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VON SCHULEN über zahlreiche Amts- gebäude bis zu großen Anlagen wie Kasernen und Justizanstalten reicht die Immobilienpalette des Bundes. Sie alle müssen mit Strom und Wärme versorgt werden. Mit einem Einkaufsvolumen von 220 Millionen Euro gehört der Bund zu den größten Beziehern von Energie in Österreich. Vor der Liberalisierung der Märkte für Strom (2001) und Gas (2002) war der Einkauf von Energie deprimierend ein- fach: Jeder Schul- oder Amtsdirektor bestellte die notwendige Energie seines Hauses zum fixen Monopolpreis. Durch die Öffnung des Marktes kam dem En- ergieeinkauf plötzlich eine strategische Bedeutung zu. „Die Liberalisierung hat die Möglichkeit eröffnet, durch Bün- delung des Einkaufs wesentlich bessere Konditionen zu erhalten. Deshalb hat die Bundesbeschaffung (BBG) mit der Marktöffnung den Auftrag erhalten, den Einkauf zentral abzuwickeln“, er- klärt Astrid Steiner, Leiterin des Ener- gieeinkaufs bei der BBG. Die öffentliche Hand gehört zu den größten Energiekonsumenten in Österreich. Durch die Liberalisierung der Märkte kommt dem Einkauf eine entscheidende strategische Bedeutung zu. „Die Beschaffung durch die BBG ist ein großer Vorteil für uns Kunden. Denn so müssen die Energiebezüge öffentlich ausgeschrieben werden und unterlie- gen nicht mehr dem früheren Gebiets- schutz. Zugleich werden die Schulen von dieser artfremden Tätigkeit des Energieeinkaufs befreit“, erklärt Sek- tionschef Helmut Moser, Leiter der Präsidialsektion im Unterrichtsmini- sterium, die für die Energiebereitstel- lung in den Schulen verantwortlich ist. Zusätzlich seien durch die Arbeit der BBG die Preissteigerungen für Ener- gie deutlich geringer ausgefallen als im Marktdurchschnitt. Von Öl, Gas und Fernwärme über Kraftstoffe für Fahrzeuge und die Luft- flotten bis zu Strom reicht die breite Palette an Energieformen, die von der BBG 365 Tage im Jahr bereitgestellt werden muss. Insgesamt vermittelte sie im vergangenen Jahr Energie im Aus- maß von über 2000 Gigawattstunden (zwei Milliarden Kilowattstunden), davon entfallen 850 Gigawattstunden Eine Republik unter Strom (GWh) alleine auf Strom. Dieses nicht unbeträchtliche Volumen an Strom ent- spricht dem Verbrauch von fast 250.000 Durchschnittshaushalten. Neben den Bundesdienststellen kann aber auch die übrige öffentliche Hand auf die Ein- kaufserfahrung der BBG zurückgrei- fen. Darunter fallen alle ausgegliederten Unternehmen wie beispielsweise die Austro Control, das Arbeitsmarktser- vice oder die Bundesforste. Mit rund 450 GWh machten diese knapp mehr als die Hälfte des von der BBG 2007 kontrahierten Stromvolumens aus. VORBILDWIRKUNG BEIM EINKAUF? Das Einkaufsverhalten des Großkun- den Bund wird intensiv beobachtet, insbesondere Umweltschützer erwar- ten sich vom Einkauf der öffentlichen Hand eine ökologische Vorbildfunk- tion. Doch kann es sich die Bundesbe- schaffung leisten, mitunter kostspielige Trends im Bereich der erneuerbaren Energien zu setzen, oder muss im Sinne des Steuerzahlers so günstig wie mög- lich eingekauft werden? Runder Tisch .................. 3 Eine prominent besetzte Diskus- sionsrunde über die Herausfor- derungen im Energiebereich. Strompreis .................... 3 Warum die Energiekosten ledig- lich ein Drittel des Strompreises ausmachen. Tipps aus dem Vergabe- kompetenzcenter ............. 5 Was es beim Energieeinkauf zu beachten gilt. Energieeffizienz ............... 8 Was der Einkauf tun kann, um die Umwelt zu schonen, und warum trotzdem der Faktor Mensch entscheidend ist. Geothermie ................... 10 Reportage aus dem bayrisch- oberösterreichischen Grenz- gebiet. Ökostrom-Angebote ......... 11 Die öffentliche Hand hat eine Vorreiterrolle bei erneuerbarer Energie. Aus Erfahrung klug .......... 12 Verbrauchsanalysen als Grund- lage für Energieeinsparungen. Inhalt Liebe Leser, der Einkauf von Energie gehört seit jeher zu den größten Bereichen in der Beschaffung der öffentlichen Hand. Die Liberalisierung der Energiemärkte Anfang dieses Jahr- tausends hat den Einkauf plötzlich in die Lage versetzt, durch Volu- mensbündelung und seine enge Vertrautheit mit den komplexen Marktmechanismen zu wesent- lichen Einsparungen zu kommen. Werfen Sie mit uns einen Blick in die Zukunft der Energieversor- gung und erleben Sie, was profes- sioneller Einkauf bewirken kann. Andreas Nemec, Hannes Hofer Geschäftsführer der BBG Nr. 4 I April 2008 Die Zeitung für den öffentlichen Einkauf www.beschaffung-austria.at >

Beschaffung Austria Nr. 4 - Energie

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Beschaffung Austria Nr. 4 - Energie

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Page 1: Beschaffung Austria Nr. 4 - Energie

VON SCHULEN über zahlreiche Amts-gebäude bis zu großen Anlagen wie Kasernen und Justizanstalten reicht die Immobilienpalette des Bundes. Sie alle müssen mit Strom und Wärme versorgt werden. Mit einem Einkaufsvolumen von 220 Millionen Euro gehört der Bund zu den größten Beziehern von Energie in Österreich.

Vor der Liberalisierung der Märkte für Strom (2001) und Gas (2002) war der Einkauf von Energie deprimierend ein-fach: Jeder Schul- oder Amtsdirektor bestellte die notwendige Energie seines Hauses zum fixen Monopolpreis. Durch die Öffnung des Marktes kam dem En-ergieeinkauf plötzlich eine strategische Bedeutung zu. „Die Liberalisierung hat die Möglichkeit eröffnet, durch Bün-delung des Einkaufs wesentlich bessere Konditionen zu erhalten. Deshalb hat die Bundesbeschaffung (BBG) mit der Marktöffnung den Auftrag erhalten, den Einkauf zentral abzuwickeln“, er-klärt Astrid Steiner, Leiterin des Ener-gieeinkaufs bei der BBG.

Die öffentliche Hand gehört zu den größten Energiekonsumenten in Österreich. Durch die Liberalisierung der Märkte kommt dem Einkauf eine entscheidende strategische Bedeutung zu.

„Die Beschaffung durch die BBG ist ein großer Vorteil für uns Kunden. Denn so müssen die Energiebezüge öffentlich ausgeschrieben werden und unterlie-gen nicht mehr dem früheren Gebiets-schutz. Zugleich werden die Schulen von dieser artfremden Tätigkeit des Energieeinkaufs befreit“, erklärt Sek-tionschef Helmut Moser, Leiter der Präsidialsektion im Unterrichtsmini-sterium, die für die Energiebereitstel-lung in den Schulen verantwortlich ist. Zusätzlich seien durch die Arbeit der BBG die Preissteigerungen für Ener-gie deutlich geringer ausgefallen als im Marktdurchschnitt.

Von Öl, Gas und Fernwärme über Kraftstoffe für Fahrzeuge und die Luft-flotten bis zu Strom reicht die breite Palette an Energieformen, die von der BBG 365 Tage im Jahr bereitgestellt werden muss. Insgesamt vermittelte sie im vergangenen Jahr Energie im Aus-maß von über 2000 Gigawattstunden (zwei Milliarden Kilowattstunden), davon entfallen 850 Gigawattstunden

Eine Republik unter Strom

(GWh) alleine auf Strom. Dieses nicht unbeträchtliche Volumen an Strom ent-spricht dem Verbrauch von fast 250.000 Durchschnittshaushalten. Neben den Bundesdienststellen kann aber auch die übrige öffentliche Hand auf die Ein-kaufserfahrung der BBG zurückgrei-fen. Darunter fallen alle ausgegliederten Unternehmen wie beispielsweise die Austro Control, das Arbeitsmarktser-vice oder die Bundesforste. Mit rund 450 GWh machten diese knapp mehr als die Hälfte des von der BBG 2007 kontrahierten Stromvolumens aus.

VORBILDWIRKUNG BEIM EINKAUF?

Das Einkaufsverhalten des Großkun-den Bund wird intensiv beobachtet, insbesondere Umweltschützer erwar-ten sich vom Einkauf der öffentlichen Hand eine ökologische Vorbildfunk-tion. Doch kann es sich die Bundesbe-schaffung leisten, mitunter kostspielige Trends im Bereich der erneuerbaren Energien zu setzen, oder muss im Sinne des Steuerzahlers so günstig wie mög-lich eingekauft werden?

Runder Tisch .................. 3Eine prominent besetzte Diskus-sionsrunde über die Herausfor-derungen im Energiebereich.

Strompreis .................... 3Warum die Energiekosten ledig-lich ein Drittel des Strompreises ausmachen.

