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Das Magazin der Leica Geosystems 64

Das Magazin der Leica Geosystems · Arizona im Hafen von Pearl Harbor. Doch die Ver-antwortlichen des Museumsvereins hatten noch größere Pläne mit dem historischen Schlacht-schiff:

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Das Magazin der Leica Geosystems

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2 | Reporter

INH

ALT

Liebe Leserinnen und Leser,

Zum ersten Mal findet von 6. bis 9. Juni in Orlando/USA

eine gemeinsame Konferenz von Leica Geosystems

mit Schwesterfirmen aus dem ganzen Hexagon Kon-

zern statt. Bekannte Marken wie Erdas, Intergraph,

Z/I Imaging und Hexagon Metrology geben mit Leica

Geosystems zusammen ihren Kunden und Interes-

senten Einblicke in Projekte, Produkte und Lösun-

gen. Unter dem Konferenzmotto «Building a Smarter

World» erwarten wir über 2.000 Anwender, die sich

über Branchentrends und die Einsatzmöglichkeiten

unserer Lösungen informieren, Schulungen besu-

chen, neue Produkte testen und ihr Netzwerk pfle-

gen wollen.

Auch in dieser Ausgabe des «Reporter» zeigen wir,

wie unsere Kunden dieses Motto umsetzen und

unsere Welt gestalten, etwa bei Jahrhundertpro-

jekten wie der Erweiterung des Panamakanals oder

dem wissenschaftlichen Einsatz auf dem Schweizer

Gletscher «Macun». Wie unsere Kunden zum Katas-

trophen-Management beitragen, zeigen sie uns zum

Beispiel am Rotschlamm-Unfall in Ungarn, der Flut-

katastrophe in Australien oder dem Kraftwerksunfall

in Russland vor zwei Jahren. Aber auch von erfreuli-

cheren Anwendungsfällen können wir berichten, wie

der Erhaltung von kulturellem und historischem Erbe

für die Nachwelt, so etwa den Höhlen von Piusa, die

diesmal auch das Titelbild stellen, oder wie die liebe-

voll «Mighty Mo» genannte USS Missouri.

Sie sehen, wir haben – gemeinsam mit unseren Kun-

den, die uns immer wieder auf interessante Anwen-

dungen aufmerksam machen und uns ihre Beiträge

schicken – einmal mehr einen spannenden «Repor-

ter» zusammengestellt. Ich wünsche Ihnen viel Spaß

beim Lesen, und freue mich, Sie vielleicht auch per-

sönlich in Orlando begrüßen zu dürfen.

Die letzte Reise der Mighty Mo

Virtuelle Höhlen

Maisfeldlabyrinthmit GPS-Präzision

Gewinnbringende Partnerschaft

Tropisches Netz

Der Kanal des21. Jahrhunderts

Leica TS30 misst Ladekräne

Gletscherscanning im Nationalpark

Schnelle Hilfe für Flutopfer

Schwimmende Reiseträume

Unfallanalyse in einemWasserkraftwerk

Die rote Flut

Präzision für Weltraumtouristen

Mongolisch-deutschesUmweltforschungsprojekt

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Editorial

Impressum

Reporter: Kundenzeitschrift der Leica Geosystems AG

Herausgeber: Leica Geosystems AG, CH-9435 Heerbrugg

Redaktionsadresse: Leica Geosystems AG,

9435 Heerbrugg, Schweiz, Tel: +41 71 727 34 08,

[email protected]

Für den Inhalt verantwortlich: Alessandra Doëll

(Director Communications)

Redaktion: Agnes Zeiner, Konrad Saal

Erscheinungsweise: Zweimal jährlich in deutscher,

englischer, französischer, spanischer und russischer Sprache

Nachdrucke sowie Übersetzungen, auch auszugsweise, sind

nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers erlaubt.

© Leica Geosystems AG, Heerbrugg (Schweiz),

Mai 2011. Gedruckt in der Schweiz

Jürgen Dold

CEO Leica Geosystems

JüJüüüJüüJüJüüüüüJüJüJüüüJüJüüüJüüüJJüüJüüüüüJJüüJüJüJüüJJJüüJüJüJJüüüJürgen Dold

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von Mark Evangelista

Als die USS Missouri am 31. März 1992 außer

Dienst gestellt wurde, sah man dem 270 Meter

langen Schlachtschiff der Iowa-Klasse sein Alter

an. Sein abgenutztes, zerkratztes Deck aus

Teakholz hatte Tausende von Marineoffizieren

und Crewmitgliedern getragen. Mit der Überga-

be des Schiffs im Jahr 1998 an die gemeinnützige

USS Missouri Memorial Association in Honolulu,

Hawaii, begann ein neuer Abschnitt im Dasein

der USS Missouri. Heute liegt sie als Museums-

schiff aus dem Zweiten Weltkrieg neben der USS

Arizona im Hafen von Pearl Harbor. Doch die Ver-

antwortlichen des Museumsvereins hatten noch

größere Pläne mit dem historischen Schlacht-

schiff: Sie wollten die USS Missouri nämlich

instand setzen und für kommende Generationen

erhalten.

Diese Vision wurde im Oktober 2009 Wirklichkeit,

als die USS Missouri für eine Dauer von drei Mona-

ten zur Reparatur in das größte Trockendock der US

Navy in Pearl Harbor verlegt wurde. «Der Aufenthalt

des Schiffs im Trockendock bot uns die einzigartige

Chance, es komplett zu scannen», erklärt Michael A.

Carr, Präsident und Geschäftsführer der USS Missouri

Memorial Association. «Weil sich diese Möglichkeit

so schnell nicht wieder ergeben würde, haben wir sie

beim Schopf gepackt.»

Die letzte Reise der Mighty Mo

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Einen Monat vor Beginn des Instandsetzungsvorha-

bens hatten Carr und andere führende Mitglieder

des Museumsvereins Richard Lasater, den Leiter von

Smart GeoMetrics, eines Geschäftsbereichs des in

Houston ansässigen Unternehmens Smart Multi-

Media, bei einer Konferenz des Vereins für histori-

sche Marineschiffe in Alabama kennengelernt. Das

Laserscanning-Unternehmen hatte in diesem Jahr

bereits Teile der Innenräume eines anderen histori-

schen Schlachtschiffs, der USS Texas BB-35, erfasst

und Lasater präsentierte die Ergebnisse.

Der Vorstand der USS Missouri Memorial Associa-

tion war von den Fotopanoramen und Flythrough-

Videos absolut beeindruckt. Die Technologie bot das

Potenzial, das Erlebnis für die Museumsbesucher

noch spektakulärer zu gestalten. Und die einmalige

Gelegenheit des Aufenthalts im Trockendock musste

unbedingt genutzt werden, denn, so Lasater, «ein

präziser Scan des gesamten Schiffs ist unmöglich,

solange es sich im Wasser befindet. Einerseits liegt

das daran, dass die Bereiche unterhalb der Wasserli-

nie natürlich nicht erfasst werden können. Vor allem

aber würde schon die kleinste Bewegung des Schiffs

im Wasser, selbst an windstillen Tagen, die Scan-

genauigkeit beeinträchtigen.»

Das Budget für die Instandhaltung war bereits fixiert.

