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se Gebäude für bis zu 20.000 Einwohner vorsa- hen, zurecht vom Tisch. Von den rund 10 ha „EVN-Wiese“ ist seit 1976 rund die Hälfte als Bauland-Kerngebiet-Aufschließungszone ge- widmet. Dafür gibt es keinen Bebauungsplan. Im Gemein- derat wurden seinerzeit Bedin- gungen für die Freigabe einer teilweisen Bebauung eindeu- tig definiert: Bedarfsdeckung, Verkehrslösung und Einfügung in die Ortsstruktur. Bis heute SH: Sehr geehrter Herr DI Morgenbesser, da unser langjähriger Bürgermeister Ernst Herzig in der Ge- meinderatssitzung vom 17. September 2012 ankündigte, sein Amt noch im September niederzulegen und Sie als sein Nachfolger ge- nannt werden, möch- ten wir uns an Sie wen- den. Wir wollen Ihnen zu Ih- rer Nominierung herz- lich gratulieren und Ih- nen dafür danken, dass Sie sich für das Amt des Bürgermeisters in unserer Gemeinde zur Verfügung stellen. Wie Sie wissen, verfol- gen die Breitenfurter Grünen einige wichtige Themen seit mehreren Legislaturperioden mit Nachdruck. Einer dieser für uns nicht zu verhandelnden Punkte ist die Verbauung der „EVN-Wiese“. BM Ernst Herzig hat für seine Zeit als Bürgermeister versprochen, dass die EVN-Wiese nicht ver- baut wird. Dieses Versprechen konnte er über Jahrzehnte hal- ten. Sind Sie bereit, dies auch für Ihre Amtszeit zu verspre- chen? EM: Dank Ernst Herzig sind die gigantischen Bebauungs- ideen aus dem vorigen Jahr- hundert, die für die EVN-Wie- Zugestellt durch Post.at Aller SCHUL-Anfang ist schwer … ... und wird durch das derzeitige Angebot an Schulbussen noch schwerer gemacht. 33 Seite 5 Über die Bürgermeister von Breitenfurt, … … ihren Einfluss auf die Raumordnung und die Vergabe von geförderten Wohnungen. 33 Seite 3 Jugendtreff in Breitenfurt – das Ende Trotz Einsatzes einiger junger Menschen wurde die B-Box geschlossen. 33 Seite 4 Heft 53/Oktober 2012 Fragen an den neu zu wählenden Bürgermeister Seit mehreren Legislaturperioden verfolgen wir Breitenfurter Grünen einige wich- tige Themen mit Nachdruck. Wir wollen wissen, welche Position DI Ernst Morgen- besser zu diesen Themen bezieht. Die Fragen an Ernst Morgenbesser stellte Susanne Hartig 33 Fortsetzung auf Seite 2 brenn Ein für die Breitenfurter Grünen nicht zu verhandelnder Punkt ist die Verbauung der „EVN-Wiese“

Brennnessel 53, Oktober 2012

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Zeitung der Breitenfurter Grünen Ausgabe Oktober 2012

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Page 1: Brennnessel 53, Oktober 2012

se Gebäude für bis zu 20.000 Einwohner vorsa-hen, zurecht vom Tisch. Von den rund 10 ha„EVN-Wiese“ ist seit 1976 rund die Hälfte alsBauland-Kerngebiet-Aufschließungszone ge-

widmet. Dafür gibt es keinenBebauungsplan. Im Gemein-derat wurden seinerzeit Bedin-gungen für die Freigabe einerteilweisen Bebauung eindeu-tig definiert: Bedarfsdeckung,Verkehrslösung und Einfügungin die Ortsstruktur. Bis heute

SH: Sehr geehrterHerr DI Morgenbesser,da unser langjährigerBürgermeister ErnstHerzig in der Ge -meinderatssitzung vom17. September 2012ankündigte, sein Amtnoch im Septemberniederzulegen und Sieals sein Nachfolger ge-nannt werden, möch-ten wir uns an Sie wen-den.Wir wollen Ihnen zu Ih-rer Nominierung herz-lich gratulieren und Ih-nen dafür danken, dassSie sich für das Amtdes Bürgermeisters inunserer Gemeinde zurVerfügung stellen. Wie Sie wissen, verfol-gen die BreitenfurterGrünen einige wichtigeThemen seit mehrerenLegislaturperioden mit Nachdruck. Einer dieserfür uns nicht zu verhandelnden Punkte ist dieVerbauung der „EVN-Wiese“. BM Ernst Herzighat für seine Zeit als Bürgermeister versprochen,dass die EVN-Wiese nicht ver-baut wird. Dieses Versprechenkonnte er über Jahrzehnte hal-ten. Sind Sie bereit, dies auchfür Ihre Amtszeit zu verspre-chen?EM: Dank Ernst Herzig sinddie gigantischen Bebauungs-ideen aus dem vorigen Jahr-hundert, die für die EVN-Wie-

Zugestellt durch Post.at Aller SCHUL-Anfang ist

schwer … ... und wird durch das derzeitige Angebot anSchulbussen noch schwerergemacht. 33 Seite 5

Über die Bürgermeister von Breitenfurt, … … ihren Einfluss auf dieRaumordnung und dieVergabe von gefördertenWohnungen. 33 Seite 3

Jugendtreff inBreitenfurt – das EndeTrotz Einsatzes einigerjunger Menschen wurde die B-Box geschlossen.

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Fragen an den neu zuwählenden BürgermeisterSeit mehreren Legislaturperioden verfolgen wir Breitenfurter Grünen einige wich-tige Themen mit Nachdruck. Wir wollen wissen, welche Position DI Ernst Morgen-besser zu diesen Themen bezieht.

Die Fragen an Ernst Morgenbesser stellte Susanne Hartig

33 Fortsetzung auf Seite 2brenn

Ein für die Breitenfurter Grünen nicht zu verhandelnder Punkt ist dieVerbauung der „EVN-Wiese“

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OKTOBER 20122 BRENNNESSEL

scheint dies auch dem Wunschder Bevölkerung zu entspre-chen. An diesen Beschlusswerde ich mich selbstverständ-lich halten.SH:Ein zweiter Punkt, der jährlich zu Unmut führt, ist dieSituation mit den Schulbussenzu den Schulzentren im BezirkMödling (Perchtoldsdorf fürdie 10- bis 14-Jährigen sowiedie AHS-Oberstufe und Möd-ling für die BHS). Werden Siesich dafür einsetzen, dass dieöffentlichen Verkehrsmittel zu diesen Zentren so aufge-stockt werden, dass sie demtatsächlichen Bedarf entspre-chen?EM: Die von Ihnen sehr allge-mein beschriebene Situationder Schulbusse bedarf einersachlichen Analyse. Es ist bei-spielsweise ein Unterschied,ob die Busse überfüllt sindoder die Fahrzeiten ungünstigliegen. Erst dann können kon-krete Maßnahmen vom zustän-digen VOR eingefordert wer-den. Wenn Sie dazu Detail-Informationen haben, bitte ichSie, diese im Sinne einer kon-struktiven Zusammenarbeitvorzulegen. SH: Gleichzeitig bitten wir umBeantwortung einiger weitererFragen, die die Zukunft unsererGemeinde betreffen: Öffentli-che Anbindung von Breitenfurtan das S-Bahn-Netz und dieWestbahn: Die schlechte öf-fentliche Verkehrsanbindungan Wien (Zone 100 und Inter-valle) und die Westbahn (feh-lende Verbindungen) sindGründe für die niedrige Ak-zeptanz der öffentlichen Ver-kehrsmittel. Werden Sie sichfür eine Verbesserung des öffentlichen Verkehrs einset-zen?EM: Zur Verbesserung der gesamten Verkehrssituationrund um die B13 unternahmenwir in diesem Jahr gemeinsameAnstrengungen und Aktivitä-ten. Aufgrund Ihrer und meinerInitiative hin wurde der Passus