Tipps aus dem Vergabe-kompetenzcenter ............. 5Was es beim Energieeinkauf zu beachten gilt.

Energieeffizienz ............... 8Was der Einkauf tun kann, um die Umwelt zu schonen, und warum trotzdem der Faktor Mensch entscheidend ist.

Geothermie ................... 10Reportage aus dem bayrisch-oberösterreichischen Grenz-gebiet.

Ökostrom-Angebote ......... 11Die öffentliche Hand hat eine Vorreiterrolle bei erneuerbarer Energie.

Aus Erfahrung klug .......... 12Verbrauchsanalysen als Grund-lage für Energieeinsparungen.

Inhalt

Liebe Leser, der Einkauf von Energie gehört seit jeher zu den größten Bereichen in der Beschaffung der öffentlichen Hand. Die Liberalisierung der Energiemärkte Anfang dieses Jahr-tausends hat den Einkauf plötzlich in die Lage versetzt, durch Volu-mensbündelung und seine enge Vertrautheit mit den komplexen Marktmechanismen zu wesent-lichen Einsparungen zu kommen.

Werfen Sie mit uns einen Blick in die Zukunft der Energieversor-gung und erleben Sie, was profes-sioneller Einkauf bewirken kann.

Andreas Nemec, Hannes HoferGeschäftsführer der BBG

Nr. 4 I April 2008Die Zeitung für den öffentlichen Einkaufwww.beschaffung-austria.at

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Page 2: Beschaffung Austria Nr. 4 - Energie

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„Solange es ökonomisch vertretbar ist, kaufen wir so ökologisch wie mög-lich ein“, betont Steiner. Schon jetzt wird in den Ausschreibungen ein ho-her Anteil erneuerbarer Energie – zum Beispiel Wasserkraft – vorgeschrieben. Rückenstärkung erhält die BBG durch die Bundesregierung, die in einem Mi-nisterratsvortrag festgelegt hat, dass 80 Prozent des Stroms aus erneuerbarer Energie stammen müssen. „Wir wol-len dieses Ziel aber noch übertreffen“, kündigt Steiner an. „Weil die kosten-losen CO2-Zertifikate immer stärker reduziert werden, müssen die Energie-erzeuger ihren Kunden allfällige Emis-sionskosten bei der Stromerzeugung weiterverrechnen. Dadurch steigt der Preis von nicht umweltfreundlich her-gestelltem Strom“, sagt Steiner.

GROSSABNEHMER BBG

Beim Strom ist die Bundesbeschaffung der drittgrößte Bezieher nach ÖBB und OMV. Durch die Bündelung des Einkaufes kann sie gegenüber den Pro-duzenten als Großabnehmer auftreten. Doch neben der Menge bestimmt heut-zutage vor allem der richtige Einkaufs-zeitpunkt den Preis.

In einer öffentlichen Ausschreibung, die meist schon bis zu drei Jahre vor der konkreten Lieferperiode erfolgt, wird der Lieferant ermittelt, dem die komplette Abwicklung der Stromver-sorgung obliegt. Gemeinsam mit dem eruierten Partner werden dann jeden Tag die Entwicklungen an den Strom-börsen verfolgt, um bei einem günstigen Börsenkurs blitzschnell zuschlagen und sukzessive die benötigten Energiemen-gen einkaufen zu können. Der lange Beobachtungszeitraum bis zum tatsäch-lichen Lieferbeginn bietet der BBG op-

Unternehmen zusammenzuarbeiten. Besonders stolz ist man in der BBG auf die zukunftsweisende Kooperation mit der Geothermie-Anlage Simbach-Brau-nau (siehe Reportage S. 10–11).

Die Rolle der BBG endet aber nicht bei der Bereitstellung der geforderten Energie. Großes Augenmerk legt das Einkaufsunternehmen auch auf den Bereich Energieeffizienz (siehe S. 8–9). Um seine Kunden entsprechend zu un-terstützen, hat die BBG auf ihrer Home-page Energiespartipps ins Netz gestellt. Um den einzelnen Dienststellen ein Ge-fühl zu geben, wie effizient sie mit ihrer Energie umgehen, will ihnen die BBG Daten über ihren Energieverbrauch zur Verfügung stellen (siehe S. 12).

Rainald Edel

> timale Voraussetzungen, um den besten Preis zu bekommen. Da man mittelfris-tig von steigenden Strompreisen aus-gehen muss, fixieren die Einkäufer die Preise allerdings möglichst früh. „Mit den Fixpreisen, die wir mindestens zwei Jahre im Vorhinein festlegen, haben wir deutlich günstigere Preise, als wenn wir zeitnah einkaufen würden“, betont Stei-ner. Schon jetzt hat die BBG den Strom-preis bis Ende 2009 festgelegt.

Die Komplexität der Energiemärkte und ihre starken Schwankungen machen den Einkauf immer schwieriger. Den rich-tigen Zeitpunkt zu erwischen, zu dem die Energiemärkte besonders güns-tig liegen, ist nur durch ständige Beo-bachtung und professionelle Beschäfti-gung mit dem Thema möglich. Da die Gaspreise mit einem Abstand von drei bis sechs Monaten den Entwicklungen der Ölpreise folgen, ist hier eine mittel-fristige Vorhersage etwas leichter. Nur bei Heizöl und den Treibstoffen ist man der hohen Volatilität des freien Marktes voll ausgesetzt. Deshalb greift die Bun-desbeschaffung hier zu einer anderen Strategie: Den Zuschlag bekommt, wer den größten Rabatt auf den Marktpreis anbietet. „So starten wir generell von einem niedrigeren Niveau aus, müs-sen aber alle Preisschwankungen des Marktes mitmachen“, so Steiner.

SELBSTKONTROLLE DER

DIENSTSTELLEN

„Obwohl wir einer der größten Ener-gieabnehmer des Landes sind, versuchen wir, auch kleinere Marktteilnehmer mit ins Boot zu holen“, betont Steiner. So er-folge beispielsweise die Heizöllieferung in vielen Regionen durch kleine lokale Händler. Aber auch bei den Energie-versorgern wird versucht, mit kleinen

„Durch die BBG sind die Preissteigerungen deutlich geringer ausge-fallen als im Marktdurch-schnitt.“

Sektionschef Helmut Moser, Unterrichtsministerium

Astrid Steiner ist für den Energie-einkauf bei der Bundesbeschaffung verantwortlich.

2 Beschaffung Austria

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3Beschaffung Austria

Unter der Leitung von Stefan Janny diskutiert eine hochkarätige Expertenrunde über mangelnden Wettbewerb, gefährdete Versorgungssicherheit, schmerzhaftes Energiesparen und unehrliche Ökostromdebatten.

„2020 haben wir eine Lücke von 30 Prozent“

JANNY: Dass die Strompreise hoch und wie viele meinen zu hoch sind, ist eine weit verbreitete Erkenntnis. Ich würde zu Beginn gerne Herrn Hofer fragen, wie die Bundesbeschaffung, einer der größten Stromeinkäufer des Landes, den Strommarkt erlebt?

Hofer: Das Vergaberecht, das für alle öffentlichen Einkäufer die Grundlage ihrer Arbeit ist, hat einen entschei-denden Grundsatz: Nämlich einen freien und fairen Wettbewerb, dem wir durch öffentliche Ausschreibungen nachkommen. Leider müssen wir im Strombereich immer wieder erleben, dass sich viele Anbieter darauf be-schränken, ihren Heimmarkt zu vertei-digen, aber sonst nicht anbieten. Aber wenn es niemanden gibt, der überre-gional tätig werden will, kommt es zu keinem Wettbewerb – zum Schaden

TEILNEHMER:

DI Walter BoltzGeschäftsführer E-Control

Mag. Hannes HoferGeschäftsführer BundesbeschaffungGmbH

Dr. Michael PistauerGeneraldirektor Verbund AG

Dr. Leo WindtnerGeneraldirektor Energie AG, Präsident des Verbandes der Elektrizitätsunternehmen Österreichs

MODERATION:

Stefan JannyFreier Journalist

der Aktionäre und zum Schaden der Steuerzahler.

Janny: Was ist der Grund dafür, dass es keinen oder nur einen sehr moderaten Wettbewerb in der E-Wirtschaft gibt?

Windtner: Es stimmt nicht, dass es in Österreich zu wenig Wettbewerb gibt. Die Hauptgründe, warum die Ange-botspalette oft eingeschränkt erscheint, sind: Es herrscht ein Nachfragemarkt, Österreich ist zum Stromimporteur ge-worden. Der Strommangel drückt auf die Marktvielfalt. Wir sollten auch zur Kenntnis nehmen, dass die Zufrieden-heit der Kunden mit ihren regionalen Stromanbietern überdurchschnittlich hoch ist. Man sollte die Kunden auch nicht zum Anbieterwechsel zwingen. Das würde allen Marktregeln wider-sprechen.

„Wenn ein Stromver-sorger auf feindlichem Gebiet Kunden gewinnen will, wird er durch seinen Eigentümer rasch ein-gebremst.“

Walter Boltz, Geschäftsführer E-Control

WER EINEN BLICK auf seine Strom- oder Gasrechnung wirft, findet dort in der Regel nur einen Einheitspreis je Kilowattstunde oder Kubikmeter Gas. Tatsächlich setzen sich die Kos-ten aber aus drei Komponenten zu-sammen: Dem Erzeugungspreis (in der Graphik gelb), den gesetzlichen Steuern und Abgaben (grau) und den Netznutzungsentgelten (blau).

