8
Beim jüngsten a3GAST-Expertenforum wur- de ein im besten Sinn des Wortes „beweg- tes“ Programm geboten. Ein kleiner Ausflug in die Psychologie, in das Unterbewusstsein der Gäste war angesagt. Jedoch garniert mit einer Vielzahl an Beispielen, kulinarischen Kostproben, einer Gin-Degustation und flot- ten Testfahrten mit E-Scootern. Andrea Postl, die Organisatorin des Abends, hatte im Vorfeld keine leichte Aufgabe zu be- wältigen. Galt es doch, vielerlei Wünsche und Anforderungen zu koordinieren. Der Bo- gen reichte dabei von der Wahl der Location über die Feinabstimmung der Einladungs- liste bis hin zur Bereitstellung der Give- Aways für die Gäste. Gleich vorweg: Die Auswahl der Location war goldrichtig! NH- Hoteldirektor Dominic Schmid und sein Team leisteten hervorragende Arbeit, sämt- liche Aufgaben wurden perfekt, prompt und höchst professionell erledigt. An dieser Stel- le nochmals ein herzliches Dankeschön! „Hinter jedem Produkt, hinter jeder Marke, steckt eine Botschaft, eine Philosophie. Die entsprechende Kommunikation dafür erfolgt über die Verpackung, deren Material, die Far- be, das Design“, so der Beginn des Referates von Doris Wallner-Bösmüller. Wie dies in der 30 a3 EXPERTENFORUM | 10/2015 Culinary Code Innovative Wege der Foodinszenierung: Ob sich ein Gericht gut verkauft, ist nicht allein von der Qualität abhängig. Entscheidend sind auch Faktoren wie Design, Prä- sentation und Namensgebung – darüber referierten Verpackungs-Spezialistin Doris Wallner-Bösmüller und Salomon FoodWorld-Manager Denis Gasparac. Hoteldirektor Dominic Schmid (Mitte) und sein Team © lichtstark

Culinary Code · 2015-11-11 · 30 a3 EXPERTENFORUM | 10/2015 Culinary Code ... Männer und Frauen würden Form und Farbe einer ... ger in Europa Hitburger 125 im Eat the Ball-Puck,

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Culinary Code · 2015-11-11 · 30 a3 EXPERTENFORUM | 10/2015 Culinary Code ... Männer und Frauen würden Form und Farbe einer ... ger in Europa Hitburger 125 im Eat the Ball-Puck,

Beim jüngsten a3GAST-Expertenforum wur-de ein im besten Sinn des Wortes „beweg-tes“ Programm geboten. Ein kleiner Ausflugin die Psychologie, in das Unterbewusstseinder Gäste war angesagt. Jedoch garniert miteiner Vielzahl an Beispielen, kulinarischenKostproben, einer Gin-Degustation und flot-ten Testfahrten mit E-Scootern.

Andrea Postl, die Organisatorin des Abends,hatte im Vorfeld keine leichte Aufgabe zu be-wältigen. Galt es doch, vielerlei Wünscheund Anforderungen zu koordinieren. Der Bo-gen reichte dabei von der Wahl der Locationüber die Feinabstimmung der Einladungs -

liste bis hin zur Bereitstellung der Give-Aways für die Gäste. Gleich vorweg: Die Auswahl der Location war goldrichtig! NH-Hoteldirektor Dominic Schmid und seinTeam leisteten hervorragende Arbeit, sämt-liche Aufgaben wurden perfekt, prompt undhöchst professionell erledigt. An dieser Stel-le nochmals ein herzliches Dankeschön!

„Hinter jedem Produkt, hinter jeder Marke,steckt eine Botschaft, eine Philosophie. Dieentsprechende Kommunikation dafür erfolgtüber die Verpackung, deren Material, die Far-be, das Design“, so der Beginn des Referatesvon Doris Wallner-Bösmüller. Wie dies in der

30 a3 EXPERTENFORUM | 10/2015

Culinary CodeInnovative Wege der Foodinszenierung: Ob sich ein Gericht gut verkauft, ist nichtallein von der Qualität abhängig. Entscheidend sind auch Faktoren wie Design, Prä-sentation und Namensgebung – darüber referierten Verpackungs-Spezialistin DorisWallner-Bösmüller und Salomon FoodWorld-Manager Denis Gasparac.

