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108 Blick auf die Küste von einem der höchsten Aussichtspunkte auf dem Cabot Trail (North Mountain) Cabot Trail – Panoramastraße fast am Ende der Welt Hierher zum nördlichen Zipfel der Kanada-Provinz Nova Scotia reisen wir wegen der Natur, der rauen Schönheit der Landschaft, den bewaldeten Bergen und Tälern. Wir kommen aber auch, weil der Cabot Trail einer der schönsten Küstenstraßen dieser Er- de sein soll. Wir waren vor drei Jahren schon einmal hier. Dieser Teil Kanadas hatte es uns damals angetan: wild die Küste, wenig Menschen, viele Tiere und eine unendliche Natur. Wir sind vor der Fahrt sehr gespannt wie uns diese Landschaft und dieser Teil Kanadas gefallen wird. John Cabot Benannt ist der Trail nach John Cabot, der 1497 als erster Europäer die Insel erkundete. Als er am 24. Juni 1497 irgendwo hier das erste Mal dieses Land betreten hatte und 1773 die ersten Siedler aus Schottland am Cape Breton Fuß fassten, dürften sich diese gefragt haben, wohin sie nun eigentlich weitergehen sollen, da man damals vor lauter Bäu- men den Wald nicht sah. Sie trafen auf freundliche Menschen, die sie dabei unterstützen, hier hei- misch zu werden. Mittlerweile fällt die Orientierung deutlich leich- ter. Es gibt den ausgeschilderten Cabot Trail, Orte, kleine Gemeinden, Campgrounds, Motels, Restau- rants. Eine wenig besiedelte Gegend, in der es sich aushalten lässt. Und eine Landschaft, für die man sich als Besucher Zeit nehmen sollte. Der Trail ist nur 300 Kilometer lang. Mit dem Auto oder Wohnmobil kann man das als bequeme Tagestour betrachten – sollte man aber nicht. Man muss sich Zeit lassen für diese Tour – drei Tage sind unserer Meinung nach das Mindeste für diese Landschaft, wenn man sie sich etwas erwandern möchte. Oder Wale und andere Tiere beobachten, die hier im Nationalpark zu finden sind – wenn man viel Glück hat oder einen kundigen Scout, der einen zu den richtigen Plätzen führen kann.

Cabot Trail – Panoramastraße fast am Ende der Welt€¦ · John Cabot Benannt ist der Trail nach John Cabot, der 1497 als erster Europäer die Insel erkundete. Als er am 24. Juni

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Blick auf die Küste von einem der höchsten Aussichtspunkte auf dem Cabot Trail (North Mountain)

Cabot Trail – Panoramastraße fast am Ende der Welt

Hierher zum nördlichen Zipfel der Kanada-Provinz Nova Scotia reisen wir wegen der Natur, der rauen Schönheit der Landschaft, den bewaldeten Bergen und Tälern. Wir kommen aber auch, weil der Cabot Trail einer der schönsten Küstenstraßen dieser Er-de sein soll.

Wir waren vor drei Jahren schon einmal hier. Dieser Teil Kanadas hatte es uns damals angetan: wild die Küste, wenig Menschen, viele Tiere und eine unendliche Natur. Wir sind vor der Fahrt sehr gespannt wie uns diese Landschaft und dieser Teil Kanadas gefallen wird.

John CabotBenannt ist der Trail nach John Cabot, der 1497 als erster Europäer die Insel erkundete. Als er am 24. Juni 1497 irgendwo hier das erste Mal dieses Land betreten hatte und 1773 die ersten Siedler aus Schottland am Cape Breton Fuß fassten, dürften sich diese gefragt haben, wohin sie nun eigentlich

weitergehen sollen, da man damals vor lauter Bäu-men den Wald nicht sah. Sie trafen auf freundliche Menschen, die sie dabei unterstützen, hier hei-misch zu werden.

Mittlerweile fällt die Orientierung deutlich leich-ter. Es gibt den ausgeschilderten Cabot Trail, Orte, kleine Gemeinden, Campgrounds, Motels, Restau-rants. Eine wenig besiedelte Gegend, in der es sich aushalten lässt. Und eine Landschaft, für die man sich als Besucher Zeit nehmen sollte.

Der Trail ist nur 300 Kilometer lang. Mit dem Auto oder Wohnmobil kann man das als bequeme Tagestour betrachten – sollte man aber nicht. Man muss sich Zeit lassen für diese Tour – drei Tage sind unserer Meinung nach das Mindeste für diese Landschaft, wenn man sie sich etwas erwandern möchte. Oder Wale und andere Tiere beobachten, die hier im Nationalpark zu finden sind – wenn man viel Glück hat oder einen kundigen Scout, der einen zu den richtigen Plätzen führen kann.

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Man darf hier nicht vergessen, dass man sich abseits der offiziellen Trails mit-ten im Naturschutzgebiet mit Wildtieren befindet. Informationen über das richtige Verhalten sind hier Lebenswichtig. Man bekommt sie an den Informationsstellen der Parkverwaltung. Man sollte dort unbe-dingt einen Halt einlegen.

Giovanni Cabotoenglisch John Cabot, venezianisch Zuan Caboto* um 1450 in Genua, † 1498 auf See Italienischer Seefahrer und Entdecker in englischen Diens-ten. Er gilt nach den Wikingern im 11. Jahrhundert als ers-ter europäischer Entdecker, der das nordamerikanische Festland 1497 hier erreichte (Kolumbus entdeckte 1492 Mit-telamerika – die Bahamas und Antillen).

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Am Beginn des Cabot Trail nach der Einfahrt zum Cape Breton Highland Nationalpark

Ein Stück der Küstenstraße

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Der Highway ist als Ringstraße angelegt und läuft auf einer Länge von 300 Kilome-tern zwischen den Orten Chéticamp und Ingonish. Es empfiehlt sich, von Baddeck aus die Straße im Uhrzeigersinn zu fah-ren, nachdem man hier übernachtet und das Bell Museum angeschaut hat. Bei Chéticamp an der Westküste gelangt man dann auf den ursprünglichen Trail, des-sen Bau 1932 abgeschlossen und seither mehrfach ausgebaut wurde.

Bei Chéticamp gelangt man in den 1936 zum „Cape Breton Highland Natio-nalpark“ erklärten nördlichen Teil der In-sel. Chéticamp erinnerte wie auch andere Ortsnamen in dieser Region daran, dass dieser Landstrich ehemals eine Kolonie der Franzosen gewesen ist. Im 18. Jahr-hundert gab es etliche Kämpfe zwischen Engländern und Franzosen um die Vor-machtsstellung am Golf von St. Lorenz. Die eindrucksvollsten militärischen Bauten in Nova Scotia, die davon zeugen, sind die Festung Louisbourg hier auf der Insel so-wie die Zitadelle in Halifax.

Das Auf und Ab der Straße entlang der Westküste darf getrost als spektakulärster Abschnitt des Cabot Trail gelten, trotz der dort vorhandenen Baustellen. Aber davon später mehr.

Und wer Lust, Zeit und gut zu Fuß ist, der kann eine Wanderung auf dem Skyline Trail machen, die am French Mountain be-ginnt. Dieser Trail ist spektakulär. Es geht auf beiden Seiten steil bergab. Man sollte trittsicher und schwindelfrei sein. Man be-

kommt hier eine tolle Aussicht auf Meer und Berge.

Zwischen Pleasant Bay und Neil’s Har-bour an der Ostseite von Cape Breton überwindet der Cabot Trail den 457 hohen North Mountain. In der Gemeinde Cape North zweigt eine Straße ab, die später zu einer unbefestigten Piste wird und in Meat Cove endet. Für Camper welche die Ein-samkeit mögen, ein hervorragender Platz, um wenigstens eine Nacht an diesem ent-legenen Ort zu verbringen. Das empfiehlt uns ein reisendes Paar aus Deutschland ganz zu Beginn unserer Tour. Wir haben diesen Abstecher nicht gemacht, da die Saison noch nicht begonnen hat und es unklar war, ob wir dort tatsächlich über-nachten können.

In Ingonish verlässt man dann auf dem Cape Breton Trail den Nationalpark. Danach geht es noch einmal hoch hinauf auf den Smokey Mountain. Und auch hier sollte man reisen statt rasen, denn der Blick über die Küste während der Abfahrt ist bei klarem Wetter ungemein beeindru-ckend. Bei der Abfahrt ist man schon er-staunt, mit welchem Mut die kanadischen Straßenbauer solch steile und lange Ab-fahrten fast ohne Kurven bauen.

Bevor man Baddeck erreicht, kann man entweder Richtung Englishtown abbiegen, dort in einem alten Bus – wie auf Seite 22 zu sehen – einen Imbiss zu sich nehmen und dann weiter nach Baddeck fahren. Oder man umrundet bei schönem Wetter noch die malerische St. Anns Bay.

Cabot Trail – die Strecke

Cabot Trail – etwa 300 km von Chéti-camp nach Ingonish oder umgekehrt.

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Diese Panorama-straße gilt zurecht als eine der schöns-ten Küstenstraße des nordamerikani-schen Kontinents.