„Nur bei der Erzeugung hat der Kunde die Chance, den Preis in sei-nem Sinne zu beeinflussen“, sagt Roland Kuras, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens power so-lution GmbH. Die anderen Kosten-bestandteile sind fixiert – die fiska-lischen Teile durch den Gesetzgeber, die Transportkosten durch den En-ergie-Regulator.

Großkunden kaufen den Strom al-lerdings nicht bei den verschiedenen Produzenten ein, sondern direkt an der europäischen Strombörse EEX in Leipzig. Dafür stehen zwei Märk-te zur Auswahl: der Terminmarkt, bei dem der Kunde ein Energiekon-tingent in der Zukunft kauft, und der Spotmarkt, auf dem aktuell ver-fügbare Energiemengen gehandelt werden.

In der Praxis wird das benötigte Volumen an Strom und Gas nicht auf einen Sitz gekauft, sondern mit einer Vorlaufzeit von eineinhalb bis zwei Jahren tranchenweise erwor-ben. „So lassen sich aktuelle Preis-schwankungen, die im sehr volatilen Energiemarkt häufig auftreten, bes-ser abfedern“, sagt Kuras.

So setzt sich der Strompreis zusammen

Quelle: E-Control

Janny: Wie sieht das der Verbund als Hecht im Karpfenteich?

Pistauer: Ich denke, der Strompreis ist so hoch, wie der internationale Markt beziehungsweise wie die internationale Marktpreisbildung das zulässt. Öster-reich ist sicherlich kein Hochstrom-preis-Land. Im europäischen Vergleich – gemessen beispielsweise an unseren deutschen und italienischen Nach-barn – sind die Strompreise hierzulan-de deutlich geringer. Unser Ziel ist es, bis zum Jahr 2010 ein Fünftel unserer Eigenproduktion im Endkunden-Ge-schäft abzusetzen. Das bedeutet, dass wir natürlich aktiv in den Markt gehen müssen, aber wir können uns auch nur in dem preislichen Rahmen bewegen, den uns der internationale Markt er-laubt. Dazu kommt, dass wir in Ös-terreich kaum Anbieter aus dem >

Zählpunktspauschale (gemäß ÖkostromG) 2,61%

Gebrauchsabgabe für die Stadt Wien 3,63%

Elektrizitäts-abgabe 9,15%

Netzverlustentgelt 3,60%

Energie (davon 2,5-3,5 Prozentpunkte Verrech-nungspreis Ökostrom)

36,61%

Entgelt für Messleistungen

4,56%Netznutzungsentgelt 23,17%

Umsatzsteuer 16,67%

Beispielsrechnung: Haushaltskunde, 3500 kWh, Netzbereich Wien, günstigster Anbieter, März 2008

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Ausland haben. Die Ursache dafür ist wahrscheinlich, dass die Preise zu wenig attraktiv sind.

Janny: Ich würde jetzt gern den Regu-lator fragen, wie er die Wettbewerbs-situation und Intensität am österrei-chischen Markt sieht.

Boltz: Erstens muss man die Frage der Wettbewerbsintensität vom Preis tren-nen. Die beiden hängen natürlich zu-sammen, aber nicht automatisch führt mehr Wettbewerb zu drastisch nied-rigeren Preisen. Wir haben zweifellos sehr wenig Wettbewerb in Österreich. Damit sind wir leider nicht alleine, das trifft auf sehr viele Länder Europas zu und hat eine Fülle von Ursachen.

Im Bereich Großkunden ist die Ur-sache wohl in der Eigentümerstruktur der Energieversorger zu suchen. Die-se ist bei der überwiegenden Zahl der Unternehmen öffentlich und nicht a priori auf Gewinnmaximierung und Wachstum ausgerichtet. Man begnügt sich damit, Strom für das Heimatvolk des Bundeslandes zu produzieren, und hat kein Interesse daran, mit gün-stigem Strom im Rest Österreichs zu wachsen. Wenn ein Stromversorger einmal Geld in die Hand nimmt, um auf feindlichem Gebiet Kunden zu ge-winnen, dann wird er sehr, sehr rasch durch seinen Eigentümer wieder ein-gebremst.

Janny: Wie sehen Sie die Wettbewerbs-situation im internationalen Vergleich?

Boltz: Wir haben sicher in Österreich ein bisschen Wettbewerb – in den letz-ten Jahren sogar mehr als in Deutsch-land. Ich habe aber den Eindruck, dass wir den Kostenvorteil langsam wieder

verlieren, weil die Deutschen jetzt die Dinge nachholen, die wir in Österreich im Jahr 2003/2004 gemacht haben, das waren Netztarifsenkungen sowie eine gewisse Unabhängigkeit der Netzbe-treiber. Wir haben in Österreich früh begonnen mit der Liberalisierung, auch durchaus mutige Schritte gesetzt – dem ist aber wenig nachgefolgt.

Für deutsche Unternehmen ist Ös-terreich nur aus der Sprachsicht attrak-tiv, aber sicherlich nicht in Bezug auf Preise und Marktzugang. Vor allem aber herrscht die Angst: Wenn wir zu aggressiv werden, dann lässt sich die öffentliche Hand irgendwas einfallen und unser Markteintrittsinvestment ist gestrandet. Als Angreifer im Vertrieb kann man in Österreich nicht sehr viel Geld machen, eher noch durch den Kauf eines lokalen Ex-Monopolisten.

Janny: Wie sieht es mit den Preisen aus?

Boltz: Am Anfang der Liberalisierung hatten wir eine Phase, in der die Preise für Großkunden ziemlich stark gefal-len sind. Dieser Einbruch wurde zwi-schenzeitlich wieder kompensiert – die Preise liegen heute nicht viel höher als vor der Liberalisierung.

Janny: Zum Zeitpunkt der Liberalisie-rung wurde seitens der Politik verspro-chen, dass dadurch die Preise sinken werden. Eine Vermutung der EU-Kommission ist, dass der Wettbewerb solange unattraktiv bleibt, solange die Netzgesellschaften und die Erzeuger in einem Unternehmen verbunden sind, weil es dadurch zu überhöhten Netz-tarifen kommt.

Pistauer: Wir würden sofort hunderte Millionen Euro für den Netzausbau

in die Hand nehmen, wenn man uns ließe, wenn wir die Genehmigungen bekommen würden. An unserer In-vestitionsbereitschaft scheitert es also sicher nicht. Dazu muss ich auch sa-gen, dass der Verbund das sogenannte Legal Unbundling, also die Trennung von Erzeugung und Netz in eigenstän-dige Gesellschaften, im europäischen Vergleich beispielhaft durchgeführt hat – und zwar schon sehr früh. Der Verbund hat aus unserer Netztochter Austrian Power Grid eine eigenstän-dige Aktiengesellschaft gemacht. Die führt das Unternehmen, und zwar nicht nur auf dem Papier, sondern mit eigenem Vorstand und eigenem Ver-mögen – total getrennt vom Mutter-konzern.

Boltz: Die Großhandelspreise für Strom waren in den letzten Jahren in Deutschland – und damit auch in Ös-terreich – wahrscheinlich aufgrund von Mängeln im Wettbewerb höher als nö-tig. Generell gibt es in Österreich beim Unbundling bei den Fernleitungen keine großen Probleme. Dagegen liegt bei den nationalen Verteilnetzen noch vieles im Argen, weil leider noch sehr viele Netzbetreiber kaum eigenes Per-sonal haben. Dort sind nur eine Hand-voll Leute im Netzbetrieb und alle anderen werden von der Mutterfirma geleast. Daran spießt sich in der Praxis auch die Effizienz der Trennung, denn wir verlangen vom Management eines Netzbetreibers, dass es unter Umstän-den ein Investment tätigt, das teuer sein und das massive finanzielle Schä-den für seine Mutterfirma zur Folge haben kann.

Es sind sich de facto alle Regulie-rungsbehörden in Europa einig, dass die eigentumsrechtliche Trennung die

„Der Nettopreis für Haushalte liegt auf dem Niveau von 1992. Gestiegen sind lediglich die Zuschläge, Steuern und Abgaben.“

Leo Windtner,Generaldirektor Energie AG

4 Beschaffung Austria

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„Die Mobilität wird in absehbarer Zukunft nicht ohne fossile Energieträger auskommen. Erneuerbare Energieträger werden aber in den kommenden Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen.“

Ein umfassendes Energiemanagement wird für Un-ternehmen immer bedeutender. Einerseits wird nach aktuellen Prognosen der Energiebedarf auch in den kommenden Jahren weiterhin steigen. Andererseits fordert die EU energiepolitische Maßnahmen, die darauf abzielen, den Kohlendioxydausstoß zu senken und den Anteil der erneuerbaren Energie und die En-ergieeffizienz zu erhöhen.