zur Verbesserung des öffentli-chen Verkehrs in die Resoluti-on aufgenommen. SH: Umweltausschuss: Wir,die Breitenfurter Grünen, be-tonen schon seit Jahren, dassumweltrelevante Themen in einem – auch budgetär – eigenständigen Umweltaus-schuss und nicht im Bauaus-schuss behandelt werden sol-len. Werden Sie sich im Umfeldder nächsten Gemeinderats-wahl für einen solchen Aus-schuss einsetzen?EM: Umweltrelevante Auf -gaben haben für mich hohePriorität. Nach den nächstenGemeinderatswahlen kann es,je nach politischer und perso-neller Zusammensetzung desGemeinderates, eine neue Ge-schäfts- und Ressorteinteilunggeben, die diesen Aufgabengerecht wird.SH: Alleen in Breitenfurt: Inden vergangenen Jahren ver-ursachte ein „Kompetenz-Wirr-Warr“ Chaos im Bereich derZuständigkeiten für Bäume imBreitenfurter Ortsgebiet. Inkritischen Fällen wurde die Verantwortung zwischen Ge-meinde, Bezirkshauptmann-schaft, Straßenmeisterei Mödling, Gebietsbauamt Tullnusw. hin- und hergeschoben.Werden Sie sich für schnelleund klare Maßnahmen zumErhalt und zur Pflege des örtlichen Baumbestands ein-setzen?EM: Zuständigkeiten für Bäu-me in Breitenfurt werden nichtvon der Marktgemeinde fest-gelegt. Auf Gemeindegebiet –aber außerhalb der Ortstafeln –ist das Land Niederösterreichzuständig. Beschließen wir ge-meinsam Ziele und Budgets fürdiese Anliegen! Dann kann ichim Rahmen meiner Kompeten-zen und Haftungen rasch ent-scheiden, und es kann wirksamgearbeitet werden.SH: Hort und Kinderspielplatz:Anrainer/-innen des Gemein-dehorts verhindern immer wie-

der, dass sich die Kinder imGarten des Horts aufhaltendürfen. Wir sind der Meinung,dass Kinderlärm den Anrai-ner/-innen solcherart gewid-meter Flächen zumutbar ist,und hoffen, dass Sie als Bür-germeister das in Zukunft imSinne unserer Kinder regelnwerden.Darüber hinaus besteht derWunsch nach einem zeitgemä-ßen Kinderspielplatz im Be-reich von Hort, Mehrzweckhal-le und Volksschule. Können wirauch hier mit Ihrer Unterstüt-zung rechnen?EM: Für mich können Kindernie unzumutbar sein. Sie sindunsere Zukunft. Wünsche undVorschläge für Freizeitinfra-struktur für Breitenfurter/-in-nen jeglichen Alters gibt es vie-le. Ich trete für sachliche Ent-scheidungen, wirtschaftlicheund nachhaltige Investitionenein. Über Ihren Wunsch nachdiesem Kinderspielplatz wurdebereits einmal entschieden.Gibt es Ihrerseits dazu neueGrundlagen? Wie hoch sinddie Investitions- und laufendenKosten, wo sollen sie kompen-siert werden?Es ist ein Anliegen aller Brei-tenfurter/-innen, das Beste zuwollen. Wir sind allerdingsnicht reich genug, um alleIdeen und Vorschläge zu reali-sieren. Daher müssen wir ge-meinsam Prioritäten setzen unddas Machbare zügig umsetzen.Das halte ich für den bestenWeg, miteinander Breitenfurtzu gestalten.SH:Herzlichen Dank, dass Siesich die Mühe genommen ha-ben, auf unsere Fragen zu ant-worten. In nächster Zeit wer-den wir gerne die angespro-chenen Punkte nochmals auf-greifen und detailliert verhan-deln, um gemeinsam fürunsere Gemeinde zu arbeitenund auch den von Ernst Herzigangesprochenen ländlichenCharakter Breitenfurts zu er-halten.

33 Fragen an den neu zu wählenden

BürgermeisterFortsetzung von Seite 1

Am 25. September 2012 erhielt Ernst Morgenbesserdie Fragen in schriftlicher

Form. Sie wurden dreiTage danach schriftlich

beantwortet

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OKTOBER 2012

Als 1954 die EingemeindungBreitenfurts in Groß-Wien wie-der rückgängig gemacht wur-de, hatte Bürgermeister HansHaspel (SPÖ) beinahe uneinge-schränkte Macht in Bezug aufdie Raumordnung. Breitenfurtsollte sich zu einer Stadt im Grü-nen, zu einer Schlafstadt wie dieSüdstadt entwickeln. Ansätzesieht man noch in der „Hoch-haussiedlung“ in der Josef-Ed-linger-Gasse und in der Reihen-hausanlage beim Grünen Baum.Erst als das Land NÖ eine ge-setzliche Verordnung erließ, einörtliches, der vorhandenenSiedlungsstruktur angepasstesRaumordnungsprogramm zuerstellen, wurde diese Aufgabein Angriff genommen. Das ge-schah in der Ära des Bürger-meisters Heinrich Sereda (SPÖ).Da durch Rückwidmungen vonBauland in Grünland vor allemdas Land NÖ und alteingeses-sene Familien Verluste erlitten,kam es zu den im Brief von Alt-bürgermeister Heinrich Seredaangesprochenen heftigen Aus-einandersetzungen und nachder Drohung, Entschädigungeneinzuklagen, zu erneuten Ver-handlungen. Dabei machtendas Land NÖ und örtliche Par-teien ihren politischen Einflussauf geförderte Bauparzellen gel-tend. 20 Bauparzellen wurdenzum Beispiel im Verhältnis 10:10zwischen SPÖ und ÖVP zurVergabe vorgesehen. Profitiertdavon haben vor allem ÖVP-nahe Käufer, da viele SPÖ-nahe durch den Bebauungs-zwang innerhalb von 5 Jahrenabgeschreckt wurden. Durch Grundtausch kam diegroße Wiese vom Land NÖan die EVN, die sie als Auf-schließungszone an Johann

Breiteneder verkaufte. Wohlwar die Gemeinde zu der Zeitdurch den Bau von Schule undHalle finanziell belastet, den-noch hätte Bürgermeister ErnstHerzig (seit 1985 erster ÖVP-Bürgermeister nach dem letz-ten SPÖ-Bürgermeister WalterRiedling) sich die Chance, die-se zentrale Wiese für Breiten-furt zu erwerben, nicht entge-hen lassen dürfen. Immerhin istin seiner eben zu Ende gegan-genen Ära eine Bebauung ver-hindert worden. Dass es dabeibleibt, erwarten sich die Brei-tenfurter Grünen auch vomneuen Bürgermeister DI ErnstMorgenbesser.

PS: Was das von Altbürgermei-ster Sereda in seinem Leserbrieferwähnte Heimatbuch betrifft,ist uns wohl bekannt, dass es si-cherlich noch in vielen Haus-halten aufliegt (siehe Cover-Ab-bildung rechts).Aber eine in der Ära BM Her-zigs mit viel Engagement undgroßem Aufwand vom ge-schäftsführenden GemeinderatHelmut Schmitt in die Wege ge-leitete Neubearbeitung und -gestaltung eines Heimatbu-ches, das fast fertig vorliegt, istbis jetzt nicht erschienen. Dasind sich wohl BM Herzig undsein lange Zeit als Nachfolgergehandelter gfGR Schmitt ge-genseitig im Weg gestanden.

Über die Bürgermeister von Breitenfurt … … und ihren Einfluss auf die Raumordnung. Von Norbert Rass

Zum Artikel „Hofüber-gabe in Breitenfurt“(BRENNNESSEL, Heft52/Juni 2012) hat unsAltbürgermeister Hein-rich Sereda folgendenLeserbrief geschrieben:

BRENNNESSEL 3

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4 BRENNNESSEL

Seit Jänner 2010 greifen wirBreitenfurter Grünen die Pro-bleme auf, mit denen die B-Box-Vereinsmitglieder zu kämpfenhatten, und diskutieren Lö-sungswege aus dem Schlamas-sel. Schließlich waren die Vor-aussetzungen für dieses Pro-jekt nicht optimal, und einScheitern der B-Box-Initiativewar seit langem zu befürchten.Wir wünschen uns für unserejungen Leute in Breitenfurt einen geschützten Ort für ge-meinsame Initiativen, für Ge-spräche und auch eine Anlauf-stelle für jugendspezifische Fra-gen. So unterstützten wir dieseursprünglich überparteiischeInitiative von Anfang an, alsoseit Oktober 2007. Aber wirforderten immer schon eine so-lide Basis für diese Einrichtung.Nach jahrelanger Ablehnungdieser Idee versprach Bürger-meister Ernst Herzig knapp vorder Gemeinderatswahl 2010,die finanziellen Mittel aus demGemeindebudget zur Verfü-