Trotzdem beschloss der Vereinsvorstand, dass das

Dokumentationsvorhaben unter allen Umständen

umgesetzt werden musste. Durch außerordentliche

gemeinsame Anstrengungen konnte das Projekt in

einer für alle Beteiligten annehmbaren Art und Wei-

se finanziert werden, sodass Smart GeoMetrics bald

darauf mit dem Feinschliff seiner Strategie begann.

Dokumentation im Schnellverfahren

Die Dokumentation sollte ganz am Ende der Instand-

haltungsarbeiten erfolgen, unmittelbar bevor die USS

Missouri zurück zu ihrem Liegeplatz im Hafen trans-

portiert wurde. Dem Team von Smart GeoMetrics

würde zum Scannen des Schiffs ein Zeitfenster von

vier Tagen zur Verfügung stehen, sobald Gerüste und

Schutzabdeckungen entfernt waren. Der mit dem

Vorhaben verbundene enorme Aufwand erforderte

drei Scannercrews, von denen jede mit einem Leica

HDS Laserscanner ausgerüstet war. Eine vierte Crew

war für die Einrichtung und Wartung des Festpunkt-

netzes zuständig. «Die USS Missouri ist ein wirklich

riesiges Schiff, und wir hatten nur vier Tage Zeit für

ein Projekt, für das wir normalerweise 14 Arbeitstage

veranschlagt hätten. Dazu kam noch, dass ständig

Heerscharen von Werftarbeitern anwesend waren»,

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erinnert sich Lasater. «Auch der Standort des Schiffs

in Hawaii vereinfachte die Logistik nicht gerade.»

Doch Smart GeoMetrics gelang es, alle Schwierigkei-

ten erfolgreich zu meistern. Das Unternehmen stellte

in Windeseile ein Team aus HDS-Profis der Firmen

Meridian Associates (Houston) und As-Built Mode-

ling Services Inc. aus dem benachbarten Pearland

(Texas) zusammen, während Mustang Engineering

Inc. (Houston) für spezielle Unterstützung sorgte.

Das Team erstellte vor Ort ein aus über 400 Punkten

bestehendes Kontrollnetzwerk. Anschließend erfass-

ten die Messtrupps Scans von 160 Standpunkten auf

dem Schiff und in dessen Außenbereich, und schos-

sen 5.400 Fotos.

«Unsere Dokumentationsteams arbeiteten wirklich

sehr zügig, obwohl wir nie das komplette Schiff zur

Verfügung hatten», erklärt Jonathan White, Projekt-

manager bei Meridian, der eine der Scancrews leite-

te. «Wir mussten unsere Arbeit mitten in den Vorbe-

reitungen verrichten, die im Trockendock getroffen

wurden, um das Schiff wieder zu Wasser zu lassen.»

Am Tag bevor die USS Missouri das Trockendock ver-

lassen sollte konnten die Foto- und Scanarbeiten

abgeschlossen werden. Nun konnte das Team damit

fortfahren, aus den erfassten Informationen Daten-

produkte mit Mehrwert herzustellen.

Ein bleibendes Vermächtnis

Bei den Scans des Schlachtschiffs wurden Milliarden

von Datenpunkten erfasst, die das Team sofort zu

Punktwolken, CAD-Ansichten und 3D-Modellen ver-

arbeitete. Es ging sogar noch einen Schritt weiter

und erstellte mit Hilfe des Know-hows, das die Firma

Zebra Imaging aus Austin (Texas) beisteuerte, Holo-

gramme. Dies ist das erste Mal, dass Hologramme

einen wichtigen Bestandteil eines Archivdatensatzes

darstellen.

Die Ergebnisse der gesamten Dokumentation werden

von der USS Missouri Memorial Association als his-

torisches Dokument, für die laufende Wartung des

Schiffs und zu Bildungszwecken genutzt.

Website der USS Missouri Memorial Association:

www.ussmissouri.com

Über den Autor:

Mark Evangelista lebt als freiberuflicher Autor

in Houston, Texas.

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Virtuelle Höhlenvon Lauri Põldre

Die Höhlen von Piusa sind eine einzigartige

Anlage von bis zu zehn Meter hohen Sandstein-

höhlen im Südosten Estlands, wenige Kilometer

von der russischen Grenze entfernt. Die Höhlen

sind das Relikt des Abbaus von Quarzsand von

1922 bis 1966. Es handelt sich um ein System

unterirdischer Galerien mit Sandsteinsäulen

und Gewölbedecken. Seit 2006 sind die Höhlen

aus Sicherheitsgründen nicht mehr öffentlich

zugänglich. Derzeit kann nur ein kleiner, gesi-

cherter Abschnitt besucht werden. Das Unter-

nehmen 3D Technologies R&D hat die Höhlen

gescannt und mit Hilfe der neuen, interaktiven

Technologie, die im Besucherzentrum zur Verfü-

gung steht, virtuelle Höhlen geschaffen.

Die Höhlen von Piusa haben sich im Laufe der Zeit zu

einem bedeutenden touristischen Anziehungspunkt

entwickelt. Nicht zuletzt deshalb gingen die örtlichen

Behörden bei ihrem Erhalt neue Wege. Zudem wer-

den die Höhlen von fünf verschiedenen Fledermaus-

arten, die in Estland gesetzlich geschützt sind, zum

Überwintern genutzt. 3D Technologies R&D mit Sitz

in der estnischen Hauptstadt Tallinn bietet interakti-

ve 3D-Technologien zur Präsentation von Objekten.

Das Unternehmen hat eine Lösung zur virtuellen

Darstellung des Höhlensystems als dreidimensiona-

les Modell auf einem Touchscreen entwickelt. Bevor

die Höhlen für Besucher endgültig geschlossen wur-

den, wurde den Mitarbeitern von 3D Technologies

R&D noch Zugang für die Erfassung der notwendigen

Daten gewährt.

Scannen eines 20 Kilometer langen Tunnels

innerhalb von drei Tagen

Zur Erstellung eines möglichst präzisen dreidimensi-

onalen Modells der Höhlen wurde ein Laserscanner

eingesetzt. Da die Höhlen mehr oder weniger aus

Säulen bestehen, musste jede einzelne von ihnen

gescannt werden, um jeden Winkel der Höhlen zu

erfassen. Im Vergleich zu konventionellen Vermes-

sungsaufgaben war das Scannen der Höhlen mit

einigen speziellen Herausforderungen verbunden.

Als besonders problematisch erwiesen sich die völli-

ge Dunkelheit und die niedrigen Temperaturen – das

ganze Jahr über ca. fünf Grad Celsius – im Inneren der

Höhlen. Trotzdem dauerte der komplette Scanvor-

gang mit dem Leica HDS3000 nur drei Tage.

Nach der Datenerfassung vor Ort wurden die Punkt-

wolken georeferenziert und verarbeitet. Anhand

der Punktwolke wurde ein 3D-Modell der Höhlen

von Piusa erstellt. Zusätzlich zu den Scans wurden

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auch hochaufgelöste Fotos der Höhlen gemacht. Die

Punktwolke wurde bereinigt, vereinfacht und trian-

guliert, bevor die Daten in die Modellierungssoft-

ware importiert wurden. Mit dem Tool von 3D Tech-

nologies R&D wurden die hochaufgelösten Fotos so

transformiert, dass sie über das 3D-Modell gelegt

werden konnten, um für die entsprechende Ober-

flächenstruktur zu sorgen. Das detailreiche Original-

3D-Modell wurde mit der Anwendung Normal Map

bearbeitet, um die Inschriften und die Unebenheiten

der Wände herauszustellen.

