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31 Fahrbericht MAN L2000 / M2000 Evolution L ängst gehört der aufge- frischte MAN der L- und M-Reihe zum Straßen- bild. Aber erst jetzt lu- den die Münchner zur Probe- fahrt. Klar, Priorität hatte der große Bruder TG-A. Ohnehin dürfte nicht groß aufgefallen sein, dass schon viele Nachfolger des runder- neuerten Verteilertrucks her- umfahren. Denn bis auf die Frontpartie, deren Freiform- reflektorlichter nun den TG-A nachahmen und einem neu- en Stoßfänger unterscheidet sich der kleine und mittel- schwere Löwe kaum vom Vor- gänger. Den Namen hat MAN um ein E für Evolution und die Zahl 2000 erweitert. Die wahren Verwandlun- gen verbirgt der neue alte Verteiler-Lkw unter dem Fah- rerhaus. Denn die bayrischen Techniker haben die alten Motoren mittels interner Ab- gasrückführung und elektro- nisch geregelter Einspritz- pumpe für Euro 3 flott ge- macht – ohne sie freilich da- bei lahm werden zu lassen. In der unteren Tonnage- klasse von sechs bis zwölf Tonnen Gesamtgewicht steht schon mit der 140 PS starken Einstiegsvariante des 4,6-Li- ter-Vierzylinders ein kultivier- tes und mit 540 Newtonmeter Drehmoment im ausreichend kräftiges Aggregat zur Verfü- gung. Das gilt zumindest für den probegefahrenen 7,5- Tonner, immer noch ein Klas- siker und wenn man will das Kassen-Modell der L-Palette. Höheres Gewicht möchte man dem Einstiegs-Löwen aber nicht zumuten. Vor al- lem an Steigungen muss der Motor bei Drehzahl gehalten werden, um nicht zuviel an Tempo zu verlieren. Für Be- schleunigung am Berg ist der Motor nicht geeignet. Wie die stärkeren Brüder läuft das Aggregat dafür enorm ruhig. Die neue ZF-Fünfgang-Schal- tung flutscht angenehm leicht durch die Gassen. Rein- setzen und losfahren, ist die Devise beim kleinsten MAN. Wesentlich mehr Dampf entwickelt die 180-PS-Version des 4,6-Liter-Motors. Mit den 7,5 Tonnen des LE 8.180 C ha- ben die Pferdchen leichtes Spiel. Auch an Steigungen vermag der Mini-MAN merk- lich zuzulegen. Und selbst im zunehmend populären 12- Tonner wirkt diese Antriebs- quelle keinesfalls überfor- dert. Klar, dass das neue ZF- Sechsganggetriebe (Serie ab 180 PS) eine bessere Abstu- fung bietet als das Fünfgang- Pendant. Ein griffiges Lenk- rad, eine präzise Lenkung und ein straffes, aber komfor- 30 Bleibende Werte Nach dem Kraftakt mit der großen Baureihe TG-A frischt MAN die leichten und mittelschweren Trucks auf. Alle Fahrzeuge gibt es jetzt mit Euro-3-Motoren. Sonst bleibt vieles wie es war und das ist gut so. tables Fahrwerk sorgen bei al- len LE2000 für flottes Fort- kommen in der City. Hinzu kommt ab der 180-PS-Version eine kräftige Motorbremse. Wer seinen 12-Tonner ger- ne per Hänger zum Mini-Glie- derzug ausbaut, der dürfte mit dem 220 PS starken Sechs- zylinder bestens gewappnet sein. Der läuft noch einen Tick kultivierter und stellt mächti- ge 850 Newtonmeter an ma- ximalem Drehmoment bereit. Für Tonnagen um die 18 Ton- nen stellen schließlich die 245 und 280 PS starken Top-Ag- gregate die beste Wahl dar. Man mag also über die neue L und M-Reihe von MAN den- ken: Alles wie gehabt. Aber das muss ja nicht schlecht sein. Im Gegenteil. JR Motoren Vierzylinder-Diesel-Reihenmotor mit Direkteinspritzung, Abgastur- bolader, Ladeluftkühlung, interne Abgasrückführung, Hochdruckver- teilerpumpe, EDC geregelt, Euro 3 Hubraum: 4580 cm 3 Leistungsstufen/max. Drehmo- ment: 140 PS (103 kW), 540 Nm / 1400 / min; 180 PS (132 kW), 650 Nm / 1400 Sechszylinder-Diesel-Reihenmotor mit Direkteinspritzung, Abgastur- bolader, Ladeluftkühlung, interne Abgasrückführung, Hochdruckver- teilerpumpe, EDC geregelt, Euro 3 Hubraum: 6871 cm 3 Leistungsstufen/max. Drehmo- ment: 220 PS (162 kW), 850 Nm / 1200-1800 / min; 245 PS (180 kW), 975 Nm / 1300-1700 / min; 280 PS ( 206 kW), 1100 Nm / 1400-1600 / min Technische Daten MAN LE und ME Alte Hülle, neuer Kern. Bis auf neue Stoffe im Inneren hat sich an den Fahrerhäusern wenig geändert. Dafür hat MAN unter den Kabinen an den Motoren getüftelt. Die Vier- und Sechszylinder sind jetzt EDC- geregelt und fit für die Euro 3 Norm Augenblicke. Vor allem die Scheinwerfer unterscheiden den L2000 vom Vorgänger Haus-Wahl. Die L-Kabine gibt es bis 18 Tonnen. Sie bietet Platz etwa für ein Kühlaggregat Getriebe ZF-Fünfgang-Getriebe; ZF-Sechs- ganggetriebe;Neungang-Getriebe Eaton (nur 245 und 280 PS; ZF-16- Gang-Getriebe (nur für Sechszylin- der 220 bis 280 PS) Tonnageklassen L2000 Evolution von 7,5-18 Tonnen zugel. Gesamtgewicht, kleines L- Fahrerhaus in drei Versionen; M2000 Evolution von 14-18 Tonnen (26 t ) zugel. Gesamtgewicht, mittle- res Fahrerhaus (F2000 Evolution) Kabinen L-Fahrerhaus in drei Varianten: kom- pakt, mittellang, Doppelkabine (auch als Hochdach) M-Fahrerhaus in zwei Varianten: Nahverkehrsfahrerhaus, Fernver- kehrsfahrerhaus