Hoteldirektor Dominic Schmid (Mitte) und sein Team ©

lich

tsta

rk

_ _ _ _

Page 2: Culinary Code · 2015-11-11 · 30 a3 EXPERTENFORUM | 10/2015 Culinary Code ... Männer und Frauen würden Form und Farbe einer ... ger in Europa Hitburger 125 im Eat the Ball-Puck,

Praxis funktioniert, zeigte sie sofort mit Bei-spielen aus der Praxis. Das Design der Coca-Cola-Flasche ist unverwechselbar, ebensodie Verpackung von Toblerone. Kann man ei-ne Marke bereits allein an der Farbe erken-nen? Ja, selbstverständlich, Nivea-Blau etwa,oder die Farben von Pepsi Cola, Microsoftoder das Langenscheidt-Gelb.

Zum Material einer Verpackung: Was be-rührt wird, erzeugt eine emotionale Bin-dung. Je digitaler der Alltag wird, desto

mehr benötigt man das Berühren, das Füh-len, die haptische Wahrnehmung, sie trägtoft wesentlich zur Kaufentscheidung bei.Beim Unternehmen Bösmüller Print Ma-nagement setzt man dabei gezielt auf Pa-pier beziehungsweise Karton.

Allein die Auswahl des Verpackungsmaterialsträgt bereits wesentlich zum Imagetransfereines Produktes bei. So wird ein silbrig glän-zender Karton mit Wellenprofil als „ver-schwenderisch“ oder „genießerisch“ ebenso

31a3 EXPERTENFORUM | 10/2015

Bei der Verpackungzu sparenist völliger Käse ...... also betrachten wir bei Bösmüller Verpackungen nicht als bloße Notwendigkeit, sondern als formgebende Basis für Markenbotschaften. Ihre Ideen, perfekt in Szenegesetzt, machen am Markt den Eindruck, der Menschen für Ihr Produkt begeistert. Lassen Sie sich unsere viel- fältigen Möglichkeiten präsentieren, wir freuen uns aufein persönliches Gespräch.

Druckerei Bösmüller. Kompetenz, die überzeugt.www.boesmueller.at

Bereits vor den Referaten gab es die erste Verkostungsrunde

Bösmüller-Designer Zoran Surlina mit Heidrun Girz und Sylvia Völker

Referentin Doris Wallner-Bösmüller, Bösmüller Print Management

Auch die Gäste waren vom NH Hotel begeistert

_ _ _ _

Page 3: Culinary Code · 2015-11-11 · 30 a3 EXPERTENFORUM | 10/2015 Culinary Code ... Männer und Frauen würden Form und Farbe einer ... ger in Europa Hitburger 125 im Eat the Ball-Puck,

wahrgenommen wie als „auffällig“ und„sympathisch“. Deutlich einfacher dieBandbreite der Empfindungen beimHochglanzkarton. Er wird als „ernsthaft“,„zielstrebig“, „qualitätsbewusst“ und„dominant“ registriert.

Um das Selbstverständnis eines Unter-nehmens, einer Marke, darzustellen,muss ein möglichst einheitliches, ho-mogenes Bild kommuniziert werden.Die betrifft die Art der Verpackungebenso wie Design, Farbe, Drucksortenoder die Präsentation im Internet, die Homepage der Firma. Als muster-gültige Umsetzung zeigte Wallner-Bösmüller etwa die bunte und frecheKartonverpackung in einem speziellenDesign für die Würstel Boutique amneuen Wiener Hauptbahnhof. Allein derSlogan „Wo die Wurst zum Zug kommt“zeigt, dass dem Gast mehr gebotenwird als nur Frankfurter oder Käsekrai-ner. Die lebensmittelkonforme Verpa-

a3 EXPERTENFORUM | 10/2015

111 jahre

www.wedl.comonlineshop.wedl.com

10 Abholgroßmärkte undösterreichweit flächendeckende

Zustellung

Ihr Gastro-Profimit Zustellservice

- umfangreiches Fleisch- und Fischsortiment- gut sortierte Vinotheken

- regionale und internationale Spezialitäten- Hausmarken und Markenprodukte

GAST SALZBURG07. - 11. November 2015

Halle 6, Stand 526

Wir stellen aus:

