62
Gesellschaft Deutscher Chemiker VORAUSSETZUNGEN STUDIUM SPEZIALGEBIETE BERUFSBILDER PERSPEKTIVEN PRAKTISCHE INFORMATIONEN CHEMIE STUDIEREN

CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

Ge

se

lls

ch

af

tD

eu

ts

ch

er

Ch

em

ike

r–

Ch

em

ies

tu

die

re

n

Gesellschaft Deutscher Chemiker

V O R A U S S E T Z U N G E N

S T U D I U M

S P E Z I A L G E B I E T E

B E R U F S B I L D E R

P E R S P E K T I V E N

P R A K T I S C H E I N F O R M AT I O N E N

Gestalten Sie Ihre Zukunft mit Merck!Als Praktikant Diplomand

AbsolventDoktorand

Wir bieten Ihnen vielversprechende Perspektiven in einem weltweit erfolgreichen

innovativen Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie.

arbeiten Sie eigenverantwortlich

und werden durch interessante Aufgaben gefordert.

Ihre Ideen und Ihr Know-how bringen Sie in ein motiviertes Team ein.

(m/w)

C H E M I ES T U D I E R E N

Page 2: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

C H E M I E S T U D I E R E N

I N H A L TI N H A L T

C H E M I E S T U D I E R E N

32

MAKROMOLEKULARE CHEMIE

Die Riesen im Reich der Moleküle 73

ANALYTISCHE CHEMIE

Chemiker als Anlaytiker und Spurensucher 77

THEORETISCHE CHEMIE

Tüfteln mit Bleistift und Computer 81

NUKLEARCHEMIE

Verstehen, was die Materie im Innersten zusammenhält 83

BAUCHEMIE

Mehr als Beton und PU-Schaum 85

UMWELTCHEMIE

Der Umwelt zuliebe 88

WASSERCHEMIE

H20 & Co 91

WIRTSCHAFTSCHEMIE

Brücke zwischen Chemie und Betriebswirtschaft 93

LEBENSMITTELCHEMIEExperten für den Verbraucher- und Umweltschutz 98

LEHRAMT CHEMIE

Zurück an die Schule 104

WIE WIR ZUR CHEMIE GEKOMMEN SIND

Tobias Böttge und Markus Witter, Institut für Lacke und Farben, Magdeburg 107

STUDIUM AN FACHHOCHSCHULEN

Praxis wird hier GROSSgeschrieben 108

ANSCHRIFTEN

Fachbereiche und Fakultäten für Chemie an Universitäten 113

ANSCHRIFTEN

Studiengang Biochemie 118

ANSCHRIFTEN

Fachbereiche für Chemie an Fachhochschulen 120

ANSCHRIFTEN

Fachbereiche für Chemie und Chemiedidaktik an Pädagogischen Hochschulen 122

Vorwort 5

DIE GESELLSCHAFT DEUTSCHER CHEMIKER 6

MIT CHEMIE DIE ZUKUNFT GESTALTEN 8

WIE ICH ZUR CHEMIE GEKOMMEN BIN

Petra Mischnick, TU Braunschweig 10

DAS STUDIUM IM ÜBERBLICK 12

WO GIBT ES BACHELOR- UND MASTER-STUDIENGÄNGE IN DER CHEMIE?

Welche Studiengänge sind akkreditiert? 23

INFORMATIONEN 32

Nützliche Adressen 33

Fakten und Zahlen 34

BERUFSCHANCEN IN DER INDUSTRIE

Wolfgang Gawrisch, Henkel KGaA 38

DAS BERUFSBILD DES CHEMIKERS 40

WIE ICH ZUR CHEMIE GEKOMMEN BIN

Jens Breffke, Humboldt-Universität zu Berlin 46

ANORGANISCHE CHEMIE

Vom Erz zum Supraleiter 48

ORGANISCHE CHEMIE

Aus der Trickkiste des Kohlenstoffs 52

PHYSIKALISCHE CHEMIE

Faszination für Grenzgänger 56

WIE ICH ZUR CHEMIE GEKOMMEN BIN

Helke Döring, TU Chemnitz 58

TECHNISCHE CHEMIE

Vom Labor in die Produktion 60

MIT CHEMIE DIE ZUKUNFT GESTALTEN

Barbara Jessel, BASF AG 64

BIOCHEMIE & LIFE SCIENCES

Leben ist Chemie! 66

Page 3: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

C H E M I E S T U D I E R E N

V O R W O R T

5

Liebe Leserin, lieber Leser!

diese Broschüre rich-tet sich in erster Liniean Schülerinnen undSchüler, die in nächs-ter Zeit ihr Abituroder ihre Fachhoch-schulreife ablegenwerden und noch

überlegen, welches Studium das richtigesein könnte. Aber auch Eltern und Berufs-berater werden viele nützliche Informatio-nen und Hinweise in diesem Heft finden.

Liebe Schülerinnen und Schüler, warumsollten Sie sich für das Fach Chemie ent-scheiden? Ein Chemiestudium hat viel zubieten: Sie erwartet eine anspruchsvolleund zugleich faszinierende Ausbildung miteinem guten Mix aus Theorie und Praxis.Wer eine Chemieausbildung an einer Uni-versität oder Fachhochschule macht, hatgute berufliche Chancen. Chemische Beru-fe sind in allen Bereichen der Wirtschaftund Gesellschaft zu finden, von der For-schung über die Industrie bis in den Dienst-leistungssektor. In der wirtschaftlichen Ent-wicklung unseres Landes spielt die Chemieals Querschnittswissenschaft eine Schlüs-selrolle. Chemie ist ein Innovationsmotor,und in wichtigen Zukunftsfragen wie Ener-gie, Ernährung, Gesundheit, Mobilität undKommunikation liefert die Chemie bedeu-tende Beiträge. An diesen Zukunftsaufga-ben mitzuarbeiten, ist eine echte Heraus-forderung, und ein Chemiestudium bietetdie solide Grundlage zur Mitgestaltung. Derausschlaggebende Grund, sich für einChemiestudium zu entscheiden, solltejedoch der Spaß an der Sache, die Freudeam Entdecken sein.

Die Vielfalt möglicher Studiengänge undAbschlüsse an den Universitäten undFachhochschulen ist groß. Bevor Sie sichfür einen Ausbildungsweg entscheiden,sollten Sie die verschiedenen Möglichkei-ten kennen lernen. Dieses Heft gibt einenÜberblick über den Aufbau eines Chemie-studiums, über gestufte Studiengänge unddie neuen Bachelor-/Master-Abschlüsse.Es stellt die unterschiedlichen Fachrichtun-gen in der Chemie vor und nennt in einemumfangreichen Adressteil die Hochschulen,an denen ein Chemiestudium angebotenwird. Sie finden in der Broschüre wichtigeInformationsquellen, die bei weiteren Fra-gen helfen können.

Die Informationen zu dieser Broschüre wur-den mit freundlicher Unterstützung derFachgruppen und des Jungchemikerforumsder Gesellschaft Deutscher Chemiker undder Fachgesellschaften DBG, DECHEMA undGBM zusammengetragen. Die Broschüregibt den aktuellen Stand bei Manuskripter-stellung im Januar 2007 wieder.

Die Gesellschaft Deutscher Chemikermöchte Ihnen mit diesen praktischen Infor-mationen helfen, die Wahl des richtigenChemiestudienganges und der geeignetenHochschule zu treffen.

Frankfurt am Main, im Februar 2007

Dr. Kurt BegittStellv. GeschäftsführerLeiter Bildung und Beruf der GDCh

I M P R E S S U M

C H E M I E S T U D I E R E N

4

Herausgeber:

Gesellschaft Deutscher ChemikerVarrentrappstr. 40–4260486 Frankfurt/ Mainwww.gdch.de

Redaktion:

Dr. Kurt Begitt

5. überarbeitete Auflage 2007

Für die Bereitstellung von Bildmaterial dan-ken wir folgenden Firmen und Institutionen:BASF, Bayer, Roche, Sartorius, Jugendforscht, CERN, DECHEMA

Page 4: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

D I E „ B A S I S “

Die GDCh hat insgesamt ca. 28.000Mitglieder, die in mehr als 60 Ortsverbändenorganisiert sind. Diese regionalen Gruppengibt es an vielen Hochschulorten oder grö-ßeren Industriezentren. Im Kreise „ihres“Ortsverbandes haben die Chemikerinnenund Chemiker Gelegenheit für Meinungs-austausch und Diskussionen. In den 24Fachgruppen arbeiten Mitglieder aus be-stimmten Teilgebieten der Chemie zusam-men. Die GDCh bietet ein umfangreichesFortbildungsprogramm an. Der GDCh-Kar-riereservice hilft Chemikern bei vielen

Berufsfragen und unterhält eine große Stellendatenbank. Die GDCh informiertangehende Chemiestudenten in allen Stu-dienfragen.

V O R Z Ü G E F Ü R S T U D I S

Schülerinnen/Schüler und Studentin-nen/Studenten genießen besondere Vorteilebei der GDCh, und sie können zum ermäßig-ten Jahresbeitrag von z. Zt. 30 Euro beitreten(regulär 120 Euro – Berufsanfänger zahlen75 Euro). Der GDCh gehören derzeit 6.000junge Mitglieder an. Alle Mitglieder erhaltenkostenlos jeden Monat die Zeitschrift „Nach-

6

D IE GESELLSCHAFT DEUTSCHER CHEMIKER

… ist Deutschlands größte chemiewissenschaftliche Gesellschaft. Die GDCh gibt vielewichtige Fachzeitschriften heraus, wie z. B. die „Chemie in unserer Zeit“ oder die „Angewandte Chemie“. Sie fördert die chemische Literatur in ihrer ganzen Breite. Sieveranstaltet nationale und internationale Tagungen, Kongresse und Arbeitsseminare,um den Informationsaustausch unter den Chemikerinnen und Chemikern zu ermög-lichen. Ein Anliegen der GDCh ist es, den Nachwuchs zu fördern. Studentinnen undStudenten genießen besondere Vorteile bei der GDCh.

G E S E L L S C H A F T D E U T S C H E R C H E M I K E R

7

richten aus der Chemie“. Andere Zeitschrif-ten der GDCh erhalten sie zum Sonderpreis.Studenten und Jungmitglieder haben übri-gens ihr eigenes Jungchemikerforum(GDCh-JCF) mit mehr als 40 lokalen Forenbundesweit.

Das GDCh-JCF-Netzwerk bietet Hilfebei vielen Studien- und Ausbildungsfragen,bis hin zu Kontakten im Ausland. Ein be-sonderes Highlight ist das jährliche Frühjahrs-symposium, ein Treffen von Studierendenund Jungchemikern aus ganz Europa.

www.jungchemikerforum.de

Aufnahmeanträge gibt es bei dem GDCh-Mitgliederservice, Postfach 90 04 40,60444 Frankfurt am Main, [email protected].

Für weitere Informationen surfen Sie dochdirekt einmal bei uns vorbei:

www.gdch.de

Page 5: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

M I T C H E M I E D I E Z U K U N F T G E S T A L T E N

9

Sicherung der Energieversorgung, die Ent-wicklung neuer Werkstoffe sowie dieErschließung neuer Rohstoffe. Die Chemiewill und kann in all diesen Bereichen ihrenBeitrag leisten. Sie wird die Zukunft mitge-stalten. Dazu passt, dass chemische Beru-fe in allen Bereichen von Wirtschaft undGesellschaft zu finden sind, von der For-schung über die Industrie bis in den Dienst-leistungsbereich. Gute Chancen also füralle, die eine Chemieausbildung machenwollen.

F A S Z I N A T I O N C H E M I E

Vieles von dem, was uns selbstver-ständlich erscheint, ist erst durch dieErkenntnisse der Forschung und Entwick-lung in den letzten Jahrzehnten möglichgeworden. Zu den Highlights gehören auchdie modernen Werkstoffe. Sie haben derComputertechnik und Mikroelektronik,dem Maschinen- und Motorenbau zu ganzneuen Möglichkeiten verholfen. Nicht min-der faszinierend sind die Fortschritte dermodernen Textilchemie: Neue Fasern,widerstandsfähige, pflegeleichte Textilien,

fantasievolle Stoffe haben Mode und Sportneue Impulse gegeben.

N E U E H E R A U S F O R D E R U N G E N

Das Ende der Fahnenstange ist abernoch lange nicht erreicht. Für kommendeChemikergenerationen gibt es viel zu tun.Das neue Jahrhundert stellt uns vor neue,gewaltige Herausforderungen: Dazu gehö-ren der Schutz und Erhalt der Umwelt, dieBekämpfung von Krankheiten, die Sorgeum ausreichende Ernährung für die drama-tisch wachsende Weltbevölkerung, die

8

M IT CHEMIE D IE ZUKUNFT GESTALTEN

Kein Zweifel – die Chemie ist eine faszinierende Wissenschaft. Sie hat nichts von ihrerBedeutung, ihrer Wandlungsfähigkeit und ihrer Einsatzbreite verloren. Das Anwendenvon Chemie bedeutet nicht nur die Entwicklung neuer Materialien und Wirkstoffe, dieunseren Alltag als scheinbar unsichtbare Helfer begleiten. Chemie, das sind auch Re-aktionen zwischen Molekülen in der belebten Welt um uns herum. Die Kunst, von derNatur Gelerntes in die Forschung zu übertragen, hat nichts von ihrer gestalterischen Fas-zination eingebüßt. Chemie steckt voller Perspektiven, beruflicher Vielfalt und ist wich-tiger Bestandteil der nachhaltigen Entwicklung unseres gesellschaftlichen Wohlstands.

Für alle, die Spaß an Naturwissenschaf-ten haben, hält das Chemiestudium vie-le spannende Perspektiven bereit. DieseBroschüre gibt Ihnen viele Tipps undInformationen an die Hand, damit Siesich auch richtig entscheiden können.

Obwohl im Text häufig nur von „denChemikern“ die Rede ist, sind damitselbstverständlich auch „die Chemike-rinnen“ gemeint.

ZU DIESER BROSCHÜREZU DIESER BROSCHÜRE

Page 6: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

P E T R A M I S C H N I C K , T U B R A U N S C H W E I G

W I E I C H Z U R C H E M I E G E K O M M E N B I N

11

Als ich überlegte, ob ich Chemie,Lebensmittelchemie oder Biochemie stu-dieren sollte, wurde mir in einer Beratunggesagt: Das sei nichts für Frauen, da müs-se man so lange im Labor stehen. – Umdie vielen Frauen, die als Verkäuferinnen,Friseusen oder Krankenschwestern denganzen Tag stehen oder herumlaufen,hatte sich meines Wissens bis dato nie-mand Gedanken gemacht. – Aber selbstheute muss man noch mit solch inkom-petenten, einseitig adressierten Ratschlä-gen rechnen. So wird Frauen, nicht aberMännern, auch häufig zu bedenken gege-ben, dass das Studium ja so lange dauere,dass das für die Familienplanung nichtgünstig sei. Vielleicht wählen daher vielejunge, an Chemie interessierte Frauen,wenn überhaupt, die staatlichen Ausbil-dungsgänge Pharmazie und Lebens-mittelchemie. – Aber auch diese werdenletztlich auf Bachelor/Master umgestelltwerden. Ich kann aus der Perspektiveeiner Professorin und Mutter dreier Töch-ter nur sagen, dass Sie sich durch solcheArgumente nicht verunsichern lassen undIhre Perspektiven nicht vorschnell einengensollten. 15 bis 20 Semester bis zur Pro-motion mögen einem mit 19 Jahrenunverhältnismäßig lang vorkommen. AberStudium und Promotion sind nicht dasLeben vor dem Beruf oder vor der Familie,sondern eine Phase des Lernens undArbeitens, wie auch der persönlichen Ent-

wicklung, für die Ihnen die Hochschuleattraktive Möglichkeiten und Freiräumebietet. Verschiedene Bereiche von Lebens-entwürfen lassen sich durchaus vereinba-ren, was auch eingefordert werden muss.Die Arbeitgeber haben bereits begonnen,umzudenken, da sie auf die gut ausgebil-deten Frauen nicht werden verzichtenkönnen. So bemüht sich z. B. der Arbeit-geberverband Hessenchemie aktiv umeine bessere Vereinbarkeit von Beruf undFamilie durch mentale und praktischeVeränderung in seinen Mitgliedsfirmen,auch in Zusammenarbeit mit dem Arbeits-kreis Chancengleichheit in der Chemie(AKCC) der GDCh. Chemie ist also einefaszinierende Herausforderung mit vielenEntwicklungsmöglichkeiten, für Frauenwie für Männer.

Prof. Dr. Petra Mischnick,TU Braunschweig,Mitglied im Vorstand der GDCh

Wenn Sie Interesse an einem persön-lichen Gespräch mit einer Chemikerinhaben, finden Sie den Kontakt über dieHomepage der GDCh (www.gdch.de)unter Chancengleichheit (AKCC).

W I E I C H Z U R C H E M I E G E K O M M E N B I N

P E T R A M I S C H N I C K , T U B R A U N S C H W E I G

10

Die Entscheidung für einen Beruf, zu-erst einmal für ein Studienfach, ist heute fürjunge Menschen deutlich schwieriger ge-worden als noch zu meiner Zeit 1976. NeueStudienfächer und -kombinationen, Modenund Trends, die Diskussion um private undöffentliche Hochschulen, um Exzellenz undSparmaßnahmen, die Einführung vonBachelor- und Masterabschlüssen an Uni-versitäten und Fachhochschulen, all dasträgt mehr zur Verunsicherung als zurOrientierung bei. Dazu kommt, dass dieDiskussion um die Zukunft der Arbeit dieFrage stärker in den Blick rückt, ob mandenn mit dem gewählten Fach auch eineChance auf dem Arbeitsmarkt hat, auchunter Berücksichtigung der Entwicklung,dass man heute kaum noch von einerungebrochenen, geradlinigen beruflichenKarriere ausgehen kann. - Darüber habenwir uns nach dem Abitur keine Gedankengemacht. Entscheidend war das Interesseam Fach, an der Sache, auch die Fragenach dem Sinn, für uns persönlich wie auchin gesellschaftlicher Hinsicht: Also, waskann ich, was will ich und was kann ichmit dem Wissen und der Kompetenz, dieich erwerbe, für die Gesellschaft leisten?

Trotz aller Veränderungen oder viel-leicht gerade deswegen, halte ich genaudiese Punkte nach wie vor für die, denenSie Priorität einräumen sollten. Der

Arbeitsmarkt ist immer im Fluss. Niemandkann Ihnen heute verbindlich sagen, wieviele Chemiker/innen in 9-10 Jahren ge-braucht werden. Das gilt für andere Fächerebenso. Etwas zu lernen, wofür man sichinteressiert, was einen reizt und fesselt,wo man die eigenen Stärken gut einbrin-gen und entwickeln kann, ist immer nochdie vielversprechendste Wahl. Denn nurdann werden Sie sich entsprechend en-gagieren, werden Sie bereit sein, Frustra-tionen zu ertragen, durchzuhalten, wennes mal eine Durststrecke gibt. Und dannist auch die Chance am größten, dass Siegut sind in Ihrem Fach, dass Sie über denTellerrand blicken, Ihre persönlichen Stär-ken selbstbewusst entwickeln und dassSie Befriedigung aus Ihrem Studium undIhrem späteren Beruf ziehen – nicht nurdie materielle Grundlage für Ihre irdischeExistenz. Und die Chemie als eine Diszip-lin, in der sich handwerkliches Könnenund wissenschaftlich analytisches Denken,alltagsnahe Fragestellungen und Grund-lagenforschung, Arbeit im Team wie derindividuelle Beitrag verbinden lassen, bie-tet für naturwissenschaftlich orientiertejunge Menschen einen idealen Rahmen.In einem praktischen Fach wie der Chemiehaben Sie im Übrigen sehr viel engerenKontakt zu den Menschen, den Kommiliton/innen wie den Lehrenden, als in einem„Massenfach“.

CHEMIE – eine faszinierende Herausforderung mit vielen Entwicklungsmöglichkeiten

Page 7: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

D A S S T U D I U M I M Ü B E R B L I C K

13

Bachelor-/Masterstudium ersetzt worden.Bis 2010 sollen die gestuften Studiengängein Europa flächendeckend eingeführt werden.In dem gestuften System wird der ersteakademische Abschluss, der Bachelor ofScience (BSc) bereits nach 6 Semesternerreicht. In der Regel schließt sich ein 4-semestriges Masterstudium an, das mitder Masterarbeit abgeschlossen wird. Mitdem Master, der vergleichbar ist mit demDiplom, ist man für die berufliche Karrieregut gerüstet. Viele beginnen ihre beruflicheLaufbahn mit einer Doktorarbeit und strebenals nächstes die Promotion zum Dr. rer. nat.an. Eine Doktorarbeit in der Chemie ist eineselbständige wissenschaftliche Arbeit, diean einer Universität oder an einem For-schungsinstitut durchgeführt wird und ca. 3 Jahre dauert.

W A S S O L LT E M A N M I T B R I N G E N ?

Spaß an der Chemie und eine wacheNeugierde an den Geheimnissen der Natursollten Sie natürlich in jedem Fall mitbringen,wenn Sie Chemie studieren wollen. AberSpaß alleine genügt noch nicht, um einChemiestudium erfolgreich abzuschließen.Denn das Studium stellt hohe Anforderungensowohl an Ihr mathematisch-naturwissen-schaftliches Verständnis als auch an Ihrexperimentelles Geschick.

Wichtig sind gute Kenntnisse in Physik,Mathematik, möglichst auch in Biologie.

Sie sollten über Englischkenntnisse verfügen,da ein Großteil der Fachliteratur in Englischabgefasst ist. Eine Portion Durchhaltever-mögen und Zähigkeit kann nicht schaden,um lange Arbeitstage zu bewältigen undDurststrecken zu überstehen. Sie solltenFreude am Experimentieren haben, dennschon während des Studiums verbringenSie erhebliche Zeit im Labor. All diese Mühewird aber mehr als aufgewogen durch dieBeschäftigung mit faszinierenden Phäno-menen und das immer bessere Verstehender Geheimnisse der Natur.

B A C H E L O R - S T U D I E N G A N GC H E M I E

An vielen Hochschulen werden Bachelor-Studiengänge angeboten, die in drei Jahrenzu einem ersten Studienabschluss führen(siehe Tabelle, Seite 24). Das Bachelor-Studium in Chemie ist ein breit angelegtes,

S T U D I E N G A N G C H E M I E( B S C / M S C , D I P L . - C H E M . )

Das Chemiestudium soll gründlichetheoretische und methodische Fachkennt-nisse in allen wichtigen chemischen Teildis-ziplinen und Grundlagen in den naturwissen-schaftlichen Grundlagenfächern vermitteln.Studierende gewinnen im Laufe des Stu-diums einen Überblick über die Zusammen-hänge in der Chemie und benachbartenDisziplinen. Sie lernen, wissenschaftlicheFragestellungen zu formulieren und werdenan selbständiges wissenschaftliches Ar-beiten herangeführt. Die formale Voraus-setzung für das Chemiestudium ist die Allgemeine Hochschulreife (Abitur). Ein Vor-praktikum oder eine berufliche Ausbildungvor Aufnahme des Studiums sind nichterforderlich. Zurzeit können Sie an mehr als50 universitären Hochschulen in Deutsch-land ein Chemiestudium beginnen. Für dasFach besteht kein Numerus clausus.Bewerbungen um die Zulassung zum Stu-

diengang sind direkt an die Hochschulenzu richten. An vielen Orten können Sieallerdings nur im Wintersemester anfangen.Der klassische Diplom-Studiengang, auf-geteilt in ein viersemestriges Grundstudiumund ein ebenso lange dauerndes Hauptstu-dium mit der Vordiplom-Prüfung zwischenden beiden Abschnitten, ist inzwischen anvielen Hochschulen durch das gestufte

12

DAS STUDIUM IM ÜBERBLICK

Page 8: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

D A S S T U D I U M I M Ü B E R B L I C K

15

D A S S T U D I U M I M Ü B E R B L I C K

14

flexibles Studium mit Schwerpunkten inden Kernfächern der Chemie. Das Studiumist darauf ausgerichtet, die als Basis fürVielseitigkeit und Spezialisierung in eineranschließenden anspruchsvollen Master-Ausbildung erforderlichen Qualifikationenzu vermitteln. So deckt ein Bachelor-Stu-dium folgende Bereiche ab: AllgemeineChemie, Anorganische Chemie, Organi-sche Chemie, Analytische Chemie, Physi-kalische Chemie, Biologische Chemie,Physik und Mathematik. Dazu kommen jenach Hochschule weitere Module aus derTechnischen Chemie, aus der Makromole-kularen Chemie oder aus dem Chemiein-genieurwesen. Der Abschluss ist die Prü-fung zum Bachelor of Science. Über dengenauen Fächerkanon an einer Hochschuleinformieren die Fachbereiche.

Die Diplom-Vorprüfung hat im Bache-lorstudium keine Bedeutung mehr. Sie wirdersetzt durch semesterbegleitende Prüfun-gen. Das genaue Verfahren ist in den Prü-fungsordnungen der Hochschulen festgelegt.

GRADUIERTENSTUDIENGÄNGE/MASTERSTUDIENGÄNGE

Nach dem Erwerb des Bachelor-Titelskann man bereits eine berufliche Laufbahnbeginnen. In der Regel wird das Studiumaber mit einem zumeist 4-semestrigenMasterstudiengang fortgesetzt. Drei grund-sätzliche Wahlmöglichkeiten hat der Stu-dierende: Er wählt ein Vertiefungsstudium,also ein Fach aus dem Basisstudium, daser fortführt und in dem er an aktuelle For-schungsgebiete herangeführt wird. Hierwird sich häufig eine Promotion anschlie-ßen. Er wählt ein Spezialisierungsstudiumin einem chemischen Fach, das im Basis-studium nicht oder nur am Rande gelehrtwird (z. B. Agrarchemie, Bauchemie, Com-putational Chemistry, Medizinische Chemie,Umweltchemie/Ökotoxikologie) und schließtdas Studium mit dem Master ab. Eine Pro-motion ist grundsätzlich möglich. Schließlichkann er sich noch für einen Kombinations-studiengang (interdisziplinären Studien-gang) entschließen, ein nichtchemisches 4-semestrigen Zusatzstudium (z. B Wirt-schaftswissenschaften oder Informatik).Das Graduiertenstudium wird mit einerMasterarbeit abgeschlossen, die im letztenhalben Jahr des Masterstudiums bei einem

VORAUSSETZUNGEN:

Allgemeine

Hochschulreife

Abitur

REGELSTUDIENZEITFÜR MSC/DIPL.-CHEM.:10 Semester –

einige Studien-

ordnungen sehen nur

9 Semester vor.

STUDIENABSCHLUSS:Master of Science

(MSc), erster Ab-

schluss ist der Bache-

lor of Science (BSc)

nach 6 Semestern,

Diplom-Chemiker/

Diplom-Chemikerin

(zurzeit noch möglich),

bei Technischen Hoch-

schulen/Universitäten

z.T. auch Diplom-

Ingenieur Chemie;

anschließend Möglich-

keit zur Doktorarbeit

und Promotion zum

Dr. rer. nat. bzw.

Dr. Ing.

BACHELORSTUDIUM (5 1/2 SEMESTER)

• Allgemeine Chemie • Anorganische Chemie

• Organische Chemie • Physikalische Chemie

• Experimentalphysik • Mathematik

• qualitative Analytik • quantitative Analytik

• EDV-Anwendungen mit Praktika • Toxikologie/Rechtskunde

BACHELORARBEIT(ca. 3 Monate)

MASTERSTUDIUM (3 SEMESTER)Vertiefung in den Kernfächern

(je nach Ausrichtung des Studienganges)

diverse Wahlpflichtfächer, z. B.

• Biochemie • Umweltchemie

• Werkstoffchemie • Makromolekulare Chemie

• Theoretische Chemie • Elektrochemie

• Technische Chemie • Nuklearchemie

• Chemieinformation • Wasserchemie

PRAKTIKA

MASTERARBEIT(ca. 6 Monate)

DOKTORARBEIT(ca. 3 Jahre)

DER MASTER-STUDIENGANG

Page 9: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

D A S S T U D I U M I M Ü B E R B L I C KD A S S T U D I U M I M Ü B E R B L I C K

1716

Die klassischen Diplom-StudiengängeChemie werden zunehmend durch Bache-lor- und Master-Studiengänge ersetzt.

Bis 2010 soll die Reform (Bologna-Prozess)europaweit zu vergleichbaren gestuftenStudiengängen führen. Die gestuften

Studiengänge an den deutschenUniversitäten orientieren sich anden Würzburger Empfehlungenvon 1996 – so genannt nach denBeschlüssen der Konferenz derFachbereiche Chemie KFC inWürzburg – und an den Empfeh-lungen der GDCh-Studienreform-kommission von 1998. Die Uni-versitäten bieten den Abschlussals „Bachelor of Science“ BScbzw. „Master of Science“ MSc an.Die wichtigsten Vorteile: Bachelorof Science, ein Titel, der internatio-nal weit verbreitet ist, ist der ersteberufsbefähigende Abschluss nachdem 6-semestrigen Studium.Nach einem weiteren in der Regel4-semestrigen Studium wird derMaster of Science vergeben. DerMaster of Science ist ein Äquivalentzum Diplom. Wer in die Forschunggehen will, sollte eine Promotion

anschließen. Neu in den gestuften Studien-gängen ist die Vergabe von Leistungspunktenauf Vorlesungen, Übungen, Seminare undPraktika, und zwar nicht nur als Vorausset-zung für die Zulassung zu Prüfungen, son-dern auch zur Verrechnung beim Wechselder Hochschule (auch und insbesondere insAusland). Neu ist auch, dass die Prüfungensemesterbegleitend abgelegt werden. Daszweistufige System verspricht kürzere Stu-dienzeiten, geringere Abbrecherquotenund ist verstärkt auf die künftigen Beschäf-tigungsmöglichkeiten der Absolventen aufdem Arbeitsmarkt gerichtet.

Das „European-Credit-Transfer-System“(ECTS) ist Bestandteil der Neuordnung derStudiengänge. Nach dem einheitlich fürEuropa vorgesehenen ECTS werden 60Credit-Punkte für ein erfolgreich absolvier-tes Vollzeitstudium in einem akademischenJahr vergeben. ECTS trägt daher zu mehrTransparenz der Lehrpläne sowie der Stu-dienleistungen bei. Das System erleichtertdamit die akademische Anerkennung undleistet Hilfestellung bei der Verbesserung

DA TUT SICH WAS

GESTUFTER STUDIENGANG CHEMIE MIT BACHELOR-/MASTER-ABSCHLUSS

Semester

Promotion

Master of Science2. berufsbefähigter Abschluss

Bachelor of Science1. berufsbefähigter Abschluss

Alternativ-studiengänge

Masterstudium

Bachelorstudium

(Orientierungsstufe)

Promotions-studium

0

2

6

10

15

der Zusammenarbeit der Hochschulen imIn- und Ausland.

Zur erfolgreichen Entwicklung einesdurchlässigen „Europäischen Hochschul-raums“ gehören neben der Vergleichbarkeitder Studienabschlüsse auch Transparenzund kompatible Standards bezüglich derStudienangebote. Zur Qualitätssicherungvon Studium, Lehre ist deshalb für die neustrukturierten Studiengänge die Akkredi-tierung eingeführt worden, d.h. die Stu-diengänge werden von einem externenneutralen Gremium auf die Einhaltung be-stimmter Normen geprüft (siehe Seite 23,Akkreditierungsrat). Die europaweite Kom-patibilität soll eine deutliche Steigerungtransnationaler Mobilität bei den Studie-renden ermöglichen und zu erhöhterAttraktivität des Studienstandorts Deutsch-land beitragen. Ein besonderes Qualitäts-siegel stellt in diesem Zusammenhangdas EuroBachelor Label dar, das von dereuropäischen Organisation EuropeanChemistry Thematic Network AssociationECTNA vergeben wird.

Chemie-Studiengänge

Page 10: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

D A S S T U D I U M I M Ü B E R B L I C K

19

D A S S T U D I U M I M Ü B E R B L I C K

18

Hochschullehrer angefertigt wird. Zu denAufgaben des Studierenden gehört, diebereits vorhandene Literatur zum Themaaufzuarbeiten und das gestellte Problemauf experimentellem oder auch theoreti-schem Wege zu lösen.

Im Masterstudiengang werden häufigVorlesungen z. T. in englischer Sprache an-geboten, und man erwirbt mit dem Master-Titel einen im Ausland weit verbreitetenAbschluss. Die Diplom-Prüfung und dieMaster-Prüfung sind äquivalent. Die Prü-fungsordnung legt die Prüfungsvorleistungenund den Fächerkatalog fest.