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Fahrbericht MAN L2000 / M2000 Evolution

L ängst gehört der aufge-frischte MAN der L- undM-Reihe zum Straßen-bild. Aber erst jetzt lu-

den die Münchner zur Probe-fahrt. Klar, Priorität hatte dergroße Bruder TG-A.

Ohnehin dürfte nicht großaufgefallen sein, dass schonviele Nachfolger des runder-neuerten Verteilertrucks her-umfahren. Denn bis auf dieFrontpartie, deren Freiform-reflektorlichter nun den TG-Anachahmen und einem neu-en Stoßfänger unterscheidetsich der kleine und mittel-schwere Löwe kaum vom Vor-gänger. Den Namen hat MAN

um ein E für Evolution unddie Zahl 2000 erweitert.

Die wahren Verwandlun-gen verbirgt der neue alteVerteiler-Lkw unter dem Fah-rerhaus. Denn die bayrischenTechniker haben die altenMotoren mittels interner Ab-gasrückführung und elektro-nisch geregelter Einspritz-pumpe für Euro 3 flott ge-macht – ohne sie freilich da-bei lahm werden zu lassen.

In der unteren Tonnage-klasse von sechs bis zwölfTonnen Gesamtgewicht stehtschon mit der 140 PS starkenEinstiegsvariante des 4,6-Li-

ter-Vierzylinders ein kultivier-tes und mit 540 NewtonmeterDrehmoment im ausreichendkräftiges Aggregat zur Verfü-gung. Das gilt zumindest fürden probegefahrenen 7,5-Tonner, immer noch ein Klas-siker und wenn man will dasKassen-Modell der L-Palette.

Höheres Gewicht möchteman dem Einstiegs-Löwenaber nicht zumuten. Vor al-lem an Steigungen muss derMotor bei Drehzahl gehaltenwerden, um nicht zuviel anTempo zu verlieren. Für Be-schleunigung am Berg ist derMotor nicht geeignet. Wiedie stärkeren Brüder läuft das

Aggregat dafür enorm ruhig.Die neue ZF-Fünfgang-Schal-tung flutscht angenehmleicht durch die Gassen. Rein-setzen und losfahren, ist dieDevise beim kleinsten MAN.