gung zu stellen. Schon damalsvermuteten viele dahinter einen Wahlgag der ÖVP. DerVerein B-Box wurde in einer„Ho-Ruck-Aktion“ gegründet,und abseits des bewohntenGebietes wurde ein Objekt ander Hauptstraße (schräg ge-genüber der Golfplatzeinfahrt)gemietet. Die jährlich anfallen-den Kosten von Euro 8.400,-für Miete und Euro 605,- fürden laufenden Betrieb ohneHeizkosten übernahm dieMarktgemeinde Breitenfurt.Mit viel Elan wurden die Räu-me von den Jugendlichen her-und eingerichtet. Alle halfenzusammen. Die schlechte Bau-substanz machte ihnen letztlichschwer zu schaffen. Man -gelnde Isolierung des Gebäu-des trieb die Heizkosten innicht finanzierbare Höhen.Witterungsbedingte Schlie-ßungen und weniger Veran-staltungen, weil die engagier-ten jungen Leute ja noch inAusbildung sind oder geradeversuchen beruflich Fuß zu fas-sen, führten dazu, dass die Ver-einsmitglieder „abbröckelten“.Und dann war es soweit: DasProjekt B-Box musste beendetwerden, und nun waren nurmehr wenige da, um mitzuhel-fen. Über Wochen arbeitete„der harte Kern“ daran, die ge-mieteten Räume wieder in denursprünglichen Zustand zu-rückzuversetzen. Und eigent-lich schauen diese Räume jetztbesser aus als zuvor. Nochmals ein großes Lob je-nen, die hier viele Stunden ih-rer Freizeit zur Verfügung ge-stellt und enormen Arbeitsein-satz geleistet haben!

Auch wenn es nun „die B-Box“nicht mehr gibt, bleibt etwaszurück: Eine Gruppe jungerMenschen, die sich für eine Sa-che einsetzten. Die in den Räu-men der B-Box neue Freundin-nen und Freunde fanden, dieüber die B-Box hinaus gemein-same Unternehmungen durch-führten. Hoffen wir, dass diese„B-Boxler“ weiterhin eine Ge-meinschaft innerhalb unseresOrtes bleiben.Vielleicht finden sich wiederjunge Menschen, die für unse-ren Ort ein ähnliches Projektstarten. Vielleicht haben siemehr Glück und werden ernst-haft gefördert und nicht alsWahlgag missbraucht. Die gute Basis für ihren Einsatzmuss im Vorfeld geschaffenwerden!Wir könnten aus positiven Er-fahrungen, die in anderen Ge-meinden gemacht werden, ler-nen. Und diese Gemeinden,wie etwa Perchtoldsdorf, arbei-ten seit vielen Jahren erfolg-reich mit MOJA (Mobile Ju-gendarbeit im Auftrag der nie-derösterreichischen Landesre-gierung) zusammen. Die Fach-leute dieses Teams gebenUnterstützung und Tipps beider Umsetzung von Ideen undVorhaben und führen Projekteund Veranstaltungen mit Ju-gendlichen durch. Natürlichbedeutet das weitere Kostenfür die Gemeinde, diese wer-den aber vom Land mitgetra-gen. Und dann würde auch einGemeindezuschuss, wie er inden vergangenen Jahren gelei-stet wurde, auf fruchtbaren Bo-den fallen und die jungen Leu-te ehrlich unterstützen!

Jugendtreff in Breitenfurt – das EndeNach drei Jahren wurde nun trotz großen Einsatzes einiger junger Menschen derBreitenfurter Jugendtreff B-Box geschlossen. An dieser Stelle möchten wir den „B-Boxlern“ für ihr Engagement danken! Von Susanne Hartig

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Über Wochen arbeitete„der harte Kern“ der

B-Box daran, die Räumewieder in den ursprüng -lichen Zustand zurück -

zuversetzen (Bild oben).Und eigentlich schauen

sie jetzt besser ausals zuvor

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BRENNNESSEL 5

Für Schüler/-innen der ehe -maligen 4. Klassen Volks schulebringt der Schulbeginn großeVeränderungen. Haben sie dieersten vier Schuljahre in einer überschaubaren kleinen„Land“- Schule in ihrer näherenUmgebung verbracht, ist nunein Wechsel in ein Schul -zentrum notwendig. Viele Ungewissheiten beherrschenden Schulstart. An die Stelle einer Klassenlehrerin tretennun bis zu zehn verschiedeneAnsprechpersonen. Die Klassewird neu zusammengestellt,alte Schulfreundschaften en-den, werden neue beginnen?Das Gebäude ist riesig, plötz-lich ist man in dieser Schule mit10- bis 18-jährigen Schüler/-in-nen wieder bei den Jüngsten.Die Schulen versuchen diesenEinstieg so freundlich wie mög-lich für die neuen Schüler/-in-nen zu gestalten. Gleich zu Be-ginn bekommen sie in einerSchulführung die wichtigstenPunkte gezeigt. Damit sie in die Schulgemeinschaft hinein-wachsen können, gibt es einPatenschaftsmodell. Ältere,meist Oberstufenschüler/-innen, nehmen sich der Erst-klassler an und erklären ihnenvon Schüler/-in zu Schüler/-inden Ablauf eines Schultages.Sie betreuen die „Neuen“ inden Pausen und haben stetsein offenes Ohr für ihre Fra-gen. Um die Schulpartner-schaft wachsen zu lassen, wer-den auch die Eltern miteinge-bunden. Einem ersten, ehersachlichen Elternabend, folgtdann das SchoolOpening, woEltern, Lehrer/-innen undSchüler/-innen sich in unge-zwungener Atmosphäre ken-nenlernen können.Auch seitens der Verkehrs -betriebe hörte man heuer

sehr positive Signale. Erstmalswächst die Ostregion (Wien,Niederösterreich und Burgen-land) für die Schüler/-innen zueinem einzigen Verkehrsver-bund zusammen. Um einenAufpreis von rund 40,- Eurojährlich kann ein/e Schüler/-indas Verkehrsnetz von Laa/Thaya bis Pamhagen ein gan-zes Jahr lang be nützen. Allebetroffenen Landeshauptleutehaben diese Verbesserung im-mer wieder betont.

Nun zur Situation von Breitenfurt Breitenfurt ist eine Marktge-meinde im Bezirk – besser ge-sagt am Rand des Bezirkes –Mödling. Die gesetzlich fixier-ten öffentlichen Schulstandortesind deshalb: 1 die Marktgemeinde Perch-

toldsdorf für die 10- bis 14-Jährigen sowie die AHS-Oberstufe und

1 der Bezirkshauptort Mödlingfür die verschiedenen berufs-bildenden Schulen. Die öf-fentlichen Verkehrsanbindun-gen müssen dieser TatsacheRechnung tragen und in denfür die Schüler relevanten Zei-ten zur Verfügung stehen.

Tatsache ist aber: In der Frühkönnen die Busse den Andrangder Schüler/-innen nicht bewäl-tigen. Eltern fahren mit Pkwsden Bussen entgegen, damitihre Kinder in Ruhe einsteigenkönnen. Es ist nicht möglich,dass jeder Schüler, jede Schüle-rin ausreichend Platz erhält, voneinem Sitzplatz gar nicht zu re-den. Die Folge davon sind Ag-gressionen untereinander bzw.Frust und Einschüchterungender Kleinsten. Dies ist kein idea-ler Beginn eines Schultages, derdie Schüler/-innen schon sonstgenug fordert.

Auch am Nachmittag kann manvon keinem bedarfsgerechtenAngebot sprechen. Durch die5-Tage-Woche wurden zwardie Samstagsbusse eingespart,ein Ersatzdienst an Tagen, woder unvermeidliche Nachmit-tagsunterricht stattfindet, istaber nicht vorgesehen. Die letzten Jahre zeigen, dassdas Betreuungsangebot amNachmittag immer stärker an-genommen wird. Allerdings istfür die Eltern dann oft ein ver-stärkter zeitlicher Einsatz mitdem Abholen der Kinder mitdem Pkw verbunden. AmNachmittag öffentlich vonPerchtoldsdorf nach Hause zufahren, dauert fast so lange wiedie Fahrt vom Wiener Stadt-zentrum nach Breitenfurt.Die Gemeinde Breitenfurt hatin die Nachmittagsbetreuungder 6- bis 10-Jährigen sehr vielGeld investiert (Hortgebäude).Warum sind ihr die älteren Kin-der dies nicht wert?Zusammenfassend sollte manbei Verhandlungen (Gemeindemit VOR) folgende Eckpunkteeinfordern:1 Genügend direkt geführte

Busse in der Früh (sowohlvom Hirschentanz wie auchvon Breitenfurt-West) zuden Schulzentren Perch-toldsdorf und Mödling.

