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Z Rheumatol 2007 · 66:167–178
DOI 10.1007/s00393-006-0108-6
Online publiziert: 6. Oktober 2006
© Springer Medizin Verlag 2006
J. Braun1 · M. Rudwaleit2 · K. G. Hermann3 · R. Rau4
1 Rheumazentrum Ruhrgebiet, Herne2 Abt. Rheumatologie, Universitätsmedizin Charité, Campus Benjamin Franklin, Berlin3 Abt. Radiologie, Universitätsmedizin Charité, Campus Mitte, Berlin4 Rheumaklinik, Evangelisches Fachkrankenhaus, Ratingen
Bildgebung bei Spondylitis ankylosans
Qualitätssicherung
Konventionelle Radiologie
Die Bildgebung bei der Spondylitis anky-
losans (AS) ist essenziell für die Diagnose,
das Management der Erkrankung, die
Bestimmung der Krankheitsaktivität
und auch für Messungen von struktu-
rellen Veränderungen als Zielparameter,
z. B. bei Medikamentenstudien.
E Die wichtigsten Lokalisationen von
radiologischen Veränderungen bei
AS sind die Sakroiliakalgelenke, die
Wirbelsäule und die Hüftgelenke.
Die AS gehört zu den Spondyloarth-
ritiden (SpA). Alle anderen zu dieser
Gruppe gehörenden Entitäten d. h. SpA bei
Psoriasis, chronisch entzündlichen Darm-
erkrankungen und nach urogenitalen
oder enteralen Infekten sowie die undif-
ferenzierte SpA können in eine AS über-
gehen bzw. mit einer AS einhergehen.
Diese anamnestische Charakterisierung
kann mit klinischen und radiologischen
Besonderheiten bei diesen SpA-Patienten
einhergehen.
Das Ausmaß der strukturellen Ver-
änderungen, die in den Sakroiliakalge-
lenken mittels konventioneller Röntgen-
technik sichtbar gemacht werden können,
ist relevant für die Diagnosestellung der
AS gemäß international gebräuchlichen
und akzeptierten Klassifikationskriterien
(New York 1984; [27]). Weitere diagnos-
tische Hinweise können sich durch die
Röntgendarstellung von eindeutigen Syn-
desmophyten in einem der 3 Wirbelsäu-
lensegmente ergeben.
Zur Unterscheidung gegenüber der un-
differenzierten Spondyloarthritis, der sep-
tischen Sakroiliitis, Arthrosen des Sakro-
iliakalgelenks und anderen mechanischen
Ursachen von Rückenschmerzen eignen
sich neben der Anamnese das konventi-
onelle Röntgen, die Computertomogra-
phie (CT) und die Magnetresonanztomo-
graphie (MRT). Das Ausmaß der struktu-
rellen Veränderungen in der Wirbelsäu-
le ist vor allen Dingen für Messungen von
Zielparametern im Rahmen von Studien
und für das klinische Langzeit-Monito-
ring der Patienten relevant. Hierbei geht
es z. B. um die Frage, wie der Zusammen-
hang zwischen funktionellen und struk-
turellen Veränderungen einzuschätzen ist.
Dies kann für die Prognose relevant sein.
Sequenzielle Röntgenbilder sind zur
Bestimmung der Progression von struk-
turellen Veränderungen geeignet. Für die
Messung entzündlicher Krankheitsakti-
vität bei AS-Patienten eignen sich neben
Klinik und Labor (CRP, BSG) im Rahmen
der Bildgebung bestimmte MRT-Tech-
niken und z. T. die Skelettszintigraphie.
In der Akutphase ist eine sichere direkte
Darstellung der akuten Entzündung von
anatomischen Strukturen in der Wirbel-
säule nur mit der MRT möglich.
In . Tab. 1 sind die verschiedenen
Lokalisationen von Krankheitsmanifesta-
tionen, die wesentlichen pathologischen
Unterscheidungen und die verschiedenen
Methoden der Bildgebung bei AS aufge-
listet. In . Tab. 2 sind die AS-typischen
Veränderungen in der Bildgebung aufge-
führt.
Diagnostische Kriterien für die AS
gibt es zurzeit nicht. Die New-York-Kri-
terien von 1984 sind Klassifikationskri-
terien [27], werden aber nicht selten für
die Diagnosestellung benutzt. Der Vor-
teil der Einbeziehung der Sakroiliakalge-
lenke ist die große Häufigkeit, mit der sie
bei der Erkrankung, z. T. schon in frü-
hen Stadien, betroffen sind. Der Nach-
teil besteht zurzeit noch darin, dass die-
se Veränderungen bei geringer Ausprä-
gung schlecht reproduzierbar sind und
dass sie stark altersabhängig sind, d. h.
bei höherem Lebensalter sind sie nur ein-
geschränkt verwertbar.
Neben der Klinik des Patienten und
radiologisch eindeutigen Veränderungen
in diesen Gelenken kommen grundsätz-
lich Wirbelsäulenveränderungen bei AS
für diagnostische Überlegungen in Be-
tracht. Hierbei stehen knöcherne Verän-
derungen wie Syndesmophyten im Vor-
dergrund. Deren Bewertung kann durch
die Ähnlichkeit und z. T. Überschnei-
dung, d. h. das parallele Vorkommen, mit
degenerativen Veränderungen, den Spon-
dylophyten, problematisch sein.
Prinzip der Methode
Hierzu wird auf die grundlegenden Aus-
führungen im Beitrag „Konventionelle
Radiologie bei der rheumatoiden Arthri-
tis“ von Rau et al. [23] verwiesen.
Technische Voraussetzung und Durchführung
Hierzu wird ebenfalls auf den Beitrag
„Konventionelle Radiologie bei der rheu-
matoiden Arthritis“ [23] verwiesen. Spe-
zielle Angaben und die offiziellen tech-
167Zeitschrift für Rheumatologie 2 · 2007 |
nischen Grundlagen zur Röntgenuntersu-
chung der Wirbelsäule und des Beckens
finden sich in . Tab. 3.
Klinische Indikationen für Röntgenaufnahmen des Achsenskeletts bei AS-Patienten
Basisdiagnostik bei Verdacht auf Spondylitis ankylosansZur Basisdiagnostik der AS gehört initial
das Röntgenbild der Sakroiliakalgelenke
[3, 6]. Diese sind abgebildet auf einer kon-
ventionellen anterior-posterioren (a.-p.)
Beckenübersicht (. Abb. 1a, b), einer
a.-p. Aufnahme der LWS und/oder einer
Spezial-/Schrägaufnahme (z. B. nach Bar-
sony). Welche Aufnahme man anfordert,
richtet sich nach der Lokalisation der Be-
schwerden. Während bei der Beckenüber-
sicht die Hüftgelenke mitbeurteilt werden
können, kann die LWS-a.-p.-Aufnahme
den thorakolumbalen Übergang mit ein-
beziehen, der bei der AS häufig betroffen
ist. Bestimmte Spezialaufnahmen ermög-
lichen in frühen Stadien z. T. einen bes-
seren Einblick in die Sakroiliakalgelenke.
Dies spielt durch die weitergehenden Vor-
teile der MRT Technik heute keine große
Rolle mehr. Die konventionelle Röntgen-
tomographie der Sakroiliakalgelenke ist
heute obsolet.