D I P L . - C H E M . - S T U D I E N G A N G

Vorlesungen, Seminare, Übungen undPraktika in den Gebieten Analytische,

Anorganische, Organische und Physikali-sche Chemie, an einigen Orten auch Allge-meine Chemie, nehmen den größten Teildes Grundstudiums ein. Die AnalytischeChemie wird meist im Rahmen der Lehr-veranstaltungen der anderen chemischenFächer angeboten. Außerdem gehörenVorlesungen und Übungen in Experimen-talphysik und Mathematik zum Curriculum.Nach dem Grundstudium legen Sie dieDiplom-Vorprüfung ab. Geprüft wird in denFächern Anorganische, Organische undPhysikalische Chemie sowie in Teilgebietender Physik. Einige Hochschulen sehen da-neben noch eine Prüfung in Mathematik vor.

Das bestandene Vordiplom ist selbstnoch kein berufsqualifizierender Abschluss.Es berechtigt Sie aber, weiterzustudieren.Im Hauptstudium werden die Kenntnisse inAnorganischer, Physikalischer und Organi-scher Chemie vertieft. Die Fortgeschrittenen-praktika in diesen drei Kernfächern sindzentraler Bestandteil der Ausbildung. Ex-kursionen geben Ihnen Gelegenheit, Unter-nehmen kennen zu lernen und in möglichespätere Tätigkeiten hineinzuschnuppern.Die Veranstaltungen des Hauptstudiumsrichten sich nach den Forschungsschwer-punkten der jeweiligen Hochschulen. Ganzbesonders gilt dies für das Angebot anWahl- und Wahlpflichtveranstaltungen. Siekönnen sich bereits während des Haupt-studiums spezialisieren und sich gezielt aufdas Fach vorbereiten, in dem Sie IhreDiplomarbeit anfertigen möchten.

Mas

ter-

/Dip

lom

stud

ium

/Pro

mot

ion

Anwendungsorientierung

Chemische IndustrieIndustrieWirtschaftBehörden

MSc/Dipl.-Chem.

Forschungsorientierung

Chemische IndustrieUniversitätForschungseinrichtungenWirtschaftBehörden

Dr. rer. nat., Dipl.-Chem.,MSc

Chemie + Zusatzstudium

Chemische IndustrieWirtschaft und IndustrieVerwaltungnationale und internationaleGremienMedienPolitik

z. B. MSc Wirtschaftschemie

Mas

ter-

/Dip

lom

stud

ium

Mas

ter-

/Dip

lom

stud

ium

Bachelorstudium/Basisstudium

(6 Semester)

SchwerpunktstudiumChemie/Masterstudium

(einschließlich Masterarbeit 4 Semester)

Bachelorof Science

Zusatzstudium/Masterstudium

z.B. Betriebswirtschaft, Recht, Informatik

(einschließlich Abschluss4 Semester)

STUDIENGÄNGE NACH EMPFEHLUNGEN DER GDCH-STUDIENREFORMKOMMISSION:

Page 11: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

D A S S T U D I U M I M Ü B E R B L I C K

20

Nach erfolgreicher Teilnahme an denPflichtveranstaltungen des Hauptstudiumslegen Sie die Examen der Diplom-Haupt-prüfung ab. Dabei handelt es sich um (inder Regel mündliche) Prüfungen in denFächern Anorganische, Organische undPhysikalische Chemie. Die meisten Hoch-schulen verlangen zusätzlich eine mündlichePrüfung in einem vierten (Wahl)-Prüfungs-fach. Die Wahlmöglichkeiten variieren von

Hochschule zu Hochschule. Mögliche Wahl-fächer sind z. B. Analytische Chemie, Biochemie, Theoretische Chemie oderMakromolekulare Chemie. An TechnischenUniversitäten/Hochschulen ist TechnischeChemie obligatorisches Prüfungsfach. Einesechsmonatige Diplomarbeit ist der zweiteTeil der Diplom-Hauptprüfung. Üblicher-

weise behandelt die Diplomarbeit ein The-ma aus dem Arbeitsgebiet des Hochschul-lehrers, bei dem die Arbeit angefertigt wird.Zu den Aufgaben des Diplomanden gehörtes, das gestellte Problem selbständig wis-senschaftlich zu lösen.

PROMOTION

Die Titel Master of Science in Chemistrybzw. Diplom-Chemiker ermöglichen denZugang zur Promotion, die dann ange-strebt werden sollte, wenn man später ein-mal forschungsorientiert arbeiten möchte.Sehr häufig schließt sich die Doktorarbeitdirekt an die Master-/Diplomarbeit an undbaut auf ihr auf; d. h. das Thema wird soerweitert, dass die in der Master-/ Diplom-arbeit geleistete Arbeit quasi eine Vorstudiezur Doktorarbeit bildet. Für die Doktorarbeitmit anschließender Prüfung sind ca. 3 Jah-re zu veranschlagen. Nach rund 16 Semes-tern hat man also sein Studium mit derPromotion abgeschlossen. Eine Förderungdurch das Bafög gibt es während der Pro-motion nicht mehr. Häufig wird die Doktor-arbeit von einer berufsähnlichen, bezahltenNebentätigkeit begleitet. Typisch ist eineBeschäftigung an der Hochschule als Prak-tikumsassistent. Durch diese Tätigkeit wirdim Allgemeinen der Lebensunterhaltbestritten. Der Zeitaufwand für dieseNebentätigkeit ist unterschiedlich und kanndie Dauer der Doktorarbeit beeinflussen.Die statistischen Daten der GDCh zu denChemiestudiengängen in Deutschland

DEG_Anz_F+E_148x210.indd 1 26.01.2007 11:35:00 Uhr

Page 12: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

D A S S T U D I U M I M Ü B E R B L I C K

22 23

geben jährlich aktuell Auskunft über dieDauer des Studiums mit und ohne Promo-tion an den einzelnen Hochschulen.

AUF DIE UNTERSCHIEDE ACHTEN

Für das Studium zum Diplom-Chemikeroder zum Master of Science gibt es zwischen den Hochschulen Unterschiede,die Bedeutung haben können. Je nachForschungsrichtung der Hochschullehrerkönnen sie verschiedene Schwerpunkteanbieten. Einzelheiten finden Sie auf der Informations- und WissensplattformChemie www.chem.de oder über die GDChwww.gdch.de/links.htm. Sie finden dort

Verbindungen zu allen Chemiefachbereichenmit der Beschreibung der Studiengänge undgenauen Angaben zu den Prüfungsvoraus-setzungen und Wahlmöglichkeiten.

So besteht an einigen Universitäten dieMöglichkeit, dass Studierende mit einemsehr guten Bachelorabschluss direktenZugang zu einem Promotionsstudiumerhalten können.

Da vielerorts Reformen noch nichtabgeschlossen sind, sollten Sie bei denHochschulen der engeren Wahl direktInformationen anfordern.

Schon aus fachlichen Gründen empfiehltsich oftmals ein Hochschulwechsel. Werbereits früh eine besondere Vorliebe fürein Fach entwickelt, das die eigene Hoch-schule nicht anbietet, sollte wechseln. Auchein Auslandssemester, z. B. im Rahmeneines EU-Austauschprogramms oder einesDAAD-Programms, ist zu empfehlen. Mitder Schaffung eines europäischen Bil-dungsraumes (Harmonisierung der Studien-gänge in Europa) soll die Mobilität nochstärker gefördert werden. So erleichtertzum Beispiel das European Credit Trans-fer System (ECTS) die Anrechnung von

Studienleistungen an verschiedeneneuropäischen Universitäten. Wer wech-seln will, sollte das am Ende eines Stu-dienabschnittes tun, etwa nach demBachelor oder nach dem Masterab-schluss. Die Hochschulen erkennen dieAbschlüsse im Studiengang Chemie inder Regel gegenseitig an. Es kann aller-dings passieren, dass Sie nach einemWechsel einzelne Lehrveranstaltungen ander neuen Universität nachholen müssen.Einzelheiten sollten Sie rechtzeitig bei denFachstudienberatern der Hochschulenerfragen.

WENN SIE WECHSELN WOLLENWENN SIE WECHSELN WOLLEN

Innerhalb eines Jahres können sichzahlreiche Veränderungen in den Studien-angeboten ergeben. Es wird daher emp-fohlen, sich im Internet über die neuen Stu-diengänge zu informieren. Sie finden alleStudiengänge an deutschen Hochschulenunter www.hochschulkompass.de. EinigeStudiengänge sind von anerkannten Akkre-ditierungsagenturen geprüft und tragendas Qualitätssiegel des Akkreditierungsrates,andere befinden sich noch im Akkreditie-rungsprozess. Auch hier wird jedem Stu-dierenden geraten, sich im Internet überden tatsächlichen Stand der Akkreditierungzu informieren.

Alle in Deutschland akkreditierten Stu-diengänge werden beim Akkreditierungsratgeführt. Sie können Sie finden unterwww.akkreditierungsrat.de.

WO GIBT ES BACHELOR- UND MASTER-STUDIENGÄNGE IN DER CHEMIE?

Welche Studiengänge sind akkreditiert?

Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick, an welchen Hochschulen z. Zt. Bachelor- und Master-Studiengänge der Fachrichtungen Chemie, Biochemie undChemieingenieurwesen angeboten werden. Die Übersicht wurde mit Daten aus demHRK Hochschulkompass und aus der Datenbank beim Akkreditierungsrat erstellt(Stand Januar 2007).

Page 13: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

W O G I B T E S B A C H E L O R - U N D M A S T E R - S T U D I E N G Ä N G E ?

D A S S T U D I U M I M Ü B E R B L I C KD A S S T U D I U M I M Ü B E R B L I C K

W O G I B T E S B A C H E L O R - U N D M A S T E R - S T U D I E N G Ä N G E ?

2524

Angewandte Chemie Bachelor X Aachen FH

Biochemie Bachelor Bayreuth U

Biochemie Bachelor Berlin FU

Biochemie Bachelor X Bochum U

Biochemie Bachelor Bremen U

Biochemie Bachelor X Düsseldorf U

Biochemie Bachelor Hamburg U

Biochemie Bachelor X Hannover U/MHH

Biochemie Bachelor Leipzig U

Biochemie Bachelor München TU

Biochemie Bachelor München U

Biochemie Bachelor Potsdam U

Biochemie Bachelor Regensburg U

Biochemie Bachelor Ulm U

Biochemical Engineering Bachelor X Bremen JU

Biochemistry and Cell Biology Bachelor X Bremen JU

Biochemie – Chemie der Lebenswissenschaften Bachelor Bielefeld U

Biologische Chemie Bachelor Mannheim H

Chemical Engineering Bachelor Frankfurt FH Provadis

Chemical Engineering Bachelor X Münster FH

Chemie Bachelor Aachen TH

Chemie Bachelor Aalen FH

Chemie Bachelor Bayreuth U

Chemie Bachelor X Berlin FU

Chemie Bachelor Berlin HU

Chemie Bachelor Bielefeld U

Chemie Bachelor X Bochum U

Chemie Bachelor X Bochum U

Chemie Bachelor X Braunschweig TU

Chemie Bachelor X Bremen U

Chemie Bachelor X Clausthal TU

G R U N D S T Ä N D I G E S S T U D I U M

Grundständige Studienmöglichkeit Abschluss Akkreditiert Hochschule

Chemie Bachelor X Darmstadt TU

Chemie Bachelor X Dortmund U

Chemie Bachelor Dresden TU

Chemie Bachelor Düsseldorf U

Chemie Bachelor X Duisburg-Essen U

Chemie Bachelor Erlangen-Nürnberg U

Chemie Bachelor X Frankfurt am Main U

Chemie Bachelor X Gießen U

Chemie Bachelor Göttingen U

Chemie Bachelor Halle-Wittenberg U

Chemie Bachelor Hannover U

Chemie Bachelor Heidelberg U

Chemie Bachelor Hildesheim U

Chemie Bachelor X Isny FH

Chemie Bachelor Konstanz U

Chemie Bachelor Lüneburg U

Chemie Bachelor X Marburg U

Chemie Bachelor München TU

Chemie Bachelor Münster U

Chemie Bachelor Münster U

Chemie Bachelor Münster U

Chemie Bachelor Oldenburg U

Chemie Bachelor Osnabrück U

Chemie Bachelor Potsdam U

Chemie Bachelor X Siegen U

Chemie Bachelor (2-Fächer/Profil Lehramt) Göttingen U

Chemie Bachelor Flensburg U

Chemie Bachelor Stuttgart U

Chemie Bachelor Leipzig U

Chemie Bachelor Leipzig U

Chemie Bachelor Regensburg U

Chemie (2-Fach-Bachelor) Bachelor Hannover U

G R U N D S T Ä N D I G E S S T U D I U M

Grundständige Studienmöglichkeit Abschluss Akkreditiert Hochschule

Page 14: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

W O G I B T E S B A C H E L O R - U N D M A S T E R - S T U D I E N G Ä N G E ?

D A S S T U D I U M I M Ü B E R B L I C KD A S S T U D I U M I M Ü B E R B L I C K

W O G I B T E S B A C H E L O R - U N D M A S T E R - S T U D I E N G Ä N G E ?

2726

Chemie (Chemistry) Bachelor X Wuppertal U

Chemieingenieurwesen Bachelor Lausitz FH

Chemieingenieurwesen Bachelor Niederrhein H

Chemieingenieurwesen (ausbildungsintegriert), kooperative Ingenieurausbildung Bachelor X Niederrhein H

Chemieingenieurwesen Bachelor Dortmund U

Chemieingenieurwesen / Farbe-Lack-Umwelt Bachleor Esslingen H

Chemie (lehramtsbezogen) Bachelor Berlin FU

Chemie (lehramtsbezogen) Bachelor Potsdam U

Chemie mit Sachunterricht Bachelor Hildesheim U

Chemietechnik Bachelor Darmstadt TU

Chemietechnik / Umwelttechnik Bachelor Oldenb/Ostfriesl/Wilhelmsh FH

Chemie und Biochemie Bachelor München U

Chemie- und Bioingenieurwesen Bachelor Erlangen-Nürnberg U

Chemie und Chemietechnik Bachelor X Paderborn U

Chemie und ihre Vermittlung Bachelor Braunschweig TU

Chemie- und Umwelttechnik Bachelor X Merseburg FH

Chemische Biologie Bachelor X Dortmund U

Chemistry Bachelor X Bremen JU

Chemistry and Biotechnology Bachelor X Niederrhein H

Chemistry and Biotechnology, kooperative Ingenieurausbildung Bachelor Niederrhein H

Chemistry with Marketing Bachelor Reutlingen HTW

Chemistry with Materials Science Bachelor X Bonn-Rhein-Sieg FH

Molecular Life Science Bachelor Hamburg U

Molecular Life Science Bachelor X Lübeck U

Molecular Science Bachelor Erlangen-Nürnberg U

Naturwissenschaften Schwerpunkt Chemie rehabilitationswissen-schaftliches Profil Bachelor Dortmund U

Grundständige Studienmöglichkeit Abschluss Akkreditiert Hochschule

G R U N D S T Ä N D I G E S S T U D I U M

Naturwissenschaften Schwerpunkt Chemie vermittlungswissen-schaftliches Profil Bachelor Dortmund U

Pharma- und Chemietechnik Bachelor Berlin TFH

Polymer- und Kolloidchemie Bachelor Bayreuth U

Water Science, Wasser: Chemie, BachelorAnalytik, Mikrobiol. (1-Fach) X Duisburg-Essen U

Grundständige Studienmöglichkeit Abschluss Akkreditiert Hochschule

G R U N D S T Ä N D I G E S S T U D I U M

Page 15: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

W O G I B T E S B A C H E L O R - U N D M A S T E R - S T U D I E N G Ä N G E ?

D A S S T U D I U M I M Ü B E R B L I C K

29

Weiterführende Studienmöglichkeit Abschluss Akkreditiert Hochschule

D A S S T U D I U M I M Ü B E R B L I C K

W O G I B T E S B A C H E L O R - U N D M A S T E R - S T U D I E N G Ä N G E ?

28

Angewandte Chemie Master X Niederrhein H

Applied Polymer Science Master X Halle-Wittenberg U

Advanced Spectroscopy in Chemistry Master Leipzig U

Biochemie Master Bayreuth U

Biochemie Master Bielefeld U

Biochemie Master X Bochum U

Biochemie Master X Düsseldorf U

Biochemie Master Hannover MHH/U

Biochemie Master Leipzig U

Biochemie Master München TU

Biochemie Master München U

Biochemie Master Potsdam U

Biochemie Master Regensburg U

Biochemie Master Ulm U

Biochemie Master X Witten/Herdecke U

Biochemistry and Molecular Biology Master X Bremen U

Chemical and Process Engineering Master Magdeburg U

Chemical Engineering Master Dortmund U

Chemical Engineering Master X Münster FH

Chemie Master X Berlin FU

Chemie Master Bielefeld U

Chemie Master Bielefeld U

Chemie Master Bielefeld U

Chemie Master Bielefeld U

Chemie Master X Bochum U

Chemie Master X Bochum U

Chemie Master X Braunschweig TU

Chemie Master X Clausthal TU

Chemie Master X Dortmund U

Chemie Master X Duisburg-Essen U

Chemie Master Düsseldorf U

Chemie Master X Frankfurt am Main U

W E I T E R F Ü H R E N D E S S T U D I U M

Weiterführende Studienmöglichkeit Abschluss Akkreditiert Hochschule

Chemie Master X Gießen U

Chemie Master Halle-Wittenberg U

Chemie Master Hannover U

Chemie Master Konstanz U

Chemie Master Leipzig U

Chemie Master München TU

Chemie Master München U

Chemie Master Oldenburg U

Chemie Master X Paderborn U

Chemie Master Regensburg U

Chemie Master X Siegen U

Chemie (Chemistry) Master X Wuppertal U

Chemieingenieurwesen Master Aachen TH

Chemieingenieurwesen Master X Mannheim H

Chemieingenieurwesen Master Niederrhein H

Chemie (lehramtsbezogen) Master Potsdam U

Chemie- und Bioingenieurwesen Master X Erlangen-Nürnberg U

Chemische Biologie Master Dortmund U

Computational Life Science Master Lübeck U

Industrial Chemie Master München TU

Life Science Master X Hannover U

Life Science Master Konstanz U

Life Science Informatics Master X Bonn U

Life Science Technologies Master X Lippe/Höxter FH

Material und Nanochemie Master Hannover U

Mathematics in Finance and Life Science Master X Koblenz FH

Medicinal Chemistry Master Regensburg U

Molecular Life Sciences Master X Lübeck U

Molecular Science Master Erlangen-Nürnberg U

Nanomolecular Science Master Bremen JU

Pharma- und Chemietechnik Master Berlin TFH

Polymer Science Master X Berlin FU

W E I T E R F Ü H R E N D E S S T U D I U M

Page 16: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

D A S S T U D I U M I M Ü B E R B L I C K

W O G I B T E S B A C H E L O R - U N D M A S T E R - S T U D I E N G Ä N G E ?

30

Weiterführende Studienmöglichkeit Abschluss Akkreditiert Hochschule

Polymer Science Master Berlin HU

Polymer Science Master Berlin TU

Polymer Science Master Potsdam U

Structural Chemistry and Spectroscopy Master Leipzig U

Wirk- und Naturstoffchemie Master Hannover U

W E I T E R F Ü H R E N D E S S T U D I U M

Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)Varrentrappstraße 40-4260486 Frankfurt am MainTelefon 069 - 7917 334 / [email protected]

Ab jetzt mit neuem

GDCh-Starter-Kit

für Studierende

und Schüler!

27.000 Mitglieder – darunter mehr als 6.000 Studenten und Schüler – machen aus der Gesellschaft Deutscher Chemiker eine starke und dynamische Wissenschaftsorganisation.

Sie finden über die 43 regionalen GDCh-Jung-chemikerforen früh Gleichgesinnte, sind mit den Nachrichten aus der Chemie gut informiert und können während des Studiums GDCh-Reise-stipendien zu Kongressen beantragen. Und das für nur 30 Euro Jahresbeitrag.

www.gdch.dewww.jungchemikerforum.de

Die praktische GDCh-Tasche enthält:– Ihre ersten „Nachrichten aus der Chemie“– ein Exemplar der Zeitschrift „Chemie

in unserer Zeit“ zum Kennenlernen– einen Gutschein für ein Jahr

„Glasbruchversicherung“ im Labor– einen Gutschein für den Zugang zum

Chemielexikon RÖMPP Online– auf Wunsch die GDCh-VAA-Doppelmitglied-

schaft ohne Zusatzkosten: www.vaa.de– das pfi ffi ge GDCh-Mousepad.

Hier sichern Sie sich Ihr Starter Kit:

www.gdch.de/beitritt

GDCH-PosterA5_2007_3_P.indd 1 21.02.2007 0:50:24 Uhr

Page 17: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

N Ü T Z L I C H E A D R E S S E N

I N F O R M A T I O N E N

33

BundesarbeitgeberverbandChemie e. V. (BAVC)Abraham-Lincoln-Straße 2465189 Wiesbadenwww.bavc.de

Deutsche Bunsen-Gesellschaftfür Physikalische Chemie e. V. (DBG)Theodor-Heuss-Allee 2560486 Frankfurt am Mainwww.bunsen.de

Gesellschaft für Chemische Technikund Biotechnologie e. V. (DECHEMA)Theodor-Heuss-Allee 2560486 Frankfurt am Mainwww.dechema.de

Gesellschaft Deutscher Chemiker e. V.(GDCh)Varrentrappstraße 40–4260486 Frankfurt am Mainwww.gdch.de

Gesellschaft für Biochemieund Molekularbiologie e. V. (GBM)Mörfelder Landstraße 12560598 Frankfurt am Mainwww.gbm-online.de

IndustriegewerkschaftBergbau, Chemie, Energie (IG BCE)Königsworther Platz 630167 Hannoverwww.igbc.de

VAAFührungskräfte ChemieMohrenstraße 11–1750670 Kölnwww.vaa.de

Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI)Karlstraße 2160329 Frankfurt am Mainwww.vci.de

wenden Sie sich direkt an die einzelnen Fachbereiche Chemie der Hochschulen. Dorterfahren Sie mehr über die genauen Bedingungen an der jeweiligen Hochschule, insbe-sondere auch über Schwerpunktfächer, Spezialisierungsmöglichkeiten und weitere Stu-dienangebote. Die Anschriften finden Sie am Schluss dieser Broschüre. Nutzen Sie die„Links“ zu den Fachbereichen auf den GDCh-Webseiten! Informationen halten auch dieArbeitsämter bereit. Natürlich hilft auch die GDCh bei allen Fragen zu Studium undArbeitsmarkt. Wenden Sie sich an die GDCh-Geschäftsstelle, Referat Bildung und Beruf,oder sprechen Sie mit den GDCh-Vertretern in einem der Ortsverbände.

HighChem hautnah – Aktuelles aus derPhysikalischen Chemie in Deutschland (2004, Herausg. Deutsche Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie)

HighChem hautnah – Aktuelles aus derAnalytischen Chemie (2006)

HighChem hautnah – Aktuelles aus derElektrochemie und Energie (Arbeitstitel)erscheint voraussichtlich Ende April 2007

Merkblatt für Studienbewerber und Stu-denten der Lebensmittelchemie

Lebensmittelchemiker: Experten für denVerbraucher- und Umweltschutz

Das Berufsbild des Physikochemikers(2004, Herausg. Deutsche Bunsen-Gesell-schaft für Physikalische Chemie)

… können Sie kostenlos bei der

GDCh-GeschäftsstelleBildung und BerufPostfach 90 04 4060444 Frankfurt am Main

anfordern.

32

INFORMATIONEN … NÜTZLICHE ADRESSENNÜTZLICHE ADRESSEN

FÜR WEITERE TIPPS …FÜR WEITERE TIPPS …

www.gdch.de

www.chemie-im-fokus.de

Polymerwissenschaften in Deutschland –Organisationen, Forschungs- und Lehr-einrichtungen(www.gdch.de/strukturen/fg/makro/unifuehr.htm)

Studienführer Bauchemie(www.gdch.de/bub/studium/sfbauch.htm)

Studienführer Analytische Chemie(www.gdch.de/bub/studium/sf_anchem.htm

Übersicht „Studienmöglichkeiten in umwelt-chemischen Fächern“(www.oekochemie.tu-bs.de/ak-umweltchemie/nachwuchs.php)

Wasserchemische Lehrveranstaltungenan den Universität und Fachhochschulender Bundesrepublik Deutschland(www.wasserchemische-lehre.de/wclv)

… finden Sie in denSchriften und auf denInternetseiten der GDCh:

Die Schriften …

… finden Sie im Internet unter www.gdch.de

... gibt's auf der Informations- und Wissensplattform: www.chem.de

Page 18: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

F A K T E N U N D Z A H L E NF A K T E N U N D Z A H L E N

3534

AachenBayreuthBerlin FU*Berlin HUBerlin TUBielefeld*Bochum*BonnBraunschweig*BremenChemnitz TUClausthalDarmstadt TUDortmund*Dresden TU*Duisburg*DüsseldorfErlangenEssen*Frankfurt/M.Freiberg BAFreiburgGießenGöttingenGreifswald*HalleHamburgHannoverHeidelbergJenaKaiserslauternKarlsruheKassel*KielKölnKonstanz*Leipzig*MainzMainz, Biomed.MarburgMünchen TUMünchen LMU*MünsterOldenburg*Osnabrück*Paderborn*PotsdamRegensburg*RostockSaarbrückenSiegen*StuttgartTübingenUlmWuppertal*Würzburg

020040060080010001200

Studierende im Studiengang Diplom-Chemie 2002inklusive Diplomanden und Doktoranden (Gesamt: 22 662)

Studierende

Studierende im Studiengang Diplom-Chemie 2005inklusive Diplomanden und Doktoranden (Gesamt 23.202)

600500400300

Studierende

2001000

BayreuthBerlin FUBielefeldBochum

BraunschweigBremen JU

ClausthalDarmstadt TU

DortmundDresden TU

Duisburg (Wasser)Duisburg (Mol. Mater.)

DüsseldorfErlangen

EssenGießen

HalleHannover (Chem.)

Hannover (Life Sc.)Konstanz

LeipzigMünchen LMU

München TUOldenburgPaderborn

RegensburgSiegen

Wuppertal

Berlin FUBochum

BraunschweigBremen

Clausthal TUDortmund

Duisburg-EssenErlangen

HalleHannover (Analytik)Hannover (Life Sc.)

KonstanzLeipzig

München LMUMünchen TU

PaderbornSiegen

Wuppertal

Bachelor-Studiengang

Master-Studiengang

Studierende im Bachelor-Studiengang und Master-Studiengang 2005Bachelor-Studiengang (Gesamt 3.147), Master-Studiengang (Gesamt: 564)

* Studiengang läuft aus.

Stand: 2005 Stand: 2005

Page 19: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

F A K T E N U N D Z A H L E N

36

F A K T E N U N D Z A H L E N

37

AachenBayreuthBerlin FUBerlin HUBerlin TUBielefeldBochumBonnBraunschweigBremenChemnitz TUClausthalDarmstadt TUDortmundDresden TUDuisburgDüsseldorfErlangenEssenFrankfurt/M.Freiberg BAFreiburgGießenGöttingenHalleHamburgHannoverHeidelbergJenaKaiserslauternKarlsruheKielKölnKonstanzLeipzigMainzMarburgMünchen TUMünchen LMUMünsterOldenburgPaderbornPotsdamRegensburgRostockSaarbrückenSiegenStuttgartTübingenUlmWuppertalWürzburg

6789101112

Semester durchschnittl. Median-Wert

14 13

Berlin FU

Bochum

Braunschweig TU*

Bremen JU*

Clausthal TU*

Duisburg (Wasser)

Duisburg (Mol. Material.)

Erlangen

Halle*

Leipzig

München LMU

München TU

Paderborn

Siegen

7654321

durchschnittl. Median-Wert Semester

0

Berlin FU

Braunschweig TU

Bremen

Duisburg-Essen**

Halle**

Hannover (Analytik)

Hannover (Life Science)

München TU**

Siegen

Bachelor

Master

Stud iendauer b is zum Dip lomIn Bochum, Göttingen, Halle, Karlsruhe, Marburg, Leipzig, Münster, Stuttgart und Wuppertal lag die Studiendauer unter 10 Semestern

Stud iendauer b is zum Examen – Bache lor /MasterEs werden nur Universitäten genannt, bei denen Ergebnisse vorliegen.

Der 50%- oder Median-Wert gibt an, bis zum wievielten Semester 50% der Studierenden die Prüfung abgelegt haben.* auslaufende Studiengänge, keine Diplomprüfungen mehr: Greifswald, Kassel, Osnabrück

Der 50%- oder Median-Wert gibt an, bis zum wievielten Semester 50% der Studierenden die Prüfung abgelegt haben.* Bei weniger als 4 Prüfungen wurde kein Median berechnet**Bei weniger als 5 Prüfungen wurde kein Median berechnet

Stand: 2005 Stand: 2005

Page 20: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

N E U E H E R A U S F O R D E R U N G E N

M I T C H E M I E D I E Z U K U N F T G E S T A L T E N

38

B E R U F S C H A N C E N I N D E R I N D U S T R I E

Für erfolgreiche Unternehmen sind Inno-vationen essentiell zur Zukunftssicherung.Henkel sieht Innovationen als strategi-sches Element und stellt dazu langfristigRessourcen bereit. Hinzu kommt derWille unserer Forscher, in der ganzen Weltmit Experten an Hochschulen, Institutenund Firmen zu kooperieren, um eigeneProdukte und Technologien nach vornezu bringen. Vor allen Dingen aber brau-chen forschende Unternehmen begabteund begeisterte Wissenschaftlerinnenund Wissenschaftler, die willens sind,ihren Beitrag für die Innovationssicherungzu leisten.

Wir müssen den jungen Menschen Mutzusprechen, positiv zu denken, und ihnenalle Unterstützung geben, ihre Ausbildungoder ihr Studium erfolgreich anzugehen,damit sie zukünftig verantwortungsvollWertbeiträge für unsere Gesellschaft er-bringen können. Wir in unserer heutigenVerantwortung sind dazu da, die Rahmen-bedingungen für eine gute Ausbildungzu schaffen.

Für Chemikerinnen und Chemiker bietetdie Industrie ein weites Feld von Ein-satzmöglichkeiten: Daraus sind For-schung, Produktentwicklung, Produktion,Marketing und das Patentwesen nur eineAuswahl. Je nach Aufgabe sind auchdie Anforderungen an die Ausbildungunterschiedlich.

Bei der Auswahl von Berufseinsteigernbeobachten wir inzwischen deutlicheTrends: Der Anteil an hoch qualifiziertenjungen Frauen steigt kontinuierlich.Zudem erhöht die zunehmende interna-tionale Öffnung der Arbeitsmärkte denWettbewerbsdruck: zum einen für die Be-werber, die damit weltweit flexibel seinsollten, und zum anderen aber auch fürdie Unternehmen, die die exzellentenNachwuchswissenschaftler an sich bin-den wollen.

Die Anforderungen an die angehendenChemikerinnen und Chemiker sindhoch. Doch sind wir zuversichtlich: Wirhaben ausgezeichnete Talente, die ihreBerufschancen weltweit nutzen können.

WolfgangGawrisch

Dr. Wolfgang Gawrisch (56) ist seit 1998CTO Forschung/Technologie der HenkelKGaA in Düsseldorf und – neben vielenanderen Gremienaufgaben – Mitglied imVorstand der Gesellschaft DeutscherChemiker.

BERUFSCHANCEN IN DER INDUSTRIE –DIE NEUEN HERAUSFORDERUNGEN

In view of tomorrow

Wir legen unseren Fokus auf Innovationen.

Forschung und Entwicklung sind kundenorientiert.

Wir entwickeln führende Marken und Technologien,

die das Leben der Menschen leichter, besser und

schöner machen.

www.henkel.com :-)

Page 21: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

D A S B E R U F S B I L D D E S C H E M I K E R S

41

dert deswegen neben fachlichemauch organisatorisches Können.Außerdem müssen sie fähig sein,Mitarbeiter anzuleiten, für derenSicherheit sie verantwortlich sind. Aufdiese verantwortungsvolle Aufgabewerden junge Chemiker häufig vor-bereitet, indem sie für einige Jahre alsVertreter des Betriebsleiters einge-setzt werden.

Die Produktentwicklung und An-wendungstechnik bilden die Dreh-scheibe zwischen Forschung undProduktion. Chemiker haben dieAufgabe, für die Kunden des Unter-nehmens die besten und wirtschaft-lichsten Einsatzmöglichkeiten für einProdukt herauszufinden und dasMarketing in die Hand zu nehmen.Sie regen Neuentwicklungen an undlegen die Qualitätsstandards fest, dieein Produkt erfüllen muss. Da einenger Kontakt zu den Kunden besteht,ist eine solche Tätigkeit gewöhnlichmit vielen Reisen verbunden.