Interaktives Echtzeit-3D-Modell

für Besucher

Die Höhlen werden den Besuchern als interaktives

Echtzeit-3D-Modell präsentiert, in dessen virtueller

Umgebung sie sich über einen 32“-Touchscreen frei

bewegen können. Das Computermodell gibt die Wän-

de der Höhlen, die Farben des Sandsteins und sogar

kleinste Details, wie von früheren Besuchern hinter-

lassene Inschriften an den Wänden, genau wieder.

Die Besucher können nicht nur virtuelle Spaziergänge

in den Höhlen unternehmen, sondern erhalten auch

darüber hinausgehende Informationen. Besonders

interessante Orte in den Höhlen sind als solche mar-

kiert und mit zusätzlichen Informationen, zum Bei-

spiel Sagen oder Legenden, versehen.

Links oben am Bildschirm wird eine Karte der Höh-

lenanlage angezeigt, in der die aktuelle Position mar-

kiert ist. Das virtuelle 3D-Modell hilft, den Besuchern

die Höhlen mit ihren Eigenheiten näherzubringen,

obwohl sie nicht direkt besichtigt werden können.

Gleichzeitig erhalten die Besucher Einblick in die Ver-

fahren zum Abbau von Quarzsand während des ver-

gangenen Jahrhunderts.

Bewahrung eines Erbes

Mit Hilfe der 3D-Laserscanner-Technologie konnte

dieses Kultur- und Naturdenkmal für den Tourismus

und künftige Generationen erhalten werden. Der

innovative Ansatz des Besucherzentrums, den Besu-

chern virtuelle Spaziergänge zu ermöglichen, ohne

dabei die überwinternden Fledermäuse zu stören,

ist auf großes allgemeines Interesse gestoßen. Ein

kurzer Film zum Thema und ein Bildschirmfoto sind

abrufbar unter: http://vimeo.com/16268850.

Über den Autor:

Lauri Põldre ist Verkaufsleiter bei 3D Technologies

R&D.

Interaktive Anwendungen

3D Technologies R&D wurde 2006 von einer Gruppe

erfahrener Systemdesigner mit dem Ziel gegründet,

eine Plattform für die Darstellung von 3D-Objekten

für die Web-Umgebung zu entwickeln, und darauf

aufbauend Anwendungen für Endkunden im Markt

zu etablieren.

Das wichtigste Projekt war die Konzeption und Ent-

wicklung von 3DMLW (3D Markup Language for Web),

einer Open-Source-Plattform, die es möglich macht,

Echtzeit-3D-Objekte in einem Web-Browser wieder-

zugeben oder diese in benutzerdefinierte Anwen-

dungen zu implementieren.

Basierend auf 3DMLW sind die wichtigsten Produkte

des Unternehmens 3D-Visualisierungen in interakti-

ven Anwendungen für das Web, Info-Terminals und

Multimedia-Kiosks mit Touch-Screen. Diese Anwen-

dungen entstanden aus den ursprünglichen Anforde-

rungen der Kunden.

Die Kunden sind Museen, Stadtverwaltungen, Firmen

und Terminal-Hersteller, die alle von den interaktiven

3D-Lösungen profitieren.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:

http://www.3dtech-rd.com.

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Maisfeldlabyrinth mit GPS-Präzision

von Markus Prechtl

Im August 2010 lockte der Baumburger Kultur-

sommer mit einer besonderen Attraktion, dem

größten Maisfeldlabyrinth Bayerns. Die ansäs-

sige Klosterbrauerei wollte ihren Gästen im und

rund um den Irrgarten ein reichhaltiges Rahmen-

programm bieten: Spiele, Konzerte, Nachtwan-

derungen, Candle Mais Dinner und Hubschrau-

berrundflüge. Doch wie bekommt man ein Motiv

in ein rund 113.000 Quadratmeter großes Feld,

auf dem der Mais bereits mehr als mannshoch

steht? Der Organisator des Festes, Muk Heigl,

wandte sich an die Ingenieure der ing Traunreut

GmbH. Mit Positionierungstechnologie von Leica

Geosystems meisterten sie die nicht alltägliche

Aufgabe.

Die Figuren und das Gesamtmotiv wurden von einem

Grafiker bereitgestellt. Anhand seiner skizzierten

Vorlage erstellten die Vermessungsingenieure die

Datengrundlage für die Absteckung der Wege und

Freiflächen. Alle Entwürfe wurden auf die Größe

des Maisfeldes angepasst und die einzelnen Gänge

des künftigen Labyrinths digitalisiert. Das Ergebnis

war ein maßstabsgetreuer Plan mit den Umrissen

des geplanten Maisfeldlabyrinths als 2D-Polylinien.

Das Motiv zeigt neben dem Baumburger Wappen

auch einen Bierkrug, eine Bierflasche, einen Teller

mit Knödeln, sowie das Keltenpferd und das Logo

«Chiemgau – Bayerns Lächeln». Alle diese Elemente

sollten später auch die Fluggäste der Hubschrauber-

rundflüge zu sehen bekommen.

Einachsmäher mit Maschinensteuerung

Da das Ingenieurbüro selbst keine Maschinensteu-

erungen im Einsatz hat, holte man Hilfe bei der

deutschen Scanlaser Vertriebsgesellschaft, Leica

Geosystems’ Vertriebspartner für Maschinensteue-

rungen. Mit einem GPS-System von Leica Geosystems

und der Maschinensteuerung Geo-ROG von SBG soll-

te das Motiv in das Maisfeld gemäht werden. Dazu

mussten die vorhandenen Polylinien in Achsen umge-

wandelt und anhand der Software SBG GEO Con-

struction im entsprechenden Datenformat ausgege-

ben werden.

Nachdem die Daten für die Ausführung der Mähar-

beiten eingelesen waren, musste ein weiteres Pro-

blem gelöst werden: Die einzelnen Komponenten

der Maschinensteuerung mussten auf einen kleinen

Einachsschlepper mit Mähbalken montiert werden.

Hierzu wurden spezielle Halterungen gefertigt. Die

Maschinensteuerung benötigte kaum Platz: die Leica

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PowerBox, die Leica PowerAntenna und der GeoROG

konnten auf dem kleinen Einachsschlepper befestigt

werden. Auch die Stromversorgung des Systems –

zwei in Reihe geschaltete 12 Volt-Autobatterien – fand

noch Platz. Für einen stabilen und tiefen Schwerpunkt

wurden sie direkt über dem Mähbalken befestigt.