> Zur Basisdiagnostik der AS gehört initial das Röntgenbild der Sakroiliakalgelenke
Wenn die Veränderungen in den Sakro-
iliakalgelenken eindeutig sind (z. B. ein-
deutige Erosionen, schwere Sklerosie-
rung, Gelenkspaltverbreiterung, Anky-
lose), ist für die Diagnosestellung keine
weitere bildgebende Diagnostik erforder-
lich. Wenn die radiologischen Verände-
rungen nicht eindeutig sind, kann je nach
klinischer Fragestellung eine MRT (Ent-
zündung?) oder eine Computertomogra-
phie (CT; knöcherne Veränderungen?) in-
diziert sein [3, 6].
Bei der Indikationsstellung ist grund-
sätzlich zu differenzieren, ob akute ent-
zündliche oder chronische knöcherne
Veränderungen dargestellt werden sollen,
da dies nicht mit allen bildgebenden Ver-
fahren erreichbar ist.
Die weitere röntgenologische Diagnos-
tik richtet sich nach der klinischen Symp-
tomatik, d. h. in der Regel der Lokalisa-
tion der Schmerzen in unterschiedlichen
Abschnitten der Wirbelsäule, aber auch
Funktionsstörungen wie Wirbelsäulenbe-
weglichkeit können eine Rolle spielen.
Eine Röntgenuntersuchung des bzw.
der betroffenen Wirbelsäulensegmente ist
bei länger als 4–6 Wochen andauernden
Beschwerden indiziert.
Bei fehlender klinischer Symptomatik,
d. h. keine Schmerzen und/oder keine
Funktionseinschränkung muss die Wir-
belsäule initial nicht zwingend geröntgt
werden. Die Dokumentation des Aus-
gangsbefundes kann aber auch bei (noch)
fehlenden Beschwerden später hilfreich
sein.
Darüber hinaus hat die Röntgendar-
stellung der Wirbelsäule mögliche pro-
gnostische Bedeutung, da der bislang bes-
te bekannte Marker für die Progression
von knöchernen Wirbelsäulenverände-
rungen bereits stattgehabte strukturelle
Röntgenveränderungen sind [29].
FolgeuntersuchungenFür Folgeuntersuchungen gibt es keine
festen Regeln, da der Krankheitsverlauf
variabel ist. Grundsätzlich gilt die symp-
tomorientierte Indikationsstellung wie
oben dargestellt. In schweren Fällen kön-
nen schon nach 6 Monaten neue knö-
cherne Veränderungen durch Röntgen-
verlaufsuntersuchungen dokumentiert
werden. Nach 2 Jahren kann grundsätz-
lich mit Wirbelsäulenveränderungen ge-
rechnet werden [12, 29]. Funktionsdefizite
korrelieren z. T. mit dem Ausmaß der ra-
diologischen Veränderungen.
Tab. 1 Bildgebung bei Spondylitis ankylosans
Lokalisation 1. Sakroiliakalgelenke
2. Wirbelsäule
a. Wirbelkörper
b. Wirbelgelenke
3. Achsennahe Gelenke
4. Periphere Gelenke
5. Sehnenansatzstrukturen
Techniken 1. Konventionelles Röntgen
2. Computertomographie
3. Magnetresonanztomographie
4. Szintigraphie
5. Ultraschall
6. Knochendichtemessung
Pathologie 1. Osteodestruktive Veränderungen
2. Osteoproliferative Veränderungen
Tab. 2 AS-bezogene radiologische Veränderungen der Wirbelsäule und der Gelenke
1. Entzündung Erosionen
Sklerose
Gelenkspaltverschmälerung
Unschärfe von Gelenkbegrenzungen
Pseudoerweiterung
Kastenwirbel
Kalzifizierung
Spondylitis
Spondylodiszitis
2. Knochenneubildung Syndesmophyten
Spondylophyten
Enthesophyten (Sporne)
Komplette und inkomplette Wirbelkörper- bzw. Gelenkfusionen
Knöcherne Brückenbildung
168 | Zeitschrift für Rheumatologie 2 · 2007
Qualitätssicherung
RöntgenveränderungenRöntgenbilder der Wirbelsäule sind bei
Patienten mit AS das Ergebnis eines ku-
mulativen Prozesses von Zerstörung und
in der Regel frustranen Reparationsvor-
gängen. Über die Zeit reflektieren sie die
Geschichte des pathologischen Prozesses
der AS. Die Wirbelsäule verändert sich
bei den meisten Patienten im Verlauf der
Erkrankung. Röntgenbilder können ge-
nutzt werden, um den Verlauf der Er-
krankung radiologisch darzustellen [3,
6]. Hierbei sind verschiedene Struktu-
ren im Bereich der Wirbelsäule invol-
viert (. Tab. 2).
Die AS ist vor allem eine Achsenske-
letterkrankung, die neben den Sakro il i-
akal gelenken die ganze Wirbelsäule und
die dem Achsenskelett nahen Hüft- und
Schultergelenke („root joints“) sowie re-
lativ häufig auch periphere Gelenke be-
trifft.
E Die Erfassung von strukturellen
Veränderungen an der Wirbelsäule,
den Sakroiliakalgelenken und den
Hüftgelenken ist bei Patienten mit
AS von besonderer Bedeutung
für die Verlaufsbeurteilung.
Bei einer mittleren Krankheitsdauer von
etwa 20 Jahren weisen >80% der AS-Pati-
enten eine Beteiligung der HWS und/oder
der LWS auf, die Mehrzahl, über 40%, hat
in beiden Wirbelsäulensegmenten Verän-
derungen [12, 29]. Die BWS ist nach neu-
eren Untersuchungen am häufigsten be-
troffen (s. unten).
Die Standardeinstellung für die Erfas-
sung der Hüft- und Sakroiliakalgelenke ist
die a.-p. Beckenübersicht. Diagnostisch
wegweisend sind nur eindeutige Verände-
rungen der Sakroiliakalgelenke bei 18- bis
50-Jährigen. Im Alter nimmt die Anzahl
von degenerativen Veränderungen er-
heblich zu, die Differenzialdiagnose kann
schwierig sein [3, 6]. Bei AS-Patienten
findet man häufig Sklerosierungen, Ero-
sionen, Pseudodilatation und Ankylose
der Sakroiliakalgelenke. Eher unspezifisch
sind unruhige Strukturen im Bereich des
gelenknahen Knorpels und Gelenkspalt-
verschmälerung. Zu beachten ist der sehr
unregelmäßige S-förmige Verlauf des Ge-
lenks, der Artefaktbildung durch Aufein-
anderprojektion begünstigt.
Zusammenfassung · Abstract
Z Rheumatol 2007 · 66:167–178 DOI 10.1007/s00393-006-0108-6
© Springer Medizin Verlag 2006
J. Braun · M. Rudwaleit · K. G. Hermann · R. Rau
Bildgebung bei Spondylitis ankylosans
Zusammenfassung
Neben den konventionellen Röntgenver-
fahren hat vor allem die Magnetresonanzto-
mographie (MRT) Bedeutung für Diagnostik
und Management der Spondylitis ankylosans
(AS). Während die Röntgentechnik vorwie-
gend für die Diagnostik chronischer struktu-
reller Veränderungen geeignet ist, ermöglicht
die MRT-Technik zusätzlich den Nachweis von
aktiven entzündlichen Veränderungen.