1 Direkte Busse am Nachmit-tag für die Tagesheimkinderund die Kinder mit Nachmit-tagsunterricht im 2-Stunden-Rhythmus.

1 Zeitliche Anbindung dieserBusse an die öffentlichenBusse nach Laab und Hoch-roterd.

Ich hoffe, dass der neue Bür-germeister entsprechende Ak-zente im Sinne der Breitenfur-ter Bevölkerung, aber auch imSinne der Umwelt setzen wird.

Aller SCHUL-Anfang ist schwer … … und muss nicht noch schwerer gemacht werden! Ein Schulwechsel bedeutet: neue Schule, neue Bezugspersonen, neuer Schulweg! Von Anton Hartig

Thema Schulbus in derBRENNNESSEL:Oktober 2005, Seite 7April 2006, Seite 10Oktober 2006, Seite 2Juni 2008, Seite 6Jänner 2009, Seite 5April 2009, Seite 2Oktober 2009, Seite 9Oktober 2011, Seite 3Juni 2012, Seite 2

OKTOBER 2012

Die öffentlichen Verkehrs-anbindungen müssen inden für die Schülerrelevanten Zeiten zur Verfügung stehen

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Volkstanz -gruppe –Bandltanz

Die Gründung verdankt dieVolkstanzgruppe unseremVolksschullehrer und Heimat-forscher Franz Österreicher (sie-he BRENNNESSEL Heft 46/Jän-ner 2011), der sich auch als Au-tor, Regisseur und Schauspielervon Volksstücken betätigte. Sein Heimatspiel „Hochzeit inBreitenfurt“ beruht auf einerSage über das „Rote Kreuz amLattermaiß“: Heidl, ein Mäd-chen aus Kaltenleutgeben, warmit Friedl Parzer, einem Bau-ernburschen aus Hochroterd,verlobt. Doch dieser musste zuden Soldaten einrücken. In denlangen Jahren seiner Abwesen-heit gab Heidl schließlich demJäger Hans ihr Jawort. Die Trau-ung fand in der Kirche zu Brei-tenfurt statt. Auf dem Heim-

weg nach Kaltenleutgeben tratdem Paar beim Roten Kreuzplötzlich der verlassene Bräuti-gam in den Weg und ermorde-te beide aus Kränkung undZorn über die Untreue. Im Frühjahr 1962 wurde diesesDrama im Theatersaal des Gast-hofes Ulm uraufgeführt. Nebendem Männergesangsvereinund dem Musikverein mussteauch eine Tanzgruppe aufge-stellt werden, da Tanzen natür-lich zu einer Hochzeit gehört.Aus den Reihen der ehemali-gen Schülerinnen und Schülerder Volksschule übten 15 Paarenun jeden Freitagabend in derSchule Walzer, Polka und Land-ler. Für die passende Musiksorgte Jakob Walter, auch einehemaliger Schüler.Nach der Aufführung wolltendie Darsteller/-innen ihr neu er-worbenes Können weiter pfle-gen und so kam es im Mai 1963zur offiziellen Anmeldung alsVerein. Besonders bemerkens-wert ist, dass der Volkstanzver-ein eigentlich auch eine Laien-spielgruppe war und ist und dieTradition des Theaterspielensweiter aufrecht hält. Die Volkstanzgruppe absolvier-te auch zahlreiche Auftritte im

Ausland, so z.B. in Ungarn, Bel-gien, Luxemburg, Bulgarienund Polen, sowie in unseremPartnerort Breitenfurt in Bay-ern. Zweimal wurde sogar eineReise nach Südafrika angetre-ten.2001 übernahm Mag. Michae-la Rieger, Lehrerin an der Mu-sikschule Breitenfurt, die musi-kalische Leitung der Volkstanz-gruppe und gründete die „Brei-tenfurter Tanzlmusi“, die „flot-ten Tanzlspüla“ und die„Teuferlmusi“. Steirische Har-monika, Gitarre und Teufels-geige sind eine große Berei-cherung für die Auftritte derVolkstanzgruppe, um die sie somanche beneiden. Hatte die Breitenfurter Volks-tanzgruppe noch vor zirka 20Jahren um ihren Weiterbestandzu kämpfen, kann sie jetzt –nicht zuletzt wegen der im Jahr2001 gegründeten Kinder-Volkstanzgruppe und dem ak-tiven Engagement der erwach-senen Tänzer/-innen und Mu-siker/-innen – zuversichtlich indie Zukunft schauen.Wir gratulieren ganz herzlichzum 50er, der in einer großenFestveranstaltung am 13. Ok-tober 2012 gefeiert wird.

Ab November werden wieder neueMitglieder aufgenommenInteressierte wenden sich bitte an Yvonne Frid: Tel. 0676/5295688.Kinder sollten mindestens 6 Jahre alt sein. Proben finden jeden 2. Freitag im Monat im Gasthof Schöny „Zur schönen Aussicht“ in Hochroterd statt.

OrganisationObmann: Michael Beyer, Stv. Obmann: Rosemarie Wyhlidal, Tanzleiter: Dietmar Ulm, Stv. Tanzleiter und Tanzleiter Kindergruppe: Kurt Bohatschek, Schriftführerin und Stv. Tanzleiterin Kindergruppe:Yvonne Frid, Stv. Schriftführer: Norbert Schöny, Kassierin: Edith Ulm

OKTOBER 2012

50 Jahre VolkstanzgruppeBreitenfurtDIE

HISTORISCHE

SEITEBREITEN

FURTS Vom „Bandltanz“ um den Maibaum über Auftritte bei der Muttertagsfeier bis hin zuden Faschingsveranstaltungen – unsere Volkstanzgruppe ist aus dem kulturellen Leben unserer Gemeinde nicht mehr wegzudenken und liefert wertvolle Beiträge.

Von Ingrid Kitzwögerer

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BRENNNESSEL 7

Seit ich denken kann, säumendie Heiligenkreuzer Straßemächtige Linden. Und sie wa-ren vor 60 Jahren schon statt-lich. Das bedeutet, sie sind je-denfalls über 100 Jahre alt. Sieprägen dort entscheidend dasLandschaftsbild von Hochrot -erd. Oder soll es besser heißen„prägten“? Drei von ihnen fie-len nämlich dieses Jahr bereitsder Kettensäge zum Opfer, die(vorerst?) letzte bei Nacht undNebel im September. Wiedermusste ein gesunder, alterBaum sterben. Warum? Es istweder klar, ob die Bäume auf

öffentlichem Gut stehen, noch,wer den Auftrag dazu gege-ben hat. Bei der Marktgemein-de Breitenfurt weiß man vonnichts. Stopp dem Baummord! Eineentsprechende Nachpflanzungals Ersatz für die gefällten, vorallem aber eine regelmäßigefachmännische Pflege der al-ten Bäume wäre wohl die Min-destforderung an die Verant-wortlichen dieses Frevels,wenn man sich weiterhin mitdem Attribut „Biosphärenpark-Gemeinde“ schmücken möch-te!

War das notwendig?Die Linden von Hochroterd werden „von unbekannt” bedroht.

Von Doris Eisenriegler

Nach Bekanntwerden desBurn-Out des grünen Landes-rats Rudi Anschober ist nunklar: Auch Politiker gehörenzur Risikogruppe und können„ausbrennen“. Wir kennen einige Berufsgruppen, bei denen seit Jahren offen dar-über diskutiert wird, beispiels-weise Lehrer/-innen, Ärzteund Ärztinnen oder Top-Leuteaus den Management- Etagen.Doch in der Politik ist es neu!Kein Wunder, könnte man sa-gen, wenn man bedenkt, wieBurn-Out eigentlich zustandekommt.Ein möglichst voller Terminka-lender, lange, ausgefüllte Ar-beitstage, bei gleichzeitigerNichtachtung menschlicherBedürfnisse, angefangen vonganz grundlegenden Dingenwie Essen, Trinken, Schlafen,aber auch Pausen.