Spur für Spur zum geplanten Irrgarten

Die Hardware stand bereit, und die Software hatte

alle nötigen Daten – mit dem Ausmähen des Laby-

rinths konnte also begonnen werden. Zuerst wur-

den die Konturen des Labyrinths ausgeschnitten. Der

Lenker des Einachsschleppers arbeitete sich mithil-

fe der Maschinensteuerung sehr einfach und präzi-

se durch das Maisfeld. Er orientierte sich an der im

GeoROG angezeigten Achse und konnte so relativ

schnell die entsprechenden Motive in das Maisfeld

mähen. Einzig die Fahrspuren des Traktors selbst

stellten ein Problem dar, denn der Einachsschlepper

kippte immer wieder stark zur Seite, sobald er eine

der tiefen Reifenspuren querte. Dadurch schwankte

die ca. 2,80 Meter hohe GPS-Antenne im Extremfall

bis zu einem halben Meter, worauf die zuverlässige

Software der Maschinensteuerung natürlich sofort

aufmerksam machte. Um Versätze in den Konturen

der Motive zu vermeiden, musste der Bediener des

Einachsschleppers entsprechend vorausschauend

fahren. Nachdem alle Konturen ausgemäht waren,

wurden anschließend die restlichen Flächen maschi-

nell freigeschnitten.

Zum Freischneiden der Inseln erarbeiteten die Inge-

nieure der ing Traunreut GmbH ein anderes Konzept.

Da es sich hier um isolierte Flächen handelte, die

nicht mit dem Einachsschlepper erreicht werden

konnten, wurden die Flächen mit herkömmlicher

GPS-Vermessung zunächst abgesteckt. Die Polylini-

en des geplanten Labyrinths wurden als DXF auf ein

Leica GPS1200 geladen. So konnten die Umrisse der

einzelnen Inseln vor Ort ermittelt und die isolierten

Flächen per Handarbeit ausgemäht werden.

Insgesamt fiel während der beiden Mähtage ca. ein

Viertel der gesamten Maisfläche den Wegen und

Freiflächen des Labyrinths zum Opfer. Dieses Projekt

zeigt, wie speziell die Einsatzgebiete von Maschinen-

steuerungen sein können. Selbst für eine «exotische»

Anwendung wie die Absteckung eines Maisfeldlaby-

rinths erwies sich das GPS-gesteuerte System als

innovative und vor allem schnellste Lösung.

Über den Autor:

Markus Prechtl ist Vermessungsingenieur und bei der

ing Traunreut GmbH beschäftigt.

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10 | Reporter

Gewinnbringende Partnerschaftvon Daniel C. Brown

In den vergangenen Jahren hat sich die Ab-

deckung des Mobiltelefonnetzes im Süden der

kanadischen Provinz Ontario wesentlich verbes-

sert. Daten lassen sich heute mit einer Verzö-

gerung von einer halben Sekunde oder weniger

über eine Mobilfunkverbindung übertragen. Das

bietet Vermessungstechnikern die Möglichkeit,

die Funktionen ihrer GPS-Empfänger mit Hilfe

der Mobiltelefon-Technologie zu erweitern. Ver-

gleichbar mit den Referenzstationsnetzen, die

in den Vereinigten Staaten aufgebaut werden,

hat Leica Geosystems Leica SmartNet Southern

Ontario eingerichtet – ein Real-Time Kinema-

tic Netzwerk (RTK), das mittlerweile fast den

gesamten Süden der Provinz abdeckt.

Seit 2006 ist dieses RTK-GPS-Netzwerk von fünf

Basisstationen auf 51 angewachsen. Die Inbetrieb-

nahme weiterer zehn bis zwölf Stationen ist für die-

ses Jahr geplant. Leica Geosystems verwaltet und

wartet das Netzwerk und stellt Korrekturen für die

Nutzer bereit. Beim Netzwerk handelt es sich um

ein Joint Venture zwischen den Nutzern und Leica

Geosystems. Für etwas mehr als die Hälfte der Sta-

tionen hat Leica Geosystems die Kosten der Emp-

fänger, der Verkabelung, der Antennen, der High-

speed-Internetverbindung und der Antennenmasten

übernommen. Für die andere Hälfte haben private

Unternehmen aus der Branche die Kosten der Hard-

ware und der Internetverbindung getragen. Bis Ende

dieses Jahres wird Leica SmartNet Echtzeit-Positio-

nierung für über 100 Nutzer bieten, kündigt Amar

Kalsi, der Administrator des Leica SmartNet Southern

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dass die meisten für RTK-Anwendungen geeigneten

Empfänger am Markt mit dem SmartNet eingesetzt

werden können. Verwendet wird das Open-World-

Format RTCM3. «Wir stellen unser RTCM3 für jeden

bereit, der es benötigt», so Kalsi. «Unsere Daten

können wir auf unterschiedliche Arten übermitteln.

Es gibt ein eigenes Format von Leica Geosystems,

aber auch andere, die wir verwenden. Als Standard-

Message-Typ für Netzwerkverbindungen hat Leica

Geosystems RTCM3 gewählt.»

Ein zweiter Grund für die Nutzung von RTCM3 ist,

dass es sich dabei um einen vollständigen Message-

Typ handelt. Aufgrund der Nutzung von RTCM3 durch

das Leica SmartNet werden Daten, die durch die

Netzwerkkorrektur gestreamt werden, nicht abge-

schnitten oder eingekürzt. So erhält der Rover im

Feld vollständige, ungekürzte Korrekturen. «Durch

unsere Netzwerktechnologie können viele unserer

Nutzer ihre Arbeitsbereiche auf über 20 oder sogar

30 Kilometer ausdehnen. Dabei erhalten sie trotz-

dem hervorragende Ergebnisse, die mit Leichtigkeit

innerhalb oder sogar unterhalb der RTK-Toleranzen

liegen», berichtet Kalsi.

Das SmartNet wird intensiv genutzt, selbst an

Wochenenden, und ist täglich rund um die Uhr ver-

Das Magazin der Leica Geosystems | 11

Ontario, an. Die Nutzer verwenden das Netzwerk

für die Kataster- und Bauvermessung, topografische

Vermessungen und andere Aufgaben.

Mit Hilfe eines Mobilfunkmodems können die Benut-

zer auf eine spezielle IP-Adresse im Internet zugrei-

fen, die an den Leica SmartNet Server in Toronto

angebunden ist. «Beim Aufrufen dieser IP-Adresse

wird jeder Nutzer mittels Benutzername und Passwort

authentifiziert», erläutert Kalsi. «Auf dieser Grundla-

ge und anhand der ungefähren Position des Rovers

im Feld können wir die geeignetste RTK-Korrektur für

genau diesen Nutzer bereitstellen, der nun mit Hil-

fe des Mobilfunknetzes in einem Bereich von bis zu

15, 20, 40 oder sogar 50 Kilometern arbeiten kann.»

Derzeit handelt es sich bei den meisten Basisstati-

onsempfängern um Leica GRX1200 Pro GNSS, sodass

Leica Geosystems die Daten über die Leica SpiderNet

Software aus der Ferne verwalten und übermitteln

kann. Ein GRX1200 Pro ist insofern als Netzwerkge-

rät konzipiert, als er über eine Ethernet-Verbindung

verfügt. «Im Wesentlichen verbinden wir uns direkt

damit, wie mit einem Router», erklärt Kalsi.

Ein Open-World-Format

Leica Geosystems hat das System so ausgelegt, >>

Page 12: Das Magazin der Leica Geosystems · Arizona im Hafen von Pearl Harbor. Doch die Ver-antwortlichen des Museumsvereins hatten noch größere Pläne mit dem historischen Schlacht-schiff:

Leica SmartNet Southern Ontario deckt mittler-

weile fast den gesamten Süden der Provinz ab.