111jahre

ir stellen aus:W

ir stellen aus:

T SALZGAS

1. No. - 177.0Halle 6, Stand 526

ir stellen aus:W

RGUBT SALZ

5vember 2011. NoHalle 6, Stand 526

ir stellen aus:

Gastgeber:Direktor Dominic Schmid, Bianca Trisch, Marlene Pritz, Thomas Kralik (NH Danube City Hotel)

Referenten:Doris Wallner-Bösmüller (Bösmüller Print Management), Denis Gasparac (Ope-rations Director Salomon FoodWorld)

Als Gäste geladen waren: Heinrich Babler (Hotel Ananas), Hans Bötscher (Hogast), Manfred Buchinger(Gasthaus Zur Alten Schule, Riedenthal bei Wolkersdorf), Thomas Bugnits(Schlossrestaurant Schallaburg), Elisabeth Dissauer (Hotel Mercure Seces -sion), Suzi Foldvari (St. Martins Therme & Lodge), Katharina Fraissl (Star InnHotel), Hannes Fussel (Schlossrestaurant Schallaburg), Martin Gerstbauer (MaxCatering), Heidrun Girz (Vivatis Holding), Jakob Glatz (Glatz GmbH), ChristianGraf (Simm’s Hotel), Birgit Habermayer (Bösmüller Print Management), SissyHeiss (Wein & Pasta), Philomena und Stefan Hierzer (Theatergastronomie),Erich Hummel (Hilton Hotels Austria), Georg Kaiser (Schnitzelhaus), Walter Ka-linka (Hertha Firnberg Schulen), Alfred Karl (Tante Fanny Frischteig), AlexanderKörner (Arcotel Kaiserwasser), Matthias Krebs (Jomo Zuckerbäckerei), AndreaKrieger (HBLA für Wirtschaftliche Berufe 1190 Wien, Straßergasse), RobertKurcsis (St. Martins Therme & Lodge), Franz und Markus Lahmer (Max Cate-ring), Gerald Lesmika (GMS Gourmet), Andreas Mayer (Eventhotel Pyramide),Felix Möser (GMS Gourmet), Elisabeth Neubauer (Hotel Mercure Josefshof), An-gelika Ponecz (NH Hotel Vienna Airport), Christian Raab (Raab Catering), Gün-ther Röhrl (Schlossrestaurant Schallaburg), Barbara Schloyer (Glatz GmbH),Thomas Schlögl (Top Spirit), Johann Schwarz (Arcotel Kaiserwasser), ChristoffSeibert (Cordial Theaterhotel Wien), Martin Sentall (Vienna South Hilton), Le-vente Szücs (Schlossrestaurant Schallaburg), Gerald Tropper (GMS Gourmet),Hans-Dieter Urschal (Fliegende Köche), Andreas Vlcek (F&B Manager Club Vienna), Sylvia Völker (Vivatis Holding), Erich Wandl (Coca Cola/Römerquelle),Robert Wanko (Max Catering), Hans-Jürgen Weidinger (Top Spirit), ChristianWimmer (Schnitzelhaus/Food4You), Peter Zillner (Sana Catering).

E-Scooter-oemobil-Team: Michael Chibin, Peter Müller, Fritz Salek

DIE TEILNEHMER

Suzi Foldvari und Robert Kurcsis

Christian Wimmer und Doris Wallner-Bösmüller

© li

chts

tark

_ _ _ _

Page 4: Culinary Code · 2015-11-11 · 30 a3 EXPERTENFORUM | 10/2015 Culinary Code ... Männer und Frauen würden Form und Farbe einer ... ger in Europa Hitburger 125 im Eat the Ball-Puck,

Ungewöhnlich und einzigartig: Kuchen im CoffeeShop Style

• Einfach auftauen – sofort servierfertig

• Vorgeschnitten

• Einzelne Stücke sind auch im gefrorenen Zustand zu entnehmen

• Tolle Toppings

Marshmallow-Schokoladen-

Kuppelkuchen

Karotten-Kuppelkuchen

www.vandemoortele.at

T Ä G L I C H N E U E I M P U L S E .

Zitronen-Mohn-Kuppelkuchen

Brownie-Schokoladen-Kuchen

D I E V O L L S O R T I M E N T E R .