Maßgeschneidertes EnergiekonzeptDie Kelag setzt schon seit Jahren auf die Verbesserung der Energieeffizienz und hat mit zahlreichen Initiati-ven richtungsweisende Zeichen gesetzt. Ein Beispiel dafür ist die Kelag-Energiedienstleistung, die mit dem EnergieMonitoring ihren Kunden ein maßgeschnei-dertes Energiekonzept anbietet. Die Betreuung reicht von der Energieanalyse mit dem Aufzeigen möglicher Einspar-Potenziale, über das Begleiten bei der Um-setzung bis hin zur Finanzierung. Individuell auf die Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmt wird ge-meinsam mit den Verantwortlichen eine Lösung er-arbeitet. Für Unternehmen wird ersichtlich, wie viel die nötigen Maßnahmen kosten werden und was die Umsetzung bringen wird.

105.000,- Euro sparen Kärntner Gemeinden jährlichBereits 13 Kommunen profitieren mit dem Energie-Monitoring der Kelag-Energiedienstleistung. In den

vergangenen Jahren hat die Kelag die Gemeinden Athofen, Eberndorf, Feistritz ob Bleiburg, Finken-stein am Faakersee, Gmünd, Grafenstein, Maria Saal, Metnitz, Nötsch, Reißeck, St. Georgen am Längsee, Velden am Wörther See und Weißbriach auf dem Weg zum effizienten Energieeinsatz begleitet. Schwer-punkte dabei waren die Erneuerung der Straßenbe-leuchtung und die Verbesserung der Energieeffizienz kommunaler Gebäude. Die gesamte Einsparung aller Gemeinden beträgt 1,3 Millionen Kilowattstunden bzw. 105.000,- Euro jährlich.

UmweltfreundlichDie jährliche Energieeinsparung wirkt sich auch po-sitiv auf die Umwelt aus. So tragen die 13 Kärntner Gemeinden dazu bei, dass insgesamt 377 Tonnen weniger Schadstoffe in unsere Umwelt gelangen.

EU-weit ausgezeichnetFür ihre Maßnahmen bei der Straßenbeleuchtung, En-ergie einzusparen, Kosten zu senken und den Komfort zu steigern haben 9 Gemeinden die EU-weite „Green-Light Auszeichnung“ erhalten. Mit dabei sind Atho-fen, Feistritz ob Bleiburg, Finkenstein am Faakersee, Gmünd, Grafenstein, Maria Saal, Metnitz, Reißeck und Velden am Wörther See. Zusätzlich bekamen die Marktgemeinden Grafenstein und Maria Saal für die energiesparenden Maßnahmen bei kommunalen Ge-bäuden die „GreenBuilding Auszeichnung“ verliehen.

Auch die Kelag wurde für ihre konsequente Arbeit zum Thema Energieeffizienz belohnt. Sie erhielt ebenfalls die EU-weite GreenAward-Auszeichnung.

Mit der Kelag bares Geld sparen

Energie effizient nutzenDie Kelag setzt auf den sparsamen Umgang mit Energie. Unternehmen profitieren von umfassender Beratung und maßgeschneiderten Energiekonzepten.

Kärntner Gemeinden sparen jährlich 105.000,- Euro an Energiekosten. Bgm. Richard Brachmaier (2.v.re) und Vbgm. Kurt Scherwitzl (2.v.li) von der Marktgemeinde Maria Saal freuen sich mit Amtsleiter Walter Zettinig, Kelag-Vorstandsdirektor Hermann Egger, GF Energie-bewusst Kärnten Gerhard Moritz, und LR Reinhard Rohr (v.li) über die EU-Auszeichnungen.

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simpelste und einfachste Lösung ist, um zu einem optimalen Wettbewerb zu kommen.

Windtner: Die Energie AG hat das Thema Unbundling sehr ernst genom-men und eine Trennung mit 1. 10. 2006 in Form einer eigenen Netzgesellschaft durchgeführt. Diese Netzgesellschaft verfügt über eigenes Personal – nicht nur Aufsichtspersonal, sondern über eine komplette Mannschaft einschließ-lich der für den Betrieb notwendigen Netztechniker vor Ort. Diese Mann-schaft umfasst einen Personalstand von insgesamt über 800 Mitarbeitern.

Dass das österreichische System der Marktöffnung richtig ist, zeigt der europäische Vergleich. Wir liegen we-sentlich unter den durchschnittlichen Netzkosten Deutschlands und das kommt unseren Kunden zugute.

Zum Thema Strompreis muss eines klar festgehalten werden: Der Netto-preis für Haushalte liegt heute auf dem Niveau von 1992, was kaum für ein an-deres Produkt zutrifft. Allerdings hat sich der Bruttopreis um über 30 Pro-zent erhöht. Dieser Anstieg liegt nicht im Einflussbereich der Lieferanten, sondern resultiert fast ausschließlich aus verordneten Zuschlägen, Steuern und Abgaben.

Hofer: Einige Energieversorger notie-ren ja an der Börse. Welchen Druck er-zeugen die Aktionäre, auch in anderen Märkten tätig zu werden? Kann man dadurch erwarten, dass die Unterneh-men auch außerhalb des Heimmarktes tätig werden?

Windtner: Wenn man in Mitteleuropa im Bereich Strom wachsen will, muss man relativ viel Geld in die Hand neh-

men. Der Wachstumsmotor für die Energie AG liegt deshalb nicht im Stromgeschäft, sondern in den Ge-schäftsbereichen Entsorgung, Wasser und Wärme. Dort sehen wir Märkte in den neuen EU-Ländern. Davon ver-sprechen sich unsere Eigentümer ent-sprechende Renditen.

Pistauer: Wir haben in Europa heiße Diskussionen zum Thema Versor-gungssicherheit, für die ein komplexes System von Erzeugungsanlagen und entsprechenden Leitungsverbindungen unverzichtbar ist. Das löst in den nächsten Jahren für die Energieversor-gungsunternehmen Europas hohe In-vestitionen aus.

Dass weiß natürlich auch der Re-gulator. Würde den Netzgesellschaften nicht ausreichend Geld für Investiti-onen zugestanden, würde die Versor-gungssicherheit darunter leiden.

Janny: Das Hauptproblem bei den In-vestitionen im Netzbereich ist ja nicht die Wirtschaftlichkeit, sondern das sind die Genehmigungsprozesse.

Pistauer: In der Tat bereiten uns die Genehmigungsverfahren im Netzaus-bau erhebliche Probleme. In Deutsch-land ist jetzt der Beschluss gefasst wor-den, dass Genehmigungsverfahren bei Infrastrukturprojekten schneller von-statten gehen sollen, dabei denkt man vor allem an eine Verkürzung des In-stanzenzuges.

Janny: Wir haben das Thema der Ökologie, der Erzeugung gestreift. Da gehört die Effizienz der Nutzung auch dazu. Kaufen Sie als Bundesbe-schaffungsgesellschaft grundsätzlich den billigsten Strom oder ordern Sie

vielleicht für manche Ihrer Auftragge-ber ganz bestimmten Strom, also etwa Ökostrom oder atomfreien Strom?

Hofer: Bei den Ausschreibungen kön-nen wir einerseits durch das Leistungs-verzeichnis und andererseits über Zu-schlagskriterien die Zusammensetzung des Stromes beeinflussen. Es gab im letzten Jahr einen Ministerratsvortrag, wo sich die Bundesregierung sogar das Ziel gesetzt hat, dass 80 Prozent des Stroms aus erneuerbarer Energie stam-men sollen. Das ist ein Auftrag, den wir umsetzen werden. Es gibt aber auch Kunden, beispielsweise das Umwelt-ministerium, die sich ausschließlich Ökostrom wünschen, dann schreiben wir das entsprechend aus.

Pistauer: In unseren Augen ist die Un-terscheidung zwischen den verschie-denen Produktionsweisen von Öko-strom ein wenig konstruiert. Wieso soll zwischen Groß- und Kleinwasserkraft-werken unterschieden werden? Das ist doch alles erneuerbare Energie und wir sind in Österreich in der glücklichen Lage, dass wir sie in erheblicher Men-ge und zu attraktiven Preisen anbieten können.

Windtner: Wenn die Entwicklung so weitergeht, werden wir 2020 eine Lü-cke in der Stromproduktion von 30 Prozent haben. In unseren Augen gibt es drei Säulen, diese Lücken zu schlie-ßen: Wir werden einen Teil durch En-ergieeffizienzmaßnahmen einsparen können. Damit meine ich Effizienz-maßnahmen auf der Erzeugerseite, aber auch auf der Verbraucherseite. Ei-nen weiteren Teil des Bedarfes werden wir mit konventionellen Kraftwerken abdecken müssen und den dritten

„Wenn es niemanden gibt, der überregional tätig werden will, kommt es zu keinem Wettbewerb – zum Schaden der Steuerzahler.“

Hannes Hofer, Geschäftsführer der Bundesbeschaffung

> Beschaffung Austria 5

FÜR ÖFFENTLICHE AUFTRAGGE-

BER besteht die Pflicht, Stromliefe-rungen auszuschreiben. Nun weist die elektrische Energie im Vergleich zu anderen Waren zahlreiche Beson-derheiten auf. Diese müssen bei der Vertragsgestaltung genauso berück-sichtigt werden wie „Marktregeln“, die das Funktionieren des liberali-sierten Marktes sicherstellen und im „Elektrizitätswirtschafts- und Orga-nisationsgesetz (ElWOG)“ festgehal-ten sind. Damit ist unter anderem der Handel über Energiebörsen gemeint.