Die Verfahrenstechnik setzt neueProduktionsverfahren vom Labormaß-stab in den Betriebsmaßstab um.Hierbei spielen ökonomische undökologische Aspekte eine große Rolle.Aufwendige Verfahrensoperationenmit unerwünschten Nebenproduktensind durch preiswertere Prozesse zuersetzen, bei denen keine umweltbe-

lastenden Nebenprodukte anfallen. Indiesem Bereich arbeiten Chemikereng mit Ingenieuren, Verfahrenstech-nikern sowie Mess- und Regeltechni-kern zusammen.

Die chemische Analytik ist einzukunftsträchtiges Gebiet. Zu wissen,was, wo und in welchen Mengen ent-halten ist, interessiert Umweltschützerebenso wie Qualitätsmanager, Pro-duzenten oder „Ordnungshüter“.Werfen Sie einen Blick in den Abschnitt„Analytische Chemie – Chemiker alsAnalytiker und Spurensucher“ in die-ser Broschüre (S. 77)

Im Umweltschutz ist chemischerSachverstand mehr denn je gefragt.Umweltschutz wird in der Industriegroß geschrieben. Aber auch die Um-weltschutzverbände benötigen Fach-

B E Z U G Z U R P R A X I S :

In der Industrie arbeitenViele Chemiker gehen nach der Promo-

tion in die Chemische Industrie. In der Indus-trie bieten sich zum Beispiel folgende Perspektiven:

Forschung – Im Vergleich zur Hochschule ist die Arbeit hier stärkeran Anwendungen orientiert. Auchprägen betriebswirtschaftliche Rand-bedingungen und Markterfordernissedie Forschungsarbeit in der Industrie.Chemiker verbessern in der Industrie

Erzeugnisse und Verfahren oder ent-wickeln ganz neue Produkte und Pro-zesse. Sie sind mit wissenschaftlichenErkenntnissen häufig Impulsgeber fürbahnbrechende, marktgestaltendeInnovationen der Wirtschaft.

Im Betrieb tragen sie die Verant-wortung für die Produktion. Chemikerhaben hier dafür zu sorgen, dass dieErzeugnisse unter Sicherheits- undUmweltaspekten mit möglichst gerin-gem Kosten- und Materialaufwandtermingerecht und in hoher Qualitäthergestellt werden. Ihre Arbeit erfor-

40

DAS BERUFSBILD DES CHEMIKERS

Wenn Sie Ihren Abschluss erst einmal in der Tasche haben, warten vielfältige beruflicheMöglichkeiten auf Sie: Industrie, Forschungsinstitute, Hochschulen und öffentlicherDienst bieten interessante Perspektiven. Chemischer Sachverstand ist fast überall gefragt. Die Bereiche Umweltschutz, Gesundheitsvorsorge oder Ernährung sind nur einige Beispiele. In diesem Kapitel stellen wir Ihnen typische Tätigkeiten von Chemikernvor. Neben den klassischen Einsatzmöglichkeiten gibt es ganz neue Gebiete, auf denenSie nach dem Studium aktiv werden können.

Page 22: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

D A S B E R U F S B I L D D E S C H E M I K E R S

42 43

leute. Auch in privaten Betrieben undBehörden gibt es ein breites Spek-trum von Tätigkeiten für Umwelt-schützer mit chemischer Ausbildung.Vgl. auch den Abschnitt „Umwelt-chemie – Der Umwelt zuliebe“ (S. 88).

Das Marketing ist ein weiteres Gebiet,auf dem Sie Ihr Potential entfaltenkönnen. Worum geht es? Die Pro-dukte der chemischen Industrie müs-sen nicht nur produziert, sondernauch verkauft werden. Dazu mussman die Kundenwünsche kennenund die Preisniveaus, also denaktuellen „Markt“ richtig einschätzenkönnen. Aufgabe des Chemikers imMarketing ist es auch, Produktions-mengen und Preise zu kalkulieren.

Wie in anderen Verkaufsbranchengehören zudem Werbung und Bera-tung potentieller Kunden dazu.

Das Patentwesen der chemischenIndustrie sorgt für die rechtlicheSicherung von Forschungsergebnis-sen und wacht über die kommerzielleNutzung von Erfindungen. Auch hiersind Chemiker tätig. Ihre Aufgabe istes, Erfindungen des eigenen Unter-nehmens zum Patent anzumelden,bei Neuentwicklungen frühzeitig zuüberprüfen, ob diese nicht schon vonanderer Seite patentiert worden sind,oder Einsprüche gegen bestehendePatente oder Patentanmeldungeneinzulegen. Außerdem ist zu überprü-fen, ob andere Unternehmen eigenePatente verletzen, indem sie ohneLizenz geschützte Produkte herstellenoder geschützte Produktionsver-fahren anwenden. Eine Prüfung zumPatentassessor können Chemikernach einer juristischen Zusatzaus-bildung ablegen.

Im Bereich Dokumentation derchemischen Industrie können Che-miker ebenfalls Arbeit finden. Bei denrasant anwachsenden Datenmengensind funktionstüchtige und effizienteStrukturen für die Datenverwaltungund Recherche von Informationenunerlässlich. Manche Chemiker spe-zialisieren sich auch auf die An-

D A S B E R U F S B I L D D E S C H E M I K E R S

wendung von Chemiedatenbanken,die in wachsender Vielfalt angebotenund genutzt werden.

Öffentlichkeitsarbeit und Kommu-nikation werden auch in der Chemieimmer wichtiger. Wissenschaft undForschung haben eine Bringschuldgegenüber der Bevölkerung. DieÖffentlichkeit will und muss über dieArbeiten und Ergebnisse von For-schung und Entwicklung informiertwerden. Deswegen bedarf es Chemi-ker, die in der Lage sind, komplizierteSachverhalte mit einfachen Wortenzu erklären und auch für den Laienverständlich zu machen. Für diejenigen,die gerne schreiben und zudem kon-taktfreudig sind, kann die Öffentlich-keitsarbeit an Forschungseinrichtungen,Hochschulen oder in der Industrieeine faszinierende Aufgabe sein: eineAufgabe an der Schnittstelle zwi-schen Wissenschaft und Gesellschaft.

In Unternehmen anderer Industrie-zweige beginnen immer mehr Che-miker ihre Laufbahn. So haben bei-spielsweise Unternehmen der Phar-ma-, Kosmetik-, Nahrungsmittel-,Auto-, Elektro- und Baustoffindustriesowie der Metallerzeugung und -ver-arbeitung Bedarf an Chemikern bzw.Lebensmittelchemikern. Auch in denBereichen Wirtschaftsberatung, Ener-giewirtschaft, Versicherungswesen,

Wasserversorgung, Holzverarbeitungund Papierherstellung findet manChemiker.

L E H R E N U N D F O R S C H E N :C H E M I K E R A N D E RH O C H S C H U L E

Promovierte Chemiker werden natür-lich auch an der Universität gebraucht.Sie können dort die Hochschullaufbahneinschlagen. Freude an Grundlagenfor-schung und Lehre sind dafür Voraus-setzung. Viele beginnen eine Hochschul-karriere mit einem Auslandsaufenthalt.Während einer ein- bis zweijährigensogenannten „Post-Doc“-Zeit könnendie Promovierten neue Arbeitstechnikenerlernen und neue Forschungsrichtun-gen erproben. Nach dieser Zeit suchtman sich eine Arbeitsgruppe an einerHochschule. Als Assistent – gewöhnlichmit zeitlich befristetem Arbeitsvertrag –wird eigene Forschung betrieben undeine eigene Arbeitsgruppe aufgebaut.

Page 23: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

Außerdem widmen sich die angehendenProfessoren nun auch vermehrt derLehre. Meist besteht die Möglichkeit,Vorlesungen nach eigener Themenwahlauszuarbeiten und anzubieten. Mit derHabilitation wird dann formal die Fähig-keit nachgewiesen, in einer Disziplin desFaches Chemie zu forschen und zu leh-ren. Um als Professor berufen zu wer-den, ist die Habilitation in Deutschland inder Regel Voraussetzung. Ein neuer Wegnach angelsächsischem Muster über dieJuniorprofessur ist inzwischen auch inDeutschland möglich.

Wer ausschließlich forschen möchte,kann in Forschungsinstituten wie denMax-Planck-Instituten (z. B. MPI fürChemie, Physikalische Chemie) oder inGroßforschungseinrichtungen des Bundeseinen geeigneten Arbeitsplatz finden.Auch einige Bundesanstalten und Landes-behörden (z. B. die Bundesanstalt fürMaterialprüfung, für chemisch-techni-sche Untersuchungen, für Gewässer-kunde, für Umweltschutz, für Sicher-heitstechnik) benötigen Forscher.

S C H Ü T Z E N – Ü B E R W A C H E N– G E N E H M I G E N :

Chemiker im öffentlichen DienstBundes- und Landesbehörden sowie

kommunale Ämter beschäftigen Che-

miker vor allem in den Bereichen Um-weltschutz, Überwachung, Genehmigungund Versorgung. In Gewerbeaufsichts-ämtern arbeiten Chemiker zumeist imtechnischen Öffentlichkeitsschutz (Ge-nehmigung und Überwachung von Anla-gen, z. B. Tanklager, Pipelines etc.) oderprüfen die Einhaltung immissionsrecht-licher Vorschriften. An den Lebensmittel-chemischen Untersuchungsämtern wer-den bevorzugt Lebensmittelchemikereingestellt. Zoll, Feuerwehr und Polizeibenötigen den Sachverstand von Che-mikern, und auch Kliniken stellen Bio-chemiker und Analytische Chemiker ein.

D E R S C H R I T T I N D I ES E L B S T Ä N D I G K E I T :

Chemie als freiberuflicheTätigkeitChemiker sind zudem freiberuflich als

Umweltberater oder als Inhaber bzw.Mitgesellschafter von Handelslaboratorientätig. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit alsGutachter, Sachverständiger und Analy-tiker liegt in der Betreuung und Beratungvon Unternehmen und Handelsfirmen,die über kein eigenes Laboratorium ver-fügen. Eine selbständige Tätigkeit ist alsPatentanwalt möglich (nach juristischerZusatzausbildung und Prüfung). Und auchein Fachjournalist kann selbständig sein.

D A S B E R U F S B I L D D E S C H E M I K E R S

44

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker(GDCh) vergibt jährlich Preise an diebeste Abiturientin oder den bestenAbiturienten an einem Gymnasium odereiner Gesamtschule. Die Abiturientenund Abiturientinnen werden in derRegel bei der Übergabe des Abitur-zeugnisses ausgezeichnet. Mitmachenkönnen alle Schulen in Deutschlandund auch deutsche Schulen im Aus-land, an denen Chemie bis zum Abiturunterrichtet wird.

Der Preis besteht aus einem aktuel-len Buch zur Chemie sowie einerUrkunde und der Option, für einJahr kostenlos Mitglied in derGDCh zu werden.

Lehrerinnen und Lehrer sind aufgeru-fen, die Jahrgangsbeste oder denJahrgangsbesten im Fach Chemieauszuwählen und der GDCh zu nen-nen, und zwar im Allgemeinen bis zum 31. März, spätestens jedoch vierWochen vor Übergabe des Abitur-zeugnisses. Die Anmeldung ist aus-schließlich über das Internet möglich.Unter www.gdch.de/abiturientenpreiswird Anfang eines jeden Jahres einelektronisches Formular freigeschaltet,mit dem Lehrerinnen und Lehrer ihreSchule anmelden und für die Preis-vergabe benötigte Daten übermittelnkönnen.

Gesellschaft Deutscher Chemiker

Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)Varrentrappstr. 40-4260486 Frankfurt am MainTelefon: 069/7917-493E-Mail: [email protected]

GDCh-AbiturientenpreisGDCh-Abiturientenpreis

www.gdch.de

Page 24: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

Mein Interesse für die Chemie begannrückblickend gesehen in der 8. Klasse,als im Stundenplan auf einmal das Fach„Chemie“ auftauchte. Ich war schonimmer naturwissenschaftlich interessiert,weil man damit Dinge aus dem täglichenLeben erklären konnte. Mein damaligerKlassenlehrer in Berlin hat uns die Chemiesehr anschaulich nahe gebracht, indem ermit klassischen Knall- und Farbversuchendie Aufmerksamkeit der Schüler gewann.Er hat jede Reaktion mit der Theoriedahinter erläutert – mein Interesse wargeweckt. Dann war es für mich selbstver-ständlich, in der 11. Klasse Chemie alsProfilkurs zu wählen. Wir stellten ein gan-zes Halbjahr lang Aspirin® her, angefangenmit der Theorie bis zur abschließendenReinigung. Die Folge: Leistungskurs Che-mie. Dazu musste ich aber auf eine Ko-operationsschule, weil sich an meinerSchule zu wenige Schüler meines Jahr-ganges dafür interessierten. Im Leistungs-kurs befassten wir uns auch mit anderenDingen, denn wir haben viel mehr Tafel-

chemie gemacht, so z. B. quantenchemi-sche Bindungsbetrachtungen.

Meine Entscheidung, wirklich Chemiezu studieren, entwickelte sich im letztenSchuljahr. Als junger Mensch hat man vieleInteressen, aber wohl noch mehr Wün-sche und Träume. So war nicht automa-tisch klar, dass ich auf eine Universitätgehe. Eine Fachhochschule mit praktischerAusrichtung war für mich sehr verlockend,auch wegen der kürzeren Studiendauer.Ein von Universitäten und Fachhochschulenangebotener Studientag war hilfreich, dieHochschulen einmal kennenzulernen. Ge-rade in Berlin hatte ich ja die Möglichkeit,verschiedene Unis und FHs untereinanderzu vergleichen, ohne aber den festenGedanken zu haben, in Berlin studierenzu wollen. Aus dem unmittelbaren Ver-gleich habe ich mich dann dazu entschie-den, an eine Universität zu gehen. EinAbschluss an einer Fachhochschule istdem Diplom einer Universität nicht gleich-gestellt, und eine Promotion ist nur aneiner Universität möglich. Ich konnte fürmich vor allem kaum signifikante Unter-schiede in der praktischen Ausbildungerkennen, denn die Studienpläne sahen jaPraktika in jedem Semester vor.

Damit war ich schon ein ganzes Stückweiter: Ich wollte also auf eine Uni. DieEntscheidung, auf welche ich nun gehen

würde, hatte ich bis zum Abitur nichtgefällt, da ja zunächst noch der Zivildienstanstand. Ich habe während dieser Zeitweitere Informationen über das Studiumund die Qualität von Studienstandortengesammelt. Dies entpuppte sich als weitschwieriger, als ich angenommen hatte:Es gab kaum vergleichende Statistiken fürdie Chemie. Ich besuchte Internetseitenvon Instituten, doch gibt es fast nirgend-wo eine Seite „Wieso man bei uns studie-ren sollte“. Bereits zu Schulzeiten hatteich die Broschüre „Chemie studieren“bekommen, darin befanden sich gebün-delt Informationen zu Studierbarkeit,Berufsaussichten und auch Standortver-gleiche in Worten und Zahlen. Gleich aufden ersten Plätzen war die Humboldt-Universität zu Berlin genannt, deren Che-mieinstitut 2001 auf einen neuen Super-Campus der Naturwissenschaften gezogenist. Deshalb fiel mir die Entscheidung fürBerlin nicht sehr schwer.

Das Chemiestudium ist kein Zucker-schlecken, denn es erwarten einen vieleVorlesungen, Seminare, Praktika, Hausar-beiten und Klausuren. Aber dies sind kei-ne unüberwindbaren Hürden, denn manwächst mit den Herausforderungen, undman entwickelt ganz andere Gedankenund Interessen im Laufe der Zeit. So habeich in einem Beurlaubungssemesterbereits zu Studienzeiten bei einem Pro-

fessor für Ultrakurzzeit-Spektroskopie inder Forschung mitarbeiten können, aufeinem Themengebiet, welches mir imAbitur gänzlich unbekannt war und daseine Interdisziplin mit der Physik bildet.Eine Erfahrung, die ich mir nicht hätte vor-stellen können und zugleich heute nichtmehr missen möchte.

Des Weiteren sind auch meine außer-universitären Aktivitäten beim GDCh-JungChemikerForum stets eine Bereiche-rung, um über Tellerrand sehen zukönnen. Die Organisation unterschied-licher Veranstaltungen wie Nachwuchsta-gungen, Fortbildungskurse und Karriere-messen bietet eine Herausforderungneben Studium und Forschung. Gleich-zeitig lernt man viele Leute kennen, diegleiche Interessen oder auch mal Proble-me haben. Dies hilft, sich kritisch mit demBild seiner eigenen Uni, seiner Forschungund den Studienbedingungen ausein-anderzusetzen. Auch wenn ich das Stu-dium noch nicht ganz absolviert habe, soweiß ich heute schon genau, dass dasChemiestudium für mich die wirklich rich-tige Wahl war. Es hat mich vielleicht mehrgeprägt als die Schulzeit durch all seineHöhen und Tiefen und mir neue Perspek-tiven gegeben. Und zum Schluss bleibtmir nur zu sagen, dass mir das StudiumSpaß macht und ich mich immer wiederdafür entscheiden würde.

J E N S B R E F F K E , H U M B O L D T - U N I V E R S I T Ä T Z U B E R L I N

W I E I C H Z U R C H E M I E G E K O M M E N B I N

47

W I E I C H Z U R C H E M I E G E K O M M E N B I N

J E N S B R E F F K E , H U M B O L D T - U N I V E R S I T Ä T Z U B E R L I N

46

Jens Breffke, Humboldt-Universität zu Berlin

Page 25: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

V O M E R Z Z U M S U P R A L E I T E R ( O D E R ‘ Z U R B R E N N S T O F F Z E L L E ’ )

A N O R G A N I S C H E C H E M I E

49

zur Entwicklung neuer keramischer Werk-stoffe, sie erkunden und entwickeln Hart-stoffe und Hartmetalle; sie befassen sichmit Physik – etwa der von Metallen, von Halb-leitern, Supraleitern oder der Entwicklungvon Laser-Materialien. Auch interdisziplinäreForschungsaktivitäten zu Geo- und Biowis-senschaften werden von Anorganikerndurchgeführt. Da im Zentrum des Interesseshäufig das Verständnis der Eigenschaftenin Relation zur atomaren Struktur steht, wer-den in allen Gebieten der AnorganischenChemie Methoden zur Strukturaufklärungwie die Röntgenstrukturanalyse und moder-ne Spektroskopie-Verfahren eingesetzt.

Besonders interessant und zukunfts-trächtig ist die Entwicklung neuer und bes-serer Katalysatoren: Diese Substanzenbeschleunigen Reaktionen, die ansonstennur unter großem Energieaufwand ablaufenwürden. So lassen sich z. B die Abgase

unserer Autos entgiften, Erdöl und Rauch-gas katalytisch entschwefeln oder mit Brenn-stoffzellen aus Wasserstoff und Sauerstoffmit hohem Wirkungsgrad elektrische Ener-gie gewinnen.

Ein weiteres Beispiel sind Hochtempe-ratursupraleiter, die aus oxidischen Verbin-dungen bestehen und eine widerstandslo-se Stromleitung ermöglichen.

Anorganische Materialien hoher Reinheitspielen in der Halbleiterindustrie eine großeRolle.

S T U D I U M

Das Bachelorstudium oder Grundstu-dium beginnt meist mit einem Anorganisch-Chemischen Praktikum, das über ein biszwei Semester läuft. Die Studenten lernendort qualitative und quantitative Analysenkennen und können auch bereits erste ein-fache Präparate herstellen. Das Praktikumvermittelt außer analytischen Fähigkeiteninsbesondere eine große Stoffkenntnis, diefür den sach- und umweltgerechten Um-gang mit chemischen Substanzen erforder-lich ist. Die Studenten können außerdeman vielen Universitäten Nebenfächer wieMineralogie, Kristallographie oder Geologiebelegen. So lernen sie früh mögliche spä-tere Spezialgebiete kennen.

Im Masterstudium oder Hauptstudiumwird die Ausbildung in Anorganischer Chemie vertieft. Dazu gehören das ganze

F A C H

Lange war die Anorganische Chemieim Wesentlichen mit Anorganisch-Analyti-scher Chemie gleichzusetzen. In den letz-ten drei Jahrzehnten hat sich diese Situationgrundsätzlich gewandelt: Heutzutage um-fasst das Gebiet der Anorganiker die Anor-ganische Molekülchemie einschließlich derCluster, Komplex- und Bioanorganischen

Chemie sowie die Anorganische Festkörper-und Materialchemie. Mit dieser Entwicklunghat auch die präparative AnorganischeChemie eine Renaissance erlebt. Manbedient sich nun neuer Arbeitstechniken,Werkstoffe und physikalischer Messmetho-den, die das gesamte Arsenal modernerexperimenteller Methoden umfasst, die inder Chemie benutzt werden. Anorganikerforschen an ganz neuen Materialklassen

48

ANORGANISCHE CHEMIEVom Erz zum Supraleiter (oder ’zur Brennstoffzelle’)

Die Anorganische Chemie war einst die Wissenschaft von der „unbelebten Natur“. ImGegensatz dazu widmete sich die Organische Chemie insbesondere solchen Kohlen-stoffverbindungen, die vor allem durch Lebewesen aufgebaut werden. Im Laufe derJahrzehnte sind die Grenzen zwischen Anorganischer Chemie und Organischer Chemiefließend geworden. Ein Anorganiker ist heute weit davon entfernt, sich nur um die „toten“Erze und Gesteine, Wasser und Luft zu kümmern. Moderne und aktuelle Arbeitsgebietesind vielmehr die Entwicklung homogener und heterogener Katalysatoren, die Metall-organische Chemie oder die Molekülchemie zur Entwicklung geeigneter Vorläuferver-bindungen für die Gasphasenabscheidung. Aber auch die Entwicklung neuer anorgani-scher Materialien oder die Erforschung biologisch wichtiger Metallkomplexe spieltheute eine wichtige Rolle.

Page 26: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

A N O R G A N I S C H E C H E M I E

V O M E R Z Z U M S U P R A L E I T E R ( O D E R ‘ Z U R B R E N N S T O F F Z E L L E ’ )

50

Arsenal moderner synthetischer Verfahrenund neueste spektroskopische und struk-turanalytische Untersuchungsmethoden.Im Fortgeschrittenenpraktikum (Dauer: ca.6 Wochen) lernen die Studenten verschie-dene wissenschaftliche Arbeitsgebietepraktisch und theoretisch kennen, indemsie selbst an aktuellen Forschungsprojek-ten mitarbeiten.

Zum Studienprogramm des Materstu-diums/Hauptstudiums gehören außerdemSpezialvorlesungen und Seminare. Bei derMaster- und Doktorarbeit ist der Studentgefordert, sein experimentelles Geschickweiterzuentwickeln und sein theoretischesWissen zu vertiefen. Dabei werden eigeneForschungsprojekte selbständig bearbeitetund – je nach Arbeitsgruppe – zum Teilauch praxisrelevante und anwendungs-bezogene Forschungen durchgeführt.

B E R U F

Nach der Promotion entscheiden sichviele Anorganiker für die Arbeit in der Che-mischen Industrie. Neben den klassischenGroßbetrieben, die vor allem Grundchemika-lien herstellen, sind dies zunehmend Zweigeder Industrie, die sich mit der Entwicklungund Herstellung von Spezialchemikalien undMaterialien mit besonderen Eigenschaftenbeschäftigen. Bedeutende Arbeitsfelder fürAnorganische Chemiker sind das Refining/die Produktion von Edel- und Platingrup-penmetallen sowie von Buntmetallen (z. B.

Chrom, Cobalt, Nickel, Kupfer, Zink), Haupt-gruppenelementen (Kohlenstoff, Siliciumund Aluminium) und aus diesen Metallenhergestellte Verbindungen. Weitere wichti-ge industrielle Produkte sind Keramiken,Baustoffe, Gläser, Pigmente, Kieselsäuren,Zeolithen und Industrieruße. Festkörper-chemiker werden in Unternehmen ge-braucht, die Halbleiter (Silicium, Germanium),Supraleiter, magnetische Materialien oderultrareine Werkstoffe herstellen.

Da – wie eingangs erwähnt – Anorgani-sche und Organische Chemie nicht mehrstarr getrennt sind, ist auch das Berufsfeldfür Anorganiker breiter geworden. Da Che-mie inzwischen zu einer echten Querschnitts-wissenschaft geworden ist, werden Anor-ganiker – wie alle Chemiker – zunehmendauch in chemieferneren Branchen (Patent-wesen, Versicherungen, Behörden, Medienetc.) benötigt.

CHEMIE IN UNSERER ZEITinformiert zuverlässig über aktuelle Entwicklungen aus der Chemie und den Grenzdisziplinen. Der Leser erhält spannende Einblicke in alle Bereiche dieser zukunftsträchtigen Wissenschaft, dabei werden auch komplexe Sach-verhalte verständlich aufbereitet.

Namhafte Experten bringen Neuent-wicklungen von großer Tragweite näher – farbig illustriert und leser-freundlich präsentiert. Von wissen-schaftlichen Übersichten, studienbe-gleitenden Materialien, nachvoll-ziehbaren Experimenten bis hin zu brisanten Themen aus Umweltchemie und aktueller gesellschaftlicher Diskussion. Übersichtsartikel und ab-wechslungsreiche Rubriken vermitteln Fachwissen auf unterhaltsame Art und geben eine Hilfe bei der Orientierung im Fachgebiet. Den Überblick behalten mit CHEMIE IN UNSERER ZEIT.

FOKUSSIERTMit der Verleihung des Nobelpreises für Arbeiten, die Zusammenhänge der Bildung und des Abbaus von Ozon aufklärten, rückte vor über 30 Jahren die Chemie der Atmosphäre zum erstenmal ins Rampen-licht. Welche neuen Forschungsergebnisse gibt es? Welchen Einfluss hat der Mensch auf das Klimageschehen? CHEMIE IN UNSERER ZEIT widmet dem Thema ein ei-genes Heft, in dem kompetente Experten die aktuellen Erkenntnisse der Atmosphä-renforschung auf den Punkt bringen.

www.chiuz.de

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft oder abonnieren Sie bei:

Wiley-VCH LeserservicePostfach 10 11 61D-69451 WeinheimTel.: 0 62 01/ 606 400Fax: 0 62 01/ 606 184E-Mail: [email protected]

Clever lesen

www.chiuz.deBequemer Zugriff vom Schreibtisch aus: Wiley InterScience® bietet Ihnen Zugang zu den Volltexten sowie zu den Inhaltsverzeichnissen und Kurzdar-stellungen von über 500 Zeitschriften aus dem Wiley-Programm. Sie interes-sieren sich für spezielle einzelne Artikel? Mit Pay-Per-View Service jetzt kaufen, schnell und sicher – einfach per Kreditkarte.

3151

0611

_gu

HIGHLIGHTS 2007Q Duftstoffe – die Sprache der PflanzenQ Methanhydrate – Klimafaktor und EnergiespeicherQ Opale – photonische KristalleQ Klebstoffe Q Ordnung der Elemente – Mendelejews JubiläumQ Kombinatorik – auch in der anorganischen ChemieQ Lebensmittel – wie sicher sind Verpackungen?

ZEITNAH – SPANNENDE RUBRIKEN NEU: Lokaltermine geben Tipps für anspruchsvolle Exkursionen

EINDRUCKSVOLL: Das Experimentpräsentiert faszinierende Versuche nicht nur für den Unterricht

ZUKUNFTSWEISEND: Chemie innovativinformiert über neueste Trends

KREATIV: Treffpunkt Forschungeröffnet Einblicke in die Labors der Wissenschaftler

Preise 2007 (inkl. Mwst.)Gilt nur für Deutschland, weitere Preise auf Anfrage

6 Hefte jährlichISSN gedruckt 0009-2851ISSN elektronisch 1521-3781

Institutionelle Bezieher* € 211,86 Persönliche Bezieher € 96,30 Studenten € 64,20(Immatrikulationsbescheinigung erforderlich)

Mitglieder der GDCh € 83,46 * gedruckt und elektronisch: 10% Aufpreis

Kombinations- und Paketpreise auf Anfrage!

Page 27: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

A U S D E R T R I C K K I S T E D E S K O H L E N S T O F F S

O R G A N I S C H E C H E M I E

53

lassen sich z. B. Vitamine oder natürlicheRiech- und Aromastoffe synthetisieren. DieSuche nach neuen Wirkstoffen hat auchganz neue Strategien hervorgebracht. Mitder kombinatorischen Chemie lassen sichganze Substanzbibliotheken aus den ver-fügbaren Ausgangsstoffen herstellen. DerComputer ist beim „Molekül-Design“ einnützliches Hilfsmittel.

Aus dem Methodenarsenal des Syn-thetikers nicht mehr wegzudenken sindheute Enzyme, die als Biokatalysatoren viele Stoffumwandlungen mit großer Leich-tigkeit bewerkstelligen. Bioorganiker unter-suchen die Informationsübertragung in Zellen, wenn sie etwa Wechselwirkungenvon Rezeptoren mit Signalstoffen aufklären.Organiker sind an wesentlichen Entwick-lungen der Biochemie beteiligt und schlagenBrücken zur Biologie.

S T U D I U M

Bereits im Bachelorstudium oderGrundstudium absolvieren Sie nach einereinführenden Vorlesung ein erstes orga-nisch-chemisches Praktikum, das häufig inKursen organisiert ist. Begleitend dazuhören Sie eine praktikumsbezogene Vorle-sung und nehmen an Seminaren teil. ImPraktikum erwerben Sie Fertigkeiten, dieSie benötigen, um komplizierte organischeVerbindungen aus einfachen Grundstoffenherzustellen. Zugleich arbeiten Sie vonAnfang an nahe an der Forschung.

Schon im ersten organisch-chemischenPraktikum erlernen Sie spektroskopischeMethoden, insbesondere die Grundlagender Kernmagnetischen Resonanzspektro-skopie. Sie üben chromatographischeTrennverfahren wie Säulenchromatographie,Dünnschichtchromatographie, Gaschro-matographie und lernen auch deren theo-retische Grundlagen kennen. In einemzweiten Praktikum (meist im 5. oder 6. Se-mester) vertiefen Sie diese experimentellenFähigkeiten und Stoffkenntnisse. Nun aller-dings ist mehr Eigeninitiative gefragt. Sieüben das Literaturstudium (das heute ohneelektronisch recherchierbare Datenbankennicht mehr denkbar ist), Sie lernen, Spek-tren anzufertigen und zu interpretieren, underwerben Fertigkeiten bei der Synthesekomplexer organischer Moleküle.

F A C H

Traditionsgemäß bildet die organischeSynthese einen Schwerpunkt der Arbeit.Organiker untersuchen aber auch dieMechanismen und Kinetik chemischerReaktionen. Wie in allen anderen Teildis-ziplinen der Chemie ist es auch für denorganischen Chemiker unverzichtbar, dieKonstitution und Konfiguration, d. h. dieräumliche Anordnung der Atome undAtomgruppen in den Verbindungen, her-auszufinden. Physikalische Messmethodenkommen in der instrumentellen Analytikzum Einsatz. Dabei gibt es eine breite

Palette von spektroskopischen Untersu-chungsmethoden: z. B. die Infrarot-, Ultra-violett-, Kernmagnetische Resonanz-,Elektronenspinresonanzspektroskopie undMassenspektrometrie oder die Röntgen-strukturanalyse.

Manche Organiker beschäftigen sichmit natürlichen oder synthetischen Polyme-ren. Andere erforschen, wie sich nach-wachsende Rohstoffe sinnvoll technischverwerten und einsetzen lassen. Ebensoreizvoll kann es für Organiker sein, Struktu-ren aufzuklären oder Naturstoffe synthe-tisch „nachzubauen“ und abzuwandeln: So

52

ORGANISCHE CHEMIEAus der Tr ickkiste des Kohlenstoffs

Die Organischen Chemiker verbindet vor allem eines: der Griff in die Trickkiste desKohlenstoffs, der sich zu immer neuen Verbindungen verknüpfen und in seiner gerade-zu unerschöpflichen Vielfalt erforschen lässt. Dabei dringen die Organiker inzwischenauch tief in die Gebiete der Anorganischen, Physikalischen, Makromolekularen Chemieund Biochemie ein. Gerade die Grenzgebiete zwischen den klassischen Disziplinen erleben derzeit eine stürmische Entwicklung, die durch gut ausgebildete Organikervorangetrieben wird.