Mehr Informationen finden Sie in unserem Prospekt. Oder sprechen Sie Ihren

Außendienst-Mitarbeiter an.

D I E V O L L S O R T I M E N T E R .

TÄ G L I C H N E U E I M P U L S E .

SCHLEMMEN AUF AMERIKANISCHKUCHEN IM COFFEESHOP STYLE

Halle 10, Stand 0206

Karton-Tasse für Fingerfood, speziell für das a3GAST-Expertenforum von Bösmüller kreiert

V.li.: Angelika Ponecz (GM NH Airport & NH City Manager),Dominic Schmid (Cluster GM NH Danube + NH Belvedere),

Katharina Fraissl (GM-Starinn Hauptbahnhof),Elisabeth Neubauer (GM- Mercure Josefshof+Ibis Style),

Elisabeth Dissauer (GM Mercure Seccesion)

ckung in Form einer offenen Rolle ist multifunktional, Würstel,Senf und Ketchup werden sicher aufbewahrt, können nichtruntergleiten.

Egal ob für Würstel, Burger, Brötchen oder Chicken Wings, Bös-müller Print Management hat dafür bereits das richtige Verpa-ckungsmaterial (meist in einem speziellen Design) entwickelt.Und das ist bei etlichen gastronomischen Betrieben im Einsatz.Allein für das a3GAST-Expertenforum konzipierte und produzier-te das Team von Doris Wallner-Bösmüller innerhalb weniger Tageeigens ein spezielles Behältnis, eine Fingerfood-Tasse aus Kartonsamt zwei Bechern für die entsprechenden Dips, siehe Foto.

Wer meint, Männer und Frauen würden Form und Farbe einerVerpackung in gleicher Weise beurteilen, liegt falsch, wie etli-che Studien und wissenschaftliche Arbeiten zeigen.Beim Gender-Packaging, so das Fachwort, wird dasGeschlecht des Gastes, des Konsumenten, berück-sichtigt. Anders ausgedrückt: Es gibt typische,aber unterschiedliche Verpackungsvariantenfür Sie und für Ihn. Als „männlich“ gelten ro-buste Kartonagen, in Röhren- oder Kegelformetwa, mit klaren und funktionalen Linien. Derweibliche Konsument wird angesprochendurch leicht geschwungene und bauchige Ta-schenformen, umhüllend, schützend, wennmöglich mit Tragegriff. Als Kompromiss kannman zu Unisex-Verpackungen greifen, auch dasgibt es bereits.

a3 EXPERTENFORUM | 10/2015

_ _ _ _

Page 5: Culinary Code · 2015-11-11 · 30 a3 EXPERTENFORUM | 10/2015 Culinary Code ... Männer und Frauen würden Form und Farbe einer ... ger in Europa Hitburger 125 im Eat the Ball-Puck,

Den Übergang zum zweiten Referat desAbends, zu Denis Gasparac von SalomonFoodWorld, kann man als fließend, als nahe-zu nahtlos bezeichnen. Gasparac nahm dieTeilnehmer mit in die Welt der Neuropsy-chologie. Verantwortlich für unser Gefühl,für unsere Stimmungslage ist nach den For-schungsergebnissen des Wissenschaftlersund Psychologen Hans-Georg Häusel dasLimbische System. Es gehört zu den ältes-ten Regionen in unserem Gehirn, verant-wortlich für Gefühle, für Triebe und Emoti-onen. Es entscheidet, ob wir streitsüchtigoder pflegeleicht sind. Und es spielt bei un-seren Vorlieben und Kaufentscheidungeneine bedeutende Rolle.

Häusel gelang es, in der – durchwegs nichteinfachen – Welt der Emotionen und Gefüh-le eine Ordnung zu schaffen, eine Art Stra-ßenkarte, die „limbische Karte“ genanntwird. Sie gliedert sich grob in die drei Felder„Abenteuer, Thrill“, „Disziplin, Kontrolle“und „Fantasie, Genuss“. Innerhalb dieserFelder befindet sich noch eine Vielzahl vonunterschiedlichen Gefühls- und Zustands-beschreibungen wie „Fleiß“, „Funktionali-tät“ oder „Ordnung“ (gehört etwa zum Feld„Disziplin, Kontrolle“). Oder „Kreativität“,„Autonomie“ und „Abwechslung“ aus demFeld „Abenteuer, Thrill“.

