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Dreiklangs-Dimension Die Carusallee in Schweinfurt soll das Herz und die Hauptschlagader des neuen Hochschulstandortes auf den Flächen der ehemaligen Ledward-Barracks Kaserne in Schweinfurt werden. Seit 2014 forciert die Stadt die Konversion dieses militärischen Stützpunktes der Amerikaner, die im Herbst 2015 vom Stadtrat beschlossen wurde. Das Entwurfskonzept der städtebaulichen Rahmenplanung des Büros FHWS sieht ein urbanes Quartier mit hoher Freiraumqualität vor, von dem nachhaltige Impulse für die umgebenen Stadtbereiche ausgehen sollen. An der Schnittstelle zwischen dem neuen Hochschulcampus im Süden und der Par- kanlage der potentiellen Landesgartenschau im Norden kommt der Carusallee eine besondere Bedeutung als städtebauliches Scharnier zu. Konzept Die Carusallee wird als lineare, durchgängige Promenade mit Doppelbaumreihe entwickelt und durch drei großzügige Platzräume rhythmisiert. Die Platzräume set- zen die Nutzungsschwerpunkte und schafen identitätsstarke Orientierungspunkte. Die Oberläche der Allee wird als breite Mischverkehrsläche für Fußgänger, Rad- fahrer und ÖPNV , materialeinheitlich aus Betonwerksteinplaster ausgebildet. Der Querschnitt der Carusallee wird asymmetrisch angelegt. Entlang der nördlichen und südlichen Bewegungsläche verlaufen Mastleuchten, die wiederum auch das Straßenproil gliedern. Eine zentrale Wiesenfläche mit einer doppelten Straßenbaumreihe aus luftigen Schnurbäumen (Sophora japonica) unterstreicht ihre Bedeutung als verknüpfendes Element im neuen Stadtquartier und darüber hinaus als Grünverbindung in den umgebenden Landschaftsraum in Ost-Westrichtung. Der naturnahe, leicht abge- senkte Wiesenraum (10-30 cm) kann sowohl das anfallende Niederschlagswasser der umgebenden, befestigten Flächen aufnehmen und verdunsten und damit der Überhitzung vorbeugen als auch wertvollen Retentionsraum im Sinne des Überlu- tungsschutzes anbieten. Vereinzelt werden barrierefreie Querungen durch diesen zentralen Wiesenraum an- geboten um ein hohes Maß an Permeabilität in der Carusallee zu erreichen. An die- sen Durchwegungen werden Sitzbänke für den Aufenthalt im lichten Schatten der Baumkronen angeboten. Fahrradbügel werden in den linearen Teilräumen der Ca- rusallee angeordnet um die Platzlächen von einer Überausstattung zu bewahren. Während die südliche Bewegungsläche als untergeordnete Erschließung und als Fläche für die Feuerwehr fungiert, ist der nördliche Teilbereich der Carusallee weit- aus großzügiger ausgeformt. Hier wird die Allee zur Promenade und nimmt zusätz- lich den Busverkehr mit auf. Die drei Plätze der Carusallee erhalten jeweils starke Identitäten mit unterschiedli- chen Nutzungsangeboten. So wird ein freiraumplanerischer Dreiklang mit breitem Nutzungsspektrum und einem hohen Maß an Identiikation geschafen. Eingefasst werden die Plätze materialeinheitlich aus hellem, warmem Betonwerk- stein. Hier wird jeweils die Doppelbaumreihe der Allee - zugunsten einer Anbindung an die umgebenden Freiräume – unterbrochen. Die drei Plätze werden von frei angeordne- ten Großbäumen