Es passiert in kleinen Schritten.Kein Mensch würde es schaf-fen, den ganzen Tag durchzu-arbeiten, doch mit ein bisschenÜbung kann man – um „früher“wegzukommen – die eine oderandere Pause streichen, dasMittagessen auslassen odergar nicht erst frühstücken,denn in der ersten Bespre-chung kann man sicher einenKaffee trinken!Erste körperliche Anzeichenwerden nicht wahrgenommen,da ja das Wochenende bleibt,an dem man sich „ausruhen“kann. „Ausruhen“ heißt in die-sen Fällen, so erschöpft zusein, dass gar nichts mehrgeht. Dass auch keine sozialenKontakte mehr stattfinden, dieeinem zwar guttun würden, fürdie man aber zu müde ist.Politiker müssen neben ihrenTerminen, Pressekonferenzen,

Sitzungen auch noch dauerndin der Öffentlichkeit präsentsein. Was wäre ein Opernballohne Heinz Fischer, ein 1. Maiohne Michael Häupl, ein Bun-desligaspiel ohne Norbert Da-rabos, eine Kindergarten- oderSchuleröffnung ohne zuständi-ge Bezirksvorstehung, eineAusstellungseröffnung ohnezuständigen Kulturlandesrat?Und so weiter.Bleibt noch die Stimme desVolkes, die womöglich meint:„Was, und dafür werden dieauch noch bezahlt?“Allgemein möchte ich zu be-denken geben, wie sich daswohl anfühlt, 24 Stunden amTag unter Beobachtung zu ste-hen, möglichst auf alle Frageneine Antwort parat zu haben,immer gut gelaunt zu lächelnund freundlich überall Händezu schütteln!

Einfach zum NachdenkenSind Sie auch gestresst, genervt oder gar „durch den Wind“? Gehören Sie zu dem Teil der Gesellschaft, der knapp vor der vollkommenen Erschöpfung steht? Oder ge-hören Sie zu den Glücklichen, die über zeitliche Ressourcen verfügen?

Von Romana Wiesinger

Drei Linden fielen diesesJahr bereits der Kettensägezum Opfer

Lieber Rudi Anschober, ichkann mir gut vorstellen,dass Sie sich davon jetzteine Auszeit nehmen undfinde es gleichzeitig mutig,es so zu benennen!Auch allen anderen, diesich gestresst fühlen, emp-fehle ich „nährreiche“ Pau-sen und hin und wieder einNein zu Dingen, die einfachnicht mehr gehen

OKTOBER 2012

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Die meist frequentierte Orts-einfahrt dürfte wohl, von Wienkommend, „Breitenfurt Osten-de“ sein (Foto 1). Bereits hierfällt auf, dass generell in unse-rem Ort Tafeln mittlerer Größe(960 x 630 mm) verwendetwerden, während z. B. Laab imWalde das große Format (1200x 960 mm) bevorzugt (Foto 2).Und das sogar im Ortsteil „Laabim Walde West“, der aus vier (!)Häusern besteht. Dafür hataber Laab auch nicht so schöneWillkommenstafeln barockenUrsprungs, deren Entzifferungwohl nur gewandten Rätselex-perten gelingen dürfte (Foto 3).Aber wir wollen nicht lästern.Immerhin wurde die Ortstafelvor einiger Zeit durch die Stra-ßenmeisterei erneuert. Undgleichzeitig die Schrift „Osten-de“ deutlich verkleinert. Etwa100 m weiter steht noch dasalte Schild (Foto 4). Hier ist dieSchrift zwar schmäler, aber ins-gesamt größer.„Breitenfurt Ost“ begrüßt unsebenfalls mit einer neuen Orts-tafel (Foto 5). Die drei klein-winzigen Buchstaben unter„Breitenfurt“ sollen „Ost“ hei-ßen. Nicht jeder hat eine Brillegriffbereit. Dafür dominiert dasVerkehrszeichen „Überholenverboten. Ende“. Es ist nicht zuübersehen und fast größer alsdie Ortstafel, was besonders inder Gegenrichtung ins Augefällt (Foto 6). Von Laab im Wal-de kommend, wurde das Ver-kehrszeichen „Geschwindig-keitsbeschränkung“ allerdingsauf einem gesonderten Mastangebracht und hinter derOrtstafel aufgestellt (Foto 7).

Auch die Ortstafel „BreitenfurtWest“ hat die kleine Größe, da-für aber eine besonders großeSchrift (Foto 8). Das muss auchso sein, da sich die Tafel hochoben auf einer Mauer und teil-weise hinter einem Busch ver-steckt. Die erneuerte Ortstafelversteckt sich nicht, hat aberdafür die kleine Zusatzschrift„West“ (Foto 9).Über das Desaster „Hochrot - erd“ haben schon die Kollegenvon „Breitenfurt aktuell“ be-richtet. Zum Genießen noch-mals eine Zusammenstellungder verschiedenen Ausführun-gen und „professionellen“ Kor-rekturen (Fotos 10 – 13).Bei diesen verschiedenen Aus-führungen fällt fast schon garnicht auf, dass es in Breitenfurtvermutlich eine „Dienststelledes Rotes Kreuzes“geben soll(Foto 14).Der Ordnung halber sei auch„Großhöniggraben“ gezeigt(Foto 15), vor allem deshalb,weil sowohl dieses Ortsschild,als auch „Hochroterd“ falschbeschriftet ist: „BreitenfurtGroßhöniggraben“ und „Brei-tenfurt Hochroterd“ wäre dierichtige Reihenfolge.Natürlich darf bei dieser kriti-schen Betrachtung der gemein-deeigene Versuch einer Be-schilderung nicht fehlen (Foto16), die seit Jahren so vor sichhin dümpelt. Parkende Autosmachen dabei die Orientierungauch nicht leichter.Bei all diesem aufgezeigtenDurcheinander ist es ja fast einWunder, dass Fremde nachBreitenfurt und wieder hinausfinden. Aber es gibt ja Navis …

Ortstafeln sind in Österreich bekanntlich oft ein sensi-bles Thema. Nicht nur in Kärnten. Breitenfurt ist da kei-ne Ausnahme. Auch wenn die Errichtung und der Aus-tausch von Ortstafeln nicht in die Kompetenz der Ge-meinde Breitenfurt, sondern in jene der Straßenmeis-terei Mödling fällt, lohnt sich ein Blick auf die gegen-wärtige Situation. Von Thomas Vavrinek

Fremder, kommst du nach Breiten

8 BRENNNESSEL

Um die verschiedenenBeschriftungen, Tafel- und

Schriftgrößen vergleichen zu können,

sind alle Ortstafeln (Ausnahme Foto 5 und 6)

in der gleichen Größe abgebildet

OKTOBER 2012

Vor etwas zehn Jahrenwurden im Grundbuch(Abteilung im Bezirks -

gericht Mödling) die bis-heringen Bezeichnungen

„Breitenfurth“ und„Hochrotherd“ auf „Breitenfurt“ und

„Hochroterd“ korrigiert.

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BRENNNESSEL 9

furt …

Foto 1, 2, 3

Foto 4, 5, 6

Foto 7, 8, 9

Foto 10, 11, 12, 13

Foto 14, 15, 16

OKTOBER 2012

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Es sind mitunter zwar keinekleinen Betriebe, ich sprechelediglich die Auswahl an Pro-dukten an, die man käuflich er-werben kann.Auffallend ist, dass sich alle hiergenannten Nahversorger inBreitenfurt-West befinden.Will man mehr einkaufen, mussman bis Ost fahren, was für ei-nige Bewohner/-innen dochbeschwerlich sein kann.

Gasthaus Schöny – Zur schönen Aussichtbietet Fleisch- und Wurstwa-ren aus eigener Produktion an.

Sollten Sie ein Wurst- oderSpeckliebhaber sein, sind Siehier genau richtig.Ebenso beliebt ist das „Rind-fleisch Kisterl“, das verschiede-ne Fleischstücke – einzeln ver-packt – zum Braten, Dünsten,Kochen oder Grillen beinhaltet.

Bio-Milchhof Embacherbietet Milch, die Sie entwederselbst abholen oder aber sichzustellen lassen können.

Most-Heuriger Schönybietet – wie der Name schonverrät – Most, Weine, aber vor

allem Schnäpse aus der eige-nen Brennerei. Doch auchMarmeladen, Honig und Eiersind reichlich vorhanden.Bekannt sind die Geschenk-körbe, wobei Sie für jeden An-lass etwas finden können (im-mer freitags).Im nächsten Jahr möchte ichmit einer Serie über unsere hei-mischen gastronomischen Be-triebe starten und in jedemHeft ein Gasthaus in Breitenfurtvorstellen.Ich freue mich auch dann wie-der auf Ihre Reaktionen undAnregungen.