34 a3 EXPERTENFORUM | 10/2015

Geben Sieunseren dazu !»Alles für den Gast«

7. bis 11.11.2015

Halle 10 / Stand 110

www.mautner.at

enGeb ieSunseren

t.aat.mautnerwww

110 bis 11.11.2015Stand 11/10le Halll d

les für den Gast«

7.les für

1 2015lllAAl»

ieunseren dazu dazu !

sc

■ Dim Sum ■ Lollipop■ Tempura Sticks■ Chik’n Teriyaki Sticks■ Chik’n Double Stick Sweet Chili■ Asia Thai Veggie■ Tomato Cheese Bites■ Beer Battered Mozzarella Sticks■ Fire Roasted Chik’n Fingers■ Hot Kicks Sweet & Chili

Burger-Varianten:■ Homestyle Angus Burger, als open

Burger auf getoastetem Schwarz-brot mit Steinpilzen und Speck

■ Homestyle Burger im Foccacia Bunmit Mozzarella, Rucola, gegrilltemPaprika, Frischkäse-Tomatensenf-Topping

■ Fire Roasted Chik’n Steak in Eat theBall mit Mango, Weintraubensenf,Frischkäse, Salat

■ Quick & Easy Burger 100 im Salo-mon Laugen-Bun mit Gurken, Salat,rotem Paprika, Real Burgersauce

■ Original Giant Burger im SalomonGiant-Bun – der meistverkaufte Bur-ger in Europa

■ Hitburger 125 im Eat the Ball-Puck,nach dem Rezept von David Alaba,unter anderem mit Feigensenf,Frischkäse, Rucola, Gorgonzola etc.

■ Salomon Real Burgersauce

An der Gin-Bar von Top Spirit:■ Bols Genever■ Brokers 40 %■ Brokers 47 %■ Bulldog■ Botanist

VERKOSTET WURDE

Referent Denis Gasparac

Zuordnung von Speisen auf der „limbischen Karte“

Die Teilnehmer unternahmen einen spannenden Ausflug in das Reich der Psychologie

© li

chts

tark

_ _ _ _

Page 6: Culinary Code · 2015-11-11 · 30 a3 EXPERTENFORUM | 10/2015 Culinary Code ... Männer und Frauen würden Form und Farbe einer ... ger in Europa Hitburger 125 im Eat the Ball-Puck,

Was hat dies alles mit Speisen, mit Gerich-ten, zu tun? Denis Gasparac: „Jeder, der inder Außer-Haus-Verpflegung engagiert ist,muss sich immer wieder die gleiche Fragestellen: Wie schafft man es, möglichst vie-le Menschen zu erreichen, sie zufrieden-zustellen? Nicht nur wir als Produzentenmüssen uns dieser Frage stellen, sondernauch jeder Gastronom. Wir begannen da-her vor rund fünf Jahren das ProgrammCulinary Code zu entwickeln, auf Basis derlimbischen Karte von Hans-Georg Häu-sel.“ In der Folge wurden unter Berück-sichtigung der limbischen Karte neueProdukte entworfen beziehungsweise ge-zielt in Szene gesetzt..

Klingt vielleicht kompliziert, ist es abernicht, wie Gasparac mit einigen Beispielenzeigen konnte. So lassen sich etwa mit einem Produkt gleich drei völlig unter-schiedliche Inszenierungen erzielen. Dasklassische Schnitzel etwa: Am Teller mittigserviert mit Beilagen, in Streifen geschnit-ten auf einem grünen Salat oder einfach ineine Semmel gesteckt. UnterschiedlicheInszenierungen sprechen unterschiedli-che Zielgruppen an. Gasparac: „Produkt-beschaffenheit, Farbe, Anordnung, Kom-position mit weiteren Elementen beein-flussen die emotionale Bedeutung von Lebensmitteln. Die Art des Geschirrs unddie Wahl der Beilage beeinflussen dieemotionale Verortung der ausgewähltenProdukte. Es gibt produktübergreifendeund produktspezifische Einflüsse – aberfür alle Produkte lassen sich Code-Land-schaften erstellen.“