Page 28: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

O R G A N I S C H E C H E M I E

A U S D E R T R I C K K I S T E D E S K O H L E N S T O F F S

54

B E R U F

Die Chemische Industrie stellt eine Viel-zahl von Produkten her, denen organischeAusgangsmaterialien zugrunde liegen.Bedenkt man, dass ca. 90 Prozent allerChemieprodukte „organisch“ sind, ist esnicht verwunderlich, dass Organische Che-miker, die in der Synthese ausgebildet sind,ein besonders breites Betätigungsfeld vor-finden. Tatsächlich: Etwa die Hälfte allerChemiker in der Industrie hat ihre wissen-schaftliche Ausbildung in der OrganischenSynthesechemie erhalten. Ihr Einsatzgebietist etwa die Herstellung von Feinchemika-lien, Pharmawirkstoffen, Pflanzenschutz-mitteln, Farbstoffen, diversen Hilfsmittelnund Kunststoffen.

Welche Sparte Sie auch immer wählen –für den Berufseinstieg gilt: Ohne breite Kennt-

nisse von Synthesemethoden, die auch dieBiokatalyse mit einschließen, ohne fundier-tes Wissen über analytische Methoden undexperimentelles Geschick, geht’s nicht.

Immer mehr Organiker gehen übrigensin kleine und mittlere Betriebe. Dort nehmensie vielfältige Aufgaben wahr, die oft überdas typische Berufsfeld hinausgehen.

Wer die Organische Chemie als Schwer-punktfach wählen will, kann sich schonfrüh in Teilgebiete einarbeiten. Je nachUniversität bieten sich verschiedeneMöglichkeiten: Das Spektrum reicht vonder Bioorganischen und Naturstoffche-mie über die Metallorganische Chemie,Reaktionsmechanismen, OrganischePhotochemie bis hin zu den Materialwis-senschaften und zur Spurenanalytik.Wer Interesse an theoretischen Frage-stellungen hat, kann die OrganischeChemie natürlich auch von dieser Seiteher anpacken und beispielsweise durchMolecular Modelling mit dem Computernach neuen Wirkstoffen suchen.

SCHWERPUNKTTHEMA ORGANISCHE CHEMIESCHWERPUNKTTHEMA ORGANISCHE CHEMIE

Einen einzigartigen Überblick über aktuelle Forschung und Entwicklungenin verschiedenen Teilbereichen der Chemie wie der Analytischen Chemie,der Elektrochemie oder der Chemie der Farben und Lacke vermittelt derInternet-Auftritt www.aktuelle-wochenschau.de. Vom Schüler bis zumChemiker – für alle hält die Webseite, umfassend, interessant dargestelltund gut bebildert, das Neueste auch aus den Einsatzgebieten derChemie wie den Umweltwissenschaften, der Energietechnik oder inHandwerk und Haushalt bereit. Zusammengestellt werden die Beiträgevon den Fachgruppen der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh).Jede Woche erscheint ein neuer spannender Beitrag.

Es geht um solch wichtige Fragen, wie die Sprengstoffe der Terroristenschnell nachgewiesen werden können, wie die Versorgung mit Treibstoffund Wärme in Zukunft sichergestellt wird oder wie umweltverträglichProdukte der chemischen Industrie heute sind – und vieles, vieles mehr.

Die Beiträge eines Jahres werden, didaktisch aufbereitet, in einerBroschüre zusammengefasst. Die GDCh-Broschüren „HighChem haut-nah – Aktuelles aus der Chemie“ erscheinen seit 2006 im Frühjahr einesjeden Jahres. Sie sind kostenlos bei der GDCh erhältlich und werden bei-spielsweise von Lehrern im Oberstufenunterricht Chemie eingesetzt.

Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)Varrentrappstr. 40-4260486 Frankfurt am MainTelefon: 069/7917-493E-Mail: [email protected]

www.aktuelle-wochenschau.deund HighChem hautnah

zeigen:

Die Faszination der Chemie

Page 29: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

F A S Z I N A T I O N F Ü R G R E N Z G Ä N G E R

P H Y S I K A L I S C H E C H E M I E

57

Verfahrenstechnik. Sie beschäftigen sich imStudium (und Ihrem späteren Beruf) z.B.mit Energieumwandlung, Kinetik von che-mischen Reaktionen, der Chemie vonGrenzflächen, mit Transportvorgängen,Spektroskopie, Photo- und Elektrochemiesowie mit Anwendungen im Bereich derLebens- oder Materialwissenschaften oderder Verfahrenstechnik. Die experimentelleArbeit wird ergänzt durch mathematischeModellvorstellungen. Freude an anspruchs-vollen Experimenten und theoretischenKonzepten sollten zukünftige Physikoche-miker/innen mitbringen. Ganz wichtig istdie Fähigkeit, im Team mit Chemikern allerFachrichtungen, mit Physikern, Mathemati-kern und Ingenieuren zusammenzuarbeiten.

B E R U F

In der Chemischen Industrie gibt es fürPhysikochemiker/innen vielfältige Aufga-ben, etwa in der Forschung, der Produkt-und Verfahrensentwicklung, der Analytik,

im Umweltschutz oder in der Datenverar-beitung, aber auch in der Produktion, imProduktmanagement und Vertrieb, imPatentwesen, in der Forschungs- und Pro-duktionsplanung. Auch wenn es darumgeht, chemische bzw. biochemische Reak-tionen aus dem Labormaßstab in den tech-nischen Maßstab zu übertragen, spielenphysikochemische Fragen eine wichtigeRolle. Dabei überschneidet sich die Tätigkeitvon Physikochemiker/innen mit der vonTechnischen Chemikern/innen und Bio-technologen/innen. Physikochemiker/innenhaben auch in anderen IndustriezweigenBerufsperspektiven, beispielsweise in derelektronischen, keramischen, metallurgi-schen, in der Mineralöl-, Elektro- und Ana-lysegeräteindustrie. Interessante Aufgabenfür zukünftige Physikochemiker/innen fin-den sich – in den Gebieten von der Physikbis hin zur Medizin – auch in staatlichenForschungszentren, in Max-Planck- undFraunhofer-Gesellschaft, sowie an Univer-sitäten und Fachhochschulen.

F A C H

Physikalische Eigenschaften und Struk-turen chemischer Verbindungen, Energiebi-lanzen chemischer Prozesse, Zeitskalenchemischer Veränderungen und vieles mehrwerden durch die Physikalische Chemiesystematisch beschrieben. Interessieren Siesich für Atmosphärenchemie und Klima-wandel oder eher für Magnetchips undNanodrähte? Möchten Sie lieber eine Brenn-stoffzelle, einen biotechnischen Reaktor odereinen Katalysator optimieren? Fasziniert Siedie Produktausbeute im Tonnenmaßstaboder eher die Knüpfung einer einzelnenchemischen Bindung? In jedem Fall ist diePhysikalische Chemie (mit) zuständig – obSie höchstaufgelöst den Transport in einelebende Zelle beobachten, mit LaserlichtMoleküle aktivieren oder neue Materialeigen-

schaften konzipieren wollen. Nicht für alleFragen kommen Sie dabei im Labor amschnellsten zum Ziel – der Computer ist einwichtiges Instrument für Daten- und Pro-blemanalyse, Simulation und theoretischeUnterstützung.

S T U D I U M

Vorlesungen und ein Grundpraktikum inPhysikalischer Chemie gehören zu denPflichtveranstaltungen des Bachelorstudiums/Grundstudiums. Im Masterstudium oder imHauptstudium eines Diplomstudiengangeskönnen Sie dann weiterführende Veranstal-tungen besuchen und sich spezialisieren.

Die Forschungsthemen der Physikali-schen Chemie finden sich im gesamtenBereich von der Biologie bis zur Physik und

56

PHYSIKAL ISCHE CHEMIEFaszinat ion für Grenzgänger

Die Physikalische Chemie bietet quantitative Grundlagen und Methoden für Chemikeraller Fachrichtungen. Sie ist aber auch ein faszinierendes Forschungsgebiet für all jene, die sich von den Grenzbereichen der Chemie angezogen fühlen.

Die Physikochemiker haben übrigensauch ihre eigene Fachgesellschaft, dieDeutsche Bunsen-Gesellschaft für Phy-sikalische Chemie (DBG), Frankfurt amMain. Informationen über das Berufsbilddes Physikochemikers hat die DBG ineiner Broschüre zusammengestellt. Siekönnen das Heft bestellen bei der:

Deutsche Bunsen-GesellschaftTheodor-Heuss-Allee 2560486 Frankfurt am Main Tel.: (0 69) 7564-620Fax: (0 69) 7564-622

Im Internet finden Sie die DBG unter: www.bunsen.de

DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFTFÜR PHYSIKALISCHE CHEMIE

DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFTFÜR PHYSIKALISCHE CHEMIE

Page 30: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

H E L K E D Ö R I N G , T U C H E M N I T Z

W I E I C H Z U R C H E M I E G E K O M M E N B I N

59

Protokoll? Solche und ähnliche Fragenbeantwortet man sich lieber untereinan-der, als die Assistenten hinzuzuziehen.

Das Studium war von sehr viel Labor-arbeit geprägt. Anorganik, Organik, Phy-sik, Physikalische Chemie, Biologie, Tech-nische Chemie, von allem war etwasdabei. Natürlich hat man nicht an jedemPraktikum und an jeder Vorlesung dasgleiche Interesse. Aber je weiter das Stu-dium fortschreitet, desto mehr kann mansich auf einzelne Gebiete konzentrieren,desto mehr merkt man jedoch auch, wiedie verschiedenen Gebiete zusammen-laufen und ineinandergreifen.

Am interessantesten wurde das Stu-dium dann während meiner Diplomarbeit.Ich habe mich im Hauptstudium auf Phy-sikalische Chemie und Technische Che-mie spezialisiert und in der TechnischenChemie dann auch meine Diplomarbeitangefertigt. 6–9 Monate an einem eige-nen Thema zu arbeiten, dabei nochengen Kontakt zur Industrie zu haben, isteine Herausforderung, die aber wirklichSpaß macht. Die Ergebnisse sollen mög-lichst schon gestern vorliegen, aber dasGefühl vielleicht irgendwann sagen zukönnen: „An dem Reaktor habe ich mit-gearbeitet, der ist u. a. aus meinen Arbei-ten entwickelt worden“ ist schon ein tollesGefühl! Die enge Zusammenarbeit zwi-schen Ingenieuren, Physikern und Chemi-kern ist gerade in den Grenzbereichen derChemie absolut notwendig und auch sehr

spannend. Während meiner Promotionkonnte ich drei Monate in China forschen.Diese Möglichkeit hat sich durch denengen Kontakt zu meinem Professoreröffnet. Solche direkten Kontakte sindaus meiner Sicht der klare Vorteil einerkleinen Universität und bieten erheblicheVorteile gerade beim Übergang vonSchule zur Universität.

Aber man darf auch nicht vergessen,dass das Studium nicht nur Arbeit ist. Sogibt es die Möglichkeit, sich im Jungche-mikerforum der Gesellschaft DeutscherChemiker zu engagieren. Wir veranstaltenVorträge von Berufseinsteigern, die überihre ersten beruflichen Erfahrungenberichten, oder wir laden Leute ein, dieüber Studienaufenthalte oder Praktika imAusland informieren können. Dabei hatman die Möglichkeit, Kontakte zu Vertre-tern der chemischen Industrie, aber auchzu Studenten höherer Semester und Dok-toranden zu knüpfen. Solche Kontaktesind unerlässlich! Und neben diesen Kon-takten innerhalb der Universität hat mandabei auch die Chance, Studenten ande-rer Universitäten kennenzulernen unddamit das eigene Studium einzuordnenund einzuschätzen. Das Studium warwirklich eine schöne, dabei aber auchanstrengende Zeit!

W I E I C H Z U R C H E M I E G E K O M M E N B I N

H E L K E D Ö R I N G , T U C H E M N I T Z

58

Tja, wie bin ich zum Chemiestudiumgekommen, und warum gerade in Chem-nitz? Warum Chemie lässt sich recht ein-fach erklären. Nur zuhören ist nichts fürmich, ich wollte selber aktiv werden.Schon in der Schule, in der 9. und 10.Klasse, habe ich im Wahlpflichtkurs Che-mie viele spannende Eindrücke in dieChemie außerhalb des Lehrplanes gewin-nen können. Auch im Leistungskurs habenwir im Unterricht viele Experimentemachen können und dadurch einen Ein-blick in die nicht so trockene Seite derChemie gewonnen. Natürlich gehört auchdie Theorie zur Chemie, ohne geht esnicht. Aber die Hoffnung auf Laborarbeiten,verbunden mit den dazugehörigen Hinter-gründen, war für mich der wichtigsteGrund, Chemie zu studieren.

Aber Chemie kann man an vielen Uni-versitäten studieren, warum bin ich gera-de nach Chemnitz gegangen? Ich habemein Abitur in Aurich in Niedersachsengemacht, einer Stadt mit 40.000 Einwoh-nern. Die meisten meiner Mitabiturientenhaben in Oldenburg oder Münster ange-fangen zu studieren. Ich wollte jedoch mal

etwas anderes sehen, andere Leute ken-nenlernen. Von meinem Chemielehrerhabe ich den Hinweis bekommen, dassdie Ausstattung und die Studienbedin-gungen in den ostdeutschen Bundeslän-dern besser seien. Also habe ich mich fürdas Chemiestudium an der TechnischenUniversität Chemnitz beworben. Sehrschnell habe ich die Immatrikulations-unterlagen zugeschickt bekommen undauch die Informationen zum Studiumkamen sehr zügig. Der erste direkte Kon-takt war ein Anruf aus dem Studenten-sektretariat mit dem Hinweis, schon vorBeginn des Studiums Schutzbrille undKittel anzuschaffen. Jetzt ging es wirklichlos! Eine Einführung durch den Fach-schaftsrat mit einer Führung durch dieLabors im etwas verwinkelten Gebäude,mit Informationen zum Studienablauf,zum Stundenplan und natürlich zur Biblio-thek und zum Rechenzentrum brachtenmir und meinen ca. 22 Kommilitonen denStudienalltag näher.

Die erste Zeit haben wir viel im Anor-ganik-Labor verbracht. AnstrengendeTage, aber man lernt so schnell die Eigen-arten der Mitstudenten kennen undgewinnt vermutlich schneller Freunde, alswenn man nur in Vorlesungen nebenein-ander sitzt. Ohne die Zusammenarbeitkommt man nicht weit: Ist das jetzt lilaoder doch eher blau, meinst du ich habedieses Element in meiner Analyse, ist dieReaktion positiv, wie war denn nochgleich die Reaktionsgleichung für das

Helke Döring, TU Chemnitz

Page 31: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

V O M L A B O R I N D I E P R O D U K T I O N

T E C H N I S C H E C H E M I E

61

gungen, um eine chemische Reaktion imtechnischen Maßstab durchzuführen? EinProzess muss nicht nur zum gewünschtenProdukt führen, sondern er muss dabeiauch noch wirtschaftlich und umweltver-träglich sein. Zu berücksichtigen sind zumBeispiel die Kosten der Ausgangs- undHilfsstoffe sowie die Energie-, Apparate-und Lohnkosten, die zur Produktion not-wendig sind.

Und schließlich muss der Chemikerauch noch die richtigen Verfahren auswäh-len: Hier kommt die Verfahrenstechnikzum Zuge. Zu einem chemischen Produk-tionsverfahren gehört neben der eigent-lichen chemischen Umsetzung auch eine

breite Palette von mechanischen und che-mischen Grundoperationen, mit denen dieAusgangsstoffe aufbereitet, die Endpro-dukte abgetrennt und gereinigt werden.Thermische Verfahrensschritte sind zumBeispiel Destillation, Kristallisation oderTrocknung. Zu den mechanischen Grund-operationen gehören Stofftrennungen wieFiltration, Sedimentation, Zentrifugation.Operationen, mit denen Stoffe vereinigtwerden, sind Mischen oder Rühren. DieGesetzmäßigkeiten dieser Verfahrens-schritte lassen sich mit Hilfe der Physikbeschreiben.

S T U D I U M

Die Grundausbildung in TechnischerChemie baut auf Kenntnisse auf, die Siesich in den anderen Grundlagenfächernerworben haben. Im Hauptstudium oder in

F A C H

Aufgabe der Technischen Chemie istes, Verfahren für die chemische Industrie undverwandte Industriezweige zu entwickeln.Das Arbeitsgebiet ist in drei wesentlicheBereiche gegliedert:

die chemischen Prozesstechnologiendie chemische Reaktionstechnikdie Grundoperationen der Verfahrenstechnik.

Die chemischen Prozesstechnologienbefassen sich mit der stofflichen Seite derTechnischen Chemie: Sie beschreiben dieStruktur chemischer Produktionsanlagenund Prozesse. Es sind neue Verfahren zuentwickeln, bereits bestehende Verfahrenzu optimieren und vorhandene Anlagen zuverbessern.

Aufgaben der chemischen Reaktions-technik sind die Analyse und Modellierungchemischer Reaktionen und die Auslegungvon Reaktoren: Was sind die besten Bedin-

60

TECHNISCHE CHEMIEVom Labor in d ie Produkt ion

Motor der Technischen Chemie ist die Praxis selbst: Wenn neue Herstellungsverfahrenzu entwickeln sind, wenn sich die Energie- oder Rohstoffverhältnisse wandeln, dannstehen die Technischen Chemiker vor großen Herausforderungen. Sie müssen sichüberlegen, wie das Produkt schneller, billiger, in besserer Qualität, energiesparenderoder ressourcenschonender herzustellen ist. Die Produktion ist zudem in der Chemi-schen Industrie häufig an einen großen Verbund gekoppelt. Das Abfallprodukt einesProduktionsschrittes soll also möglichst als Rohstoff für einen anderen Produktions-schritt dienen. Wenn sich ein Produktionsschritt ändert, so wirkt sich das daher aufandere Produktionsverfahren aus.

Page 32: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

V O M L A B O R I N D I E P R O D U K T I O N

T E C H N I S C H E C H E M I E

63

der Verfahrensentwicklung und Forschunggebraucht. Sie haben nicht nur in der Groß-industrie, sondern auch in klein- und mittel-ständischen Chemieunternehmen guteBerufschancen. Hier ist das Aufgabenspek-trum meist etwas breiter, da ein kleinererBetrieb selten mehr als einen oder zweiChemiker einstellt. Perspektiven bieten sichaußerdem in Forschungsinstituten oderauch bei Bundes- und Landesbehörden,etwa wenn es um die Genehmigung undÜberwachung von Chemieanlagen geht.Dank ihrer breiten Ausbildung werdenTechnische Chemiker auch gerne vonanderen „chemienahen“ Industriezweigenund Unternehmensberatungen eingestellt.

T E C H N I S C H E C H E M I E

V O M L A B O R I N D I E P R O D U K T I O N

62

einem Masterstudium werden spezielleVorlesungen und Seminare zu Themen derTechnischen Chemie angeboten. Geradefür die Technische Chemie ist die Tuchfüh-lung mit der Praxis sehr wichtig. Deswegenstehen im Allgemeinen auch Exkursionen indie Chemische Industrie und der Besuchvon Ausstellungen und Tagungen auf denStudienplänen.

Viele Bereiche der Technischen Chemieüberschneiden sich mit anderen Fachge-bieten. Insbesondere Verfahrensingenieurearbeiten mit den Chemikern zusammen anchemisch-technischen Forschungsvorha-ben. Das Spektrum der Fragen, mit denensich der Technische Chemiker ausein-anderzusetzen hat, ist breit: Wie lassen

sich ökologische und wirtschaftlicheGesichtspunkte bei der Produktion mitein-ander vereinbaren (produktionsintegrierterUmweltschutz)? Wie lässt sich die Sicher-heit eines Prozesses gewährleisten? Waspassiert im Einzelnen bei der chemischenReaktion (Mikrokinetik)? Wie wirken sichWärme und Transportvorgänge auf denVerlauf der Reaktion aus (Makrokinetik)?Wichtige Dienste leisten der TechnischenChemie auch mathematische Modelle, mitdenen sich Produktionsprozesse beschrei-ben und simulieren lassen.

Genauere Informationen zu den Lehrin-halten „Technische Chemie“ bietet dieDECHEMA-Broschüre „Lehrprofil TechnischeChemie“ (Ausgabe Juni 2002).

B E R U F

Technische Chemiker werden in derChemischen Industrie in der Produktion, in

Die Technische Chemie hat ihre fachlicheHeimat in der DECHEMA, Gesellschaft fürChemische Technik und Biotechnologie e.V.Dieser gemeinnützigen wissenschaftlich-technischen Gesellschaft gehören mehrals 5.000 persönliche Mitglieder undFördermitglieder an. Ihr Ziel ist es, dentechnischen Fortschritt auf den GebietenChemische Technik, Biotechnologie undUmweltschutz zu fördern und mitzuge-stalten. Mit ihren vielfältigen Aufgaben

ist die DECHEMA Schnittstelle zwischenWissenschaft, Wirtschaft und Öffentlich-keit.

DECHEMA e.V. Theodor-Heuss-Allee 25 60486 Frankfurt am MainTel.: (0 69) 7564-0 Fax: (0 69) 7564-201http://www.dechema.de

DECHEMA E.V.DECHEMA E.V.

Page 33: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

M I T C H E M I E D I E Z U K U N F T G E S T A L T E N

B A R B A R A J E S S E L S I E H T AT T R A K T I V E B E R U F S O P T I O N E N

64

Entdecker und Unternehmer, Erfinderund Trendsetter – die Gestaltung derZukunft liegt in den Händen derjenigen,die mit ihrem Wissen und mit erfolgrei-chen Innovationen einen Beitrag leisten.Und die Chemie hat im Konzert derinnovativen Wissenschaften einen zen-tralen Platz inne: alle materiellen Verän-derungen, vom neuen Design durchneue Farben oder neue Werkstoffe undFasern bis zu innovativen Energiesyste-men, ultraleichten Fahrzeugen, ressour-censparenden Herstellungsverfahrenoder neuen Medikamenten enthalten alsSchlüsselschritt chemische Reaktionenoder chemische Verfahren.

Chemie hat vieles möglich gemacht,was einmal undenkbar erschien. Ausden Versuchen im Labor zur Herstellungeines fiebersenkenden Mittels entstandder erste synthetische Farbstoff, mitdem Seide gefärbt werden konnte - undnachfolgende Entwicklungen in Hoch-schule und Industrie ließen eine Vielzahlvon Farbstoffen und Färbeverfahren fol-gen. Später kamen neue Fasern undVeredelungsverfahren hinzu, und letztenEndes resultierte daraus unsere moder-ne und komfortable Hightech-Beklei-dung. Für unsere Zukunft wünschen wiruns energiesparendes Wohnen: Chemi-ker entwickeln einen raffinierten Schaum,der nicht nur isoliert, sondern auch Wär-

mestrahlung aufhält. Unsere Nahrung,aber auch neue Rohstoffe und Energie-quellen sollen auf unseren Feldernwachsen - Produkte der Chemie sorgenfür genug Ertrag. Demnächst werdenwir mit unserer Armbanduhr an allenOrten der Welt unbegrenzt Nachrichtenund Bilder senden und empfangen kön-nen, wenn ausgeklügelte Moleküle dieSchaltungen bilden und brillanteDisplays und Nanocubes als Energie-speicher zur Verfügung stehen.

Chemiker stehen mit Ideen und experi-mentellem Geschick im Zentrum dieserfaszinierenden Entwicklungen. Sie for-schen an Hochschule, Industrie oder ananderen Forschungseinrichtungen mitKreativität, Mut und Fachwissen. Inweltweiter Zusammenarbeit der For-schungsgruppen begegnen sich nichtnur Chemiker, Biologen und Ingenieure,sondern auch Menschen und ihre Kultu-ren in einem spannenden Prozess derGlobalisierung. Die Entwicklungswegevon Chemikern können dabei auch dieGrenzen zu anderen Berufsfeldern über-schreiten, etwa zu Management, Mar-keting, Produktion oder Öffentlichkeits-arbeit.

Das Chemiestudium zählt meinerAnsicht zu Recht zu den anspruchsvol-len Studienfächern, denn es verlangtnicht nur Fachwissen und Genauigkeit,sondern und vor allem die Fähigkeit,möglichst schnell selber „chemisch“ zudenken und eigene Fragen und Konzep-te zu formulieren. Der hohe Anteil anpraktischer Ausbildung fördert dabeinicht nur den Know-how-Gewinn, son-dern bildet die Keimzelle für ein persön-liches und berufliches Netzwerk.

Dr. Barbara JesselScience Relationsand InnovationManagement,BASF Aktien-gesellschaft

www.basf.de

Partnerschaftmit Zukunft.

BASF im starkenForschungsverbundmit der Wissenschaft.

Kooperation hat bei der BASFTradition. Viele bahnbrechendeBASF-Innovationen sind Ergeb-nisse intensiver Zusammenarbeitmit führenden Wissenschaftlern:vom Haber-Bosch-Verfahren zurHerstellung von Ammoniak bishin zur neuesten Generation vonFungiziden für den Pflanzen-schutz. In rund 1.000 Kooperatio-nen arbeiten wir mit Hochschulen,Forschungsinstituten und anderenPartnern zusammen – denn diebesten Ideen entstehen, wennman die besten Köpfe zusammen-bringt.

BASF_AZ_Best Of_A5_dt 23.02.2007 13:09 Uhr Seite 1

Page 34: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

L E B E N I S T C H E M I E

B I O C H E M I E & L I F E S C I E N C E S

67

werden verstanden. Methoden undErkenntnisse der molekularen Biologiebestimmen Entwicklungen in der Pflanzen-züchtung und der Ernährungsforschung.Das Humangenomprojekt und die Sequen-zierung von Genomen einer Reihe weitererModellorganismen haben wichtige Impulsefür quasi alle der oben genannten Teilberei-che der Lebenswissenschaften gegebenund etwa in der funktionellen Genomfor-schung viele neue Forschungsfelder eröffnet.Die Analyse der Funktion der Gene undGenome wird eine der zentralen Aufgabender Forschung der nächsten Jahre undJahrzehnte sein.

Der Biochemiker untersucht auf mole-kularer Ebene die Funktion von Hormonen,Antikörpern, Vitaminen und anderen „Bio-molekülen“. So muss er etwa über dieEigenschaften und die Wirkungsweise vonEnzymen Bescheid wissen. Diese Eiweiß-

stoffe katalysieren die unzähligen chemi-schen Reaktionen des Stoffwechsels. DaEnzyme außerdem extrem selektiv in derWahl ihrer Reaktionspartner sind, eignensie sich hervorragend, um damit einzelneStoffe zu identifizieren. Die Immunologie,ein Teilgebiet der Biochemie, nutzt dieSelektivität der Antikörper, um die zugehö-rigen Antigene zu bestimmen. Biochemikerfragen auch, wie Lebewesen Kohlenhydrate,Fette, Aminosäuren oder Erbmoleküle auf-oder abbauen und welche Energiemengendabei gewonnen bzw. verbraucht werden.Sie erforschen die Struktur und chemischeZusammensetzung der Nukleinsäuren, ins-besondere der DNA und der RNA, der Trägerunserer Erbinformation. Wie wird die gene-tische Information in physiologische Funk-tionen in einer Körperzelle umgesetzt? Wiefunktioniert die Signalübermittlung zwi-schen den Zellen? Wodurch sind die vielenAuf- und Abbauwege im Stoffwechselreguliert? Wie entsteht aus einer befruchtetenEizelle ein kompliziert aufgebauter Orga-nismus mit hunderten verschiedener Zell-typen? Wie entsteht Krebs? Was führt zum

F A C H

Die Biochemie beschreibt und erforschtalle in der belebten Natur ablaufenden che-mischen und physikalischen Vorgänge. IhreGrundlagen bezieht sie aus der Chemie,der Biologie und der Physik. Heute bildetdie Biochemie ein selbständiges Fach, dassich allerdings inhaltlich nicht scharfabgrenzen lässt von der Molekularbiologie,der Molekularen Medizin, Zellbiologie,Genetik, Proteinchemie, Teilgebieten derOrganischen Chemie oder Biophysik. Auchgibt es viele Überschneidungen mit anderenFachgebieten, etwa der PhysiologischenChemie, der Naturstoffchemie, der Lebens-

mittelchemie, der Biotechnologie, derPharmakologie oder der Toxikologie. Sohat sich für das Gesamtfeld, das sich mitden molekularen Grundlagen des Lebensbefasst, auch der neudeutsche Sammelbe-griff der (molecular) life sciences etabliert.

Die Disziplin hat in den vergangenenJahrzehnten rasante Fortschritte gemacht:So konnten etwa Mechanismen der Infor-mationsvermittlung (Signal Transduktion) inden lebenden Organismen, die Biochemiebiologischer Membranen oder chemischeVorgänge bei der Zelldifferenzierung aufge-klärt werden. Immer mehr Krankheitsur-sachen und ihre molekularen Grundlagen

66

B IOCHEMIE & L IFE SCIENCESLeben ist Chemie!

Was ist Leben? Eine Frage mit vielen Antworten, von denen keine wirklich richtig, keinewirklich falsch zu sein scheint. Die Biochemie – eng verbunden mit der Nachbardiszip-lin der Molekularbiologie, oder neudeutsch den Life Sciences – liefert uns eine naturwissenschaftlich stichhaltige Erklärung: Leben ist angewandte Chemie. LifeSciences oder Biologie ist die Wissenschaft vom Leben. Biochemie bzw. Molekularbio-logie sind die Wissenschaften von den molekularen Grundlagen des Lebens.

Page 35: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

L E B E N I S T C H E M I E

B I O C H E M I E & L I F E S C I E N C E S

69

B I O C H E M I E & L I F E S C I E N C E S

L E B E N I S T C H E M I E

68

Alterstod? Wie funktioniert unser Gehirn?Das sind spannende Fragen, deren Ant-worten die Biochemie und Molekularbiolo-gie auf der molekularen Ebene sucht.

„Chemisches“ Wissen und Handwerks-zeug nehmen dabei eine Schlüsselpositionein. In der Bioanalytik verfeinern sichmoderne Trenn- und Analysemethoden,die Technologien dringen immer weiter indie Einzelmolekülanalyse vor. In der Arznei-mittelentwicklung spielen neben den tradi-tionellen Substanzbibliotheken Proteineeine immer größere Rolle. Aufbauend aufErkenntnissen etwa der Enzym- oder RNA-Forschung haben Chemiker die Aufgabe,neue Wirkstoffe zu designen – weiterzuent-wickeln – und zu synthetisieren. WichtigeWerkzeuge sind dabei das molecularmodelling (rationales Wirkstoffdesign mitHilfe von Computerprogrammen), Kombi-natorische Chemie (mit deren Hilfe mög-lichst viele Testverbindungen synthetisiertwerden können) oder Fortschritte in derAutomatisierung der modernen Labortech-nik und Datenverwaltung.

S T U D I U M

Eine Ausbildung zum Biochemiker oderzum Chemiker im Bereich der Life Sciencesist auf mehreren Wegen möglich. Entwederbeginnt man ein reguläres Chemie- oderBiologiestudium mit späterer Spezialisierungoder man beginnt gleich ein Spezialstudiumder Biochemie oder verwandter Disziplinen.

Wenn Sie sich für den Weg über dasChemiestudium entscheiden, erfolgt dieSpezialisierung im Hauptstudium. Lehr-stühle für Biochemie bieten eine vertiefteAusbildung in diesem Fach an. Auch IhreDiplom- und Doktorarbeit können Sie hieranschließen. Der Abschluss führt dann zumDiplom-Chemiker. Auf diesem Ausbil-dungsweg absolvieren Sie ein normalesChemiestudium bis zum Vordiplom. Dabeisollten Sie möglichst zusätzlich biologischeGrundvorlesungen und Praktika sowie eine

22 Hochschulen bieten einen eigenenStudiengang Biochemie an. Das Studiumbietet einen Querschnitt zwischen einerbiologischen, medizinischen und chemi-schen Ausbildung und schließt mit demDiplom-Biochemiker oder Master ab, meistgefolgt von der Promotion. EntsprechendeStudiengänge bieten zur Zeit die Univer-sität Bayreuth, die Freie Universität Berlin,die Jacobs University Bremen (nur bis zumBachelor), die Universitäten Bremen, Bie-lefeld, Bochum, Düsseldorf, Frankfurt,Greifswald, Halle, Hamburg, die Medizini-sche Hochschule Hannover, die Univer-sitäten Jena, Kiel, Leipzig, München (TU undLMU), Potsdam, Regensburg, Tübingen,Ulm und Witten/Herdecke (Privatuniversität,nur Hauptstudium). Der Studiengang istüberall zulassungsbeschränkt, oft erfolgtein lokales Auswahlverfahren, bei demneben der Abiturnote weitere Qualifikatio-nen wie ein nachweisbares naturwissen-schaftliches Interesse eine Rolle spielen.Da die Zahl der Interessenten die Zahl derStudienplätze deutlich übersteigt, müssenBewerber damit rechnen, nicht auf Anhiebeinen Studienplatz zu bekommen und

Wartezeiten in Kauf zu nehmen. NachPlan dauert das Diplom-/ Master-Studium9 – 10 Semester.