Über die klinischen Symptome der Pati-
enten hinaus bleiben das Röntgenbild der
Sakroiliakalgelenke und z. T. der Wirbelsäule
die Basis für die Diagnosestellung der AS. Für
die Diagnostik einer Sakroiliitis oder Spondy-
litis in sehr frühen Krankheitsstadien ist vor
allem die MRT geeignet, hierbei müssen Kon-
trastmittel bzw. Fettsättigungstechniken wie
z. B. STIR (TIRM) verwendet werden. Die Rönt-
genuntersuchung der Wirbelsäule ist Grund-
lage für den Nachweis von AS-spezifischen
knöchernen Veränderungen der Wirbelsäu-
le wie z. B. so genannten glänzenden Ecken
bei Spondylitis sowie Syndesmophyten bzw.
Ankylosen. Der modifizierte „Stoke AS Spine
Score“ (mSASSS) ist die zur Zeit beste Sco-
ring-Methode für solche Röntgenverände-
rungen, wobei nur die HWS und die LWS be-
urteilt werden. Auch die MRT-Veränderungen
an der Wirbelsäule können quantifiziert wer-
den. Neue Scoring-Methoden zeigten sich
sensitiv gegenüber MRT-Veränderungen in
einem Zeitraum von nur 3 Monaten nach Be-
ginn einer Anti-TNF-α-Therapie.
Schlüsselwörter
Spondylitis ankylosans (SA) · Röntgen · MRT ·
Diagnose · Management
Imaging in ankylosing spondylitis
Abstract
In addition to the typical clinical symptoms,
conventional x-rays and magnetic resonance
imaging (MRI) are important for the diagno-
sis and management of ankylosing spondy-
litis (AS). While radiography is mainly use-
ful for detecting chronic structural chang-
es, MRI is, in addition, able to detect active in-
flammation.
The detection of structural changes in
the sacroiliac joints and, in part, the spine, re-
mains the gold standard for the diagnosis of
AS. The detection of active sacroiliitis or spon-
dylitis in early disease stages is only possi-
ble using MR techniques such as STIR and T1
post-gadolinium sequences. Lateral radio-
graphs of the spine are useful for detecting
shiny corners and the characteristic syndes-
mophytes and ankylosis. The modified Stoke
Anklyosing Spondylitis Spine Score (SASSS) is
the best scoring method for quantifying such
changes, allthough only the cervical and the
lumber spine are evaluated with this meth-
od. MRI changes can also be quantified. New
scoring methods are sensitive to change only
3 months after initiation of therapy with an-
ti-TNF agents.
Keywords
Ankylosing spondylitis (AS) · X-rays · MRI ·
Diagnosis · Management
169Zeitschrift für Rheumatologie 2 · 2007 |
Als diagnosesichernd [27] gilt mindes-
tens ein Stadium 3 (. Tab. 4), hierbei lie-
gen deutliche Erosionen und oft schon
partielle Ankylosierung vor. Im Gegensatz
zur Wertigkeit für die Diagnose haben die
Sakroiliakalgelenke für Verlaufsuntersu-
chungen wegen ihrer geringen Funktiona-
lität wenig Bedeutung.
Folgende Lokalisationen an der Wir-
belsäule können identifiziert und z. T.
quantifiziert werden [3, 6]:
1. Die Wirbelkörper (Kastenwirbel, Ro-
manus-Läsionen, . Abb. 2),
2. die intervertebralen Räume (Diszitis,
Spondylodiszitis, Andersson-Läsion,
. Abb. 3),
3. die Becken und Ränder der Wirbel-
körper sowie die Bänder (Erosionen,
Syndesmophyten, . Abb. 4a; Wirbel-
körperfusionen, . Abb. 4b; Brücken-
bildung, . Abb. 4b) und
4. die kleinen Wirbelgelenke (Facetten-
gelenke).
Die Veränderungen können entweder
auf der anterioren oder der dorsalen Seite
(laterales Bild) oder auf der rechten bzw.
der linken Seite (auf einem a.-p. Bild) lie-
gen. Für die Wirbelsäule sind sowohl
a.-p.- als auch laterale Einstellungen von
Bedeutung. Für die Facettengelenke kön-
nen auch Dreiviertelschrägaufsichten ein-
gesetzt werden [15]. Für die HWS ist die
a.-p. Einstellung nur von geringem Wert
und nicht bedeutsam für eine Quantifizie-
rung der Messergebnisse. Die a.-p.- und
die laterale Sicht der LWS geben begrenzt
additive Informationen, abhängig von der
Lokalisation der Syndesmophyten [29].
> Syndesmophyten sind besonders charakteristisch für die AS
Syndesmophyten sind besonders charak-
teristisch für die AS (. Abb. 4a; [17, 25]).
Im Gegensatz zu den degenerativen Spon-
dylophyten wachsen sie nicht nach late-
ral, sondern nach kaudal und kranial, und
sind oft zarter als die eher groben Spon-
dylophyten. Umspannt ein Syndesmo-
phyt auf einer Seite den Raum zwischen
den Wirbelkörpern, spricht man von ei-
ner Ankylosierung oder Fusion der Wir-
belkörper [17, 25]. In fortgeschrittenen
Fällen kann dies die ganze Wirbelsäule
auf beiden Seiten betreffen (Bambusstab-
wirbelsäule).
Man geht davon aus, dass der Syndes-
mophytenbildung in früheren Phasen ei-
ne Spondylitis vorausgeht, die im lateralen
Röntgenbild als umschriebene Sklerose-
zone imponieren kann („shiny corner“).
Je nach Lokalisation im Wirbelkörper
entspricht dies einer Spondylitis anterior
(auch Romanus-Läsion, . Abb. 2) oder
posterior [17, 25]. Wenn die Bandschei-
be miteinbezogen ist, kommt es häufig
auch zu Erosionen der Wirbelkörperun-
ter- oder -oberkante, dies entspricht dem
Befund einer Spondylodiszitis (auch An-
derson-Läsion, . Abb. 3).
Die Indikation zur konventionellen
Röntgenaufnahme bei AS sowie deren
Vorteile und Nachteile sind in . Info-
box 1 und . Infobox 2 aufgelistet.
Quantifizierung von radiologischen Veränderungen als Zielparameter bei Spondylitis ankylosans
Der radiographische Nachweis einer
Sakroiliitis ist wesentlicher Bestandteil der
bisher vorgeschlagenen Klassifikations-
kriterien für die AS [27] mit Ausnahme
der ESSG-Kriterien, die sich auf die cha-
rakteristischen klinischen Symptome und
die Anamnese einer SpA konzentrieren.
Im Gegensatz dazu haben sich radiolo-
gische Veränderungen der Sakroiliakal-
gelenke bisher nicht als wichtiges Kriteri-
um für den Verlauf oder als Endparameter
Tab. 3 Leitlinien der Bundesärztekammer für die Anfertigung von Röntgenaufnahmen sowie Referenzwerte des Bundesamtes für Strah-
lensschutz für Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule und des Beckensa
Aufnahme HWS seitl. HWS a.-p. BWS seitl. BWS a.-p. LWS seitl. LWS a.-p. Becken
a.-p.
