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Coxibe sind eine gute Alternative zu konventionellen NSAR Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) sind bei den meisten Patienten mit rheuma- tischen Erkrankungen zur Entzündungs- hemmung und Schmerzlinderung unver- zichtbar. Coxibe sind in der Therapie genau- so wirksam wie traditionelle NSAR. Zudem verringern sie das Risiko für gastrointestina- le (GI) Läsionen deutlich, im oberen GI-Trakt laut Studien um mindestens 50%. Über die Hemmung der Cyclooxygenase (COX) 2 wird die Produktion von Prostaglan- din (PG) E2 verringert, das bei der Entste- hung von Fieber, Schmerzen und Entzün- dungen eine zentrale Rolle spielt. Rezepto- ren für PGE2 gibt es nicht nur peripher, sondern auch im zentralen Nervensystem. Prostaglandine bewirken eine zentrale Hy- peralgesie und tragen zur Schmerzchronifi- zierung bei, berichtete PD Dr. Andreas Hess aus Erlangen. Deshalb ist der frühzeitige Einsatz von NSAR wichtig, um diese zentra- len Schmerzprozesse zu unterbinden. „Spricht ein Patient auf ein NSAR ungenügend an, sollte ein anderes NSAR versucht werden“, erläuterte Prof. Peter Kern, Rheumatologe am Klinikum Fulda. Dieses Vorgehen führt häufig zum Erfolg, wie eine Multicenterstu- die bei 500 Arthrosepatienten belegt, die unter der Therapie mit NSAR oder anderen Analgetika in der visuellen Analogskala im- mer noch eine Schmerzintensität ≥ 40 mm angegeben hatten (Score von 0–100 mm). Die Patienten wurden ohne Auswaschphase auf eine vierwöchige Therapie mit Etoricoxib (Arcoxia®) 60 mg einmal täglich umgestellt. Unter der geänderten Medikation berichte- ten mehr als 50% der Patienten über eine klinische relevante Schmerzlinderung (≥ 30%). Außerdem verringerten sich Einschrän- kungen bei körperlichen Alltagsaktivitäten [Lin HY et al., Int J Rheum Dis 2010]. Bringt auch ein NSAR-Wechsel dem Patien- ten nicht die erhoffte Besserung, sollte eine kombinierte Therapie begonnen werden, zum Beispiel ergänzt durch die additive Gabe von Opiaten. Roland Fath Interdisziplinäres Forum für Orthopädie und Rheumatologie; Berlin, 1./2. März 2013, Veranstalter: MSD, Sharp & Dohme S1-Leitlinie zur rheumatoiden Arthritis: Biologika früher einsetzen Nicht bei allen Patienten mit rheumatoi- der Arthritis (RA) lässt sich mit klassischen Basistherapeutika allein eine ausreichende Besserung erzielen. In solchen Fällen profi- tieren die Patienten vom frühzeitigen Wech- sel auf ein Biologikum. Diese Empfehlung unterstützten alle 22 Experten, die an der Erstellung der aktuellen S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) beteiligt waren [Z Rheumatol 2012; 71: 592–603]. In der geschilderten Konstellation können alle derzeit verfügbaren Biologika einge- setzt werden, wobei sich die Auswahl nach den individuellen Faktoren des Patienten richten sollte. Wenn möglich, sollen die Biologika mit Methotrexat (MTX) kombi- niert werden. Kann MTX wegen Unwirksam- keit oder Unverträglichkeit bei einem RA- Patienten nicht eingesetzt werden, wird für eine Biologika-Monotherapie Tocilizumab (RoActemra®) empfohlen. „Nach der aktuel- len Studienlage hat Tocilizumab innerhalb der Gruppe der zur Monotherapie zugelas- senen Biologika die beste Wirksamkeit“, kommentierte Prof. Klaus Krüger, niederge- lassener Rheumatologe aus München, die Entscheidung des Expertengremiums. So zeigten die Ergebnisse der doppelblin- den ACT-RAY-Studie (Tocilizumab plus Me- thotrexate vs. Tocilizumab plus Placebo in Patients with Active Rheumatoid Arthritis despite prior Methotrexate), dass Tocili- zumab nach 24 sowie 52 Wochen in Kombi- nations- und in Monotherapie vergleichbar gut wirkt. Darüber hinaus konnte in der der Head-to-Head-Studie ADACTA im direkten Vergleich mit Adalimumab für eine Mono- therapie mit Tocilizumab eine signifikant bessere Wirksamkeit belegt werden. Der neue Therapiealgorithmus erleichtere Ärzten die patientenorientierte Therapie- planung, so Krüger. Die Behandlung könne frühzeitig auf das individuelle Krankheits- bild jedes Patienten angepasst werden. Vorrangig sei dabei das Erreichen einer Re- mission oder zumindest einer möglichst niedrigen Krankheitsaktivität. Dr. Susanne Heinzl Presse-Workshop „Aktuelle S1-Leitlinie – Neue Rolle von RoActemra® in der Mono- und Kombinationstherapie?“ Frankfurt/M., 6. Dezember 2012; Veranstalter: Roche Pharma & Chugai Endoprothesen mit antiallergener Oberflächenmodifikation Die antiallergene Oberflächenmodifikation PorEx® ist eine Option für Patienten, die eine Knieendoprothese benötigen und bei denen der Verdacht auf eine Metallhy- persensibilität besteht. Die Oberflächenmodifikation enthält nur die als antiallergen bekannten Elemente Titan und Niob, aber kein Chrom oder Nickel. Die Abgabe aller- gisierender Ionen ist um 95% reduziert. Neben der großen Härte, der Biokompatibili- tät, der erhöhten Korrosionsbeständigkeit und dem Verschleißschutz, zeichnet sich PorEx® durch ausgeprägte Haft- und hohe Ermüdungsfestigkeit aus. Erhältlich ist die antiallergene Oberflächenmodifikation für den LINK® GEMINI® SL® Knie-Oberflächenersatz und das LINK® Endo-Modell® unikondylärer Schlitten. Für alle geeigneten weiteren LINK-Implantate kann die Oberflächenmodifikation als Sonder- anfertigung bezogen werden. Für Patienten, die hypersensitiv auf Knochenzement reagieren, bietet LINK die Oberfläche PorEx-C® als Sonderanfertigung zur zementfrei- en Verankerung an. gs Nach Informationen der Waldemar Link GmbH & Co. KG ORTHOPÄDIE & RHEUMA 2013; 16 (3) 63 Pharmaforum