Einige Universitäten bieten darüberhinaus weitere Spezialstudiengänge ins-besondere im Bereich der MolekularenMedizin, der molekularen Biotechnologieund Medizinischen Chemie an. Dazu zählender Studiengänge Humanbiologie in Mar-burg und in Greifswald, die StudiengängeMolekulare Medizin in Bonn, Erlangen undFreiburg, der Studiengang Molecular LifeScience (Bachelor und Master) der Uni-versität Lübeck oder der Studiengang Bio-medizinische Chemie an der UniversitätMainz sowie Molekulare Biotechnologiean der TU München und den Universitä-ten Bielefeld, Dresden und Heidelbergund der Vertiefungsstudiengang Medizini-sche Chemie der Universität Regensburg.Mit starken Bezügen zur Medizin sind die-se Studiengänge aber jeweils naturwis-senschaftlichen Fakultäten angegliedertund führen zu einem Diplomabschluss,dem sich in der Regel eine naturwissen-schaftliche Promotion anschließt.

D A S S P E Z I A L S T U D I U M

Einführungsvorlesung in Biochemie bele-gen. Nach dem Vordiplom belegen Sie dieobligatorischen Fortgeschrittenen-Praktikain Anorganischer, Organischer und Physi-kalischer Chemie. Um sich zu spezialisierenund die Voraussetzungen für das Wahlprü-

fungsfach Biochemie zu erfüllen, besuchenSie biochemische Vorlesungen und absol-vieren biochemische Praktika. Es empfiehltsich, nach einer Beratung durch denzuständigen Hochschullehrer zusätzlichVorlesungen und Praktika in der Biologie,

Page 36: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

L E B E N I S T C H E M I E

B I O C H E M I E & L I F E S C I E N C E SB I O C H E M I E & L I F E S C I E N C E S

L E B E N I S T C H E M I E

7170

besonders in der Molekularbiologie, derGenetik, der Zellbiologie, Mikrobiologie,Physiologie, Biomedizin oder verwandtenFächern zu belegen. Auch solide Kennt-nisse in der Bioinformatik sind hilfreich. Diegeforderten und angebotenen Studienin-halte und Wochenstunden sind von Univer-sität zu Universität verschieden. InformierenSie sich deshalb vor Studienbeginn an derHochschule Ihrer Wahl. Unter diesenUmständen kann bis zum Diplom-Examenein Überblick über wesentliche Problem-stellungen der Biochemie erzielt werden,so dass eine biochemische Forschungs-tätigkeit im Rahmen der Diplom- und Doktor-arbeit eine gut fundierte Grundlage hat.

Entsprechend ist an einer Reihe vonUniversitäten eine Ausbildung zum Moleku-larbiologen bzw. Biochemiker über dasBiologiestudium möglich, mit entsprechen-der Spezialisierung im Hauptstudium. Hiersollten reziprok zur eben skizzierten Ausbil-

dung in der Chemie im Hauptstudiumneben den Vorlesungen und Kursen in dermolekularen Biologie und Biochemie insbe-sondere Kenntnisse in den Teilgebieten derChemie vertieft werden.

Darüber hinaus sind die Life Sciencesmit ihren stark interdisziplinären Bezügennicht immer klar im Lehrplan definiert. Wersich diesen Bereich als Berufswunsch ge-wählt hat, kann auch über eine Ausbildungmit Schwerpunkten in der Organische Che-mie, der Pharmakologie, Toxikologie, derPharmazie, der Physik oder Lebensmittel-chemie erfolgreich in die biochemischeForschung einsteigen. Eine individuell pas-sende Mischung dieser Schwerpunkte wirdspäter in den zumeist stark interdisziplinärarbeitenden Forschungsteams besondersgeschätzt.

B E R U F

Die Berufschancen im Bereich dermolecular Life Sciences sind vielfältig.Wenn Sie in der Grundlagenforschung blei-ben wollen, dann können Sie an den Hoch-schulen und an Forschungsinstituten Arbeitfinden. Gerade auch im Grenzgebiet zurMedizin besteht steigender Forschungsbe-darf, in der Grundlagenforschung wie in derangewandten Forschung. Moderne Dia-gnostika und Therapeutika nutzen immerhäufiger immunologische oder enzymati-sche Techniken aus. Im klinischen Bereichsind deshalb zunehmend Biochemiker

Ü B E R S I C H T D E R S T U D I E N G Ä N G E B I O C H E M I E

Universität Abschluss Zulassungen NC-Grenz- Regel-rang studium

Bayreuth Bachelor, WS Uni-NC 6 + 4 10Master

Berlin , FU Dipl., WS, SS Uni-NC 4 + 4 + 1 9Bachelor 4 + 2

Bielefeld Bachelor, WS 6 + 4 10Master

Bochum Bachelor, WS Uni-NC 6 + 4 10Master

Bremen, JU Bachelor WS Uni-NC 6Bremen, U Bachelor, WS 6 + 3 9

MasterDüsseldorf Bachelor, WS, für Ma 6 + 4 10

Master auch SSFrankfurt Dipl. WS Uni-NC 4 + 4 + 1 9Greifswald Dipl. WS 4 + 6 10Halle Dipl. WS Uni-NC 10Hamburg Bachelor WS Uni-NC 6 6Hannover Bachelor, WS Uni-NC 6 + 4 10

MasterJena Dipl. WS 4 + 4 +1 9Kiel Dipl. WS Uni-NC 4 + 4 + 1 9Leipzig Bachelor, WS Uni-NC 6 + 4 10

MasterMünchen, LMU Bachelor, WS Auswahl- 6 + 3 9

Master gesprächMünchen, TU Bachelor, WS Auswahl- 6 + 3 9

Master gesprächPotsdam Bachelor, WS Uni-NC 6 + 4 10

MasterRegensburg Bachelor, WS Uni-NC 6 + 4 10

MasterTübingen Dipl. WS int. Auswahl- 4 + 4 + 1 9

verfahrenUlm Bachelor, WS Auswahl- 6 + 3 9

Master verfahrenWitten/ Master WS Auswahl- 4 4Herdecke gespräch

Page 37: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

B I O C H E M I E & L I F E S C I E N C E S

L E B E N I S T C H E M I E

72

gefragt, da viele Probleme der Diagnostiküber das Spektrum der eigentlichen medi-zinischen Ausbildung hinausgehen.

In der Industrie sind es zur Zeit vorallem pharmazeutisch orientierte Unterneh-men und die in jüngster Zeit zahlreich ent-standenen neuen „Biotech-Firmen“, dieBedarf an Biochemikern haben. Da bio-technologische Verfahren immer mehr zumEinsatz kommen, werden zunehmend auchProteinchemiker benötigt, die Reinigungs-verfahren für die gewonnenen Produkte ent-wickeln und verbessern. Biochemiker mit denSchwerpunkten Mikrobiologie und Moleku-larbiologie sind in der Lage, solche bio-technologischen Verfahren auch und gera-

de mit Hilfe der Gentechnik zu entwickeln.Interessante Möglichkeiten gentechnischerAnwendungen bieten sich auch in denBereichen Pflanzenschutz und Ernährung.Als Biochemiker können Sie natürlich auchin verbrauchernahen Branchen wie der Le-bensmittel- und Kosmetikindustrie arbeiten.

Interessante Perspektiven ergeben sichauch in der Wirkstoffproduktion, der Pro-duktentwicklung und im Marketing. Auchder Bereich der Öffentlichkeitsarbeit spielteine immer größere Rolle. Und nicht zuletztwerden viele Führungspositionen in derchemischen und in der pharmazeutischenIndustrie mit Chemikern aus Life-Science-Bereichen besetzt.

F A C H

Als Hermann Staudinger 1922 dieBehauptung wagte, dass es Moleküle mitmindestens mehreren hundert Atomengeben könne, da reagierte die Fachweltzunächst ungläubig. Doch Staudingerbehielt Recht und war rund dreißig Jahrespäter stolzer Träger des Nobelpreises.

Makromoleküle bestehen aus Tausen-den von Atomen, die über kovalente Bin-dungen in unterschiedlichster Weise mit-einander verknüpft sind. Sie werden auskleinen Molekülbausteinen, den Monome-

ren, durch chemische Reaktionen zu Ket-ten oder Netzwerken zusammengefügt.Diesen chemischen Prozess bezeichnetman als Polymerisation, Polykondensationoder Polyaddition, die dabei entstehendenVerbindungen als Polymere.

Ist die Makromolekulare Chemie nochein vergleichsweise junger Forschungs-zweig, so hat die Chemische Industriederen Ergebnisse rasch erfolgreich aufge-griffen. Hatte man ursprünglich vor allemnach einem Ersatz für Naturstoffe gesucht,so boten sich bald völlig neue Möglichkei-ten mit vollsynthetischen Kunststoffen.

73

MAKROMOLEKULARE CHEMIEDie Riesen im Reich der Moleküle

Kunststoffe als Produkte der Makromolekularen Chemie sind heute aus unserem Alltaggar nicht mehr wegzudenken. Vom Joghurtbecher beim morgendlichen Frühstück überdie Zahnbürste, die Einpackfolie fürs Vesperbrot, die kunstlederne Aktentasche, denmit Schaumstoff gepolsterten Autositz bis hin zum Kugelschreiber für die eilige Notiz:Überall und ständig kommen wir mit Makromolekülen in Berührung. Aber auch in derEntwicklung neuer Materialien mit speziellen Anwendungen ist die MakromolekulareChemie erfolgreich tätig.

Auch die Biochemie und die Molekular-biologie hat ihre eigene Fachvereini-gung: Die Gesellschaft für Biochemieund Molekularbiologie (GBM) e. V. istmit rund 5500 Mitgliedern aus Hoch-schulen, Forschungsinstituten und derIndustrie die große wissenschaftlicheFachgesellschaft auf dem Gebiet derBiochemie, Molekularbiologie und Mole-kularen Medizin in Deutschland. DieGBM fördert Forschung und Lehreder Biochemie und molekularen Biolo-gie und die Umsetzung wissenschaft-licher Erkenntnisse auf dem Gebietder Biotechnologie und Medizin undderen Verbreitung in der Öffentlichkeit.

Die GBM hat auf ihrer Homepage(www.gbm-online.de) weiterführendeInformationen zum Biochemie-Stu-dium zusammengestellt.

GBM e.V.Mörfelder Landstr. 12560598 FrankfurtTel.: 0 69/66 05 67-0Fax: 0 69/66 05 67-22E-Mail:[email protected]

www.gbm-online.de

GESELLSCHAFT FÜR BIOCHEMIE UND MOLEKULARBIOLOGIE e.V.GESELLSCHAFT FÜR BIOCHEMIE UND MOLEKULARBIOLOGIE e.V.

Page 38: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

M A K R O M O L E K U L A R E C H E M I E

D I E R I E S E N I M R E I C H D E R M O L E K Ü L E

74

Heute weiß man sehr viel über denZusammenhang von Molekülbau, moleku-larer Ordnung und Werkstoffeigenschaften.So kann man inzwischen Werkstoffe her-stellen, die auf die Anwendungen maßge-schneidert sind und auch ganz neue Ein-satzmöglichkeiten bieten. Zunehmendgewinnen auch wieder Werkstoffe auf derBasis abgewandelter natürlicher Makromo-leküle an Bedeutung.

Die moderne Polymerforschung orien-tiert sich heute interdisziplinär in Zusam-menarbeit von Chemikern, Physikern undIngenieuren überwiegend an den Material-eigenschaften, die für Hochtechnologie-produkte gefordert sind.

Wer sich mit Polymerchemie beschäftigt,muss eine Reihe von Methoden der Orga-nischen und Physikalischen Chemie be-herrschen und sich eines vielfältigen Instru-mentariums an experimentellen Methoden

der Molekül- und Festkörperphysik zubedienen wissen. Aber ohne Theoriekommt auch der Polymerchemiker nichtaus: Um die komplexen Strukturen undderen Verhalten zu beschreiben und fürBerechnungen zugänglich zu machen,müssen theoretische Konzepte ausgeklü-gelt und angewandt werden können.

S T U D I U M

Makromolekulare Chemie kann mannur an einigen deutschen Hochschulenstudieren. Da die Ausbildung meist erstnach dem Bachelor-/Grundstudium be-ginnt, kann man gegebenenfalls die Hoch-schule wechseln, um sich im Master-/Hauptstudium zu spezialisieren.

Im Diplomstudiengang Chemie wird die„Makro“, wie sie im Chemikerjargon meistheißt, normalerweise als Wahlpflichtfach(viertes Prüfungsfach) oder als Schwerpunktinnerhalb der Organischen Chemie, der Phy-sikalischen oder der Technischen Chemieangeboten. Zunehmend finden wir die Makro-molekulare Chemie auch als Vertiefungsfachim Bachelor- oder Masterstudium bzw. dorteingebaut in die Materialwissenschaften. Inden Vorlesungen, Seminaren und Praktikaerlernen Sie die Methoden zur Herstellungund Charakterisierung von makromoleku-laren Verbindungen und Werkstoffen prak-tisch und theoretisch. Wie die Ausbildungim Diplomstudiengang bzw. in den Bachelor-und Masterstudiengängen konkret aussieht,

D I E R I E S E N I M R E I C H D E R M O L E K Ü L E

M A K R O M O L E K U L A R E C H E M I E

75

ist in den örtlichen Studienordnungen fest-gelegt.

Wenn Sie Ihre Dissertation in Makromo-lekularer Chemie anfertigen wollen, dannkönnen Sie dies auch an Instituten außer-halb der Universitäten tun: z. B. am Deut-schen Kunststoff-lnstitut in Darmstadt, amDeutschen Institut für Kautschuktechnolo-gie in Hannover, am Deutschen Wollfor-schungsinstitut in Aachen, am Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz oderan Forschungsinstituten in Stuttgart, Dres-den, Berlin, Potsdam, Teltow, Bremen undFreiburg.

Was gehört nun ins Lernpensum desangehenden Polymerchemikers? Nebenden Grundlagen der MakromolekularenChemie bieten Themen aus Spezialgebie-ten der Chemie und Physik makromoleku-larer Stoffe, außerdem der OrganischenSynthese, der Chemischen Technologie,der Physikalischen Chemie, insbesondereder Materialwissenschaften, der Reaktions-kinetik, der Kolloidchemie und der Rheologie,

der Festkörper- und Grenzflächenphysik,auch der Mathematik und der Biochemiespannende und sinnvolle Ergänzungen.

Die Forschung in den Polymerwissen-schaften ist an den deutschen Hochschu-len und an den genannten Polymerinstitu-ten außerhalb der Hochschulen breitgefächert. Da sich die makromolekularenSubstanzen in der Praxis vielseitig einset-zen lassen, hat auch ein Großteil der For-schung Bezug zur Praxis. Umweltfreund-lichere und ganz neue Syntheseverfahrenzu entwickeln, ist dabei eine ebenso großeHerausforderung wie die Suche nach neu-en Werkstoffen mit außergewöhnlichenEigenschaften. Gewünscht sind z. B. Mate-rialien mit speziellen optischen Eigenschaf-ten, hoher elektrischer Leitfähigkeit (derNobelpreis 2000 wurde in der Chemie fürleitfähige Polymere vergeben), hitzebestän-dige oder biologisch abbaubare Stoffesowie mechanisch feste Materialien. Vielein den letzten Jahren neu entwickelte Poly-mere finden sich etwa in Autos, Compu-tern, Mobiltelefonen, Baustoffen, Haus-haltsgeräten oder in medizintechnischenProdukten.

B E R U F

Wenn Sie es einmal bis zum Polymer-chemiker gebracht haben, dann stehenIhnen in der Industrie und Forschungsinsti-tuten viele Möglichkeiten offen. Polymeremachen heute einen beträchtlichen Teil der

Page 39: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

M A K R O M O L E K U L A R E C H E M I E

D I E R I E S E N I M R E I C H D E R M O L E K Ü L E

76

gesamten Chemieproduktion aus, so dassSpezialisten gefragt sind. Zunehmend wer-den aber auch Polymere für ganz spezielleAnwendungen entwickelt und produziert.

Arbeitsplätze bietet allen voran die che-mische Großindustrie. Doch auch in denmittelständischen Betrieben der Kunst-stoffverarbeitenden und Anwenderindu-strie, wie z. B. Textil-, Lack- und Gummiin-

dustrie und in der Abfallwirtschaft gibt eszunehmend sehr vielseitige und interessan-te Aufgabenbereiche. Nicht zuletzt brau-chen natürlich auch die Forschungsinstitu-te und Universitäten Nachwuchs.

Voraussetzungen für eine erfolgreicheKarriere als Polymerchemiker sind vorallem die Fähigkeit zur Teamarbeit undinterdisziplinäres Denken. Der Brücken-schlag von der Chemie hin zur Physik, denMaterial- und Ingenieurwissenschaftenoder auch zur Molekularbiologie und Bio-physik ist der Motor technischer Innova-tion. Nur im Zusammenspiel verschiedenerTeilbereiche, von Synthese, Strukturaufklä-rung, Prüfung der Eigenschaften und Ver-arbeitung von Polymeren, gelingt die Ent-wicklung moderner Kunststoffe. DerÜbergang von der Grundlagenforschungzur Produktentwicklung ist fließend, daneue Werkstoffe und Anwendungen stetsneue Fragen an die Grundlagenforschungaufwerfen.

Auf der Internetseite der GDCh-Fachgruppe Makromolekulare Chemiewww.makrochem.de finden Sie Informationen darüber, an welchen Hochschulenund Instituten Sie Makromolekulare Chemie studieren können.

POLYMERWISSENSCHAFTEN IN DEUTSCHLAND

POLYMERWISSENSCHAFTEN IN DEUTSCHLAND

F A C H

Heute spielt die Analytik in der Berufs-praxis des Chemikers eine wichtige Rolle.Allerdings: Wo man sich anno dazumalschon bei Funden im Grammbereicherfreut die Hände rieb, da wird man mitderartigen Erfolgsmeldungen heute nur einmitleidiges Lächeln ernten. Heute lassensich mit der modernen instrumentellenAnalytik auch noch unvorstellbare kleineMengen aufspüren. Doch Analytische Che-mie ist mehr als Spurensuche: Immerdann, wenn man Stoffe oder Gemischecharakterisiert und dabei Informationen

über Stoffe und Stoffsysteme gewinnt,betreibt man Analytische Chemie.

S T U D I U M

In den ersten Semestern lernen Sie dieGrundprinzipien der Analytischen Chemie,das analytische Denken und Handelnsowie ihre Methoden kennen: Probennah-me, Aufarbeitung, Trennen, Bestimmen,chemische Gleichgewichte, Statistik. Dasanalytische Anfängerpraktikum, das Siewährend des Grundstudiums absolvieren,ist nicht nur dazu gedacht, Ihre analyti-schen Fähigkeiten zu trainieren. Indem Sie„Analysen kochen“, sollen Sie sich auch

77

ANALYT ISCHE CHEMIEChemiker a ls Analyt iker und Spurensucher

„Was?“ und „Wie viel?“ sind die beiden Standardfragen, die sich die Gelehrten bereitsstellten, als die Chemie noch in den Kinderschuhen steckte. Lange Zeit standen Analytisch-Chemische Fragestellungen im Vordergrund. Als dann die synthetischeChemie auf Erfolgskurs ging, geriet die Analytische Chemie mit der Jahrhundertwendeallerdings ein wenig ins Hintertreffen. Umso bemerkenswerter ist der gewaltige Auf-schwung, den die Analytische Chemie in den letzten drei Jahrzehnten erfahren hat.

Page 40: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

A N A L Y T I S C H E C H E M I E

C H E M I K E R A L S A N A L Y T I K E R U N D S P U R E N S U C H E R

78

einen Überblick über die chemische Stoff-kunde verschaffen. Die klassische Analyti-sche Chemie, die z. T. noch als Teilbereichder Anorganischen Chemie gelehrt wird,soll Ihre Beobachtungsgabe schärfen undIhnen die grundlegenden chemischen Ope-rationen näher bringen. Und schließlich istes unerlässlich, sauber, zuverlässig und re-produzierbar arbeiten zu lernen. In den nach-folgenden Semestern wird vor allem Wertdarauf gelegt, die Nutzung analytischerGeräte zu erlernen, wie beispielsweise dieKernresonanzspektroskopie oder Massen-spektrometrie, die vor allem in der Organi-schen Chemie eingeführt werden. Aberauch die Biochemie und Medizin kann heuteohne Analytik nicht mehr leben, deswegenwird auch in diesem Studienabschnittschon über Bioanalytik in den verschiedens-ten Formen gesprochen.

Wenn Sie Ihren Schwerpunkt in der Analy-tischen Chemie setzen wollen, dann solltenSie sich rechtzeitig über die Angebote an

den einzelnen Hochschulen informieren, daeine Spezialisierung nicht an allen Hoch-schulen möglich ist.

Den „Studienführer Analytische Chemie“mit detaillierten Angaben zu den einzelnenHochschulen finden Sie unterwww.gdch.de/bub/studium/sf_anchem.htm

B E R U F

Die moderne Analytische Chemieumfasst eine breite Palette von Aufgabenund Themen: Die extreme Spurenanalytikkomplizierter organischer Gemische – z. B.die Dioxinanalytik – ist eine große Heraus-forderung ebenso wie die Bestimmung,Identifizierung und Quantifizierung einzelnerBestandteile in den unterschiedlichstenStoffgemischen. Ob es sich nun um Klär-schlamm, um Hochleistungskeramiken,um biotechnologische Produkte oder umWasserproben aus dem tiefen Ozean han-delt – vom Urteil des Analytikers hängt vielesab. Moderne analytische Methoden kom-men auch in der Klinischen und Biologi-schen Chemie, der Lebensmittelchemie, denMaterialwissenschaften und der Umwelt-analytik zum Einsatz. Auch bei der Syntheseund Produktion oder in der Qualitätssiche-rung ist das Instrumentarium der Analyti-schen Chemie unverzichtbar.

Die unglaublichen Fortschritte, die dieAnalytische Chemie in den letzten Jahrengemacht hat, haben dazu geführt, dass der

Für Chemiker,

Biochemiker,

Biologen, Mediziner,

Pharmazeuten

VERLAG HELVETICA CHIMICA ACTA

Grundlagen derOrganischen Chemie

Mehr Info undBestellmöglichkeit unter:

www.wiley-vch.de

30

35

061

0_b

u

„Ein Buch, das begeistert!“„Es vereint in idealer Weise drei Arten von Büchern:

ein Lehrbuch, in dem der Anfänger – der Chemie, der Biologie und verwandter Fachrichtungen – Grund-lagen der chemischen Stoffklassen wie auch dergrundlegenden Reaktionsmechanismen erfährt;

ein Buch, in dem auch der fortgeschrittene Studentzahlreiche komplexe Zusammenhänge und Reaktionenz.B. zur Biogenese und zum Metabolismus findet;

ein Buch, das für den Chemiedozenten eineFundgrube von Daten und Fakten bietet.

Die abgebildeten Portraits großer Chemiker, die äusserstansprechenden Formelschemata und die vielen Farb-abbildungen lockern das Buch hervorragend auf.“

APL. PROF. DR. HELMUT ROSEMEYERInstitut für Chemie, Universität Osnabrück

ISBN: 978-3-906390-29-1670 Seiten, Broschur

743 Abb., davon 234 in FarbeOktober 2006

Jetzt zum Einführungspreis:

€ 59,- /SFr 94,-

Page 41: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

A N A L Y T I S C H E C H E M I E

C H E M I K E R A L S A N A L Y T I K E R U N D S P U R E N S U C H E R

80 81

Bedarf an qualifizierten Analytikerngewachsen ist. Wissenschaftliche Intuition,technisches Verständnis, zuverlässigesArbeiten und das nötige Know-how inDatenverarbeitung und Informationstech-nologie sollte der angehende Analytikerallerdings mitbringen. Viele Informationenkann man sich aus dem Internet holen, dadie Analytische Chemie nicht nur eingedrucktes Exemplar von „HighChemhautnah – Aktuelles aus der AnalytischenChemie“ herausgebracht hat, sondern diesauch ins Internet gestellt hat. Die ganzeBandbreite der Einsatzbereiche der Analyti-schen Chemie wird unter

www.aktuelle-wochenschau.de/2005/index05.htm

aufgeführt.

Forschung in moderner Analytik findetnicht nur in den spezialisierten Instituten fürAnalytische Chemie statt. Auch an Institu-ten für Anorganische, Organische oderPhysikalische Chemie arbeiten die For-scher häufig an analytisch-chemischenFragestellungen. Und nicht zu vergessen:Sehr viele Analytiker arbeiten in Industriela-boratorien oder freiberuflich. Vor enormeHerausforderungen wird die AnalytischeChemie vor allem durch die Lebenswissen-schaften gestellt. Grenzwerte für Chemika-lien müssen festgelegt und deren Einhal-tung überprüft werden. Ganz neueForschungsgebiete wie Genomics, Proteo-mics und Metabolomics erfordern engsteinterdisziplinäre Zusammenarbeit. Auch die

Materialforschung hat ganz neue Impulseerhalten. Neue analytische Methoden vonbisher unvorstellbarer Empfindlichkeit undSelektivität zu entwickeln, bestehende Ver-fahren zu verbessern und deren Einsatzbe-reich zu erweitern, die verwendeten Geräteoder den gesamten Analysenprozess zuoptimieren sind reizvolle Aufgaben für denChemiker. Da die Arbeit der Analytiker häu-fig von ökonomischer, politischer odergesellschaftlicher Tragweite ist, da die Ana-lytische Chemie oftmals Einfluss auf dieBewertung und Qualität von chemischenProdukten und Verfahren hat, trägt derChemiker eine große Verantwortung. Abergenau das macht diesen Beruf auch sospannend.

F A C H

Genau genommen ist die TheoretischeChemie ein Wissensgebiet an den Schnitt-flächen von Chemie, Physik und Mathematik.Grundpfeiler sind unter anderem die Quan-tenmechanik und die statistische Theorieder Materie. Die quantenmechanisch orien-tierte Theoretische Chemie wird übrigensoft auch schlicht als Quantenchemiebezeichnet. Anwendungsgebiete sind dieTheoretische Strukturchemie, die Theorie

der Molekülspektren (z. B. auch der Kern-resonanz) und die Theorie der chemischenReaktionen. Computerprogramme für Che-miker zu entwickeln oder computerge-stützte Simulationsmethoden zu ersinnenund anzuwenden, gehört heute zu denwichtigsten Aufgaben der „Theoretiker“.Ihre Berechnungen, neuerdings auch das„Design“ von Wirkstoffmolekülen am Com-puter, sind heute unverzichtbare Leistun-gen der Chemie.

THEORETISCHE CHEMIETüfte ln mit Ble ist i f t und Computer

Wer von den Geheimnissen der chemischen Welt fasziniert ist, dem „Kochen“ an derLaborbank aber wenig abgewinnen kann, der kann sein Forscherglück mit „Trocken-übungen“ versuchen. Wie es der Name ja schon andeutet, unterscheidet sich die Theoretische Chemie von den experimentellen Gebieten der Chemie dadurch, dass sieihre Fragestellungen vor allem durch theoretische Betrachtungen und Berechnungenlöst. Neben Papier und Bleistift bedarf es leistungsfähiger Computer, um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen. Für Theoretische Chemiker ist die Fähigkeit zu selbstän-diger Arbeit und zum Lösen ungewohnter Probleme meist wichtiger als bestimmteSpezialkenntnisse.

Page 42: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

T H E O R E T I S C H E C H E M I E

T Ü F T E L N M I T B L E I S T I F T U N D C O M P U T E R

82

S T U D I U M

Die Grundlagen in Theoretischer Che-mie werden jedem Chemiestudenten imLaufe seines Studiums mit auf den Weggegeben. Anfängervorlesungen in Theoreti-scher Chemie gehören an vielen Hoch-schulen zum Pflichtprogramm. Dort, wo siefreiwillig sind, wird ihr Besuch den interes-sierten Studenten zumindest zur Kür emp-fohlen.

Wer sich in Theoretischer Chemie spe-zialisieren will, sollte den normalen Studien-gang sinnvoll mit zusätzlichen Veranstal-tungen bereichern. So bedarf es vertiefterund über das übliche Maß hinausgehenderKenntnisse der Mathematik, Informatik undTheoretischen Physik. An manchen Univer-sitäten werden Ihnen dafür andere (experi-mentelle) Leistungen erlassen.

Manche Studenten sind zwar theore-tisch interessiert, wollen aber nicht unbe-dingt auch theoretisch arbeiten. Deswegenkann man an vielen Universitäten, statt nungleich die komplette Vertiefungsausbildungbis zur Diplomarbeit durchzuziehen, Theo-retische Chemie auch nur als Wahlpflicht-fach studieren.

In jüngerer Zeit hat sich innerhalb derTheoretischen Chemie eine gewisseArbeitsteilung eingestellt: Während die

einen sich engagieren, neue Methoden zuentwickeln, investieren andere ihre Krafteher in die Anwendung vorhandenerMethoden. Die reinen „Anwender“ sindeher an den chemischen Fragestellungeninteressiert als daran, die grundlegendenphysikalischen Ursachen zu klären. Bei den„Methodenentwicklern“ ist es genau umge-kehrt. Sie wollen gerade das Prinzip verste-hen und daraus methodische Instrumenteentwickeln. Wie sich diese dann in der Praxiskonkret einsetzen lassen – diese Frageüberlassen sie lieber ihren Kollegen auf derAnwenderseite. In jedem Fall ist es abervorteilhaft, mehrgleisig zu fahren: entwederMethodenentwicklung mit Anwendungenoder Anwendungen mit einem experimen-tellen Fach zu kombinieren.

B E R U F

Theoretische Chemiker arbeiten häufigan wissenschaftlichen Hochschulen undForschungsinstituten. Darüber hinaus rich-ten die chemische Großindustrie und diepharmazeutische Industrie theoretisch-chemische Arbeitsgruppen ein. Auch Com-puterfirmen und Rechenzentren suchenTheoretische Chemiker: Die TheoretischeChemie gehört zu den wichtigsten Nutzernvon Höchstleistungscomputern, und sobesteht in der Chemie auch ein großerBedarf an Computer-Software.

T Ü F T E L N M I T B L E I S T I F T U N D C O M P U T E R

T H E O R E T I S C H E C H E M I E

83

F A C H

Das Fachgebiet hält eine Reihe interes-santer Themen bereit: So untersuchenKernchemiker etwa die Elementsynthese inSternen, sie erforschen Kernstrukturen underzeugen radioaktive Schwerionenstrahlenund wenden diese an. So bedienen sichzum Beispiel die Biowissenschaften unddie medizinische Diagnostik der Nuklear-chemie bei der Tracertechnik oder als thera-peutische Maßnahme zur Tumorbehand-lung. Ein Spezialgebiet der Kernchemie ist

die Radioanalytik: Sie setzt radioaktive Iso-topen und nukleare Sonden bei qualitativenund quantitativen Analysenverfahren ein,beispielsweise in der Oberflächen-, derStruktur-, Prozess- oder Umweltanalytik.Weitere Schwerpunkte der Kernchemiesind Strahlenschutz und die Radionuklid-ökologie. Dazu gehört es zum Beispiel,radioaktive Altlasten aus militärischer oderziviler Nutzung, etwa aus dem Uranberg-bau, zu untersuchen. Ebenfalls eine Aufga-be der Kernchemiker ist die Transmutation,d. h. Kernumwandlung von langlebigen

NUKLEARCHEMIEVerstehen, was die Mater ie im Innersten zusammenhält

Fast könnte man glauben, der Traum der alten Alchimisten sei Wirklichkeit geworden.Unedle Metalle in Gold zu verwandeln, ist für die modernen Nuklearchemiker kein Dingder Unmöglichkeit mehr. Durch Kernreaktionen können die Chemiker auch ganz neueElemente herstellen, die nicht in der Natur vorkommen. Die Nuklear- oder Kernchemiefasst all jene Arbeitsgebiete der Chemie zusammen, bei denen Eigenschaften derAtomkerne, die Radioaktivität, eine Rolle spielen. Ein Ziel der Kernchemie ist es, denUmgang mit radioaktiven Substanzen sicherer zu machen und ihre Einsatzmöglichkeitenzu erforschen und weiterzuentwickeln.

