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Band 66 "1 Bficherbesprechungen 377 Heft S (1934)_] liegenden drehenden Ofen, so dab die Struktur der Formlinge nicht durch Zerreiben zerstdrt wird. Die Aktivierung dauert bei etwa 8000 etwa 8--16 Std. Die so bereiteten Aktivkohlen ffir Gasmasken- ffillung, Gewinnung von Benzin aus Erdgas u. dgl. besitzen gleichmfigige Stfickgrdl~e, hdchste Aktivit~t und grdgte mechanisehe Festigkeit. Pr. Biicherbesprechungen. Chemisehe Unterriehtsversuche in ausgewiihiten Beispielen. Von Prof. Dr.H. Rhefnboldt, Bonn. 326Seiten mit ll2Abb. (Dresden 1934, Theodor Steinkopff.) Preis RM 10.--. Die praktische Ausbildung der Chemielehrer war bisher an den meisten Hochschulen und Universit~ten mehr oder weniger an den Laboratoriumsunterricht ffir Chemiker gekoppelt und damit vorwiegend auf analytische Arbeiten gerichtet, w~ihrend dasjenige, was die Lehramtskandidaten am meisten fflr ihren kfinftigen Beruf brauchen: Fertigkeit im Aufbau, in der Vorffihrung und der didaktischen Auswertung yon Unterrichtsversuchen -- meistens kaum oder nur stiefmfitterlich gelehrt wurde. In der Erkenntnis dieses MiiSverh~ltnisses hat der Verfasser des vor- liegenden Buches, seit er in Bonn mit der Heran- bildung der kfinftigen Chemielehrer betraut war, ffir diese die analytischen Aufgaben beschr~inkt und das Hauptgewicht auf die Kanst unterrichtlichen Experi- mentierens gelegt. Aus den bei diesem apparativ- experimentellen Praktikum gesammelten Erfahrungen heraus ist dieses Bueh entstanden; es will dem Lehr- amtsstudierenden ein Leitfaden w~ihrend ihres Stu- diums und bei ihrer sp~iteren Berufst~tigkeit ein grtindlicher und zuverl~issiger Berater sein. Um ein solches durchaus neuartiges Buch, mit dem sich keine der ~lteren Schriften fiber Experi- mentiertechnik angesichts dieser besonderen Ziel- setzung und des streng erwogenen p~idagogischen Zuschnittes vergleichen 1NSt, nach dem l~ingst schon starkes Bedfirfnis empfunden wurde, zu schaffen, muBten sich im Verf. in gleichem MaBe praktische experimentaltechnische Erfahrung, besondere p~ida- gogische Veranlagung und begeisterte Hingabe an elne verantwortungsreiche Unterrichtsaufgabe ver- einen, die vielleicht bei vielen Fachkollegen gegen- fiber der Forschungsarbeit nicht immer allzu hoch bewertet wird. Diese Merkmale treten dem Leser des Buches auf Schritt und Tritt entgegen. Die einleitenden Vorbemerkungen und Richtlinien sind geradezu genugreich zu lesen. Die Auswahl und Gruppierung der einzelnen Aufgaben ist denkbar geschickt und sinnvoll. Die den einzelnen Versuchen zugrunde- liegenden Vorg~inge sind in der Regel nur knapp in eine Formelgleiehung gefaBt, fiber die Theorie kann sich der Studierende anderweit orientieren; hingegen wird durch Nennung yon Namen und Daten und dutch Hinweise auf Originalverdffentlichungen die histo- rische Seite sorglich gepflegt. Die Versuche selbst werden an Hand vorzfiglicher Abbfldungen mit mdglichst einfachen und bew/ihrten Mitteln zugerfistet; auf Fehlerquellen, Gefahrenmomente und Sicherheits- vorkehrungen wird besonders Bedacht genommen, ebenso auf die zeitliche Disposition bei der Vorffihrung. In die Anleitung eingestreute Fragezeichen regen zum Nachdenken fiber Grund und Zweck einzelner