Leica SmartNet für bestimmte Aufgaben unerlässlich

ist», sagt Kalsi.

Höchste Wiederholgenauigkeit

Auf die Frage, was das Leica SmartNet anderen Netz-

werken voraus hat, verweist Kalsi auf die hohe Wie-

derholgenauigkeit des Netzwerks, wenn es um Punk-

te im Feld geht. «Sie können heute hinausgehen, in

einem bestimmten Gebiet arbeiten und Koordinaten

festlegen und dabei sicher sein, dass diese Koordi-

naten auch morgen, in einer Woche oder einem Jahr

noch dieselben sein werden und klar innerhalb des

Bereichs der typischen GPS-Toleranzen liegen. Die

Wiederholgenauigkeit von Messungen mit dem Leica

SmartNet ist unübertroffen.»

Leica Geosystems hat annähernd alle Stationen des

SmartNet Southern Ontario auf volle GNSS-Funktio-

nalität einschließlich GPS-Satelliten, russischem GLO-

NASS und anderen künftig verfügbaren Konstellatio-

nen aufgerüstet.

Über den Autor:

Daniel C. Brown ist der Inhaber von TechniComm,

einem Kommunikationsunternehmen mit Sitz in Des

Plaines, Illinois (USA).

12 | Reporter

fügbar. Besonders im Straßenbau wird gerne an

Wochenenden auf das System zurückgegriffen, da

die Straßen dann am wenigsten befahren sind. «Vie-

le Kunden haben mittlerweile verstanden, dass das

Standortvermessung für Windkraftanlagen

Total Tech Surveying Inc. ist vor allem in der Bau-

vermessung tätig, führt aber auch gelegentlich

Grundstücksvermessungen und Vermessungen im

Vorfeld von Ingenieurbauvorhaben durch. Das Unter-

nehmen hat zudem eine der Referenzstationen des

Leica SmartNet finanziert und mit Hilfe des Netz-

werks vor kurzem die Standorte für 24 Windkraft-

anlagen im Südwesten Ontarios vermessen. «Nach

dem Aussteigen aus dem Auto ist man binnen fünf

Minuten messbereit», schwärmt Vermessungsinge-

nieur Bloss J. Sutherland, der finanzielle Leiter von

Total Tech Survey Inc., Essex, Ontario. «Mit unserem

alten System mussten wir erst eine Basisstation und

einen Funksender aufstellen und dann einen Leica

GPS-Rover verwenden. Schon allein die Aufstellung

dieser Basisstation, die Einrichtung des Rovers und

der Beginn der Vermessung benötigten irgendwo

zwischen einer halben und einer ganzen Stunde

zusätzlich.» Laut Sutherland dauerte die Vermessung

für die Windkraftanlagen nur vier Wochen. Hätte das

Unternehmen für jede einzelne Anlage eine provi-

sorische Basisstation errichten müssen, wäre mit

einem Zeitaufwand von acht Wochen zu rechnen

gewesen. Aufgabe der Vermesser war die Erstellung

einer topographischen Karte einer drei Meilen langen

Hauptstraße, die Absteckung von Zufahrten zu jeder

Windkraftanlage und die Festlegung der Mittelachse

für jede der 24 Anlagen.

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Rest von La Réunion stellt SpiderWeb die GNSS-Daten

für Post-Processing-Anwendungen zur Verfügung.

Man kann auch mühelos online eine Post-Processing-

Berechnung auf www.reseau-lela.com anfordern und

erhält fertige Koordinaten.

Um Anwendern ihre Aufgabe zu erleichtern, ste-

hen auf dieser Internetseite zusätzliche Dienste zur

Verfügung: ein Lernvideo, fertige Konfigurations-

sätze für Leica GNSS-Empfänger, RINEX-Konverter

für GNSS-Rohdaten von Leica Geosystems usw.

Die Koordinaten der Netzstationen und das Geoid-

Modell von La Réunion werden vom Institut Géogra-

phique National (IGN) regelmäßig berechnet, was die

Zuverlässigkeit der Resultate garantiert.

Anwendung im «Cirque de Salazie»

Seit einem Jahr wird das «Réseau LéL@» vom nati-

onalen französischen Institut für Geologie (BRGM)

für die Überwachung von Erdrutschen im Cirque de

Salazie, einem instabilen Gebiet im Zentrum der Insel,

genutzt. Dort kann die jährliche Verschiebung bis zu

2 Metern betragen. Sieben GNSS-Emfpänger liefern

täglich Beobachtungsdaten, die von Leica GNSS Spi-

der automatisch einem Post-Processing unterzogen

werden. Das BRGM kann die Koordinatendateien her-

unterladen und mit seiner eigenen Lizenz von Leica

SpiderQC analysieren. Eine detaillierte Reportage zur

Beobachtung der Erdrutsche können Sie in einer der

nächsten Ausgaben des «Reporter» lesen.

Weitere Informationen auf www.precision-topo.com.

Über den Autor:

Xavier Robert ist Support-Ingenieur bei Précision

Topo, dem Leica Geosystems Partner in La Réunion.

von Xavier Robert

Eine hochpräzise GNSS-Abdeckung auf dem fran-

zösischen Territorium La Réunion im Indischen

Ozean zu schaffen, gestaltete sich als Heraus-

forderung. Durch die tropische Lage der Insel ist

der Einfluss der ionosphärischen Aktivität sehr

groß, und die stark voneinander abweichenden

meteorologischen Bedingungen verursachen

troposphärische Unterschiede, die schwierig zu

handhaben sind. Die Lösung ist ein GNSS-Netz

mit kurzen Distanzen zwischen den Stationen.

Im April 2006 nahm das «Réseau LéL@» mit sechs

Stationen und einem einzelnen Echtzeit-GPS-Dienst-

produkt (Methode «Nächste Referenzstation») den

Betrieb auf. Heute gibt es acht Stationen, mehre-

re GNSS-Echtzeitprodukte (Netzwerk RTK MAX und

«Nächste Referenzstation») und alle Leica SpiderWeb

Dienste auf www.reseau-lela.com. Das von Précision

Topo, dem örtlichen Partner von Leica Geosystems

verwaltete «Réseau LéL@» wird von Vermessungs-

ingenieuren, Ingenieurbüros für Bathymetrie, Unter-

nehmen im Hoch-, Tief- und Straßenbau sowie von

den lokalen Behörden genutzt.

Ein vielseitiges Netz

Die durchschnittliche Entfernung von 18 Kilometern

zwischen den Stationen macht «LéL@» zu einem sehr

zuverlässigen Netz, denn durch die Redundanz der

Daten erhält man sehr präzise GNSS-Resultate in

Echtzeit. Die Positionierung in Echtzeit ist in Gebie-

ten möglich, die von Mobilfunkbetreibern abgedeckt

sind, ohne dass sich die Nutzer Gedanken über die

besonderen troposphärischen und ionosphärischen

Bedingungen auf der Insel machen müssten. Für den

Das Magazin der Leica Geosystems | 13

Tropisches Netz

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14 | Reporter

Der Kanal des 21. Jahrhunderts

von Maribel Pros

Der Panamakanal hat seinerzeit den Schiffs-

transport revolutioniert: Zum ersten Mal

überhaupt gab es eine Verbindung zwischen

dem atlantischen und dem pazifischen Ozean.