CT SIG
Röhrenspannung 65–75 kV 65–75 kV 70–85 kV 70–85 kV 85–95 kV 75–85 kV 75–90 kV 120 kV
Film-Folien-
Abstand
115 cm 115 cm 115 cm 115 cm 115 cm 115 cm 115 cm –
Empfindlichkeits-
klasse
200–400 200–400 400 400 400–800 400 400 –
Oberflächendosis Kein
Referenzwert
Kein
Referenzwert
12 mGy 7 mGy 30 mGy 10 mGy 10 mGy 28 mGyb
Dosis-Flächen-
Produkt
Kein
Referenzwert
Kein
Referenzwert
320 cGy/
cm2
220 cGy/
cm2
800 cGy/cm2 320 cGy/cm2 500 cGy/
cm2
382 mGy/cm2
Mittlere effektive
Dosis
(männl./weibl.)c
0,45 mSv/
0,44 mSv
0,18 mSv/
0,43 mSv
1,11 mSv/
1,75 mSv
0,70 mSv/
1,37 mSv
1,41 mSv/
1,58 mSv
4,3 mSv/5,8 mSv
a Quelle: http://www.bfs.de/ion/medizin/referenzwerte.html. Die Werte für die effektive Dosis errechnen sich unter Zugrundelegung der angegebenen Referenz-werte mit den Softwarepaketen RefDose (© 2003, Scanditronix-Wellhöfer GmbH) und CT-EXPO v1.3 (© G. Stamm, H.-D. Nagel) und können in der Praxis darunter liegen.bFür CT sind „weighted computer tomography dose index“ (CTDIw) und Dosis-Längen-Produkt angegeben.c Zum Vergleich beträgt die jährliche natürliche Strahlenexposition in Deutschland im Mittel 2,1 mSv/Jahr.Weitere Informationen unter http://www.ssk.de.
Tab. 4 Radiographische Einteilung
der Graduierung von Veränderungen im
Sakroiliakalgelenk bei AS
Grad 0 Normal
Grad 1 Verdächtig
Grad 2 Sklerose, wenig Erosionen
Grad 3 Starke Erosionen, Erweiterung des
Gelenkspaltes, geringe Ankylose
Grad 4 Weitgehende Ankylose
170 | Zeitschrift für Rheumatologie 2 · 2007
Qualitätssicherung
der AS wegen der geringen Sensitivität für
Veränderungen, vor allem in schon fort-
geschrittenen Stadien, etabliert. Die Ver-
änderungen in den Sakroiliakalgelenken
werden quantifiziert wie in . Tab. 4 auf-
geführt [27].
Auf der anderen Seite sind radiolo-
gische Veränderungen im Bereich der
Wirbelsäule, der Hüftgelenke und der Sa-
kroiliakalgelenke als Teil des Core-Sets
für Zielparameter von klinischen Studien
zu krankheitskontrollierender Therapie
von der ASAS-Studiengruppe ausgewählt
worden [26].
Wenn im Rahmen von Medikamen-
tenstudien eine Modifizierung und po-
sitive Beeinflussung des Krankheitspro-
zesses in Analogie zur rheumatoiden Ar-
thritis (RA) dokumentiert werden soll, ist
dies für die neuen klinisch überzeugend
effektiven gegen TNF-α gerichteten biolo-
gischen Wirkstoffe in besonderem Maße
wichtig. Dies ist der Fragestellung bei der
RA für die Hände ähnlich. In diesem Fall
konnte das Aufhalten der Röntgenpro-
gression kürzlich dokumentiert werden.
Es muss jedoch betont werden, dass die
Situation bei der AS insgesamt komplexer
ist als bei der RA. Radiologische Verände-
rungen bei RA, wie Gelenkspaltverschmä-
lerung und Erosionen, sind direkte Kon-
sequenzen der Krankheitsaktivität.
E Röntgenologische Veränderungen
bei der AS können sowohl Folge
der Krankheitsaktivität als auch
reparativer Prozesse wie bei der
Knochenneubildung sein.
Aus pragmatischen Gründen, wie es sich
im Moment darstellt, sollten aber alle Ver-
änderungen in Röntgenbildern von AS-
Patienten als Ergebnis des Entzündungs-
prozesses angesehen werden. Durch kon-
ventionelle Röntgentechnik können Kno-
chenstrukturen visualisiert werden, der
aktive Entzündungsprozess aber nicht
annähernd. Um in der Lage zu sein, das
Verhältnis zwischen den Röntgenverän-
derungen und einer Entzündung mehr
im Detail zu erfassen und zu messen, sind
verlässliche Messmethoden und Tech-
niken vonnöten. Mit deren Hilfe kann
dann der natürliche Krankheitsverlauf,
das Verhältnis zur klinischen Krankheits-
aktivität sowie zur körperlichen Funktions-
fähigkeit, zur Prognose und zur Effektivität
der Therapie untersucht werden.
Die jeweilige Auswahl des Verfahrens
ist vor allem abhängig vom Ziel, welches
bei der Anfertigung des Röntgen- oder
MRT-Bildes verfolgt wird (Klassifikation,
Prognose, Veränderung der Krankheits-
aktivität über die Zeit) und kann deshalb
Abb. 1 8 a Konventionelle Röntgenaufnahme des Beckens mit Darstellung der Sakroiliakalgelenke und typischen Veränderungen im Rahmen der AS (durchgestrichener Pfeil: Erosion mit Pseudodilata-tion, durchgehender Pfeil: Erosion mit ausgedehnter Sklerose). b Vollständige Durchbauung beider Sakro iliakalgelenke. Der Gelenkspalt ist nicht mehr einsehbar
Abb. 2 7 Kastenwir-bel mit Romanus-
Läsion („shiny corner“) in der konventionellen
Röntgenaufnahme und in der MRT (hier:
TIRM-Sequenz)
Abb. 3 7 Anderson-Läsion in der konven-
tionellen Röntgenauf-nahme und in der MRT
(hier: Post-Gd-DTPA-Sequenz)
Abb. 4 7 Syndesmo-phyt (a) in der Lenden-
wirbelsäule und An-kylosierung (b) in der
Halswirbelsäule als Zeichen eines fortge-schrittenen Stadiums
der AS
171Zeitschrift für Rheumatologie 2 · 2007 |
unterschiedlich für die jeweilige Zielset-
zung sein [3]. Auch die Stadieneinteilung
ist in diesem Zusammenhang von Bedeu-
tung. Hierzu ist vor kurzem ein Vorschlag
erarbeitet worden [8].
> Die BWS ist das am häufigsten betroffen Wirbelsäulensegment bei AS
Wegen der Häufigkeit der vorliegenden
Beteiligung besteht eindeutig die Notwen-
digkeit, HWS und LWS in das Messsystem
einzuschließen. Weniger als 10% der Pati-
enten weisen nur Veränderungen in der
HWS und nicht in der LWS auf [12, 29].
