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MIT Baden-Württemberg Landesmittelstandstag in Hechingen Der neue Landesvorstand » Seite 21 Schwerpunkt Unternehmensfinanzierung im Mittelstand » Seite 27 Nr. 6 | Juli 2016 | 32. Jahrgang | E 5529 Stimme des Mittelstandes in Baden-Württemberg www.mit-bw.de Das offizielle Magazin der MIT BW Unternehmer aus Breisach gewählt Daniel Hackenjos neuer Landesvorsitzender der MIT

Daniel Hackenjos neuer Landesvorsitzender der MIT · Unternehmen wie Hewlett-Packard, ebay, Yahoo, Google, App-le, Facebook, die einst als Tüftler begannen. So war es Goog-les Idee,

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Page 1: Daniel Hackenjos neuer Landesvorsitzender der MIT · Unternehmen wie Hewlett-Packard, ebay, Yahoo, Google, App-le, Facebook, die einst als Tüftler begannen. So war es Goog-les Idee,

Ausgabe 6-2016

MIT Baden-Württemberg Landesmittelstandstag in HechingenDer neue Landesvorstand» Seite 21

Schwerpunkt Unternehmensfinanzierung im Mittelstand» Seite 27

Nr. 6 | Juli 2016 | 32. Jahrgang | E 5529

Stimme des Mittelstandes in Baden-Württemberg

www.mit-bw.de

Das offizielle

Magazin der

MIT BW

Unternehmer aus Breisach gewählt

Daniel Hackenjos neuer Landesvorsitzender der MIT

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2 3Ausgabe 6-2016

WirtschaftFrauen in der Wirtschaft Charlotte Helzle» Seite 18

LandespoltikDr. Nicole Hoffmeister-Kraut » Seite 19

Ausflugsziele in Baden-WürttembergEndingen am Kaiserstuhl» Seite 10

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Daniel Hackenjos, Landesvorsitzender

3 Vorwort

Aus den Kreisen & Bezirken 4 Neues aus den Verbänden

Ausflugsziele in Baden-Württemberg 10 Endingen am Kaiserstuhl

Wirtschaft 12 Steuernews 13 Recht und Gesetz 14 Unternehmens-News 16 Meisterbrief als Standortfaktor 17 Stark an der Börse 18 Frauen in der Wirtschaft: Charlotte Helzle

Landespolitik 19 Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut 20 Statements von Landtags- abgeordneten

MIT Baden-Württemberg 21 Daniel Hackenjos neuer MIT-Vorsitzender 22 Der neue Landesvorstand 23 Die Beisitzer 24 Viel für den Mittelstand erreicht

Europa 25 Brexit – Die Folgen für den Mittelstand 26 Kreditfinanzierung, KMU-Unterstüt- zungsfaktor und Kapitalmarktunion

Schwerpunkt Unternehmensfinanzierung 27 Zwei Flügel für innovative Start-ups 28 Deutscher Mittelstand auf den Weltmärkten erfolgreich 29 Das eigene Geschäftsmodell strukturiert analysieren 30 Die Zukunft beginnt bei der Finanzierung

MIT Deutschland 31 „Spargel satt“ mit Reinhold Hilbers

MIT Baden-Württemberg 32 Buchrezension: Wer kriegt was – und warum? 33 Mitglied werden 34 Gewinnrätsel 35 Termine & Veranstaltungen 35 Impressum

Wirtschafts- und Mittelstandspolitik betreibt. Die Reform der Erbschaftsteu-er, die für den Mittelstand immer noch nicht weit genug geht, unterstützen in ihrer jetzigen Form selbst die Grünen im Land nur halbherzig. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei der Etablierung der Ge-meinwohlökonomie als neue Möglichkeit der Wirtschaftsform ab. Diese Absicht ist so im Koalitionsvertrag nachzulesen. Daraus dann zu deklarieren, man sei die neue Wirtschaftspartei, würde im Ver-braucherschutz als Etikettenschwindel geahndet. Machen wir uns nichts vor: Auch ein Marxist würde sich als Wirt-schaftspolitiker bezeichnen.

Das Aufgabenvolumen für den neuen Landesvorstand steigt, wobei vor allem auf Bezirks- und auf Kreisebene immer mehr Lasten auf immer weniger Schul-tern verteilt werden. Das Wirtschaftsmi-nisterium ist so stark besetzt wie schon lange nicht mehr, der Landesvorstand ist neu gewählt und voller Tatendrang. Was jetzt noch fehlt, ist das Engagement all

Ihre Delegierten haben mich zum neu-en Landesvorsitzenden gewählt. Für das entgegengebrachte Vertrauen nochmals ganz herzlichen Dank. Das überwälti-gende Ergebnis sehe ich in erster Linie als Verpflichtung denn als reines Abstim-mungsergebnis. Dahinter verbergen sich vor allem große Erwartungen an mich, die sich so zusammenfassen lassen: Die MIT muss wieder zu einer Marke wer-den. Jedem Vertreter der CDU und ihrem Verhandlungspartner muss klar werden: Es gibt ein landesweit vernetztes und politisch engagiertes Unternehmertum, und zwar nur innerhalb der CDU, das die Fahne der Ordnungspolitik, der sozialen Marktwirtschaft und der Subsidiarität hochhält und dafür einsteht.

Die MIT muss wieder von Anfang an in die Entscheidungsprozesse der neuen Regierung eingebunden werden, egal, welche Farbe der Koalitionsvertrag hat. Wichtig ist es, jetzt die Wirtschaftspo-litik in Baden-Württemberg wieder auf den richtigen Kurs zu bringen. Die der-zeitigen Möglichkeiten sind geradezu dafür prädestiniert, die Zusammenarbeit der MIT mit der CDU auf neue Füße zu stellen. Vor allem die neue Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, gibt An-lass dazu. Im Gegensatz zu ihrem Amts-vorgänger kennt sie den Mittelstand im Land genauso gut wie unternehmeri-sches Denken und Handeln. Auch ihre frische Mitgliedschaft in der MIT sollte den letzten Zweifler davon überzeugen, dass die Chance im Lande, mittelständi-sche Politik zu betreiben, so gut ist wie schon lange nicht mehr.

Es muss – auch im Hinblick auf die nächs-te Landtagswahl – klar sein, wer im Land

Sehr geehrte Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser,

Inhalt Vorwort

Hier geht es zurwww.mit-bw.de

derer, die dieses Heft nicht in den Hän-den halten, weil sie nicht Mitglied in der MIT sind, sowie deren Kollegen, Kinder bzw. Nachfolger im Betrieb oder einfach Freunde. Erfolgreiche Wirtschaftspolitik ist der Garant unseres Wohlstands und geht deshalb alle etwas an.

Bleiben Sie uns wohlgesonnen und tra-gen Sie den Gedanken der MIT weiter.

Es grüßt Sie herzlichst Ihr neuer Landes-vorsitzender

Daniel Hackenjos

SchwerpunktUnternehmensfinanzierung im Mittelstand» Seite 27

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Titel Rubrik Titel Rubrik

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MIT vor Ort

Aus den Kreisen & Bezirken

MIT Alb-Donau-Ulm www.mit-alb-donau-ulm.de

MIT Baden-Baden/Rastatt www.mit-mittelbaden.de

MIT Biberach

MIT Böblingen www.mit-boeblingen.de

MIT Bodensee www.mit-bodenseekreis.de

MIT Breisgau-Hochschwarzwald www.mit-breisgau-hochschwarzwald.de

MIT Calw/Freudenstadt www.mit-cw-fds.de

MIT Emmendingen www.mit-emmendingen.de

MIT Esslingen www.mit-esslingen.de

MIT Freiburg www.mit-freiburg.de

MIT Göppingen www.mit-gp.de

MIT Heidelberg www.mit-heidelberg.de

MIT Heidenheim

MIT Heilbronn

MIT Hohenlohe www.mit-hohenlohe.de

MIT Karlsruhe www.mit-karlsruhe.de

MIT Karlsruhe Land www.mit-karlsruhe-land.de

MIT Konstanz www.mit-konstanz.de

MIT Lörrach

MIT Ludwigsburg www.mit-ludwigsburg.de

MIT Main-Tauber-Kreis www.mit-main-tauber.de

MIT Mannheim www.mit-mannheim.de

MIT Neckar-Odenwald www.mit-neckar-odenwald.de

MIT Ortenau

MIT Ostalb www.mit-ostalb.de

MIT Pforzheim www.mit-pforzheim.de

MIT Ravensburg www.mit-ravensburg.de

MIT Rems-Murr www.mit-remsmurr.de

MIT Reutlingen

MIT Rhein-Neckar www.mit-rhein-neckar.de

MIT Rottweil

MIT Schwäbisch Hall www.mit-sha-kv.de

MIT Schwarzwald-Baar

MIT Sigmaringen

MIT Stuttgart www.mit-stuttgart.de

MIT Tübingen

MIT Tuttlingen

MIT Waldshut

MIT Zollernalb www.mit-zollernalb.de

MIT Nordbaden www.mit-nordbaden.de

MIT Nordwürttemberg www.mit-nordwuerttemberg.de

MIT Südbaden www.mit-suedbaden.de

MIT Württemberg-Hohenzollern www.mit-wueho.de

MIT Deutschland www.mit-deutschland.de

MIT Baden-Württemberg www.mit-bw.de

SOS Mittelständler in Not e. V. www.mittelstaendler-in-not.de

Aus den Kreisen & Bezirken

5Ausgabe 6-2016

Die Betriebsbesichtigung des Restmüll-Heizkraftwerks der EnBW in Stuttgart-Münster ist nur mit Schutzhelm möglich – und dessen Farbe ist grün. Die MIT Stuttgart kommentier-te diese Farbe mit spöttischem Vergnügen. Der EnBW-Mitar-beiter Herr Pietzsch informierte kompetent und unterhaltsam über das Kraftwerk, das die Verbraucher im Raum Stuttgart mit Strom seit 1908 und Fernwärme seit 1935 versorgt. Heu-te besteht das Kraftwerk aus einem Steinkohlekraftwerk, einer Abfallverbrennungsanlage und einem Gasturbinensystem für plötzlich anfallenden Spitzenverbrauch.

Schwäbische Sauberkeit in der VerbrennungsanlageRiesige Berge von jährlich mehr als 400.000 Tonnen stinkendem Müll werden hier verarbeitet. Täglich wird Müll mit Lastwagen angeliefert, in einer 18.000 Kubikmeter fassenden Wanne ge-sammelt, mit Riesengreifern auf ein Förderband gepackt, das den Müll zum Kleinhäckseln transportiert und in drei Kesseln in einem Höllenfeuer von 900–1.100 Grad verbrannt. Der erzeug-te heiße Dampf treibt bei 60 bar Druck im Kessel die Turbinen an und erzeugt dabei Wärme und Strom. Mehrstufige Reinigungs-systeme sorgen dafür, dass aus den Kaminen fast nichts mehr rauskommt, es stinkt nicht, es gibt keinen Feinstaub, kein Ab-gas, keine Schadstoffe. Die noch gemessenen Restwerte liegen weit unter den gesetzlichen Vorgaben. Für alle MITler war es beeindruckend, dass in einer Müll-Verbrennungsanlage außer in den Abfallschächten fast schwäbische Sauberkeit herrscht. Der Fußboden ist blitzblank, überall stehen Besen und Schaufeln, es gibt keinerlei Geruchsbelästigung innerhalb und außerhalb der Anlage. Müll löst sich einfach in Rauch auf!

Ute Dick, [email protected], www.mit-stuttgart.de ■

MIT Stuttgart

Grüne Helme für die schwarze MIT

Gut behelmt lauschten die MITler den Ausführungen.

Anders als die grün-rote Vorgängerregierung hat sich die neue Landesregierung darauf festgelegt, die Digitalisierung 4.0 in Baden-Württemberg intensiv voranzubringen. Auf Initia-tive der CDU wurde in den Koalitionsvertrag verankert, dass rund 75 Mio. Euro in den Breitbandausbau jährlich investiert werden sollen, während die grün-rote Regierung gerade mal 30 Mio. Euro bereitstellte. Damit hat die CDU eine lange ge-hegte Forderung der MIT aufgegriffen und zum Regierungs-programmpunkt gemacht.

Weltweit erste E-Mail in Karlsruhe empfangenWenn der Name Silicon Valley fällt, dann beginnt das Kopfkino: IT-Gründerszene, Erfolg, aber man denkt auch an heute große Unternehmen wie Hewlett-Packard, ebay, Yahoo, Google, App-le, Facebook, die einst als Tüftler begannen. So war es Goog-les Idee, viele Rechner zu koppeln, um eine möglichst große Rechnerleistung zu schaffen. Erst dadurch konnte die Internet-Suchmaschine so erfolgreich werden. Was viele nicht wissen: Auch in Europa gibt es ein Silicon Valley. In Karlsruhe wurde vor 31 Jahren die erste E-Mail empfangen. Das war am 3. August 1984 um 10:14 Uhr. Michael Rotert von der Universität Karls-ruhe (TH) empfing damals unter seiner Adresse „rotert@germa-ny“ eine Grußbotschaft von Laura Breeden („[email protected]“) von der US-amerikanischen Plattform CSNET aus Cam-bridge (Massachusetts), die einen Tag zuvor (am 2. August 1984, 12:21 Uhr) abgeschickt worden war. Eine Kopie dieser E-Mail wurde als „Cc“ gleichzeitig an den Leiter des Projekts, Werner Zorn, mit der Adresse („zorn@germany“), geschickt.

