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«Wenn die familieninterne Nachfolge nicht klappt – was nun..?» Chancen und Risiken alternativer Formen der Unternehmensübertragung 17. Oktober 2019 | Bozen

Chancen und Risiken alternativer Formen der ... · School], sowie der Fachhochschule (FH) Salzburg. Dr. Matthias O. Theiner > 15 Jahre Erfahrung als Vertriebsleiter, KAM-Verantwortlicher;

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Page 1: Chancen und Risiken alternativer Formen der ... · School], sowie der Fachhochschule (FH) Salzburg. Dr. Matthias O. Theiner > 15 Jahre Erfahrung als Vertriebsleiter, KAM-Verantwortlicher;

«Wenn die familieninterne Nachfolge nicht klappt – was nun..?»

Chancen und Risiken alternativer Formen der Unternehmensübertragung

17. Oktober 2019 | Bozen

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Wer spricht?

Sportliebhaber:Bergsteigen, Jogging, Radfahren,…

Geb. 1973, italienischerStaatsbürger

Berater, Referent & Interims Manager in Italien & D-A-CH,

Externer Lehrbeauftragter an der UniversitätSalzburg [SMBS – Salzburg Management Business School ], sowie der Fachhochschule (FH) Salzburg.

Dr. Matthias O. Theiner

> 15 Jahre Erfahrung als Vertriebsleiter, KAM-Verantwortlicher;

Berater zu Strategie, Innovations-management & Übergabeprozessen in

Familienunternehmen

www.mot-consulting.com

Fakten zu mir, die Sie so vielleicht nicht erwartet hätten:• Anzahl gefahrener Motorrad-km: > 60.000• Weiteste Fusswanderung: 480 km• Entferntester Einsatzort als Berater: Iran• Ich kann Ballon-Tierchen knüpfen... ;-)

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Wenn die familieninterne Übergabe (zunächst) nicht klappt….

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Grund-ParadoxonFamilienunternehmen bergen spezifische Chancen & Risiken

Wenn die Familie an einem Strang zieht…

» Familienunternehmenhaben einen ganz großen Vorteil und einen ganz großen Nachteil, und

beides ist die Familie.

Eine Familie in Frieden ist das Beste,

was es für eine Firma geben kann,eine Familie in Unfrieden das Schlimmste. «

Peter Zinkann (Miele)

…folgt der Unternehmenserfolg...

(…eher..)…

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Erfolg bei der Übergabe ist durchaus nicht selbstverständlich

…“Un-Frieden“ hat Folgen, oft überlebenswichtige…!

➢ Nur 67 % der Familienunternehmen gehen auf die zweite Generation

über.

➢ Nur 32 % der Familienunternehmen gelangen auf die dritte Generation.

➢ Nur 16 % der Familienunternehmen erreichen die vierte Generation.

Durchschnittsalter von FU: 24 Jahre

• Unternehmerbefragung* von > 150 Familienunternehmen, 2010:

„Welches ist die größte Herausforderung für ihr Unternehmen in den

nächsten fünf Jahren?“

68 % nannten: „Unternehmensnachfolge/-übergabe“.

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* Quelle: Unternehmerbefragung Weissman & Cie. „Familienunternehmen: Nachahmer oder Innovatoren?“, 2010.

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Ursachenforschung: warum ist eine familieninterne Übergabe

manchmal nicht (oder nicht unmittelbar) möglich ?

Feld der Entwicklung:

Hohe Bereitschaft/begrenzte Kompetenz

Ideal-Feld:

Hohe Bereitschaft /Hohes Leistungsvermögen

“NO-GO”-Area

(Verkauf/ Verpachtung / Buy out etc.):

Geringe Bereitschaft/begrenzte Kompetenz

Feld der Alternativen-Suche(Verkauf/Buyout/etc.):

Geringe Bereitschaft/Hohes Leistungsvermögen

«Ich bin imstande»

“Ich

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Leistungsvermögen

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Ja +Nein -

Ja +

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Ursachenforschung: warum ist eine familieninterne Übergabe

manchmal nicht (oder nicht unmittelbar) möglich ?

