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DAV Panorama 3/2003 90 Everest-Jubiläum Expeditionen zum Endpunkt Vor 25 Jahren bestieg Rein- hold Messner den Everest als erster Mensch ohne künst- lichen Sauerstoff. 25 Jahre da- vor wurde der Berg von Hilla- ry und Tenzing erstbestiegen. Grund genug, wieder einmal eine reich bebilderte Bestei- gungschronik herauszugeben. Reinhold Messner berichtet in seinem neuesten Werk umfas- send über die hundertjährige Besteigungsgeschichte, listet detailliert Daten und Fakten auf und beschreibt alle Versu- che und Möglichkeiten, den höchsten Gipfel zu erklim- men. Dabei geht er ausführ- lich auf die österreichische Ex- pedition von 1978 ein, die von ihm und Peter Habeler gelei- tet wurde. Der aktuellen Pro- blematik des käuflichen Gip- felerfolgs, das den Everest immer weniger zum Ziel für Extrembergsteiger, sondern zum Konsumobjekt macht, sind ebenfalls einige Kapitel gewidmet. Messners Bot- schaft, dass für ihn nur eine Besteigung „by fair means“ wirklich zählt, kommt unver- kennbar zum Tragen, auch sind viele Texte und Bilder nicht neu, sondern schon frü- her in anderen Werken veröf- fentlicht worden. Für Everest- Neulinge oder Messner-Fans eine informative, gut lesbare Mischung aus Fotoband und Buch, das vor allem durch sei- ne Bebilderung glänzt. Viel- fach sind bisher unveröffent- lichte Fotos zum Einsatz gekommen. Zitate bekannter Everest-Größen sowie eine CD von 45 Minuten Länge, die Aufnahmen von 1978 wiedergibt, runden das Werk ab. hs Reinhold Messner: Mount Everest. Ex- peditionen zum Endpunkt. Mit Origi- nalaufnahmen von 1978 auf CD. BLV Verlag, München 2003. ISBN 3-405- 16466-4, 256 Seiten, 29,90. Erschließungs-Chronik Nanga Parbat Erlebnisberichte ehemaliger Expeditionsteilnehmer gibt es zuhauf – doch eine historisch- kritische Erforschung dessen, was wir Expeditionsbergstei- gen nennen, existiert erst in Anfängen. Der promovierte Germanist und Reisejourna- list Ralf-Peter Märtin hat hierzu mit seiner über 400 Sei- ten starken Darstellung der Erschließungsgeschichte des Nanga Parbats einen beach- tenswerten Beitrag geleistet. Von der Kundfahrt Albert F. Mummerys im Jahr 1875 über die von schweren Unfäl- len überschatteten deutschen Expeditionen der dreißiger Jahre bis hin zu den spekta- kulären Erfolgen Hermann Buhls und Reinhold Messners spannt sich der Bogen. Es wird nicht nur das oftmals dramatische Geschehen am Berg nacherzählt, anhand von bislang unveröffentlichten ˇ C estmír Lukeˇs, der schwei- zerisch-tschechische Berg- steiger, Fotograf – und nun auch Schriftsteller – ist einer der Stillen im Lande. Und so nimmt es auch nicht Wunder, dass sein mit einfühlsam-prä- zisen Erlebnisschilderungen versehener Bildband uns in die großen Landschaften der Erde führt. Das doppelseitige Bild vom Fenristunga-Gebirge am Anfang des Buchs gibt den Ton an: Bizarre dunkelbraune Fels- berge in unendlich erscheinen- den antarktischen Eisflächen, die mit dem strahlend blauen Polarhimmel zur Einheit verschmelzen. ˇ Cestmír Lukeˇs – oder „Mirek“, wie ihn seine Freunde nennen – be- richtet mit großer Zurückhaltung von den zahlreichen Erstbegehungen, die ihm mit sei- ner Lebensgefährtin Irene Oehninger hier ge- glückt sind. Ähnlich gestimmt die Kapitel über Reisen zu den Sand- und Felswüsten des Tschad, über die von Ausländern kaum be- suchte tibetische Transhimalaya-Kette oder die Erstbesteigung eines Siebentausenders im Karakorum. Die beachtlichen bergsteigerischen Unter- nehmungen treten in den Hintergrund gegen- über Natur, Landschaft und der einheimischen Bevölkerung, den eigentlichen „Akteuren“ des Buches. Das Grundmotiv dieser Entdeckungs- reisen wird deutlich. Es ist das Erleben der in- takten Landschaft und der mit ihr in Einklang lebenden Men- schen – als Kontrapunkt zur Existenz in einer Gesellschaft, deren Mitglieder den Kontakt zur Natur, zu ihren Mitmen- schen und zu sich selbst ver- loren haben. In „Lebe deine Träume“ zeigt ˇ Cestmír Lukeˇs auf, dass er ge- gen diese Malaise für sich ein Heilmittel gefunden hat, zu dessen Anwendung er keines- falls an die Antipoden fahren muss. Er belegt dies mit Rück- blicken auf eine abenteuer- liche Durchsteigung der Eiger-Nordwand, auf sonnige Kletterfahrten im Bergeller Granit mit seinem Freund Toni Hiebeler sowie auf die von ihm und Irene organisierten Bergwelt Dia- Treffs. Diese acht jeweils zweitägigen Veran- staltungen sind vielen nicht nur als Treffen der internationalen Bergsteiger-Elite in Erinne- rung geblieben, sondern als zwanglose Zu- sammenkünfte der weltweiten Bergsteigerfa- milie. Wer diese Begegnungen miterlebt hat sowie jeder andere, dem Bergsteigen mehr be- deutet als vorzeigbare Leistung, wird an dem schönen Buch von ˇ Cestmír Lukeˇs seine Freu- de haben. Nicholas Mailänder ˇ Cestmír Lukeˇs: Lebe deine Träume. Bergsteigen weltweit – Erlebnis und Abenteuer. wt-Buch Team, Garching/Alz 2002/2003. ISBN 3-936599-01-7, 136 Seiten, 36,00. Das besondere Buch Die beachtlichen berg- steigerischen Leistungen treten gegenüber Land- schaft und einheimischer Bevölkerung in den Hintergrund Bergsteigen weltweit – Erlebnis und Abenteuer