Dynamische GründerszeneDie Universität Karlsruhe (TH) hat inzwischen einen Forschungs-verbund mit dem KIT gebildet, dem Karlsruher Institut für Tech-nologie. Viele namhafte Firmen haben sich in den letzten 20 Jah-ren hier angesiedelt, z. B. 1 & 1, Web.de und Schlund und Partner. Aus dem Universitätsgeschehen heraus sind Unternehmen ent-standen, die heute Weltmarktführer sind, wie die INIT AG (Spe-zialist auf dem Gebiet der Telematik- und Zahlungssysteme für den Öffentlichen Personennahverkehr), die PTV AG (Verkehrs-planungssoftware „PTV Vision“ und Routenplanungssoftware), CAS (Marktführer für CRM im Mittelstand) und so weiter. Es ist in Karlsruhe ein Netzwerk von über 1.200 IT-Unternehmen (Cyberforum e. V.) entstanden und eine vitale Gründerszene. Die grün-schwarze Landesregierung sollte, neben dem Breit-bandausbau, auch daran interessiert sein, Forschungsmittel oder Investitionen nicht nach dem Sankt-Florians-Prinzip lan-desweit zu streuen, sondern auf das europäische Silicon Valley zu konzentrieren. Die Region Karlsruhe soll auch zukünftig mit IT-Gründerszene, Innovation, Erfolg & Zukunft assoziiert werden und damit die Strahlkraft für die erfolgreichste Wirtschaftsregi-on Europas verstärken.

Gregor Wick, [email protected], www.mit-karlsruhe.de ■

MIT Karlsruhe-Stadt

Karlsruhe – Silicon Valley für Europa

Gregor Wick, Kreisvorsitzender

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Titel Rubrik

7Ausgabe 6-2016

Titel RubrikAus den Kreisen & Bezirken

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Aus den Kreisen & Bezirken

Die MIT begrüßt den Vorstoß für einen beschleunigten Ausbau des Breitbandin-ternets. Dieser soll über eine Veräu-ßerung der Telekomaktien des Bundes finanziert werden. Dies hatten der MIT Bund, die Junge Union Deutschlands (JU), die Jungen Unternehmer (BJU) und die Familien Unternehmer (ASU) im Mai in einer gemeinsamen Presseerklärung gefordert. Der Verkauf der Telekom-anteile würde einen Erlös von ca. 10 bis 20 Mrd. Euro erbringen, was, verteilt auf Baden-Württemberg, ca. 1,5 Mrd. Euro zusätzlich für den Ausbau von Breitband-infrastruktur bedeuten würde.

Neue Breitbandfonds gefordert„Dies ist vor allem für Baden-Württemberg und den Kreis Böblingen wichtig, damit unsere mittelständischen Unternehmen, die das Rückgrat unserer Wirtschaft dar-stellen, beim Thema Industrie 4.0 nicht ab-gehängt werden!“, so Oliver Zander, Kreis-vorsitzender der MIT Böblingen. „Dass es Zeit ist, den Turbo zu zünden beim Thema Glasfaserverbindungen, zeigt auch ein-drucksvoll eine Statistik der OECD, in der der Anteil von Glasfaserverbindungen am Breitbandinternet in unterschiedlichen Ländern verglichen wird. Deutschland nimmt – unter 32 Industrieländern welt-weit – den viertletzten Platz ein!“

MIT Böblingen

Turbo für Breitbandinternet

Abbildung: OECD-Statistik zur Abdeckung von glasfaserbasierten Breitband-Internetverbindungen

Die Verbände schlagen vor, den Erlös der Telekomanteile vollständig in den Glasfaserausbau zu investieren. Hierfür soll das Geld vollständig in einen neu-en Breitbandfonds fließen, der dann die Förderung des Glasfaserausbaus über

mehrere Jahre finanzieren kann. Um die Förderung zu steuern, wird ein konkreter bundesweiter Ausbauplan gefordert.

Marc Krüger, [email protected],

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MIT Mannheim

Baustellenbesichtigung im Q6/Q7

Kreisvorsitzender Alexander Fleck (re.) dankt Albert Geschwill für die exzellente Führung

Projekterklärung anhand des Modells durch Herrn Geschwill

Die sogenannte „Fressgasse“ ist das Haupteinfallstor der Mannheimer In-nenstadt. Dort entsteht seit 2012 das neuzeitliche Prestigeobjekt der Qua-dratestadt, das Stadtquartier Q6/Q7.

über 150.000 Quadratmetern Brutto-geschossfläche neben einem Hotel und einer Shopping Mall auch ein Fitness-center, ein Parkhaus, Arzt-Praxen, Bü-ros, Gastronomie und Wohneinheiten beherbergen.

Fachkundig begleitet vom ehemaligen Bereichsleiter Hochbau der Unterneh-mensgruppe Diringer & Scheidel, erkun-deten Mitglieder der MIT Mannheim bei einer exklusiven Führung das Bauvor-haben. Nachdem anhand eines Modells zunächst das Gesamtvorhaben plastisch erläutert worden war, folgte eine Füh-rung durch die im Entstehen befindli-che Shopping Mall und das Parkhaus. Beeindruckend war auch der Einblick in die fast fertig gestellte Wohnanlage mit Dachgarten, der mitten in der In-nenstadt ein Hort der Ruhe bietet. „Ein kolossales Bauvorhaben, das nicht nur städtebautechnisch eine Aufwertung bringt, sondern auch über 1.000 neue Arbeitsstellen in Mannheim verspricht“, lobte Alexander Fleck, Kreisvorsitzender der MIT Mannheim zum Abschluss das Mammutprojekt.

Alexander Fleck, [email protected],

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Auf einer Grundstücksfläche von über 16.000 Quadratmetern entsteht hier ein gewaltiger Gebäudekomplex. Nach der geplanten Fertigstellung im Septem-ber 2016 wird der Komplex künftig auf

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8 9Ausgabe 6-2016

Titel Rubrik

Eine lebhafte Diskussion gab es zur Fragestellung „Gefährden die Privilegien öffentlicher Unternehmen die mittelständische Pri-vatwirtschaft?“ in der Bildungsakademie in Singen. Der von der MIT Konstanz veranstaltete Themenabend stieß auf großes Inte-resse bei zahlreichen Teilnehmern aus dem Landkreis Konstanz.

Anlass für die Veranstaltung war die Veröffentlichung der neuesten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln zur Re-Kommunalisierung. Die Ergebnisse dieser Studie wurden im Rahmen des Themenabends von Dr. Klaus-Heiner Röhl, einem der Mitautoren der Studie, aus erster Hand vorgestellt und erläutert.

Fazit der Studie und auch der Diskussion war die Problema-tik der Ausweitung des kommunalen Unternehmertums. Dabei wurde vor allem die Wettbewerbsverzerrung durch kommunale Unternehmen wegen ihrer Quasi-Monopolstellung, Finanzie-rungsmöglichkeiten, Minderung des Steueraufkommens durch Quersubventionierung, ihrer interkommunalen Kooperation und ihrer Vorteile durch die Freistellung von der Kartellaufsicht thematisiert.

Der Vorsitzende des MIT-Kreisverbandes, Peter Ibbeken, machte die Position des MIT ungeschminkt deutlich. So ist laut Ibbeken eine Orientierung an den ordnungspolitischen Prinzi-pien Ludwig Erhards unumgänglich und ein fairer Wettbewerb zwischen kommunalen und privaten Organisationen ein exis-tenzieller Punkt. „Gerade das Beispiel der GVV in Singen macht deutlich, wie kritisch das Thema kommunale Unternehmen für die heutige Gesellschaft ist und wie leicht es zu Misswirtschaft auf Kosten der Steuerzahler kommen kann.“

Passend zum Thema überreichte Ibbeken dem Gastreferen-ten Dr. Röhl zum Abschied das Buch „Ludwig Erhard – Jetzt“.

Philipp Martin, [email protected], www.mit-konstanz.de ■

MIT Konstanz

Kommunen verdrän-gen Mittelständler

Großes Interesse und eine lebhafte Diskussion in der Bildungsakademie

Aus den Kreisen & Bezirken Aus den Kreisen & Bezirken

Wir sollten aufhören, unsere Bundeskanz-lerin Angela Merkel zu kritisieren, auch der konservative Kreis der Unionspolitiker in Berlin. Sie ist nun mal unsere Kanzlerin mit hohem Ansehen in der Welt. Aber: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein. Ob man sie mag oder nicht, es muss gelten, „dass nicht derjenige Fehler macht, der auf die Fehler hinweist, sondern derjenige, der sie begeht“. Diese Worte haben Abge-ordnete der CDU/CSU-Bundestagsfrakti-on in einer Erklärung aufgeschrieben und sich damit gegen den Vorwurf der CDU-Fraktion gewandt, die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin sei mitverantwortlich für die Niederlagen der Partei bei den Landtags-wahlen im März. Ebenfalls kann man der Kanzlerin nicht vorwerfen, dass sie Herrn Böhmermann mit seinem Schmähgedicht auf einen vom Volk gewählten Präsident im Stich gelassen hätte. Er ist jemand, der bewusst provoziert, der den Betroffenen viel zumutet und auch ganz bewusst Ri-

Leserstimme aus der MIT Esslingen

Die Zukunft des konservativen Flügels in der CDU

siken eingeht. Jetzt so zu reagieren, lässt den Eindruck entstehen, dass jemand gut austeilen, aber schlecht einstecken kann, wie die saarländische Ministerpräsiden-tin zutreffend festgestellt hat. Ich denke auch, dass wir den nötigen Respekt vor den von ihren Völkern gewählten Reprä-sentanten haben müssen.

CDU keine Mitte-Rechts-Partei mehrDes Weiteren es geht nicht nur um die Flüchtlingspolitik, sondern um die Tat-sache, dass die CDU mit ihrem gesell-schaftspolitischen Kurs Platz geschaffen hat für eine Partei rechts von ihr. Schon in den vergangenen Jahren hatte die CDU ein halbes Dutzend Landesregierungen verloren. Seehofer sagt, mit der AfD sei eine Partei mit hohem Niveau entstan-den, die längere Zeit Bestand haben würde. Er verweist auf die Wahlerfolge der AfD und die Niederlagen der eigenen Partei. Die CDU versteht sich seit Jahren

Franz Pfeffer

nicht mehr als Mitte-Rechts-Partei. Sie spricht vorwiegend die Mitte an. Das hat dazu geführt, dass sich eine Gruppe von Wählern in ihr nicht mehr wiederfindet. Diese Gruppe hat jetzt versuchsweise eine neue Stimme gefunden. Ich bin seit Jahren auch Gastmitglied der CSU in Bay-ern und hätte nichts dagegen, wenn sich die CDU in ihrer Einschätzung auf die CSU zubewegen würde. Aus meiner Sicht ist die CDU unter Führung unser Bun-deskanzlerin Angela Merkel immer mehr nach links abgedriftet.

Franz Pfeffer, [email protected],

www.mit-esslingen.de ■

MIT Konstanz

Kochen für den guten Zweck

Peter Ibbeken, Schriftführerin Renate Ibbeken, Thomas Hertrich, Annette Specht-Pichler und Dala El Bachir von der Singener Tafel

Nicht nur mit Podiumsdiskussionen und Betriebsbesichtigungen macht die MIT im Kreis Konstanz auf sich aufmerksam, sondern auch soziales Engagement ist den Mitgliedern wichtig.

Wie in den Vorjahren auch wurde in Zusammenarbeit mit der Singener Tafel ein leckeres Mittagsmenü gekocht, das in der Einrichtung am Heinrich-Weber-Platz angeboten wurde. Bedürftige Menschen erhalten beim Mittagstisch der Singener Tafel eine warme Mahlzeit mit zwei Ge-tränken für 1,50 Euro. Gespendet wurden die Lebensmittel von Thomas Hertrich.

Das 3-Gänge-Menü, bestehend aus Sa-lat, herzhaftem Gulasch mit Spätzle sowie einem „gesunden“ Nachtisch aus Erdbeeren und Sahne, wurde vom Kreis-vorsitzenden Peter Ibbeken, seiner Frau Renate, Annette Specht-Pichler sowie Thomas Hertrich zubereitet und pünkt-lich um 12 Uhr in der Tafel serviert. Dass die MIT-Mitglieder nicht nur bei Wirt-schaftsthemen fachkundig sind, zeigten die lobenden Worte der zufriedenen Ta-felkunden.

„Heute haben wir erneut erlebt, wel-che Freude das Helfen bereiten kann“, so

der Kreisvorsitzende Peter Ibbeken, und „das machen wir gerne alle Jahre wieder!“

Philipp Martin, [email protected],

www.mit-konstanz.de ■

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Titel Rubrik Titel Rubrik

10 Ausgabe 6-2016 11

Lebensfreude, Natur und Wein

Endingen am Kaiserstuhl

Ausflugsziele in Baden-Württemberg

Am Kaiserstuhl liegt das Städtchen Endingen, mitten im südba-disch-sympathischen Weinland. Die historische Altstadt mit ihren romantischen Winkeln und Plätzen ist Geschichte zum Erleben. Mit den Winzerdörfern Amoltern, Kiechlinsbergen und Königs-chaffhausen ist Endingen eine der größten Weinbaugemeinden in Baden. Köche und Kellermeister bringen hier Feines aus der Natur auf den Tisch, und Naturliebhaber genießen ausgiebige Wande-rungen durch den Naturgarten Kaiserstuhl.

Ausflugsziele in Baden-Württemberg

Infowww.endingen.de

Landschaft wurde auch in ihrem äußeren Erscheinungsbild so stark vom Wein-bau geprägt. Entweder Sie genießen die fruchtigen Weißweine und würzigen Bur-gunder in einer der vielen einladenden Endinger Gaststätten oder Sie besuchen eine Weinprobe, die die zahlreichen Win-zer in der Nähe anbieten.

Im Zentrum der mittelalterlichen Stadt liegt der Marktplatz. Mit seinen drei Rat-häusern, der Martinskirche sowie dem Marktplatz- und Marienbrunnen ist er ein kunstgeschichtliches Kleinod und so ein guter Startpunkt beim Erkunden der Stadt. Am höchsten Punkt des Platzes steht das Rathaus, das 1617 als Kornhaus mit meisterhaftem Steinmetzschmuck erbaut wurde. Das dreistöckige Haus mit Staffelgiebel wird vom „Laubenmännli“ bekrönt. An diesem Gebäude sind spät-gotische sowie Renaissance-Stilelemente vereint. Im „Alten Rathaus“, wieder er-baut 1527, ist das Kaiserstühler Heimat-museum eingerichtet. Der kostbarste Schatz sind 14 Wappenscheiben (Stan-desscheiben) von 1528/29 im Bürgersaal. Richtschwert und Folterwerkzeuge erin-nern an die Endinger Gerichtsbarkeit.