Feld der Entwicklung:

Hohe Bereitschaft/begrenzte Kompetenz

Ideal-Feld:

Hohe Bereitschaft /Hohes Leistungsvermögen

“NO-GO”-Area

(Verkauf/ Verpachtung / Buy out etc.):

Geringe Bereitschaft/begrenzte Kompetenz

Feld der Alternativen-Suche(Verkauf/Buyout/etc.):

Geringe Bereitschaft/Hohes Leistungsvermögen

«Ich bin imstande»

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Leistungsvermögen

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Ja +Nein -

Ja +

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Kriterien zur Analyse von Formen der Unternehmensübertragung

Fam

ilien

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Zukunftsfähigkeit?

● A) Grad der Familienimmanenz (& Werthaltigkeit des Vermögens) ? ● B) Umsetzungsschwierigkeit der gewählten Lösung? ● C) Zukunftsfähigkeit der Lösung?

+

+

-

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Unternehmensübertragung:

Formen & Implikationen

• Grundsätzliche Unterscheidung nach Formen: Intern / extern

• Grundsätzliche Unterscheidung nach Phasen: Konsensfassung ↔ Verankerung einer Übergabe-Vereinbarung

Kriterien:

❖Grad der Familienimmanenz (& Wertigkeit des Vermögens)? > Wohin geht das Unternehmen?

❖Umsetzungsschwierigkeit der gewählten Lösung? > Wieviel Vorlauf brauchen wir?

❖Zukunftsfähigkeit der Lösung? > Strategische Entwicklung der Firma?

Einzelformen | Betrachtung ausgewählter Implikationen❖ 1) Verkauf ❖2) Verpachtung❖3) Fruchtgenuss❖4) Interims-Management❖5) Fusion ❖6) Management-Buy-in❖7) Management-Buy-out

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Achtung:Unterscheidung »Konsensfindung« zu » Verankerung«

§≠

Rechtliche & steuerrechtliche Fachleute wie:

• Steuerberater

• Anwalt

• Notar

• Hausbank

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Experte, Vertrauensperson.

Berater in Sachen:

• Kommunikation

• Auflösung von Missverständnissen

• Konsensfindung

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Beispiele zur Bewertung von Einzelfällen

• „Die Käufer reißen sich um unser Unternehmen – kein Wunder bei den Zahlen !“

• „Wir verkaufen eine Teil des Unternehmens – mit Kontroll-Anteil“

• „Wir müssen die Mehrheit des Unternehmens zu einem mäßigen Preis verkaufen.“

• „Wir müssen das gesamte Unternehmen verkaufen – um 1 €, bei gleichzeitiger Schuldenübernahme!“

Zukunftsfähigkeit?

+

+

-

-

+ -

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Fam

ilien

imm

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We

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keit)

● A) Grad der Familienimmanenz (& Werthaltigkeit des Vermögens) ? ● B) Umsetzungsschwierigkeit der gewählten Lösung? ● C) Zukunftsfähigkeit der Lösung?

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Unternehmensübertragung:

1) Verkauf

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«Werthaltigkeit first«

• Ein gesundes Unternehmen findet immer einen Käufer.

• Gesund heißt: Wachstum – Rendite – Risiko sind ausbalanciert, sind im Idealfall überdurchschnittlich für die Branche – in einer attraktiven Branche.

• Ein „ungesundes“ Unternehmen wird nur im Ausnahmenfall gut zu platzieren sein.

• Erlöse voll steuerpflichtig.

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Unternehmensübertragung:

2) Verpachtung

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Personenpassung & Garantien

• Alle Überlegungen starten wiederum bei der wirtschaftlichen Tragfähigkeit

und somit Verpachtbarkeit des Unternehmens! Ertragswert vs. Substanzwert?