Dadurch wurde eine erhebliche Verkürzung der

Transportzeiten erreicht, da die Schiffe nicht

mehr länger Südamerika umfahren und das

gefürchtete Kap Hoorn passieren mussten. Die

Schleusen des Panamakanals werden derzeit

ausgebaut, um den Anforderungen des moder-

nen Schiffsverkehrs gerecht zu werden – eines

der größten Bauvorhaben, die jemals durchge-

führt wurden. Leica Geosystems liefert die Ver-

messungsgeräten an das mit der Erweiterung

beauftragte Konsortium.

Die heutige Form des Panamakanals stammt aus dem

Jahr 1904. Die Durchfahrt ist für 267 Meter lange

Schiffe mit einer Breite bis zu 28 Metern möglich.

Doch für die neue, als «Postpanamax» bezeichnete

Schiffsklasse sind selbst diese enormen Dimensio-

nen zu klein – die Erweiterung des Panamakanals

durch den Bau einer neuen Schleusenanlage wurde

nötig.

Verdopplung der Durchfahrtskapazität

Die Erweiterung des Kanals um eine dritte Schleu-

senanlage ist eines der ambitioniertesten Bauvorha-

ben, die je umgesetzt wurden. Durch den Ausbau will

die Panamakanalbehörde (ACP) – die lokale Behör-

de, die die Wasserstraße seit der Übergabe durch

die Vereinigten Staaten im Jahr 2000 verwaltet – die

Durchfahrtskapazität verdoppeln. Derzeit wird diese

auf rund fünf Prozent des Welthandels geschätzt.

Die neue Schleusenanlage, die sich teils im Atlan-

tik und teils im Pazifik befindet, wird drei Ebenen

haben und 427 Meter lang, 55 Meter breit und 18,3

Meter tief sein. Die Sparbecken fassen fast die Hälfte

des benötigten Wassers, das gesamte System wird

mit Regenwasser aus dem Kanalbecken gespeist. Im

Rahmen des Bauvorhabens werden u.a. drei Dämme

gebaut, wobei das gesamte System auf eine Nut-

zungsdauer von mindestens weiteren 100 Jahren

ausgelegt ist.

Nach der Unterzeichnung der Verträge zwischen dem

Bestbieter und der Panamakanalbehörde wurde am

25. August 2009 mit den Ausbauarbeiten begonnen.

Hochqualifiziertes Personal und

optimale Ausrüstung

An der Spitze des Konsortiums Grupo Unidos por el

Canal (GUPC), der Bietergemeinschaft für die Erwei-

terung des Kanals, die den Zuschlag erhalten hat,

stehen das angesehene spanische Bauunternehmen

Sacyr Vallehermoso, der italienische Konzern Imp-

regilo, Jan de Nul aus Belgien sowie Constructora

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Das Magazin der Leica Geosystems | 15

Fertigstellung zur Hundertjahrfeier

Nach geschätzten 1883 intensiven Arbeitstagen, die

Menschen, Maschinen und Technologien alles abver-

langen werden, ist die Fertigstellung des Vorhabens

bis Ende 2014 – hundert Jahre nach der Eröffnung

des Kanals – geplant. Das Projekt, dessen Kosten

mit 2,36 Milliarden Euro beziffert werden, wird direkt

Arbeitsplätze für fast 6.000 und indirekt Arbeitsplät-

ze für ca. 15.000 Menschen schaffen.

Über die Autorin:

Maribel Pros ist Marketing- und Kommunikationsver-

antwortliche bei Leica Geosystems in Spanien.

Eingesetzte

Vermessungsgeräte

Totalstationen: Leica TCRM 1203+ R400

Leica TC1203+

GPS-Empfänger: Leica Viva GS15

Leica Viva GS10

Nivelliere: Leica NA2

Software: Leica RoadRunner

Zeitplan des Projekts

Beginn der Erweiterungsarbeiten: 25. August 2009

Geplante Fertigstellung: Ende 2014

GUPC-Konsortium

(Grupo Unidos por el Canal)

Das Konsortium setzt sich zusammen aus:

Sacyr Vallehermoso (Spanien)

Impregilo (Italien)

Jan de Nul (Belgien)

Constructora Urbana (Panama)

Urbana aus Panama. Da große technologische Her-

ausforderungen Partner mit maximaler technischer,

technologischer und fachlicher Kompetenz verlan-

gen, hat sich GUPC für die Vermessungsprodukte und

-lösungen von Leica Geosystems entschieden, damit

die Umsetzung des Vorhabens innerhalb der geplan-

ten Frist und des angesetzten Budgets gewährleistet

ist. Zum Einsatz gelangen Leica Viva GS15 und Leica

Viva GS10 GPS-Empfänger, Leica TCRM1203+ R400

und Leica TC1203+ Totalstationen sowie Leica NA2

Nivelliere. Die Leica RoadRunner Software sorgt für

einen reibungslosen Datenfluss und eine optimierte

Datenverwaltung.

GUPC ist sich bewusst, dass die komplexen Anfor-

derungen im Zusammenhang mit diesem enormen

Bauvorhaben nur mit der besten Ausrüstung bewäl-

tigt werden können. Schwierige Aufgaben wie das

Projekt in Panama erfordern zudem hochqualifizierte

Teams und Techniker.

«Dank der hohen

Benutzerfreundlichkeit

konnten sich unsere

Mitarbeiter vor Ort

schnell mit den Geräten

von Leica Geosystems

vertraut machen.»

Jorge Barangé, Leiter der Abteilung Topographie

von Sacyr Vallehermoso

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Palfinger Lastkran auf einem Schiff.

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Leica TS30 misst Ladekräne

von Jozef Predan

Mobile, faltbare Knickarmkräne aus hochfestem

Stahl dienen zum Be- und Entladen von LKWs

und Schiffen, beispielsweise wenn es um die

Verladung von Anlagen oder Lebensmitteln auf

große Kreuzfahrtschiffe geht. Die Kunden wol-

len immer höhere Hubkräfte, während die Kräne

gleichzeitig leicht, vielseitig einsetzbar, mobil

und im zusammengelegten Zustand so klein wie

möglich sein sollten. Gemeinsam mit seinen Stu-

dierenden hat Professor Jozef Predan von der

Technischen Fakultät der Universität Maribor in

Slowenien im Auftrag des Kranherstellers Pal-

finger Systems mit Hilfe einer Leica TS30 Total-

station eine Reihe von Tests an Kränen durch-

geführt.

Um sicherzustellen, dass ein Ladekran die Normen

erfüllt, und um einen reibungslosen und sicheren

Betrieb zu gewährleisten, prüfen Kranhersteller wie

Palfinger Systems jeden Kran vor der Auslieferung an

den Kunden. Solche Tests decken die tragende Kon-

struktion, die Hydraulikantriebe sowie die Steuerung

ab. Bei einem der Tests wird die Hubkraft bei Nenn-

und bei erhöhter Last geprüft. Im Vordergrund steht

dabei, dass der Kran die erforderliche Traglast ohne

Beschädigungen oder bleibende Deformationen auf-

nehmen kann. Der zweite wichtige Faktor ist das sta-

tische und dynamische Verhalten des Krans – also

die Frage, wie sich unterschiedliche Traglasten auf

die Durchbiegung des Auslegers auswirken. Moderne

Kräne sind schlank, da sie aus hochfestem Stahl her-

gestellt werden. Dementsprechend erlauben sie eine

starke Deformation. Es ist daher wichtig, die Form

des Krans bei der Durchbiegung und sein dynami-

sches Verhalten zu kennen.