MaBnahmen an und zeigen zugleich, wo fiberall der Lehrende im Unterricht zu erl~iutern hat. Jeder Hochschullehrer, der auf eigene Erfah- rungen im Experimentalunterricht zurfickhliekt, wird mit Freude und GenuB in diesem trefflichen Buch lesen und es sich nutzbar machen. Alle diejenigen aber, an die es sich in erster Linie wendet, d. h. die in der Aushildung begriffenen und bereits im Beruf stehenden Chemielehrer, gewinnen in ihm einen un- gemein wertvollen, bisher noch nicht vorhandenen Ffihrer und Ratgeber. DaB das Werk trotz aller Bewegtheit unserer Tage so glficklich gediehen ist, und dab auch der Ladenpreis bei bester Ansstattung ein erschwingliches Format angenommen hat, daffir gebfihrt dem Verfasser wie dem Verleger besonderer Dank. Heinrich Menzel. Solvents. Von Thos. H. Durrans. 3. erw. Aufl. XIII u. 205 Seiten. (London 1933, Chapman & Hall Ltd.) Preis geb. l0 s. 6 d.- Deutsche, neu bearbeitete Ausgabe von O. Merz, L/Jsungsmittel und Weich- machungsmittel. (Band 53 der Monographien fiber Chemisch-Technische Fabrikations-Methoden.) 234 S. mit 5 Abb. und 5Tabellen. (Hallea. d. S. 1033, Wil- helm Knapp.) Preis geh. RM 16.50, geb. RM 18.--. Der Inhalt gliedert sich in einen allgemeinen Tell, der in leicht verst~ndlicher Schreibweise einige allgemeine Darlegungen fiber den LBsevorgang, die Liisekraft bringt. Dann folgen Ausffihrungen fiber weichmachende Ldsungsmittel, fiber das LBsungs- mittelgleichgewicht, die Viskosit~it, den Dampfdruck und die Verdampfungsgeschwindigkeit, die Ent- flammbarkeit, Giftigkeit (und in der deutschen Ausgabe fiber die Rfickgewinnung der LOsungsmittel). Der zweite spezielle Tell bringt dann systematisch geordnet die Beschreibung der einzelnen L~Ssungs- mittel mit Angaben ihrer wesentlichsten Nennzahlen. Sehr beachtenswert sind die ausgew~hlten Literatur- und Patentverweise, so dab der erfahrene Leser jederzeit die MBglichkeit hat, die Originalliteratur leicht und rasch aufzufinden. Die Bficher sind ffir den Techniker bestimmt, dem werden sie bestimmt auch gute und wertvolle Dienste leisten. J. ReitstBtter (Berlin). Die chemischen Kampfstoffe und die lndustrie- giftstoffe. Von Dr. Waiter Utermark. (104 SeKen mit 19 Tabellen und einer Tafel mit Abb. (Hamburg 1933, Otto Meissners Verlag.) Preis geb. RM 1.50. Das elementare kleine Heftchen soil nach einem Geleitwort yon H. Remy den Luftsehutznothelfern die Grundlagen der Anwendung der ehemischen Kampfstoffe und der dagegen zu treffenden Sehutz- malSnahmen beibringen. Ubertreibungen der Sehreck- nisse sind im allgemeinen vermieden bis auf die unriehtige Angabe, dab die Gase bei bestimmtem Oehalt in einer Minute t/Steten; im fibrigen wird das fibliche Material gegeben. Die gleichzeitige Behand- lung der Industriegiftstoffe ist sehr zu begrfiBen und wertvoller als die chemischen Abhandlungen fiber die Kampfstoffe. Da das Bueh offensichtlich auch wei- teren Nreisen dienen soil, mfigten die Fragen des Luftschutzes, soweit sie die nicht mit Gasmasken versehenen Personen betreffen, ausffihrlicher dar- gestellt werden, z. B. solche Fragen: wie macht man Tfir und Fenster gasdicht ? Hier fehlt es noch sehr an Einzelanweisungen. A. Kuhn. Die Katalyse in der angewandten Chemie. Von T. P. Hilditch. (Ubersetzt und mit Erg/inzungen