Panorama zum NiederknienWenn man den „Cabot Trail“ ein Stück weit gefahren ist, bekommt man das Ge-fühl, er windet sich in gefühlten 1000 Kur-ven durch das Hochland der Insel..

Wir halten immer wieder an, weil wir nicht glauben können, was wir sehen: Die raue Felsküste, noch weitgehend unbe-laubte Wälder, die sich wie grauer Samt an die Hügel schmiegen, Leuchttürme und einsame Buchten mit weißen Sandsträn-den. Und alles stets begleitet vom Schim-mern des stets tiefblauen Atlantiks.

Wir hatten Glück mit dem Wetter. Ein strahlend blauer Himmel an beiden Tagen begleitet unsere Fahrt über diesen Trail.

Diese Panoramastraße gilt zurecht als die schönste Küstenstraße des ganzen nordamerikanischen Kontinents. Wir ken-nen einige der herausragenden Straßen hier in Kanada und den USA. Dieser Trail reiht sich nahtlos in diese Reihe der gro-ßen Straßen ein. Wobei die Trails in den Rocky Mountains spektakulärer sind und die Landschaften deutlich gewaltiger. Auch die Küstenlandschaften am Pazifik

sind beeindruckender. Das liegt an den dort vorhandenen Regenwäldern und den gewaltigen Bäumen.

Wir schätzen die Unberührtheit der Natur, den wenigen Verkehr und die Ruhe und Schönheit, welche diese Naturland-schaft ausstrahlt. Ausnahmen sind da-bei die großen Baustellen an der Straße, die aber nach dem langen Winter wohl einfach notwendig sind. Der Winter hatte dieses Jahr mit bis zu drei Meter Schnee seine deutlichen Spuren in Form von ge-waltigen Schlaglöchern hinterlassen.

Wir übernachten mitten im Park am „Big Intervale Campingplatz“. Ein Paar mit vier Hunden und ein junges Paar mit Zelt sind unsere Nachbarn für diese Nacht.

Der Cabot Trail wird zumeist als Küs-tenstraße beschrieben. Das stimmt so nur zum Teil. Lange Teilstrecken führen über alpines Gelände, das dann immer wieder einen Blick auf das Wasser des Atlantiks zulässt. Oft hat man das Gefühl, eine Fahrt im Hochgebirge durchzuführen und ist dann verblüfft, wenn sich der Atlantik nach einer Kurve wieder grandios darstellt.

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Fench Lake – Bergsee am Cabot Trail

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Immer wieder: Elche Ostküste erreicht

Baustellen auf der Trailstraße

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Ein „Follow me“ Auto für unsAn heiklen und engen Stellen wurde der Verkehr mit Hilfe von Funk und FOLLOW ME Fahrzeugen geregelt. Der Fahrer fuhr vor einem her und brachte uns sicher durch die Baustelle.

Das ging alles ziemlich zügig zu. Mit Hupe und Lichtsignalen wurden Baufahr-zeuge dirigiert, damit man schnell die en-gen Stellen passieren konnte.

Mitten im Park haben wir dann auf dem kleinen „Big Intervale Campground“ übernachtet. Von unserem einsamen Stell-platz mitten im Nationalpark waren es dann noch 60 km bis zum ersten Blick auf den Atlantik im Osten. Wir sind hier schon sehr früh zur Küste aufgebrochen.

„Big Intervale Campground“ mitten im Park Cab

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Atlantikküste am Cabot-Trail (Ostküste)

beruhigend. Die Straße ist durch-gängig in einem guten Zustand bzw. wurde gerade nach dem Winter ausgebessert. An keiner Stelle der Strecke fühlten wir uns unsicher, allenfalls hat der Blick direkt auf den unten liegenden At-lantik ein Kribbeln ausgelöst.

Wir sind von Chéticamp nach Ingonish Beach befahren – die Szenerie unterwegs war immer wieder spektakulär. Die „obe-re“ Hälfte des Trails im Bereich des Nationalparks haben wir von Chéticamp aus am Nachmittag bei bestem Wetter und toller Sicht befahren. Immer wieder wurde

angehalten und die Aussicht auf den Atlantik genossen. Ab dem „Big Intervale Campground“ ha-ben wir am zweiten Tag relativ früh die Ostküste bei Neils Har-bour erreicht. Über Ingonish, Kel-tic Lodge haben wir bei Ingonish Beach den Nationalpark verlassen und sind Richtung Baddeck wei-tergefahren. Dabei bietet die Stra-ße bis English Town noch wunder-bare Blicke auf Berge, Seen und den Atlantik, so dass auch hier der eine oder andere Halt absolut loh-nenswert war.

Der Cabot Trail endete für uns in Baddeck Campground.

In einigen Reiseführern und auch im Internet wird diskutiert, ob man im Uhrzeigersinn oder ent-gegengesetzt fahren soll, um bei den manchmal durchaus spekta-kulären Auf- oder Abfahrten nicht an der „gefährlichen“ Küstenseite fahren zu müssen. Dieses Prob-lem ist für den einen oder ande-ren ungeübten Passfahrer durch-aus überlegenswert. Die ganze Strecke ist perfekt mit starken Leitplanken abgesichert, es sind auf den Verkehrsschildern immer passende Geschwindigkeitsanga-ben vor Kurven angegeben, die Absicherung zur Küstenseite ist

Cabot Trail – Ostküste

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Abfahrt zur Ostküste (South Ingonish Ferry) Seenlandschaft

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Cabot Trail in der Morgensonne Frühstück direkt am Atlantik

Schulbus fährt den Cabot Trail

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Wanderweg entlang der Küste

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Leuchtturm Baddeck vor der Hafeneinfahrt

Baddeck

Die ersten europäischen Siedler waren katholische Missionare, die im Jahr 1629 von Frankreich nach Louisbourg kamen. Um 1790 ließ sich der Loyalist Captain Jonathan Jones und seine Familie nieder. Sie waren die ersten britischen Siedler, die Landrechte von der britischen Krone am Baddeck River erhielten. Ihnen folgten weitere Loyalisten und viele Immigranten aus Schottland. Viele Nachkommen dieser ersten Siedler leben heute in Baddeck.

Das Jahr 1885 veränderte Baddeck, als Alexander Graham Bell, seine Frau Mabel und ihre zwei jungen Töchter sich in ih-rem Haus in Beinn Bhreagh niederließen. Die Familie Bell trug viel zum kulturellen, sozialen und industriellen Fortschritt der Ortschaft bei. In seinem Labor, auf dem Hügel seines Anwesens, führte Bell viele Experimente durch, baute Boote, Drachen, Flugzeuge und gab dadurch vielen Men-schen Arbeit. Alexander Graham Bell ver-brachte die letzten 30 Jahre seines Lebens bis zu seinem Tod im Jahr 1922 zum Groß-teil in Baddeck.

Hier passierte wasIn Baddeck fand der erste kontrollierte Motorflug eines Fluggerätes im Britischen Empire und in Nordamerika statt. Der Sil-ver Dart, eines von Dr. Bells ersten Flug-geräten, hob am 23. Februar 1909 von der zugefrorenen Baddeck Bay ab. Ein Nach-bau dieses Fluggerätes ist im Bell-Muse-um zu sehen.

Ein anderes experimentelles Fahrzeug, das „HD-4“ Tragflügelboot mit zwei 350-PS-Motoren, stellte am 9. September 1919 mit 114 km/h einen neuen Ge-schwindigkeitsrekord auf, der 10 Jahre unangetas-tet blieb. Dieses Tragflügelboot von Bell ist noch im Original im Museum zu besichtigen. Zur ungefähr gleichen Zeit entstanden in Friedrichshafen am Bo-densee und in Norditalien ähnliche Fahrzeuge.

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Baddeck heuteEin netter kleiner Ort, der neben dem Bell-Museum einen kleinen Yachthafen, ein kleines Ortszentrum mit schönen Geschäf-ten, Lokalen, vielen Kirchen und einem Leuchtturm (siehe Bild) zu bieten hat.

Man wartet hier in den Geschäften vor allem auf Kreuzfahrttouristen, die ab Mai bis etwa Ende Oktober im Hafen von Syd-ney (siehe dazu Seite 132) anlegen.

Nach dem Besuch des Bell-Museums „überfallen“ die Touristen dann die kleine Stadt mit ihren netten Geschäften.

Vermutlich lebt es sich hier in Baddeck ganz gut, die Häuser sind gepflegt, es gibt tatsächlich eine Menge Lokale, eine große Post, eine Werft und viele interessante Ge-schäfte. Dieser Ort lebt wirklich!

Durch die Lage an einem Meeresarm, der direkten Zugang zum Atlantik bietet ist der Ort vor allem für Wassersportler attraktiv. Es liegen viele hochseetüchtige Yachten im Hafen und viele Bojen sind für Gastlieger verfügbar. Der Yachtclub hat noch viele Schiffe an Land, die zur Saison-eröffnung bis Ende Mai alle zu Wasser ge-lassen werden. Insgesamt ein netter Ort.

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Bell Fotografie und ...