Kundenstock? Ablösung Geschäftswert?

• Bei vorliegendem Investitionsstau wird Verpachtung i.d.R. schwierig.

• Der richtige, solide, zuverlässige Partner / Pächter ist entscheidend!

• Stellt eine lediglich teilweise bzw. zeitweilige Lösung der Übertragungsfrage dar. Dies auch nur sofern ausgeschlossen werden kann, dass mittelfristig Investitionsentscheidungen auf die Eigentümer zukommen.

• Erlöse voll steuerpflichtig.

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Unternehmensübertragung:

3) Fruchtgenuss

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Klarheit & Fristigkeit

• Nacktes Eigentum vs. Fruchtgenuss.

• Stellt eine lediglich zeitweile Lösung der Übertragungsfrage dar, sofern das nackte Eigentum an Junioren und das Fruchtgenussrecht an die Senioren gehen soll.

• Wird manchmal als Form der Altersabsicherung zeitlich befristet eingesetzt.

• Vorab-Klärung von Investitionsentscheidungen wichtig.

• Erlöse voll steuerpflichtig.

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Unternehmensübertragung:

4) Interims - Management

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https://de.wikipedia.org/wiki/Interim-Management Management-Profi auf Zeit

• Keine eigentliche Übertragung - kann eventuell die

Zeit bis zur Reife eines Familien-Nachfolgers

überbrücken.

• In der Regel nur für Unternehmen ab einer

bestimmten Größenordnung sinnvoll / darstellbar.

• Kommt auch bei Sanierungsbedarf zum Einsatz um

Verkauf vorzubereiten.

• Kompetenz & Personenpassung des IM(Interims

Managers) entscheidend.

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Unternehmensübertragung:

5) Fusion

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Der richtige Partner tut not – Rollenverständnis zu klären

• Abwandlung der Verkaufs-Option.

• Wichtig: man ist nicht mehr uneingeschränkt „Herr im eigenen

Haus“...!

• Rollenverständnis, Hierarchie und Spielregeln im neufusionierten Unternehmen sauber zu klären.

• Vorgelagert: Analyse der Wertschöpfungsketten: entstehen wirklich neue Potentiale oder wird das Unternehmen lediglich grösser,...?

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Unternehmensübertragung:

6) Management-Buy-in

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https://de.wikipedia.org/wiki/Management-Buy-in Management-Profis kommen von außen,...

• Oft in Verbindung mit einem Investor.

• Möglichkeit schnell Fachkompetenz

aufzubauen.

• Bei Wahrung von Quotenanteilen der

Familie Themenblock „Corporate

Governance „: Information, Dividenden,

Kontrolle etc.

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Unternehmensübertragung:

7) Management-Buy-out

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https://de.wikipedia.org/wiki/Management-Buy-outManagement-Profis kommen von innen,...

• Die entsprechenden Manager kennen das

Unternehmen bereits.

• Ermöglicht es weitere Investitionen in die

Firma seitens der Familie zu vermeiden.

• Näheverhältnis Eigentum und bekanntes

Management kann von Vorteil sein.

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Worauf kann der Regelungsinhalt einer FirmenübertragungEinfluss haben?Wo können rechtliche Ankerpunkte liegen?

1. Gesellschaftsvertrag / Satzung

2. Geschäftsführer-Anstellungsvertrag

3. Ehevertrag

4. Familienvertrag gem. Gesetz Nr. 55/2006

Siehe auch: http://www.unioneconsulenti.it/patto-di-famiglia-legge-n-55-2006/

https://www.camera.it/parlam/leggi/06055l.htm

5. Testament

6. Firmenstrategie / eventuelle Controlling-Instrumente

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Kontakt

Addresse

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39012 Meran_o (BZ)

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+ 39 – 334 – 67 35 491

Matthias O. Theiner