mit besonderem Charakter , z.B. rotlaubig (Acer platanoides „De- borah“ , Fagus sylvatica „Purpurea“ oder Betula pendula „Purpurea“) überschirmt. Im Westen der Stadtachse erhebt sich der Platz „The Outlook“ auf Sitzhöhe leicht über die Umgebung in die dritte Dimension heraus. Mit seiner Mischung aus harter Randeinfassung und weicher, wassergebundener Fläche formuliert er den Eingang, die Schnittstelle der Carusallee mit der neuen Stadthalle und dem Park und wird so zum Trefpunkt von Jung und Alt. Die leichte Erhöhung, barrierefrei erschlossen, bietet einen guten Überblick. In der Mitte der Carusallee bietet „The Centre Court“ das auf Sitzmauerhöhe einge- lassene, informelle Spielfeld der Möglichkeiten. Das variable Spiel- und Sportan- gebot (Soccer, Streetball, Volleyball, Hockey, Tennis, Tischtennis, Tischfußball, etc.) indet auf einer farbigen Kunststofläche Raum. Der einfassende Betonrahmen bietet Möglichkeit für Aufenthalt und BBQ. Angespro- chen wird vor allem die Gruppe der vor Ort wohnenden Studenten, die hier einen Teil ihrer Freizeit verbringen können. Im Osten eröfnet „The Campus Stage“ den großzügigen, kommunikativen Trefpunkt und Aufenthaltbereich auf dem Campus. Hier inden Stadtteil- oder studentische Festivitäten statt, große Holzdecks auf Natursteinplaster laden zum ungezwunge- nen „Abhängen“ ein. Workstations mit kostenfreien W-Lan Angeboten ermöglichen das Arbeiten im Freien. Diese städtische Bühne bietet gleichermaßen Raum zum Sehen und Gesehen werden. Die Multicodierung als Freiraum für Bewegung, Aufenthalt und Kommunikation und nicht zuletzt als Flächenangebot für ökologischen Ausgleich macht die Carusallee zur lebendigen, urbanen drei-dimensionalen Hauptschlagader des neuen Hoch- schulstandortes. 378512 Konzeptplan, M1:750 Anheben der Platzintarsie Rad- und Fußwege Busspur Absenken der Platzintarsie Die Ebene Fläche ermöglicht Vernetzung in alle Richtungen Pikto Erschließung und Verbindungen Pikto Funktionen und Orte Ausschnitt Campusplatz, M 1:250 Schnitt A-A‘, M 1:250 Schnitt B-B‘, M 1:250 CARUSALLEE Schweinfurt - Dreiklangs-Dimension Stadthalle BürgerPark Carus-Quartier Bushaltestelle Arbeitsplätze im Freien Platzrahmen (Ortbeton) The Campus Stage Natursteinplaster Neuplanzung Gehölze (Sophora Japonica) in extensiver Blütenwiese Ausweichläche Busse Carusallee Betonplaster Betonplaster Baumscheiben mit Sitzelementen Neuplanzung (Gleditsia triacanthos) Fahrradbügel Holzdecks Neuplanzungen (Acer platanoides „Deborah“ , Fagus sylvatica „Purpurea“ und Betula pendula „Purpurea“.) Haupteingang FWI Fahrradbügel Hörsaal - Büro - Labore Zentrale Wiesenfläche mit Sophora japonica Carusallee Betonwerksteinplaster Nebenstraße Betonwerksteinplaster Neupflanzung Gleditsia triacanthos Baumscheiben mit Sitzmöglichkeit Hörsaal - Bibliothek - Verwaltung Studentenwohnheim Mensa - Verwaltung - Seminar iFactory - Labor - Arbeitsplätze - Seminar A‘ A B B‘ Ehrenhof BBQ & Picknick The Centre Court Sport & Entspannung The Outlook Generationtref + Kultur The Campus Stage Arbeit & Freizeit Vorplatz FWI Carusallee Niederwerner Straße Visualisierung Carusallee