Hafenansicht

... auf einer Parkbank

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Kunst im Krempelladen Postfächer in der Post

Tulpen Ende Mai – Fachausdruck Frühblüher

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Das Jahr 1885 ver-änderte Baddeck, als sich Alexander Graham Bell, seine Frau Mabel und ihre zwei Töchter in ih-rem Haus in Beinn Bhreagh niederlie-ßen. Die Familie trug viel zum kultu-rellen, sozialen und industriellen Fort-schritt des kleinen Ortes bei. Im Labor seines Anwesens führte Bell viele Experi-mente durch. Er baute Boote, Dra-chen, Flugzeuge und gab dadurch vielen Menschen Arbeit. Bell verbrachte die letzten 30 Jah-re seines Lebens bis zu seinem Tod im Jahr 1922 zum Großteil in Baddeck.

Alexander Graham Bell

Am 14. Februar 1876 wurde Alexander Graham Bells Erfindung des Telefons zum Patent angemeldet, das ihm am 7. März 1876 erteilt wurde. 1847 im schottischen Edinburgh geboren und seit 1872 in den USA lebend war er einer der erfolgreichs-ten Autodidakten unter den Erfindern.

Bell wurde zunächst von seiner Mutter unterrichtet, im Alter von zehn Jahren kam er auf eine Edinburgher Privatschule und anschließend für zwei Jahre an die Roy-al High School, wo er mit 14 Jahren die Abschlussprüfung bestand. Mit 17 Jahren wurde er in Elgin Lehrer für Redekunst und Musik an der Weston House Acade-my. In dieser Zeit unternahm er seine ersten selbstständigen Forschungen auf akustischem Gebiet.

Nachdem Alexanders Brüder Edward (1868) und Melville (1870) beide an Tu-berkulose gestorben waren, siedelten Alexander und seine Eltern 1870 nach Kanada über, wo der Vater ein besseres Klima erhoffte und eine Lehrtätigkeit auf-nahm.1871 begann Alexander Graham Bell mit seiner Tätigkeit als Taubstummen-lehrer. Er bekam aufgrund seiner gu-ten Lehrtätigkeit rasch eine Stelle an der Taubstummenschule in Boston, weshalb er 1872 in die Vereinigten Staaten übersie-delte.

1873 arbeitete Bell neben seiner Lehr-tätigkeit, meistens nachts, an einem „har-monischen Telegrafen“, was ihn häufig bis an den Rand der Erschöpfung brachte. Dieser Telegraf sollte eine Mehrfachtele-grafie ermöglichen, d. h., über eine Lei-tung sollten gleichzeitig und unabhängig voneinander mehrere Nachrichten über-tragen werden können. Mehrere Geber und Empfänger waren jeweils in einer bestimmten Tonhöhe abgestimmt, so dass ein Empfänger nur die Signale empfing, auf deren Tonhöhe er abgestimmt war. Bell entwickelte zusammen mit seinem Mitarbeiter Watson so die ersten Telefone und meldete sie zum Patent an.

Im Juli 1877 gründete Bell zusammen mit Thomas Sanders und Gardiner Greene Hubbard unter Einschluss seines Assis-tenten Thomas Watson die „Bell Telephone Company“.

Nicht ganz überraschend war, dass der Bedarf an Telefongeräten zunächst gering

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Bell Museum Baddeck, geöffnet von Mai bis Oktober

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Bell Museum Bad-deck, geöffnet von Mai bis Oktober. Das Museum an der Hauptstraße ist nicht zu verfehlen.

war und Bell und seine Partner anfangs Absatzschwierigkeiten hatten. Es kam so weit, dass sie ihre Patente der Western Union Telegrafengesellschaft für 100.000 $ zum Kauf anboten. Die Gesellschaft lehn-te ab, was sich später als große Fehlent-scheidung herausstellen sollte.

Amerikas Telegraphengesellschaften sahen voraus, dass Bells Telefon eine Be-drohung für ihr Geschäft darstellten könn-te. Sie versuchten dies zu verhindern. So ließ die Western Union Company Thomas Edison ein eigenes Telefon mit anderer Technologie entwickeln. Bell verklagte die Western Union wegen der Verletzung sei-ner Patentrechte. Diese versuchte zu argu-mentieren, dass eigentlich Elisha Gray das Telefon erfunden habe, verlor jedoch die-sen und zahlreiche weitere Prozesse.

Auch Emil Berliner hatte Ärger mit dem Patentamt und Thomas Edison, für dessen Phonographen er ganz neue Vorstellun-gen eingereicht hatte. Berliner hatte auch ein Mikrofon entwickelt, das er 1877 für 50.000 Dollar an die „Bell Telephone Com-pany“ verkaufte.

1885 wurde die „American Telephone and Telegraph Company“ (AT&T) in New York als Tochterunternehmen von Graham Bell gegründet, um die Fernverbindungsli-nien quer durch die USA für das Bell’sche System zu erobern. Theodore Vail wurde der erste Präsident dieser Gesellschaft.

1889 wurden sämtliche Geschäftsaktivi-täten der „American Bell Telephone Com-pany“ zur „American Telephone and Tele-

graph Company“ transferiert, da Gesetze in Massachusetts das aggressive Wachs-tum verhindert hätten. Diese markiert den Anfang der heutigen Gesellschaft AT&T.

Als Bell 1922 starb, ruhte zu seinem Gedenken in den Vereinigten Staaten für eine Minute der gesamte Telefonverkehr.

1925 wurden die Bell Telephone Labo-ratories aufgebaut, um die Forschungs-laboratorien der AT&T und der Western Electric Company zusammenzufassen.

Wirkung von BellDie historisch nachhaltigste Wirkung hatte Bell 1876 mit der Entwicklung und Einfüh-rung des Telefons zu einem gebrauchsfähi-gen System. In der Folge entstand die Bell Telephone Company, die sich später zum weltweit größten Telekommunikationskon-zern AT&T entwickelte.

Bell sah sich in erster Linie als Gehör-losenlehrer und weniger als Erfinder. Eine Ironie der Geschichte ist, dass Bell, der stets beabsichtigte, taube Menschen zu fördern, mit dem Telefon ein System ver-breitete, das zum Standardwerkzeug in Beruf, Geschäftsleben und Alltag wurde, aber für Gehörlose fast ein Jahrhundert lang nicht nutzbar war.

Betrachtet man die Ausstellung mit dem Werk von bell, so stellt man bald fest, dass hier ein genialer und sehr sozialer Lehrer, Erfinder und Mensch gewirkt hat. Er konnte sich, seiner Familie und seinen Mitmenschen durch seine Erfindungen ein sinnorientiertes Leben bieten.

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Alexander Graham Bell, seine Frau Mabel und Christel in Baddeck

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Bell ermöglichte mit diesem Fluggerät den ersten Flug eines Menschen in Kanada

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Bell`s „Flugboote“ in einer Ausstellungshalle des Museums, links ein Nachbau, rechts das Original

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Highland Villa-ge Museum: es waren gälische Schotten, die um 1770 herum ihre Heimat verließen, um auf Cape Bre-ton in der Neuen Welt ein neues Zuhause zu fin-den. Oberhalb des Bras d’Or La-ke ließen sie sich in der Nähe des heutigen Orts Io-na nieder. In schö-ner Lage werden im Museumsdorf Häuser eines für die damalige Zeit typischen Dor-fes vorgestellt: Wohnbauten, Stallgebäude, ein Gemischtwa-renladen, eine Karderei, eine Schmiede, die Schule und ande-res mehr. Histo-risch gewandete Guides informie-ren die Besucher.

Sydney ist eine Stadt in Nova Scotia im Osten von Kanada, in der ungefähr 26.000 Einwohner leben. Hier ist das Zentrum von Cape Breton. Die Stadt bietet die meisten Einkaufmöglichkeiten, viele Ho-tels, ein Krankenhaus und Schulen. Wir sind bereits das zweite Mal hier. Das erste Mal mit einem Kreuzfahrtschiff im Herbst 2013 – wir haben selten solch einen Regen erlebt wie damals in Sydney. Der jetzige Besuch war fast regenfrei – immerhin.

Nach der Schließung der Stahlfabrik Sydney Steel Corporation und der Kohlen-bergwerke der Cape Breton Development Corporation ist die Region auf dem Weg einer Neuorientierung im Bereich Energie, Umwelt sowie Tourismus.

Touristische Impulse erhält die Stadt seit einigen Jahren durch die 50 bis 70 Passagierschiffe, die jedes Jahr am neu errichteten Pier anlegen und sehnsüch-tig erwartet werden, wie wir in Baddeck mehrmals erfahren haben. Für die Tou-rismusindustrie wurden dadurch Arbeits-plätzen geschaffen, die sich vermutlich als nachhaltig herausstellen dürften.

Der Haupthafen für Cape Breton Island ist traditionell Sydney an der Ostküste. Die großen Fähren von Neufundland und die Kreuzfahrtschiffe laufen North Sydney an. Der Hafen dort ist berühmt: Es steht eine riesige Violine zur Erinnerung an die eingewanderten schottischen Musiker.