Gerätschaften und Zunftzeichen erin-nern an die vielseitige alte Handwerker-schaft. Tympanon, Glocken, Brunnen-stock, Grenzstein, Jokili und vieles mehr sind Zeichen alter Tradition und noch le-bendigen Brauchtums. Im Gewölbekeller kann neben altem Küferwerkzeug eine Sammlung von Weinstein besichtigt wer-den, und auch kleine Weinproben sind möglich.

Kaiserlich wandern im Naturgarten Auf über 400 km ausgeschilderten The-menachsen und Lehrpfaden können Sie die einzigartige Fauna und Flora des Kai-serstuhls und Tunibergs zu Fuß erkun-den. Neun Themenachsen erschließen den Kaiserstuhl von Süden nach Norden und von Westen nach Osten. Sie alle weisen den Weg zu Smaragdeidechsen, wilden Orchideen, Lösshohlgassen, sel-tenen Vogelarten und vielen weiteren Naturschätzen, die zum Teil einzigartig in Deutschland sind. Der Burgunderpfad führt quer durch die Natur des Tunibergs. Die Wege, die durch lokale Themenrund-wege in einzelnen Orten ergänzt werden, sind jeweils unter ein Motto gestellt, und bereits an den Einstiegen werden die Wanderer mit großen Eingangsportalen über den Verlauf und die Besonderheiten des Weges informiert. Beliebt sind der Neunlindenpfad, der Kirschbaumpfad,

der Bienenfresserpfad oder der Obst- und Weinbaupfad in Königschaffhausen, der Weinlehrpfad in Kiechlinsbergen und der Kräuterpfad in Amoltern.

Reif und süß in der Seele: Kaiserstühler Wein„Eine herrliche Gegend, noch im Sep-tember und Oktober alles grün. Ein willkommener Atem geht durchs gan-ze Land, Trauben mit jedem Schritt und Tag besser. Himmelsluft, weich, warm, freundlich; man wird auch wie die Traube reif und süß in der Seele“, so schwärmte schon Johann Wolfgang von Goethe 1779 anlässlich eines Kaiserstuhlbesuches. Kein Wunder: Der Kaiserstuhl gehört zu den sonnenverwöhntesten Gegenden Deutschlands. Die Kraft der Sonne und die Fruchtbarkeit der Vulkan- und Löß-böden sind die wichtigsten Garanten für Spitzenweine. Nirgendwo sonst hat der Weinbau über Jahrhunderte hinweg eine so große, so tragende Rolle gespielt wie hier in der Region, und kaum eine andere

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Titel Rubrik

13Ausgabe 6-2016

Titel RubrikWirtschaft

Steuernews

Wirtschaft

In den letzten Jahren haben sich im Zuge der europarechtlichen Niederlassungs-freiheit viele Gesellschaften in ausländi-scher Rechtsform in Deutschland ange-siedelt. Auch die grenzüberschreitende Sitzverlegung eines ausländischen Unter-nehmens nach Deutschland ist kein Pro-blem mehr. Zudem ergab sich ein Trend in der deutschen Unternehmerschaft, Gesellschaften in England (vornehmlich in Form der sog. Limited) zu gründen, um anschließend deren tatsächliche Ge-schäftstätigkeit nach Deutschland zu verlegen. Gründe für ein solches Vorge-hen waren die vermeintlich einfache und kostengünstige Gesellschaftsgründung nach englischem Recht und das niedrige-re Mindestkapital im Vergleich zu einer deutschen GmbH. Hinzu kamen die deut-lich weniger strengen Haftungsvorschrif-ten für Geschäftsführer nach englischem Recht im Falle einer Insolvenz der Limited.

Argument der geringeren Haftung weitgehend entkräftetNachdem der deutsche Gesetzgeber zwi-schenzeitlich durch die Einführung der sogenannten „Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)“ die Möglichkeit zur Gründung einer Kapitalgesellschaft ohne Mindestkapital geschaffen hat, ist nunmehr auch das Argument der gerin-geren Haftung von Geschäftsführern im Insolvenzfall weitestgehend entfal-len. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat nämlich in einem Urteil vom 15.03.2016 (Az. II ZR 119/14) entschieden, dass der Direktor einer englischen Limited, über deren Vermögen in Deutschland das In-solvenzverfahren eröffnet wurde, nach § 64 GmbHG persönlich für alle Zahlun-gen haftet, die er nach Eintritt der Insol-venzreife noch veranlasst hat. Gleiches dürfte demgemäß auch für Geschäfts-führer anderer ausländischer Gesell-schaften gelten, die ihre Geschäftstätig-keit in Deutschland entfalten.

Prof. Dr. Thomas Barth Dr. Martin Scheuing

Vor dem Hintergrund, dass das Insol-venzverfahren über das Vermögen einer ausländischen Gesellschaft dem deut-schen Insolvenzrecht untersteht, wenn der Schwerpunkt der unternehmerischen Tätigkeit in Deutschland liegt, hatte der BGH darüber zu befinden, ob die Ge-schäftsführerhaftung nach § 64 GmbHG im Falle der Insolvenz dem Gesellschafts-recht (dann Haftung nein, da insoweit ausländisches Recht gilt) oder dem Insol-venzrecht (dann Haftung ja, da deutsches Recht gilt) zuzuordnen ist. Ungeachtet der systematischen Stellung der Haf-tungsregelung im GmbH-Gesetz urteilte der BGH, dass es sich der Sache nach um eine insolvenzrechtliche und nicht um eine gesellschaftsrechtliche Vorschrift handele. Dass eine Anwendung der Vor-schrift auf eine englische Limited zu ei-ner Beschränkung der europarechtlich garantierten Niederlassungsfreiheit füh-re, konnte der BGH nicht feststellen. Der EuGH hatte diese Rechtsauffassungen bereits zuvor in entsprechenden Vorlage-verfahren abgesegnet.

Direktor einer Limited haftet persönlichIm Ergebnis ist festzuhalten, dass der Di-rektor einer englischen Limited oder je-den anderen ausländischen Gesellschaft hilfeersuchens der italienischen Behörden

eine Vermittlerin von Ferienwohnungen in Italien im Rahmen einer Betriebsprü-fung zur Vorlage konkret bestimmter Unterlagen auf. Außerdem erstellten die deutschen Prüfer eine Daten-CD für die italienischen Behörden. Die Anfertigung dieser CD hielt der Senat für rechtswid-rig. Außenprüfungsanordnungen, die auf Sachverhalte Dritter hindeuten, sollten daher genau geprüft und ggf. mithilfe von Rechtsmitteln angefochten werden.

Prof. Dr. Thomas Barth,

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Betriebsprüfung Die Finanzbehörden können Außenprüfun-gen in Form von Betriebsprüfungen, Lohn-steuer-Außenprüfungen oder Umsatz-steuer-Prüfungen nach eigenem Ermessen anordnen. Die Finanzverwaltung legt so-wohl die Prüfungsanordnung als auch die Prüfungshäufigkeit in sogenannten Grö-ßenklassen fest. Je größer das Unterneh-men, desto häufiger eine Außenprüfung.

PrüfungsumfangBetriebs- bzw. Außenprüfungen dürfen ausschließlich für die Ermittlung der steu-erlichen Verhältnisse des in der Prüfungs-

anordnung genannten Adressaten selbst durchgeführt werden. Das Finanzgericht Baden-Württemberg hat die Durchfüh-rung einer Betriebsprüfung ausschließlich für die Feststellung der steuerlichen Ver-hältnisse Dritter für rechtswidrig erklärt (Urteil vom 25.6.2015, 3 K 2429/14).

Keine Vorlagepflichten Der Betriebsprüfer darf den zu prüfenden Steuerpflichtigen nicht zur Vorlage von Unterlagen auffordern, die steuerliche Sachverhalte eines Dritten betreffen. Im entschiedenen Fall forderte die deutsche Finanzverwaltung aufgrund eines Amts-

Außenprüfung nicht für Steuerverhältnisse Dritter

Finanzgericht stoppt übereifrige Prüfer

Gewerbesteuer-Hinzurechnungen verfassungsgemäß

Gewerbeertrag darf um gezahlte Miet- und Pachtzinsen erhöht werden

Der Gewerbesteuer unterliegt jeder ste-hende im Inland betriebene Gewerbe-betrieb. Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer ist der Gewerbeertrag. Dieser entspricht nicht dem einkommen-steuerlichen Gewinn, sondern ist unter Berücksichtigung bestimmter Hinzurech-nungen und Kürzungen zu bestimmen. Anteilig hinzuzurechnen zum Gewinn aus Gewerbebetrieb sind u. a. gezahlte Zinsen, Mieten und Pachten, soweit die Summe 100.000 Euro übersteigt (§ 8 Nr. 1 Buchst. a, d und e Gewerbesteuergesetz).

VorlagebeschlussIm Jahr 2012 hat das Finanzgericht Ham-burg bezüglich dieser Hinzurechnungen verfassungsrechtliche Bedenken angemel-det und dem Bundesverfassungsgericht (BVerfG) vorgelegt (Vorlagebeschluss vom 29.2.2012, 1 K 138/10 Aktenzeichen beim BVerfG: 1 BvL 8/12). Die obersten

Finanzbehörden der Länder haben seit-her durch gleichlautende Erlasse (vom 25.4.2013) ihre Finanzämter angewiesen, Festsetzungen des Gewerbesteuermess-betrags für Erhebungszeiträume ab 2008 nur noch vorläufig durchzuführen.

Entscheidung des BVerfGMit der vorläufigen Festsetzung hat es nun ein Ende. Denn das Bundesverfas-sungsgericht hat die Vorlage des FG Hamburg als unzulässig verworfen (Be-schluss vom 15.2.2016, 1 BvL 8/12). Das BVerfG begründete die Ablehnung damit, dass das FG Hamburg die Vorlage nicht hinreichend begründet hätte. Ebenfalls als unzulässig verworfen hat das Bundes-verfassungsgericht eine Verfassungsbe-schwerde gegen die Hinzurechnung von einem Viertel der Hälfte der Miet- und Pachtzinsen für die Benutzung der un-beweglichen Wirtschaftsgüter des Anla-

gevermögens, die im Eigentum eines an-deren stehen. Diese Fälle betreffen u. a. Aufwendungen für die Anmietung eines Betriebsgebäudes. Der Bundesfinanzhof hat in der vorinstanzlichen Entscheidung vom 4.6.2014 (I R 70/12) die Verfassungs-mäßigkeit der anteiligen gewerbesteuer-lichen Hinzurechnung der Aufwendun-gen für die Anmietung von geschäftlich genutzten Grundstücken bestätigt. Für weitere Verfassungsbeschwerden gegen die Gewerbesteuer dürfte wenig Raum bleiben. Die vorläufig festgesetzten Ge-werbesteuermessbescheide werden nun bestandskräftig. ■

mit Verwaltungssitz und wirtschaftli-chem Schwerpunkt in Deutschland im Falle einer Insolvenzverschleppung wie der Geschäftsführer einer deutschen GmbH persönlich für alle Zahlungen haftet, die er nach Eintritt der Insolvenz-reife noch an Gläubiger der Gesellschaft geleistet hat. Auch Geschäftsführer ei-ner Limited bzw. einer ausländischen Gesellschaft haben daher ihre Insolven-zantragspflichten nach der deutschen Insolvenzordnung zu kennen und müs-sen rechtzeitig Insolvenzantrag stellen. Die Gründung einer englischen Limited sowie anderer ausländischen Gesell-schaftsformen dürfte nach obiger BGH-Rechtsprechung noch mehr an Attrak-tivität verloren haben. Personen in der Geschäftsführung solcher Gesellschaf-ten sollten sich des neuen Haftungsre-gimes bewusst sein.

Dr. Martin Scheuing,

Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht

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Recht und Gesetz

Geschäftsführer ausländischer Gesellschaften in Deutschland persönlich haftbar

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Titel Rubrik

15Ausgabe 6-2016

Titel Rubrik

Adval Tech investiert am Kaiserstuhl

Endingen. Im April hatte die Schweizer Adval Tech die bis zuletzt inhabergeführte Fischer IMF übernommen. Nun liegt dem Bauausschuss der Gemeinde ein Bauan-trag vor, nach dem das Werk in Endingen um das Drei-fache wachsen soll. „Die Firma macht schnell Ernst mit dem Ausbau des Standortes“, ist Bürgermeister Hans-Joachim Schwarz erfreut. Im Technischen Ausschuss des Gemeinderats gab es denn durchaus ein positives Echo zu den Plänen der Schweizer Gesellschafter. Bereits bei der Übernahme hatte René Rothen, CEO von Adval Tech, eine Expansion angekündigt.

WirtschaftWirtschaft

Baden-Württemberg

Unternehmens-News

Bietigheim-Bissingen. Dürr hat im 1. Quar-tal 2016 einen überdurchschnittlich hohen Auftragseingang von 1.048,5 Mio. Euro erzielt. Gegenüber dem Vorjahr stieg das Bestellvolumen um 17 %. Bei einem knapp konstanten Umsatz von 825,2 Mio. Euro (-2,8 %) verbesserte sich das Ergebnis nach Steuern von 17,0 auf 38,6 Mio Euro (+128 %). Hauptgrund dafür war der Weg-fall steuerlicher Sonderbelastungen, die im Vorjahreszeitraum infolge des Beherr-schungs- und Gewinnabführungsvertrags mit der HOMAG Group entstanden wa-ren. Ralf W. Dieter, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG: „Besonders hoch war die Nachfrage in Nordamerika und Europa. In China ist die Auftragspipeline gut gefüllt, hier zeichnet sich auch eine Zunahme der Investitionen in Produktionsanlagen für Elektroautos ab.“

Dürr mit sehr gutem Auftragseingang

Weinheim. Die Freudenberg-Geschäftsgruppe Freudenberg Sealing Technologies, ein weltweit führender Dichtungsher-steller, hat im türkischen Bursa rund 10 Mio. Euro investiert und heute ein neues Werk eingeweiht. „Wir bieten fortschritt-liche Technologie nah am Kunden. Dieser Schritt ermöglicht uns eine noch engere Partnerschaft mit zahlreichen vor Ort produzierenden Automobilherstellern und weiteren Indust-rieunternehmen. Zudem positionieren wir uns nachhaltig in einem strategisch vielsprechenden Markt“, sagt Dr. Mohsen Sohi, Sprecher des Vorstands der Freudenberg Gruppe. Der Standort befindet sich im Industriezentrum HOYAB auf ei-nem Gelände von etwa 14.000 Quadratmetern. Von dort aus wird eine Vielzahl von Industrien wie Automobil, Landwirt-schaft, Energie und Maschinenbau beliefert.

