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Christian OttoMohr zum150. Geburtstag - Otto von Guericke ... · Christian Otto Mohr wurde am8. Oktober 1835 in Wesselburen an der holsteinschen Nordseeküste geboren. Bereits mit

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Page 1: Christian OttoMohr zum150. Geburtstag - Otto von Guericke ... · Christian Otto Mohr wurde am8. Oktober 1835 in Wesselburen an der holsteinschen Nordseeküste geboren. Bereits mit

Christian Otto Mohr

zum 150. Geburtstag

Christian Otto Mohr wurde am 8. Oktober

1835 in Wesselburen an der holsteinschen

Nordseeküste geboren. Bereits mit 16 Jah-

ren nahm er ein Studium der Ingenieurwis-

senschaften an der Polytechnischen Schule

in Hannover auf. Im Anschluß an sein Stu-

dium wirkte er 10 Jahre als lngenieur-Assi-

stent in Lüneburg bei der Staatseisenbahn

und entwarf hier die erste Fachwerkbrücke

mit einfachem Dreieckaufbau. Bereits mit

25 Jahren wurde die Fachwelt durch seine

Arbeit über Durchlaufträger auf ihn auf-

merksam. .

1867 wurde Mohr als Professor für Techni-

sche Mechanik an das Polytechnikum in

Stuttgart berufen, wo er u. a. auch Trassie-

ren und Erdbau las. Sechs Jahre wirkte er in

Stuttgart. Seine Zuhörer waren von ihm bev

geistert, weil er „ihnen die Mechanik nicht

in der althergebrachten analytischen Form

darbot, sondern als Technische Mechanik

auf geometrischer Grundlage in meisterhaf-

tcr Form mit einer Fülle von Aufgaben aus

dem praktischen Leben”

Carl Bach und August Föppi waren eben-

falls seine Schüler und sahen in ihm ihren

besten Lehrer.

in diese Zeit fallen seine Arbeit zur Anwen-

dung der Einfluälinien und vor allem die

Darstellung der elastischen Linie als Seil-

Emu/e und die zeichnerische Ermittlung von

Trägheitsmomenten.

Jahre 1873 folgte Mohr einem Rufe an

die spätere Technische Hochschule nach

Dresden. Hier lehrte er zunächst Eisenbahn-

bau, Wasserbau und Graphostatik, und es

entstanden seine Veröffentlichungen zur

Theorie der Bogenfachwerke (1874), Theo-

rie des lFachwerks (1875), Theorie der Heiz—

nnd Eisenkonstruktionen (1877), Darstel-

lung des Spannungszustandes und des De-

formationszustandes (1882), Verteilung der

exzentrischen Druckbelastung eines Mauer-

werkkörpers (1883), Bestimmung und gra-

phische Darstellung von Trägheitsmomenten

ebener Flächen (1887), Berechnung des

Fachwerks mit starren Knotenverbindun-

gen (1893) u. a. m.

1894 wurde er Nachfolger von Gustav Zeu-

ner in der MechaniSchen Abteilung der TH

Dresden und unterwies in Technischer Me-

chanik und Festigkeitslehre. Aus dieser Zeit

seien die Arbeiten „Die Trägheitskräfte

einer Schubstange” (1855), „Beitrag zur

Geometrie der Massen” (1856) und vor al-

lem aber „Welche Umstände bedingen die

Elastizitätsgrenze und den Bruch eines Ma-

terials” (1900) genannt. In dieser letzten

Arbeit begründet Mohr seine Bruchhypo-

these für isotrope Stoffe.

Auch nach seinem Ausscheiden aus dem

Lehramt im Jahre 1900 war Mohr noch bis

zu seinem Tode am 3. Oktober 1918 wis-

senschaftlich aktiv. Er setzte sich mit den

Theorien von Coulomb und Rankine zum

Erddruck auseinander (1907/1910), besei-

tigte Bedenken englischer Ingenieure über

die in Deutschland üblichen Annahmen zum

Spannungszustand in Staumauem (1908),

widmete sich erneut der grafischen Zusam-

mensetzung und Zerlegung von räumlichen

Kräftegruppen (1911), berichtete über die

Scherfestigkeit des Betons (1911), stellte

knapp und übersichtlich wichtige Sätze der

Fachwerk- und Trägerlehre zusammen

(1916).

Nachdem seine Stuttgarter Schüler wesent-

liche Passagen seiner Vorlesungsreihe zusam-

mengestth und durch den Ingenieurverein

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am Polytechnikum Stuttgart 1878 unter

dem Titel. „Technische Mechanik” veröf-

fentlicht hatten, stellte Otto Mohr seine be-

deutsamsten Arbeiten selbst zusammen und

veröffentlichte sie 1906 unter der Über-

schrift „Abhandlungen aus dem Gebiete der

Technischen Mechanik”. Eine zweite Auf-

lage dieser Abhandlungen erschien im Jahre

1914, und zur Hundertjahrfeier der TH

Dresden im Jahre 1928 wurde von Kurt

Beyer eine dritte Auflage herausgegeben.

Für seine Verdienste wurde Mohr der Dok-

tor-Ingenieur ehrenhalber der Technischen

Hochschule Hannover verliehen, und er

wurde aus Anlaß seines 81. Geburtstages

zum „Wirklichen Geheimen Rat mit dem

Prädikat Exzellenz” ernannt [2

Heute, im Zeitalter der Informatik, wird die

„elastische Linie” natürlich nicht mehr

zeichnerisch ermittelt. Seine Idea der Inte-

gration einer Differentialgleichung vierter

Ordnung durch zweifache Anwendung des

Seileckverfahrens ist jedoch genial, und Wil-

helm Ritter schreibt „Selten wohl hat ein

so einfacher Gedanke so reiche Früchte ge-

zeitigt wie das Mohrsche Verfahren zum

Zeichnen der elastischen Linie” [1,

Nach wie vor aktuell sind Mohrs Arbeiten

zum Werkstoffverhalten, weil in ihnen An-

sätze zu finden sind, die das Festigkeitsver-

halten besser beschreiben als manche später

aufgestellte Hypothese.

Christian Mohr war ein 1ngenieur, der die

Technische Mechanik auf vielen Gebieten

durch sein Wirken bereichert hat, und noch

heute sind viele Begriffe mit seinem Namen

verbunden. Mohr war ein Praktiker mit ho-

hem theoretischem Wissen und Können, der

sich aber stets bemühte, die Probleme und

Methoden so aufzubereiten, dal5 sie von vie-

len Konstrukteuren erkannt und angewen-

det werden konnten.

l1 l Gehler, W.: Otto Mohr zum achtzig-

sten Geburtstag. Verlag von Wilhelm

Ernst und Sohn, Berlin 1916.

Gehler, W.: Otto Mohr. Zeitschrift

des Vereins Deutscher Ingenieure,

1918, S. 757. H_ Göldne,

[2]