Diese Ausgangssituation könnte den öffentlichen Auftraggeber dazu ver-anlassen, Energie-Lieferaufträge in einem Verhandlungsverfahren ohne vorherige Bekanntmachung zu ver-geben. § 29 (2) des Bundesvergabege-setzes 2006 listet jene eng begrenzten Fälle auf, in denen diese wenig trans-parente Verfahrensart gewählt werden darf – gemäß Ziffer 6 eben auch bei der Lieferung von Waren, „die an Waren-börsen notiert oder gekauft werden“. Seitens der BBG wird jedoch der Weg über ein transparentes, EU-weit aus-geschriebenes offenes Vergabeverfah-ren beschritten, um den besten Preis für die Nutzer zu erzielen. Unabding-bare Voraussetzung sowohl für die Durchführung einer Ausschreibung als auch für die erfolgreiche Ausarbei-tung eines Angebotes ist dabei neben

der Kenntnis der vergaberechtlichen Bestimmungen die Kenntnis des ge-samten Strommarktes. Wie sich bei der Komplexität des Marktes leicht erkennen lässt, ist bei einem derart volatilen Markt eine einfache Preisab-frage zu wenig.

Seit der Liberalisierung des Strom-marktes orientieren sich die Preise für Großkunden an den internati-onalen Strombörsen. Entscheidend für die Preisentwicklung ist deshalb primär das Verhältnis von Angebot und Nachfrage und nicht der Erzeu-gerpreis. Da der Stromverbrauch EU-weit stark steigt, sind die Strompreise ebenfalls entsprechend gestiegen.

Vor der Liberalisierung des Strom-marktes war eine Vertragsgestaltung auf Basis von Fixpreisen möglich, nun kauft die BBG Stromkontingente anhand von komplexen Rulebooks an der Börse ein. Zeitnahe Bestellungen werden durch einen vorausschauen-den Einkauf schon jetzt für die Jahre 2010/11 ersetzt.

Tipps aus demVergabekompetenzcenter

Das Vergabekompetenzcenter ist die Anlauf- und Vermittlungs-stelle für Vergabevorhaben der öffentlichen Hand und wird von der BBG in Kooperation mit der Finanzprokuratur betrieben.

Strombörse und Vergaberecht

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Teil werden wir mit Alternativener-gien bedienen können. Bei der erneu-erbaren Energie wird der Weg in Ös-terreich über einen weiteren Ausbau der Wasserkraft führen müssen. Was-serkraft ist das einzige wirtschaftlich und technisch im notwendigen großen Ausmaß nutzbare Energieasset, wenn wir die Energiezukunft auf die erneu-erbare Schiene bringen wollen.

Janny: Nachdem die Förderungen für Ökostrom gekürzt wurden, sollen sie jetzt wieder reformiert werden. Ist das nach Einschätzung des Regulators eine rein politische Entscheidung, die man so oder so treffen kann?

Boltz: Ich glaube, man muss das dif-ferenziert betrachten. Wir haben von 2003 bis 2006 ein Ökostromregime gehabt, das Kosten von 300 Mio. Euro pro Jahr verursachte. Dadurch wurde Erzeugungskapazität von 3,8 Terawattstunden geschaffen. In dem gleichen Zeitraum ist aber der Strom-verbrauch um rund 4,5 Terawattstun-den gestiegen. Das heißt, wir haben es nicht einmal geschafft, den Strom-verbrauchszuwachs durch Ökostrom zu kompensieren. Dabei zahlt jeder Kunde schon 10 Prozent mehr wegen der Ökostromförderung. Diese zu-sätzliche finanzielle Belastung ist nicht beliebig multiplizierbar.

Zudem stoßen wir in vielen Be-reichen an natürliche Grenzen: Bei der Biomasse wächst einfach nicht viel mehr nach, als wir jetzt schon ver-brennen. Und bei Biogas, das aus der Verbrennung von Lebensmitteln ge-wonnen wird, kommen wir in einen massiven Interessenskonflikt mit den Lebensmittelpreisen. Ist es wirklich vertretbar, der Dritten Welt die Le-

Effekt, der auf der Stromrechnung zu sehen ist, auf der anderen Seite stehen aber auch ökologische Überlegungen und die Zusatzprodukte, welche der Lieferant seinen Kunden bietet.

Pistauer: Wichtig wäre, dass wir eine kritische Masse von Kunden im Mas-senkundensegment bekommen, die auch wirklich schon einmal den Strom-lieferanten gewechselt haben und dann sehen, dass das nicht weh tut, nichts kostet und dass man nicht wochen-lang im Finstern sitzt. Dann hätten wir schon einen wichtigen Schritt für mehr Wettbewerb.

Janny: Haben Sie als Regulator eine Erklärung, warum so viele Leute ihre Mobiltelefonverträge wechseln, aber fast niemand seinen Stromanbieter – obwohl das eigentlich nicht viel kom-plizierter wäre?

Boltz: Es hat mehrere Ursachen. So ist beispielsweise die Werbeintensität im Telefonbereich wesentlich höher. Dazu kommt die Angst, beim Wech-sel könnte irgendwas schiefgehen. Außerdem ist die Trennung zwischen Netzbetreiber und Lieferant in der öf-fentlichen Wahrnehmung nicht gege-ben, Netzbetreiber und Stromlieferant sollten unter verschiedenen Firmenna-men auftreten müssen.

Am Anfang haben wir durchaus anständige Wechselraten gehabt, ob-wohl das Einsparungspotential nur rund 30 Euro betragen hat. Inzwischen haben aber viele andere Länder nach-gezogen und wir haben eigentlich eine sehr geringe Wechselrate, obwohl man sich den durchaus nennenswerten Be-trag von 80 bis 100 Euro pro Jahr und Haushalt ersparen könnte.

„Wichtig wäre, dass eine kritische Masse von Kunden erlebt, dass ein Lieferantenwechsel nicht weh tut, nichts kostet und dass man nicht wochen-lang im Finstern sitzt.“

Michael Pistauer,Generaldirektor Verbund AG

> bensmittel wegzunehmen, damit wir nachhaltiger und unabhängiger wer-den in der Energieversorgung? Po-tential gibt es de facto nur bei Wasser-kraft, vor allem Kleinwasserkraft, und Wind.

Windtner: Der einzige Bereich, wo man wirklich nachhaltig was tun kann, ist die Energieeffizienz. Derzeit haben wir immer noch einen rund zwei- bis dreiprozentigen Energieverbrauchszu-wachs pro Jahr. Das heißt, in 10 Jahren haben wir ein Viertel mehr Stromver-brauch. Der kann aber in Österreich nicht aus erneuerbaren Energien er-zeugt werden. Die Frage wird sein, in-wieweit wir in den nächsten Jahren eine soziale Akzeptanz auch für einschnei-dende Effizienzmaßnahmen schaffen.

Janny: Zum Schluss möchte ich noch das Thema Anbieterwechsel anspre-chen: Ist hier eine entsprechende Dy-namik im Markt zu verspüren?

Pistauer: Ich glaube, dass die Groß-kunden mittlerweile schon sehr genau rechnen und sich sehr genau anschau-en, wer sie beliefert. Hier sind auch si-cherlich die Wechselraten höher als im Endkundengeschäft. Von den Konsu-menten würde ich mir wünschen, dass sie stärker den Rotstift zur Hand neh-men und ein bisschen besser die Preis-vergleiche anschauen würden. Denn durch den Wechsel des Anbieters ließe sich viel Geld sparen.

Windtner: Ich glaube, dass unsere Kun-den den Rotstift sehr wohl in die Hand nehmen und das Gesamtpaket der Lieferanten genau durchleuchten und richtig bewerten. Das heißt, auf der ei-nen Seite steht der unmittelbare Euro-

BESCHAFFENSIE SICH …

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Um den steigenden Energiebedarf in den Griff zu bekommen, ist in vielen Bereichen Kreativität gefordert. Besonders wichtig ist aber der Faktor Mensch.

Energieeffizienz: Disziplin und Innovation nötig

DER ENERGIEBEDARF in Österreich steigt pro Jahr durchschnittlich um zwei bis drei Prozent. Dieser Trend schmerzt nicht nur die Konsumenten, er steht auch in krassem Widerspruch zu der seit Jahren angestrebten Reduk-tion der Treibhausgase. Seitens der EU wurde deshalb 2006 der Stier bei den Hörnern gepackt und den Mitglieds-staaten im Rahmen einer EU-Richtli-nie Maßnahmen zur Gegensteuerung auferlegt. Die Vorschläge Brüssels mündeten in Österreich in einem nati-onalen „Endenergieaktionsplan“, der bis 2016 neun Prozent der „Gesamt-Endenergie“ einsparen soll – vier Jah-re später soll die Reduktion sogar 20 Prozent erreichen. Von der Reduktion umfasst sind Strom, Erdgas, Flüssig-gas, Brennstoffe für Fernheizung und Fernkühlung, Stein- und Braunkoh-le, Torf, Kraftstoffe (ausgenommen Flugtreibstoffe und Bunkeröle für die Schifffahrt) sowie Biomasse. Um die-se hochgesteckten Ziele zu erreichen, sieht der Aktionsplan eine Förderung verschiedener Maßnahmen wie zum Beispiel der thermischen Sanierung von Gebäuden, energieeffizienter Ge-räte und Kraft-Wärme-Kopplungen bei Kraftwerken vor. 8 Beschaffung Austria

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„2,5 Prozent des österreichischen Strombedarfes gehen allein auf Stand-by-Leistungen zurück“, berichtet Clemens Kunkel, der in der BBG für den Einkauf von Hard- und Software zuständig ist. Würden die Österrei-cher ihre Elektrogeräte nicht in den Standby-Zustand versetzen, sondern ganz abschalten, könnte man ein Kraftwerk mit einer Leistung von 150 Megawatt einsparen. „Nur wenn alle Stromspar-Möglichkeiten, die das Gerät bietet, auch tatsächlich genützt werden, kann die Energieeinspa-rung vollständig realisiert werden“, sagt Kunkel. Doch noch immer gibt es viele Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, die beispielsweise ihren Com-puter permanent eingeschaltet lassen.