Wesentlich mehr Dampfentwickelt die 180-PS-Versiondes 4,6-Liter-Motors. Mit den7,5 Tonnen des LE 8.180 C ha-ben die Pferdchen leichtesSpiel. Auch an Steigungenvermag der Mini-MAN merk-lich zuzulegen. Und selbst imzunehmend populären 12-Tonner wirkt diese Antriebs-quelle keinesfalls überfor-dert. Klar, dass das neue ZF-Sechsganggetriebe (Serie ab180 PS) eine bessere Abstu-fung bietet als das Fünfgang-Pendant. Ein griffiges Lenk-rad, eine präzise Lenkungund ein straffes, aber komfor-

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Bleibende We rt eNach dem Kraftakt mit der großen Baureihe TG-A frischt MAN d i e

leichten und mittelschweren Trucks auf. Alle Fahrzeuge gibt es jetzt

mit Euro - 3 - M o t o ren. Sonst bleibt vieles wie es war und das ist gut s o .

tables Fahrwerk sorgen bei al-len LE2000 für flottes Fort-kommen in der City. Hinzukommt ab der 180-PS-Versioneine kräftige Motorbremse.

Wer seinen 12-Tonner ger-ne per Hänger zum Mini-Glie-derzug ausbaut, der dürftemit dem 220 PS starken Sechs-zylinder bestens gewappnetsein. Der läuft noch einen Tickkultivierter und stellt mächti-ge 850 Newtonmeter an ma-ximalem Drehmoment bereit.Für Tonnagen um die 18 Ton-nen stellen schließlich die 245und 280 PS starken Top-Ag-gregate die beste Wahl dar.Man mag also über die neue L und M-Reihe von MAN d e n-k e n : Alles wie gehabt. Aberdas muss ja nicht schlechtsein. Im Gegenteil. J R

M o t o r e nV i e r z y l i n d e r - D i e s e l - R e i h e n m o t o rmit Direkteinspritzung, Abgastur-bolader, Ladeluftkühlung, interneAbgasrückführung, Hochdruckver-teilerpumpe, EDC geregelt, Euro 3H u b r a u m : 4580 cm3

Leistungsstufen/max. Drehmo-ment: 140 PS (103 kW), 540 Nm /1400 / min; 180 PS (132 kW), 650Nm / 1400S e c h s z y l i n d e r - D i e s e l - R e i h e n m o t o rmit Direkteinspritzung, Abgastur-bolader, Ladeluftkühlung, interneAbgasrückführung, Hochdruckver-teilerpumpe, EDC geregelt, Euro 3H u b r a u m : 6871 cm3

Leistungsstufen/max. Drehmo-ment: 220 PS (162 kW), 850 Nm /1200-1800 / min; 245 PS (180 kW),975 Nm / 1300-1700 / min; 280 PS (206 kW), 1100 Nm / 1400-1600 / min

Technische Daten MAN LE und ME

Alte Hülle, neuer Kern. Bis auf neue Stoffeim Inneren hat sich an den Fahrerhäusern wenig

geändert. Dafür hat MAN unter den Kabinen anden Motoren getüftelt. Die Vier- und

Sechszylinder sind jetzt EDC-geregelt und fit für die

Euro 3 Norm

Augenblicke. Vorallem die Scheinwerferunterscheiden den L2000vom Vorgänger

Haus-Wahl.Die L-Kabine gibtes bis 18 Tonnen.Sie bietet Platzetwa für einK ü h l a g g r e g a t

G e t r i e b eZ F - F ü n f g a n g - G e t r i e b e ; Z F - S e c h s-g a n g g e t r i e b e ;N e u n g a n g - G e t r i e b eEaton (nur 245 und 280 PS; Z F - 1 6 -Gang-Getriebe (nur für Sechszylin-der 220 bis 280 PS)

TonnageklassenL2000 Evolution von 7,5-18 Tonnenzugel. Gesamtgewicht, kleines L-Fahrerhaus in drei Versionen;M2000 Evolution von 14-18 Tonnen(26 t ) zugel. Gesamtgewicht, mittle-res Fahrerhaus (F2000 Evolution)

Kabinen

L-Fahrerhaus in drei Varianten: k o m-pakt, mittellang, Doppelkabine(auch als Hochdach)M-Fahrerhaus in zwei Varianten:Nahverkehrsfahrerhaus, Fernver-k e h r s f a h r e r h a u s