Neues Freudenberg-Werk in der Türkei eröffnet

Dinkelacker: Standort- Investition von 16 Millionen Euro

Lenzkirch. Der Vorstand der Testo AG ist seit dem 1. Mai wieder zu dritt. In seiner Sitzung Ende April wählte der Testo-Aufsichtsrat Dr. Rolf Merte zum

neuen Vorstand. Merte übernimmt die Verantwortung für den Bereich „Forschung & Entwicklung“ sowie die Produktionsbereiche in Lenzkirch, Ti-tisee und Shenzhen (China). „Mit Rolf Merte haben wir einen sehr erfahrenen und fachlich hochkompetenten neuen Vorstandskollegen. Er war in den letz-ten beiden Jahren die treibende Kraft für die beachtliche Innovationsstärke von Testo und hat die digitale Trans-formation unseres Produktportfolios maßgeblich mit vorangetrieben“, so Vorstandsvorsitzender Prof. Burkart Knospe. „Als Vorstand wird er seinen wertvollen Beitrag für das Unterneh-men noch erweitern und die erfolgrei-che Entwicklung von Testo noch stär-ker mitgestalten können.“

Testo AG benennt neuen Vorstand

Neu im Vorstand: Dr. Rolf Merte

Stuttgart. Bei der Familienbrauerei Dinkelacker stehen die Zeichen auf Wachstum und Investition. Seit Gründung der Brauerei durch Carl Dinkelacker 1888 wird in Stuttgart Bier gebraut. Seitdem behauptet sie sich sehr erfolgreich am Markt. Um den Standort weiter zu stärken und auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, investiert die in Familienbesitz befindliche Brauerei jetzt 16 Mio. Euro in ein Automatiklager, die Erweiterung der Bügelanlage, das neue Dinkelacker Festzelt auf dem Cannstatter Volksfest und in die umfangreiche Sanierung eines Wohn- und Ge-schäftsgebäudes in der Tübinger Straße.

Stahlfassade von Rathenberger für Staatspreis nominiert

Efringen-Kirchen. Was haben der Burghof in Lörrach, der Bahnhof am Europa-Park Rust, das Uni-Laborgebäude in Freiburg, das Castell in Eschbach oder das Be-triebsgebäude beim Hugenwaldtunnel in Waldkirch miteinander gemeinsam? An allen Bauwerken war die Firma Rath-berger in Efringen-Kirchen mit Blechne-rarbeiten beteiligt, die für die Gebäude prägend sind. Deshalb kann es sich Rath-berger auch mit auf die Fahne schreiben, wenn das neue Betriebsgebäude des Hugenwaldtunnels 2014 mit der Hugo Häring Auszeichnung des Bundes Deut-scher Architekten prämiert und für den Staatspreis Baukultur Baden-Württem-berg 2016 nominiert wurde. Das 50 Mit-arbeiter starke Unternehmen sieht sich als regionaler Marktführer im Bereich Metalldach und -fassade sowie Zulieferer für Blechteile und Baugruppen.

Buchdrucker FGB: Insolvenz mit Nachspiel

Freiburg. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass der frü-here FGB-Geschäftsführer Johannes Sanders die Pleite länger als erlaubt hinausgezögert haben könnte. Einen entsprechenden Bericht der Badischen Zeitung hat die Staatsanwaltschaft bestätigt. Wenn Sanders die Insolvenz nicht angezeigt hat, obwohl diese offensicht-lich war, droht ihm sogar eine Haftstrafe. Den FGB war im Mai des vergangenen Jahres zum zweiten Mal inner-halb von drei Jahren das Geld ausgegangen. Zuletzt hat-te die Druckerei noch 90 Mitarbeiter. (Von links) Hans Dreier, Markus Reber, Valeria Poretti-Rezzonico,

René Rothen

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Titel Rubrik

17Ausgabe 6-2016

Titel Rubrik

senwert im gleichen Zeitraum lediglich um gut 30 %.

100 Prozent Zuwachs beim GEXDie Besonderheiten der Familienunter-nehmen bildet ebenfalls der German Entrepreneurial Index (GEX) ab. Darin gelistet sind Unternehmen, die zwei Merkmale aufweisen: Die Unterneh-mensleitung ist zugleich maßgeblich Eigentümer des Unternehmens. Da-bei muss dieser mindestens 25 % der Stammaktien an dem jeweiligen Unter-nehmen besitzen. Seit dem Börsengang dürfen allerdings nicht mehr als zehn Jah-re vergangen sein. Der Erfolg auch dieses Index spricht eine deutliche Sprache: In den zurückliegenden drei Jahren hat der GEX gut 100 % an Wert zugelegt.

Die Entwicklung der beiden Index-Fa-milien bestätigt, was bereits die Wissen-schaftler der TU München in ihrer Studie vermuteten: Es gibt einen Zusammen-hang zwischen dem Einfluss der Familie und den Kennzahlen der operativen Per-formance. Stefan Heidbreder, [email protected],

www.familienunternehmen.de ■

Stefan Heidbreder

Familienunternehmen

Stark an der Börse

Familienunternehmen und Börse gelten oft als zwei Sphären, die nichts miteinander zu tun haben: Einer langfristigen Unterneh-mensstrategie und dem geduldigen Kapital bei den Familienunternehmen steht die Kurzatmigkeit der Finanzmärkte mit dem Druck zur Gewinnmaximierung scheinbar unvereinbar gegenüber. Doch entgegen dieser weit verbreiteten Einschätzung gibt es eine nennenswerte Anzahl von Unter-nehmen, die beide Welten miteinander ver-binden: Bei knapp der Hälfte aller börsen-notierten Unternehmen (ausgenommen Finanztitel) in Deutschland handelt es sich um Familienunternehmen. Diese repräsen-tieren etwa ein Drittel der Marktkapitalisie-rung. Das hat die von der Stiftung Familien-unternehmen in Auftrag gegebene Studie

Gesellschaft und Wirtschaft profitieren vom HandwerkIn Deutschland profitiert die gesamte Wirtschaft vom Handwerk, das traditio-nell über den eigenen Bedarf hinaus aus-bildet. Ebenso stützt das Handwerk die Gesellschaft. Die Qualifizierung und In-tegration von jungen Menschen mit Mi-grationshintergrund in den Arbeitsmarkt klappt im Handwerk, und auch für junge Flüchtlinge werden gerade tausendfach Qualifizierungsangebote geschaffen.

ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer,

[email protected], www.zdh.de ■

Hans Peter Wollseifer

Zentralverband des deutschen Handwerks

Meisterbrief als Standortfaktor

Die lange gewachsenen Strukturen des Handwerks sind einzigartig in Europa. Kein anderer Mitgliedstaat der EU ver-fügt über einen vergleichbar leistungs-fähigen Mittelstand. Dies ist untrennbar mit der Fachkompetenz der Unterneh-mer verknüpft, im Handwerk mit der Qualifikation zum Handwerksmeister. Nur auf einem guten Fundament können nachhaltige Strukturen entstehen, die in einem scharfen – auch internationa-len – Wettbewerb Bestand haben. Der Meisterbrief qualifiziert ganz gezielt zum Unternehmertum und gewährleistet da-mit Betriebsstrukturen, die Ausbildungs-leistungen erbringen und Arbeitsplätze schaffen können. Im zulassungspflichti-gen Handwerk muss der Betriebsleiter über einen Meisterbrief oder eine gleich-wertige Berufsqualifikation verfügen. Bei den gleichwertigen Qualifikationen gilt eine sehr flexible Regelung. Es werden alle einschlägigen Berufsqualifikationen anerkannt, unabhängig davon, wo auf der Welt sie erworben wurden.

Ausbildungsverantwortung stärkenTrotz dieses flexiblen Berufszugangssys-tems konstatieren wir seit einigen Jahren eine bedenkliche Entwicklung auf euro-päischer Ebene. Hier geraten Berufszu-gangsregeln zunehmend in Kritik, nicht

nur beim Handwerk. Die Europäische Kommission will den Mitgliedstaaten weitgehende Vorgaben machen, welche Berufe einem Qualifikationsvorbehalt unterliegen sollen. Hierdurch wird nicht nur stark in die Souveränität der Mit-gliedstaaten eingegriffen. Auch ist er-kennbar, dass dem anglo-amerikanischen Modell gefolgt werden soll, das stärker auf Zertifizierungen setzt und gerade keine Ausbildungsverantwortung über-nimmt. Was eine verfehlte Deregulie-rungspolitik bedeutet, hat das Handwerk bereits schmerzlich erfahren müssen. 2004 wurden 53 Handwerksberufe zu-lassungsfrei. Damit verbundene positive Erwartungen blieben aus. Stattdessen traten negative Effekte wie eine Atomi-sierung der Betriebsstrukturen und ein Rückgang der Ausbildungsleistung sowie der Qualifikation der Betriebsinhaber ein. Das Handwerk wurde geschwächt. Dies darf sich durch eine verfehlte Politik aus Brüssel nicht wiederholen!

Wirtschaft Wirtschaft

Zum AutorStefan Heidbreder ist Geschäfts-führer der Stiftung Familienunter-nehmen. Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre war er in leitender bzw. beratender Funktion für führende Familienunternehmen tätig. Darüber hinaus vertritt er die Interessen der Familienunterneh-men in verschiedenen nationalen und internationalen Gremien. Er hat verschiedene Lehraufträge, u. a. an der Zeppelin Universität Friedrichs-hafen und der Technischen Universi-tät München.

Die gemeinnützige Stiftung Fa-milienunternehmen setzt sich für den Erhalt dieser Familienunter-nehmenslandschaft ein. Sie ist der bedeutendste Förderer wissen-schaftlicher Forschung auf diesem Feld und Ansprechpartner für Politik und Medien in wirtschaftspoliti-schen, rechtlichen und steuerlichen Fragestellungen. Die Stiftung wird getragen von über 400 Firmen aus dem Kreis der größten deutschen Familienunternehmen.

„Börsennotierte Familienunternehmen in Deutschland“ festgestellt. Börsennotierte Familienunternehmen zeigen zudem eine teils bessere Performance gegenüber an-deren kapitalmarktorientierten Konzernen.

Standortverbundenes Wirtschaften bei FamilienunternehmenAls Grund nennen die Wissenschaftler der Technischen Universität München den deutlichen Unterschied zwischen Familienunternehmen und Nicht-Famili-enunternehmen. Ihre Eigentümerstruk-tur steht für ein standortverbundeneres Wirtschaften, und die Gründerfamilie verliert auch in ihrer Finanzierung Lang-fristigkeit und Nachhaltigkeit nicht aus den Augen. So sind Familienunterneh-men bei Weitem weniger verschuldet und weisen mit 50 % laut Studie eine we-sentlich höhere Eigenkapitalquote auf als Nicht-Familienunternehmen (36 %).

Lauter gute Gründe, die Vorteile der Familienunternehmen in eigenen Indices zu bündeln: Die Deutsche Börse hat 2010 in Kooperation mit der TU München den DAXPlus-Family-Index entwickelt, der auf die Eigentümerstruktur abhebt.

DAXPlus-Family-IndexDer DAXPlus-Family-Index umfasst deut-sche und internationale Unternehmen aus dem Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse, bei denen die Gründer-familie mindestens einen 25-prozentigen Stimmrechtsanteil hat oder im Vorstand bzw. im Aufsichtsrat sitzt und dabei min-destens einen Stimmrechtsanteil von 5 % hält. Dazu gehören aktuell beispielsweise bekannte Namen wie Dürr, GFT Techno-logies oder ElringKlinger. Insgesamt qua-lifizieren sich derzeit 163 Unternehmen für den Index. DAXPlus Family wie auch die Auskopplung der 30 größten und li-quidesten Anteilsscheine, zusammenge-fasst im DAXPlus-Family-30-Index, haben in den letzten drei Jahren immerhin rund 70 % zugelegt. Zum Vergleich: Die DAX-30-Unternehmen steigerten ihren Bör-

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Titel Rubrik

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Titel Rubrik

Neue CDU-Wirtschaftsministerin

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Wirtschaft Landespolitik

Charlotte Helzle

Ingenieurin mit Engagement und Herz

Frauen in der Wirtschaft: Charlotte Helzle

„Ich bin grenzenlos neugierig! Und das Schönste an meinem Beruf in der Elek-tronik ist, dass es jeden Tag Neues und Interessantes gibt“, so Charlotte Helzle, die 1978 zusammen mit ihrem Ehemann die Hema Electronic GmbH gründete. Zwei Jungingenieure verwirklichten ihre Träume und boten ihre Dienste als Ent-wicklungsbüro an. Nach Helzles Ingeni-eurstudium an der Hochschule Aalen im Fach Kunststofftechnik war der Schritt zur Elektronik nicht so sehr weit. Die Fir-ma etablierte sich und wuchs auf rund 40 Mitarbeiter heran – und die Faszination der Technik hat die Gründerin bis heu-te nicht losgelassen. Charlotte Helzle führte das Unternehmen seit Beginn der 90er-Jahre zunächst allein. Inzwischen ist ihr Sohn Oliver als Nachfolger aktiv. Der Übergang zur nächsten Generation soll schrittweise erfolgen, damit endlich mehr Zeit für andere Interessen bleibt.

