-bar sein.

Unsere Tochter besucht die 5. Klasse einer Hauptschule. ImFach Musik erhalten die Kinder, wenn sie schwätzen oderstören, ohne jede Ermahnung eine „Strafarbeit“. Diese be-steht z.B. darin, dass ein Schüler fünf Seiten aus dem Lese-buch abschreiben muss. Den Sinn einer solchen „Strafe“können viele Eltern nicht verstehen und lassen deshalb nureine Seite abschreiben.Wenn die Seiten jedoch nicht voll-ständig abgeliefert werden, müssen die Kinder nachsitzen.Kann ein Lehrer, der leider nicht mit sich reden lässt, so vor-gehen? Was passiert, wenn die Eltern das Nachsitzen nichtakzeptieren?Johanna B. – S.

Den Begriff „Strafarbeit“ kennen weder VSO noch Bay-EUG. Nach Art. 86 Abs. 1 BayEUG können von derSchule zur „Sicherung des Bildungs- und Erziehungsauf-trags ... nach dem Gesetz der Verhältnismäßigkeit Ord-nungsmaßnahmen gegenüber Schülern getroffen wer-den, soweit andere Erziehungsmaßnahmen nicht ausrei-chen“. Dazu kann auch das Abschreiben eines Textesgehören. Dieser sollte jedoch im Zusammenhang mit derVerfehlung oder dem Fach stehen und beim Umfangsollte die „Verhältnismäßigkeit“ berücksichtigt werden.Das bloße Abschreiben irgendeines beliebigen Textes istaus pädagogischen Gründen abzulehnen. Wenn dieLehrkraft Argumenten nicht zugänglich ist, können sichdie betroffenen Eltern zusammen mit dem Klassenel-ternsprecher an den Schulleiter wenden.

1993 habe ich an der Be-rufsoberschule die fachge-bundene Hochschulreife –Fachrichtung Wirtschaft –erworben. Danach war ichberufstätig. Nun möchte ichmit einer Zusatzprüfung dieallgemeine Hochschulreifeerlangen und studieren.Bekäme ich auch bei derBewerbung um einen Studi-enplatz in einem Fach mitNumerus Clausus meineWartezeit angerechnet?Frieda W. – A.

Die Wartezeit beginnt mit dem Erwerb derHochschulzugangsberech-tigung. Das bedeutet,dass man in einem Studi-engang, beispielsweiseBetriebswirtschaftslehre,für den man seit 1993 diefachgebundene Hoch-schulreife – FachrichtungWirtschaft – besitzt, we-gen der langen Wartezeitmit einer sofortigen Zulas-sung rechnen kann. Fürdie übrigen Studiengängebeginnt die Wartezeit erstab dem Erwerb der allge-meinen Hochschulreife.

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Kopfschmuck SchreibarbeitWartezeit

Rat & AU n s e r e A n s c h r i f t | B a y e r i s c h e s K u l t u s m i n i s t e r i u m , R e d a k t i o n E Z , 8 0 3 2 7 M ü n c h e n |

zE beantwortet Leserfragen

BayEUG Bayerisches Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen

GSO Schulordnung für die Gymnasien in BayernVSO Schulordnung für die Volksschulen in Bayern

Erläuterungen

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Der Physiklehrer meinerTochter führte vor demZeugnistermin in der 11.Klasse des Gymnasiumseine schriftliche Leistungser-hebung durch. Diese wurdebenotet und zurückgegeben.Auf die Frage meiner Toch-ter, wie sich diese Note aufdie Zeugnisnote auswirkt,wurde ihr mitgeteilt, dassdiese Arbeit nur bei denjeni-gen zählt, bei denen dieNote noch nicht eindeutigfeststeht. Da sich meineTochter rechnerisch um eineNote verbessert hätte, be-trachte ich diese Vorgehens-weise als Willkür und recht-lich nicht haltbar.Katharina B. – Z.

Im vorliegenden Fall wur-de wahrscheinlich die„schriftliche Leistungser-hebung“ nicht als schriftli-che Note gewertet, son-dern als mündliche. Dem-nach handelte es sichwohl um eine Stegreifauf-gabe im Sinne von § 46Abs. 2 GSO. Stegreifauf-gaben werden abergrundsätzlich für die gan-ze Klasse gestellt und ge-wertet. Eine Wertung dererzielten Noten nur fürsolche Schüler, bei denendie Zeugnisnote noch un-klar ist, ist nicht zulässig.

Mein Sohn besucht die 4. Klasse Grund-schule. Seine Leistungen sind so stark ge-sunken, dass zu befürchten ist, dass er dieKlasse wiederholen muss. Bei welchen No-ten wäre dies der Fall? Der letzte Aufsatzwurde mit einer Fünf bewertet. Da ichdiese Note nicht für gerechtfertigt halte,möchte ich dagegen vorgehen.Claudia K. – M.