Das besondere Buch - Alpenverein...Wolfgang Güllich ist 1992 bei einem Autounfall ums Leben gekom-men, bei dem nur er beteiligt war, gerade verheiratet, finan-ziell versorgt, im Begriff,

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DAV Panorama 3/200390

Everest-Jubiläum

Expeditionen zumEndpunktVor 25 Jahren bestieg Rein-hold Messner den Everest alserster Mensch ohne künst-lichen Sauerstoff. 25 Jahre da-vor wurde der Berg von Hilla-ry und Tenzing erstbestiegen.Grund genug, wieder einmaleine reich bebilderte Bestei-gungschronik herauszugeben.Reinhold Messner berichtet inseinem neuesten Werk umfas-send über die hundertjährige

Besteigungsgeschichte, listetdetailliert Daten und Faktenauf und beschreibt alle Versu-

che und Möglichkeiten, denhöchsten Gipfel zu erklim-men. Dabei geht er ausführ-lich auf die österreichische Ex-pedition von 1978 ein, die vonihm und Peter Habeler gelei-tet wurde. Der aktuellen Pro-blematik des käuflichen Gip-felerfolgs, das den Everestimmer weniger zum Ziel fürExtrembergsteiger, sondernzum Konsumobjekt macht,sind ebenfalls einige Kapitelgewidmet. Messners Bot-schaft, dass für ihn nur eineBesteigung „by fair means“

wirklich zählt, kommt unver-kennbar zum Tragen, auchsind viele Texte und Bildernicht neu, sondern schon frü-her in anderen Werken veröf-fentlicht worden. Für Everest-Neulinge oder Messner-Fanseine informative, gut lesbareMischung aus Fotoband undBuch, das vor allem durch sei-ne Bebilderung glänzt. Viel-fach sind bisher unveröffent-lichte Fotos zum Einsatzgekommen. Zitate bekannterEverest-Größen sowie eineCD von 45 Minuten Länge,die Aufnahmen von 1978wiedergibt, runden das Werkab. hs