Wirtschaftspolitisch engagiertNicht nur 1978 waren Ingenieurinnen sel-ten. Das ist bis heute so geblieben. Sich dazu noch selbstständig zu machen, war wirklich ein Ausnahmefall. Die Erfahrun-gen waren aber fast immer positiv. In der männerdominierten Elektronik wurde und wird eine Frau gerne gesehen und akzep-

tiert. War die fachliche Qualifikation erst gezeigt, gingen die Türen auf. Helzle emp-fiehlt jeder technikinteressierten Frau, einen technischen Beruf zu ergreifen: „Es ist interessant, herausfordernd, zukunfts-sicher, und in technischen Berufen wird gut verdient.“ Neben der Verantwortung für Unternehmen und Familie liegen Char-lotte Helzle wirtschaftspolitische und frauenpolitische Themen sehr am Herzen. Hier engagiert sie sich seit vielen Jahren ehrenamtlich. Aktivitäten im Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU), in der IHK-Vollversammlung, im VDMA und weiteren Gruppierungen erweitern den Horizont. „Mich faszinieren die interes-santen Persönlichkeiten und die unter-schiedlichen Themen und Lebensberei-che, die ich da kennenlerne!“

Familie und Beruf sinnvoll miteinander zu vereinbaren, war für die Unterneh-merin stets eine Herausforderung. Dazu wurde das Familienleben mit vier Söhnen von beiden Eltern gut organisiert. Inzwi-schen sind die Kinder längst erwachsen und kommen mit den Enkeln zu Besuch.

Frauen und berufliche Verantwortung: Das passt!Helzle gehört zu den Frauen, die sich intensiv bemühen, für junge Frauen Rol-

hema electronic GmbHSeit mehr als 37 Jahren bietet die hema electronic in Aalen Dienst-leistungen rund um die Industrie-elektronik an. Von Anfang an entwickelte hema Elektronik für Mess-, Steuerungs- und Regelungs-technik an. Auf Wunsch der Kunden wurde bereits nach zwei Jahren eine leistungsfähige Elektronikfer-tigung aufgebaut und ständig er-weitert. Sie erfüllt mit hochmoder-ner technischer Ausstattung und qualifizierten Mitarbeitern typische Wünsche deutscher Kunden aus dem Maschinen- und Anlagenbau: individuelle Produkte in kleinen Stückzahlen, mit hohem techno-logischem Standard und perfekter Qualität. Rund um Spezialanwen-dungen in der Videotechnik und LED-Technik werden innovative Hightech-Lösungen realisiert.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut wurde 1972 in Balingen geboren. Nach dem Abitur am Gymna-sium Balingen studierte sie Betriebswirtschaftslehre an der Universität Tübingen und schloss ihr Studium 1998 als Diplom-Kauffrau ab.

Im Jahr 2001 wurde sie an der Universität Würzburg mit einer Arbeit zur „Unterneh-mensanalyse in mittelständischen Indust-rieunternehmen. Konzepte, Methoden, In-strumente“ promoviert. Ihre Zeit in London begann die diplomierte Wirtschaftswissen-schaftlerin bei der Investmentbank Mor-gan Stanley, danach arbeitete sie bis 2005 als Analystin bei Ernst & Young in London und Frankfurt. Sie ist verheiratet mit Tho-mas Hoffmeister und hat drei Töchter. Seit 2006 lebt sie mit ihrer Familie wieder in Ba-lingen. Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut ist seit 1998 Gesellschafterin der Bizerba GmbH & Co. KG, eines 150 Jahre alten Traditions-unternehmens der Waagenherstellung, das in Besitz der Gründerfamile Kraut ist. Dort war sie von 2014 bis zu ihrem Amtsantritt als Ministerin im Mai 2016 Mitglied des Aufsichtsrats des in fünfter Generation fa-miliengeführten Unternehmens.

Vielfach ehrenamtlich engagiertNeben ihrem beruflichen Einsatz ist Nicole Hoffmeister-Kraut vielfältig im

ehrenamtlichen Bereich engagiert. Von 2009 bis Mai 2016 war sie Mitglied des Gemeinderats der Stadt Balingen, von 2014 bis Mai 2016 zudem Mitglied im Kreistag des Zollernalbkreises. Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut engagiert sich außer-dem in der evangelischen Gesamtkir-chengemeinde Balingen, im Förderverein und Elternbeirat verschiedener Balinger Schulen und im Beirat der Balinger Tafel. Sie gehört zudem seit 2011 dem Stif-tungsrat der Psychiatriestiftung Zoller-nalb an. Seit 2014 ist sie stellvertretende Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Balingen.

Bei der Landtagswahl am 13. März 2016 errang sie für die CDU das Direkt-mandat im Wahlkreis Balingen. Am 12. Mai 2016 wurde Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut zur Ministerin für Wirtschaft, Ar-beit und Wohnungsbau des Landes Ba-den-Württemberg ernannt.

Dr. Arndt Oschmann,

[email protected],

www.wm.baden-wuerttemberg.de ■

lenvorbilder aufzuzeigen. Es genügt ihr nicht, trocken für technische und na-turwissenschaftliche Berufe zu werben. „Frauen müssen sich im Berufsbild wie-derfinden mit ihren Fähigkeiten und In-teressen. Frauen lieben kreative Berufe, engagieren sich gerne mit und für Men-schen. Das passt eigentlich perfekt: Was ist kreativer, als sich jeden Tag Lösungen für echte reale Aufgaben auszudenken und zu erproben? Die Arbeit findet fast immer im Team statt, und es gibt unend-lich viele Anwendungen, die Menschen dienen, zum Beispiel in der Medizintech-nik, Nahrungsindustrie, Sicherheitstech-nik und viele andere mehr.“

Frauen fänden es selbstverständlich, in der Familie Verantwortung zu über-nehmen. Warum nicht darüber hinaus? Verantwortung in Beruf und Politik sei mindestens genauso wichtig und funkti-oniere nach den gleichen Prinzipien, so die Meinung der Unternehmerin.

Charlotte Helzle, [email protected],

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Titel Rubrik

21Ausgabe 6-2016

Titel Rubrik

Nicole Razavi MdLDie Stärke des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg verdanken wir zum großen Teil unseren mittelständischen Unternehmen. Sie tragen das Wachstum und fördern Innovationen; sie schaffen Wohlstand und Arbeitsplätze in der Flä-che des Landes. Den Mittelstand nach Kräften zu unterstützen, war ein zentra-les Anliegen der CDU in den Koalitions-verhandlungen. Viele unserer Anliegen konnten wir durchsetzen.

Erstens bildet die Digitalisierung einen Schwerpunkt des gesamten Koalitions-vertrags. Gerade die kleinen und mittle-ren Unternehmen wollen wir bei dieser Transformation der Wirtschafts- und Ar-beitswelt unterstützen. Dazu gehört eine leistungsfähige, flächendeckende digita-le Infrastruktur.

Zweitens wird der Wissens- und Tech-nologietransfer zwischen Wissenschaft und Forschung und den kleinen und mitt-

leren Unternehmen ein Schwerpunkt der neuen Landesregierung sein.

Drittens wollen wir die akademische und berufliche Ausbildung sowie die berufliche Weiterbildung stärken, um den Fachkräf-tenachwuchs dauerhaft zu sichern.

Viertens wollen wir in eine leistungs-fähige Verkehrsinfrastruktur investie-ren. Beide Koalitionspartner haben nun erkannt, dass die Straße dabei der wich-tigste Verkehrsträger bleibt. Die Erfolgs-geschichte des Automobillands Baden-Württemberg wollen wir fortschreiben und Baden-Württemberg zum Wegberei-ter der Mobilität der Zukunft machen.

Das Wahlergebnis hat uns viele, auch schmerzliche Kompromisse abverlangt. Doch in der Mittelstands- und Verkehrs-politik ist die Handschrift der CDU klar erkennbar.

Nicole Razavi, [email protected],

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Nicole Razavi, geboren 1965, lebt in Salach. Seit 2006 ist sie Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Geislingen, in dem sie das Direktmandat für die CDU errang. Aktuell ist sie Sprecherin für Verkehr und Infrastruktur der CDU-Fraktion.

Fabian Gramling, geboren 1987, wuchs in Besigheim auf. Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann absolvierte er nebenberuflich ein Masterstudium mit dem Schwer-punkt Steuerlehre, Bilanzierung und Wirtschaftsrecht und arbeitet seitdem bei einer renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und als Dozent an der Dualen Hochschule. 2016 wurde er für die CDU in den Landtag gewählt.

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Landespolitik

Landesmittelstandstag

Daniel Hackenjos neuer MIT-Vorsitzender

Die Rednerliste auf dem Landesmittelstandstag konnte sich se-hen lassen: der MIT-Bundesvorsitzende Dr. Carsten Linnemann, der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister in Baden-Württemberg Thomas Strobl, Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, CDU-Generalsekretär Manuel Hagel, der CDU-Fraktionsvorsitzende Prof. Dr. Wolfgang Reinhart, der CDU-Bezirksvorsitzende Thomas Bareiß sowie die Hechinger Bürgermeisterin Dorothea Bachmann richteten ihre persönli-chen Grußworte an den Landesmittelstandstag. Der Tagungs-präsident Christian Freiherr von Stetten führte eloquent und zügig durch die Tagung, sodass die Tagesordnung im vorgege-benen Zeitrahmen abgearbeitet wurde.

Kommunikation und Auseinandersetzung statt AusgrenzungDr. Linnemann stellte in seiner Rede klar, dass es zwingend ge-boten sei, sich mit der AfD als reine Protestpartei endlich wirk-lich auseinanderzusetzen. 20 % der Wählerinnen und Wähler bevorzugten die AfD aufgrund des Parteiprogramms, während 80 % hingegen ihr Kreuz aus Protest machten. Die Menschen im Land seien verunsichert und wandten sich daher einer Partei zu, die ein Gefühl der Sicherheit suggeriere. Gerade der Brexit habe aufgezeigt, was passiert, wenn eine Politik der „einfachen Ant-worten“ die Menschen irreführt: die Feigheit vor der Übernah-me von Verantwortung derjenigen, die den Irrweg zu initiiert haben. „Politik und Wirtschaft sollten sich gemeinsam zu einer sachlichen Kommunikation zusammenschließen und sich den Sorgen und Ängsten der Menschen annehmen“, so Linnemann. Im Weiteren fordert der MIT-Bundesvorsitzende die Wiederein-führung des Meisterbriefes, um dem Handwerk den Schutz zu geben, den es zur Sicherung von Qualitätsstandards benötige.

Brexit, die EU, die Erbschaftsteuer und der MittelstandWie auch der Bundesvorsitzende nahmen alle anderen Redner Bezug auf die Ereignisse in Großbritannien, die Schwächen in Brüssel und die Konsequenzen für den Mittelstand. Das Hin und Her beim Thema Erbschaftsteuer im Bundesrat stößt bei allen Rednern auf Unverständnis. Hier werde man sich mit allen Mit-teln gegen die von den im Bundesrat vertretenen Oppositions-parteien angestrebte Verweisung an den Vermittlungsausschuss wehren bzw. dafür Sorge tragen, dass es zu keiner weiteren Ver-schlechterung für mittelständische Unternehmen kommt.

Mittelständische Themen im Wirtschaftsministerium„Unternehmergeist und Sachverstand begründen den Erfolg des Mittelstands in Baden-Württemberg“ stellt Wirtschaftsministe-

MIT Baden-Württemberg

Statements

Fabian Gramling MdL

Mein Name ist Fabian Gramling, und ich vertrete den Wahlkreis Bietigheim-Bissingen im Landtag von Baden-Würt-temberg. Mit dem Blick aus der freien Wirtschaft möchte ich die Rahmenbedin-gungen von morgen für den Mittelstand in Baden-Württemberg gestalten.

Das Markenzeichen des baden-würt-tembergischen Mittelstands ist sein Er-findergeist. Immer wichtiger für die Um-setzung von Innovationen sind geeignete Rahmenbedingungen. Damit wir auch in Zukunft im Herzen von Europa Vorreiter sind, ist mir eine zukunftsorientierte, auf Eigenverantwortung basierende Wirt-schaftspolitik besonders wichtig. Eigen-verantwortung geht mit Eigentum einher. Die größte Herausforderung neben der Digitalisierung ist daher eine Erbschaft-

steuer, welche nicht die Liquidität und damit Investitionsmöglichkeit einschrän-ken darf. Dafür werde ich mich einsetzen.

Leistung muss sich lohnen, auch in der Bildungspolitik. Für dieses Credo stehe ich mit meinem Lebenslauf: Nach der Mittleren Reife habe ich eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert, bevor ich über den zweiten Bildungsweg die Allgemeine Hochschulreife erlangt und Betriebswirtschaft studiert habe. Seit 2009 arbeite ich bei einer renommier-ten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Prüfungsleiter. Als Dozent lehre ich Ge-werbesteuer an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg.

Fabian Gramling, [email protected],

www.fabian-gramling.de ■

rin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut fest. Diese Basis macht die MIT zur starken Stimme des Mittelstands, die unbedingt notwendig ist, um sich mit aller Kraft den zukünftigen Gegebenheiten zu stellen. Das Wirtschaftsministerium werde sich in den nächsten fünf Jahren vorrangig mittelständischen Themen widmen, z. B. Abbau der Bürokratie durch Initiierung eines Normenkontrollra-tes, Beratung bei der Unternehmensnachfolge, Digitalisierung,

Der neu gewählte Landesvorsitzende Daniel Hackenjos mit den drei Stellvertretern Oliver Zander, Margarete Reiser und Inka Sarnow.

Thomas Bareiß MdB am Rednerpult

Daniel Hackenjos und Dr. Reinhard Löffler kandidierten auf dem Mittelstandstag in einer Kampfabstimmung für den Landesvorsitz der MIT Baden-Württemberg. Gewählt wurde mit großer Mehrheit Daniel Hackenjos; stellvertretende Landesvorsitzende wurden Margarete Reiser, Inka Sarnow und Oliver Zander.

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Titel Rubrik Titel Rubrik

Ralf SemmlerKV Göppingen

Eduard FreiheitKV Göppingen

Mark W. BenzingerKV Stuttgart

Timo BaljerKV Ravensburg

Stefan BuhmannKV Zollernalb

Die Beisitzer

MIT Baden-Württemberg

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MIT Baden-Württemberg

Förderung der Gründungskultur mittels Innovationsgutscheinen und der steuerlichen Absetzbarkeit von Forschungsinvestitionen sowie der intensiven Mitarbeit der Fachwerkerausbildung.