BÜcherbesprechungen

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Band 66 "1 Bficherbesprechungen 377 Heft S (1934)_]

liegenden drehenden Ofen, so dab die Struktur der Formlinge nicht durch Zerreiben zerstdrt wird. Die Aktivierung dauert bei etwa 8000 etwa 8--16 Std.

Die so bereiteten Aktivkohlen ffir Gasmasken- ffillung, Gewinnung von Benzin aus Erdgas u. dgl. besitzen gleichmfigige Stfickgrdl~e, hdchste Aktivit~t und grdgte mechanisehe Festigkeit. Pr.

Biicherbesprechungen. Chemisehe Unterriehtsversuche in ausgewiihiten

Beispielen. Von Prof. Dr.H. R h e f n b o l d t , Bonn. 326Seiten mit l l2Abb. (Dresden 1934, Theodor Steinkopff.) Preis RM 10.--.

Die praktische Ausbildung der Chemielehrer war bisher an den meisten Hochschulen und Universit~ten mehr oder weniger an den Laboratoriumsunterricht ffir Chemiker gekoppelt und damit vorwiegend auf analytische Arbeiten gerichtet, w~ihrend dasjenige, was die Lehramtskandidaten am meisten fflr ihren kfinftigen Beruf brauchen: Fertigkeit im Aufbau, in der Vorffihrung und der didaktischen Auswertung yon Unterrichtsversuchen - - meistens kaum oder nur stiefmfitterlich gelehrt wurde. In der Erkenntnis dieses MiiSverh~ltnisses hat der Verfasser des vor- liegenden Buches, seit er in Bonn mit der Heran- bildung der kfinftigen Chemielehrer betraut war, ffir diese die analytischen Aufgaben beschr~inkt und das Hauptgewicht auf die Kanst unterrichtlichen Experi- mentierens gelegt. Aus den bei diesem apparativ- experimentellen Praktikum gesammelten Erfahrungen heraus ist dieses Bueh entstanden; es will dem Lehr- amtsstudierenden ein Leitfaden w~ihrend ihres Stu- diums und bei ihrer sp~iteren Berufst~tigkeit ein grtindlicher und zuverl~issiger Berater sein.

Um ein solches durchaus neuartiges Buch, mit dem sich keine der ~lteren Schriften fiber Experi- mentiertechnik angesichts dieser besonderen Ziel- setzung und des streng erwogenen p~idagogischen Zuschnittes vergleichen 1NSt, nach dem l~ingst schon starkes Bedfirfnis empfunden wurde, zu schaffen, muBten sich im Verf. in gleichem MaBe praktische experimentaltechnische Erfahrung, besondere p~ida- gogische Veranlagung und begeisterte Hingabe an elne verantwortungsreiche Unterrichtsaufgabe ver- einen, die vielleicht bei vielen Fachkollegen gegen- fiber der Forschungsarbeit nicht immer allzu hoch bewertet wird.

Diese Merkmale treten dem Leser des Buches auf Schritt und Tritt entgegen. Die einleitenden Vorbemerkungen und Richtlinien sind geradezu genugreich zu lesen. Die Auswahl und Gruppierung der einzelnen Aufgaben ist denkbar geschickt und sinnvoll. Die den einzelnen Versuchen zugrunde- liegenden Vorg~inge sind in der Regel nur knapp in eine Formelgleiehung gefaBt, fiber die Theorie kann sich der Studierende anderweit orientieren; hingegen wird durch Nennung yon Namen und Daten und dutch Hinweise auf Originalverdffentlichungen die histo- rische Seite sorglich gepflegt. Die Versuche selbst werden an Hand vorzfiglicher Abbfldungen mit mdglichst einfachen und bew/ihrten Mitteln zugerfistet; auf Fehlerquellen, Gefahrenmomente und Sicherheits- vorkehrungen wird besonders Bedacht genommen, ebenso auf die zeitliche Disposition bei der Vorffihrung. In die Anleitung eingestreute Fragezeichen regen zum Nachdenken fiber Grund und Zweck einzelner