Über die Häufigkeit der BWS-Beteili-
gung hat es bis vor kurzem kaum Daten
gegeben, da die überlagerungsfreie Dar-
stellung der BWS konventionell radiolo-
gisch technisch schwierig ist. Die Daten-
lage hat sich mittlerweile durch systemati-
sche Untersuchungen mittels MRT geän-
dert. Hierbei zeigte sich, dass die BWS so-
gar das am häufigsten beteiligte Wirbel-
säulensegment bei der AS ist [10]. Alle ra-
diologischen Scoring-Methoden schlie-
ßen die LWS ein, nur 2 die HWS und kei-
ne die BWS [13, 20, 29].
Da die a.-p. und die laterale Sicht der
LWS additive Informationen geben, wur-
den beide Einstellungen der LWS im
„Bath Ankylosing Spondylitis Radiology
Index-“ (BASRI-) Score [20] berücksichtigt
(. Tab. 5), während der modifizierte
„Stoke AS Spine Score“ (mSASS-Score,
. Tab. 6; [13]) nur die laterale Sicht ein-
schließt. Im Mittel scheinen aber durch
das Weglassen der LWS-a.-p.-Aufnahme
insgesamt nicht sehr viele Informationen
(etwa 10%) verloren zu gehen, so dass auf
diese im Rahmen von klinischen Studien
wohl verzichtet werden kann [29]. Die
Sensitivität gegenüber Veränderungen
wird dadurch nicht wesentlich beeinflusst
[29]. Bei individuellen Patienten kann die
Wertigkeit natürlich anders sein.
Aktuell zur Verfügung stehende Scoring-Methoden
Radiographische Scoring-MethodenZum jetzigen Zeitpunkt sind 3 Scoring-
Methoden original publiziert worden:
1. Der „Stoke Ankylosing Spondylitis
Spine Score“ (SASSS),
2. der modifizierte SASSS (m-SASSS;
[13]) und
3. der Bath Ankylosing Spondylitis Ra-
diology Index (BASRI).
Der zuerst publizierte SASSS schließt die
laterale Sicht der LWS und separat die
Sakroiliakalgelenke ein. Ein detailliertes
Quantifizierungssystem umfasst die ante-
riore und posteriore Region der Lenden-
wirbelkörper mit einem Bereich von 0 bis
72. In der Modifikation von Creemers et
al. [13], die insgesamt besser ist, wird nur
die anteriore Region der LWS bewertet,
zusätzlich auch die der HWS.
Die andere Methode ist der BASRI
(. Tab. 5; [20]. Ihr liegen die modi-
fizierten New-York-Kriterien für die
Sakroiliakalgelenke (. Tab. 4) zugrunde.
In einem ähnlichen Graduierungssystem
werden die LWS und HWS auf einer Scala
von 0 bis 4 für die Grade normal – verdäch-
tig – mild – moderat und schwer bewer-
tet. Die Ergebnisse dieser 3 Bereiche wer-
den dann zusammengezählt, um den so
genannten BASRI-spine-Score (BASRI-s)
mit einem Bereich von 2 bis 12 abzubilden.
(Die Sakroiliakalgelenke müssen definiti-
onsgemäß immer mindestens mit „2“ be-
wertet werden). Etwas später wurde ei-
ne Bewertung der Hüftgelenke ebenfalls
von 0 bis 4 hinzugefügt, sodass der totale
Score des BASRI-t zwischen 2 und 16
liegt. Die Verlässlichkeit des BASRI-Hüft-
Scores (BASRI-h) ist recht gut.
Um die Graduierung vorzunehmen,
werden beim BASRI nur 30 Sekunden be-
nötigt. Deshalb ist er für den klinischen
Alltag grundsätzlich einsetzbar. Die Sen-
sitivität des BASRI gegenüber Verände-
rungen ist aber eher schwach und wird
erst nach 2 Jahren messbar. Am besten
schneidet hier der mSASSS ab (. Tab. 6;
[29]).
Zusammengefasst schneiden die aktu-
ell verfügbaren radiologischen Scoring-
Methoden moderat bis exzellent ab. Der
Tab. 5 Der BASRI-Score
BASRI-s: 1. Bewertung der
Sakroiliakalgelenke (2–4)
LWS lateral und a.-p. (0–4)
HWS lateral (0–4)
auf einer einfachen Skala zwischen 0–4
0 = normal
1 = verdächtig
2 = mild
3 = moderat
4 = schwer
2. Addition dieser 3 Scores zum BASRI-s- (-“spine“-) Score (2–12)
BASRI-h: 3. Bewertung der Hüftgelenke (0–4) = BASRI-h („hip“)
auf einer einfachen Skala zwischen 0–4
i. 0 = normal
ii. 1 = verdächtig
iii. 2 = mild
iv. 3 = moderat
v. 4 = schwer
4. Addition dieser 4 Scores zum BASRI-t- (-“total“-) Score (2–16)
Tab. 6 Der mSASS-Score
1. HWS und LWS lateral
2. Scoring aller Vorderkanten 0–3 0 = normal
1 = Erosion, Sklerose, Kastenwirbel
2 = Syndesmophyt
3 = Fusion
3. Bereich: 0–72
172 | Zeitschrift für Rheumatologie 2 · 2007
Qualitätssicherung
kombinierte BASRI-Score (BASRI-s und
BASRI-h zu BASRI-t) und vor allem der
mSASSS zeigen eine gute Verlässlichkeit
(Reliabilität). Die Sensitivität gegenüber
Veränderung ist beim mSASSS am besten
[29], wenn die Identität und Sequenz der
untersuchten Bilder bekannt ist [30]. Die-
ser hat damit nach aktueller Einschätzung
die größte Bedeutung als Scoring-System
für klinische Studien. Durch neue Metho-
den wie die MRT lässt sich dies evtl. noch
weiter verbessern. Die Konzentration auf
ein anderes Patientenkollektiv mit kürze-
rer Krankheitsdauer und höherer Krank-
heitsaktivität könnte hierzu ebenfalls bei-
tragen.
Wie schnell und in welchem Zeitraum
bedeutende Veränderungen in radiolo-
gischen Scores auftreten, wird nicht ein-
heitlich in der Literatur betrachtet. Es
geht vor allen Dingen um die Krankheits-
phasen in den ersten 10 Jahren, nachdem
die Krankheit begonnen hat. Hier ha-
ben 2 Gruppen berichtet, dass sich die
schnellste Progression in diesem Zeitraum
abspielt [19]. Dagegen teilte eine andere
Gruppe kürzlich mit [12], dass die Pro-
gression der Röntgenveränderungen bei
der AS (. Abb. 5) im Wesentlichen line-
ar verläuft und keine wesentlichen Unter-
schiede zwischen den einzelnen Dekaden
bestehen. Dies trifft zwar für die Mehrheit
der Patienten, aber nicht für etwa 20–25%
zu, bei denen die Progression eher schub-
weise verläuft.
E Allerneueste Untersuchungen zeigen,
dass vor allem die initial bereits
bestehenden Röntgenveränderungen
einen wesentlichen Vorhersagewert
für weitere Progression darstellen.
Vor kurzem wurden erste mit dem mSASSS
ermittelte Ergebnisse zur spinalen Rönt-
genprogression unter Therapie mit NSAR
[31] und Anti-TNF-α-Substanzen vorge-
legt [2]. Hierbei zeigte sich, dass zumin-
dest die Geschwindigkeit der Progression
vermindert werden kann.