Reinhold Messner: Mount Everest. Ex-

peditionen zum Endpunkt. Mit Origi-

nalaufnahmen von 1978 auf CD. BLV

Verlag, München 2003. ISBN 3-405-

16466-4, 256 Seiten, € 29,90.

Erschließungs-Chronik

Nanga ParbatErlebnisberichte ehemaligerExpeditionsteilnehmer gibt eszuhauf – doch eine historisch-kritische Erforschung dessen,was wir Expeditionsbergstei-gen nennen, existiert erst inAnfängen. Der promovierteGermanist und Reisejourna-list Ralf-Peter Märtin hathierzu mit seiner über 400 Sei-ten starken Darstellung der Erschließungsgeschichte desNanga Parbats einen beach-tenswerten Beitrag geleistet.Von der Kundfahrt Albert F.Mummerys im Jahr 1875über die von schweren Unfäl-len überschatteten deutschenExpeditionen der dreißigerJahre bis hin zu den spekta-kulären Erfolgen HermannBuhls und Reinhold Messnersspannt sich der Bogen. Eswird nicht nur das oftmalsdramatische Geschehen amBerg nacherzählt, anhand von bislang unveröffentlichten

Cestmír Lukes, der schwei-zerisch-tschechische Berg-

steiger, Fotograf – und nunauch Schriftsteller – ist einerder Stillen im Lande. Und sonimmt es auch nicht Wunder,dass sein mit einfühlsam-prä-zisen Erlebnisschilderungenversehener Bildband uns in diegroßen Landschaften der Erdeführt. Das doppelseitige Bildvom Fenristunga-Gebirge amAnfang des Buchs gibt den Tonan: Bizarre dunkelbraune Fels-berge in unendlich erscheinen-den antarktischen Eisflächen,die mit dem strahlend blauen Polarhimmel zurEinheit verschmelzen. Cestmír Lukes – oder„Mirek“, wie ihn seine Freunde nennen – be-richtet mit großer Zurückhaltung von denzahlreichen Erstbegehungen, die ihm mit sei-ner Lebensgefährtin Irene Oehninger hier ge-glückt sind. Ähnlich gestimmt die Kapitel überReisen zu den Sand- und Felswüsten desTschad, über die von Ausländern kaum be-suchte tibetische Transhimalaya-Kette oderdie Erstbesteigung eines Siebentausenders imKarakorum. Die beachtlichen bergsteigerischen Unter-nehmungen treten in den Hintergrund gegen-über Natur, Landschaft und der einheimischenBevölkerung, den eigentlichen „Akteuren“ desBuches. Das Grundmotiv dieser Entdeckungs-reisen wird deutlich. Es ist das Erleben der in-

takten Landschaft und der mitihr in Einklang lebenden Men-schen – als Kontrapunkt zurExistenz in einer Gesellschaft,deren Mitglieder den Kontaktzur Natur, zu ihren Mitmen-schen und zu sich selbst ver-loren haben. In „Lebe deine Träume“ zeigtCestmír Lukes auf, dass er ge-gen diese Malaise für sich einHeilmittel gefunden hat, zudessen Anwendung er keines-falls an die Antipoden fahrenmuss. Er belegt dies mit Rück-blicken auf eine abenteuer-