Für Touristen hat die Stadt und deren Umgebung einiges zu bieten. Sydney selbst hat aufgrund der bunt gemischten

Bevölkerung, die schottische, afrikanische oder europäische Wurzeln hat, ein breites Angebot an kulturellen Festen und Ver-anstaltungen. In der Umgebung liegt das riesige Open Air Museum Louisbourg, das Bergarbeiter Museum in Glace Bay und das Alexander Graham Bell Museum in Baddeck. Für Naturfreunde bietet die Um-gebung von Sydney den Cabot Trail, den Bras d’Or Lake und natürlich den Cape Breton Highlands National Park. Weiter südlich des Stadtzentrums wur-den Call-Center eingerichtet, um einen Teil der Abwanderung von Einwohnern aufzu-halten. Unternehmen nutzen diese, um In-formationen punktuell weiterzugeben und Telefonmarketing zu betreiben.

Airport Sydney (Ostkanada, Nova Scotia)Sydney besitzt mit dem J.A. Douglas Mc-Curdy Sydney Airport einen Regionalflug-hafen, der durch die Airlines Air Canada Jazz und Westjet tägliche Verbindungen zum Halifax Stanfield Flughafen und zum Toronto Pearson Airport anbietet.

Der Flughafen ist immer wieder Grund für lustige Schlagzeilen. Es passiert tat-sächlich, dass Fluggäste die eigentlich die australische Metropole Sydney besuchen möchten, falsche Tickets buchen und dann in Nova Scotia nach der Landung ausstei-gen und sich heftig wundern …! Und das kommt dann tatsächlich in der Zeitung.

Sydney Nova Scotia

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Geige am Hafen von Sydney – Erinnerung an die aus Schottland eingewanderten Musiker

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Nova Scotia • Atlantik-Kanada

Tor des Handelshafen zur Schiffsanlegestelle

Leuchttürme haben in Nova Scotia schon immer eine besondere und existenzielle Bedeutung gehabt. Für Fischer waren sie Richtschnur und Hilfszeichen für die Navi-gation zurück in sichere Gewässer, damit der Fang sicher heimgebracht und die Fa-milie damit ernährt werden konnte.

Militärisch waren Leuchtfeuer strategi-sche Hilfsinstrumente, um eigene Seefah-rer in den sicheren Hafen zu leiten, aber auch um feindlich Schiffe in die Irre und gegebenenfalls ins Verderben zu führen.

Leuchtfeuer wurden von Militär, Mari-ne, Fischereigemeinden, der Küstenwache bzw. vom Staat betrieben. In den letzten Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg waren die Leuchttürme sichere Verkehrs-zeichen für die private und professionelle Schifffahrt. Doch durch die elektronische Navigation mit GPS und Satelliten sind die Leuchtfeuer zunehmend überflüssig geworden. Manche leuchten zwar noch und geben ihr Signal weiter Richtung See

Die Festung Lous-bourg hat ab Mitte Mai geöffnet. Das bedeutet, dass der Ort besucht werden kann. Die Besich-tigung der Häu-ser ist erst ab Juni möglich, wenn die Saison eröffnet ist. Die Festung ist also erst ein bisschen geöffnet – mit drei relativ wenig kom-petenten Damen als Personal.

Louisbourg – Ort und Festung

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um vorhandene Seewege zu sichern. Aber wirk-lich notwendig sind Leuchttürme aus seemän-nischer Sicht heute eigentlich nicht mehr. Daher haben die Tourismus-Manager und Fremdenver-kehrsvereine die Leuchttürme entdeckt. Viele die-ser Türme wurden an exponierten, landschaftlich schönen und manchmal wilden Stellen der Küste gebaut, um vor Untiefen, Klippen oder sonstigen gefährlichen Hindernissen zu warnen.

Inzwischen sind die Leuchttürme zu Wahrzei-chen der Küstenlandschaften geworden. Sie lei-ten Menschen zu schönen und interessanten Plät-zen an den Küsten.

Durch die alten Türme werden ungemein be-eindruckende und wilde Küstenlandschaften für Besucher erschlossen und geöffnet. Alte Pfade, bisher von Leuchtturmwärtern genutzt, werden plötzlich zu attraktiven Trailwegen, die man mit dem Auto, zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewäl-tigten kann. Kilometerlange Fußwege entlang der Küste werden jetzt von Wanderern begangen, die Wege werden daher gepflegt und sind teilweise befestigt. Es lohnt sich diese Wege zu gehen.

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Blick auf die Festung von Fort Louisbourg von der Seeseite

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Zeitgenössische Darstellung des Ortes, der Festung und Garnison von Fort Louisbourg von der Seeseite im Jahr 1744

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Geschichte der Festung Louisbourg

Die Festungsstadt entwickelte sich nach ihrem Bau rasch zu einem blü-henden Gemeinwe-sen. Der Wohlstand ergab sich vor allem durch den Kabel-jaufang und dessen Weiterverarbeitung. Die günstige Lage machte den Hafen zum Umschlagplatz für Warenströme zwischen dem fran-zösischen Kana-da, Frankreich und den französischen Besitzungen in der Karibik.

des Spanischen Erbfolgekriegs erbaut und war eine der größten und teuersten europäischen Festungen auf nordameri-kanischem Land. Die Festung wurde von zwei Garnisonen in nähergelegenen Orten unterstützt. Beim Bau wurden einige stra-tegischen Fehlern gemacht. So war zum Beispiel die Anlage nicht dafür ausge-legt, Landstreitkräfte abzuwehren, da das Hauptaugenmerk auf die Verteidigung der Insel gegen angreifende Seestreitkräfte gelegt wurde. Eine nahe gelegene Berg-kette überragte die Anlage und erleichter-te in späteren Jahren die Beschießung.

Ein erster Angriff auf Louisbourg er-folgte 1745 während des Österreichischen Erbfolgekriegs, nachdem die Briten in Neuengland erfahren hatten, dass die dortigen Truppen schlecht versorgt seien. Nach einer längeren Belagerung kapitu-lierte die französische Festung. Sie wurde jedoch zur großen Verärgerung der neu-englischen Kolonien drei Jahre später im Zweiten Aachener Frieden an Frankreich zurückgegeben.

1758 eroberte die britische Flotte nach einem erfolgreichen Angriff auf die Fes-tung den dazugehörigen Hafen für das französische Kanada und einen wichtiger Stützpunkt der französischen Marine. Der Angriff der britischen Armee 1758 erfolgte mit über 16.000 Mann und 150 Schiffen. Die Festung wurde nach sieben Wochen andauernden Gefechten erobert. Um zu verhindern, dass Louisbourg jemals wie-der ein befestigter französischer Stütz-

Im Frieden von Utrecht, der 1713 den spa-nischen Erbfolgekrieg beendete, wurden Neufundland sowie der größte Teil Akadi-ens von Frankreich an Großbritannien ab-getreten. Isle Royale (heute Cape Breton) und Isle Saint-Jean (heute Prince Edward Island) blieben die einzigen französischen Besitzungen in Kanadas heutiger Atlan-tikregion. Die Franzosen benutzten diese Inseln als Ausgangsbasis für ihre lukrative Kabeljaufischerei in den Gewässern der großen Neufundlandbank. 1719 began-nen sie in Louisbourg mit dem Bau einer befestigten Stadt. Bald entwickelten sich Stadt und Hafensiedlung zu einem blü-henden Gemeinwesen.

Im 18. Jahrhundert verteidigte die Fes-tung Louisbourg den Zugang zum Golf von St. Laurent und den Seeweg nach Quebec über den St. Lorenz-Strom. Hier war die größte französische Garnison Nordamerikas stationiert und gehörte zu den bedeutendsten neuen Festungen vor ihrer Zerstörung durch englischen Trup-

pen im Jahr 1758. Danach war die Fes-tung zwei Jahrhunderte lang eine

Ruine, dann beschloss die kanadi-sche Regierung, das Bauwerk im Rahmen eines eindrucksvollen Bauprojekts zu restaurieren. Aber dazu später mehr.

Bau der FestungDie Festungsanlage wurde zwischen 1719 und 1740 von

den Franzosen nach dem Ende

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Garnison Louisbourg mit Kirche und Offizierswohnungen, rechts daneben Gouvaneurshaus, links Mannschaftshaus Lou

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Louisbourg und die silbernen Birkenschindeln: Sie geben der Festung eine besondere Ausstrahlung

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punkt wird, zerstörten die Briten Fortress Louisbourg bis auf die Grundmauern.

Mit der Zerstörung der Festung schufen sie die Voraussetztung für den erfolgreichen Angriff auf Québec unter James Wolfe 1759 und damit für die endgültige Eroberung Kanadas durch die Briten.

Rekonstruktion der Festung Zwei Jahrhunderte später, ab 1961, wurden Fes-

tung und Teile der zerstörten Stadt rekonstruiert. Viele der

arbeitslosen Minenar-beitern aus der Ge-

gend fanden hier Arbeit. Der

Wieder-aufbau

um-

fasst etwa ein Viertel der ursprünglichen Fes-tungsstadt mit Häusern, Gärten und Straßen. Es wurden dabei um- fangreiche archäologische Un-tersuchungen und historische Studien betrieben. Die Rekonstruktion der Festung Louisbourg hatte großen Einfluss auf die kanadische Denkmalpfle-ge. Im rekonstruierten Teil der Festung ist das „Louisbourg Institute“ untergebracht, das sich mit der Erforschung und Präsentation der Vergan-genheit von Louisbourg beschäftigt. Es wurden bei unterwasserarchäologische Untersuchungen auch Schiffswracks gefunden, die genauer unter-sucht wurden und bei denen Kanonen, -kugeln und andere Ausrüstungen gefunden wurden.