In der Folge zeigte er eine Reihe Fotos vonGerichten und ließ die Teilnehmer raten, obein Mann oder eine Frau die Speisen order-te, die Votings waren eindeutig, alle lagenrichtig. Doch neben dem Aussehen einesGerichtes sind auch die Farbe und die Be-zeichnung beziehungsweise der Name ent-scheidend. Oder die Form der Verpackung.So werden etwa die kalorienreichen Erd -äpfelchips allein dadurch „entschärft“, weildie Verpackung eine Taille aufweist. UndTaille wird automatisch mit „schlank“ inVerbindung gebracht. Wenn der Inhalt alsoin einer „schlanken“ Verpackung steckt,wird er wohl nicht dick machen.

35a3 EXPERTENFORUM | 10/2015

EINFACH.MEHR.

GENUSS.

NESTLÉ SCHÖLLER – IHR BACKWAREN-SPEZIALIST www.nestle-schoeller.at

schoeller backkware INS 210x98

RZ indd 1

08 09 15 13:06

Fotos von Speisen mussten spontan bewertet und auf der „limbischen Karte“ verortet werden

Gerhard Nachbagauer von Salomon präsentierte diverse Spezialitäten

_ _ _ _

Page 7: Culinary Code · 2015-11-11 · 30 a3 EXPERTENFORUM | 10/2015 Culinary Code ... Männer und Frauen würden Form und Farbe einer ... ger in Europa Hitburger 125 im Eat the Ball-Puck,

Zurück zu Salomon FoodWorld. Das Unter-nehmen hat Mozzarella Sticks im Pro-gramm. Sie wurden fast ausschließlich vonFrauen geordert, Männer fühlten sich nichtangesprochen. Also versuchte man es miteiner scharfen Variante, mit den Sticks„Diavola“. Der Erfolg war nicht unbedingtberauschend. In einer Bar wurden dann dieMozarella Sticks wie die Zylinder eines Mo-tors aufgesteckt. Das Angebot lautete „V6Mozzarella Sticks mit scharfem Dipp undfrisch gezapftem Pils“ – diese neue Insze-

nierung steigerte schlagartig den Umsatzmit den Mozzarella Sticks.

Um Produkte entsprechend zu positionie-ren, gibt es eine Fülle an Möglichkeiten. DerBogen reicht von der richtigen Auswahl desGeschirrs über die Platzierung und die Gestaltung auf der Speisekarte bis hin bei-spielsweise zu einem Info-Post-it (etwaüber den Drink des Hauses) am Spiegel imBad eines Hotelzimmers – kleiner Aufwand,große Wirkung. Gasparec abschließend:

36 a3 EXPERTENFORUM | 10/2015

P

Andrea Krieger, Fachvorständin, HBLA für Wirtschaftliche Berufe 1190 Wien, StraßergasseEs ist schon länger her, dass ich das letzte Mal bei einem a3-Expertenforum war, es hat mir aber wiedersehr gut gefallen. In einer Zeit der Infoflut ist es wichtig, so eine Veranstaltung zu besuchen. Dies hilftmir, den Überblick zu behalten. Das ist wie ein Geschenk, was ich heute hier bekommen habe. Erst wurdeein interessantes Thema serviert und danach gibt es noch Networking mit interessanten Menschen ausder Branche – für mich sehr wichtig, diese persönliche Kommunikation. Und: Würde ich mich selbständigmachen, dann würde ich auch so eine Motivforschung über potenzielle Kunden betreiben, wie beim Salomon-Vortrag gezeigt wurde.

Katharina Fraissl, Star Inn Hotel Premium, Wien HauptbahnhofEs hat mir sehr gut gefallen. Der Vortrag der Druckerei war interessant. Da wachsen sofort die Ideen imKopf, deshalb kann ich noch nicht mehr dazu sagen. Es muss erst Formen annehmen, was man darausalles machen könnte.