Diskussionsbereitschaft eingefordertAls neuer CDU-Generalsekretär nahm Manuel Hagel die Gele-genheit wahr, sich und seine Ziele vorzustellen. Er möchte den Menschen wieder in den Mittelpunkt der CDU stellen und for-derte eine der Sache dienenden Diskussionsbereitschaft, auch innerhalb der CDU, ein. Dies gelänge am besten mit der Unter-stützung seitens der MIT.

Auch der CDU-Bezirksvorsitzende Thomas Bareiß verwies auf den Erfolg, das Wirtschaftsministerium wieder unter CDU-Ver-antwortung zu haben, und macht deutlich, dass das Ziel, die CDU wieder zur stärksten Partei in Baden-Württemberg zu machen, nur über die MIT gehe. Im Rahmen der Koalitionsverhandlungen hät-ten die Forderungen der MIT aufgrund der guten Zusammenarbeit der MIT mit der CDU einen fast vollständigen Raum gefunden.

CDU in der VerantwortungInnenminister Thomas Strobl berichtete über die grün-schwar-ze Koalition und erklärte, warum die CDU Baden-Württemberg

Dr. Albrecht Geier KV Ortenau

Anne Schmieder KV Ravensburg

Angelika Harm KV Esslingen

Doris StempfleKV Heilbronn

Alexander FleckKV Mannheim

Erwin FeikeKV Mannheim

Thomas HaasKV Stuttgart

Dr. Robert PernarKV Stuttgart

Malte KaufmannKV Rhein-Neckar

Werner FrankKV Ostalb

Marcus MüllerKV Esslingen

Helena KappKV Stuttgart

Fabian GramlingKV Ludwigsburg

Frederik DeckerKV Rhein-Neckar

Hans-Dieter SchühleKV Böblingen

Stephan WerhahnKV Alb-Donau/Ulm

Gregor WickKV Karlsruhe-Stadt

Dietrich EberhardtKV Lörrach

Hermann Manall jr.KV Biberach

Der neue Landesvorstand

Ruth BaumannBV Südbaden

Rolf ButtkusBV Nordbaden

Bastian AtzgerBV Württemberg-Hohenzollern

Thomas RappLandesschatzmeisterKV Göppingen

Andrea BirringerLandesgeschäftsführerin

Daniel Hackenjos LandesvorsitzenderKV Breisgau-Hochschwarzwald

Margarete Reiserstv. LandesvorsitzendeKV Sigmaringen

Inka Sarnowstv. LandesvorsitzendeKV Karlsruhe-Stadt

Oliver Zanderstv. LandesvorsitzenderKV Böblingen

Ulrich BauerBV Nordwürttemberg

Apostolos KelemidisKV Stuttgart

sich der Verantwortung stellen musste: „Dem Dahinvegetie-ren“ mittelständischer Wirtschaftspolitik unter Grün-Rot hätte zwingend ein Ende bereitet werden müssen. Dieser Verantwor-tung habe man sich als Volkspartei zu stellen, wenn auch mit kritischer Begleitung.

Themen wie Digitalisierung und Bildung stünden im Fokus der Landesregierung und bedürften der engen Zusammenarbeit mit der MIT. Es gelte, mittelständische Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Baden-Württemberg seinen Standortvorteil nicht verliere.

Stimme des Mittelstands im LandtagAls Stimme des Mittelstands wird die CDU-Fraktion im Land-tag fungieren, so der Fraktionsvorsitzende der CDU, Prof. Dr. Wolfgang Reinhart, und bot seine Mitarbeit für mittelstandsre-levante Themen an. Die Prinzipien von Ludwig Erhard müssten wieder größere Berücksichtigung finden, so Reinhart.

Der Landesmittelstandstag gestaltete sich in einer rundum ge-lungenen Veranstaltung, die einen positiven Blick in die Zukunft mit frischem Wind gewähren lässt.

Marion Furtwängler, [email protected], www.mit-bw.de ■

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MIT Baden Württemberg Europa

Presseinformation der MIT BW zur Erbschaftssteuer

Viel für den Mittelstand erreicht

Brexit

Die Folgen für den Mittelstand

Die MIT ist enttäuscht über das britische Mehrheitsvotum für einen Ausstieg aus der EU. Wir teilen jedoch nicht die Ansicht der Finanzmärkte, dass dieser sich nachhaltig auf die Export-dynamik Baden-Württembergs auswirken wird. Die Auslands-nachfrage hat im vergangenen Jahr deutlich nachgelassen. Die Gründe dafür sind vielschichtig und liegen in der konjunktur-schwachen Eurozone, dem de-facto-Embargo mit Russland, den Krisen im Nahen und Mittleren Osten, aber auch in der Stagnati-on des chinesischen Marktes. Diese Schwäche wird kompensiert durch eine steigende Binnennachfrage, aber auch zweistelligen Exportzuwachsraten mit Italien, den Niederlanden und den USA. Spitzenreiter unter den Zuwachsraten war auch Großbri-tannien mit 20,5 %, trotz des dortigen hohen Haushaltsdefizits. Der Warenverkehr mit Großbritannien könnte sich für manche Branchen verschlechtern, wenn künftig Zölle und andere Han-delshemmnisse den Handel beeinflussen und Waren aus Baden-Württemberg subsituiert werden. Es wird sich zeigen, wie die Eurostaaten in den nächsten zwei Jahren die Scheidungsmoda-litäten mit Großbritannien aushandeln und sich das britische Pfund entwickelt. Einige Branchen im Land wie der Maschinen-bau sowie die Hersteller von Metallerzeugnissen und elektri-schen Ausrüstungen könnten auch vom Brexit profitieren, da die britische Konkurrenz Handelshürden nehmen muss.

Wirtschaftspolitische Impulse aus Brüssel nötigDer Spaltpilz setzt sich fest im europäischen Gebälk. Es ist zu befürchten, dass andere Länder den Briten folgen könnten. Klar ist, der Brexit gibt Anti-EU-Parteien Auftrieb. Ein Auseinander-brechen Europas in die alte Welt der Nationalstaaten würde unsere baden-württembergische Volkswirtschaft empfindlich treffen. Es rächt sich, dass sich die EU vom Lissaboner Ziel, wachstumsstärkste Region der Welt zu werden, verabschiedet hat und die Bürger und Mittelständler Europa als bedrohungs-bürokratisch empfinden und die zunehmende Deregulierung ablehnen.

Es wäre fatal, wenn sich Brüssel in den nächsten beiden Jahren mit dem Ausstiegsszenario beschäftigt und keine neuen wirt-schafts- und wachstumspolitischen Impulse für die konjunktur-

schwachen europäischen Länder setzen könnte. Das wirtschaft-liche Wachstum in Baden-Württemberg wird sich nur fortsetzen, wenn neue Märkte erschlossen werden, z. B. TTIP, erfolgreich verhandelt wird und geschlossene Märkte wieder geöffnet wer-den. Hier ist Europa, aber auch der Bund in der Pflicht.

Dr. Reinhard Löffler, Landesvorsitzender a. D,

[email protected], www.mit-bw.de ■

Die Mittelstands- und Wirtschaftsverei-nigung der CDU wertet die in der Koaliti-on vereinbarten Verschonungsregeln für Familienunternehmer bei der Erbschaft-steuer als Teilerfolg. Reinhard Löffler, Landesvorsitzender a. D.: „Jetzt wissen die Familienunternehmer, der Erbfall führt nicht zur Existenzgefährdung des Unternehmens.“

Der Kompromiss sei in vielen Punkten deutlich besser als der ursprüngliche Gesetzentwurf, so die Einschätzung von Reinhard Löffler. Er begrüße die Verscho-nungsregeln für den Mittelstand: „Der Druck der MIT im Bund und im Land hat sich gelohnt. Wir sehen die Vorteile, dass die Einigung nun verfassungsfest ist und dass die SPD das Gesetz mitträgt.“ Auch die Absenkung des Kapitalisierungs-faktors, mit der eine überhöhte Unter-nehmensbewertung verhindert würde, wertet Löffler als Erfolg. Es gebe sogar Verbesserungen gegenüber der bisheri-gen Rechtslage: So würde jetzt erstmals berücksichtigt, wenn Erben aufgrund der Gesellschaftsverträge ihre Erbanteile nicht ohne Weiteres verkaufen können. Wenn Erben in ihr Unternehmen inves-tieren, werde das zudem steuermindernd begünstigt. „Das ist gut für unsere Un-

ternehmen, für unsere Arbeitsplätze und den Wirtschaftsstandort im Land“, sagte Löffler.

Kompromiss mit WermutPositiv bewertet Löffler auch, dass klei-nere Unternehmen bis fünf Mitarbeiter leichter eine Steuerbefreiung erhalten. Kritisch sei allerdings, dass nur 10 % des Verwaltungsvermögens verschont würden. „Das Verwaltungsvermögen ist häufig für die Fortführung des Betriebs wichtig, und es ist nicht einzusehen, dass es so stark bei der Steuer herangezogen wird“, sagte Löffler: „Das könnte für viele Unternehmen zum Problem werden.“ Ein Wermutstropfen ist, so Löff-ler, dass für die Ermittlung des betrieblichen Nachlasses für größere Mittelständler ein bedrohungsbürokratischer Apparat aufgebaut wird wie in Kafkas Schloss und dass viele Mittelständler Stif-tungslösungen suchen oder Teile ihres Unternehmens ins Ausland verlagern.

Insgesamt sei es aber für die heimische Wirtschaft eine Erleichterung, dass bald

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Rechtsklarheit entstehe. „Die Erbschaft-steuer darf den Erfolg unserer mittel-ständischen Familienunternehmen nicht gefährden. Mit dem jetzt gefundenen Kompromiss sehen wir die Gefahr weit-gehend gebannt“, sagte Löffler.

Dr. Reinhard Löffler, Landesvorsitzender a. D,

[email protected], www.mit-bw.de ■

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Titel Rubrik

27Ausgabe 6-2016

Dr. Ute Günther

Kapital und Know-how

Zwei Flügel für innovative Start-ups

Gründerinnen und Gründer innovativer Unternehmen stehen am Anfang häufig vor einem Problem: Sie haben zwar eine geniale Geschäftsidee und ein innovatives Produkt. Um es auf den Markt und an den Kunden zu bringen, fehlt es jedoch nicht selten an genügend Kapital und einem schlagkräftigen Netzwerk. Da kommen Business Angels ins Spiel: erfahrene Unter-nehmerinnen und Unternehmer, die den Start-ups nicht nur Beteiligungskapital zur Verfügung stellen, sondern auch mit Rat, Tat und ihrem Netzwerk zur Seite stehen. Business Angels investieren in einer sehr frühen Phase, in der andere Finanzierer das Risiko scheuen. Im Gegenzug erhofft sich ein Angel Investor bei Erfolg und Wachs-tum des Unternehmens eine Rendite, die beim Verkauf der Anteile (Exit) erzielt wer-den kann. Sein Engagement ist dabei in aller Regel langfristig ausgelegt und kann eine sehr enge Partnerschaft zwischen Un-ternehmer und Investor bedeuten.

Wichtiger Faktor für Fortschritt und WachstumIn Deutschland gibt es ca. 7.500 Business Angels, die jährlich ca. 650 Mio. Euro in Start-ups investieren. Der volkswirt-schaftliche Einfluss der Finanzierer ist damit aber noch nicht abschließend ge-würdigt: Die innovativen Unternehmen, die von Engeln Starthilfe bekommen, sind bei Erfolg ein wichtiger Faktor für Fortschritt, Wachstum und Wohlstand. Deshalb hat sich Business Angels Netz-werk Deutschland e. V. (BAND) als Dach-verband auf die Fahne geschrieben, für das Engagement von erfahrenen Unter-nehmern als Business Angels zu werben, damit mehr innovative Start-ups eine Chance auf Finanzierung erhalten. Unter den Mitgliedern von BAND finden sich vor allem Business Angels Netzwerke, deren Aufgabe es ist, Start-ups und An-gels zusammenzubringen.

Starke NetzwerkeGerade in Baden-Württemberg gibt es starke und erfolgreiche Business An-gels Netzwerke. Während die Business

Zugang von KMU zu Finanzierung

Kreditfinanzierung, KMU-Unterstützungs-faktor und Kapitalmarktunion

Der Ausschuss für Wirtschaft und Währung stimmte am 21.06.2016 über den Berichtsentwurf zum Zugang zu Finanzie-rung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), der auf Initi-ative von Markus Ferber mit ins Leben gerufen wurde, ab. „Die Finanzierungsmöglichkeiten für KMU müssen so vielfältig sein wie die Geschäftsmodelle selbst. Dafür müssen in den unter-schiedlichen Phasen des Lebenszyklus – von der Start-up- über die Wachstumsphase bis zum Midcap-Unternehmen – passge-naue Finanzierungsoptionen für KMU zur Verfügung stehen,“ fordern Markus Ferber und Markus Pieper, die beiden Sprecher des PKM Europe.

„Individuelle Lösungen für KMU stellen in Deutschland vor allem die kleineren und regionalen Banken bereit. Sie kennen die speziellen Gegebenheiten vor Ort und unterhalten lang-fristige Beziehungen zu den Unternehmen. Daher muss eine Gesetzgebung für eben jene Kreditinstitute, die besonders auf

die Bedürfnisse der KMU eingehen, geschaffen werden,“ unter-streichen die Mittelstandspolitiker Pieper und Ferber. „Crowd-funding und Peer-to-Peer-Kredite sind für Start-up-Unterneh-men und innovative KMU geeignet; und auch Maßnahmen der Kapitalmarktunion wie Verbriefungen und Prospekte können die Mittelstandsfinanzierung ergänzen. Es sind jedoch die klas-sischen Bankkredite, die mit 75 % seit jeher die wichtigste Fi-nanzierungsquelle von KMU bilden. Deswegen müssen diese Kreditinstitute dem Proportionalitätsprinzip obliegen und dür-fen nicht der Überregulierung zum Opfer fallen,“ so die beiden Abgeordneten Ferber und Pieper.