MaBnahmen an und zeigen zugleich, wo fiberall der Lehrende im Unterricht zu erl~iutern hat.

Jeder Hochschullehrer, der auf eigene Erfah- rungen im Experimentalunterricht zurfickhliekt, wird mit Freude und GenuB in diesem trefflichen Buch lesen und es sich nutzbar machen. Alle diejenigen aber, an die es sich in erster Linie wendet, d. h. die in der Aushildung begriffenen und bereits im Beruf stehenden Chemielehrer, gewinnen in ihm einen un- gemein wertvollen, bisher noch nicht vorhandenen Ffihrer und Ratgeber. DaB das Werk trotz aller Bewegtheit unserer Tage so glficklich gediehen ist, und dab auch der Ladenpreis bei bester Ansstattung ein erschwingliches Format angenommen hat, daffir gebfihrt dem Verfasser wie dem Verleger besonderer Dank. Heinrich Menzel.

Solvents. Von Thos. H. D u r r a n s . 3. erw. Aufl. XIII u. 205 Seiten. (London 1933, Chapman & Hall Ltd.) Preis geb. l0 s. 6 d . - Deutsche, neu bearbeitete Ausgabe von O. Merz, L/Jsungsmittel und Weich- machungsmittel. (Band 53 der Monographien fiber Chemisch-Technische Fabrikations-Methoden.) 234 S. mit 5 Abb. und 5Tabellen. (Hallea. d. S. 1033, Wil- helm Knapp.) Preis geh. RM 16.50, geb. RM 18.--.

Der Inhalt gliedert sich in einen allgemeinen Tell, der in leicht verst~ndlicher Schreibweise einige allgemeine Darlegungen fiber den LBsevorgang, die Liisekraft bringt. Dann folgen Ausffihrungen fiber weichmachende Ldsungsmittel, fiber das LBsungs- mittelgleichgewicht, die Viskosit~it, den Dampfdruck und die Verdampfungsgeschwindigkeit, die Ent- flammbarkeit, Giftigkeit (und in der deutschen Ausgabe fiber die Rfickgewinnung der LOsungsmittel). Der zweite spezielle Tell bringt dann systematisch geordnet die Beschreibung der einzelnen L~Ssungs- mittel mit Angaben ihrer wesentlichsten Nennzahlen. Sehr beachtenswert sind die ausgew~hlten Literatur- und Patentverweise, so dab der erfahrene Leser jederzeit die MBglichkeit hat, die Originalliteratur leicht und rasch aufzufinden. Die Bficher sind ffir den Techniker bestimmt, dem werden sie bestimmt auch gute und wertvolle Dienste leisten.

J. ReitstBtter (Berlin).

Die chemischen Kampfstoffe und die lndustrie- giftstoffe. Von Dr. Waiter U t e r m a r k . (104 SeKen mit 19 Tabellen und einer Tafel mit Abb. (Hamburg 1933, Otto Meissners Verlag.) Preis geb. RM 1.50.