Nach § 27 Abs. 2 VSO soll das „Vor-rücken in den Jahrgangsstufen 3 bis 8nur dann versagt werden, wenn derSchüler in seiner Entwicklung oder inseinen Leistungen erheblich unter demaltersgemäßen Stand seiner Jahrgangs-stufe liegt und nicht erwartet werdenkann, dass der Schüler am Unterricht inder nächsten Jahrgangsstufe mit Erfolgteilnehmen kann“. Über das Vorrückenentscheidet nach § 27 Abs. 6 VSO „derKlassenleiter im Einvernehmen mit denin der Klasse im betreffenden Fach un-terrichtenden Lehrkräften“. Wenn El-tern mit einer Lehrerin über eine Notekeine Einigung erzielen, sollten sie sichan den Schulleiter oder das zuständigeSchulamt wenden.

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Nach dem Abitur begann ich eine Schreiner-lehre. Bei der Anmeldung in der Berufsschulestellte man in Aussicht, dass eine eigene Abi-turientenklasse gebildet wird. Nun kam aberkeine Abiturientenklasse zustande und ichfrage mich, ob ich in der jetzigen Klasse dieallgemein bildenden Fächer Deutsch, Reli-gion, Sozialkunde und Sport überhaupt be-suchen muss. Gilt für Berufsschüler mit Abi-tur noch die allgemeine Schulpflicht?Stefan P. – C.

Auszubildende mit Abitur sind nicht be-rufsschulpflichtig, aber berufsschulbe-rechtigt. Auf Antrag können sie sich vomUnterricht in Religion und Deutsch be-freien lassen. Eine Befreiung in Sozial-kunde ist nicht vorgesehen. Dies giltauch für Sport. Zuständig für die Befrei-ung ist der Schulleiter der Berufsschule.

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Die vollständige Dokumentation istim Internet abrufbar unter: www.km.bayern.de/statistIn begrenzter Zahl stehen auch gedruckte Exemplare zur Verfügung,die unter folgender Anschrift ange-fordert werden können: BayerischesKultusministerium, 80327 München

[email protected]@[email protected]

Wer auf deutschsprachigenInternetseiten Inhalte ent-deckt, die gegen geltendesRecht verstoßen, kann diesan folgende Adressen wei-terleiten:

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Bayerns Schulenin Zahlen

Schmuddelseiten

www.eurolang2001.org(Europa)www.na-bibb.de/ejs(Deutschland)www.km.bayern.de/a6/r6/uebersicht_sprachenjahr.html(Bayern)

Jahr der Sprachen

Das statistische Jahrbuch desbayerischen Kultusministeri-ums wurde neu aufgelegt. Es bietet auf 220 Seiten zahl-reiche Daten zur Entwicklungund zum aktuellen Stand dervielen Aufgaben, die zum Ge-schäftsbereich des Kultusmi-nisteriums gehören. Zumbesseren Verständnis werdendie Übersichten und Grafikendurch kurze Textbeiträge er-läutert.

Geld furdie Schulen

Das Gesamtvolumen des bayerischenStaatshaushalts 2001/02 beträgt 66,5bzw. 67,2 Milliarden DM. Davon entfal-len 2001 auf das Kultusministerium 14,2Milliarden DM und 2002 rund 14,7 Mrd.Mit 10,5 Mrd. 2001 und 10,8 Mrd. 2002kommt der Großteil dieser Mittel denSchulen zugute. Damit steht im derzei-tigen Doppelhaushalt über eine Milliar-de mehr für die Bildung zur Verfügung.Wohin fließen die zusätzlichen Gelder?Hier einige Beispiele:Die Mittel für die Jugendarbeit wurdenum 1,5 Mio. DM erhöht, um mit ihnendie Nachmittagsbetreuung, vorwiegendan Hauptschulen, in den Klassen 5–10auszubauen. Der staatliche Zuschuss fürKommunen oder freie Träger (z.B. El-ternvereinigungen) beträgt bei üblicherGruppenstärke von 15–25 Schülern biszu 30.000 DM pro Jahr.Um den Unterrichtsausfall an Realschu-len und Gymnasien weiter zu senken,sind 4,5 Mio. DM für 2001 und rund 7,1 Mio. für 2002 zusätzlich eingeplant.Mit dem Aktionsprogramm Förderschu-len sind für die nächsten zwei Jahre zusätzlich 26,3 Mio. DM für die Einstel-lung von Personal vorgesehen; damitsoll die Arbeit an den Förderschulenqualitativ verbessert werden.Im laufenden Schuljahr wurden bereits 3 Mio. DM bereitgestellt, um den Schul-sport wieder aufzustocken. Im Doppel-haushalt 2001/02 sind weitere 10 Mio.DM zusätzlich eingeplant, um vor allemden 5. und 6. Klassen eine dritte Sport-stunde zukommen zu lassen.

Mit den Aktivitä-ten während desEuropäischen Jah-res der Sprachenwollen Europaratund EU bei denBürgern dafürwerben, vermehrtFremdsprachen zu lernen. Die vie-len Veranstaltun-gen, die bis Ende2001 dauern, fin-den auf nationa-ler, regionaler undlokaler Ebenestatt. GenauereInformationengibt es unter:

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