Page 43: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

N U K L E A R C H E M I E

V E R S T E H E N , WA S D I E M AT E R I E I M I N N E R S T E N Z U S A M M E N H Ä LT

84

Radionukliden in weniger langlebige. Auchbei der zivilen Nutzung der Kernenergiespielt die Kernchemie eine zentrale Rolle: z.B. bei der Herstellung von Werkstoffen fürden Reaktorbau, bei der Kontrolle desnuklearen Brennstoffkreislaufs und schließ-lich bei der Entsorgung. Die radioaktivenAbfälle sind zu sicheren Endlagerproduktenweiterzuverarbeiten oder die Kernbrenn-stoffe wiederaufzubereiten. Um die Sicher-heit der kerntechnischen Anlagen zugewährleisten, ist es zudem wichtig, dasVerhalten der Radionuklide im Normalbe-trieb oder bei Störfällen zu beschreiben.Das breite Spektrum kernchemischerMethoden macht deren Einsatz auch fürganz andere Sparten interessant: Auch inder Geologie, der Hydrologie oder der Kos-mochemie kommt man nicht ohne dasHandwerkszeug der Kernchemie aus.

S T U D I U M

Um sich in der Nuklearchemie zu spezi-alisieren, braucht man zuallererst eine soli-de chemische und physikalische Grundaus-bildung. An den Hochschulen, an denenKernchemie gelehrt wird, wird dieses Fachdeswegen erst im Master-/Hauptstudiumangeboten.

Vorlesungen und Praktika in Kern- undRadiochemie bieten folgende Studienortean: Berlin (FU), Hamburg, Hannover, Hei-delberg, Köln, Karlsruhe, Leipzig, Mainz,Marburg, München (TU), Dresden sowie

die Forschungszentren Jülich, Karlsruhe,Rossendorf und das Fortbildungszentrumfür Technik und Umwelt in Karlsruhe. Auchan den Fachhochschulen Aachen/Jülichund Mannheim wird Kernchemie gelehrt.Im Internet sind Links zu den entsprechen-den Ausbildungsstätten auf der Webseiteder Fachgruppe Nuklearchemie unterwww.gdch.de/strukturen/fg/nuklear.htm zu finden.

Gewöhnlich besteht das Lehrangebotaus einer Einführungsvorlesung und meh-reren weiterführenden Vorlesungen. Nacheinem einführenden Praktikumskurs kannman ein Fortgeschrittenenpraktikum absol-vieren. Meist arbeitet dabei eine Gruppe vonzwei Studenten an einem aktuellen For-schungsprojekt (vier Wochen) unter derAnleitung eines Doktoranden oder Post-doktoranden. Wenn Sie Kernchemie alsNebenfach für die Diplomprüfung wählen,müssen Sie im Allgemeinen neben der Ein-führungsvorlesung eine der weiterführendenVorlesungen und beide Praktika belegen.

B E R U F

Berufsperspektiven bieten die Kern-technische Industrie, die Chemische Indu-strie, die Pharmazeutische Industrie, For-schungsinstitute, außerdem Bundes- undLänderbehörden, TÜVs und die Nuklear-medizin.

85

F A C H

Ebenso wie die Ernährung ist das Woh-nen und Arbeiten in einer angenehmenUnterkunft eines der Grundbedürfnisse desMenschen. Zunächst lieferten nachwach-sende Materialien wie Holz oder Schilf undspäter mineralische und anorganische Roh-stoffe den ganz überwiegenden Teil der zumBau verwendeten Stoffe. Diese Baustoffewurden von geübtem und später handwerk-lich geschultem Personal teilweise aufbe-reitet und vorverarbeitet – man denke etwaan das Sägen von Balken und Brettern, dieZiegelherstellung und das Kalkbrennen – unddann wiederum von Handwerkern zu denverschiedensten Arten von Bauwerken ver-baut.

Mit dem rapide wachsenden Bauvolu-men durch die sich schnell vermehrendeBevölkerung, die ständig zunehmende Ver-städterung und die immer größer werden-

den Bauwerke wurden im Verlauf der letz-ten 150 Jahre handwerkliche Tätigkeitenimmer mehr durch die industrielle Fertigungder Baumaterialien und die großtechnischeBauwerkserstellung ersetzt.

Seit etwa fünfzig Jahren hat schließlichin steigendem Maße die Chemie in dasBauwesen Einzug gehalten. Eine Vielfaltneuer Baustoffe, z. B. auf Basis von Kunst-stoffen (Polymeren), findet immer mehr Ver-wendung. Für Betone und Trockenmörtelsteht je nach Einsatzbereich eine ganzePalette von Hilfsstoffen und Zusätzen zurVerfügung. Neben neuen Baukeramikenwurden breit einsatzfähige Baustoffe ausnachwachsenden Rohstoffen entwickelt.Die Vielfalt der miteinander kombiniertenBaustoffe kann aber auch zu Unverträglich-keiten führen, und die erheblich angewach-sene Umweltbelastung ruft in bisher nichtgekanntem Ausmaß Bauwerkschäden her-vor, die wiederum chemisch diagnostiziert

BAUCHEMIEMehr a ls Beton und PU-Schaum

Page 44: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

M E H R A L S B E T O N U N D P U - S C H A U M

B A U C H E M I EB A U C H E M I E

M E H R A L S B E T O N U N D P U - S C H A U M

8786

Nachdem diese grundlegende Wahlgetroffen wurde, bestehen dann imWesentlichen drei Möglichkeiten, ein ver-tieftes Hochschulwissen und einenAbschluss auf dem Gebiet Bauchemie/Baustoffkunde zu erwerben:

Ein Studium des Bauingenieurwesensund eine Vertiefung im StudienfachBauchemie nach dem Grundstudium.Abschluss als Dipl.-Ing. oder auch MSc.

Ein Studium der Chemie und eine Ver-tiefung im Studienfach Bauchemienach dem Grundstudium, Abschlussals Dipl.-Chem./MSc.

Ein – allerdings nur an wenigen Ortenmögliches – grundständiges Studiumder Bauchemie entweder in einemChemiefachbereich oder in einem Bau-ingenieurfachbereich einer Hochschule.Abschluss als Dipl.-Chem./MSc. (Bau-chemie) oder als Dipl.-Ing./MSc. (Bau-chemie).

B E R U F S F E L D E R F Ü R A B S O LV E N T E N

Absolventen mit vertieften Kenntnissenin Bauchemie finden vielfältige Beschäfti-gungsfelder. Es gibt in Deutschland tradi-tionell eine große bauchemische und Bau-stoffindustrie. Dazu gehören die chemischeGroßindustrie, die überwiegend Polymereund Zusatzmittel produziert, ebenso wiedie Zement-, Gips-, Beton- und Trocken-mörtel-Hersteller. Auch Produzenten vonHaustechnik, Möbeln, Hauskeramik, Bau-glas sowie große Baukonzerne, Prüfämter,Baubehörden und Ämter für Denkmalpfle-ge kommen als Arbeitgeber in Frage. Diedeutsche bauchemische Industrie nimmtweltweit eine Spitzenstellung ein, weshalbeine Tätigkeit in diesem Bereich zahlreicheinternationale Kontakte mit sich bringt.

Der „Studienführer Bauchemie“ mit detaillierten Angaben zu den einzelnen Hochschulenist online verfügbar unter

www.gdch.de/bub/studium/sfbauch.htm

Weitere Angaben sowie ein bauchemisches Mitteilungsblatt sind erhältlich bei:Fachgruppe Bauchemie der GDCh, Tel: (069) 7917-363

STUDIENFÜHRERBAUCHEMIE

STUDIENFÜHRERBAUCHEMIE

und ggf. durch den Einsatz chemischerMittel saniert oder zumindest aufgehaltenwerden sollen. Auch Fragen des Recyclingund der Entsorgung von Baustoffen (z. B.Altbeton) sowie der Energieeinsparungwerden künftig eine immer größere Rollespielen. Diese Beispiele machen deutlich,dass im modernen Bauwesen tradiertesWissen und erlernte Fähigkeiten allein nichtmehr ausreichen, sondern zusätzlich solidechemische Kenntnisse erforderlich sind.

Die Bauchemie als Teilgebiet der Che-mie befasst sich demnach mit den anorga-nischen und organischen Baustoffen undBauhilfsstoffen sowie deren Wechselwirkungmit der Umwelt.

S T U D I U M

Die Bauchemie, also die Chemie derBaustoffe und Bauhilfsstoffe im weitestenSinne, wird überwiegend von chemischinteressierten und vorgebildeten Bauinge-nieuren behandelt. Sie ist daher an den

meisten Hochschulen im deutschsprachigenRaum in den Bauingenieurfachbereichenangesiedelt. Sie wird meist als Bauchemieoder Baustoffchemie oder Chemie derBaustoffe innerhalb des StudiengangesBauingenieurwesen gelehrt. Erst in denletzten Jahren haben, entsprechend derzunehmenden Bedeutung, die chemischenFachbereiche einiger Hochschulen (TUMünchen, Uni Siegen, Hochschule Karlsru-he) ein eigenständiges Lehrangebot aufdem Gebiet der Bauchemie entwickelt.

Wenn sich jemand dem Studium derBauchemie oder einer Vertiefung seinerchemischen Kenntnisse in diesem Fachzuwenden möchte, so sollte er sichzunächst fragen, ob ein mehr praxisbezo-genes, anwendungsnahes Studium, wie esFachhochschulen vermitteln, oder ein mehrwissenschaftlich-grundlagenorientiertesStudium, wie es an Technischen Universi-täten durchgeführt wird, seinen Fähigkeitenund Interessen entspricht.

Page 45: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

D E R U M W E L T Z U L I E B E

U M W E L T C H E M I E

8988

F A C H

Umweltschutz und Chemikaliensicher-heit stehen weit oben auf den Prioritätenlis-ten von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.Die Gedanken der nachhaltigen Entwick-lung in der Chemie – Sustainable Develop-ment – auch in die Praxis umzusetzen, istunter anderem die Aufgabe der Umwelt-chemiker. Umweltauflagen müssen formu-liert und ihre Einhaltung überprüft werden.Ohne Zweifel: Auf der Hitliste der chemi-schen Disziplinen ist die Umweltchemie inden letzten Jahren ständig weiter nachoben geklettert. Der Bedarf an umweltche-mischen Studiengängen ist dadurchgestiegen.

S T U D I U M

Themen, die direkten oder indirektenBezug zur Umwelt haben, fließen seit einigerZeit mehr und mehr in das Chemiestudiumein. An den meisten Universitäten gibt es

inzwischen die Fächer „Toxikologie für Che-miker“ und „Umweltrecht“. Zudem wurdeder Umweltschutz in die Praktika mit ein-bezogen. Beispielsweise müssen die Stu-denten lernen, Abfälle zu vermeiden oderfachgerecht zu entsorgen. Mittlerweile gibtes eine breite Palette von Studiengängen,die eine frühzeitige Spezialisierung auf demGebiet der Umweltchemie ermöglichen. DreiMöglichkeiten sind da zu unterscheiden:

Umweltchemische Module als Teilnaturwissenschaftlicher Studiengänge.Entsprechende Studiengänge werden häu-fig im Rahmen der Studienfächer Biologie,Chemie, Geoökologie, Geowissenschaf-ten, Ingenieurwissenschaften und Umwelt-wissenschaften angeboten. Umfang undfachspezifische Ausrichtung variieren dabeivon Universität zu Universität und sind typi-scherweise für den jeweiligen Studiengangfestgelegt. Beispiele für Universitäten mitentsprechenden Angeboten sind Aachen(Biologie), Bayreuth und Freiberg (Geoöko-

UMWELTCHEMIEDer Umwelt zu l iebe

logie), Berlin (Ingenieurswissenschaften),Bremen (Geowissenschaften), Jena (Che-mie) und Zürich (Umweltwissenschaften).

Umweltchemische Vertiefungsrich-tungen als Schwerpunktbildung im Haupt-studium bzw. Masterteil eines naturwissen-schaftlichen Studiums. Viele Universitätenbieten die Möglichkeit, nach dem Vordiplomoder Bachelor eine umweltchemische Ver-tiefungsrichtung zu wählen und im entspre-chenden fachlichen Schwerpunkt auch dieDiplom- oder Masterarbeit anzufertigen.Die Möglichkeiten der fachlichen Ausrichtunghängen dabei naturgemäß von den For-schungsschwerpunkten der betreffendenHochschullehrer ab. Typische Schwerpunktesind die Umweltanalytik, Umwelttechnik,Ökologische Chemie und Ökotoxikologie,

wobei in biochemischen, biologischen undgeoökologischen Studiengängen auch Ver-tiefungsmöglichkeiten in der Umweltmikro-biologie bestehen. Beispiele für Universitätenmit entsprechenden Vertiefungsrichtungensind Aachen (Umweltanalytik, Ökotoxikolo-gie), Braunschweig (Ökologische Chemie),Halle (Umweltanalytik), Freiberg (ÖkologischeChemie, Umweltanalytik, Umweltmikrobio-logie), Karlsruhe (Umweltverfahrenstechnik)und Oldenburg (Marine Umweltwissen-schaften).

Umwelt-Aufbaustudium im Anschlussan ein Studium der Chemie, Biologie oderanderer Naturwissenschaften. Im Jahre2005 ist im Rahmen einer Kooperation zwischen der GDCh und der SETAC-GLB(Society of Environmental Toxicology andChemistry – German Language Branch) einPostgradualstudiengang Ökotoxikologieetabliert worden. An verschiedenen Univer-sitäten und Forschungseinrichtungen wer-den im jährlichen Rhythmus insgesamt 10 einwöchige Module angeboten, welchein zwei bis drei Jahren nach entsprechen-

Page 46: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

U M W E L T C H E M I E

D E R U M W E L T Z U L I E B E

9190

den Prüfungen und einer Abschlussarbeitzum Fachökotoxikologie-Abschluss führen.

Neben Universitäten bieten auch Fach-hochschulen Studiengänge mit umwelt-chemischen Komponenten an. Hierzu ge-hören Studiengänge wie Umwelttechnik oderUmweltverfahrenstechnik, wobei an einigen

Fachhochschulen auch Diplom(FH)- undBachelor(FH)-Arbeiten im Bereich der Öko-toxikologie möglich sind.

B E R U F

Sicher gibt es im Bereich Umweltchemiekein so einheitliches Berufsbild wie das desklassischen Chemikers in der chemischenIndustrie. Umweltchemiker arbeiten beiUmweltbehörden, in Chemie- und Pharma-unternehmen im Bereich der Chemikalien-sicherheit, bei Auftragsinstituten zur Prü-fung umweltrelevanter Stoffeigenschaftenchemischer Stoffe, in Umweltforschungs-einrichtungen, im Versicherungsbereich(Gefährdungshaftung), der Umweltanalytik,dem Technischen Umweltschutz und imUmweltmanagement (z. B. als Umweltbe-auftragter in der Industrie) oder im BereichKommunikation (Fachjournalismus). Auchals Öko-Auditor kann man – übrigens auchfreiberuflich – arbeiten.

Die Fachgruppe „Umweltchemie und Ökotoxikologie“ der Gesellschaft DeutscherChemiker bietet im Internet eine Übersicht Umweltchemische und ÖkotoxikologischeStudiengänge in Deutschland an unter

www.oekochemie.tu-bs.de/ak-umweltchemie/nachwuchs.php

STUDIENFÜHRER UMWELTCHEMIESTUDIENFÜHRER UMWELTCHEMIE

F A C H

Der Wasserchemiker will wissen, wasim Wasser alles drin ist, welche Salze,Gase oder sonstigen Fremdstoffe daringelöst sind. Die Wasserchemie befasst sichmit den Eigenschaften des Wassers, sei-nen Inhaltsstoffen und den Umwandlun-gen, die im Wasser stattfinden oder durchdas Wasser verursacht werden. Auch derStoffhaushalt der Gewässer gehört zu denInteressengebieten der Wasserchemie. Siefragt nach Reaktionen und den Auswirkun-gen, nach Herkunft und Beschaffenheit derunterschiedlichen Wassertypen.

Wasserchemiker untersuchen die Be-schaffenheit des unter- und oberirdischenWassers: des Grundwassers, Quellwassers,Mineral- und Thermalwassers, sie erfor-schen das Wasser in Regen, Flüssen,Seen, Talsperren oder im Meer. Ihre Aufgabeist es auch, über den Zustand der Gewäs-ser und der darin lebenden Organismen,der Sedimente und des Schlamms zuwachen. Im Bereich der Lebenswissen-schaften spielt der Wasserchemiker einewesentliche Rolle.

Ein Anliegen der Wasserchemiker ist esdaher, Analysenverfahren zu entwickeln, zu

WASSERCHEMIEH2O & Co

H2O – die Formel des Wassermoleküls kennt jedes Kind. Doch das in der Natur vor-kommende Wasser lässt sich nicht auf diese kurze Formel bringen. Das Wasser inSeen, Flüssen und Meeren hat es in sich: Es gibt in der Natur kein chemisch reinesWasser. Das Regenwasser nimmt zum Beispiel schon aus der Atmosphäre verschiedeneSubstanzen auf. Wenn das Wasser dann durch den Boden fließt, werden weitere Stoffegelöst. Je nach Ort findet man im Trinkwasser stark schwankende Mengen an Natrium,Kalium, Calcium, Magnesium, außerdem Chlorid, Fluorid, Sulfat, aber auch Nitrat,Phosphat, Silikat, Huminstoffe und vieles mehr.

Page 47: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

W A S S E R C H E M I E

H 2 O & C O

9392

verbessern und zu vereinheitlichen, umdadurch die Vergleichbarkeit der Ergeb-nisse zu garantieren.

Wasserchemiker kümmern sich um dieBehandlung von kommunalen und industriel-len Abwässern, sie erarbeiten Maßnahmenfür Betriebe, um Wasser einzusparen, wie-der zu verwenden und Wertstoffe zurück zugewinnen, und sie kümmern sich um die Auf-bereitung von Rohwässern zu Trinkwasser.

S T U D I U M

In den letzten Jahren haben das Wasser-fach und speziell die Wasserchemie weiteran Bedeutung gewonnen. Der Gewässer-schutz gehört heute zu den gesellschafts-politischen Leitzielen. So kommt es, dasses heute an den Hochschulen ein vielseitigesAngebot an Lehrveranstaltungen und For-schungsmöglichkeiten gibt. Viele naturwis-senschaftliche und ingenieurtechnischeFakultäten oder Fachbereiche bieten Vorle-sungen und Praktika rund um das ThemaWasser an. Einen allgemeingültigen Lehr-plan in Wasserchemie gibt es allerdings nicht.Die Inhalte der jeweiligen Vorlesungen undÜbungen werden vielmehr von den Arbeits-schwerpunkten der Dozenten bestimmt. Ent-sprechend breit gefächert sind die fachlichenAkzente der Wasserchemie, über die die web-site www.wasserchemische-lehre.de/wclvAuskunft gibt, in der die einschlägigen Lehr-veranstaltungen an Universitäten und Fach-hochschulen zusammengestellt sind.

B E R U FAls Wasserchemiker arbeiten Sie an

Hochschulen und Forschungszentren, anstaatlichen und kommunalen Instituten undÄmtern. Auch die wasserfachlichen Ver-bände und Wasserversorgungsunterneh-men stellen spezialisierte Chemiker ein.Wasserexperten werden auch gebraucht inden Energieversorgungsunternehmen, beiWasser- und Bodenverbänden, staatlichenund privaten Untersuchungsinstituten. Undnicht zuletzt gibt es immer mehr Industrie-betriebe und Ingenieurbüros, die Wasser-chemiker benötigen.

Alle Informationen über Lehrveranstal-tungen an den Universitäten und Fach-hochschulen finden Sie auf der website:www.wasserchemische-lehre.de/wclv

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:Wasserchemische GesellschaftFachgruppe in der GDChTU Berlin, Sekr. KF 4Straße des 17. Juni 13510623 BerlinTel.: 030 310 17636Fax: 030 310 17638E-Mail: [email protected]

INFORMATIONEN WASSERCHEMIEINFORMATIONEN WASSERCHEMIE

Wer Wirtschaftschemie studieren möchte,bewirbt sich direkt bei den Hochschulenseiner Wahl; man sollte sich auch gleichnach Zulassungsbeschränkungen (sog.regionaler NC) erkundigen. Wirtschaftsche-mie ist als Masterstudiengang ein Postgra-duiertenstudium, es baut auf einem Bache-lor-Abschluss in Chemie, Biochemie oderLebensmittelchemie auf. In vier Semesternwechseln sich betriebswirtschaftliche undnaturwissenschaftliche Inhalte ab und ver-zahnen sich zunehmend miteinander. Nachder sechsmonatigen Masterarbeit könnendie frischgebackenen Wirtschaftschemike-rinnen und Wirtschaftschemiker direkt ihreberufliche Karriere oder eine Promotion zumDoktor der Naturwissenschaften (Dr. rer.nat.) beginnen.

F A C H U N D B E R U F S P E R S P E K T I V E N

Wirtschaftschemie ist so interdisziplinärausgerichtet wie kein zweites chemischesFachgebiet, denn sie verknüpft mit Be-triebswirtschaft und Chemie zwei grund-verschiedene Disziplinen erfolgreich mitein-ander. Grundlage in Forschung und Praxisist der Wertschöpfungsprozess in der che-mischen Industrie, wie er in Abb. 1 darge-stellt ist.

Im Einkauf gestalten Wirtschaftsche-miker/-innen die Beziehungen ihres Unter-nehmens mit seinen Lieferanten. Sie bün-deln die Nachfrage nach Chemikalienunternehmensweit und erarbeiten mit den

WIRTSCHAFTSCHEMIEBrücke zwischen Chemie

und Betr iebswir tschaft

Insgesamt 5 Universitäten bieten das Studienfach Wirtschaftschemie in Deutschlandan. Nach wie vor ist es ein junges Fachgebiet, das sich unter Studierenden und bei denArbeitgebern wachsender Beliebtheit erfreut.

Page 48: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

W I R T S C H A F T S C H E M I E

B R Ü C K E Z W I S C H E N C H E M I E U N D B E T R I E B S W I R T S C H A F T

94

Chemikern aus der Forschungsabteilungalternative Syntheserouten, um die Beschaf-fung kostengünstig zu gestalten. Wissenum chemische Synthese verbindet sich mitKenntnissen aus dem Vertragsrecht, derKalkulation und der Wettbewerbsanalyse.

In Forschung & Entwicklung (F & E)erarbeiten Wirtschaftschemiker/-innen Stra-tegien zum Schutz der Forschungsergeb-nisse, des sog. geistigen Eigentums. DurchPatente und Marken wird Wettbewerberndas Kopieren von Innovationen erschwert.Immer häufiger kooperieren Unternehmenschon in frühen Entwicklungsstadien mitHochschulen und Forschungsinstitutionen,aber auch Kunden. Wirtschaftschemiker/-innen steuern Kooperationsprozesse, in-dem sie Zeit- und Finanzbudgets planenund Projektabläufe koordinieren.

Die Produktion überführt Synthesenaus dem F & E-Labor in den Großmaßstab.Wirtschaftschemiker/-innen entscheidenmit, welche Synthesealternative sich ambesten eignet, wie Prozesse synchronisiertoder wie Nebenprodukte verwertet werdenkönnen.

Marketing, Vertrieb und Kundendiensthalten den Kontakt zu den Kunden einesUnternehmens und verwandeln so Erfin-dungen in erfolgreiche Innovationen. Wäh-rend im strategischen Marketing Wettbe-werber beobachtet werden und dieMarktattraktivität der eigenen Produktebestimmt wird, steht im operativen Marke-ting, im Vertrieb und im Kundendienst derdirekte Kontakt mit Anwendern im Vorder-grund. Wirtschaftschemiker/-innen benöti-gen für ihre Arbeit ein hohes Maß an Kom-

B R Ü C K E Z W I S C H E N C H E M I E U N D B E T R I E B S W I R T S C H A F T

W I R T S C H A F T S C H E M I E

95

munikationsstärke, denn sie müssen che-mische Phänomene verständlich erklärenkönnen und die Produkte und Prozesseihrer Kunden soweit verstehen, dass sieeigene Vorschläge für den Einsatz vonInnovationen machen. Kommunikations-stärke und Teamfähigkeit spielen für jededenkbare Tätigkeit eine Hauptrolle. Nichtnur im eigenen Unternehmen arbeiten Wirt-schaftschemiker/-innen über den ganzenWertschöpfungsprozess mit Kollegen zu-sammen. Auch über Unternehmens- undLändergrenzen hinweg finden immer häufi-ger Kooperationen mit Wissenschaftlern,Lieferanten, Anlagenbauern und Kundenstatt. Natürlich ist die Wirtschaftschemieein Teilgebiet der Chemie, so dass für einerfolgreiches Studium auch ein großesInteresse an Naturwissenschaften, Aus-dauer, Zielstrebigkeit und Fleiß gefragt sind.

S T U D I U M

Wirtschaftschemie ist ein Masterstu-diengang. Man kann ihn an fünf Hochschu-len studieren (Düsseldorf, Kaiserslautern,Kiel, Münster, Ulm). Er baut auf demBachelor in Chemie auf, weswegen Kennt-nisse der Grundlagen der Chemie in Theo-rie und Praxis vorausgesetzt werden.

Das chemische Wissen wird im Master-studiengang durch Module vertieft, indenen Forschungsgebiete mit dynamischerEntwicklung und hoher Anwendungsrele-vanz behandelt werden. Beispiele hierfür

sind die Katalyse, Materialwissenschaften,Medizinische Chemie, Nanochemie, oderVerfahrenstechnik und Biotechnologie. Wieim klassischen Chemiestudium auch,wechseln sich Laborpraktika, Forschungs-praktika in den Arbeitsgruppen der Hoch-schullehrer, Seminare und Vorlesungen ab.Leistungsnachweise werden in Form vonmündlichen Prüfungen, Vorträgen oderschriftlichen Ausarbeitungen (Forschungs-berichten) erbracht.

Im betriebswirtschaftlichen Teil desMasterstudiums folgen die Module dembetriebswirtschaftlichen Wertschöpfungs-prozess. Im Fokus steht die Anwendungwissenschaftlicher Konzepte auf Manage-mentfragen der chemischen, pharmazeuti-schen und Biotech-Industrie sowie ver-wandter Branchen. Der Wissensvermittlungdienen neben Vorlesungen oft Seminare

Abbildung 1: Der Wertschöpfungsprozess in der chemischen Industrie

Lieferanten EinkaufForschung

&Entwicklung

ProduktionMarketingVertrieb

KundendienstKunden

Hochschule/Forschungsinstitute

Anlagenbauer

Page 49: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

VORRAUSSETZUNGEN:Bachelor of Science in• Chemie• Biochemie• Lebensmittelchemie

REGELSTUDIENZEIT:4 Semester

3 Semester Studium+

1 Semester Masterarbeit

STUDIENUMFANG:120 Leistungspunkte

Chemie-ModuleBWL-Module

30 Masterarbeit

1LP = 30 Arbeitstunden,inkl. Vor-undNachbereitung

LEISTUNGSNACHWEISE:studienbegleitend durch

• Klausuren• Vorträge • Präsentationen• Seminararbeiten• Forschungsberichte• mündliche Prüfungen

STUDIENABSCHLUSS:Master of Science inWirtschaftschemie (MSc),anschließend Möglichkeitzur Doktorarbeit undPromotion zum Dr. rer. nat.

MODUL 1 – INNOVATIONS- & TECHNOLOGIEMANAGEMENTManagement des Forschungs- und EntwicklungsprozessesProjektmanagement in der chemischen IndustrieStrategisches Forschungs- und Innovationsmanagement

MODUL 3 – STRATEGIE & UNTERNEHMENSFÜHRUNGFührungswissen und TeammanagementKonzepte strategischer AnalyseIndustrielle Beziehungen und Internationales

MODUL 4 – ORGANISATION & OPERATIVES MANAGEMENTOrganisation von RoutineprojektenGeschäftsprozessmanagementUnternehmensverfassung

MODUL 5 – TECHNOLOGIEKOMMERZIALISIERUNGPatentrecht und PatentinformationenUnternehmensgründung, Märkte und BranchenMarketing und Wertschöpfungsmanagementin der chemischen Industrie

MODUL 6 – RECHT & REGULATIONPrivatrecht IPrivatrecht IISpezielle Rechtsgebiete für Pharmazeuten

MASTERARBEIT (6 Monate)Konzeptionelle ArbeitPraxisarbeit mit IndustriepartnernExperimentelle Arbeit

WAHLPFLICHTFÄCHERMATERIALWISSENSCHAFTENMODERNE REAKTIONSVERFAHRENNANOCHEMIEWIRKSTOFFE & SYNTHESE

jeweils mit Grundlagen- und Anwendungsmodul

MODUL 2 – RECHNUNGSLEGUNG & FINANZIERUNGBuchführung und JahresabschlussKosten- und Leistungsrechnung / Controlling

W I R T S C H A F T S C H E M I E

B R Ü C K E Z W I S C H E N C H E M I E U N D B E T R I E B S W I R T S C H A F T

96

und Fallstudienübungen. Fallstudien sindBeispiele aus der Unternehmenspraxis,anhand derer die Studierenden die Ent-scheidungssituation des Managementsnachvollziehen und eigene Vorschlägeerarbeiten. Wie im späteren Berufslebenauch, präsentieren die Studierenden ihreErgebnisse und vertreten ihren Standpunkt.Durch dieses moderne Lehrkonzept ist diePraxisnähe des Studiums gewährleistet.

Das Masterstudium endet mit dersechsmonatigen Masterarbeit. Sie stellt eineselbständige wissenschaftliche Arbeit derStudierenden dar. Die Bandbreite der mög-lichen Themen und Ansätze spiegelt die Viel-seitigkeit des Faches Wirtschaftschemie.So sind konzeptionelle Arbeiten etwa zur

Erfolgsmessung von Kooperationen mitLieferanten möglich. Typisch für betriebs-wirtschaftliche Methoden sind empirischeArbeiten, in denen Mitarbeiter in Unterneh-men zum Forschungsthema befragt werden,zum Beispiel zur Ideenfindung am Beginndes Forschungs- und Entwicklungsprozes-ses. Natürlich kann die Masterarbeit auchexperimentell sein, wie die Entwicklungeines Katalysators mit Bewertung seinerwirtschaftlichen Effizienz.

Generell ist im Fach Wirtschaftschemiedie beschriebene Verknüpfung von Betriebs-wirtschaft und Chemie das Leitmotiv. ImEinzelnen bietet die Wirtschaftschemiesehr große Flexibilität der Ausgestaltung, indie Talente und Interessen der Studieren-den und die Schwerpunkte des jeweiligenHochschulstandortes einfließen.

Wie der Masterstudiengang Wirtschafts-chemie an einer Hochschule realisiert wird,zeigt Abb. 2 am Beispiel der UniversitätMünster.

Natürlich setzt jede Hochschule ihreeigenen Schwerpunkte in Zulassung, Inhal-ten und Ablauf. Es ist daher ratsam, die imHeft angegeben Kontaktadressen zur Stu-dienberatung zu nutzen und sich ein eige-nes Bild von den einzelnen Studiengängenzu machen.

B R Ü C K E Z W I S C H E N C H E M I E U N D B E T R I E B S W I R T S C H A F T

W I R T S C H A F T S C H E M I E

97

Abbildung 2: Der Masterstudiengang Wirtschaftschemie am Beispiel der Universität Münster

Page 50: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

E X P E R T E N F Ü R D E N V E R B R A U C H E R - U N D U M W E LT S C H U T Z

L E B E N S M I T T E L C H E M I E

99

die erhaltenen Untersuchungsergeb-nisse umfassend lebensmittel- undumweltrechtlich zu bewerten.

Aufgrund dieser Kenntnisse entwickelndie Lebensmittelchemiker geeignete Maß-stäbe zur Beurteilung der Qualität derLebensmittel und ihrer eventuellen Belas-tung, z. B. durch Herstellungsverfahren oderaus der Umwelt. Im Bereich der Lebens-mittelgewinnung sind sie verantwortlich fürdie optimale Qualität der Produkte, imBereich der Lebensmittelüberwachung fürdas Erkennen von Verfälschungen und vonIrreführung und Täuschung.