Das elementare kleine Heftchen soil nach einem Geleitwort yon H. Remy den Luftsehutznothelfern die Grundlagen der Anwendung der ehemischen Kampfstoffe und der dagegen zu treffenden Sehutz- malSnahmen beibringen. Ubertreibungen der Sehreck- nisse sind im allgemeinen vermieden bis auf die

unriehtige Angabe, dab die Gase bei bestimmtem Oehalt in einer Minute t/Steten; im fibrigen wird das fibliche Material gegeben. Die gleichzeitige Behand- lung der Industriegiftstoffe ist sehr zu begrfiBen und wertvoller als die chemischen Abhandlungen fiber die Kampfstoffe. Da das Bueh offensichtlich auch wei- teren Nreisen dienen soil, mfigten die Fragen des Luftschutzes, soweit sie die nicht mit Gasmasken versehenen Personen betreffen, ausffihrlicher dar- gestellt werden, z. B. solche Fragen: wie macht man Tfir und Fenster gasdicht ? Hier fehlt es noch sehr an Einzelanweisungen. A. Kuhn.

Die Katalyse in der angewandten Chemie. Von T. P. Hi ld i t ch . (Ubersetzt und mit Erg/inzungen

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378 B f i c h e r b e s p r e e h u n g e n 1- Kollold - LZeitschrift

versehen yon Dr. Erich N a u j o k s , Konstanz i .B.) (Leipzig 1932, Akadem. Verlagsgesellschaft m. b. H.) Preis geh. RM 20.--; geb. RM 22.--.

Das Buch nimmt eine glfickliehe Zwisehenlage ein zwischen der uferlosen Empirie auI der einen, und der bodenlosen Theorie auf der anderen Seite. Nach 60 Seiten fber die allgemeinen Grundlagen der Katalyse, die zwar sehr interessant geschrieben sind, aber dem Stande der Wissensehaft auf diesem Oe- biete entsprechend, nicht sehr viel bieten k6nnen, folgt der Hauptteil, der auf 250 Seiten eine sehr plastische Ubersicht aller technisch wiehtigen kata- lytisehen Prozesse gibt. Davon sind etwa zwei Drittel der heterogenen Katalyse gewidmet. H ie r wird die Herstellung yon Wasserstoff, Nethan, Methanol aus Wassergas, die Ammoniak- und Harnstoffsynthesen, die Ammoniakoxydation, die Oewinnung yon Sehwe- fels~iure und Chlor, sowie die Hydrierung, Dehydrie- rung und Dehydratisierung organischer K6rper be- schrieben. Der Rest des Buches handelt yon tech- nischen Fermentreaktionen und homogenen Kata- lysen in Flfissigkeiten.

Das chemische Oerippe all dieser Reaktionen wird klar aufgezeichnet, ohne eigentliehe technisehe Anleitung. Den st~irksten Eindruek macht die Straff- heir, mit der sich der Verfasser an die Haupttatsachen h~ilt und die Oleichm/iBigkeit der Oewichtsverteilung. Das Werk wird den Studenten ausgezeichnete Dienste leisten und auch sonst alien, die dem Gegenstande ferner stehend, sich darin schnell zu orientieren w/inschen. M. Polanyi.

Die Harze. Von A. T s c h i r c h und E. S tock . Bd. I. (Berlin 1933, Borntraeger.) Preis geheftet RM 47.25, geb. RN 52.--.

In diesem ersten Band der Neuauflage tier Tsch i rch ' schen ,,Harze und Harzbeh/ilter", die

seit Jahren vergriffen sind, wird eine eingehende, tiefgr0ndige Darsfellung der morphologischen, phy- sikalischen und chemischen Eigenschaften der Harze geboten. Dabei fehlt auch die Er6rterung kolloid- ehemiseher Probleme nicht, ja sie linden in einem besonderen Napitel ihre Beschreibung. Es handelt sich hier in erster Linie um die Dispersit~it tier Bal- same und der in den HarzbehNtern gebildeten Harz- s~iuren und um den Emulsoidcharakter der I-larze, weiterhin abet auch um die technich ausgefibten Koaleszenzverfahren. Technologisch interessiert be- sonders die ebenfalls in einem Sonderkapitel be- schriebene und auch farbig abgebildete Kapillar- analyse, um die sich besonders E. S t o c k sehr ver- dient gemacht hat. Aber auch zahlreiche andere, die Kolloidchemie nicht direkt berfhrende Kapitel, und zwar ganz besonders das]enige fiber die Ent- wicklungsgeschichte der Harzsubstanz, giber Um- lagerungen, Isomerisationen und Polymerisationen bieten eine solche Fflle allgemein interessanten Materials, daft das Buch auch dem kolloidchemiseh eingestellten Leser aufs w~irmste empfohlen werden kann. H. Wagner.