CARUSALLEE Dreiklangs-Dimension 378512schweinfurt.viuweb.de/wp-content/uploads/sites/95/2017/... · 2017-04-07 · Dreiklangs-Dimension Die Carusallee in Schweinfurt soll das Herz

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Dreiklangs-Dimension

Die Carusallee in Schweinfurt soll das Herz und die Hauptschlagader des neuen Hochschulstandortes auf den Flächen der ehemaligen Ledward-Barracks Kaserne in Schweinfurt werden.Seit 2014 forciert die Stadt die Konversion dieses militärischen Stützpunktes der Amerikaner, die im Herbst 2015 vom Stadtrat beschlossen wurde.

Das Entwurfskonzept der städtebaulichen Rahmenplanung des Büros FHWS sieht ein urbanes Quartier mit hoher Freiraumqualität vor, von dem nachhaltige Impulse für die umgebenen Stadtbereiche ausgehen sollen.

An der Schnittstelle zwischen dem neuen Hochschulcampus im Süden und der Par-kanlage der potentiellen Landesgartenschau im Norden kommt der Carusallee eine besondere Bedeutung als städtebauliches Scharnier zu.

Konzept

Die Carusallee wird als lineare, durchgängige Promenade mit Doppelbaumreihe entwickelt und durch drei großzügige Platzräume rhythmisiert. Die Platzräume set-zen die Nutzungsschwerpunkte und schafen identitätsstarke Orientierungspunkte.

Die Oberläche der Allee wird als breite Mischverkehrsläche für Fußgänger, Rad-fahrer und ÖPNV , materialeinheitlich aus Betonwerksteinplaster ausgebildet. Der Querschnitt der Carusallee wird asymmetrisch angelegt.Entlang der nördlichen und südlichen Bewegungsläche verlaufen Mastleuchten, die wiederum auch das Straßenproil gliedern.

Eine zentrale Wiesenfläche mit einer doppelten Straßenbaumreihe aus luftigen Schnurbäumen (Sophora japonica) unterstreicht ihre Bedeutung als verknüpfendes Element im neuen Stadtquartier und darüber hinaus als Grünverbindung in den umgebenden Landschaftsraum in Ost-Westrichtung. Der naturnahe, leicht abge-senkte Wiesenraum (10-30 cm) kann sowohl das anfallende Niederschlagswasser der umgebenden, befestigten Flächen aufnehmen und verdunsten und damit der Überhitzung vorbeugen als auch wertvollen Retentionsraum im Sinne des Überlu-tungsschutzes anbieten. Vereinzelt werden barrierefreie Querungen durch diesen zentralen Wiesenraum an-geboten um ein hohes Maß an Permeabilität in der Carusallee zu erreichen. An die-sen Durchwegungen werden Sitzbänke für den Aufenthalt im lichten Schatten der Baumkronen angeboten. Fahrradbügel werden in den linearen Teilräumen der Ca-rusallee angeordnet um die Platzlächen von einer Überausstattung zu bewahren. Während die südliche Bewegungsläche als untergeordnete Erschließung und als Fläche für die Feuerwehr fungiert, ist der nördliche Teilbereich der Carusallee weit-aus großzügiger ausgeformt. Hier wird die Allee zur Promenade und nimmt zusätz-lich den Busverkehr mit auf.

Die drei Plätze der Carusallee erhalten jeweils starke Identitäten mit unterschiedli-chen Nutzungsangeboten. So wird ein freiraumplanerischer Dreiklang mit breitem Nutzungsspektrum und einem hohen Maß an Identiikation geschafen.Eingefasst werden die Plätze materialeinheitlich aus hellem, warmem Betonwerk-stein. Hier wird jeweils die Doppelbaumreihe der Allee - zugunsten einer Anbindung an die umgebenden Freiräume – unterbrochen. Die drei Plätze werden von frei angeordne-ten Großbäumen mit besonderem Charakter , z.B. rotlaubig (Acer platanoides „De-borah“ , Fagus sylvatica „Purpurea“ oder Betula pendula „Purpurea“) überschirmt.