Beide Tätigkeitsbereiche verbindet diegemeinsame Aufgabe, den Verbraucher vor-beugend vor Risiken durch gesundheitlichbedenkliche Stoffe aus der Nahrung zu schüt-zen. Dies betrifft nicht nur die Lebensmitteleinschließlich des Trinkwassers und Genuss-mittel wie alkoholische Getränke oder Tabak-erzeugnisse, sondern auch kosmetischeMittel und Gegenstände des täglichenBedarfs, die mit dem Menschen oder mitLebensmitteln in Berührung kommen, z. B.Geschirr, Verpackungsmaterialien, Wasch-und Reinigungsmittel oder Spielwaren; selbstFuttermittel für Tiere, von denen Lebensmittelgewonnen werden, gehören dazu. In allenFällen ist der Lebensmittelchemiker ebensokompetent für die analytischen Untersu-chungen und deren Qualitätssicherung wie fürdie Beurteilung der Befunde nach den recht-lichen Vorgaben und toxikologischen Kriterien.

S T U D I U M

Die Lebensmittelchemie ist ein unab-hängiger Studiengang. Insgesamt 15 Uni-versitäten bieten das Studium in derBundesrepublik an. Geregelt ist es durchstaatliche Ausbildungs- und Prüfungsord-nungen der einzelnen Bundesländer. DerStudiengang schließt mit der gesetzlichgeschützten Berufsbezeichnung „staatlichgeprüfter Lebensmittelchemiker“ ab.

An vielen Hochschulen kann das Stu-dium nur zum Wintersemester aufgenom-men werden. Das Grundstudium ist an denmeisten deutschen Universitäten weitge-hend deckungsgleich mit dem normalenChemiestudium bis zum Vordiplom. Esschließt mit der mündlichen Vorprüfung fürLebensmittelchemiker ab (Erster Prüfungs-

F A C H

Lebensmittelchemiker sind wissen-schaftlich ausgebildete Experten in einerspeziellen Disziplin der Chemie, die inerster Linie dem Schutz des Verbrauchersverpflichtet ist.

Lebensmittelchemiker arbeiten vorwie-gend mit chemisch-analytischen Metho-den, aber auch mit biochemischen undmikrobiologischen Verfahren. Ihr Ziel ist vorallem,

die Zusammensetzung der meist sehrkompliziert aufgebauten Lebensmittelund ihrer Rohstoffe zu ermitteln und dasWissen darüber laufend zu erweitern,

die Reaktionen der Inhaltsstoffe vonLebensmitteln bei der Lagerung, Zube-reitung und Verarbeitung im gewerb-

lichen und industriellen Maßstab zuuntersuchen und die Kenntnisse zunutzen, um die Qualität der Erzeug-nisse laufend zu verbessern,

die Art, Reinheit und Wirkungsweisevon Zusatzstoffen zu überprüfen undderen optimale und sichere Anwen-dung zu gewährleisten,

unerwünschte natürliche Bestandteilesowie Spuren von Rückständen undVerunreinigungen in Lebensmitteln undTrinkwasser aufzuspüren, die Quellenmöglicher Belastungen zu erkennenund zu beseitigen,

die verfügbaren Methoden, insbeson-dere für Spurenanalysen, und ihre Leis-tungsfähigkeit ständig weiterzuentwickeln,um möglichst zuverlässige und aussa-gekräftige Messdaten zu gewinnen,

98

LEBENSMITTELCHEMIE Experten für den Verbraucher-

und Umweltschutz

Page 51: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

L E B E N S M I T T E L C H E M I E

E X P E R T E N F Ü R D E N V E R B R A U C H E R - U N D U M W E LT S C H U T Z

100

abschnitt). Wenn Sie bereits ein Vordiplomin Chemie in der Tasche haben, wird esIhnen mit einer Zusatzprüfung in Botanik inder Regel als Vorprüfung anerkannt.

Vorlesungen über die Chemie, Analytikund Technologie der Lebensmittel ein-schließlich der Lebensmittelhygiene und -mikrobiologie, über Ernährungslehre, Bio-chemie, Chemische Toxikologie, über dierechtlichen Grundlagen bei der Überwa-chung und Beurteilung von Lebensmittelnund Bedarfsgegenständen bilden dieSchwerpunkte des Hauptstudiums. Eingroßer Anteil der Ausbildung besteht auslebensmittelchemischen Praktika. Dazugehören auch chemisch-toxikologischeUntersuchungen und chemische Untersu-chungen von Bedarfsgegenständen wie

z. B. Geschirr, Verpackungen, Bekleidung,Spielwaren oder Reinigungs- und Pflege-mittel sowie Kosmetika. Hinzu kommenmikroskopische Untersuchungen von Le-bensmitteln und mikrobiologische Praktika.Ebenfalls auf dem Programm stehen Übungen, in denen Sie enzymatische,immunologische und molekularbiologischeUntersuchungen von Lebensmitteln kennen-lernen.

Mit dem Zweiten Prüfungsabschnitt(auch Hauptprüfung Teil A genannt) schlie-ßen Sie das Hauptstudium ab. Dieserbesteht aus einem praktischen und einemmündlichen Teil. Im letzteren wird in drei bisfünf Fächern geprüft. Der praktische Teil

DA S S T U D I U M D E R L E B E N S M I T T E L C H E M I E

W I R D A N G E B OT E N V O N

Hochschule Abschluss

TU Berlin Diplom, StaatsexamenUni Bonn StaatsexamenTU Braunschweig Diplom, StaatsexamenTU Dresden Diplom, StaatsexamenUni Erlangen-Nürnberg StaatsexamenUni Frankfurt am Main StaatsexamenUni Halle-Wittenberg Diplom, StaatsexamenUni Hamburg Diplom, StaatsexamenUni Kaiserslautern Diplom, StaatsexamenUni Karlsruhe Diplom, StaatsexamenTU München StaatsexamenUni Münster StaatsexamenUni Stuttgart Diplom, StaatsexamenUni Würzburg StaatsexamenUni Wuppertal Staatsexamen

� Zur Motivation � Zum Schritthalten� Für Forschung und Studium� Für Lehre und Beruf

Vertrauen Sie uns, unseren

Kooperationspartnern und Autoren,

unter denen sich nahezu alle Chemie-

Nobelpreisträger befinden!

www.wiley-vch.de www.wiley.com/college/wileyplus www.wiley-vch.de/textbooks

3181

2612

_bu

Page 52: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

L E B E N S M I T T E L C H E M I E

E X P E R T E N F Ü R D E N V E R B R A U C H E R - U N D U M W E LT S C H U T Z

102

E X P E R T E N F Ü R D E N V E R B R A U C H E R - U N D U M W E LT S C H U T Z

L E B E N S M I T T E L C H E M I E

103

besteht entweder aus einer experimentel-len Prüfung in drei Fächern oder an einigenUniversitäten aus einer wissenschaftlichenAbschlussarbeit. Diese Universitäten verlei-hen auch ein Diplom in Lebensmittelchemie.

Nach dem Hauptstudium folgt eine ein-jährige berufspraktische Ausbildung, diezum überwiegenden Teil in einem Chemi-schen Lebensmitteluntersuchungsamt statt-findet. Dabei wenden Sie die Kenntnisseaus dem Studium an und lernen Neuesdazu. Der berufsqualifizierende Abschlussist nach dem Dritten Prüfungsabschnitt dieStaatsprüfung. Dieser letzte Prüfungsab-schnitt (auch Hauptprüfung Teil B genannt)gliedert sich wiederum in einen praktischen(drei Fächer) und einen mündlichen (ein bisdrei Fächer) Teil. Wenn Sie diese Prüfungbestanden haben, wird Ihnen der Ausweisüber die Befähigung als staatlich geprüfterLebensmittelchemiker erteilt. An den Zwei-ten oder Dritten Prüfungsabschnitt kannsich eine Doktorarbeit anschließen. Aller-dings ist die Promotion bei Lebensmittel-chemikern weniger üblich als bei Chemi-kern: Nur etwa 15 bis 20 Prozent derLebensmittelchemiker entschließen sich,noch eine Dissertation anzufertigen.

B E R U F

Für Untersuchungen und Beurteilungenim Rahmen der amtlichen Lebensmittel-überwachung sind Lebensmittelchemikermeist in Chemischen Untersuchungsämtern

der Bundesländer (z. T. auch von Städtenund der Bundeswehr) tätig; hinzu kommenPositionen bei Ministerien und Vollzugsbe-hörden.

Freiberuflich tätige Lebensmittel-chemiker in einem selbständigen Handels-labor beraten Hersteller, Importeure undHandel durch Untersuchungen und rechtli-che Beurteilungen ihrer Güter. Als Handels-chemiker oder Sachverständige für Lebens-mittelchemie sind sie meist von derIndustrie- und Handelskammer bestellt undvon der Landesbehörde für die Untersu-chung von Gegenproben zugelassen.

In der Ernährungswirtschaft sowie inder Kosmetik- und Bedarfsgegenstände-lndustrie haben Lebensmittelchemikerumfangreiche Aufgaben in Forschungs-und Entwicklungslaboratorien und sind meist

rechtlich verantwortlich für alle Kontroll-funktionen und die Qualität der Produkte.

In der Lebensmittelforschung arbei-ten Lebensmittelchemiker an Universitäts-instituten, die gleichzeitig die Studierendenausbilden, sowie an Forschungsanstaltendes Bundes und der Lebensmittelwirt-schaft.

Darüber hinaus ergeben sich zahlreicheweitere Tätigkeitsbereiche in Laboratorienund Untersuchungsstellen im Bereich desTrinkwassers, der Umwelt (Abwasser, Luftund Boden), der Landwirtschaft, der che-mischen und pharmazeutischen Industrie,der chemischen Toxikologie, gerichtlichenAnalytik und klinischen Chemie, also über-all dort, wo die speziellen Kenntnisse desLebensmittelchemikers in der Analytikkomplexer Substrate und der Beurteilungder Ergebnisse gefragt sind.

Bewerbungen um die Zulassung zumStudiengang Lebensmittelchemie sindentweder an die Universitäten direktoder für die Studienorte Bonn, Münsterund Wuppertal an die ZVS in Dortmundzu richten. Studienplätze sind in ausrei-chender Zahl vorhanden.

BEWERBUNGENBEWERBUNGEN

Weitere Informationen enthält die Bro-schüre: „Lebensmittelchemiker – Ex-perten für den Verbraucher- undUmweltschutz“, die bei der GDCh-Geschäftsstelle zu beziehen ist.

INFORMATIONENINFORMATIONEN

Page 53: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

104

Der Chemieunterricht hat vielfältigeAnforderungen zu erfüllen, die durch dienationalen Bildungsstandards für die Kom-petenzbereiche Fachwissen, Erkenntnisge-winnung, Kommunikation und Bewertungbeschrieben werden. Er soll

Interesse für technische und naturwissen-schaftliche sowie für ökologische undwirtschaftliche Zusammenhänge wecken,eine naturwissenschaftliche Grundbil-dung aufbauen,fachliches Grundwissen vermitteln,

praktische Anwendungen der Chemie-aufzeigensowie Freude am experimentellenArbeiten wecken.

Ein profundes Sachwissen ist dabeisicherlich Voraussetzung, um ein kritischesBewusstsein und die Fähigkeit zu ent-wickeln, rational entscheiden und handelnzu können.

Sie wissen es aus eigener Erfahrung:Chemielehrer müssen nicht nur gute Fach-

105

LEHRAMT CHEMIEZurück an die Schule

Chemie begegnet uns ständig im Alltag. Und doch ist der Chemieunterricht in derSchule für die meisten Menschen die einzige Phase des Lebens, in der sie einmal systematisch und methodisch mit den Grundlagen der Chemie in Berührung kommen.Deswegen ist der Chemieunterricht entscheidend für die Einstellung, die die Kinderund Jugendlichen später als Erwachsene gegenüber der Chemie haben. Nicht zuletztist die Chemie auch ein gutes Stück Allgemeinbildung, gerade in einem Land, aus demein Großteil naturwissenschaftlicher Entdeckungen hervorging. In einer Industrienationwie Deutschland leistet die Chemie gerade heute einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung von Wohlstand und Arbeitsplätzen.

Z U R Ü C K A N D I E S C H U L E

L E H R A M T C H E M I E

leute, sondern auch Pädagogen sein. Umnaturwissenschaftliche Inhalte vermittelnund Lernprozesse unterstützen zu können,muss man bereit sein, Anregungen derSchüler in den Unterricht einzubeziehen.Der Lehrer hat die spannende Aufgabe,eine Brücke zu schlagen zwischen denfachlichen Grundlagen und der Lebens-welt. Der Chemielehrer muss sich dafürimmer wieder in neue Themenbereiche ein-arbeiten.

Experimentelles Geschick ist uner-lässlich, um die Chemie als Experimental-fach zu unterrichten. Die Lehrer müssenSpaß an der Erziehung von Kindern undJugendlichen haben. Wünschenswert wärees auch, dass die Schüler auf die Umweltachten lernen und ihr Verhalten entspre-chend anpassen.

Das Schulsystem in der Bundesrepu-blik Deutschland ist zwar grundsätzlich ein-

heitlich. Da die Länder über die Kulturho-heit verfügen, gibt es aber zahlreicheBesonderheiten. So ist auch die Ausbil-dung der Lehrer von Bundesland zuBundesland verschieden geregelt. Eine all-gemein gültige Übersicht ist daher nichtmöglich. Unsere Hinweise können nur Ihrerersten Orientierung dienen.

Die Lehrerausbildung gliedert sich inzwei bzw. drei Abschnitte. Sie absolvierenzunächst ein Studium an einer Hochschule.Dieses schließen Sie derzeit je nach Bundes-land und Hochschulstandort entweder mitdem Ersten Staatsexamen oder mit einemBachelor- und Master-Abschluss ab. DieUniversitäten, die bereits auf ein Bachelor-und Mastersystem umgestellt haben, bie-ten unterschiedliche Studienstrukturen an,die mit einem Master-Abschluss die Mög-lichkeit eröffnen, die nächste Phase der

Page 54: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

TOBIAS BÖTTGE UND MARKUS WITTER, INSTITUT FÜR LACKE UND FARBEN

W I E W I R Z U R C H E M I E G E K O M M E N S I N DL E H R A M T C H E M I E

Z U R Ü C K A N D I E S C H U L E

107106

Lehramtsausbildung zu absolvieren. Dieserauf das Universitätsstudium folgendeAbschnitt ist das Referendariat, das derberufspraktischen Ausbildung des Lehrersentspricht. Diese Phase wird von Studien-seminaren begleitet und mit dem ZweitenStaatsexamen abgeschlossen. Auchschon während der ersten Ausbildungs-phase gewinnen Sie in Schulpraktika Ein-blicke in die Berufspraxis; dies ist einewichtige Gelegenheit, um sich selbst noch-mals zu prüfen, ob man wirklich die erfor-derlichen Fähigkeiten und Interessen fürden Lehrerberuf mitbringt. In den meistenBundesländern werden Sie zwei Fächerstudieren, um Lehrer zu werden, neben

Chemie also noch ein zweites Fach wählen.In jedem Fall müssen Sie zusätzlich die sogenannten Bildungswissenschaften studie-ren, also insbesondere pädagogische undpsychologische Grundlagen erlernen.

Sie sollten das Lehramt Chemie mög-lichst in dem Bundesland studieren, in demSie auch die zweite Ausbildungsphase –das Referendariat – absolvieren und in demSie später arbeiten wollen. Der Wechselvon einem Bundesland in ein anderes kannmanchmal wegen der Fächerregelung pro-blematisch sein: So gibt es Bundesländer,in denen nur die Fächerkombination Che-mie/Biologie für das Lehramt an Gymna-sien erlaubt ist. Bevor Sie mit Ihrem Stu-dium beginnen, sollten Sie sich unbedingtüber den Studienablauf an den verschiede-nen Hochschulen informieren. So gehenSie sicher, dass Sie auch die richtige Wahltreffen. An allen Universitäten gibt es heuteeingehende Studienberatung!

Ein Vorteil, den die neuen Bachelor- undMasterstudienstrukturen bieten, ist diePolyvalenz der Bachelor-Abschlüsse. Dieendgültige Berufsentscheidung kann mitden gestuften, „polyvalenten“ Abschlüssenzu einem späteren Studienzeitpunkt getrof-fen werden.

Die beruflichen Aussichten, nach demReferendariat in den Schuldienst aufge-nommen zu werden, sind zzt. gut, in einigenFächern besteht nach wie vor Lehrermangel.

Die Entscheidung für ein Chemiestu-dium am Fachbereich Chemie/Pharma-technik der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) trafen wir nach Abschlussunserer schulischen Ausbildung undAbsolvierung des Grundwehrdienstes.Dabei standen zunächst zwei Möglich-keiten zur Wahl: das eher theoretischgeprägte Studium an einer Universitätoder die stärkere Anwendungsorientie-rung beim Fachhochschulstudium. Wirentschieden uns für letzteres.

Bei der Entscheidungsfindung über-zeugte uns hauptsächlich der ausge-sprochen enge Praxisbezug. Hierbei sinddie zahlreichen hochschulbegleitendenPraktika zu nennen, die im Studienplaneine zentrale Stellung einnehmen.Neben den ingenieur- und naturwissen-schaftlich geprägten Grundlagenfächernwurden wir relativ schnell mit denMethoden der instrumentellen und an-gewandten Analytik betraut, welche imHauptstudium im Mittelpunkt standen.

Erste berufspraktische Erfahrungenkonnten wir während der beiden obliga-torischen Praxissemester sammeln.Diese wurden in einem Industriebetrieboder einer externen Forschungs- undEntwicklungseinrichtung durchgeführt,

wobei das zweite Praxissemester mitder Anfertigung der Diplomarbeit ver-bunden war. Die Aufgabenstellungenhatten einen anwendungsorientiertenPraxisbezug.

Als weitere Vorteile des Fachhochschul-studiums sind der klar strukturierteAblauf des Studiums, die vergleichs-weise kurze Regelstudienzeit sowie dieintensive Betreuung durch die Dozentenzu nennen. Aber auch die hervorragen-de Ausstattung hinsichtlich des Geräte-parks und der Laboreinrichtung amFachbereich hat ein ausgezeichnetesStudium ermöglicht.

Der Studiengang Chemie/Pharmatech-nik in Magdeburg weist zudem einestarke Interdisziplinarität auf, die geradeauf dem Gebiet der Analytischen Che-mie von herausragender Bedeutung ist.Wir als Absolventen sehen uns nicht alsreine Analytiker, sondern in erster Linieals Ingenieure mit einem breiten Quer-schnittswissen in verwandten Berei-chen, was uns auch den Berufseinstiegerleichtert hat. Der Studiengang leistetsomit einen wesentlichen Beitrag zumBrückenschlag der Chemie zu Material-und Werkstoffwissenschaften, Biotech-nologie, Verfahrenstechnik u.v.a.

Tobias Böttge,Institut für Lackeund Farben e. V. ,Magdeburg

Markus Witter,Institut für Lackeund Farben e.V.,Magdeburg

Studiengang Chemie/Pharmatechnik, Vertiefungsrichtung Analytische ChemieHochschule Magdeburg-Stendal (FH)

Page 55: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

P R A X I S W I R D H I E R G R O S S G E S C H R I E B E N

S T U D I U M C H E M I E A N F A C H H O C H S C H U L E N

109

Für die neuen StudienabschlüsseBachelor und Master werden ETCS-Leis-tungspunkte für alle prüfungsrelevantenFächer sowie auch für Praktika und Semi-nare mit Leistungsnachweisen vergeben, inder Regel 30 ETCS-Punkte je Semester.

Im Verlauf des Bachelorstudiums sind180 oder 210 ETCS-Punkte zu erwerben.Daraus ergibt sich, dass das Studium 6oder 7 Semester dauert, um diesen erstenAbschluss zu erlangen.

Zum Erwerb des Mastergrades sindStudienleistungen von insgesamt 300ETCS- Punkten (10 Semester) zu erbringen,die im Bachelor- und im Masterstudiumerworben werden können. Zu dem weiter-führenden Masterstudium wird nur zuge-

lassen, wer ein Bachelorstudium erfolgreichabgeschlossen hat. Auch der Abschlusseines Diplomstudienganges einer Fach-hochschule gilt als Zulassungsvorausset-zung zum Masterstudium. Der Zugang zudiesem Studium ist aber auch noch mög-lich, wenn man schon einige Zeit als Bache-lor oder Diplomingenieur (FH) im Beruf tätigwar und sich höher qualifizieren möchte.

Für die Dauer des Masterstudiumsergibt sich somit ein Umfang von 3–4Semestern. Nach einem erfolgreichenMasterstudium kann man auch promovieren,doch dazu muss man an eine Universitätwechseln.

S T U D I U M I M B A C H E L O R -U N D D I P L O M S T U D I E N G A N G

In den ersten drei oder vier Semesternstudiert man neben den „klassischen“ che-mischen Grundlagenfächern wie Anorgani-sche Chemie, Organische Chemie undPhysikalische Chemie auch Physik, Mathe-matik, Informatik und Betriebswirtschaft.Außerdem erlernt man die Grundlagen derAnalytischen Chemie und der ChemischenVerfahrenstechnik. Dazu gehören Mess-und Regelungstechnik, Apparate- und Werk-stoffkunde, Technische Thermodynamikund Strömungslehre. Wie im Universitäts-studium, handelt es sich bei den Lehrver-anstaltungen in der Regel um Vorlesungen,die zusammen mit Übungen angebotenund von Laborpraktika begleitet werden.

Zulassungsvoraussetzung ist an denFachhochschulen das Abitur oder die Fach-hochschulreife. Bewerberinnen und Bewer-ber mit Fachhochschulreife haben häufigbereits eine chemische Berufsausbildungabgeschlossen, z. B. als Chemielaborant/in.

S T U D I E N A B S C H L Ü S S E U N D S T U D I E N D A U E R

Derzeit bieten die FachhochschulenStudiengänge an, die mit den Hochschul-graden Bachlor und Master oder Diplomin-genieur (FH) abgeschlossen werden können.

Das Studium mit dem AbschlussDiplomingenieur (FH) erfordert in der Regel8 Semester, wobei 2 Praxissemester in dasStudium integriert sind.

108

STUDIUM CHEMIE AN FACHHOCHSCHULENPraxis wird h ier GROSSgeschr ieben

Fachhochschulen bieten im Vergleich zu den Universitäten eine anwendungsbezogeneOrientierung und Spezialisierung bereits im Bachelorstudium. Die Studierenden werdengezielt mit Fragen der Praxis in der Industrie und Forschungseinrichtungen vertrautgemacht. Erreicht wird dies dadurch, dass die Hochschullehrer über einschlägige berufspraktische Erfahrungen verfügen und diese an die Studierenden weitergebenkönnen. Außerdem sind berufspraktische Semester in das Studium einbezogen. Forschungs- und Entwicklungsarbeiten haben hauptsächlich die Lösung konkreterProbleme aus der Wirtschaft zum Ziel. Mit dem Studium werden die Hochschulgrade„Bachelor“ und „Master“ oder auch der Grad „Diplom-Ingenieur (FH)“ erworben.

Page 56: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

S T U D I U M C H E M I E A N F A C H H O C H S C H U L E N

P R A X I S W I R D H I E R G R O S S G E S C H R I E B E N

110

S T U D I E N S C H W E R P U N K T E ,S T U D I E N R I C H T U N G E N

In den Studiengängen Chemie derFachhochschulen erfolgt in der Regel abdem 4. Semester eine Vertiefung in einemSchwerpunkt. Deshalb weisen sich die Stu-dienrichtungen je nach Schwerpunkt undSpezialisierung durch unterschiedliche Be-zeichnungen aus, z. B. Angewandte Che-mie, Chemieingenieurwesen, Chemietech-nik, Technische Chemie oder Chemie undVerfahrenstechnik. Einige Fachbereichekombinieren das Studium der Chemietech-nik mit der Biotechnologie in der Speziali-sierungsrichtung Life Sciences.

Neben chemischen Fächern werdenverstärkt technisch orientierte Fächer wieTechnische Chemie, Reaktionstechnik,Verfahrenstechnik, Mess- und Regelungs-technik gelehrt. Wesentliche Schwerpunktesind auch Instrumentelle Analytik, Kunst-stofftechnik, Umwelttechnik, die eine inter-

essante und breit gefächerte Spezialisierungim künftigen Beruf ermöglichen. An mehre-ren Fachbereichen kann man spezielle Studienrichtungen wie Textilchemie, Lack-chemie, Materialwissenschaften oder Bio-technologie einschlagen. Die Spezialisierungrichtet sich nach dem Ausbildungs- undForschungsprofil der jeweiligen Hochschule.

P R A X I S S E M E S T E R

In die Studiengänge ist ein Praxisse-mester integriert. Fünf bis sechs Monatearbeiten die Studierenden in einem Industrie-unternehmen oder in einer Forschungsein-richtung. Damit werden sie erstmals aningenieurmäßiges Arbeiten in der Praxis herangeführt. Wenn beispielsweise derSchwerpunkt „Instrumentelle Analytik“ oder„Chemische Verfahrenstechnik“ gewähltwird, dann wird man in einem analytischenLabor oder in einem chemischen Betrieboder Technikum eine klar abgegrenzte Auf-gabe aus der Praxis unter Anleitung mög-lichst selbständig zu bearbeiten haben.

Die experimentellen Arbeiten im Rah-men des Praxissemesters werden in derRegel in Industriebetrieben, Forschungs-einrichtungen und sonstigen Bereichenaußerhalb der Hochschule ausgeführt. Solche Praxissemester werden auch imAusland absolviert – Tendenz steigend.

Die wissenschaftlichen Ergebnisse wer-den dann in der Diplomarbeit oder Bache-

Kein zusätzlicher Jahresbeitrag fürStudierende

Der Jahresbeitrag ist in dem GDCh-Jahresbeitrag von 30 Euro enthalten. Für Sie als Studierende/r entstehen keine zusätzlichen Kosten

Ihre Vorteile beim VAA:

Sie erhalten sechs Mal im Jahr gratis das VAA-Magazin mit wertvollen Infor-mationen rund um das Berufsleben.

Sie machen sich rechtzeitig mitRechtsthemen vertraut.

Das Extra für Berufseinsteiger:

Eine kostenlose Prüfung des erstenAnstellungsvertrages.

Sie werfen frühzeitig den Blick überden eigenen Tellerrand hinaus zu an-deren Disziplinen.

Und um bares Geld geht es auch bei den Kooperationen mit namhaften Ver-sicherern und dem Reisebüro Merka-na. VAA-Mitglieder erhalten 5 ProzentPAYBACK auf alle dort gebuchten Pauschalreisen.

Doppelmitgliedschaft mit der GDCh

Mit der GDCh-VAA-Doppelmitgliedschaft für Studierende erhalten Sie bereits wäh-rend Ihres Studiums die Gelegenheit,den VAA ohne zusätzliche Kosten in der Kooperation mit der GDCh kennenzuler-nen. Erst mit dem Abschluss Ihres Studi-ums (einschließlich Promotion) erhöht sich für die ersten zwei Berufsjahre der Jahresbeitrag auf 100 Euro (statt 75 Eurofür die GDCh und 84 Euro für den VAA).

Die reguläre GDCh-VAA-Doppelmit-gliedschaft gilt nur für diejenigen, die zuvor studentische Doppelmitglieder waren.

Weitere Informationen des VAA für Führungs– und Führungsnachwuchs-kräfte in der Chemie und ihren angren-zenden Bereichen finden Sie unter www.vaa.de und www.vaa-fuer-studenten.de

Wie werde ich studentisches GDCh-VAA-Mitglied?

Mit dem Formular unter www.gdch.de/beitritt geht es am einfachsten. Infos:GDCh-Mitgliederservice, Mail: [email protected], Telefon: 069 7917-334.

Seit dem 1. Januar 2007 bietet die GDCh zusammen mit dem Berufsverband VAA diese Doppelmitglied-schaft an. Der VAA vertritt die Führungs– und Füh-rungsnachwuchskräfte in der chemischen Industrie.

Doppelmitgliedschaft GDCh/VAA für Chemie-Studierende

Page 57: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

Rheinisch-Westfälische Tech-nische Hochschule AachenMath.-Nat. Fakultät Landoltweg 1 52074 Aachen www.chemie.rwth-aachen.de

Universität BayreuthFakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften Universitätsstraße 30 95447 Bayreuth Tel.: (0921) 55-2524Fax: (0921) 55-2535www.uni-bayreuth.de/departments/bcg/chemie_ie.html

Freie Universität BerlinInstitut für Chemie und BiochemieTakustraße 3 14195 BerlinTel.: (030) 838 52624Fax: (030) 838 56612www.chemie.fu-berlin.de

Humboldt-Universität zu BerlinInstitut für Chemie Brook-Taylor-Straße 212489 BerlinTel.: (030) 2093-7280 Fax: (030) 2093-7343www.chemie.hu-berlin.de/department

Technische Universität BerlinFakultät II Mathematik undNaturwissenschaftenFakultätsverwaltung, Sekr. MA 4-1Straße des 17. Juni 13610623 BerlinTel.: (030) 314-223755Fax: (030) 314-21754www.chemie.tu-berlin.de

Universität BielefeldFakultät für Chemie Universitätsstraße 25 33615 Bielefeld Tel.: (0521) 106 6134Fax: (0521) 106 6146www.uni-bielefeld.de/chemie/chemhome.htm

Ruhr-Universität BochumFakultät für Chemie undBiochemieDekanatUniversitätsstraße 150 44780 BochumTel.: (0234) 32 24732 Fax: (0234) 32 14108www.ruhr-uni-bochum.de/chemie

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität BonnFachgruppe Chemie Gerhard-Domagk-Str. 1 53121 BonnTel.: (0228) 73-5360 Fax: (0228) 73-60364www.chemie.uni-bonn.de

Technische Universität BraunschweigFakultät für LebenswissenschaftenPockelsstraße 14 38106 BraunschweigTel.: (0531) 391-5300Fax: (0531) 391-8172www.tu-braunschweig.de/flw/kontakt

Jacobs University Bremen(vormals International UniversityBremen)The Chemistry ProgramCampus Ring 128759 BremenTel.: (0421) 200-4200Fax: (0421) 200-4203E-Mail: [email protected]/schools/ses/chemistry

Universität BremenFachbereich Biologie/Chemie Leobener Straße / NW 2 28359 BremenTel.: (0421) 218 2866Fax: (0421) 218 4966www.chemie.uni-bremen.de/chemie.html

Technische Universität ChemnitzInstitut für Chemie Straße der Nationen 62 09111 ChemnitzTel: (0371) 531 21100Fax: (0371) 531 21109www.tu-chemnitz.de/chemie

Technische Universität ClausthalFakultät für Natur- undMaterialwissenschaftenLeibnizstraße 438678 Clausthal-ZellerfeldTel: (05323) 72-2315Fax: (05323) 72-2386www.tu-clausthal.de

Technische Universität DarmstadtDekanat Fachbereich Chemie Petersenstraße 2064287 DarmstadtTel.: (06151) 16 3773Fax: (06151) 16 4073www.tu-darmstadt.de/fb/chStudienberater:Herr Dr. H.-J. BärE-Mail: [email protected].

tu-darmstadt.de

Universität DortmundDekanat Chemie Otto-Hahn-Straße 6 44227 DortmundTel.: (0231) 755 3720Fax: (0231) 755 3771www.chemie.uni-dortmund.de

Ansprechpartner: Dr. Raimund LeiboldE-Mail: raimund.leibold@uni-

dortmund.de

Technische Universität DresdenFachrichtung Chemie undLebensmittelchemieKönig-Bau Bergstraße 66c 01062 DresdenTel.: (0351) 463 33334Fax: (0351) 463 37107www.chm.tu-dresden.de

A N S C H R I F T E N

FA C H B E R E I C H E U N D FA K U LT Ä T E N F Ü R C H E M I E A N U N I V E R S I T Ä T E NS T U D I U M C H E M I E A N F A C H H O C H S C H U L E N

P R A X I S W I R D H I E R G R O S S G E S C H R I E B E N

113112

lor-Abschlussarbeit zusammengefasst.Dazu gehört dann noch das Abschluss-Kolloquium mit einem Vortrag.

S T U D I U M I M M A S T E R S T U D I E N G A N G

Das Masterstudium soll als vertiefendesStudium zum selbständigen wissenschaft-lichen Arbeiten befähigen und die Studie-renden auf eine Tätigkeit als Laborleiteroder Betriebsleiter in wissenschaftlichen undanwendungsorientierten Laboratorien oderBetrieben der Chemischen Industrie oderanderer Bereiche vorbereiten. Dieses Stu-dium soll die wissenschaftliche Spezialisie-rung vertiefen und mit Schlüsselqualifikatio-nen wie Urteils-, Kritik- und Teamfähigkeit,Sprachkompetenz, Managementkenntnis-sen und interdisziplinärer Methodenkom-petenz kombinieren. Das Studium beinhaltetneben den chemischen und verfahrens-technischen Fächern eine Spezialisierung

in den Fachrichtungen im Profil der jeweili-gen Hochschule. Damit verbunden sind dieWahlmöglichkeiten zur Vertiefung in ver-schiedenen Fächern. Der Praxisbezug imMasterstudium wird einerseits durch inte-grierte Laborphasen und andererseitsdurch Projektphasen erreicht, die der Vor-bereitung auf selbständiges wissenschaftli-ches Arbeiten dienen.