Teehnisehes Auskunf t sbueh f/ir das Jahr 1934. 39. Jahrg. 1391 Seiten und 40 Seiten Tabellen. (Kleinwittenberg a. E., Joly Auskunftsbuch-Verlag.) Preis geb. RM 9.50.

Der neue Jahrgang des bekannten und bew~ihr- ten Auskunftsbuches ist wiederum auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Der Inhalt hat gegen alas vorige j ahr eine Erweiterung um rund 60 Seiten erfahren; dennoch ist tier Preis der alte geblieben. Die Fachleute tier technischen und chemisch-teeh- nisehen Industrien werden nach wie vor gem zu diesem raseh und zuverl~issig orientierenden, ganz auf die Praxis eingestellten Buche greifen.

Patent -Te i l . Herausgegeben yon Patentanwalt Dr. phil., Dr. te&n., Dipl.-lng. J. R eit s t 6 t t e r , Berlin-Steglitz.

Wiedergewinnung yon Oasen und D/impfen aus Gas-Dampf-Gemischen mittels technischer Adsorptionsstoffe.

Von Dr.-In K. F r a n z Kr c z i l ( A u s s i g , Elbe) . (Eingegangen am 21. Dezember 1933.)

Die Gewinnung bzw. Wiedergewinnung von D/impfen aus solchen enthaltenden Gasgemischen ist f f r die Technik yon grN~ter Bedeutung. Aus diesem Grunde erseheint es gereehtfertigt, die Fort- schritte zusammenfassend darzustellen, welche auf diesem Gebiete der Adsorptionstechnik innerhalb bestimmter Zeitabschnitte gemacht wurden. Im folgenden ist nun die technische Weiterenwicklung tier Wiedergewinnung yon Gasen und D/impfen mittels aktiver Stoffe an Hand der im Jahre 1933 erteilten deutsehen Reichspatente kritisch besprochen.

1. V o r r e i n i g u n g der G a s - - D a m p f - G e m i s c h e . Die Wirkungsdauer einer Adsorptionsanlage

htingt in hohem Mage yon der Reinheit des Gas- - Dampf-Gemisches ab. Wtihrend die bei der L6sungs- mittelrfckgewinnung in den verschiedensten lndu- striezweigen anfallenden Gas--Dampf-Gemische im

allgemeinen frei yon st6renden Verunreinigungen sind, ist dies bei Kokerei-, Oasanstalts- oder Schwelgasen nicht der Fall. Hier machen sich die in den Oasen in geringen Mengen vorhandenen hochmolekularen Stoffe, vor allem Teerbestandteile und Naphthaline st6rend bemerkbar, denn diese werden ebenfalls yon dem Adsorbens zurfickgehalten, jedoch beim Aus- treiben tier adsorbierten D~impfe mit WasserdampI nur unvollst~ndig entfernt. Diese Teerbestandteile reichern sich an der Oberfl/iche des aktiven Stoffes im Laufe der Zeit an und bewirken eine allm~ihliche Abnahme der Leistung einer Adsorptionsanlage.

Aus diesem Grunde mfssen die Nokerei-, Gas- anstalts- oder Schwelgase einer Vorreinigung-unter- worfen werden, dutch welche diese hochmolekularen Stoffe aus den Gasgemischen entfernt werden. Diese seh~idlichen Teerbestandieile oder Naphthaline k6n- hen durch Adsorption an por0se Stoffe, dutch Wa-