TECHNISCHE INNOVATIONEN

Doch auch durch technische Innovati-onen ließen sich im IT-Bereich nennens-werte Einsparungen erzielen. „Allerdings sind hier momentan nur Optimierungen bei Endgeräten wie Computern oder Druckern möglich. Denn die EDV-Ver-antwortlichen blockieren im Serverbe-reich, wo das weitaus größere Potential läge, mit Hinweis auf Sicherheitsaspekte jegliche Veränderungen“, so Kun-

kel. „Aber bei den Endgeräten hat der Energieverbrauch oberste Priorität bei der Bewertung der Angebote“, betont der Einkäufer. Um möglichst nahe am Letztstand der Technik zu sein, wer-den die Endgeräte maximal fünf Jahre genutzt. Ähnliche Überlegungen gelten auch für energieeffiziente Haushalts-geräte wie Waschmaschinen, Herde und Kühlgeräte, die in den Küchen der Schulen, des Bundesheeres oder der Ju-stizanstalten in Verwendung sind.

SANIERUNG AUSGELAGERT

Gerade bei schon etwas in die Jahre gekommenen Bundesgebäuden sind massive Energieeinsparungen möglich, da der veraltete Stand der eingebauten Technik mit modernen Systemen nicht mehr Schritt halten kann. „Um die-se Potentiale zu heben, hat sich das Modell des Energie-Contractings be-währt“, erklärt Christoph Stadlhuber, Geschäftsführer der Bundesimmobi-liengesellschaft. Ein externer Partner, „Contractor“ genannt, investiert in die technische und thermische Optimie-rung eines Gebäudes bzw. in die bessere Schulung der Nutzer. Seine Kosten be-streitet er aus den daraus resultierenden Einsparungen im Energieverbrauch.

BIG-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber: „Durch Energie-Contracting konnte bei den Schulen 20 Prozent der Energie eingespart werden.“

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Seit 2007 kann sich die öffentliche Hand über die Bundesbeschaffung mit Hybrid-, Erdgas- und Bioethanol-Fahrzeugen eindecken.

Energie fürs Leben

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Kundenanlagen im In- und Ausland mit Strom und Erdgas. Wir sind uns unserer gesell-schaftlichen Verantwortung bewusst. In über 50 Serviceeinrichtungen unterstützen wir unsere Haushalts-, Geschäfts- und Industriekunden bei der Umsetzung der europawei-ten Ziele, die Energieeffi zienz zu steigern um so den Energieeinsatz zu senken.

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„Mit Hilfe von Energie-Contracting konnten bei den Bundesschulen Ener-gieeinsparungen von über 20 Prozent erzielt werden“, so Stadlhuber.

Doch auch auf den Straßen wird viel Energie vergeudet, die die Bundesbe-schaffung jetzt einsparen will. „Wir be-reiten für die Straßenerhalter Möglich-keiten vor, um die energieintensiven und umweltgefährdenden Quecksil-berdampflampen durch umweltfreund-lichere und kosteneffizientere Beleuch-tungsmittel zu ersetzen“, schildert Astrid Steiner, die bei der Bundesbe-schaffung für den Energieeinkauf ver-antwortlich ist.

UMWELTFREUNDLICHE FLOTTEN

Seit dem Vorjahr setzt der Bund auch massiv auf energieeffiziente und um-weltfreundliche Kraftfahrzeuge. „Seit 2007 haben wir alle markttauglichen Alternativantriebe im Programm“, erklärt Jürgen Jonke, oberster Auto-einkäufer bei der Bundesbeschaffung. Seitdem stehen der öffentlichen Hand Bioethanol-, Erdgas- und Hybridfahr-zeuge zur Verfügung. Allerdings sind diese Antriebsarten noch nicht für alle Einsatzzwecke geeignet, da Reichweite oder Tankstellendichte noch nicht op-timal sind.

Daher wird auch auf dem Sektor der konventionellen Antriebstechnik alles unternommen, um Emissionen und Treibstoffverbrauch nach unten zu drü-cken. Ein wesentlicher Ansatzpunkt sei das Fahrzeugalter. „Statt wie bisher die Autos bis an ihr wirtschaftliches Lebens-ende zu fahren – im Schnitt rund neun Jahre – werden nun die Modelle alle vier Jahre getauscht“, so Jonke. Voraus-setzung dafür war aber eine komplette

Umorganisation der Fuhrparkverwal-tung. Die Verantwortung für die Fuhr-parks wurde nun an ein professionelles Fuhrparkmanagement-Unternehmen ausgegliedert. „Damit ist gewährleistet, dass immer die neuesten Fahrzeuge zur Verfügung stehen, die sowohl in punk-to Treibstoffeffizienz, als auch bei den Emissionen immer dem letzten Stand der Technik entsprechen“, meint der Einkäufer.

Auch in den Ausschreibungen für die Fahrzeuge wurden neue Prioritäten gesetzt. Statt nur den Bestellpreis ins Kalkül zu ziehen, sind nunmehr die ge-samten Lebenszykluskosten ausschlag-gebend. Damit fallen Parameter wie Treibstoffbedarf und Reparaturkosten dramatisch ins Gewicht. Zusätzlich wird der tatsächliche Fahrzeugbedarf genauer unter die Lupe genommen. „Wir versuchen durch ein konsequentes Downsizing der Modelle die Fahrzeuge besser an den tatsächlichen Bedarf der Dienststellen anzupassen. In der Ver-gangenheit wurden zu oft großvolu-mige und damit spritfressende Modelle gekauft“, erklärt Jonke. Diesen Bestre-bungen kommt überraschenderweise die fortlaufende Vergrößerung der Mo-delle durch die Fahrzeughersteller sehr entgegen. „Wo früher beispielsweise nur ein Passat den richtigen Platzbe-darf geboten hat, kommt man heute mit einem Golf aus“, so Jonke.

Rainald Edel

9Beschaffung Austria

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Die Geothermie-Anlage Simbach-Braunau liefert umweltfreundliche Erdwärme für Oberösterreich und Bayern.

Deutsch-österreichische Verbindung

Ein grenzüberschreitendes Fernwärmenetz bringt die umweltfreundlich gewonnene Energie in die Haushalte der Städte Simbach und Braunau.

10 Beschaffung Austria

„Die Mobilität wird in absehbarer Zukunft nicht ohne fossile Energieträger auskommen. Erneuerbare Energieträger werden aber in den kommenden Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen.“

SEIT RUND SIEBEN JAHREN wer-den private Haushalte, Betriebe und öffentliche Gebäude im oberöster-reichischen Braunau und im be-nachbarten bayrischen Simbach mit Fernwärme aus einer unterirdischen Thermalquelle versorgt. Hier befi ndet sich die größte Geothermie-Anlage in Mitteleuropa und gleichzeitig die erste grenzüberschreitende Fernwär-meanlage Europas. Unter Geother-mie versteht man die Verwendung der Erdwärme für die Produktion von Strom oder Wärme. Dies geschieht mittels Erdsonden, oder aber man verwendet unterirdische Heißwasser-vorkommen zur umweltschonenden und nachhaltigen Wärmegewinnung – so wie bei der Geothermie-Anlage Simbach-Braunau.

OPTIMALE RESSOURCENNUTZUNG

1999 begannen in Simbach die ersten Probebohrungen, im Oktober 2000 konnte die Anlage in Betrieb genom-men werden, die im Wesentlichen aus zwei Tiefbohrungen besteht. Mit der einen wird aus einer Tiefe von 2000 Metern heißes Wasser an die Erdober-fl äche gepumpt, wo die gespeicherte Wärme mittels Wärmetauscher an

das angeschlossene Fernwärmenetz weitergegeben wird. Das so genutzte Wasser wird dann über die zweite, 15 Meter versetzte Bohrung in den Bo-den zurückgepumpt.

Voraussetzung für das Funktionie-ren des Systems ist natürlich ein aus-reichend großer Abstand zwischen Förder- und Rückgabestelle, um eine gleichmäßig hohe Temperatur des geförderten Wassers zu garantieren. Deshalb verläuft eine der beiden Lei-tungen nicht senkrecht nach unten, sondern wird in einer Tiefe von 630 Metern abgelenkt, durchquert in einer Tiefe von 1100 Metern unter dem Inn die Staatsgrenze und endet direkt un-ter dem Stadtgebiet von Braunau. Die Endpunkte der beiden Leitungen ha-ben dadurch einen Abstand von über zwei Kilometern (siehe Graphik).