Knochendichtemessung
Die erhöhte Prävalenz der Osteoporose
und von vertebralen Frakturen bei AS-Pa-
tienten ist gut erwiesen (. Abb. 6). Die
osteoporotischen Frakturen tragen zur
Kyphosierung der Wirbelsäule bei AS-Pa-
tienten bei [18].
Die Knochendichte nimmt bei AS-Pa-
tienten im Verlauf von 2 Jahren, gemes-
sen mit der DXA-Methode an LWS und
Schenkelhals, durchschnittlich um 1,6%
ab. Dies korreliert mit der Persistenz der
systemischen Entzündung und den Akute-
Phase-Parametern. Knochendichtemes-
sungen können damit möglicherweise als
Zielparameter für einen Teilaspekt bei AS-
Studien verwendet werden, zumal erste
Hinweise vorliegen, dass durch moderne
antientzündliche Therapie die Knochen-
dichte verbessert werden kann.
Für den klinischen Alltag ist wichtig,
dass bei Vorliegen von Syndesmophyten
DXA Messungen an der LWS nicht aussa-
gekräftig sind, hier sind qCT-Messungen
besser geeignet [16].
Computertomographie
Die CT hat in der Diagnostik der AS nur
eine Bedeutung in der Diagnostik von
chronischen Veränderungen der Sakro-
iliakalgelenke [3, 6], da dies schnittbild-
technisch besser darstellbar ist. Klassi-
scherweise wird die CT daher bei gutach-
terlichen Fragestellungen eingesetzt. Die
CT hat zudem eine wichtige Rolle im Rah-
men der Injektionstherapie in die Sakro-
iliakalgelenke oder andere Wirbelsäulen-
strukturen mit Kortikoiden [5].
Magnetresonanztomographie
Entzündliche Wirbelsäulenverände-
rungen können durch die MRT gut nach-
gewiesen werden, wenn die so genann-
te TIRM- oder STIR-Technik bzw. T2-
gewichtete Sequenzen mit Fettsättigung
eingesetzt wird oder die dynamischen
Techniken unter Zuhilfenahme von Kon-
trastmittel, wie z. B. Gadolinium-DTPA,
Abb. 5 7 Radiogra-phische Progression
bei einem AS-Pati-enten nach 2 Jahren. Die ansatzweise vor-
handenen Syndes-mophyten zu Beginn
(„baseline“) haben sich im Verlauf zu brücken-den Syndesmophyten
mit Fusionszeichen entwickelt
Abb. 6 8 Frakturierende Osteoporose bei einem AS-Patienten mit typischer Keilwirbelbil-dung im LWK 4
173Zeitschrift für Rheumatologie 2 · 2007 |
durchgeführt werden [1, 4, 3, 6]. Detail-
lierte Erklärungen zur MRT-Technik und
Details zur Durchführung finden sich in
gängigen Lehrbüchern. Technische Daten
sind in . Tab. 7 und . Tab. 8 aufge-
führt.
Der Nachweis aktiver entzündlicher
Veränderungen mittels MRT hat vor allem
in der Frühdiagnostik der AS und der SpA
Bedeutung. Seit neue Therapieformen für
die Behandlung von schwer betroffenen
AS- bzw. SpA-Patienten z. B. in Form der
gegen TNF α gerichteten biologischen
Agenzien verfügbar sind, gibt es zudem ei-
nen klaren Bedarf, mehr Verbesserungen
durch bildgebende Verfahren objektiv er-
fassen zu können. So wurden in meh-
reren kürzlich veröffentlichten Studien
MRT-Untersuchungen verwendet, um ei-
ne Verbesserung der Entzündung in der
Wirbelsäule zu dokumentieren [9, 11]. In
der Praxis ist eine routinemäßige Therapie-
kontrolle bei guter klinischer Besserung
aber nicht erforderlich.
Ein anderer wesentlicher Vorteil der
MRT-Untersuchung ist die bessere Loka-
lisation der akuten Läsionen, die mögli-
cherweise den Boden für eine Optimie-
rung lokaler Therapiemaßnahmen auch
bei der AS bereiten könnten.
MRT-Veränderungen bei Spondylitis ankylosans
Grundsätzlich kann die MRT im Ver-
gleich zum konventionellen Röntgen so-
wohl aktive entzündliche als auch chro-
nische Veränderungen abbilden. Hierzu
sind unterschiedliche Sequenzen wichtig.
Die akut entzündlichen Veränderungen
sind sehr gut mit der so genannten STIR-
oder TIRM-Technik (. Abb. 7) auf der
Grundlage einer T2* Wichtung darstell-
bar, mit der Flüssigkeitsansammlungen
sensitiv nachweisbar sind. Hierbei steht
der Befund des Knochemmarködems im
Vordergrund (auch idiopathisch bzw. me-
chanisch erklärt: „bone bruise“). Bei der
AS lassen sich dadurch Spondylitis ante-
rior (. Abb. 2) und posterior, Spondylo-
diszitis, Diszitis und die Arthritis/Enthe-
sitis im Bereich der kleinen Wirbelgelenke
nachweisen. Veränderungen im Rahmen
einer Enthesitis lassen sich auch in der Pe-
ripherie (Achillessehnenansatz, . Abb. 8;
Fasciitis plantaris) gut darstellen.
Die Alternative zur etwas kosten-
günstigeren STIR-Technik bedarf des
Gebrauchs von Kontrastmittel (KM,
z. B. Gadolinium-DTPA; . Abb. 9).
Hierbei kann zunächst eine T1 gewichte-
te Sequenz verwendet werden, die dann
nach KM-Gabe wiederholt wird. Sofern
die gerätetechnische Möglichkeit der Fett-
Tab. 8 Beispiel eines Sequenzprotokolls für die MRT-Darstellung der Wirbelsäule bei
1,5 Tesla. Alle Schichten sind sagittal orientiert
Parameter T1-TSE T2-TSE STIR Fettgesättigte
T1-TSE nach
Gd-DTPA
TR 500 ms 3360 ms 4420 ms 602 ms
TE 44 ms 114 ms 79 ms 4 ms
TI 150 ms
Akquisitionen 4 2 3 4
„Field of view“ 380 mm 380 mm 380 mm 380 mm
Matrix 256×512 Pixel 256×512 Pixel 245×512 Pixel 256×512 Pixel
Akquisitionszeit 3:31 min 5:01 min 6:17 min 4:13 min
Schichten 13 13 13 13
Schichtdicke 3 mm 4 mm 4 mm 3 mm
TSE Turbo-Spin-Echo, GRE Gradientenecho, STIR „Short Tau Inversion Recovery“, TR Repetitionszeit, TE Echozeit,TI Inversionszeit.Die Zeitangaben beziehen sich nur auf die jeweilige Sequenz. Die Gesamtuntersuchungszeit beträgt etwa 30 min.