liche Durchsteigung der Eiger-Nordwand, aufsonnige Kletterfahrten im Bergeller Granit mitseinem Freund Toni Hiebeler sowie auf die vonihm und Irene organisierten Bergwelt Dia-Treffs. Diese acht jeweils zweitägigen Veran-staltungen sind vielen nicht nur als Treffen derinternationalen Bergsteiger-Elite in Erinne-rung geblieben, sondern als zwanglose Zu-sammenkünfte der weltweiten Bergsteigerfa-milie. Wer diese Begegnungen miterlebt hatsowie jeder andere, dem Bergsteigen mehr be-deutet als vorzeigbare Leistung, wird an demschönen Buch von Cestmír Lukes seine Freu-de haben. Nicholas Mailänder

Cestmír Lukes: Lebe deine Träume. Bergsteigen

weltweit – Erlebnis und Abenteuer. wt-Buch Team,

Garching/Alz 2002/2003. ISBN 3-936599-01-7,

136 Seiten, € 36,00.

Das besondere Buch

Die beachtlichen berg-steigerischen Leistungentreten gegenüber Land-

schaft und einheimischerBevölkerung in den

Hintergrund

Bergsteigen weltweit – Erlebnis und Abenteuer

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DAV Panorama 3/2003

Dokumenten kommt auch daszur Sprache, was sich in denzeitgenössischen Selbstdarstel-lungen nicht finden lässt: diehässlichen Intrigen konkurrie-render Expeditionsleiter umöffentliche Unterstützung; derzwischen befehlsgewohntenOrganisatoren und erfolgsbe-sessenen Ausnahmekönnerneskalierende Streit um die

richtige Gipfelstrategie; die er-bitterten Auseinandersetzun-gen um die Verteilung desNachruhms nach der Rück-kehr in die Heimat. Das ver-klärende Bild, dass die „Hel-den“ vom Nanga Parbat mitdem Glanz moralischer Rein-heit versehen wollte, wird vonMärtin gründlich zerstört.Ehrgeiz, Eitelkeit und eine biszur Menschenverachtung ge-

steigerte Härte sind es in er-ster Linie, die die Bergsteigerin die Höhe treiben. Bei allemBemühen des Autors um his-torische Authentizität hat dasBuch einen gravierenden Man-gel: Je mehr sich Märtin derÄra Messner schreibend an-nähert, umso mehr lässt er dieansonsten gewahrte kritischeDistanz vermissen. Dies istkein Zufall: Dank Messner istder Autor, der den Südtiroler2000 auf seiner letzten Nanga-Parbat-Expedition als„ZEIT“-Reporter begleitendurfte, auf sein Thema erstaufmerksam geworden undaus Messners Kreis stammtein Großteil der benutztenQuellen – soviel Nähe scheintzu verpflichten. So endet dasvorzüglich lesbare und gut re-cherchierte Werk quasi alsHagiographie, in der ein zurPropagandaformel verkürzter„Verzichtsalpinismus“ Mess-ners in den Himmel gehoben,die Achttausenderbesteigungper Katalog aber als schänd-licher Massenwahn abgekan-zelt wird. sm

Ralf-Peter Märtin: Nanga Parbat.

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Mythos Dschingis Khanund die Endlosigkeit der Steppe

Nomaden hoch zu Ross, stolze Her-ren über Herden und Jurten. Taiga,Tundra und aride Hochwüsten prä-gen die unbekannten Weiten Inner-asiens. Wiege der Menschheit,geschützt von faszinierendenHochgebirgen: Alatau, Tienshan,Karakorum oder Himalaya. Weltkultur an der Seidenstraße. Zu Gast bei den Erben DschingisKhans. Auf den Spuren der Entdeckerdurch das geheimnisvolle Tibet.

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Mongolei:Auf Kamelrücken durchdie Wüste GobiZu Fuß durch einzigartige Landschaftin Taiga und Grasland, an Vulkanen,Flüssen und Seen: per Jeep durchdie Weiten der Steppe, mit Kamelenim „Singenden Sand“ der Wüste.Saurierskelette in Ulan Bator,Yakherden im Changaigebirge.Karakorum, einst Metropole desWeltreichs der Mongolen.