Durch die vollständige Rückführung wird der Umwelt kein Wasser ent-zogen. Die Förderleistung ist auf 74 Liter pro Sekunde beschränkt, um die Wasserversorgung der nahe gelegenen Thermen Geinberg, Bad Füssing, Bad Griesbach und Bad Birnbach nicht zu gefährden. Auch das mit dem Ther-

Diskussionen um Ressourcenknapp-heit und den bewussten Umgang mit der Umwelt bedeuten auch für die IT Branche Neuerungen, die IT-Entscheider zum Umdenken veranlassen. Wenig sinnvoll ist, dass Rechenzentren ihre Hardware im-mer nur um neue Gerätschaften auf-stocken anstatt mittels modernster, energieeffi zienter Technologien den steigenden Bedürfnissen bei der Da-tenspeicherung gerecht zu werden. Denn dies spart nicht nur Kosten, sondern löst auch zu einem gewissen Teil das Raumproblem, das viele Un-ternehmen belastet.

Der erste Schritt auf dem Weg zu einem „grünen“, energieeffi zienten Rechenzentrum besteht darin, aufzu-spüren, wo sich im Unternehmen die „Energiefresser“ verstecken. Gefragt sind neue Speichertechnologien, die in punkto Performance, Konnektivi-tät und Kapazität fl exibel skalierbar sind und über Eigenschaften wie Multi-Protokoll-Fähigkeit, übergrei-fende Suchfunktionen bei hetero-

genen Speicherarrays sowie zentrales Management und entsprechende Si-cherheitsvorrichtungen verfügen.

Mit Hitachi Dynamic Provisioning beispielsweise können Unternehmen ihren Speicherbedarf fl exibel und nach aktuellem Bedarf ausrichten. Der Administrator stellt hier der Ap-plikation virtuell mehr Speicherplatz zur Verfügung als sie zu diesem Zeit-punkt benötigt. Der zusätzliche phy-sikalische Plattenspeicher wird erst dann bereitgestellt, kurz bevor die Speicherressourcen erschöpft sind. „Fast keine Kapazitäten bleiben un-genutzt, die unnötig Energie konsu-mieren – was sich nicht nur in der CO2-Bilanz, sondern auch im Un-ternehmens-Etat bemerkbar macht“, betont Horst Heftberger, Country Manager von Hitachi Data Systems Österreich, die Vorteile des Hitachi Dynamic Provisioning.

Hitachi Data Systems ÖsterreichBIETET EFFIZIENTE SPEICHERLÖSUNGEN MIT GESUNDEM BEWUSSTSEIN FÜR UNTERNEHMEN UND UMWELT

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malwasser zutage geförderte Gas wird genutzt, indem die beim Verbrennen entstehende Hitze dem Heizwasser-kreislauf zugeführt wird.

Auch der Betrieb der Anlage funkti-oniert seit Jahren problemlos. Josef Holzleitner, Elektriker und Kunden-betreuer: „Im Prinzip läuft hier alles vollautomatisch. Wir können über un-sere Computer in Braunau sämtliche Funktionen überprüfen und falls nötig entsprechende Parameter verändern – sowohl die Geothermie-Anlage als auch das Fernwärmenetz betreffend.“

16.300 Tonnen Kohlendioxid können mit Hilfe der Geothermie-Fernwär-me jährlich eingespart werden. Die Gesamtinvestitionen für die Anlage beliefen sich auf 21 Millionen Euro. 8,3 Millionen wurden von EU, Um-weltministerium und den Ländern Bayern und Oberösterreich gefördert.

Die Akzeptanz bei der Bevölkerung und den lokalen Entscheidungsträ-gern war von Anfang an groß.

Derzeit werden auf österreichischer Seite das Schwimmbad, das Kranken-haus, das Freizeitzentrum und meh-rere Schulen mit Wärme aus der Geo-thermie-Anlage versorgt. Seit August 2006 besteht von Seiten der Bundesbe-schaffungsgesellschaft ein Vertrag mit der Geothermie-Wärmegesellschaft Braunau Simbach mbH zur Versor-gung der HTL Braunau. Hier wurde anlässlich eines Zubaus von Erdgas auf Fernwärme umgestellt. Die insgesamt rund 1500 Schüler der HTL Braunau, die angeschlossene Höhere Bundeslehr-anstalt für wirtschaftliche Berufe und der dazugehörige Lehrkörper werden heuer das zweite Schuljahr umwelt-schonend mit Energie für Warmwas-ser und Heizung versorgt. Walter Hartl vom Landesschulrat für Ober-

„Mit der Geothermie-Anlage wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch unser Budget.“

Wolfgang Hartl vom Landes-schulrat für Oberösterreich

11Beschaffung Austria

ERNEUERBARE ENERGIE ist gera-de im Bio- und Öko-Vorreiterland Österreich in aller Munde. Auch das Ökostromlos der Bundesbeschaf-fungsgesellschaft (BBG) spielt dabei eine immer wichtigere Rolle. „Vor allem das Umweltbundesamt und das Umweltministerium, aber auch an-dere öffentliche Einrichtungen legen Wert darauf, dass ihr Energiebedarf zu 100 Prozent aus zertifiziertem Ökostrom gedeckt wird“, sagt die BBG-Bereichsleiterin für Energie, Astrid Steiner. Die Nachfrage der öf-fentlichen Besteller steigt, das 2006 eingeführte BBG-Ökostromlos hat mittlerweile eine Größenordnung von jährlich rund 5 Gigawattstun-den (GWh) erreicht, was dem durch-schnittlichen Verbrauch von rund 2000 Privathaushalten entspricht.

Bei der Errichtung von Biohack-schnitzel-Kraftwerken tragen die öf-fentlichen Besteller – wie etwa Schu-len oder Kasernen – wesentlich dazu bei, dass diese Öko-Projekte rasch realisiert werden. „Man beauftragt nicht den Bau der Anlagen, sondern die Lieferung von Energie. Oft rech-

nen sich die Projekte erst dadurch, dass öffentliche Einrichtungen dort Energie bestellen“, erklärt Steiner. „Die Vorhaben erreichen schneller den Break-Even.“ Beim Ordern der Lieferung werden auch Qualitätskri-terien fixiert, was für ökologische, so-ziale und ökonomische Nachhaltig-keit sorgt. „In den Ausschreibungen werden unter anderem auch die CO2-Neutralität des Brennstoffes und die umweltfreundlichen Transporte zur Verbrennungsanlage festgelegt.“

Wesentlich unterstützt werden die öffentlichen Einrichtungen und die BBG bei ihrer Ökostromstrategie – im Detail geht es etwa um Strom aus Geothermie, Sonnenenergie, Wind-kraft und Biogas – durch die Energie-politik der Republik. Laut E-Control ist Österreich im EU-Vergleich mit einem Anteil von rund 70 Prozent erneuerbarer Energie absoluter Spit-zenreiter bei der Stromerzeugung. Bis 2010 will Österreich diesen schon be-achtlichen Anteil auf rund 78 Prozent steigern.

Franz Steinbauer

Immer mehr öffentliche Einrichtungen wollen Ökostrom

österreich, ist von der Kosten-Nut-zen-Rechnung überzeugt: „So wird nicht nur die Umwelt geschont, son-dern auch unser Budget. Denn zu den Energiekosten muss man ja auch die Anschaffung und regelmäßige War-tung einer Heizanlage einkalkulieren. Diese Posten entfallen bei der Versor-gung durch Fernwärme. Wir sind da-mit äußerst zufrieden. Bis auf kleinere Anlaufprobleme bei der Warmwas-ser-Vorlauftemperatur klappt alles reibungslos. Auch in anderen Schulen wird, vor allem bei älteren, sanierungs-bedürftigen Heizungsanlagen, laufend auf Fernwärme umgestellt.“

Astrid Fadler

Lexmark präsentiert mit dem Show-case in Wien eine interaktive Ausstel-lung, die eine reale Druckarbeitsum-gebung nachbildet. Besucher erfahren so aus erster Hand, wie sie mit dem Einsatz innovativer Drucklösungs-technologien das Produktivitätspoten-zial ihres Unternehmens optimal aus-nutzen und erhöhen können.

Der erste Showcase von Lexmark wur-de in Paris im November 2006 eröff-net. Bereits im ersten Jahr besuchten mehr als 150 Fachbesucher die Aus-stellung. Mit dem österreichischen Showcase im neuen Unternehmens-sitz in der Kelsenstraße 2, 1030 Wien, wird Lexmark diesen Erfolg auch auf andere europäische Standorte über-tragen.

Besucher des Wiener Showcase profitieren von Lexmarks Experti-

se und können sich in einem realen Geschäftsumfeld die bestmöglichen Drucklösungen zeigen lassen. Diese basieren auf einer Kombination neuer Soft- und Hardware-Technologien so-wie einem einzigartigen Output Ma-nagement.