Ingenieure des Montagewerks von Palfinger Systems

in Maribor wandten sich an die Technische Fakultät

der Universität, um gemeinsam nach neuen Lösun-

gen zur präzisen Vermessung von Kränen zu suchen.

Wir entschlossen uns, für die Messungen eine hoch-

präzise Leica TS30 Totalstation einzusetzen. Für

diese Entscheidung sprachen zwei Argumente: Ers-

tens konnten wir mit der Totalstation in relativ kur-

zer Zeit sehr präzise Messungen mit vielen Punkten

durchführen. Zweitens bot uns der Leica TS30 die

Möglichkeit, auch die Dynamik des auf einem Schiff

montierten Krans, wo die Bewegungen des Schiffs

eine wichtige Rolle spielen, zu erfassen. Durch die

Verfolgung von am Kran fixierten Zielmarken wollten

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Die Bewegungen des Kranauslegers wurden mit

einem Leica TS30 gemessen.

Durch Messungen wie jene für Palfinger Systems

erhalten wir viele weitere nützliche Informationen

über mechanische Systeme, die wir zur Optimierung

von Konstruktionen, für die Systemkybernetik, als

Nachweis für statistische Berechnungen oder für

andere Analysen verwenden können. Deshalb hoffen

wir, in Zukunft weitere Projekte für Palfinger Systems

und andere Hersteller durchführen zu können. Dabei

wird mit Sicherheit auch der Leica TS30 wieder zum

Einsatz kommen – so wie gerade jetzt in einem Was-

serkraftwerk im serbischen Ðerdap.

Über den Autor:

Jozef Predan ist Professor an der Technischen Fakultät

der Universität Maribor, Slowenien.

Als Ergebnis unserer Testreihen konnten wir für Pal-

finger Systems nicht nur wertvolle Messdaten erfas-

sen, sondern auch feststellen, dass der Leica TS30

genau genug für Anwendungen im Maschinenbau ist

und neben seiner anwenderfreundlichen Benutzer-

schnittstelle noch weitere Vorteile bietet. Die Total-

station ist geeignet für die statische Messung der

Durchbiegung an einer großen Anzahl von Punkten,

da sie in beiden Phasen nach der ersten Definition

der Punkte automatische Messungen durchführen

kann. Der Messvorgang erfolgte präzise und schnell.

Besonders praktisch war, dass die Anzahl der Mess-

punkte nicht auf ein absolutes Minimum reduziert

werden musste, da wir durch die automatische Mes-

sung viele nützliche Daten in vergleichsweise kurzer

Zeit erfassen konnten. Auch die Fähigkeit des Leica

TS30 zur Verfolgung und Messung beweglicher Ziele

auf dem Kranausleger erwies sich bei den dynami-

schen Tests als sehr günstig. Die erfassten Bewe-

gungsdaten der Zielmarken lieferten Informationen

über die maximale Amplitude des Kranauslegers und

Beschleunigungsdaten, die zusätzlichen Aufschluss

über die dynamische Belastung des Krans boten.

Das Magazin der Leica Geosystems | 17

wir das dynamische Verhalten des Krans bzw. der

Struktur messen. Dabei befand sich die Totalstation

auf dem Pier, während die Zielmarken auf dem Aus-

leger und an anderen interessanten Stellen am Schiff

oder am Kran angebracht wurden. Aus den Messda-

ten konnten die Bewegungen und die entsprechen-

den Geschwindigkeits- und Beschleunigungsvekto-

ren berechnet werden.

Wir haben sowohl statische als auch dynamische

Messungen durchgeführt. Für die statischen Mes-

sungen wurden 16 Zielmarken am Kranausleger

und weitere drei als Referenzpunkte an den Hallen-

wänden angebracht. Zur Bestimmung der Form des

unbelasteten Kranauslegers als Referenz wurde jede

Zielmarke in beiden Phasen 20 Mal gemessen. Nach

der ersten Definition sämtlicher Messpunkte wurden

die 19 Wiederholungen vom Leica TS30 automatisch

durchgeführt. Die 20 Messungen konnten in insge-

samt ca. 18 Minuten erledigt werden – eine sehr kur-

ze Zeit, verglichen mit den herkömmlichen manuellen

Messungen. Mit Hilfe der Zielerfassungsfunktion des

Leica TS30 ließen sich auch die Punkte sehr rasch

festlegen.

Anschließend wurde der Kran mit 2.000 Kilogramm

Gewicht belastet und abgesenkt. Nun wurde das

oben beschriebene Verfahren zur Messung der Refe-

renz mit dem deformierten Kran wiederholt. Aus den

Koordinatendifferenzen zwischen den Positionen

der Zielmarken wurde der Verschiebungsvektor für

jeden Punkt berechnet. Aus diesen Vektoren geht die

Verschiebung und Drehung des Kranauslegers insge-

samt, aber auch für jeden einzelnen seiner Abschnit-

te hervor.

Die zweite Messreihe war dem dynamischen Ver-

halten des Krans gewidmet. Dabei wurde eine am

äußersten Ende angebrachte bewegliche Zielmar-

ke gemessen, während der Kran rasch auf und ab

bewegt wurde. Für diese Anwendung haben wir die

Funktion des Leica TS30 zur Verfolgung von zehn

Messungen pro Sekunde genutzt. Die gesammelten

Daten der Zielpositionen wurden der Zeit gegenüber-

gestellt und daraus wurde das Verhalten des Sys-

tems berechnet. Die beiden wichtigen mechanischen

Systemparameter wurden durch die Anwendung der

unterdämpften Oszillationsfunktion, der Winkelfre-

quenz und des Dämpfungsgrads auf die Messdaten

ermittelt. Außerdem wurde die dynamische Belas-

tung des Krans als Zeitfunktion der Beschleunigung

berechnet.

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Der Leica HDS4400 wurde für dieses Projekt von Leica Geosystems zur Verfügung gestellt.

18 | Reporter

Gletscherscanningim Nationalparkvon Reinhard Gottwald, Ruedi Haller

und Christian Schmid

Blockgletscher sind – im Gegensatz zu Glet-

schern im eigentlichen Sinne – keine oberfläch-

lichen Eiskörper, sondern Schutt-Eis-Gemenge,

die mit einer Geschwindigkeit von 0,1 bis 1 Meter

pro Jahr talwärts fließen. Sie gelten als typi-

sche Erscheinungen des alpinen bzw. des Hoch-

gebirgs-Permafrostes, und ihre Bewegungen

erlauben direkte Rückschlüsse auf die Klima-

veränderung. Die Untersuchung der Bewegungs-

dynamik von Blockgletschern ist eine große

Herausforderung für die unterschiedlichsten

geowissenschaftlichen Disziplinen. Studenten

der Fachhochschule Nordwestschweiz nahmen

sie mit Hilfe eines Leica HDS4400 Long Range

Scanners auf.