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Tibet/Nepal: Mit Yaks zum Everest Die Seele ist heiter, der Horizontweit. Wind weht Gebete zu den Göt-tern. Sie sehen die Tempel vonKathmandu und Lhasa, ziehen miteiner Yakkarawane ins Everest-Basecamp und fahren mit Jeeps anden Fuß des Cho Oyu, 8201 m.Grandiose Landschaft am Dach derWelt. Gipfelmöglichkeit: Bhalung Ri,6061 m!

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Wolfgang Güllich-Video

Jung stirbt, wendie Götter liebenDie Kletter-Wohngemeinschaftim Frankenjura war eine Zu-mutung für jeden Vermieter.Wolfgang Güllich mit GerryMoffat und Kurt Albert: DasEpizentrum der EuropäischenRotpunktbewegung. QuasiCamp Five. Die Zarge zurSpeisekammer-Türe überstanddie einarmigen Klimmzüge mitfünf Kilogramm Extragewicht.Ron Kaulks Freundin stellteein Zelt im Gästezimmer auf –wegen der Spinnen. Moffat:„Everybody was messy.“ Heu-te wohnt hier eine ganz nor-male Familie.

Nichts war damals normalfür Wolfgang Güllich, als ermit 24, gesponsert, als Klet-terlegende galt und sich auf

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Klettern II: Praxis

DAV Panorama 3/2003

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BÜCHER & MEDIEN SERVICE

seine Stärken konzentrierenkonnte. Geblieben ist eineRoute, die so schwierig ist,dass sie bis heute nur von wenigen wiederholt werdenkonnte: Action Directe.

Meilenstein, Steinkletterer,Kletterstar, Stardouble (vonSylvester Stallone in „Cliff-hanger“), doppelte Tragödie:Sein kleiner Bruder war beimKlettern umgekommen. Wolf-gang Güllich kletterte „Sepe-rate Reality“, einen waagrechtüberhängenden Riss, free solo.Seine Eltern müssen Angst ge-habt haben. Und kommen imVideo nicht vor. WolfgangGüllich ist 1992 bei einemAutounfall ums Leben gekom-men, bei dem nur er beteiligtwar, gerade verheiratet, finan-ziell versorgt, im Begriff, einHaus zu bauen und die Erleb-nisse, die ihm wichtiger waren,als Güter, zu genießen. Nichtnur Kletterer-, sondern auchKletterfilm. Sehenswert. nt

Das kurze Leben des Kletterers Wolf-

gang Güllich (1960-1992). Jung stirbt,

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Aus dem Wetterstein

Das ReintalDurch das Reintal führte deralte Weg auf die Zugspitze,Bockhütte und blaue Gumpepassierend, den idyllischenReintalanger querend, an derKnorrhütte vorbei auf denSchneeferner. Ein Weg vollerlandschaftlicher Reize undverborgenen Geschichten ausvergangenen Zeiten, von alpi-nistischen Herausforderungenund geologischen Besonder-heiten. Den abwechslungsrei-chen Weg hinauf auf Deutsch-lands höchsten Gipfel hatCharly Wehrle, Buchautor, Fo-

tograf, Weltenbummler undHüttenwirt der Reintalanger-hütte, jetzt in eine spannendeGebietsanthologie gepackt. Erlässt namhafte Autoren zuWort kommen: Toni Hiebeler,Hermann von Barth, Otto Ei-denschink, Stefan Glowaczund viele andere zeichnen insechs Kapiteln das vielschich-tige Bild des langen Tales, be-richten über seine Geschichte,die bergsteigerische Entwick-lung, seine Menschen. DemHerausgeber ist ein Buch ge-glückt, das unterhaltsam Ver-gnügliches und hintergründigInformatives zu einer lohnen-den Lektüre verquickt. red

Charly Wehrle (Hrsg.): Das Reintal.