Den Abschluss des Studiums bildeteine sechsmonatige Masterarbeit. Es be-steht auch die Möglichkeit die Masterarbeitin einem Unternehmen durchzuführen, wennsie durch die Hochschullehrer mit betreutwird. Die Ergebnisse der Masterarbeit wer-den in der Regel in einem abschließendenKolloquium vorgestellt.

B E R U F

Absolventen von Fachhochschul-Stu-diengängen bewerben sich nach kurzenStudienzeiten mit verbindlichen Praxisan-teilen um eine erste Stelle. Viele von ihnenhaben aufgrund von Kontakten währenddes berufspraktischen Semesters bereitsmit dem Abschlussexamen einen Arbeits-vertrag in der Tasche. In den letzten 10Jahren haben sich die Gewichte bei derErstanstellung verschoben: Knapp 50 %der Absolventen gehen in die chemischeIndustrie, knapp 40 % in angrenzende Wirt-schaftsbereiche, jeweils 5 % in den öffent-lichen Dienst und an Forschungsinstitute.

Page 58: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

A N S C H R I F T E N

FA C H B E R E I C H E U N D FA K U LT Ä T E N F Ü R C H E M I E A N U N I V E R S I T Ä T E N

Heinrich-Heine-Universität DüsseldorfWissenschaftliche EinrichtungChemieUniversitätsstraße 1 40225 DüsseldorfTel.: (0211) 81-15685/-15688 Fax: (0211) 81-15690E-Mail: [email protected]

Universität Duisburg-EssenCampus EssenDekanat Chemie Universitätsstraße 5-7 45117 EssenTel.: (0201) 183-3194/-2336Fax: (0201) 183-2449www.chemie.uni-due.de

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Karin StachelscheidE-Mail: karin.stachelscheid@

uni-due.de

Friedrich-Alexander-UniversitätErlangen-NürnbergNaturwissenschaftliche Fakultät II Universitätsstraße 40 91054 Erlangen Tel.: (09131) 85-22747Fax: (09131) 85-23038www.uni-erlangen.de/einrichtungen/fakultaeten/nat2/index.shtml

Ansprechpartner: Prof. Dr. Ulrich ZenneckEgerlandstr. 191058 ErlangenTel.: (09131) 8527464E-Mail: ulrich.zenneck@chemie.

uni-erlangen.de

Johann-Wolfgang-Goethe-Universität FrankfurtFachbereich Biochemie, Chemieund PharmazieMax-von-Laue-Straße 960438 Frankfurt am MainTel.: (069) 798 29545 Fax: (069) 798 29546www.uni-frankfurt.de/fb/fb14/index.html

Ansprechpartnerin:Frau Ruth Burdak-FritschPrüfungsamt Chemie, Fachbereich 14Tel.: (069) 798-29212Fax: (069) 798-29546E-Mail: burdak-fritsch@chemie.

uni-frankfurt.de

Technische Universität Bergakademie FreibergDekanatFakultät für Chemie und PhysikLeipziger Straße 29 09596 FreibergTel.: (03731) 39-2333Fax: (03731) 39-4386www.chemie.tu-freiberg.de

Ansprechpartnerinnen:Bildungsbeauftragte für den Studiengang Chemie: Dr. Ute ClaußnitzerE-Mail: ute.clausnitzer@chemie.

tu-freiberg.de

Studienfachberaterin Chemie:Dr. Regina HüttlE-Mail: regina.huettl@chemie.

tu-freiberg.de

Albert-Ludwigs-Universität FreiburgDekanat Chemie und Pharmazie Albertstraße 21 a 79104 Freiburg/Br.Tel.: (0761) 203-5979Fax: (0761) 203-8731www.chemie.uni-freiburg.de

Justus-Liebig-Universität GießenFachbereich 08 – Biologie undChemieDekanat Bereich Chemie Heinrich-Buff-Ring 58 35392 GießenTel.: (0641) 99 34001Fax : (0641) 99 34009www.uni-giessen.de/chemie

Georg-August-Universität GöttingenDekanat Chemie Tammannstraße 4 37077 GöttingenTel.: (0551) 39-2799 Fax: (0551) 39-3087www.chemie.uni-goettingen.de

Ernst-Moritz-Arndt-UniversitätGreifswaldInstitut für BiochemieFelix-Hausdorff-Straße 417487 Greifswaldwww.chemie.uni-greifswald.de/(nur Studiengang Biochemie)

Ansprechpartner Ausbildungs-fragen:Dr. Klaus Weisz, Vorsitzender desPrüfungsausschusses BiochemieTel.: (03834) 86-4326Fax: (03834) 86-4327E-Mail: [email protected]

für technische Fragen:Dr. Steffen Jacobs, Sekretär des PrüfungsausschussesTel.: (03834) 86-4396E-Mail: [email protected]

FA C H B E R E I C H E U N D FA K U LT Ä T E N F Ü R C H E M I E A N U N I V E R S I T Ä T E N

A N S C H R I F T E N

115114

Martin-Luther-Universität Halle-WittenbergNaturwissenschaftliche Fakultät II –Chemie und PhysikStudiendekanatKurt-Mothes-Straße 2 06120 Halle (Saale)Tel.: (0345) 55-25601Fax: (0345) 55-27223www.natfak2.uni-halle.de

Naturwissenschaftliche Fakultät IBiowissenschaftenDekanatKurt-Mothes-Straße 306120 HalleTel.: (0345) 55-26352Fax: (0345) 55-27011www.natfak1.uni-halle.de

Universität HamburgDepartment Chemie Martin-Luther-King-Platz 6 20146 HamburgTel.: (040) 42838-4173Fax: (040) 42838-3158www.chemie.uni-hamburg.deE-Mail: Info@chemie.

uni-hamburg.de

Ansprechpartner:Dr. Thomas Behrens

Leibniz Universität HannoverNaturwissenschaftliche FakultätStudiendekanatHerrenhäuser Straße 230419 Hannover Tel.: (0511) 762-19318Fax: (0511) 762-19319www.uni-hannover.de/de/fakultaeten/fk-natur/studiendekanat/index.php

Universität HeidelbergDekanat Chemie undGeowissenschaftenIm Neuenheimer Feld 234 69120 HeidelbergTel.: (06221) 54 4844 Fax: (06221) 54 4589www.uni-heidelberg.de/

institute/fak12

Ansprechpartnerin:Dr. Elisabeth KaiferTel.: (06221) 54 8528E-Mail: [email protected]

Friedrich-Schiller-UniversitätJenaDekanat der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät Humboldtstraße 1107743 JenaTel.: (03641) 948003 Fax: (03641) 948002www.chemie.uni-jena.de/chemie.html

Ansprechpartner: Prof. Dr. Volker Woest, AG ChemiedidaktikE-Mail: [email protected]

Technische UniversitätKaiserslauternDekanat Chemie Erwin-Schrödinger-Straße, Geb. 5267663 KaiserslauternTel.: (0631) 205-2753Fax: (0631) 205-2187www.chemie.uni-kl.de

Universität Karlsruhe (TH)Dekanat der Fakultät für Chemie und BiowissenschaftenGeb. 30.45 Kaiserstraße 12 76131 KarlsruheTel.: (0721) 608 8368Fax: (0721) 608 7259www.chemie-bio.uni-karlsruhe.de

Universität KasselInstitut für ChemieHeinrich-Plett-Straße 4034132 Kassel(Chemie-basierter StudiengangNanostrukturwissenschaften und Lehramt Chemie)

Ansprechpartner: Prof. Dr. Rüdiger FaustTel.: (0561) 804-4750Fax: (0561) 804-4752www.nat.uni-kassel.de

Christian-Albrechts-Universität zu KielDekanat der Math.-Nat. Fakultät Christian-Albrechts-Platz 4 24118 KielTel.: (0431) 880-2128Fax: (0431) 880-2320www.uni-kiel.de/fakultas/mathnat/

Ansprechpartner: Prof. Dr. F. TempsInstitut für Physikalische ChemieOlshausenstraße 4024118 KielTel.: (0431) 880 1702, -1703Fax: (0431) 880 1704E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. U. LüningOtto-Diels-Institut für OrganischeChemieOlshausenstraße 4024118 KielTel.: (0431) 880 2450Fax: (0431) 880 1558E-Mail: [email protected]

Universität zu KölnFachgruppe ChemieGreinstraße 450939 KölnTel.: (0221) 470-4391Fax: (0221) 470-6896www.uni-koeln.de/math-nat-fak

Universität KonstanzDekanat Chemie Universitätsstraße 10 78464 KonstanzTel.: (07531) 88-2594 Fax: (07531) 88-3898www.chemie.uni-konstanz.de/www/german/leitung.htm

Page 59: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

A N S C H R I F T E N

FA C H B E R E I C H E U N D FA K U LT Ä T E N F Ü R C H E M I E A N U N I V E R S I T Ä T E NFA C H B E R E I C H E U N D FA K U LT Ä T E N F Ü R C H E M I E A N U N I V E R S I T Ä T E N

A N S C H R I F T E N

117116

Universität LeipzigFakultät für Chemie undMineralogieDekanatJohannisallee 2904103 LeipzigTel.: (0341) 97 360 00Fax: (0341) 97 360 94www.uni-leipzig.de/chemie

Johannes Gutenberg-UniversitätMainzFachbereich Chemie, PharmazieundGeowissenschaftenJohann-Joachim-Becher-Weg 14 55128 Mainz

Ansprechpartner:Dr. EßmannTel.: (06131) 39-25996Fax: (06131) 39-23521E-Mail: [email protected]

Philipps-Universität MarburgDekanat Chemie Hans-Meerwein-Straße 35043 MarburgTel.: (06421) 28 25543Fax: (06421) 28 28917www.uni-marburg.de/fb15

Ansprechpartner:Prof. Dr. Bernd HarbrechtE-Mail: [email protected]

Ludwig-Maximilians-UniversitätMünchenFakultät für Chemie und PharmazieDepartment für Chemie undBiochemieStudentensekretariatButenandtstraße 5-13Haus F 81377 München-Großhadernwww.cup.uni-muenchen.de/studium/ch/index.php

Technische Universität MünchenDekanat der Fakultät für Chemie Lichtenbergstraße 4 85748 GarchingTel.: (089) 289-13001 Fax: (089) 289-14386www.ch.tum.de

Westfälische Wilhelms-Universität MünsterDekanat des Fachbereichs 12Chemie und PharmazieHittorfstraße 58 - 62 48149 MünsterTel.: (0251) 83-33013Fax: (0251) 83-33303 www.uni-muenster.de/Chemie

Carl von Ossietzky UniversitätOldenburgFakultät für Mathematik undNaturwissenschaftenGeschäftsstelleCarl-von-Ossietzky-Straße 9 - 1126129 OldenburgTel.: (0441) 798-3442Fax: (0441) 798-5601www.uni-oldenburg.de/fk5/index.html

Universität OsnabrückInstitut für Chemie Barbarastraße 7 49069 OsnabrückTel.: (0541) 969-2784Fax: (0541) 969-2405E-Mail: [email protected]

Universität PaderbornDekanat Fakultät fürNaturwissenschaftenWarburger Straße 100 33098 PaderbornTel.: (05251) 60-2678/-2679Fax: (05251) 60-3485www.chemie.uni-paderborn.de

Universität PotsdamMath.-Nat. Fakultät Karl-Liebknecht-Str. 24-25Haus 25 14476 GolmTel.: (0331) 977-2960Fax: (0331) 977-2097www.chem.uni-potsdam.de/index.html

Universität RegensburgFakultätsverwaltung Chemie und Pharmazie Universitätsstraße 31 93053 RegensburgTel.: (0941) 943-2557 Fax: (0941) 943-4275www.chemie.uni-regensburg.de/

Universität RostockInstitut für ChemieAlbert-Einstein-Straße 3a18059 RostockTel.: (0381) 498 6351Fax: (0381) 498 6352www.chemie.uni-rostock.deE-Mail: institut.chemie@uni-

rostock.de

Fachstudienberater:Dr. rer. nat. Jochen LehmannTel.: (0381) 498 6490E-Mail: jochen.lehmann@uni-

rostock.de

Universität des SaarlandesDekanat derNaturwissenschaftlich-Technischen Fakultät IIIGebäude C4.3Postfach 15 11 5066041 SaarbrückenTel.: (0681) 302-2400Fax: (0681) 302-3421E-Mail: [email protected]

saarland.dewww.uni-saarland.de/fak8/info-fakultaet

Ansprechpartner:Prof. Dr. Rolf HempelmannPhysikalische ChemieGebäude B2.2Tel.: (0681) 302-2473Fax: (0681) 302-4759E-Mail: [email protected]

saarland.de

Universität SiegenDekanat Chemie - BiologieAdolf-Reichwein-Straße 2 57068 SiegenTel.: (0271) 740-4116Fax: (0271) 740-2780www.uni-siegen.de/fb8

Universität Hohenheim(Stuttgart)Institut für Chemie 130 Garbenstr. 30 70593 StuttgartTel.: (0711) 459-22171Fax: (0711) 459-22951www.uni-hohenheim.de/i3v/00000700/00049041.htm

Universität StuttgartDekanat Chemie Pfaffenwaldring 55 70569 StuttgartTel.: (0711) 685 64584 Fax: (0711) 685 64045www.uni-stuttgart.de/chemie/

Ansprechpartnerin Dr. Gabriele HardtmannTe.: (0711) 685 64156E-Mail: [email protected]

stuttgart.de

Eberhard-Karls-UniversitätTübingenDekanat der Fakultät für Chemieund PharmazieAuf der Morgenstelle 872076 TübingenTel.: (07071) 2976413Fax: (07071) 295198www.uni-tuebingen.de/uni/c14

Universität UlmDekanat der Fakultät für NaturwissenschaftAlbert-Einstein-Allee 1189069 Ulm Tel.: (0731) 50-22030 Fax: (0731) 50-22037www.chemie.uni-ulm.de

Universität Witten-HerdeckeFakultät für BiowissenschaftenStockumer Straße 1058448 WittenTel.: (02302) 926 140Fax: (02302) 926 117www.uni-wh.de/biowiss/index.html

Universität WürzburgFakultät für Chemie undPharmazie Dekanat Am Hubland 97074 WürzburgTel.: (0931) 888 5365Fax: (0931) 888 4607www.chemie.uni-wuerzburg.de

Bergische Universität WuppertalFachbereich Mathematik und NaturwissenschaftenGaußstraße 20 42097 WuppertalTel.: (0202) 439 3986Fax.: (0202) 439-3983www.chemie.uni-wuppertal.de

Page 60: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

A N S C H R I F T E N

S T U D I E N G A N G B I O C H E M I ES T U D I E N G A N G B I O C H E M I E

A N S C H R I F T E N

119118

Prof. Dr. G. KraussUniversität BayreuthFakultät für Biologie, Chemie &GeowissenschaftenUniversitätstr. 3095447 BayreuthE-Mail: gerhard.krauss@uni-

bayreuth.de

Anschrift der Zulassungsstelle:Universität BayreuthStudentenkanzleiUniversitätsstr. 3095447 Bayreuth

Prof. Dr. W. SaengerFreie Universität BerlinInstitut für KristallographieTakustr. 614195 BerlinTel.: (030) 8385 3412Fax: (030) 8385 6702E-Mail: saenger@chemie.

fu-berlin.de

Anschrift der Zulassungsstelle:Freie Universität BerlinZulassungsbüro Iltisstr. 1, 14195 Berlin

Prof. Dr. Jürgen FreyUniversität BielefeldInst. f. BiochemiePostfach 10013133501 Bielefeld

Anschrift der Zulassungsstelle:StudierendensekretariatUniversität BielefeldPostfach 10013133501 Bielefeld

Prof. Dr. Rolf HeumannRuhr-Universität BochumMolekulare Neurobiochemie NC 744780 BochumTel.: (0234) 700 4230Fax: (0234) 709 4105E-Mail: rolf.heumann@ruhr-

uni-bochum.de

Anschrift der Zulassungsstelle:ZulassungsstelleRuhr-Universität Bochum44780 Bochum

Prof. Dr. Bernd LudwigGeschäftsführender Direktor desInstituts für BiochemieJohann-Wolfgang-Goethe-UniversitätBiozentrum NiederurselMarie-Curie-Str. 960439 Frankfurt/MainTel.: (069) 798 292 37Fax: (069) 798 292 44E-Mail: [email protected]

Anschrift der Zulassungsstelle:Studentensekretariat derJW Goethe-UniversitätPostfach 11193260054 Frankfurt/Main

Prof. Dr. Uwe BornscheuerErnst Moritz Arndt-UniversitätInst. f. Chemie & BiochemieSoldmannstr. 1617487 GreifswaldE-Mail: [email protected]

greifswald.de

Anschrift der Zulassungsstelle:Studentensekretariat derErnst Moritz Arndt-UniversitätGreifswaldDomstr. 1117487 Greifswald

Prof. Dr. Renate Ulbrich-HofmannMartin Luther-Universität Halle-WittenbergKurt Mothes-Str. 306120 HalleTel.: (0345) 552 4864Fax: (0345) 552 7303E-Mail: ulbrich-hofmann@bio

chemtech.uni-halle.de

Anschrift der Zulassungsstelle:Martin Luther-Universität Halle-WittenbergZentrale UniversitätsverwaltungAbteilung I Referat 1/ImmatrikulationsamtKurt Mothes-Str. 306120 Halle

Prof. Dr. Georg MayrUniversität HamburgInstitut f. Medizin. Biochemie &MolekularbiologieUniversitätsklinikum HH-EppendorfMartinistr. 5220246 HamburgE-Mail: [email protected]

Anschrift der Zulassungsstelle:Zentrum für StudierendeUniversität HamburgEdmund Siemers-Allee 120146 Hamburg

Prof. Dr. Jürgen AlvesMedizinische HochschuleHannoverInstitut für BiophysikalischeChemie, OE 4350Carl-Neuberg-Str. 130625 HannoverGel.: (0511) 532 3703Fax: (0511) 532 5966E-Mail: [email protected]

Anschrift der Zulassungsstelle:Der PräsidentUniversität HannoverWelfengarten 130167 Hannover

UNIVERSITÄTEN, ANSPRECHPARTNER UND ZULASSUNGSSTELLE FÜR DEN STUDIENGANG BIOCHEMIE

Prof. Dr. Thorsten HeinzelFriedrich-Schiller-UniversitätJenaInstitut für Biochemie undBiophysikPhilosophenweg 1207743 JenaTel.: (03641) 949 350Fax: (03641) 949 352E-Mail: [email protected]

Anschrift der Zulassungsstelle:Studentensekretariat derFriedrich Schiller-Universität JenaFürstengraben 107743 Jena

Prof. Dr. Ulf-Peter HansenChristian-Alberechts-Universitätzu KielZentrum für Biochemie undMolekularbiologieLeibnizstr. 1124118 KielTel.: (0431) 880 3960Fax: (0431) 880 3943E-Mail: [email protected]

Anschrift der Zulassungsstelle:Christian Albrechts-Universität zuKielOlshausenstr. 4024098 Kiel

Prof. Dr. Annette G. Beck-SickingerUniversität LeipzigFakultät für Biowissenschaften,Pharmazie & PsychologieTalstr. 3504103 LeipzigTel.: (0341) 97 36 990E-Mail: beck-sickinger@rz.

uni-leipzig.de

Anschrift der Zulassungsstelle:StudentensekretariatGoethestr. 604109 Leipzig

Prof. Dr. Johannes BuchnerTechnische Universität MünchenLichtenbergstr. 485747 GarchingE-Mail: [email protected]

Anschrift der Zulassungsstelle:Fakultät für ChemieTU MünchenLichtenbergstr. 485747 Garching

Prof. Dr. Frieder W. SchellerUniversität PotsdamAnalytische Biochemiec/o Max-Delbrück-Centrum fürMolekulare MedizinRobert-Rössle-Str. 1013122 Berlin-BuchTel.: (030) 9489 3681Fax: (030) 9489 3322E-Mail: [email protected]

Anschrift der Zulassungsstelle:Mathematisch-Naturwissenschaftliche FakultätUniversität PotsdamAm Neuen Palais 1014469 Potsdam

Prof. Dr. Manfred SumperUniversität RegensburgUniversitätsstr. 3193053 RegensburgTel.: (0941) 9432 2832 (Sekr.)E-Mail: Manfred.Sumper@uni-

regensburg.de

Anschrift der Zulassungsstelle:StudentenkanzleiUniversität RegensburgUniversitätsstr. 3193053 Regensburg

Prof. Dr. Bernd HamprechtUniversität TübingenHoppe-Seyler-Str. 472076 TübingenE-Mail: bernd.hamprecht@uni-

tuebingen.de

Anschrift der Zulassungsstelle:Manfred BeierlStudentenangelegenheitenZentrale VerwaltungUniversität TübingenWilhelmstr. 572074 Tübingen

Prof. Dr. Wolfgang WintermeyerUniversität Witten/HerdeckeFakultät für AngewandteNaturwissenschftenStockumer Str. 1058453 WittenE-Mail: [email protected] (Sekr.)

Anschrift der Zulassungsstelle:Universität Witten/HerdeckeFakultät für BiowissenschaftenDekanat58448 Witten

Page 61: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

A N S C H R I F T E N

F A C H B E R E I C H E F Ü R C H E M I E A N F A C H H O C H S C H U L E NF A C H B E R E I C H E F Ü R C H E M I E A N F A C H H O C H S C H U L E N

A N S C H R I F T E N

121120

Fachhochschule AachenStandort JülichFachbereich AngewandteNaturwissenschaften und TechnikGinsterweg 152428 JülichTel.: (0241) 6009-50Fax: (0241) 6009-53199www.chemie.fh-aachen.de/

Hochschule AalenChemie SekretariatBeethovenstraße 1 73430 AalenTel.: (07361) 576-2283 Fax: (07361) 576-2315www.htw-aalen.de

Technische FachhochschuleBerlin (TFH)Fachbereich II, Mathematitk –Physik – ChemieLuxemburger Straße 10 13353 BerlinTel.: (030) 4504-2215 (Dekanat)Fax: (030) 4504-2011www.tfh-berlin.de/studium/fbii/index.htm

Fachhochschule BingenBiotechnologie, VerfahrenstechnikBerlinstraße 10955411 BingenTel.: (06721) 409-434Fax: (06721) 409-112www.fh-bingen.de

Hochschule Darmstadt University of Applied SciencesFachbereich Chemie undBiotechnologieHochschulstraße 2 64289 DarmstadtE-Mail: [email protected]

Hochschule für Technik und Wirtschaft DresdenFB Maschinenbau/VerfahrenstechnikStG ChemieingenieurwesenFriedrich-List-Platz 1 01069 DresdenTel.: (0351) 462-3275Fax: (0351) 462-2177www.htw-dresden.de/mb/chem.htm

Hochschule EsslingenFakultät AngewandteNaturwissenschaftenStudiengangChemieingenieurwesen/Farbe-Lack-UmweltKanalstraße 33 73728 EsslingenTel.: (0711) 397-3501 Fax: (0711) 397-3502E-Mail: [email protected]

Fachhochschule GelsenkirchenFachbereich AngewandteNaturwissenschaftenStandort RecklinghausenAugust-Schmidt-Ring 1045665 RecklinghausenTel.: (02361/915-443)Fax: (02361/915-499)www.fan.re.fh-gelsenkirchen.de

Europa FachhochschuleFreseniusUniversity of Applied SciencesFachbereich Chemie und BiologieLimburger Straße 2 65510 IdsteinTel.: (06126) 9352-0 Fax: (06126) 9352-10www.fh-fresenius.de

Naturwissenschaftlich-Technische AkademieProf. Dr. Grübler gGmbHstaatl. anerkannte Fachhochschuleund BerufskollegsSeidenstraße 12-35 88316 Isny/AllgäuTel.: (07562) 9707-0 Fax: (07562) 9707-71www.nta-isny.de

Ansprechpartner:Prof. Dr. Kurt GrillenbergerDekan des FB ChemieE-Mail: [email protected]

Fachhochschule KaiserslauternCampus PirmasensFachbereich Angewandte Logistikund PolymerwissenschaftenCarl-Schurz-Str. 10 - 1666953 Pirmasens Tel.: (06331) 2483-10(Studiensekretariat, Frau Staudter)Fax: (06331) 2483-44www.fh-kl.de/pirmasens

Fachhochschule Lippe undHöxterStandort LemgoLiebigstraße 8732657 LemgoTel.: (05261) 702-0Fax: (05261) 702-222www.fh-luh.de

Fachhochschule LübeckAngewandte Naturwissenschaften Mönkhofer Weg 23923562 LübeckTel.: (0451) 300 5017Fax: (0451) 300 5235www.fh-luebeck.deAnsprechpartner:Prof. Dr. P. Swidersky

Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)Institut für Chemie/Pharmatechnik Breitscheidstr. 239114 MagdeburgTel.: (0391) 88-64232 Fax: (0391) 88-64234www.chemie.hs-magdeburg.de/icp/index.html

Hochschule MannheimFakultät für Biotechnologie Windeckstraße 110 68163 MannheimTel.: (0621) 292-6428/-6402Fax: (0621) 292-6427www.biotech.hs-mannheim.de

Hochschule MannheimFakultät für Verfahrens- undChemietechnikWindeckstraße 11068163 MannheimTel.: (0621) 292-6424/-6568Fax: (0621) 292-6555www.che.hs-mannheim.de

Hochschule Merseburg (FH)Fachbereich Ingenieur- undNaturwissenschaftenGeusaer Straße 06217 MerseburgTel.: (03461) 46-2190 Fax: (03461) 46-2192www.inw.hs-merseburg.de

Fachhochschule MünsterDekanat Chemieingenieurwesen Stegerwaldstraße 39 48565 SteinfurtTel.: (02551) 962-193 Fax: (02551) 962-711www.fh-muenster.de/FB1

Hochschule NiederrheinFachbereich Chemie Frankenring 20 47798 Krefeld Tel.: (02151) 822 4011Fax: (02151) 822 4013www.hs-niederrhein.de/fb01

Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule NürnbergFachbereich Angewandte Chemie Keßlerplatz 12 90489 NürnbergTel.: (0911) 5880-1260

(Frau Horner, Frau Müller)Fax: (0911) 5880-5139E-Mail: Anna.Horner@th-

nuernberg.dewww.fh-nuernberg.de/tc

Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/WilhelmshavenStudienort EmdenFachbereich Technik – Abteilung Naturwissenschaftliche TechnikConstantiaplatz 4 26723 EmdenTel.: (04921) 807-1591Fax: (04921) 807-1593www.technik-emden.de

Ansprechpartnerin:Studienberaterin Ute JanßenE-Mail: [email protected]

Hochschule ReutlingenHochschule für Technik undWirtschaftFakultät Angewandte Chemie Alteburgstraße 15072762 ReutlingenTel.: (07121) 271-2001Fax: (07121) 271-1101E-Mail: [email protected]

Fachhochschule Bonn-Rhein-SiegFachbereich AngewandteNaturwissenschaften Standort Rheinbach von-Liebig-Straße 2053359 Rheinbachwww.fb05.fh-bonn-rhein-sieg.de

Fachhochschule LausitzFachbereich Bio-, Chemie- undVerfahrenstechnikGroßenhainer Straße 57 01968 SenftenbergTel.: (03573) 85-801 Fax: (03573) 85 809www.fh-lausitz.de

Hochschule Zittau/GörlitzFachbereich Mathematik/NaturwissenschaftenTheodor-Körner-Allee 1602763 ZittauTel.: (03583) 611755

(Sekretariat) (03583) 611713 (Studiengangs-verantwortlicher)

Fax: (03583) 611740www.cmsweb.hs-zigr.de/de/index.html

Page 62: CHEMIE · CHEMIE STUDIEREN VORWORT 5 Liebe Leserin, lieber Leser! diese Broschüre rich-tet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, die in nächs-

F A C H B E R E I C H E F Ü R C H E M I E U N D C H E M I E D I D A K T I K A N P Ä D A G O G I S C H E N H O C H S C H U L E N

Pädagogische HochschuleFreiburgKunzenweg 2179117 FreiburgTel.: (0761) 682-307Fax: (0761) 682-389www.ph-freiburg.de/naturwi/institut.htm

Pädagogische HochschuleHeidelbergFachbereich ChemieKeplerstraße 8769120 HeidelbergTel.: (06621) 447-300Fax: (06221) 447-487www.ph-heidelberg.de/org/chemie

Ansprechpartner:Prof. Dr. Michael SchalliesE-Mail: [email protected]

Universität Koblenz-LandauInstitut für IntegrierteNaturwissenschaftenAbteilung ChemieUniversitätsstraße 156070 KoblenzTel.: (0261) 287-2250Fax: (0261) 287-2251www.uni-koblenz.de/fb3

Pädagogische Hochschule LudwigsburgInstitut für Naturwissenschaftenund TechnikReuteallee 46 71634 LudwigsburgTel.: (07141) 140-334Fax: (07141) 140-740www.ph-ludwigsburg.de

Pädagogische Hochschule Schwäbisch GmündFakultät II Oberbettringer Straße 200 73525 Schwäbisch GmündTel.: (07171) 983-243Fax: (07171) 983-371www.ph-gmuend.de

Pädagogische Hochschule WeingartenChemie und Didaktik der ChemieKirchplatz 2 88250 WeingartenTel.: (0751) 501-8346Fax: (0751) 501-58346www.ph-weingarten.de/chemie/

A N S C H R I F T E N

122

Ich möchte stud

entisches Mitglied

für nur 2,50 Euro p

ro Monat (30 E

uro Jahresbeitrag) w

erden. B

itte kreuzen Sie O

ption1 od

er Op

tion 2 an:

Op

tion 1:Ja, ich nehm

e die stud

entische GD

Ch-VA

A-D

op

pelm

itglied

schaft wahr. D

iese ist für mich m

it keinen zusätzlichen Kosten verb

unden.

Die VA

A-M

itgliedschaft für S

tudierend

e ist in dem

Mitglied

sbeitrag zur G

DC

h in Höhe von 30 E

uro enthalten. Dies änd

ert sich erst mit d

er B

eendigung m

eines Stud

iums – sp

ätestens mit d

er Vollendung d

es 32. Lebensjahres – und

dem

Üb

ergang zum G

DC

h-VAA

-Jungmitglied

. D

er Jahresbeitrag für G

DC

h-VAA

-Jungmitglied

er beträgt 100 E

uro und enthält alle Leistungen b

eider O

rganisationen (200 Euro Jahresb

eitrag als ord

entliches Mitglied

nach einer Frist von zwei Jahren im

Anschluss an d

ie Jungmitglied

schaft).

od

er

Op

tion 2:Ja, ich nehm

e die G

DC

h-Mitg

liedschaft w

ahr.

Dem

Antrag hab

e ich eine gültige Stud

ienbescheinigung

beigefügt.

Als G

DC

h-Mitglied

erkläre ich mich m

it dem

G

DC

h-Verhaltenskodex einverstand

en (w

ww

.gdch.d

e/kodex).

Gesellschaft D

eutscher Chem

ikerM

itgliederS

erviceP

ostfach 90 04 40

60444 Frankfurt am M

ain

Vorname

Nam

e

Geb

urtsdatum

G

eburtsort

Straße/H

ausnumm

er

PLZ

O

rt

E-M

ail

Tel-Nr.

Universität od

er Hochschule

Stud

ienfach

Nach E

ingang des vollständ

ig ausgefüllten Formulars zzgl. S

tudien-

bescheinigung erhalten S

ie die U

nterlagen zur Bestätigung Ihrer M

itglied-

schaft und zur „G

lasbruchversicherung“ (stud

entische Diensthaftp

flicht) sow

ie Ihr exklusives Starter-K

it für Stud

ierende inkl. Z

ugangsdaten zu

MP

P O

nline.

So

sichern Sie sich Ihre Vo

rteile: Send

en Sie uns d

as ausgefüllte und

unterschriebene Fo

rmular zusam

men

mit einer S

tudienb

escheinung p

er Brief zu, o

der p

er Fax an 069 – 7917 374. Od

er Sie nutzen b

equem

unter w

ww

.gd

ch.de/b

eitritt das p

raktische Online-B

eitrittsform

ular.

Frau H

err

Datum

U

nterschrift

Anschrift

Ich bin d

amit einverstand

en, dass m

eine Daten zu Z

wecken

der M

itgliederverw

altung und M

itgliederb

etreuung elektronisch gesp

eichert werd

en.

Bitte in D

ruckbuchstab

en ausfüllen.