KMU-Unterstützung stärkenEntscheidend hierfür ist es, die Kapazität von Banken zur Kre-ditvergabe zu stärken. Besondere Bedeutung kommt in die-sem Zusammenhang dem KMU-Unterstützungsfaktor zu. Die-ser trägt über eine Entlastung der Eigenkapitalanforderung der Kreditinstitute zur Kreditvergabe an KMU bei. Bis zum 28.06.2016 war die Europäische Kommission aufgefordert, ei-nen Bericht über die Testphase des KMU-Unterstützungsfak-tors vorzulegen. Markus Pieper und Markus Ferber erklären: „Wir erwarten von der Kommission nicht nur die Beibehaltung der KMU-Unterstützung, sondern fordern gleichzeitig die An-hebung des Schwellenwerts für die Kreditvergabe. Damit kann die Kommission ein deutliches Signal für die Wirtschaftlichkeit des Mittelstandes setzen.“

Markus Ferber MdEP, PKM Europe (CDU/CSU-Gruppe in der EVP) ■

Europa Schwerpunkt

Über Business Angels Netzwerk Deutschland e.V. (BAND)BAND ist der Verband der Busi-ness Angels und ihrer Netzwerke. BAND ist die Stimme des Business Angels Marktes gegenüber Politik und Öffentlichkeit und vertritt im Interesse junger innovativer Un-ternehmen die Belange der Angel Investoren und engagiert sich für den Ausbau des informellen Be-teiligungskapitalmarktes und sei-ne Vernetzung mit dem gesamten Ecosystem der Finanzierung junger innovativer Unternehmen. BAND wird getragen von Business Angels Netzwerken, Partnern des Angel Investment Marktes sowie öffent-lichen und privaten Mitgliedern und Sponsoren. Das Bundesminis-terium für Wirtschaft und Energie ist Schirmherr von BAND.

Angels im CyberForum Karlsruhe vor allem auf junge IT-Unternehmer setzen, hat es sich das Venture Forum Neckar in Heilbronn mit beachtlichem Erfolg zur Aufgabe gemacht, den industriellen Mittelstand und die Hidden Champions in der Region für das Thema Start-ups zu begeistern. Andere Netzwerke wie die Business Angels Region Stuttgart setzen auf Vielfalt als Stärke und sind für Start-ups aus verschiedenen Branchen offen; im Stuttgarter Fall unterstützt von einem Business Angel Fonds, der als vorbildlich gelten kann.

Dr. Ute Günther, Vorstand BAND,

[email protected],

www.business-angels.de ■

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28 29Ausgabe 6-2016

Unternehmensfinanzierung

Das eigene Geschäftsmodell strukturiert analysieren

Analyse des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes

Deutscher Mittelstand auf den Weltmärkten erfolgreich

Die zunehmende Komplexität von Pro-dukten, Dienstleistungen, Prozessen, Kundenkanälen etc. erzeugt innerhalb von Unternehmen hohe Kosten, die meist nicht transparent sind. Somit können Po-tenziale zur Senkung dieser Kosten auch nicht hinreichend identifiziert werden. Ferner bleiben oftmals Chancen auf Um-satzsteigerungen ebenfalls unerkannt. Das strukturierte Vorgehen besteht aus folgenden drei einfachen Schritten:

1. Analyse des eigenen GeschäftsmodellsUm das eigene Geschäftsmodell zu ana-lysieren, empfiehlt es sich, ein Raster ein-zusetzen, das innerhalb eines Teams be-schrieben wird. Folgende Dimensionen liegen dazu vor: • Kundendimension: Welche Kunden-segmente werden mit dem Geschäfts-modell erreicht?

• Nutzendimension: Welcher Nutzen wird soll durch welche Leistungen für Kundensegmente gestiftet?

• Wertschöpfungsdimension: Welche Ressourcen und Fähigkeiten sind notwendig, um die Leistungen zu erstellen und das Geschäftsmodell zu betreiben?

• Partnerdimension: Welche Partner sind für das Geschäftsmodell notwendig?

• Finanzdimension: Welche Mechanis-men kommen jeweils für Umsätze und Kosten zum Einsatz?

Als Ergebnis liegt das bestehende Ge-schäftsmodell mit den jeweiligen Ausprä-gungen der Dimensionen und Elemente vor.

2. Identifikation von PotenzialenIm zweiten Schritt werden nun je Ge-schäftsmodell-Dimension und -Element Potenziale zur Senkung von Kosten und zur Steigerung von Umsätzen identifi-ziert. Als Ergebnis liegen unterschied-liche Potenziale vor, die Kosten des Geschäftsmodells zu senken und die Um-sätze zu erhöhen.

deutschen Mittelständler so Ende 2014 über eine Eigenkapitalquote von 25,5 %. Zum Vergleich: 1999 lag dieser Wert noch bei 2,6 %, und auch 2007 – vor Ausbruch der Wirtschaftskrise – betrug die Eigen-kapitalquote im Mittel nur 11,5 %. Die hervorragende Finanzierungssituation im deutschen Mittelstand ist allerdings auch Ausdruck der anhaltenden Investitions-schwäche, wie sie nach wie vor durch die bestehende Vertrauenskrise in der deut-schen Volkswirtschaft wie auch weltweit typisch ist.

Dr. Michael Wolgast, [email protected],

www.dsgv.de ■

Dr. Michael Wolgast

Denkt man an internationale Wirtschafts-beziehungen, so stehen oft Großun-ternehmen im Vordergrund der Wahr-nehmung. Doch der Mittelstand leistet einen erheblich größeren Beitrag zur zunehmenden Internationalisierung der deutschen Volkswirtschaft als bisher ge-dacht. Dies ist eine der Kernaussagen der Studie „Diagnose Mittelstand 2016“, die in der Reihe der jährlichen Studien des Deutschen Sparkassen- und Girover-bands (DSGV) in Berlin zum deutschen Mittelstand erschienen ist. Für die Analy-se haben die Volkswirte des DSGV dabei bisher ansonsten unveröffentlichte Daten des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Bundesbank herangezogen. 98 % der deutschen Exporteure haben demnach einen Jahresumsatz von bis zum 50 Mio. Euro, und gut ein Viertel der deutschen Exporte entfällt auf deutsche Unternehmen mit einem Jahresumsatz bis zum 100 Mio. Euro. Noch nicht erfasst ist in diesen Werten die Rolle des Mittel-stands als Zulieferer der Exportwirtschaft.

Mittelständler sind zunehmend auch im Ausland aktivDie Auslandsaktivitäten des deutschen Mittelstands haben zudem in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Innerhalb von 10 Jahren ist die Anzahl der im Export aktiven Mittelständler mit einem Jahres-umsatz zwischen 50 und 100 Mio. Euro um 32 % gestiegen. 21 % der Umsätze al-ler Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 50 und 100 Mio. Euro kommen heute aus dem Export, im verarbeitenden Gewerbe sind es sogar 36 %. Gleichzei-tig zeigen die Analysen, dass bereits ein Jahresumsatz von 100 Mio. Euro offen-bar ausreicht, um ebenso erfolgreich wie Großunternehmen auf den weltweiten Märkten aktiv zu sein. Dies belegen ge-rade in Deutschland auch zahlreiche Bei-spiele der sog. „Hidden Champions“, also von – typischerweise mittelständischen – Unternehmen, die in ihrer spezifischen

Marktnische eine führende Rolle auf dem Weltmarkt innehaben.

Herausforderungen der Globalisierung erfolgreich angenommenDer deutsche Mittelstand hat die Heraus-forderungen der Globalisierung offenbar erkannt und erfolgreich angenommen. Dabei hilft auch, dass die wirtschaftliche Lage im Mittelstand insgesamt gesehen nach wie vor hervorragend ist. Grundlage dieser Aussage, wie sie ebenfalls in der „Diagnose Mittelstand 2016“ des DSGV enthalten ist, ist die Analyse von rund 250.000 Bilanzen der Firmenkunden der Sparkassen, die damit eine der größten Datenbanken mit Jahresabschlüssen nicht finanzieller Unternehmen in Deutschland darstellen. Alle Ertragskennzahlen bewe-gen sich aktuell auf historisch sehr gutem Niveau und dürften sich für 2015 gegen-über 2014 nochmals verbessert haben. 43 % der Experten, die ergänzend zur Analyse der Bilanzen aus 2014 befragt wurden, gingen für 2015 von einer weite-ren Verbesserung der Lage im deutschen Mittelstand aus; 54 % von einer unverän-dert guten Lage. Auch die Finanzierungs-verhältnisse im deutschen Mittelstand haben sich zuletzt nochmals weiter ver-bessert. Die entsprechenden Bilanzkenn-zahlen erreichen aktuell historische Best-werte. Im Mittel (Median) verfügten die

Schwerpunkt Schwerpunkt

3. Maßnahmen zur Kostensenkung und UmsatzsteigerungIm letzten Schritt werden Maßnahmen zur Kostensenkung und Umsatzsteige-rung umgesetzt.

4. Bilanzielle und strategische MaßnahmenUm das eigene Geschäftsmodel strate-gisch zu repositionieren und die Maß-nahmen schneller und exponenziell wachsend umzusetzen, kann es sinnvoll sein, zusätzliches Eigenkapital aufzuneh-men.

Dies kann maßgeschneidert in Verbin-dung mit einer Kapitalerhöhung erfol-gen. Dabei können auch Netzwerkpart-ner und neue Partner mit zusätzlichem Know-how und Marktzugängen mit ins Boot geholt werden, Dadurch lassen sich Wachstumssprünge erreichen in zehner Größenordnungen.

Prof. Dr. Daniel Schallmo,

[email protected], www.gemvini.de

Stephan Werhahn, www.mit-ulm.de ■

Über den AutorDer Autor ist Chefvolkswirt und Leiter der Abteilung Volkswirtschaft und Finanzmärkte des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes e. V. (DSGV), Berlin.

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Modernisierung und Investitionen seien die wirklichen Schwerpunkte einer nach-haltigen Politik. Auch seien die Schulden von heute die Steuererhöhungen von morgen.

Niedersachsen brauche mehr Politik für die Mitte, um so die Spielräume für die Mitte zu generieren, die die Mitte brauche. Auch brauche Niedersachsen wieder eine wachstumsorientierte Po-

Spargel direkt vom Spargelbauern genoss man in Nienburg

MIT Niedersachsen

„Spargel satt“ mit Reinhold HilbersMittelstand

Die Zukunft beginnt bei der Finanzierung

Als Förderbank des Landes hat die L-Bank den Auftrag, den Standort Baden-Württemberg weiterzuentwickeln und voranzubringen. Die Förderbilanz der vergangenen Jahre verdeutlicht den ge-leisteten Beitrag: In den zurückliegenden zehn Jahren wurden rund 28 Mrd. Euro an Förderkrediten an die baden-württem-bergische Wirtschaft ausgereicht. Allein 2015 waren es 3,2 Mrd. Euro – eine neue Höchstmarke. Damit konnten mehr als 4.500 Mittelständler und fast 3.000 Exis-tenzgründer unterstützt werden.

Erfahrene Mittelständler und Neugründer benötigtFür die stabile wirtschaftliche Entwick-lung eines Standorts sind etablierte Unternehmen ebenso wichtig wie Neu-gründungen: Die Wirtschaft braucht erfahrene Mittelständler jeder Größen-ordnung und junge Unternehmen, die neue Impulse geben. All diese Betriebe schaffen Arbeitsplätze, helfen, Ange-botslücken zu schließen, oder setzen mit Innovationen neue Standards.

Bei der Entwicklung der Förderpro-gramme steht der Bedarf der Unterneh-men im Vordergrund, gleichzeitig wird versucht die Förderleistung verschiede-ner Finanzierungspartner zu bündeln. Ein schönes Beispiel: Die Partnerschaft mit

der Bürgschaftsbank Baden-Württem-berg. Gemeinsam mit der Bürgschafts-bank werden Förderkredite angeboten, die automatisch mit einer Bürgschaft verknüpft sind. Diese feste Kombination aus Förderkredit und Bürgschaft, die vor mehr als zehn Jahren für Existenzgründer eingeführt wurde, hat sich seither auch für Unternehmen zu einem Erfolgsmo-dell entwickelt. Für die Kunden verein-facht sich dadurch der Weg zur passge-nauen Finanzierung und die Hausbanken werden in ihrem Risiko entlastet.

Förderung gibt ImpulseFörderung erleichtert aber nicht nur Fi-nanzierungen, sie gibt Impulse und steu-ert Entwicklungen. Besonders spannend für die Wirtschaft in Baden-Württemberg sind derzeit die Veränderungen in der Produktionsorganisation. In der Industrie 4.0 verzahnt sich die Produktion mit mo-dernster Informations- und Kommunikati-onstechnik. Dabei sind zum Teil erhebliche Investitionen in neue Technologien not-wendig. Investitionen, die beispielsweise über das Programm „Innovationsfinanzie-rung“ unterstützt werden können. Genau-so wichtig ist es, dass die Mitarbeiter mit den Anforderungen Schritt halten können. Weiterbildung spielt dabei eine zentrale Rolle. Das neue L-Bank Programm „Wei-

Schwerpunkt MIT Deutschland

Rund 200 Interessierte konnte der Kreis-vorsitzende der MIT Nienburg, Karsten Heineking MdL, anlässlich des 7. Spar-gelessens mit Politik auf dem Spargelhof Thiermann in Scharringhausen begrü-ßen. Zahlreiche Prominenz aus der Bun-des-, Landes- und Kommunalpolitik war der Einladung gefolgt, darunter Detlev Kohlmeier, Landrat des Kreises Nienburg, Landtagsvizepräsident Karl-Heinz Klare MdL, Mike Beermann MdB und Dietmar Reddig, Bezirksvorsitzender der MIT Hannover.

Die CDU-Landtagsfraktionsarbeitskrei-se Wirtschaft und Verkehr sowie Häfen und Schifffahrt waren personell stark ver-treten. Hauptreferent in diesem Jahr war der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Reinhold Hil-bers. Grußworte sprachen Cord Bockhorst, Landrat des Kreises Diepholz, Axel Knörig MdB und Heinrich Kammacher, Samtge-meindebürgermeister von Kirchdorf.