Lexmark unterstützt somit auch Unternehmen in ihrem Vorhaben, noch umweltbewusster zu arbeiten. Eine große Auswahl an höchst lei-stungsfähigen, umweltfreundlichen und -optimierten Output-Lösungen hilft Unternehmen dabei, auch ihre Druckkosten zu senken. Das Umwelt-programm von Lexmark besteht aus zwei Hauptkomponenten:

Zum einen die Entwicklung von Drucklösungen und zum anderen die Aufklärung von Anwendern über um-weltbewusstes Drucken anhand von

Praxisbeispielen für Drucklösungen, wie etwa:

• Der Einsatz der Duplexdruck-Funk-tion um Seiten beidseitig zu bedru-cken oder mit Hilfe der „Multi-up-Druck”-Funktion zwei oder mehr Seiten auf einer einzigen zusam-menzufassen und auszudrucken

• Anstatt Seiten mehrfach zu kopie-ren können Dokumente mit der „Scan to E-Mail”-Funktion oder der „Scan to Disk”-Funktion einge-scannt und verteilt werden

• Das Verwenden von ausschließ-lich qualitativ hochwertigen Tin-ten- und Tonercartridges sowie das kostenlose Lexmark Rückga-be-Programm helfen Druckkosten zu reduzieren und die Umwelt zu schonen

Lexmark unterstützt Unternehmen in ihrem Vorhaben,

umweltbewusster zu arbeiten

LEXMARK ERÖFFNET SHOWCASE IN WIEN:Ausstellungsfläche zeigt innovative Drucktechnologien und -lösungen

Für Lexmark ist das Thema „Nachhaltigkeit“ und somit der schonende Umgang mit den Ressourcen wichtig. Bei der Beschaffung sollte der gesamte Lebenszyklus eines Produktes, beginnend beim Design über die Herstellung, den Vertrieb, die Verwen-dung, bis hin zur Entsorgung betrachtet werden, erklärt Magister Hermann Anderl, General Manager von Lexmark Österreich.

Über Lexmark - Lexmark International Inc. (NYSE:LXK) bietet Unternehmen und privaten Awendern in über 150 Ländern ein vielfältiges Angebot an Druckern, Duck-lösungen und Services, die Anwender dabei unterstützen, die Produktivität zu steigern. Lexmark erzielte im Jahr 2007 einen Umsatz von 5 Mrd. USD.

Weitere Informationen dazu, wie man mit Lexmark effizienter und umweltfreundlicher arbeiten kann, zeigen wir Ihnen gerne persönlich bei einem Besuch unseres Showcases. Frau Andrea Etzenberger nimmt Ihren Terminwunsch gerne unter [email protected] entgegen.

So funktioniert die Geothermie-Anlage

Quelle: Geothermie-Fördergesellschaft

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Auf der österreichischen Seite wird das heiße Wasser gewonnen, auf der deutschen in abgekühlter Form dem Wasserkreislauf wieder zurückgeführt.

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Die Analyse des Einkaufsverhaltens der öffentlichen Hand liefert die Grundlage für einen verantwortungsbewussten Umgang mit finanziellen und natürlichen Ressourcen.

Aus Erfahrung klug werden

denkbar: Die Ressorts setzen sich im Zuge eines Budgetprozesses Energie-einsparungsziele und definieren dann einen Maßnahmenkatalog, wie diese er-reicht werden könnten. Durch ein lau-fendes Reporting der Verbrauchswerte könnte die Zielerreichung kontrolliert werden. Die statistische Berücksichti-gung der wetterbedingt schwankenden Anzahl an „Heiztagen“ schafft die Vo-raussetzung für einen sinnvollen Ver-gleich des Energieverbrauchs in den jeweiligen Jahren.

MIT GUTEM BEISPIEL VORAN

Die Energiekosten des Bundes liegen etwas über 100 Mio. Euro – bei Ge-samtausgaben des Bundes von rund 70 Mrd. Euro erscheint der Betrag vernachlässigbar. Aber die öffentliche Hand nimmt für sich in Anspruch, Vorreiter auf dem Gebiet der Nach-haltigkeit zu sein. Sie könnte hier mit gutem Beispiel vorangehen und bei sich selbst zeigen, wie die politisch ge-setzten Ziele (Energieeffizienzrichtli-nie/Kyoto-Protokoll) erreicht werden können. Wenn sich auch die anderen Gebietskörperschaften diesem Prozess anschließen, käme ein weit über bloße Vorbildwirkung hinausreichendes Vo-lumen zustande.

Die Aufgabe des Einkaufsdienstlei-sters BBG wäre es, den Dienststellen die notwendigen Daten zur Verfü-gung zu stellen. Die Definition der Ziele, die Steuerung und die Modera-tion des Prozesses sowie die Kontrol-le der Zielerreichung müssten in der Eigenverantwortung der Verwaltung liegen. Wenn man diesen Gedanken

noch weiterdenken möchte, wäre als strukturierte Basis dieses Controlling-prozesses eine Energiedatenbank der gesamten öffentlichen Hand denkbar. Hier könnten sich die Dienststellen Details zu ihrem Energieverbrauch ansehen und mit gezielten Analysen die Basis für die richtigen Maßnahmen setzen. Heute wissen wir, dass jedes Ressort für sich getrennt über unter-schiedliche Daten verfügt und diese individuell befüllt bzw. elektronisch auswertet. Zur Umsetzung dieser Idee braucht es also den gemeinsamen Wil-len, das Einbetten des Projektes in die bestehende IT-Struktur der öffent-lichen Hand und ein wenig Geld – das sollte uns die Umwelt jedenfalls wert sein.

Durch das ressortübergreifende Ar-beiten der BBG ergeben sich immer wieder Blickwinkel, die neue Ein-sichten in die Arbeit der öffentlichen Hand erlauben. Diese Erkenntnisse greifen wir gerne auf und bringen sie als Anregungen in die Diskussion um die laufende Professionalisierung der Verwaltung ein. Die BBG ist selbst als Verwaltungsreformprojekt entstanden – eine Geschichte, die verpflichtet.

KERNAUFGABE EINES EINKAUFS-

DIENSTLEISTERS wie der BBG ist es, seinen Kunden aus Bund, Ländern und Gemeinden die besten Produkte zum besten Preis zur Verfügung zu stellen. Voraussetzung dafür ist es, über die Nutzung der abgeschlossenen Verträ-ge Bescheid zu wissen. Mit unserer Gründung im Jahr 2001 haben wir ein umfassendes Beschaffungscontrolling aufgebaut, das über die Jahre hinweg viele hilfreiche Informationen zusam-mengetragen und wesentlich zur Opti-mierung des Einkaufs der öffentlichen Hand beigetragen hat. Gut für uns, aber eigentlich viel zu gut, als dass wir dieses wertvolle Wissen nur für uns be-halten wollten.

Wir sehen uns als Dienstleistungsun-ternehmen für den öffentlichen Dienst und wollen deshalb unsere Daten mit denen teilen, die im Sinne einer effizi-enten Verwaltung noch viel mehr damit anfangen können – mit den Dienststel-len von Bund, Ländern und Gemein-den sowie den ausgegliederten Unter-nehmen. Nur wenn man selbst über den eigenen Betrieb Bescheid weiß, kann man sich Ziele setzen und das Erreichen feststellen bzw. Maßnahmen einleiten. Das betrifft nicht nur bud-getäre Ziele, sondern beispielsweise auch Zielsetzungen zur Schonung der Umwelt. „What get’s measured – get’s done!“

Wir verfügen im Energiebereich über zeitnahe Verbrauchsdaten von Strom, Gas und Heizöl der Dienststellen. Mit Hilfe dieser Daten wäre ein eigenes CO2-Controlling der Dienststellen

„Mit Hilfe der Verbrauchs-daten wäre ein eigenes CO2-Controlling der Dienststellen denkbar.“

Hannes Hofer, Geschäftsführer der Bundesbeschaffung

IMPRESSUM „Beschaffung Austria“

Sonderbeilage der „Wiener Zeitung“ in Zusammenarbeit mit der „Bun-desbeschaffung GmbH“ und der „dreistein Medienservice GmbH“.

Inhaltliche Verantwortung: „Bundes-beschaffung GmbH“ (1020 Wien, Lassallestraße 9b)

Anzeigen: „dreistein Medienservice GmbH“ (1100 Wien, Columbusplatz Favoritenstraße 88-90)

Verleger: „Wiener Zeitung GmbH“ (1040 Wien, Wiedner Gürtel 10)

Druck: Herold Druck&Verlag AG (1030 Wien, Faradaygasse 6)

Bildnachweis: S. 1: Robert Strasser, Bilderbox (2); S. 2: Robert Strasser, Wolfgang Voglhuber; S. 3: Robert Strasser; S. 4: Energie AG; S. 5: Robert Strasser; S. 6: Verbund AG; S.8: Bundesimmobiliengesellschaft; S. 9: Florian Unterberger (Bundes-beschaffungsgesellschaft); S. 10: Passauer Neue Presse; S. 12: Wolf-gang Voglhuber.

Jetzt ist es soweit, aus den Begriffen „neue“ und „Raumpflege“ wurde die:

G. Rado GmbH & Co KG

– Gut und Rationell Beinahe zeitgleich mit unserem heutigen Jubiläum wollen wir uns auch nach außen hin aktualisieren.

Fortschritt auf dem Fundament von 30 Jahren Erfahrung.

Wir bleiben das Original Nur der Name ändert sich. Alle Kontaktpersonen, Anschrift,

Firmenbuchnummer und Telefonnummer bleiben gleich, unser Angebot an Reinigungs-

und Serviceleistungen bleibt für Sie mindestens genauso individuell wie bisher – nur

der Name hat sich geändert.

– Wien - DienstleistungenG.Rado GmbH & Co KG

www.gr-dienstleistungen.at [email protected]

Ein Kommentar von Hannes Hofer, Geschäftsführer der Bundesbeschaffung

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