Coxibe sind eine gute Alternative zu konventionellen NSAR

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Coxibe sind eine gute Alternative zu konventionellen NSAR

— Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) sind bei den meisten Patienten mit rheuma-tischen Erkrankungen zur Entzündungs-hemmung und Schmerzlinderung unver-zichtbar. Coxibe sind in der Therapie genau-so wirksam wie traditionelle NSAR. Zudem verringern sie das Risiko für gastrointestina-le (GI) Läsionen deutlich, im oberen GI-Trakt laut Studien um mindestens 50%.Über die Hemmung der Cyclooxygenase (COX) 2 wird die Produktion von Prostaglan-din (PG) E2 verringert, das bei der Entste-hung von Fieber, Schmerzen und Entzün-dungen eine zentrale Rolle spielt. Rezepto-ren für PGE2 gibt es nicht nur peripher, sondern auch im zentralen Nervensystem. Prostaglandine bewirken eine zentrale Hy-peralgesie und tragen zur Schmerzchroni�-zierung bei, berichtete PD Dr. Andreas Hess aus Erlangen. Deshalb ist der frühzeitige Einsatz von NSAR wichtig, um diese zentra-len Schmerzprozesse zu unterbinden.

„Spricht ein Patient auf ein NSAR ungenügend an, sollte ein anderes NSAR versucht werden“, erläuterte Prof. Peter Kern, Rheumatologe am Klinikum Fulda. Dieses Vorgehen führt häu�g zum Erfolg, wie eine Multicenterstu-die bei 500 Arthrosepatienten belegt, die unter der Therapie mit NSAR oder anderen Analgetika in der visuellen Analogskala im-mer noch eine Schmerzintensität ≥ 40 mm angegeben hatten (Score von 0–100 mm).

Die Patienten wurden ohne Auswaschphase auf eine vierwöchige Therapie mit Etoricoxib (Arcoxia®) 60 mg einmal täglich umgestellt. Unter der geänderten Medikation berichte-ten mehr als 50% der Patienten über eine klinische relevante Schmerzlinderung (≥ 30%). Außerdem verringerten sich Einschrän-kungen bei körperlichen Alltagsaktivitäten [Lin HY et al., Int J Rheum Dis 2010].