In dieser Oktober-BRENNNESSEL möchte ich den Reigen der Nahversorger mit eini-gen kleinen, feinen Einkaufsmöglichkeiten schließen. Von Romana Wiesinger

Nahversorger – Teil 7

Gasthaus Schöny –Zur schönen AussichtTel: 02239/2252Hochrotherdstr. 14(links)

Bio-Milchhof EmbacherTel: 02239/5683Stelzerbergstr. 2(Mitte)

Most-Heuriger SchönyTel: 02239/4139Heiligenkreuzer Str. 28(rechts)

Radfahren rechnet sich

www.radeltzurarbeit.atwww.anachb.at/radroutenplaner

Immer mehr Menschen fahren zumindest gelegentlich mit dem Rad zur Arbeit oderkombinieren Radfahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Von Ingrid Kitzwögerer

Auf www.radeltzurarbeit.atkann man ausrechnen, wasman sich und der Umwelt da-durch erspart:Unter der Annahme, dass manvon Breitenfurt-Ost nach Lie-sing zwei Tage in der Wocheund 16 Wochen im Jahr mitdem Rad fährt, erspart man:© 276 Euro Treibstoffkosten

(Benzin)© 35 Gramm Feinstaub© 81 Kilogramm CO2

© 38 Gramm Stickoxid© Außerdem baut man

12.000 Kalorien (entspricht30 Leberkässemmeln) abund erspart sich so das Fitnessstudio.

Wer das bestehende Radwe-genetz noch nicht so gut kennt,kann die geplante Fahrt im In-ternet unter www.anachb.at/radroutenplaner oder mit derSmartphone-App „A nach B“berechnen lassen.

10 BRENNNESSEL OKTOBER 2012

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BRENNNESSEL 11

Wenn es auch der Wettergottan den ersten beiden Festta-gen nicht gerade gut mit denfleißigen Feuerwehrkameradenmeinte – am Sonntag wurdedie viele Mühe, die sie in dieVorbereitung der Jubiläums-veranstaltung gesteckt haben,mit strahlendem Sonnenscheinbelohnt. Belohnt wurden auchfolgende Feuerwehrmännerfür ihre herausragende Einsatz-tätigkeit:Ehrenplakette in GoldEhrenoberverwalter Josef Raith,Kommandant Ehrenabschnitts-brandinspektor Erwin Raut-ner, Oberverwalter Andreas

Schöny und Löschmeister An-dreas Heiplik.Ehrenplakette in SilberOberbrandmeister MichaelBeyer und Ehrenverwalter Tho-mas Gardon.Ehrenplakette in BronzeOberlöschmeister NorbertSchöny und Verwalter MarkusKerbler.Wie in der letzten Gemeinde-ratssitzung beschlossen, wur-den auch Ehrenurkunden und -medaillen für jene Kameradenüberreicht, die zwischen 2008und 2012 hundert oder sogarzweihundert Einsätze geleistethaben.

Die Firma Alu-Fix und die Raiffeisenbank-Filiale Breiten-furt spendierten neue Feuer-wehr-Overalls. Damit sind un-sere Feuerwehrmänner bei denkommenden Einsätzen gut ge-schützt. Zum Abschluss gab es nocheine Übungsvorführung in Zusammenarbeit mit der FF Wiener Neudorf. Die An-nahme war, dass eine Personaus großer Höhe abgestürztwar (Fensterputzer, Kletterer)und unter diesen schwierigenUmständen geborgen werdenmusste. Natürlich wurde dasbravourös gemeistert.

Anlässlich ihres 110-jährigen Jubiläums organisierte die Freiwillige Feuerwehr Breitenfurt vom 31. August bis 2. September 2012 ein großes Fest.

Von Ingrid Kitzwögerer

Trachtenkirtag im Feuerwehrhaus

Übungsvorführung der FF Breitenfurt in Zusammenarbeit mit der FF Wiener Neudorf

Eigentlich war es wie immer:Um 19 Uhr war der vordereParkplatz bereits besetzt, dieZuseher strömten auf den Platz vor der Halle. Vor der Ge-tränkeausgabe bildeten sichSchlangen, die Stände vonWeltladen, Grünzeux und vonUte Bock waren gut besucht.Man traf Leute, die man schonlange nicht gesehen hatte –oder auch immer wieder beimWanderkino trifft. Es war wieauf einer großen Party.Sogar der künftige Bürgermei-ster, Ernst Morgenbesser, fandsich ein und half später sogarfleißig beim Abräumen derTrinkgläser.Spätestens um 20 Uhr wardann klar, dass die aufgestell-ten Sessel nicht reichen wür-den. Weitere wurden aus derHalle geholt, und als dieseauch nicht reichten, mussten

noch Heurigenbänke herbei-geschleppt werden.Der Termin im August war gutgewählt. Saßen wir früher An-fang September oft in Deckengehüllt, waren diese diesmalnur zur Sitzplatzreservierunggefragt. Auch die Gewitter-wand, die drohend über Brei-tenfurt hing, hatte ein Einse-hen und zog Richtung Wienab. „Der Gott des Gemetzels“konnte sein Amt antreten.Ein Film, der sicher nicht nurzur allgemeinen Unterhaltungbeitrug. Ein Kammerspiel mitsubtilen Dialogen und großar-tigen Schauspielern unter derRegie von Roman Polanski. AmEnde des Films wurde langeapplaudiert. Und wie immerblieb ein Teil des Publikumsnoch da. Einig aber waren sichviele – das Grüne Wanderkinosollte öfter stattfinden …

Es grünt so grün im Grünen WanderkinoMit über 5.000 Besuchern in 20 Aufführungsorten brach das Grüne Wanderkino 2012alle Rekorde! Breitenfurt war dabei keine Ausnahme. Von Thomas Vavrinek

Spätestens um 20 Uhr war klar, dass die aufgestellten Ses-sel nicht reichen würden

OKTOBER 2012

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Die BRENNNESSEL – ohne Inserate und Werbung – wird inBreitenfurt gelesen. Von vielen aufgeschlossenen, interessier-ten Menschen. An die Redaktion wird deshalb häufig von Brei-tenfurterinnen und Breitenfurtern das Ansuchen herangetra-gen, über ihre Arbeit, ihre Angebote oder auch über ihre An-

sichten zu berichten. Sie möchten aufgeschlossene, interes-sierte Menschen erreichen. Wir richten hiermit – nach Maß-gabe des vorhandenen Platzes – eine Seite für solche Ange-bote ein. Die Redaktion behält sich vor, Beiträge zu kürzen,zeichnet aber nicht für den Inhalt verantwortlich.

Sich zuhause wohlfühlen bis ins hohe Alter Von Regina Pruckmair

Die meisten Menschen wollen trotz Gebrech-lichkeit, Krankheit oder Behinderung in deneigenen vier Wänden bleiben. Durch das Zau-bermittel „Hausautomatisation“ wird das er-sehnte Zuhausebleiben erheblich erleichtert.

Hinter diesem Begriff (englisch „Home Automation“) steht einGebäude-Steuerungs- und Überwachungssystem, welches Te-lefon, Alarmanlage, Hausnotrufsystem, Videoüberwachung, Videosprechanlage und Haustechnik-Steuerung miteinanderkombiniert. Damit kann größtmögliche Sicherheit und Wohnkomfort im eigenen Heim geschaffen, die Erhaltung der Selbständigkeitunterstützt und der Pflegeaufwand erheblich reduziert werden. © Heinzelmännchen: Via Bildschirm, Fernbedienung oder Mo-

biltelefon lassen sich alle Gebäudefunktionen einfach undbequem – auch vom Bett aus – steuern, wie z.B. Heizung,Licht, Fernseher, Radio, Jalousien, automatisches Lüften,Gartenbewässerung, Alarmsystem ... – sogar die Video-sprechanlage funktioniert über ein Handy.

© Das integrierte Hausnotrufsystem gewährleistet sofortigeHilfe im Notfall (z.B. bei Herzinfarkt, Schlaganfall, etc.), perKnopfdruck auf einen Notruftaster oder Funksender, denman am Körper trägt (Armband, Kette, etc.) oder – z.B. beilängerer Regungslosigkeit oder Sturz – sogar vollautoma-tisch.

© Videoüberwachung: Eine Betreuungsperson kann mit demHandy jederzeit Livebilder der überwachten Räum lichkeitenabrufen und Raumfunktionen per Handy kontrollieren undsteuern, wie z.B. automatisches Lüften, Raumtemperaturetc. Auch „Alarmzustände“ des Hauses (Stromausfall,Rauchentwicklung, nicht abgeschaltete Geräte, usw.) kön-nen per SMS an ein Handy übermittelt werden.

© Die integrierte Alarmanlage kann mit beliebigen Sicher-heitskomponenten erweitert werden, wie z.B.: Rauchmel-der, Gasmelder (für unbemerktes Ausströmen von Gas beiHerd oder Therme), Bewegungsmelder und Lichtschranken,Fenster- Tür- und Schranköffnungsmelder und vieles mehr.