Tab. 7 Beispiel eines Sequenzprotokolls für die Darstellung der Sakroiliakalgelenke bei
1,5 Tesla. Alle Schichten sind schräg koronar orientiert
Parameter T1-TSE STIR Fettgesättigte T1-TSE
nach Gd-DTPA
TR 500 ms 4000 ms 500 ms
TE 10 ms 60 ms 10 ms
TI TI 150 ms
Akquisitionen 2 1 2
„Field of view“ 260 mm 260 mm 260 mm
Matrix 256×512 Pixel 256×256 Pixel 256×512 Pixel
Akquisitionszeit 4:19 min 3:00 min 4:19 min
Schichten 11 11 11
Schichtdicke 4 mm 4 mm 4 mm
TSE Turbo-Spin-Echo, STIR „Short Tau Inversion Recovery“, TR Repetitionszeit,TE Echozeit, TI Inversionszeit.Die Zeitangaben beziehen sich nur auf die jeweilige Sequenz. Die Gesamtuntersuchungszeit beträgt etwa 20 min.
Tab. 9 Bewertung und Gebühren der Untersuchungsverfahren im Rahmen der Dia-
gnostik bei AS auf der Grundlage des EBM 2000 plusa und der GOÄb
Untersuchung Ziffer Punkte Gebührenc GOÄ-Ziffer GOÄ-Gebüh-
ren (einfach)
HWS 2 Ebenen 34221 410 20,50 EUR 5100 17,49 EUR
BWS 2 Ebenen 34221 410 20,50 EUR 5105 23,31 EUR
LWS 2 Ebenen 34221 410 20,50 EUR 5105 23,31 EUR
Beckenübersicht 34234 200 10,00 EUR 5040 17,49 EUR
MRT der SIG 34450 3040 152,00 EUR 5720 256,46 EUR
MRT der WS 34411 3040 152,00 EUR 5705 244,81 EURa Alle Angaben für gesetzlich Versicherte nach neuem EBM 2000 plus (gültig ab 01.01.2005).b Stand: 01.01.2003.c Die Gebühren wurden durch Zugrundelegung eines Punktwertes von 0,05 EUR ermittelt.Die Gebührenermittlung nach DKG-NT wird wegen der Komplexität hier nicht aufgeführt.
174 | Zeitschrift für Rheumatologie 2 · 2007
Qualitätssicherung
sättigung besteht, ist es auch möglich, nur
die Post-KM-Sequenz zu akquirieren.
Wenn ein entzündlicher Prozess vorliegt,
reichert sich das KM in diesem Bereich an
(„enhancement“). Dieser Vorgang ist op-
tisch beeindruckend und beweist den in-
flammatorischen Prozess.
Die MRT-Erfahrung mit chronischen
Veränderungen ist noch begrenzt. Die
Schnittbildtechnik bedarf grundsätzlich
der Betrachtung vieler Schnittebenen,
was die Beurteilung der typischen Syn-
desmophyten z. T. erschwert. Nichtsdes-
toweniger lässt sicht der obere und mitt-
lere Teil der BWS mit der MRT-Technik
deutlich besser darstellen als mit konven-
tionellem Röntgen. Darüber hinaus steht
die anatomische Darstellung des Spinal-
kanals zur Verfügung, was die Diagnostik
von gleichzeitig vorliegenden Bandschei-
benproblemen und dem AS-spezifischen
Cauda-equina-Syndrom (Aussackungen
der Arachnoidea) erlaubt (. Abb. 10).
Hinsichtlich der Lokalisation hat vor
allem die frühe Diagnostik der Sakro iliitis
und der Spondylitis klinische Bedeutung,
da diese Veränderungen deutlich früher
nachweisbar sind als mit konventionellen
Röntgenmethoden.
E Die Vorhersagekraft des positiven
MRT-Befundes im Hinblick auf die
Diagnose einer AS liegt für einen
Zeitraum von 3 Jahren bei 60% [22].
Die Wahrscheinlichkeit des Vorliegens
einer SpA erhöht sich für Patienten mit
typischem entzündlichen Rückenschmerz
durch einen positiven MRT-Befundes um
einen Faktor 9–10, ähnlich stark wie bei
Nachweis einer genetischen Prädisposition
durch ein positives HLA-B27 [7, 24].
Hinsichtlich der Frühdiagnose ei-
ner Wirbelsäulenbeteiligung durch die
MRT gibt es bisher nur wenig Erfahrung.
Die se Indikation wird durch das zuneh-
mende Angebot effektiver Therapiemög-
lichkeiten eher weiter zunehmen.
Auch in anderen peripheren [21] und
achsenskelettnahen Gelenken wie der
Schulter lassen sich mit der MRT typische
Veränderungen im Bereich der Sehnenan-
sätze nachweisen.
Abb. 7 7 MRT-Auf-nahme der Sakroilia-
kalgelenke in der TIRM-Technik. Die Pfeile zei-
gen entzündliche Läsi-onen, die durch die lo-
kale Ödembildung in dieser Technik darge-
stellt werden
Abb. 8 8 Periphere entzündliche Veränderungen im Bereich des Achillessehnenansatzes und der Ferse
Abb. 9 7 MRT-Auf-nahme der Sakroilia-
kalgelenke in der Post-Gd-DTPA-Technik. Die Pfeile zeigen entzünd-
liche Läsionen, die durch die lokale Kon-
trastmittelanreiche-rung darstellbar
werden
175Zeitschrift für Rheumatologie 2 · 2007 |
Quantitative Bestimmung entzündlicher Wirbelsäulen-veränderungen mit MRT
Auf der Basis der Erfahrungen, die in den
letzten Jahren mit MRT-Wirbelsäulenun-
tersuchungen bei AS-Patienten gemacht
wurden, wurde kürzlich eine Scoring-
System [3] vorgeschlagen, welches inten-
siv evaluiert wurde [7, 24]: das vorläu-
figes MRT-Scoring-System für Spondyli-
tis (ASspiMRI-Score; . Abb. 11).
Zunächst erfolgt eine differenzielle
Messung von Entzündung und Kno-
chenneubildung, die semiquantitative
Analyse von 2 Bildern pro Läsion, das
Scoring aller erreichbaren Wirbelkörper
von HWK 2 bis SWK 1 (n=23) unter Ein-
schluss des Intervertebralraums und der
Bandscheibe. Eine vertebrale Einheit um-
fasst die untere Hälfte des einen Wirbel-
körpers sowie die obere Hälfte des nächs-
ten Wirbelkörpers. Das Scoring-System
umfasst 2 Bereiche:
a) Aktivitäts-Score 0 bis 6 für jede Wir-
beleinheit gemessen (n=138), Kno-
chenmarködem gemessen durch STIR
oder Anreicherung nach KM-Gabe
(1 bis 3) sowie, zusätzlich dazu, Erosi-
onen (4 bis 6),
b) Chronizitäts-Score 0 bis 6 für je-
de Wirbeleinheit gemessen (n=138),
Sklerose, Erosionen (1 bis 3), Syndes-
mophyten, partielle Ankylose, Fusi-
on (4 bis 6).
Die Daten suggerieren, dass vor allem der
Aktivitäts-Score gut verlässlich ist, mit
überzeugenden Inter- und Intra-Obser-
ver-Korrelationen und einer nachgewie-
senen Sensitivität gegenüber Verände-
rungen in einem für die AS kurzen Zeit-
raum von 3 bzw. 6 Monaten. Fraglich ist
die Einbeziehung von Erosionen in den
Aktivitäts-Score.