Heute ist die Festung von Louisbourg eine un-vollständige Rekonstruktion einer französischen Militäranlage aus dem 18. Jahrhundert und dient als Erinnerung an kanadische Schlachten.

Das Besondere an der Bauweise dieser Fes-tung ist der Silberglanz, der jedes Dach, jeden

Zaun, jede Wandverkleidung im Son-nenlicht zum Strahlen bringt oder

im Nebel verschwinden lässt. Die Silbernen Schindeln aus

Birkenholz schützen die Gebäude und geben

der Anlage eine einmalige

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Die finale Schlacht: Halifax (Britannien) gegen Louisbourg (Frankreich) im Jahr 1758. In der Folge wurde Louisbourg vollständig zerstört.

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Vorne die eingeschlossene französische Flotte, hinter Louisbourg und an der offenen Seeseite die britsche Flotte, an Land ebenfalls Bri-ten

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Ein Teil der Hafenstraße des Handelsviertels des Forts

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Rot und Silber am Atlantik – ein letzter Blick auf Louisbourg

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Leuchtturm Louisbourg

Leuchttürme hatten in Nova Scotia schon immer eine besondere und existenzielle Bedeutung. Für Fischer waren sie Richt-schnur und Hilfszeichen für die Navigati-on zurück in sichere Gewässer, damit der Fang sicher heimgebracht und die Familie damit ernährt werden konnte.

Militärisch waren Leuchtfeuer strategi-sche Hilfsinstrumente, um eigene Seefah-rer in den sicheren Hafen zu leiten, aber auch um feindlich Schiffe in die Irre und gegebenenfalls ins Verderben zu führen.

Leuchtfeuer wurden von Militär, Mari-ne, Fischereigemeinden, der Küstenwache bzw. vom Staat betrieben. In den letzten Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg waren die Leuchttürme sichere Verkehrs-zeichen für die private und professionelle Schifffahrt. Doch durch die elektronische Navigation mit GPS und Satelliten wurden Leuchtfeuer zunehmen überflüssig. Man-che leuchten zwar noch und geben ihr Si-gnal weiter Richtung See und sichern die vorhandenen Seewege.

Aber wirklich notwendig sind Leucht-

türme aus seemännischer Sicht heute eigentlich nicht mehr. Daher haben die Tourismus-Manager und Fremdenver-kehrsvereine die Leuchttürme entdeckt. Viele dieser Türme sind an exponierten, landschaftlich schönen und manchmal wil-den Stellen der Küste gebaut. Hier sollten sie vor Untiefen, Klippen oder sonstigen gefährlichen Hindernissen warnen. Heute leiten sie Menschen zu schönen und inter-essanten Plätzen an den Küsten.

Kanadas Leuchttürme sind fast alle weitgehend gleich konstruiert und gebaut. Sechs- oder achteckige Türme aus Mauer-steinen oder Beton, die nach oben konkav zulaufen und mit einem roten verglasten Leuchtfeuerdeck abgeschlossen werden. Im verglasten Leuchtfeuerdeck rotieren die Warnlampen mit jeweils einer speziel-len Kennung für den jeweiligen Tumstand-ort. DFiese Kennung ist auf den Seekarten verzeichnet, so dass es für die Schiffsbe-satzungen möglich ist, eine genaue Orien-tierung mit Hilfe des Leuchtfeuer und der Seekarte zu erhalten.

Lighhouse Trail ist die offizielle Bezech-nung für die Leucht-turmwege in Nova Scotia.

Leuchtturm-Trail

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Manche der Türme sind noch mit einem kleinen Wohnhaus oder einem Wohn-bereich versehen. Bei diesen Leuchttürmen war für den Be-trieb eine Unterkunft erforderlich, in welcher der Leuchtturm-wärter –zum Teil mit Familie – seinen oft einsamen Lebens-mittelpunkt hatte. In solch abgelegenen Türmen waren die Wärter oft wochenlang allei-ne und mussten warten, bis die Ablösung den Weg zum Turm gefunden hatte. Heute haben wir es deutlich einfacher: Mit Pkw, Bus oder Fahrrad ist man auf ordentlichen Stra-ßen meistens schnell bei den Aussichtpunkten und kann Meer und Landschaft betrachten. Und manchmal sogar auf den Turm steigen und die Aussicht von oben genießen. Allerdings nur während der Hauptsaison!

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Baddeck Hafeneinfahrt Arisaig

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Peggy‘s Cove Cape George

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Tolle Küstenlandschaft bei Louisbourg – hier gab`s ein wunderbares Picknick

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Küstenlandschaft (Atlantikküste)

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Küstenlandschaft (Atlantikküste)

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Urwald – Fichtenwälder an der Küste mit abgestorbenen und nachwachsenden Bäumen

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Steg durch eine Sumpflandschaft

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St. Peter`s Chanel

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Bras d’Or Lake and St. Peter`s Bridge

Der Bras d’Or Lake ist ein großer See im Zentrum der Kap-Breton-Insel. Der See wird auch als Bucht des Atlantiks bezeich-net, da er durch zwei natürliche Kanäle mit dem offenen Meer verbunden Ist. Er weist fjordähnlichen Charakter mit leichten Ge-zeiten und brackigem Wasser auf.

Aufgrund seiner Größe und seiner hü-geligen Umgebung prägt er dieses Ge-biet.Der Bras d’Or ist annähernd 80 km lang, 30 km breit, fast vollständig von Hü-geln und niedrigen Bergen umgeben. Der südliche Teil des Sees ist mit dem nördli-chen Teil durch die nur etwa einen Kilome-ter breite Barra-Street verbunden. Brücken überspannen diesen Teil des Sees.

Der südliche Teil des Bras d’Or Lake besteht aus einer Wasserfläche von über 20 km Durchmesser und einigen Buchten. Der schmale Isthmus von St. Peter trennte bis zum Bau des St. Peter Channels diesen Teil des Sees vom offenen Meer. Der 800

Meter lange St. Peters-Kanal verbindet den Atlantik mit dem Bras d‘Or Lake. Über den Kanal führt eine Straße, an deren Kreuzungspunkt eine Drehbrücke errich-tet wurde. Nach dem Öffnen der Brücke können auch Schiffe mit hohen Aufbauten durch den Kanal fahren. Zu Beachten ist das nebenstehende „Verkehrsschild“, das die Skipper vor Stromleitungen warnt, die über den Kanal führen.

Der Bras d’Or Lake ist für das Volk der Mi‘kmaq von hoher Bedeutung. Auf Chapel Island (Mniku) befindet sich der Mi‘kmaq Grand Council – der große Rat. Diese Insel wurde zur historischen Stätte erklärt.

Auf dem See wird Fischerei und Hum-merfang betrieben. Von weit größerer Bedeutung sind jedoch Aquakulturen von Austern und Lachsen. Im Winter ist der See fast vollständig mit Eis bedeckt. Im Sommer erwärmt er sich auf etwa 15 °C.

Drehbrücke über den Kanal

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Yacht wartet auf die Durchfahrt Drehbrücke

Fischer am Kanal

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Insel vor dem Kanal

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Cape Breton Island – Campgrounds

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Die meisten Camp-grounds auf Cape Breton Island sind jedes Jahr ab Mitte Mai oder dem 01. Juni geöffnet. Sai-sonende ist je nach Wetter Mitte bis En-de Oktober.

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• Der „Bras D‘or Lake Campground“ erst ab 01. Juni. Das ist schade, der Platz liegt gut und macht einen netten Ein-druck.

• Campground, 635 Cheticamp Island Rd, Chéticamp, NS B0E 1H0, Kanada (nicht in der Karte)

• „Big Intervale Campiground“ mitten im Nationalpark am Aspy River, nicht in der Karte. Siehe Seite 168. Selbstre-gistrierung, bezahlen muss man bei der Parkverwaltung, am Platz ist dies nicht möglich. Schöner Platz.

• Der nördlichste „Hide Away Camp-ground“ bietet eine kleines Restaurant.

• Baddeck Cabot Trail Campground. Net-ter Platz unter sächsischer Leitung. Die

Chefin ist nett, ihr Sohn etwas muffig. Die Lage am Fluss ist gut, man könnte bei gutem Wetter tolle Kanutouren un-ternehmen. Nach Baddeck kommt man nicht zu Fuß, ist zu weit. Am Platzein-gang ist im Sommer ein Restaurant?

• http://louisbourg.com/riverdale/rvpark.html – der einzige Platz der hier geöff-net hatte. Platz mit kleinem Laden war super, die Besitzer nett und hilfsbereit. Die besten sanitären Anlagen unserer ganzen Reise waren hier zu finden. Vom Platz aus kommt man gut zu Fuß in den Ort Louisbourg.

Die Plätze hier waren alle an landschaflich reizvollen Stellen. Zwei der Plätze sind auf der folgenden Seite abgebildet.