Durch die Installation eines solchen Systems kann eine Unter-bringung in einem Senioren- oder Pflegeheim verzögert oderunter Umständen überflüssig werden!Nähere Informationen auch im Internet unterwww.eap.co.at

Die Quelle deiner Kraft liegt indir selbst …Neu in Breitenfurt: Praxis für Kinesiologie und Ernährungsberatung

Die Kinesiologie ist eine lösungsorientierteganzheitliche Kurzzeitmethode, bei der mittelsMuskeltest (eine Art Bio-Feedback des Kör-pers) der Zugang zu unserem Unterbewusst-sein ermöglicht wird. Sie geht davon aus, dasssich all unsere Erfahrungen in unserem Körper

„abspeichern“. Ungelöste emotionale Konflikte, bindendeGlaubenssätze und auch ganz früh prägende Erlebnisse kön-nen sich im Körper als Energieblockaden manifestieren und aufunser heutiges Leben einen negativen Einfluss haben. In wei-terer Folge kann dies auch zu körperlichen Beschwerden füh-ren. Im Vorfeld von körperlichen Symptomen liegen oft Stressund Überforderung durch unterschiedliche Lebenssituatio-nen. Mit Kinesiologie werden seelische und körperliche Be-schwerden behandelt, um die Gesundheit und das Wohlbe-finden wieder zu erreichen. Das Ziel dabei ist, sein Potential zuentdecken, die eigene Kraft und Lebensfreude wieder zu er-langen und dies auch zu leben.

Meine Arbeitsschwerpunkte:© Magen-/Darmsanierung für ein gestärktes Immunsystem© Ausleitung / Entgiftung von Toxinen / Schwermetalle über

Bindegewebe, Leber, Niere, Gehirn© Behandlung von Pilzen (Kandida, Schimmelpilz,…)© Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien© Gewichtsregulation© Körperliche Symptome (Verspannungen, Schmerzen,

Hautprobleme, Übelkeit, Erschöpfung, Schlafstörung …) © Belastende emotionale Zustände (Angst, Trauer, Wut,

Hilflosigkeit, Zweifel, innere Einsamkeit …)© Burn out oder Überforderungsgefühle© Partnerschaft & Beziehung (zu sich selbst und/oder

zu den anderen)© Kinderwunsch© Lern- bzw. Konzentrationsschwierigkeiten© Hyperaktivitat© Austesten von Lebensmitteln, Bachblüten ect.

Mag. Katrin KavallarDoktor-Kasimir-Graff-Gasse 4, 2384 BreitenfurtTel.: 0680/21068018E-Mail: [email protected]

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BRENNNESSEL 13

Die Knospenheidebringt den Herbstzum Blühen

Die heimische Besenheide(Calluna vulgaris), auch gele-gentlich als Sommerheide be-zeichnet, entfaltet ihre Blüten-pracht im Herbst. So mancheheutige Sorte stammt vonWildformen. Der botanischeName Calluna stammt aus demGriechischen und bedeutetkehren, fegen, reinigen. Zwei-ge der heimischen Pflanze wur-den früher zu Besen gebun-

den. Knospenheide ist bis mi-nus 10 Grad winterhart. Sieverträgt Regen, Herbstnebelund andere widrige Witterung.Die Blumen verblühen nicht,weil sich die Knospen nicht öff-nen. Es gibt sie in vielen Farb-schattierungen von rot und lilabis gelb-weiß.Heide im Garten bevorzugt ma-geren, feuchten, leicht saurenBoden und einen sonnigen, luf-tigen Standort, Pflanzabstandzirka 30 bis 50 cm. Im Apriloder Mai schneidet man sie miteiner Gartenschere bis knappunterhalb der letztjährigen Blü-

te zurück, umdie Blütenbil-dung anzure-gen. Auch auf Bal-kon oder Ter-rasse fühlt sichdie heimischePflanze imHerbst undWinter wohl. Die Erde sollteimmer leicht feucht sein. Dau-erblüher kann man nach demEnde der Balkonsaison im Aprilzurückschneiden und in denGarten pflanzen.

Saschas Gartentipps Sascha Buresch��� ������������������Saschas Gartentipps Sascha Buresch��� ������������������

Bei der Herbstveranstaltungder Breitenfurter Grünen wird„Die letzten Tage der Mensch-heit“ des berühmten SatirikersKarl Kraus in der Dorfgemein-schaft zu sehen sein. Die Thea-tergruppe „WORT_ensemble“rund um die Schauspieler DinaKabele und Michael Scheftsbe ehrt  Breitenfurt an diesemAbend mit ihrer neuesten Pro-duktion. Der Eintritt ist frei!Ursprünglich war das Stück –eine satirische Tragödie in fünfAkten, bislang noch nie kom-plett aufgeführt – vom Autorselbst einem „Mars-Theater“zugedacht. „Theatergängerdieser Welt vermöchten ihmnicht standzuhalten“, schriebKarl Kraus. Aber schon erselbst gab immer wieder szeni-sche Lesungen daraus zum Be-sten. Diese Tradition setzte un-ter anderem Helmut Qualtin-ger fort, und nun wird es von

„WORT_ensemble“ interpre-tiert.Karl Kraus schrieb sein Werkvon 1915–1922 unter den Ein-drücken des Ersten Weltkrie-ges. In über 200 lose zusam-menhängenden Szenen stellteer die Absurdität und Un-menschlichkeit des Krieges dar.Reale historische Persönlich-keiten kommen mit fiktivenPersonen zu Wort, in zyni-schen, satirischen und oft bit-terbösen Dialogen. Karl Krausschreibt in seinem Vorwortdazu: „Die unwahrscheinlich-sten Taten, die hier gemeldetwerden, sind wirklich gesche-hen; ich habe gemalt, was sienur taten. Die unwahrschein-lichsten Gespräche, die hiergeführt werden, sind wörtlichgesprochen worden; die grell-sten Erfindungen sind Zitate.“ „WORT_ensemble“ ist es wich-tig, jene Szenen herauszuar-

beiten, in der vor allem diemenschliche Seele beleuchtetwird. Obwohl die beschriebe-nen Handlungen aus der Zeitdes Ersten Weltkrieges stam-men, haben sie auch heutenoch Gültigkeit. Sie zeigen, wieaus alltäglichen SituationenVorurteile, Intoleranz und Bru-talität entstehen können, ingrößeren Zusammenhängensogar Krieg.

Präsentiert von „WORT_ensemble“, am 16. November 2012, 19:30 Uhr, im Festsaalder Dorfgemeinschaft Breitenfurt, Georg-Sigl-Straße 9 Von Thomas Steigberger

„Die letzten Tage der Menschheit“von Karl Kraus

OKTOBER 2012

16. November 2012, 19:30 Uhr, Festsaal der Dorfgemeinschaft Breitenfurt,Georg-Sigl-Straße 9EINTRITT FREI!

Knospenheide ist bisminus 10 Grad winter-hart und verträgt Regen,Herbstnebel und anderewidrige Witterung

Mehr Informationen zu aktuellen und vergangenen Produktionen von „WORT_ensemble“ unter www.wort-ensemble.com

Page 14: Brennnessel 53, Oktober 2012

In der letzten Folge haben wirdie Atemmechanik betrachtet.Wir haben die Einatmung alsdie muskulär aktive Phase ken-nengelernt. Der Brustraumwird durch Zwischenrippen-muskeln und Zwerchfell ver-größert, die Lungenbläschenwerden auseinandergezogen,Luft strömt nach. Bei der Aus-atmung lassen die Einatem-muskeln nach, die Lungenbläs-chen ziehen sich aufgrundihrer Elastizität wieder zusam-men, die Luft entweicht. Beider Ruheatmung geschieht dasAusatmen ohne Muskelarbeit.Im aktiven Leben aber nützenwir den Luftstrom des Aus-atems als Antrieb und Stütze invielerlei Weise, und dazubraucht es ein lebhaftes Zu-sammenspiel von Einatem- undAusatemmuskulatur (siehe Ab-bildung in Folge 16).Niesen und Husten sind kräf-tige Ausatemstöße. Beidesdient der Reinigung der Luft-wege.Lachen lässt das Zwerchfellund die Bauchmuskulaturspringen – man kann Muskel-kater davon bekommen.Wenn wir uns besondersanstrengen, verbinden wirdas am besten mit der Ausat-mung: schwere Gegenstände