Der alte Weg zur Zugspitze. Panico Al-

pinverlag, Köngen 2002, ISBN 3-

936740-01-1, € 19,80.

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widmet: Dem Sologang vonMaurice Wilson im Jahre1934. Der Engländer hatteden Plan, mit seinem offenenDoppeldecker zum Everest zufliegen und ihn anschließendzu besteigen. Die Abenteuer-lichkeit dieser Aktion wirdvon der Tatsache unterstützt,dass Wilson kaum mehr alszwei Monate Flugunterrichtsowie keine nennenswertenbergsteigerischen Erfahrungenvorweisen konnte. Wilsonkam mit seiner „Ever Wrest“bis Ostindien. Dort musste ersich aufgrund fehlender Flug-und Einreisegenehmigungendem Druck der Behörden beu-gen und seinen Flug abbre-chen. Doch der junge Mannaus Bradford ließ sich von sei-nem allseits belächelten Ent-schluss, als Erster auf demEverest zu sein, nicht abbrin-gen und machte sich heimlichmit drei Sherpas RichtungNorden auf. Es folgte ein Ver-steckspiel, quer durch Sikkimund Südtibet, bis die kleineTruppe schließlich das Rong-buk-Kloster erreichte. TrotzWetterumbrüchen, Höhen-krankheit und schlechter Aus-rüstung unternahm Wilson

mehrere Besteigungsversuche,bis er völlig entkräftigt Opferseiner Besessenheit wurde undim Kampf gegen die Elementeirgendwo über Lager III unter-lag. Meier-Hüsing hat aus Tagebucheintragungen, Brie-fen und Berichten beteiligterPersonen eine lesenswerte

Biographie geschaffen, welchedie Geschichte eines zerrisse-nen Menschen auf der Suchenach Erlösung erzählt. hs

Peter Meier-Hüsing: Wo die Schnee-

löwen tanzen. Maurice Wilsons

vergessene Everest-Besteigung.

Piper Verlag, München 2003.

ISBN 3-89029-249-6, € 19,90.