Campgrounds – Cape Breton Island

Tische warten auf die Saisoneröffnung in Linwood

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Bildunterschrift Bildunterschrift

„Big Intervale Campingplatz“ in der Mitte des Cabot Trails. Platz für maximal fünf Wohnmobile, wunderbar am Aspy River in der Morgensonne

„Linwood Campground“ in der Abendsonne. Ein schöner und kleiner Platz an einer reizvollen Atlantikbucht beim Dorf Linwood

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Highland Games

sind traditionelle schottische Ver-anstaltungen mit sportlichen Wett-kämpfen. Sie waren ursprünglich Be-standteil der Treffen schottischer Clans. In Schottland fin-den die originalen Spiele auch heute statt, werden aber weltweit überall, wo sich Schotten angesiedelt ha-ben, durchgeführt, so auch in Antigo-nish. Hier werden die berühmtesten Disziplinen wie „Tossing the Caber“ (Baumstammwer-fen), „Putting the Stone“ (Steinsto-ßen), „Throwing the Hammer“ oder „Scottish Hammer“ (Hammerwerfen) durchgeführt.

Antigonish liegt etwa zwei Autostunden vom Flughafen Halifax entfernt im Antigo-nish County. Hier finden die ältesten High-land Games in Nordamerika statt.

Die Stadt ist nicht aufregend, weder Architektur noch Einkaufsmöglichkeiten überzeugen. Sehr gut war das Chinalo-kal im Ort. Wir haben dort ein sehr gutes Abendessen in entspannter Athmosphäre genossen.

Angrenzend an den kleinen Stadtkern liegt das Universitätsgelände, seht stilvoll und gepflegt. Ein nahezu eigenes, archi-tektonisch sehr schönes Stadtviertel mit Lehr-, Seminar-, Labor- und Wohngebäu-den sowie viel Grün. Man hat nicht den Eindruck, dass diese Hochschule eine gro-ße Ausstrahlung auf die Kultur und Leben der Stadt nimmt.

Saint Francis Xavier University (StFX)Derzeit sind hier etwa 5000 Studenten ein-geschrieben. Die meisten Studenten sind undergraduates, die nach vier Studienjah-re mit dem Bachelor-Abschluss die Hoch-schule verlassen. Aber es gibt auch ein Graduierten-Programm als zweites Uni-versitätsstudium mit Master-Abschluss.

Die Universität StFX wurde 1853 durch Colin Francis MacKinnon, Bischof des Bis-tums Antigonish, zunächst als Priesterse-minar gegründet. Namensgeber ist Fran-cisco de Xavier, der „Heiliger Franz Xaver“. 1866 wurde diese private Hochschule durch den Staat Nova Scotia offiziell als Universität anerkannt.

Die Hochschule war die einzige univer-sitäre Ausbildungsstätte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts in der kanadischen Pro-vinz Nova Scotia.

Durch ein Abkommen mit den in Nord-amerika aktiven School Sisters of St. Fran-cis konnte 1894 erstmals eine Hochschul-ausbildung für Frauen ermöglicht werden. 1900 wurde an der StFX die Congregation of the Sisters of Saint Martha gegründet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrie-ges kam es vermehrt zu einer staatlichen Beteiligung und Einflussnahme auf die Hochschule. Heute stellt der Staat die Hauptfinanzierung der Saint Francis Xa-vier University sicher, aber Spenden er-möglichen, wie überall in Nordamerika, viele Zusatzprogramme.

Die Universität St. Francis Xavier ver-fügt über vier unabhängige Fakultäten:• Faculty of Arts (Geisteswissenschaften)• Faculty of Science (Naturwissenschaft)• Gerald Schwartz School of Business

and Information Systems• School of Education

StudiengebührenDie Studiengebühren betragen CAD $ 7.158 pro Semester. Alle Studenten des ersten und zweiten Jahres wohnen in den Wohnheimen auf dem Campus. Danach ist der freie Wohnungsmarkt gefragt.

Die Verpflegung der Studenten erfolgt im Rahmen des Studiums durch verschie-dene Mensen auf dem Campus. Die Kos-ten dafür übernimmt die Hochschule.

Antigonish

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hSt. Francis Xavier Universität in Antigonish

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Einer der Universitätsgründer Education for Action

Blick ins Universitätsviertel

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hFaculty of Education – hier werden Lehrer ausgebildet

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Straßenzug mit Universitätsgebäuden

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Von Antigonish nach Pictou beträgt die Fahrstrecke etwa 75 km. Ein Teil davon konnte auf dem Trans-Canada Highway NS 104 gefahren werden. Das ging schnell und problemlos, es war kaum Verkehr und wir kamen trotz kräftigem Regenwet-ter recht entspannt voran. Nach etwas über einer Stunde waren wir irgendwo zwischen New Glasgow und Pictou und versuchten dann, den Hafen mit dem be-rühmten Schiff „Hector“ zu finden. Was sich als relativ schwierig erwies, da wir auf der falschen Seite von Pictou ange-kommen waren. Wir hatten den Ortsteil Pictou Landing erreicht und mussten noch vorbei am Kraftwerk Trenton zum histori-schen Hafen von Pictou fahren. Das waren

dann nochmals etwa 20 Kilometer Um-weg. Aber es hat sich im Prinzip gelohnt. Der Ort und der Hafen von Pictou machten – auch im Regen – einen netten ersten Ein-druck. Es war zwar regnerisch und men-schenleer, aber man konnte sich durchaus vorstellen, dass in dem kleinen Ort Leben stattfinden könnte.

Immer wieder sehen wir unterwegs schöne Pick-up Fahrzeuge, die Christel je-des mal begeistern – erst recht, nachdem sie in Halifax in einem wunderschönen und riesigen Ford-Pick-up mitfahren konn-te. Die Ladeflächen sind zumeist mit einer Abdeckplane zugedeckt und man hat da-durch einen deutlich größen Kofferraum als sonst. Zu was auch immer?

Der Pick-up ist eine Spezialform des Pritschenwagens. In Nordamerika wird er auch Pick-up-truck oder Truck genannt und basiert zumeist auf einem Geländewagen oder SUV. Christel hät-te gerne solch ein Fahrzeug, warum auch immer?

Fahrt nach Pictou

Christels Lieblingsauto – ein Pick-up

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Pictou – Leuchtturm im Hafen

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Reiseroute

Mustertext Reiseroute Mustertext

Halifax

Pictou – Hafengebäude mit Leuchtturm

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Pictou Um Pictou gab es ab dem Jahr 1660 Siedlungs-versuche von Einwanderern. Nicolas Denys gab dem Gebiet den Namen „La rivière de Pictou“. Er hatte 1653 das exklusive Explorationsrecht zwi-schen Canso und der Gaspé-Halbinsel erhalten, einschließlich Cape Breton Island und der anderen Inseln im Golf.

Denys bemühte sich vier Jahrzehnte lang, die Kolonie im Namen Frankreichs zu entwickeln, doch seine Unternehmen waren wenig erfolgreich. Ver-geblich versuchte er in Port Rossignol (Liverpool) und auf Cape Breton Fischzuchten zu etablieren.

1760 schloss Großbritannien mit den Mi‘kmaq einen Vertrag, der auch ihr Dorf Pictook betraf. Dort sollten sich nach dem Vertrag mit den Mi‘kmaq 300 europäische Einwohner niederlassen.

Im Juli 1773 stach die Hector, eine holländische Barke im Besitz von John Pagan, einem Händler aus der Gegend um Glasgow, im nordschottischen Loch Broom in See. Sie hatte 179 Passagiere an

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Bord und nahm in Greenock weitere zehn auf. Am 15. September 1773 landete das Schiff in Pictou. Das Land, das die Passagiere ansteuerten, war je-doch bereits vergeben. Doch man einigte sich und das Land wurde bis 1783 mit weiteren 100 Familien besiedelt.

1788 erhielt die gesamte Stadt ihren Namen „Pictou“. Es kamen die ersten Holzhändler in die Stadt und Thomas Copeland, der gerade erst in Pictou angekommen war, baute das erste Schiff. 1793 entstand die erste Schule, 1799 wurde erst-mals Wahlen durchgeführt, die der Führer der Re-form Party, der Vorgängerin der heutigen „Liberal Party“ gewann.

Bis zum ersten Weltkrieg entwickelte sich die Stadt wie viele andere in Kanada. Es entstanden Schulen, Krankenhäuser, Zeitungen, holzverar-beitende Betriebe, Werften und auch militärische Einrichtungen zum Schutz der Bevölkerung. Ein An-schluss an das Eisenbahnnetz wurde realisiert und brachte wirtschaftlichen Aufschwung. Moderne Lo-komotiven wurden hier gebaut und gewartet, eine dieser ersten Lokomotiven fand ihren Weg sogar in ein Bahnmuseum.

Auch der Wechsel von französcher zu britischer Herrschaft blieb der Stadt nicht erspart, was letzt-endlich im Beitritt der Stadt zu Kanada mündete. Die Stadt beansprucht für sich, eine der Keimzellen Kanadas zu sein, da hier die ersten Siedler lande-ten, erste Wahlen durchgeführt und der Zusam-menschluss zum Staat Kanada von hier ausging.