Erich Hummel, Hilton Hotels AustriaMir hat es sehr gut gefallen. Die bei Bösmüller Print Management haben sich schon Gedanken gemachtmit der Verpackung. Das finde ich gut, denn man hat nicht immer eine Agentur, die mit solchen Ideen daherkommt. Auch Salomon hat sich viele Gedanken darüber gemacht, wie man Produkte präsentiert.Es ist in unserer Branche wichtig, wie etwas auf dem Teller präsentiert und serviert wird. Ich nehme aufjeden Fall einen kreativen Input mit nach Hause. Und man weiß nun, bei wem man sich meldet, wenn mansolche Lösungen sucht.

Thomas Bugnits, Schlossrestaurant Schallaburg, LoosdorfDas mit dem Karton von Bösmüller hat mir sehr gut gefallen. Ich kann mir diese Verpackungen auf derSchallaburg für den Zusatzverkauf gut vorstellen. Der Vortrag von Salomon zeigte, dass Fotos und dieReaktionen darauf bereits viel aussagen. Ein wenig manipulativ vielleicht. Kulinarisch sind Fingerfoodund Burger eher etwas für die Jugend, die zukünftige Zielgruppe, sie wird die Kulinarik sicherlich ver -ändern. Ein echtes Highlight waren die E-Scooter für mich, die haben mir Spaß gemacht. Über die a3-Expertenforen allgemein: Hier treffe ich immer interessante Menschen, die relativ weite Anreise hatsich für mich voll ausgezahlt.

EXPERTEN STATEMENTS

Manfred Buchinger und Thomas Kralik

Andreas Vlcek, Erich Hummel und Thomas Schlögl

Gerald Lesmika, Hans Bötscher, Peter Zillner und Erich Wandl

Thomas Bugnits (li.) und sein Team mitHannes Fussel, Günter Röhrl, Levente Scücs

© li

chts

tark

_ _ _ _

Page 8: Culinary Code · 2015-11-11 · 30 a3 EXPERTENFORUM | 10/2015 Culinary Code ... Männer und Frauen würden Form und Farbe einer ... ger in Europa Hitburger 125 im Eat the Ball-Puck,

„Culinary Codes helfen klassische Produktedurch Verortungen und wegbegleitendeVermarktungslösungen neu zu inszenieren,um weitere beziehungsweise neue Ziel-gruppen zu erreichen.“

Um dieses „Verorten“ auch in der Praxis zuzeigen, wurden die Gäste des Abends in vierGruppen aufgeteilt. Jede von ihnen bekam ei-ne idente Serie mit Fotos von Speisen über-reicht. Diese mussten auf der limbischenKarte den Bereichen „Abenteuer, Thrill“,„Disziplin, Kontrolle“ und „Fantasie, Genuss“zugeordnet werden. Das Ergebnis war beidrei Gruppen deckungsgleich, die viertescherte etwas aus. Aber immerhin, eineÜbereinstimmung von 75 Prozent ist durch-aus als eindeutiges Ergebnis zu werten.

Nach den Referaten waren, wie bei dena3GAST-Expertenforen üblich, Verkostenund Networking angesagt. Bei den jüngerenTeilnehmern stand Markus Lahmer vonMax-Catering im Rampenlicht. Er wurde vorwenigen Wochen bei den World Wake SurfChampionships in Arizona, USA, Vizewelt-meister in der Amateurwertung. Auch andieser Stelle nochmals: Gratulation!

Über die Referate wurde noch kräftig disku-tiert. Durchaus kontroversiell, so bemän-gelte etwa Manfred Buchinger („Zur AltenSchule“, Riedenthal) die Rhetorik. Um imgleichen Atemzug zu sagen, dass er diesbe-züglich eben besonders kritisch sei. Und:„Den kreativen Input mit der Verpackungfand ich ganz interessant – nur wir verpa-

cken halt nichts im Gasthaus. Ich habe michbei der Veranstaltung aber wohlgefühlt undhier sicher keine Zeit verplempert. Das alleshat mich sehr interessiert und deshalb binich ja hergekommen.“ Sprach’s und drehtedanach mit den E-Scootern einige Runden.

37a3 EXPERTENFORUM | 10/2015

Genieß’ die Natur. Mit Pago pur.

DEIN GENUSSREGEN PagoFruchtsaft

PAGO-Anz-Genussregen-210x140-151013 indd 1 13 10 15 18:07

Machte sichtlich Spaß: Das Testen der E-Scooter durch Johann Schwarz, Manfred Buchinger und Christian Raab

_ _ _ _