Bringt auch ein NSAR-Wechsel dem Patien-ten nicht die erho�te Besserung, sollte eine kombinierte Therapie begonnen werden, zum Beispiel ergänzt durch die additive Gabe von Opiaten. Roland Fath

Interdisziplinäres Forum für Orthopädie und Rheumatologie; Berlin, 1./2. März 2013, Veranstalter: MSD, Sharp & Dohme

S1-Leitlinie zur rheumatoiden Arthritis: Biologika früher einsetzen — Nicht bei allen Patienten mit rheumatoi-

der Arthritis (RA) lässt sich mit klassischen Basistherapeutika allein eine ausreichende Besserung erzielen. In solchen Fällen pro�-tieren die Patienten vom frühzeitigen Wech-sel auf ein Biologikum. Diese Empfehlung unterstützten alle 22 Experten, die an der Erstellung der aktuellen S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) beteiligt waren [Z Rheumatol 2012; 71: 592–603]. In der geschilderten Konstellation können alle derzeit verfügbaren Biologika einge-setzt werden, wobei sich die Auswahl nach den individuellen Faktoren des Patienten richten sollte. Wenn möglich, sollen die Biologika mit Methotrexat (MTX) kombi-niert werden. Kann MTX wegen Unwirksam-

keit oder Unverträglichkeit bei einem RA-Patienten nicht eingesetzt werden, wird für eine Biologika-Monotherapie Tocilizumab (RoActemra®) empfohlen. „Nach der aktuel-len Studienlage hat Tocilizumab innerhalb der Gruppe der zur Monotherapie zugelas-senen Biologika die beste Wirksamkeit“, kommentierte Prof. Klaus Krüger, niederge-lassener Rheumatologe aus München, die Entscheidung des Expertengremiums.So zeigten die Ergebnisse der doppelblin-den ACT-RAY-Studie (Tocilizumab plus Me-thotrexate vs. Tocilizumab plus Placebo in Patients with Active Rheumatoid Arthritis despite prior Methotrexate), dass Tocili-zumab nach 24 sowie 52 Wochen in Kombi-nations- und in Monotherapie vergleichbar gut wirkt. Darüber hinaus konnte in der der

Head-to-Head-Studie ADACTA im direkten Vergleich mit Adalimumab für eine Mono-therapie mit Tocilizumab eine signi�kant bessere Wirksamkeit belegt werden.Der neue Therapiealgorithmus erleichtere Ärzten die patientenorientierte Therapie-planung, so Krüger. Die Behandlung könne frühzeitig auf das individuelle Krankheits-bild jedes Patienten angepasst werden. Vorrangig sei dabei das Erreichen einer Re-mission oder zumindest einer möglichst niedrigen Krankheitsaktivität. Dr. Susanne Heinzl

Presse-Workshop „Aktuelle S1-Leitlinie – Neue Rolle von RoActemra® in der Mono- und Kombinationstherapie?“ Frankfurt/M., 6. Dezember 2012; Veranstalter: Roche Pharma & Chugai

Endoprothesen mit antiallergener Ober�ächenmodi�kation

— Die antiallergene Ober�ächenmodi�kation PorEx® ist eine Option für Patienten, die eine Knieendoprothese benötigen und bei denen der Verdacht auf eine Metallhy-persensibilität besteht. Die Ober�ächenmodi�kation enthält nur die als antiallergen bekannten Elemente Titan und Niob, aber kein Chrom oder Nickel. Die Abgabe aller-gisierender Ionen ist um 95% reduziert. Neben der großen Härte, der Biokompatibili-tät, der erhöhten Korrosionsbeständigkeit und dem Verschleißschutz, zeichnet sich PorEx® durch ausgeprägte Haft- und hohe Ermüdungsfestigkeit aus. Erhältlich ist die antiallergene Ober�ächenmodi�kation für den LINK® GEMINI® SL® Knie-Ober�ächenersatz und das LINK® Endo-Modell® unikondylärer Schlitten. Für alle geeigneten weiteren LINK-Implantate kann die Ober�ächenmodi�kation als Sonder-anfertigung bezogen werden. Für Patienten, die hypersensitiv auf Knochenzement reagieren, bietet LINK die Ober�äche PorEx-C® als Sonderanfertigung zur zementfrei-en Verankerung an. gs

Nach Informationen der Waldemar Link GmbH & Co. KG

ORTHOPÄDIE & RHEUMA 2013; 16 (3) 63

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