Im Westen der Stadtachse erhebt sich der Platz „The Outlook“ auf Sitzhöhe leicht über die Umgebung in die dritte Dimension heraus. Mit seiner Mischung aus harter Randeinfassung und weicher, wassergebundener Fläche formuliert er den Eingang, die Schnittstelle der Carusallee mit der neuen Stadthalle und dem Park und wird so zum Trefpunkt von Jung und Alt. Die leichte Erhöhung, barrierefrei erschlossen, bietet einen guten Überblick.

In der Mitte der Carusallee bietet „The Centre Court“ das auf Sitzmauerhöhe einge-lassene, informelle Spielfeld der Möglichkeiten. Das variable Spiel- und Sportan-gebot (Soccer, Streetball, Volleyball, Hockey, Tennis, Tischtennis, Tischfußball, etc.) indet auf einer farbigen Kunststofläche Raum.Der einfassende Betonrahmen bietet Möglichkeit für Aufenthalt und BBQ. Angespro-chen wird vor allem die Gruppe der vor Ort wohnenden Studenten, die hier einen Teil ihrer Freizeit verbringen können.

Im Osten eröfnet „The Campus Stage“ den großzügigen, kommunikativen Trefpunkt und Aufenthaltbereich auf dem Campus. Hier inden Stadtteil- oder studentische Festivitäten statt, große Holzdecks auf Natursteinplaster laden zum ungezwunge-nen „Abhängen“ ein. Workstations mit kostenfreien W-Lan Angeboten ermöglichen das Arbeiten im Freien. Diese städtische Bühne bietet gleichermaßen Raum zum Sehen und Gesehen werden.

Die Multicodierung als Freiraum für Bewegung, Aufenthalt und Kommunikation und nicht zuletzt als Flächenangebot für ökologischen Ausgleich macht die Carusallee zur lebendigen, urbanen drei-dimensionalen Hauptschlagader des neuen Hoch-schulstandortes.

3 7 8 5 1 2

K o n z e p t p l a n , M 1 : 7 5 0

Anheben der Platzintarsie

Rad- und Fußwege

Busspur

Absenken der Platzintarsie Die Ebene Fläche ermöglicht Vernetzung in alle Richtungen

P i k t o E r s c h l i e ß u n g u n d V e r b i n d u n g e n P i k t o F u n k t i o n e n u n d O r t e

A u s s c h n i t t C a m p u s p l a t z , M 1 : 2 5 0

S c h n i t t A - A ‘ , M 1 : 2 5 0 S c h n i t t B - B ‘ , M 1 : 2 5 0

CARUSALLEE Schweinfurt - Dreiklangs-Dimension

Stadthalle

BürgerPark

Carus-Quartier

Bushaltestelle

Arbeitsplätzeim Freien

Platzrahmen (Ortbeton)

The Campus Stage

Natursteinplaster

Neuplanzung Gehölze(Sophora Japonica)in extensiver Blütenwiese

Ausweichläche Busse

Carusallee

Betonplaster

Betonplaster

Baumscheiben mit Sitzelementen

Neuplanzung(Gleditsia triacanthos)

Fahrradbügel

Holzdecks

Neuplanzungen (Acer platanoides „Deborah“ , Fagus sylvatica „Purpurea“ undBetula pendula „Purpurea“.)

Haupteingang FWI

Fahrradbügel

Hörsaal - Büro - Labore

Zentrale Wiesenfläche

mit Sophora japonica

Carusallee

BetonwerksteinplasterNebenstraße

BetonwerksteinplasterNeupflanzung

Gleditsia triacanthosBaumscheiben

mit Sitzmöglichkeit

Hörsaal - Bibliothek - Verwaltung

Studentenwohnheim

Mensa - Verwaltung - Seminar iFactory - Labor - Arbeitsplätze - Seminar

A‘A

BB

Ehrenhof

BBQ & Picknick

The Centre Court

Sport & EntspannungThe Outlook

Generationtref + KulturThe Campus Stage

Arbeit & Freizeit

Vorplatz FWI

Carusallee

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