Dagegen könnte der MRT-Nachweis
von entzündlichen Wirbelsäulenläsionen
– ähnlich wie ein erhöhtes CRP – als
Abb. 10 8 Cauda-equina-Syndrom bei einem Patienten mit AS. In der MRT-Aufnahme werden die charakteristische Ausweitung des Spinalka-nals mit Brückenbildung der Processus spinosus sowie die Dilatierung der lumbosakralen Nervenwurzeln sichtbar (Pfeile)
bone edema
1 vertebral unit grade 1 grade 2 grade 3
grade 4 grade 5 grade 6
erosion
Abb. 11 9 MRT-Aktivitätsscore
Abb. 12 8 Typische einseitige Anreicherung des Sakroiliakalgelenks nach Kontrastmittelga-be in der szintigraphischen Untersuchung, als diagnosespezifisches Zeichen für Sakroiliitis und SpA bzw. AS
Infobox 1 Konventionelle Röntgenauf-
nahmen bei ankylosierender Spondylitis
F Röntgen Sakroiliakalgelenke (Becken-
übersicht a.-p./LWS/schräge Aufnahmen
nach Barsony)
1 Bei Erstuntersuchung von Patienten mit
entzündlichem Rückenschmerz bzw.
Verdacht auf AS
1 Kontrolluntersuchungen nicht vor
Ablauf eines Jahres
1 Bei Röntgenstadium 3 bis 4 keine Kon-
trolle der Sakroiliakalgelenke
erforderlich
1 Schräge Aufnahmen nach Barsony,
wenn in der Beckenübersicht fraglicher
Befund (fragliche SakroiliakaIgelenk-
veränderung) und MRT als alternatives
Verfahren nicht verfügbar ist
F Röntgen der Wirbelsäule (a.-p. und
seitlich)
1 Bei klinischer Symptomatik des jewei-
ligen Wirbelsäulenabschnitts
(z. B. Schmerz oder Steifigkeit)
1 Bei aktiver Erkrankung im Verlauf von
2–4 Jahren (HWS und LWS lateral am
besten geeignet)
1 Zur Dokumentation des Ausgangsbe-
fundes (z. B. vor Anti-TNF-Therapie)
1 Bei bekannter Ankylose und neu auf-
getretener Schmerzsymptomatik zum
Ausschluss einer Fraktur
F Röntgen peripherer Gelenke
1 Initial und im Verlauf (nach 1–2 Jahren)
bei klinisch präsenter und persistie-
render Arthritis
176 | Zeitschrift für Rheumatologie 2 · 2007
Qualitätssicherung
wichtiges Argument für eine Aktivität der
Spondylitis angenommen werden und da-
mit als Selektionskriterium für Patienten
dienen, die für eine Anti-TNF-α-Therapie
infrage kommen.
Skelettszintigraphie
Die Bedeutung der Skelettszintigraphie
für die Diagnosestellung einer AS ist in
den letzten Jahren vor allem in Bezug auf
die Sakroiliakalgelenke sicher überschätzt
worden. Das Untersuchungsergebnis ist
grundsätzlich nicht diagnosespezifisch
im Sinne der AS. Für die Diagnostik ei-
ner Sakroiliitis ist insbesondere die ein-
seitige Anreicherung (. Abb. 12) des
Tracers (99mTc-markierte Phosphonate)
in Übereinstimmung mit der klinischen
Beschwerdesymptomatik verwertbar. In
direkten Vergleichsstudien war die MRT
der Szintigraphie überlegen. In besonde-
ren Fällen wie z. B. bei einer Polyenthesitis
kann der Vorteil der Szintigraphie dar-
in bestehen, an vielen Stellen des Skeletts
parallel Entzündungsherde festzustellen.
Diese Situation besteht nicht oft. Für die
gezielte Diagnostik von peripheren Ge-
lenken und Sehnenansätzen sind MRT
und Ultraschall besser geeignet.
Für die Positronenemissionstomogra-
phie liegen noch keine Daten vor.
Ultraschall
Die Sonographie von Sehnenansätzen
und Gelenken hat in der Diagnostik der
SpA eher eine zunehmende Bedeutung,
da die objektive Darstellung einer Enthe-
sitis bei klinisch eher fraglichem Befund
einen deutlichen Informationszuwachs
beinhaltet. Hierbei werden konventio-
nelle, aber auch Power-Dopplertechniken
eingesetzt [14].
Zeitbedarf und Kosten
Alle Röntgenaufnahmen von Becken,
Wirbelsäule und Gelenken sind in weni-
ger als 5–10 Minuten anzufertigen.
MRT-Untersuchungen dauern selten
weniger als eine halbe Stunde. Im Falle
der Gabe von Kontrastmittel noch länger.
Eine Aufstellung der Kosten wurde in
. Tab. 9 vorgenommen.
Korrespondierender AutorProf. Dr. J. BraunRheumazentrum RuhrgebietLandgrafenstraße 15, 44652 [email protected]
Interessenkonflikt. Es besteht kein Interessenkon-
flikt. Der korrespondierende Autor versichert, dass kei-
ne Verbindungen mit einer Firma, deren Produkt in
dem Artikel genannt ist, oder einer Firma, die ein Kon-
kurrenzprodukt vertreibt, bestehen. Die Präsentation
des Themas ist unabhängig und die Darstellung der In-
halte produktneutral.
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Infobox 2 Vor- und Nachteile des
konventionellen Röntgens bei AS
Vorteile:
F Kostengünstig
F Relativ gut standardisiert
F Chronische Veränderungen (Syndesmo-
phyten, Ankylose) sind gut darstellbar
(tendenziell besser darstellbar als in der
MRT)
F Für Verlaufsbeurteilungen über mehrere
Jahre gut geeignet
F Verschiedene validierte Röntgen-Scores
zur Beurteilung der Progression der
Veränderungen an der Wirbelsäule (LWS,
HWS) sind verfügbar
F Gute Archivierbarkeit ermöglicht objek-
tive Beurteilung unabhängig von Zeit und
Ort
F Röntgen fast überall verfügbar
F Darstellung evtl. vorhandener anderer Pa-
thologie (z. B. Spondylolisthesis, Spondy-
losis deformans, Wirbelkörperfrakturen,
Osteoporose usw.)
Nachteile:
F Strahlenexposition (Beckenübersicht et-
wa 3–4 mGy; Gonadenschutz notwendig)
F Bildet nur Folgen der Entzündung (Ero-
sionen, Sklerosierung, Ankylose), nicht
jedoch die aktive Entzündung selbst ab
F Das Röntgenbild kann zu Beginn der
Erkrankung trotz klinischer Symptoma-
tik unauffällig sein. Eine klinisch aktive
Sakroiliitis wird häufig erst nach längerer
Zeit (z. T. Jahre!) im Röntgen eindeutig
erkennbar
F Beurteilung der Sakroiliitis Grad 2 mit
Unsicherheiten behaftet (selbst für den
Geübten, Fehlerquote etwa 20%)
F Gelegentlich differenzialdiagnostische
Abgrenzungsschwierigkeiten (z. B.
M. Forestier, Arthrose des Sakroiliakal-
gelenks, ausgeprägte Spondylophyten/
Mixtaosteophyten bei degenerativer
Wirbelsäulenerkrankung)
F Keine Information über die Aktivität der
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Literaturverzeichnis ...
Aus redaktionellen Gründen wurde die
ursprüngliche Referenzliste gekürzt.
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