heben, den Tennisschlägerschwingen, Holz hacken ... DieStemmer nehmen die Stimmedazu und stoßen einen Schreiaus.Viele Geburtstagskerzenausblasen, in eine Flöte oderins Horn blasen, das geht mit einem fein dosierten Aus-atem. (Die Ausatemmuskulaturdrückt die Luft hinaus, die Ein-atemmuskulatur hält dagegen– sie bremst und dosiert.) Jeweniger Anstrengung dabeiaufgewendet wird, umso bes-ser.Sprechen und singen kön-nen wir nur während derAusatmung! Etwas in einemAtemzug sagen, heißt, in einerlangen Ausatmung und gegenden Widerstand des Sprechap-parats. Die Einatmung dazwi-schen ist kurz und spontan.Der Sprechapparat: Im Kehl-kopf haben wir ein kunstvollesBlasinstrument eingebaut. Die elastischen Stimmbänder(Stimmlippen) können mit fei-nen Muskeln und Knorpelnverstellt werden, gespanntoder gelöst, und sie könnenschwingen, wenn die Luftdurch die Luftröhre durch-strömt. Je nach Länge undSpannung wird der Ton hochoder tief, die Kraft des Luft-

stroms regelt die Lautstärke.Die Klangfarbe der Stimme er-gibt sich durch die Resonanz-räume in Mund, Nase und Rachen.Werden die Stimmbänderüberanstrengt oder trocknensie aus (im Winter, in zentral-geheizten Räumen), kommt eszu einer Stimmbandreizung.Die Stimme wird heiser. Dannbitte schonen und für genü-gend Luftfeuchtigkeit sorgen!Der Stimmbruch: Durch hor-monelle Einflüsse wächst derKehlkopf beim Mann in der Pubertät besonders stark. DieStimmbänder werden längerund der Ton tiefer.Singen trainiert alle beteilig-ten Muskeln (und das sindviele). Es macht fit und froh. ImPrinzip können wir alle singen.Schade, dass wir es so wenigtun!Herzhaft gähnen ist eine aus-gezeichnete Atemübung. Esbedeutet eine ganz tiefe Einat-mung, und man muss sichüberhaupt nicht dafür schä-men. Das spontane Gähnenstellt sich oft beim Dehnen ein,und es steckt an. In der Ge-sundheitsGymnastik üben wir,es zuzulassen und sich dabeinicht die Hand vor den Mundzu halten.

Das ist eine gute Voraussetzung für die Lebensbewältigung. Man kann es üben, auchrein körperlich. Die Strömung der Atemluft dient zudem als Motor für die Stimme.

Von Eva Mößler

Wunderwerk Mensch Teil 17: Ein

14 BRENNNESSEL

Fein dosierter Ausatem

Herzhaft gähnenDer Gähnreflex ist eine

natürliche Form derAtemgymnastik.

Die Lunge wird dabeibis in die hinterstenWinkel durchlüftet.

Bei alten, bettlägrigenMenschen beugt

das einer Lungenent -zündung vor. 

Also: sich nicht schämen– gähnen!

Lautbildung

OKTOBER 2012

Eine Übung aus der GesundheitsGymnastik für den langen Atem:Einatmend ein Bein heben. Ausatmend mit einem langen „fffff“ dasBein senken. Ist alle Luft verströmt, hat auch das Bein den Bodenerreicht. Die Atempause zulassen und auf den nächsten Einatem -impuls warten. Der Einatem kommt flott, gleichzeitig das Bein ...

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Page 15: Brennnessel 53, Oktober 2012

en langen Atem haben

BRENNNESSEL 15

Bildungswerkstatt-Programm:GesundheitsGymnastik, Yogaund QiGong: wie immerSpanisch 1: bitte anrufenSpanisch 2: Mo. 10:30–12:00Spanisch 3: Mo. 15:00–16:30Singworkshop: 20.10.2012, 14–18 UhrWeitere Infos:www.bildungswerkstatt-breitenfurt.at

Willkommen in der GesundheitsGymnastikwww.gesundheitsgymnastik.at

Unter dieser Adresse sindauch alle bisher erschienenFolgen „WUNDERWERKMENSCH“ als PDF abrufbar

Kehldeckel

Rachen (Pharynx) undKehlkopf (Larynx)

Schnitt durch den Kehlkopf,von hinten gesehenMündung der

Ohrtrompete(Druckausgleich,z.B. beim Fliegen)

Nasenhöhle

Zungenbein

Adamsapfel

Luftröhre(Trachea)

Speiseröhre(Oesophagus)

Gaumen -mandeln

Stimmlippen

Kehldeckel(Er schließt die Luftröhreab, wenn etwasgeschluckt werden soll.)

Kehldeckel(Epiglottis)

Taschen- falten, („falscheStimmbänder”)

Stimm- lippen („echte Stimm-bänder”)

SchilddrüseLuftstrom desAusatems

Luftröhre(Trachea)

Muskulaturfür dieStimm-bänder

Ring-knorpel

OKTOBER 2012

Lustvoll Singen – Singworkshop in der Bildungswerkstatt mit Raffaela Gassner Samstag, 20. Oktober 2012, 14–18 UhrFür alle, die Freude am Singen haben oder diese (wieder)entdecken wollen – keine Vorkenntnisse nötig!Wir stimmen unser Instrument Körper mit spielerischen und genussvollen Atem- und Wahrnehmungs übungen. Wir erproben unsere Stimmen in allen möglichen Klangfarben mit Liedern aus aller Welt. Aufeinander hörend finden wir zu einem Zusammenklang, in dem jede Stimme ihren Raum hat. Je nach Wetterlage werden wir auch im Wald und auf derWiese singen, auf die Natur lauschen und mit einem Lied antworten. Durch neue Erfahrungen mit der Stimme können wireinen befreiten Umgang mit ihr gewinnen und unsere stimmlichen Ausdrucksmöglichkeiten erweitern.

Mitbringen: bequeme Kleidung, warme Socken, gerne ein Lied Beitrag: 40,– Euro inkl. Jause und LiedtexteAnmeldung: Tel.: 02239/2312 oder E-Mail: [email protected]: Raffaela Gassner, Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin nach Schlaffhorst-Andersen, Stimmbildnerin bei der GesundheitsGymnastik-KursleiterInnen-Ausbildung

Atemstellung:Die Stimmbändersind locker geöff-net, der Luftstromgeht in beide Rich-tungen ungehin-dert durch.

Die Stimmbändersind beim Mann2–2,4 cm lang, bei der Frau etwas kürzer.

Phonationsstellung(um einen Laut zugeben):Die Stimmbändersind mit einer be-stimmten Spannunggeschlossen. Dervon unten kom-mende Luftstromzwängt sich durchund versetzt sie inSchwingung, wo-durch Schallwellenentstehen.

·

Stimmbänder

Kehlkopf undLuftröhre

Schildknorpel,dahinter liegt derSprechapparat.

Ringknorpel

Knorpelspangen

Bronchien

Bildungs-werkstattInstitut für kreatives LernenHaus Königsbühel2384 Breitenfurt, Römerweg 13

Page 16: Brennnessel 53, Oktober 2012

16 BRENNNESSEL

http://breitenfurt.gruene.at

BRENNNESSELDas Blatt der Breitenfurter Grünen

Redaktion:OStR. Mag. Norbert Rass Mag. Susanne HartigIngrid KitzwögererMag. Romana WiesingerDr. Eva MößlerThomas Vavrinek

Gestaltung, Druckproduktion:Atelier Tintifax [email protected]

Gedruckt auf Alterna Design, hergestellt aus100 % total chlor frei

gebleichtem Zellstoff

Falls Sie dieBRENNNESSEL nicht imBriefkasten vorfinden,

liegt es vielleicht daran, dass der Aufkleber

„Kein Werbematerial“ die Zustellung der Post -wurfsendung verhindert.

Sollten Sie an der BRENNNESSEL Interesse

haben, teilen Sie unsdas bitte per Telefon

oder E-Mail [email protected]

Die Breitenfurter Grünen sind für Sie da

OStR. Mag. Norbert Rass, Tel. 02239/45672384 Breitenfurt, Kreuzwiesensteig 17

Mag. Susanne Hartig, Tel. 02239/23302384 Breitenfurt, Hauptstraße 90

Ingrid Kitzwögerer, Tel. 02239/29842384 Breitenfurt, Georg-Sigl-Straße 16

Mag. Romana Wiesinger, Tel. 02239/48902384 Breitenfurt, Föhrengasse 2

OKTOBER 2012

Termine © Termine © Termine © Termine

16.11.2012, 19:30 Uhr, Dorfgemeinschaft Breitenfurt, Festsaal, Georg-Sigl-Str. 9

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