Mit dem Zweiten Weltkrieg nahm der Schiffbau in Pictou einen steilen Aufstieg. Dazu wurden Häu-ser für etwa 400 Familien der Arbeiter in den Victo-ry Heights errichtet. 1943 entstand dort sogar eine eigene Schule.

1946 zerstörte ein Großfeuer Teile des Hafens, ein weiteres Feuer zerstörte die Anlagen am 6. Juli 1959. Ferguson Industries wurde teilweise zerstört, ebenso wie das Depot des Canadian Hydrographic Service. Diese Brände zerstörten die Werften und andere Betriebe und leiteten einen langsamen wirt-schaftlichen Niedergang der Gemeinde Pictou ein, wie dies auch in vielen vergleichbaren Orten zu die-ser Zeit in Nova Scotia der Fall war.

Wie im gesamten Osten Kanadas trafen wirt-schaftliche Probleme auch die Region Pictou. So schloss 1968 die Keksfabrik G.H. Hamilton, 1974 zerstörte ein Feuer den CN-Bahnhof, vor allem aber brach der traditionelle Fischfang durch staatliche Beschränkungen ein, die den Fischbestand retten sollten. Nur wenige lokale Industrien konnten sich halten.

Tourismus in PictouJetzt wird auf den Tourismus gesetzt, ein neues Ha-fenviertel und der Nachbau der „HECTOR“ sollen Arbeitsplätze schaffen das Geschäft beleben. Aber so richtig klappt das nicht, da die Kanadier in Nova Scotia nur eine Saison von Juni bis September ken-nen und offensichtlich nicht bereit sind, bereits frü-her etwas für Touristen zu tun. Die Museen sind alle geschlossen, kein Geschäft ist geöffnet, das Schiff „HECTOR“ liegt abgetakelt und leicht verwahrlost im Hafen. Man kann es auf dem Bild rechts gut er-kennen. Kommen Touristen außerhalb dieser Zeit, sieht die Stadt aus wie früher Städte in der DDR: leblos und tod, keine Menschenseele zu sehen, ein paar vereinzelte Handwerker schlurfen durch den Ort und versuchen zu arbeiten. Aber sonst ist nichts geboten. Das einzig belebten Häuser im Ort waren die Polizeistation und eine Kneipe daneben.

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Abgetakelter Nachbau der Hector im Hafen von Pictou Ende Mai

Pic

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Leutnant Richard Williams

Gedenktafel zur Landung der Hector 1773

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Halifax Seaside im Nebel

Urlaubsende in der Hafenstadt am Atlantik

Nachdem wir uns in Pictou, auf Grund des unfreundlichen Wetters, relativ spontan ent-schlossen haben, direkt zu unserem Wohnmobilvermieter Fraser Way zu fahren, sind wir nach etwa drei Stunden Fahrt in Halifax angekommen und haben dort auf einem Campingplatz übernachtet. Am Dienstag haben wir dann unser Wohn-

mobil einen Tag früher als geplant abgegeben und sind wieder im Prince George Hotel untergekommen. Das Hotel haben wir bereits am Beginn unse-rer Reise kennen und schätzen gelernt.

Wir haben durch die frühere Abgabe des Wohnmobils jetzt noch zwei Tage Halifax vor uns. Wir sind jetzt das dritte Mal in dieser Stadt, die uns von Anfang an gut gefiel und wir werden die fol-genden Tage genießen, auch wenn das Wetter nicht ganz so freundlich ist wie bei unserer Anreise.

Die Stadt ist bei unserer Ankunft ungewöhnlich laut. Wir können den Lärm zuerst nicht richtig ein-

Noch mal in Halifax/Nova Scotia

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Bildunterschrift Bildunterschrift

Bildunterschrift Bildunterschrift

kurzen Hosen herum. Das sind die „Wet-teroptimisten“ erklärte uns ein Einheimi-scher am Hafen, „die gibt es jedes Jahr!“ Wir kommen am späten Nachmittag zu-rück in das Hotel und erleben eine nette Überraschung. Etwa 30 Minuten, nach-dem wir an der Rezeption vorbei zum Zimmer gegangen sind, klopft es an der Zimmertüre und der Roomservice bringt uns eine Platte mit excellenten

Kaffeesüßigkeiten – einfach so als Gruß des Hauses zur Teezeit. Wir haben den Gruß genossen, obwohl wir dann eigentlich zu voll für den geplanten Hummer waren.

ordnen. Irgendwann wird es klar: es sind die Nebel-hörner der im Hafen ein- und auslaufenden Schiffe, die mächtig und in der Stadt etwas seltsam dröh-nen. Wir hören im Hafen die Schiffe, sehen sie aber nur vereinzelt, wenn sie ganz nahe am Ufer sind.

Es ist ein feuchter und kalter Nebel, der vor der Küste liegt und kräftig zwischen die Häuser der Hafenstadt drängt. Nebeltropfen fallen wie leichter Regen aus, wenn Nebelschwaden durch die Häu-serschluchten am Hafen wabbern.

Wir erlaufen die Stadt wieder einmal. Halifax ist eine kompakte Großstadt, in der jetzt das erste helle Grün des Frühlings zu finden ist, die Tulpen blühen und ganz Waagemutige laufen bereits in

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Die Hafenfähre läuft im Nebel aus und ...

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Ein Schiff verschwindet

Im dichten Nebel ...Ist bereits nach wenigen Metern ...

kaum noch zu erkennen,

aber noch gut zu hören.

Der dichte Nebel lässt Schiffe innerhalb einer Mi-nute verschwinden. Es ist faszinierend, wie schnell ein Schiff „weg sein kann“. Die Aufnahmen von der Ausfahrt der Hafenfähre entstanden innerhalb einer Minute. Das letzte Bild dieser Seite zeigt nur noch bei genauem Hinsehen einen kaum erkenn-baren dunklen Schatten der Fährenfenster. Die ge-genfähre kam übrigens nach kurzer Zeit aus dem Nebel an etwa der gleichen Stelle zurück. Dank GPS, Radar und Nebelhorn treffen die Schiffe nicht aufeinander.

Wir haben uns dann anstatt der Nebelschifffahrt dem Nachbau und der Restauration alter Schiffe im Hafen gewidmet. In einer Bootswerkstatt, die dem „Museum des Atlantiks“ angeschlossen ist, werden alte Holzschiffe und Holzyachten wieder seefertig restauriert. Es standen drei große Yachten in der Werkstatt, von denen zwei bis auf den Unter-wasseranstrich fertig und die dritte gerade in Arbeit war. Traumhaft schöne Schiffe, bestens lackiert und mit den entsprechenden Beschlägen versehen fer-tig für die Segelsaison, die so ab Juni in und um Halifax beginnt. Ich hätte Lust mitzusegeln.

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Schiffsrestauration im Bootshaus – drei wunderschöne Holzyachten

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Der weltweit einzig „überlebende“ Deckstuhl der TITANIC

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Maritime Museum of the Atlantik. Es liegt direkt am Hafen. Hier erfah-ren Besucher nicht nur einiges über Pi-raten und das harte Leben der Atlantik-Fischer. Im Mittel-punkt der Ausstel-lung steht die am 14. April 1912 süd-lich von Neufund-land gesunkene Titanic. Verschiede-ne Möbelstücke und andere Original-Exponate von Bord werden gezeigt. Außerdem wird noch die Geschichte der CUNARD-Ree-derei dargestellt, die hier in Halifax ihren Ursprung ge-nommen hat.

Nicht viele Menschen wissen, dass der Untergang des Ozeandampfers mit der Stadt eng verbunden ist. Halifax war zur Unglücksstelle der nächste größere Hafen.Daher liefen hier die ersten Rettungsboote aus. Sie sollten die Passagiere aufnehmen und das havarierte Schiff zurückschleppen. Doch die Hilfe kam zu spät. Die Titanic lag längst vier Kilometer tief im Atlantik, als die Boote aus Halifax ihr Ziel erreichten. Fast 1500 der 2200 Menschen an Bord starben. Statt Überlebender wurden Tote zurück an Land gebracht. 150 Opfer der Schiffskatastrophe liegen in Halifax begra-ben. Ihnen ist ein Teil des Fairview Lawn Cemetery gewidmet, die Grabsteine sind in Form eines Schiffsrumpfes aufgestellt.

Darunter befindet sich auch das Grab eines Joseph „Jack“ Dawson, den im „Titanic“-Film Leonardo DiCaprio verkör-perte. In Wirklichkeit war Dawson kein Schwerenöter, der mit blauen Augen eine gehobene Tochter um den Verstand brach-te, sondern Hilfsarbeiter im Maschinen-raum. Er ist auf der Reise keinem Passa-gier, geschweige denn einer Reisenden der Ersten Klasse begegnet. Regisseur James Cameron lieh sich nur Dawsons Namen für seine Lovestory. Doch das hält seit dem Erscheinen des Films 1997 junge Mädchen aus aller Welt nicht davon ab, zu Dawsons Grabstein zu pilgern und eine Rose abzulegen. Die Bürger von Halifax nehmen den Rummel gelassen hin.