BÜCHER & MEDIENSERVICE

Büchertisch� Neu bei Kompass: Großer Wander-Atlas Alpen. Deutschland-Österreich-Italien. ISBN 3-85491-605-1, 366 Seiten, € 10,00.24 Regionen, 120 Touren und 1001 Tipps mit Reiseatlas. � KlausZitzmann: Tragödie am Pico Colon. Verlag Neue Literatur, Jena2002. ISBN3-934141-47-1, 136 Seiten, € 13,90. Rekonstruktioneiner tragisch verlaufenen Expedition auf den höchsten BergKolumbiens. � Alexandra Albert: Ein Schuljahr in Neuseeland2003/2004. Mana-Verlag, Berlin 2003. ISBN 3-934031-80-3,160 Seiten, € 13,80. Hintergrundinformationen und Tipps fürSchüler und Eltern, die ein High-School-Jahr Down Under pla-nen. � Heidi Rüppel und Jürgen Apel: Rad- und Wanderführer.Auf Entdeckungstour im Werra-Bergland rund um Meißner undKaufunger Wald. LSRB-Verlag, Witzenhausen 2002. ISBN 3-932767-20-9, 160 Seiten, € 12,90. Zahlreiche gemütliche undanspruchsvolle Tourenvorschläge, Routenbeschreibungen undInfos zu Sehenswürdigkeiten. � IG Sächsische Bergsteigerge-schichte (Hg.): Aus der sächsischen Bergsteigergeschichte.Heft 9. Dresden, 2003. Bestellbar bei: Albrecht Kittler, Damm-weg 4, 01097 Dresden, E-Mail: [email protected]. Eine Samm-lung von Beiträgen, die über die Geschichte des Bergsteigensund der Bergsteiger in Sachsen berichtet. � Karin und WernerStein: WanderTouren im Obergoms. SteikoVerlag, Berlin 2003.80 Seiten, € 14,95. 11 liebevoll zusammengetragene Tourenrund um Oberwald und Ulrichen im Schweizer Wallis. � EmilZopfi: Steinschlag. Limmat Verlag, Zürich 2002. ISBN 3-85791-408-4, 216 Seiten, € 23,00. Eine junge Bergführerin geht ei-nem dubiosen Todesfall im Gebirge auf den Grund – Alm-Krimi,leider ohne Tiefgang. � Emmerich Mükker (Hg.): Ferien-Bunga-low-Führer 2003. Drei Brunnen Verlag Stuttgart, Plüderhausen2003. ISBN 3-7956-0278-5, 564 Seiten, € 10,00. 340 Ferien-und Freizeitanlagen in Frankreich, Spanien, Italien, Deutschland.� Neuaufgelegt im Bergverlag Rother: Bernhard Pollmann: Vogesen. ISBN 3-7633-4018-1, 144 Seiten, € 11,90. 50 attrakti-ve Touren in den französischen Vogesen. � Klaus und AnnetteWolfsperger: El Hierro. ISBN 3-7633-4072-6, 160 Seiten, €12,90. 36 Tal- und Höhenwanderungen auf der kleinsten Kana-reninsel. � Dagmar Schmauks: Orientierung im Raum. Zeichenfür die Fortbewegung. Stauffenburg Verlag, Tübingen 2002.ISBN 3-86057-096-X, 144 Seiten, € 49,50. Band 20 aus derReihe „Probleme der Semiotik“. � Gertrud Scherf: Wildfrüchteund Wildkräuter. BLV Verlag, München 2003. ISBN 3-405-16461-3, 127 Seiten, € 9,95. Ratgeber zum Selberpflücken undZubereiten heimischer Pflanzen. � Johannes Kautzky: Burgen-land. Styria Verlag, Graz 2002. ISBN 3-222-12928-2, 128 Sei-ten, € 16,90. Unter dem Motto „Natur erleben, beobachten,wandern“ werden 20 Wanderrouten im Burgenland und der Do-nau-Auen-Region vorgestellt. � Michael McRae: Shangrila. DieSuche nach dem letzten Paradies. Malik Verlag, München 2003.ISBN 3-89029-167-8, 288 Seiten, € 19,90. Eine Dokumentationüber den Wettlauf zur tiefsten Schlucht der Erde am östlichenEnde des Himalaya. Ein geheimnisvoller Ort, der seine Geheim-nisse bis heute nicht preisgibt. � Neu im SAC-Verlag: F.Scanavi-no, F.Gansser, W. Auf der Maur: Die schönsten Skitouren derSchweiz. ISBN 3-85902-215-6, 512 Seiten, € 32,00. Ein Ski-und Snowboardtourenführer für die ganze Schweiz mit Routenzu rund 450 Hütten und Gipfeln.

� Ulrike und Christian Dittmar: Spirituelle Wanderungen.

Modelle und Bausteine für Meditationen un-

ter freiem Himmel. Kreuz Verlag,

München 2003. ISBN 3-7831-

2235-X, 160 Seiten, € 14,90.

Eine Praxisanleitung für Wande-

rungen zu sich selbst. Tipps zur

Vorbereitung und Durchführung

von Seelsorge in der Gruppe.

� Knut Waldau und Helmut Betz:

Berge sind stille Meister. Spirituelle

Begleitung beim Weg durchs Gebirge.

Kösel Verlag, München 2003. ISBN 3-

466-36625-9, 128 Seiten, € 14,95. Ein Begleitbuch

für unterwegs zur Durchführung von Bergexerzitien. Mit Touren-

vorschlägen.

Spiritualität

Exerzitien im Gebirge