Wer nicht investiere, investiere nicht in die ZukunftReinhold Hilbers, außerordentlicher Ken-ner der Haushalts- und Finanzpolitik, un-terstrich, dass nur verteilt werden kann, was vorher auch verdient worden sei. Politik müsse Grenzen und Rahmenbe-dingungen richtig setzen. Die Politik der SPD-geführten Landesregierung sei nicht nachhaltig, so Hilbers. Sie investiere nur noch 4,8 % des Haushalts. Das sei ein historisch niedriges Niveau. Wer nicht investiere, investiere nicht in die Zu-kunft, so Hilbers weiter. Konsolidierung,

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litik. Dazu gehörten auch Ansiedlungs- und Wachstumsfreundlichkeit. So könne es gelingen, dass sich Niedersachsen wieder zu einem Aufsteigerland entwi-ckele. Schließlich müsse die „Känguru-Politik“ von Rot-Grün ein Ende haben, wonach „große Sprünge mit leerem Beu-tel“ hingelegt würden.

Andreas Sobotta, [email protected],

www.mit-niedersachsen.de ■

L-Bank ProfilDie L-Bank ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts in alleiniger Trägerschaft des Lan-des Baden-Württemberg mit Sitz in Karlsruhe und Stuttgart. Sie beschäftigt rund 1.240 Mitarbeiter. Das Geschäftsgebiet der L-Bank ist auf Baden-Württemberg begrenzt. Im Jahr 2015 erzielte sie eine Bilanzsumme von 73,3 Mrd. Euro sowie ein Fördervolumen von ins-gesamt 10,6 Mrd. Euro. Die L-Bank ist damit eine der großen Förder-banken Europas. Gesetzlicher Auf-trag der L-Bank ist es, den Standort Baden-Württemberg voranzu-bringen und weiterzuentwickeln. Kleine und mittlere Unternehmen unterstützt die L-Bank bei Grün-dungen, Übernahmen und Investi-tionsvorhaben. Sie hilft Kommunen beim Ausbau ihrer Infrastruktur, insbesondere auch bei Vorhaben, die den Umwelt- und Klimaschutz betreffen. Sie finanziert Privatleute, die Wohneigentum kaufen, bauen oder modernisieren, ebenso wie den Mietwohnungsbau. Außerdem vergibt die L-Bank Familienleistun-gen des Bundes und Landes und stellt finanzielle Mittel für Bil-dungsmaßnahmen bereit.

terbildungsfinanzierung 4.0“ setzt an die-ser Stelle an. Gefördert werden betriebli-che Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen von Unternehmen, die der Erweiterung der beruflichen Qualifikation der Beschäf-tigten dienen. Ein wichtiger Beitrag für die Zukunft des Innovationsstandorts Baden-Württemberg.

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Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Baden-WürttembergBüchsenstraße 10, 70173 StuttgartTelefon: 0711 220082-43, Telefax: 0711 [email protected] www.mit-bw.de

Aufnahmeantrag

Aufnahmeantrag

Hiermit bitte ich um die Aufnahme in die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU.Die grau hinterlegten Felder werden von der MIT ausgefüllt.

Mitgliedsnummer LV/KV Kriterium

Name, Vorname Geburtsdatum

Beruf

Telefon Telefax

Berufliche Tätigkeit

Firma Branche

E-Mail-Adresse

Eintrittsdatum

PLZ, OrtStraße, Hausnummer

SelbstständigNicht selbstständigCDU-MitgliedParteilos

Unterschrift des Neumitglieds Unterschrift des MIT-Kreisvorsitzenden

Name, Vorname des Kontoinhabers Geldinstitut

BIC IBAN

EinzugsermächtigungHiermit ermächtige ich die MIT, bis auf Widerruf meinen Jahresbeitrag und die einmalige Aufnahmespendevon folgendem Konto abzubuchen:

Die Aufnahmespende für meinen Kreisverband Landesverband Bundesverbandbeträgt einmalig €

Mein Mitgliedsbeitrag beträgt jährlich € (Mindestbeitrag 90 €/Jahr. Wird als Jahresbeitrag eingezogen bzw.

in Rechnung gestellt.)

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Ich bestätige hiermit, kein Mitglied einer anderen Partei als der CDU/CSU zu sein.

Geworben von

Nach Zustimmung des zuständigen Kreisverbandes wird die Mitgliedschaft wirksam. Ich bin mit der Erhebung, Speicherung und Nutzung der vorstehenden personenbezogenen Daten sowie der besonderen Arten personenbezogener Daten (§3 Abs. 9 BDSG, z. B. politische Meinungen) einverstanden, um mich über Veranstaltungen und die politische Arbeit der Partei – auch per E-Mail – zu informieren. Die Daten werden ausschließlich von der CDU Deutschlands, ihren Gliederungen, Vereinigungen und Sonderorganisationen genutzt und nicht an Dritte übermittelt. Der Nutzung meiner Daten kann ich jederzeit widersprechen.

Gläubiger-ID

Kabel noch Millisekunden schneller als die Konkurrenz agieren zu können, ver-nünftig geregelt werden kann. Und er stellt die Fragen: „Was überhaupt als Gut verhandelbar? Welche Güter sind nicht marktfähig?“ Schließlich ändern sich die Vorstellungen davon, ob mit Geld und Zins gehandelt werden darf, ob Pferde-fleisch, Menschennieren oder Sklaven zum Verkauf stehen sollten, im Lauf der Zeit erstaunlich schnell. Durch die ver-ständliche Sprache und die zahlreichen praktischen Beispiele ist die Lektüre des Buches auch für Laien spannend und lehrreich. Roth wendet sein umfassen-des theoretisches Wissen auf praktische Probleme an, die jeden betreffen – denn Märkte bestimmen unser Leben.

Alvin E. Roth, Spieltheoretiker, Miter-finder des „Market Designs“ und Nobel-preisträger für Wirtschaft 2012, widmet in seinem Buch einem Thema, das uns täglich beschäftigt, ohne dass wir uns dessen bewusst sind: den Märkten, die sich kaum oder gar nicht über Preise re-geln lassen, sondern über den Abgleich von Interessen, das optimale Verkup-peln von Wünschen zur Zufriedenheit aller. An vielen konkreten Beispielen aus Beruf und Alltag, von der Schulwahl

Mechanismen von Märkten auf der Spur

Wer kriegt was – und warum?

Alvin E. Roth: Wer kriegt was – und warum?Bildung, Jobs und Partnerwahl: Wie Märkte funktionieren.Siedler Verlag, München, 2016. 304 Seiten, 24,99 Euro.ISBN 978-3-8275-0044-1

bis zur Jobsuche, vom Wochenmarkt über die Online-Partnervermittlung bis zur Organspende zeigt er, wie die ver-schiedenen Märkte funktionieren, die unser Leben bestimmen – ob wir wollen oder nicht. Einer seiner größten Erfolge war die Neuorganisation eines Marktes für ein knappes Gut, das üblicherweise nicht mit Geld bezahlt wird: der kom-plexe Ringtausch von Spendernieren. Dadurch konnte das Leben vieler Men-schen gerettet werden, die sonst ver-geblich auf ein passendes Organ gewar-tet hätten.

Dysfunktionale Matching-Märkte Dysfunktionale Matching-Märkte gibt es nach Roth oft bei akademischen Bewer-bungsverfahren oder bei der Schulwahl. Festlegungen und Entscheidungen erfol-gen zu früh, bevor wichtige Informatio-nen zur Verfügung stehen, oder sie fol-gen strategischen Überlegungen, etwa wenn Eltern als erste Wahl gerade nicht ihr Wunschgymnasium angeben (weil sie befürchten, dass das schon zu viele ande-re Eltern tun und dadurch ihre Chancen schwinden) oder als zweite Wahloption ebenfalls nicht die zweite Wunschschule nennen (weil sie wissen, dass diese nur Schüler aufnimmt, für deren Eltern sie erste Wahl ist). Prinzipiell gilt für den Autor: Märkte lassen sich verbessern, wenn ihr Design Menschen dazu bringt, wichtige Informationen nicht zurückzu-halten.

Was ist überhaupt verhandelbar?Roth analysiert die Funktionsweisen und Feedbacksysteme von Ebay-Markt-plätzen. Er macht Vorschläge, wie der wahnwitzige Hochfrequenzhandel der Finanzmärkte, in den Unternehmen Mil-liarden investieren, um mittels besserer

Buchrezension

Wie finden Eltern die richtige Schule für ihr Kind? Oder Jobsuchende den richtigen Arbeitgeber – und umgekehrt? Wie finden Nierenkranke den richtigen Organspender? Und Singles den richtigen Partner? Nobelpreisträger Alvin Roth zeigt, was geschieht, wenn wir etwas wollen, das für Geld allein nicht zu kriegen ist – und wie wir unsere Ziele erreichen können.

Über den AutorAlvin E. Roth, geboren 1951 in New York, war Wirtschaftsprofessor an der Harvard University und lehrt seit 2012 an der Stanford Univer-sity. Er zählt zu den weltweit füh-renden Experten der Spieltheorie und des „Market Designs“. 2012 er-hielt er für seine Forschungen den Nobelpreis für Wirtschaftswissen-schaften.

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Page 18: Daniel Hackenjos neuer Landesvorsitzender der MIT · Unternehmen wie Hewlett-Packard, ebay, Yahoo, Google, App-le, Facebook, die einst als Tüftler begannen. So war es Goog-les Idee,

35Ausgabe 6-2016

Termine & Veranstaltungen

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Gewinnrätsel

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Auf-geben eines Amtes

Welten-schöpfer

Hänge-lampen

Inspi-ration, Geistes-blitz

ital. Adels-prädikat

ein Schiff kapern

einerlei

Lurchart(blind)

Winzer-betrieb

franzö-sisch: Tee

oriental. Herberge

ab-stoßen

fast gar nicht

schwer erhält-lich, selten

engl. Frauen-kurz-name

dagegen (griech.)

Körper-organe zum Atmen

sehr hell

Frage-wort

Ausflüge zu Pferd

Fremd-wort-vorsilbe: drei

siech

Kfz-Z. von Irland

hoch betagt

männ-licher Hund

das Gesamte

Zahl ohne eigenen Wert

Schwei-zer Fern-sehen

Saug-wurm

ausge-tretener Weg

Zelt-bahn, -decke

Fluss d. Pisa

Wagen mit Pferden (Mz.)

handlichsauber, unver-mischt

span.: Junge

deut-sche Vorsilbe

Vereini-gung, Verband

Spiel-steine

kesses Mäd-chen

deshalb BefehlKamisol

bilden-der Künstler

Laffe

38. Präsi-dent der USA (Gerald)

Zeichen für Iridium

Bauma-schine, Hebe-gerät

Holzge-wächs, Taxus

Quer-balken im Dach-stuhl

Infek-tions-krank-heit/Abk.

Boden-senke

latei-nisch: ich

engli-sche Bier-sorte

Jagdruf

ital.: Gold

Schutz-balg im Auto

Handeln-der

Wort des Ein-wands

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Senden Sie bis 17.08.2016 (Einsendeschluss) die Lösung und Ihre Anschrift per E-Mail an: [email protected] oder per Post karte an: Mittelstands- und Wirt-schaftsvereinigung der CDU Baden-Württemberg (MIT), Büchsenstraße 10, 70173 Stuttgart. Mitarbeiter der MIT-Geschäftsstelle und der FKM VERLAG GMBH sowie deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Ein Umtausch der Gewinne ist nicht möglich. Alle Ge-winner werden innerhalb von 14 Tagen nach Einsendeschluss schriftlich be-nachrichtigt und in der nächsten Ausgabe des Wirtschaftsforums namentlich erwähnt. Ihre Daten werden ausschließlich für dieses Gewinnspiel genutzt und unmittelbar nach der Gewinnauslosung vernichtet. Das Lösungswort des Preisrätsels aus Ausgabe 04/2016: Burggraf. Der Gewinner des Tipp-Kick-Spiels ist: Hans Schmid

Termine der MIT

MIT Karlsruhe-StadtVeranstaltung mit dem neuen MIT- Landesvorsitzenden Daniel HackenjosDonnerstag, 21.07.2016, 19 UhrThema: „Aufgaben, Ideen und Ziele der MIT Baden-Württemberg bis 2018“.Daniel Hackenjos ist Unternehmer mit 120 Mitarbeitern im Südbadischen, dreifacher Familienvater und mit seinen 35 Jahren ein Motor für die mittelstän-dische familiengeführte Wirtschaft.Ort: Braustüble Hatz-Moninger, Zeppelinstraße 17, 76189 Karlsruhe (Grünwinkel).

Weitere Informationen unter www. mit-karlsruhe.de und Anmeldung unter [email protected]

MIT OstalbPolen – Karpaten, Oberschlesien, Tatragebirge, Niederschlesien 27.09. – 03.10.2016 Am 27.09. starten wir zu unserer alljähr-lichen Mitgliederreise. In diesem Jahr

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Impressum

Wirtschaftsforum – das Magazin der Mittel- stands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Baden-Württemberg erscheint zehnmal im Jahr im Rahmen der Mitgliedschaft. Ist der Verlag durch höhere Gewalt, Streik und dergleichen an seiner Leistung verhindert, so be-steht keine Ersatzpflicht für das Wirtschaftsforum.

Herausgegeben von der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Baden-Würt-temberg in Zusammenarbeit mit der FKM Verlag GmbH.

Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Baden-Württemberg (MIT)Büchsenstraße 10, 70173 StuttgartTelefon 0711 220082-43, Telefax 0711 [email protected], www.mit-bw.de

Verlag und Vertrieb: FKM Verlag GmbH – Kunden-, Verbands- und Mitgliedermagazine Ebertstr. 10, 76137 Karlsruhe

Telefon 0721 [email protected], www.fkm-verlag.com

Redaktion Wirtschaftsforum: Marion Furtwängler (MIT), Ulla Müller-Eisenhardt (MIT), Dr. Andreas Berger (FKM), Dipl.-Volksw. Jennifer Josl (FKM)

Art-Direction: Friederike Markov (FKM)

Verlagsbeirat: Prof. Georg-Berndt Oschatz, Direktor des Deutschen Bundesrates a. D. (FKM)

Druck: DG Druck GmbH, Weingarten, www.dg-druck.de

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• Stadtführungen und Eintritte: Salzbergwerk in Wieliczka, Schloss Łancut, Kirche in Debno, National- parks, Kalwaria Zebrzydowska

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