Die HMS Titanic und Halifax

Christel sitzt vergnügt auf dem Nachbau

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Der zentrale Treppenaufgang zum Speisesaal

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Passagierliste (Auszug) von der TITANIC Überreste der Saalverkleidung im Original

Titanik im Atlantik an der Unglücksstelle

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Zitadelle aufgestellt (siehe Abbildung auf Seite 1). Ob sich die Pünktlichkeit der Soldaten in der Folge verbessert hat ist nicht zweifelsfrei überliefert. Aber als besonders pünktlich gelten die Einwohner der Stadt bis heute nicht, so die „Sage“ in vielen Inter-neteiten über die Stadt und die Region.

Der militärische Teil des Hafens beherbergt ei-nen großen Teil der kanadischen Marine. Hier sind viele Ausrüstungsbetriebe und Werften angesiedelt, die für die Region wichtiger Arbeitgeber sind. Ab dem Kasino am Hafen ist der militärische Bereich zu finden. Die Abbildung unten rechts zeigt dies. Hinter dem roten Sperrwerk liegt die Marine, der Wasserbereich davor gehört zum Kasino.

Public GardensLohnenswert in Halifax ist der Besuch des Public Gardens. Der Park im viktorianischen Stil liegt in-mitten der Stadt. Elegante, schmiedeeiserne Tore, Brunnen, kunstvolle Brücken, Teiche und ein Musik-pavillon sind auf dem Gartengelände zu finden. Der Garten wurde 1867 angelegt und ist eine Hommage an das britische Erbe des Landes. In dem sechs Hektar großen Park gibt es Kostbarkeiten zu ent-decken, die immer mit den Jahreszeiten wechseln. Auf den folgenden Seiten sind einige Impressionen aus dem Garten zu finden. Sie verdeutlichen, dass der Besuch lohnenswert war. Natürlich sind auch hier ein paar kanadische Helden zu finden, die in martialischer Pose auf einem Denkmal stehen.

Neben dem Park liegt eine der Universitäten der Stadt, die architektonisch sehenswerte Stadtbiblio-thek und ein Einkaufs- und Wohnviertel. Es ist et-was geboten hier auf halber Höhe über dem Hafen. Ein Besuch lohnt sich. Die Stadt zeigt sich attraktiv, jung und dynamisch.

Halifax ist bis heute eine durchaus militärisch ge-prägte Stadt, die dieses

Erbe auch zeigt. So ist ei-nes der Wahrzeichen der

Stadt, die Town Clock von 1803 das Geschenk eines Kommandeurs an die Stadt, um die einheimi-schen Soldaten zur Pünkt-

lichkeit im Dienst zu erziehen. Beim mor-

gendlichen Appell in der Zi-tadelle verspä-teten sich die einhei-mischen Soldaten

nahezu täglich, da sie sich keine Uhr leisten

konnten. Um diesen Mangel zu behe-ben, wurde die große, weithin sichtbare Uhr vor der

Anmerkungen zu Halifax

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Eingang zum Public Gardens Denkmal

Marinehafen Halifax

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Parklandschaft

Badender Vogel im Park

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Frühling am See

Fotografenkollegen Eigenwilliger Parkbewohner

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Wappen des Gartens am Eingangstor

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Teehaus im Park

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Nova Scotia • Atlantik-Kanada200

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Digby• www.digby.ca• www.novascotiawhalewatching.ca• www.whalecovecampground.com

Parkers Cove• www.oceanfront-camping.com• www.parkerscovebaptist.ca

Annapolis Royal• www.germanbakery.ca• http://annapolisroyal.com• www.pc.gc.ca/eng/lhn-nhs/ns/fortanne/index.

aspx• www.canusa.de/insidertipps/annapolis-royal-

fort-anne.html• https://de.wikipedia.org/wiki/Gezeitenkraftwerk_

Annapolis• www.historicgardens.com• http://annapolisroyal.com/about-annapolis-royal

Reisebüro, Reederei, Taxi• www.canusa.de• www.condor.de• www.fraserway.vom• www.canadream.ca• Minicar Pfullingen: 0 71 21/5 55 55

Städte und Landschaften in Nova Scotia

Karten, Camping und Sonstiges• www.novascotiatravel.ca/maps.html• www.pc.gc.ca > Parks in Kanada• www.campingnovascotia.com• http://gorving.ca/locator/campgrounds/camp-

grounds-nova-scotia• www.canusa.de/koa-campgrounds• http://koa.com/states-provinces/nova-scotia/• www.lobsterbash.ca• www.faszination-kanada.com/kanada-entdecken/

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Halifax/Nova Scotia• www.halifax.ca• http://hiaa.ca – airport• http://hiaa.ca/transportation/bus-services• www.princegeorgehotel.com• www.troutpoint.com – Starlight-Hotel• www.novascotia-immobilien.de/de/start• www.geschichte-kanadas.de/Canada_local/hali-

fax.html• https://maritimemuseum.novascotia.ca• www.pier21.ca/home > Auswanderermuseum• http://atlanticcanadaaviationmuseum.com• http://haltenraum.com/article/bildung-in-der-hali-

fax-regional-municipality

Anschriften und Links

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An

sch

rift

en u

nd

Lin

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Sonstiges•

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AAcadian Skies & Mi‘kmaq Lands

of Nova Scotia 18Acadia University Wolfville 75American Telephone and Tele-

graph Company 126Annapolis Royal Historic Gar-

dens 60Annapolis Valley 71Anschriften und Links 200Antigonish 170Arisaig 90A Tale of Acadie 71Atlantikprovinz 14

BBaddeck 120Bay of Fundy 71Bedford 72Bell, Alexander Graham 96,

120, 124 - Museum 121, 125 - Telephone Company 126Berliner Mauer 81Bible Hill 81Big Intervale Campingplatz 115Bluenose II 30Bras d’Or Lake 163

CCabot, John 108Cabot Trail 16, 108Cabot Trail - Ostküste 116Campgrounds 167Camping 84Campingführer 86

Campingplatz Kosten 84Cape Breton 16 - Highland Nationalpark 111 - Highlands-Park 16 - Island 96Cape George 92Chéticamp 16, 99, 101CSS Acadia 6

DDalhouse University 81Dark Sky Preserve 36Dartmouth 1Dartmouth Ferry 1Deckstuhl der Titanic 190Digby 66Direktflug 14Dumping 86

EElche 94Ersten Flug in Kanada 128Evangeline 71Evangeline Trail 71

FFernverkehrsstraßen 88Festsaal Universität Wolfville 78Festung Louisbourg 140Franzosen- und Indianerkrieg 1

GG7-Gipfeltreffen 4Garnison Louisburg 141Gezeitenkraftwerk Annapolis 58

Index

Graduiertenfeier Wolfville 77Gravelroad 88

HHalifax 14, 184 - Explosion 2 - Flughafen 2 - Gazette 1 - Hafen 10, 159 - Prince George Hotel 8, 9, 11 - Town Clock 194 - Zitadelle 194Hector (Barke) 179Highland Games Antigonish

170Highland Village Museum 132HMCS Sackville 2HMS Endeavour 6Hydrographische Dienst 6

IIndian Summer 14Ingonish 16Inverness 99

JJames Cook 6

KKanadische Post 107Kejimkujik Nationalpark 36Kejimkujik-Park 16Kraftwerk Trenton 133

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Ind

ex

LLandstraßen 88Leuchtturmroute 24Lighhouse Trail 150Lighthouse Route 16Lobster 107 -fischer 102 -preise 102 - Roll 107Lord Halifax 1Louisbourg 134Louisbourg Institute 143Lunenburg 18, 26, 30

MMarinehafen Halifax 195Maritime Museum of the Atlantik 191Meat Cove 111Middleton 71Mi‘kmaq-Ureinwohnner 16Mi’kmaq 38, 46, 179Motorhome 21

NNationalparks 16Naturhafen 4Nebel in Halifax 187Neuschottland 14New Glasgow 80North Mountain 111Nova Scotia 1, 6, 14Nova Scotia Highway 80

OÖsterreichischer Erbfolgekrieg

140

PPanoramastraße Cabot Trail 16,

112Peggy‘s Cove 18, 24, 153Peggy‘s Point 18Pictou 176, 179Prärieprovinzen 14Prince George Hotel Halifax 8Privateers 1Public Gardens Halifax 194

QQueen`s College 74

RRekonstruktion Louisburg 143Restauration alter Schiffe 187

SSaint Francis Xavier Universi-

ty 170Segelschulschiff (Mexiko) 10Seeprovinzen 14Siegel „Natural Historic Site“

16Skyline Trail 16Starlight Hotel 18Sternenhimmel-Zertifikat 18St. Peter`s Bridge 163Sydney NS 132

TTitanic 191Titanc Deckstuhl 190Town Clock Halifax 194Trans-Canada-Highway 80Truro 80

WWal-Beobachtungszeit 16Wale 68Westkanada 14Westport 66Windsor 72, 80Wolfville 74

ZZentralkanada 14Zerstörung Fortress Louisbourg

143Zitadelle Halifax 1, 194

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Im Wohnmobil durch Nova ScotiaKanada 2016

Texte: Joachim BöhringerBilder: Christine und Joachim BöhringerKarten: Google Maps

© Böhringer 2016 Schützenstraße 15 72793 Pfullingen www.boehringer.website