Seit etwa 1965 wird der Blockgletscher Macun im

Schweizerischen Nationalpark vermessen und analy-

siert. Hierzu wird eine Anzahl diskreter Punkte perio-

disch tachymetrisch erfasst. Die jährlichen Bewegun-

gen des Macun betragen dabei 7 bis 25 Zentimeter.

Aussagen über die Dynamik des gesamten Gletscher-

körpers oder über lokal unterschiedliche Bewegun-

gen lassen sich aber aufgrund dieses Datenmaterials

nur beschränkt machen.

Die Verfügbarkeit von Terrestrischen Laserscannern

mit grosser Reichweite (Long Range Terrestrial Laser

Scanners) ließ nun die Idee aufkommen, diese Tech-

nologie für die Erfassung von Bewegungen an Block-

gletschern einzusetzen. Im vergangenen Jahr wurden

im Rahmen einer Bachelor-Thesis an der Fachhoch-

schule Nordwestschweiz (FHNW) am Blockgletscher

Macun eine Durchführbarkeitsstudie und eine Erst-

Page 19: Das Magazin der Leica Geosystems · Arizona im Hafen von Pearl Harbor. Doch die Ver-antwortlichen des Museumsvereins hatten noch größere Pläne mit dem historischen Schlacht-schiff:

Links: Punktwolke – Rechts: generiertes Oberflächenmodell (Maptech I-Site Studio 3.3)

erfassung des Gletschers mit dem Long-Range Scan-

ner Leica HDS4400 vorgenommen, der von Leica

Geosystems für diese Messungen zur Verfügung

gestellt wurde.

Basierend auf dem Grundlagenetz, auf dem die

tachymetrischen Bewegungserfassungen der Univer-

sität Karlsruhe (D) basieren, wurde ein erweitertes

Netz gelegt. Dessen Standpunkte waren für die Mes-

sungen mit terrestrischen Laser Scannern (TLS) opti-

miert worden, und mit dem Leica SmartPole GNSS-

System im neuen Schweizer Bezugsrahmen LV95/

LHN95 bestimmt.

Nach der Lösung einiger logistischer Probleme – nur

zwei davon waren der Transport von rund 150 Kilo-

gramm Ausrüstungsmaterial in das unwegsame Mess-

gebiet und die fehlende Stromversorgung – konnte

mit den Messungen begonnen werden: An vier Tagen

Anfang August 2010 wurde der Gletscher im geplan-

ten Umfang mit dem Leica HDS4400 erfasst.

Von insgesamt sieben Stationen wurden für diese

Ersterfassung rund zwölf Millionen Punkte auf der

Blockgletscheroberfläche erfasst, in einem Basisda-

tensatz registriert und anschließend in ein 3D-Ober-

flächenmodell umgewandelt.

Zuvor ausgeführte Untersuchungen hatten gezeigt,

dass in Abhängigkeit von verschiedenen Parametern

mit Punktgenauigkeiten im Bereich von einigen weni-

gen Zentimetern zu rechnen war. Anschließend aus-

geführte Deformationssimulationen belegten, dass

man Gletscherverschiebungen von 14 Zentimetern

mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent sicher

detektieren kann.

Eine erste Folgemessung – vermutlich dann mit

einem Nachfolgesystem des HDS4400 – ist für 2012

geplant. Erst danach kann wirklich beurteilt werden,

ob der Einsatz dieser neuen Methode und der damit

verbundene Aufwand den gewünschten Nutzen für

die Forschungsarbeiten von Geologen, Geomorpho-

logen, Geographen und Geodäten bringt. Wir sind

alle schon sehr gespannt!

Über die Autoren:

Prof. Dr. Reinhard Gottwald leitet das Institut Ver-

messung und Geoinformation an der Fachhochschule

Nordwestschweiz, Hochschule für Architektur, Bau

und Geomatik in Muttenz.

Dr. Ruedi Haller ist Bereichsleiter Rauminformation,

und Dipl. Ing. Christian Schmid ist Mitarbeiter Raum-

information beim Schweizerischen Nationalpark (SNP)

in Zernez.

Quelle:

Lerch, Th., Wüthrich, M. (2010): Bachelor-Thesis

«Bewegungsmessungen am Blockgletscher Macun

mit terrestrischem Laserscanning».

Der Blockgletscher Macun

Der «Macun» ist einer von drei Blockgletschern im

Gebiet des Schweizerischen Nationalparks. Er liegt

im Unterengadin nordwestlich von Zernez auf einer

Höhe von etwa 2.700 Metern, ist verkehrstechnisch

nicht erschlossen und von Zernez oder Lavin aus nur

nach einer mehrstündigen Wanderung erreichbar.

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Die Bilddaten der Überschwemmungsgebiete in

Queensland wurden mit einem Leica ADS40 und

einer Auflösung von 25 Zentimetern erfasst.

20 | Reporter

Schnelle Hilfe für Flutopfer

von Steve Gaynor und Steven Wright

Anfang Dezember 2010 wurde der australi-

sche Bundesstaat Queensland von mehreren

Überschwemmungen heimgesucht. In der Fol-

ge mussten Tausende von Menschen evakuiert

werden. Drei Viertel der Fläche von Queensland

wurden zum Katastrophengebiet erklärt. Bei

den Überschwemmungen starben 35 Menschen,

neun wurden vermisst. Die wirtschaftlichen

Folgen werden mit 30 Milliarden australischen

Dollar beziffert. Um vor dem Beginn der Aufräu-

mungsarbeiten einen Überblick über die Lage zu

gewinnen, erfasste das 1st Topographical Sur-

vey Squadron der Australischen Armee mit dem

Leica ADS40 Luftbilddaten der betroffenen Ort-

schaften.

Im Januar und Februar 2011 hatte das Team für die

Luftbilddatenerfassung ICE (Imagery Collection and

Exploitation) ein wachsames Auge auf die überflu-

teten Gebiete von Queensland. Ziel war die genaue

Ermittlung des Hochwasserstands in über 100 der

am stärksten in Mitleidenschaft gezogenen Ortschaf-

ten von Queensland zur Vorbereitung des weiteren

Vorgehens. Die gesammelten Informationen sollten

außerdem als Hilfsmittel zur Bewältigung künftiger

Flutkatastrophen dienen. Das Ergebnis der Arbeiten

war ein Luftbild der betroffenen Gebiete in Queens-

land, aus dem der Hochwasserspiegel hervorgeht.

Erstmals sind derartige Bilder über eine interaktive

Website für Interessierte frei verfügbar.

Nach der kurzfristigen Einberufung im Januar 2011

wurde das ICE-Team der «Queensland Flood Assist

Operation» der Australischen Armee zugeteilt, um

einen Überblick über die anstehenden Aufräumungs-

arbeiten in den betroffenen Gebieten zu liefern. Das

ICE-Team arbeitete mit einem Teil des RAAF 38 (Royal

Australian Air Force) Geschwaders zusammen, das

über ein entsprechend modifiziertes Flugzeug ver-

fügte. Gemeinsam wurden Bilddaten in und um Bris-

bane, im Westen bis Roma, im Norden bis Gladstone

und im Süden bis Hebel erfasst.

Obwohl das Wetter für Fernerkundungsflüge nicht

ideal war, flog das ICE-Team jeden Tag möglichst

günstig gelegene Ziele an und arbeitete rund um die

Page 21: Das Magazin der Leica Geosystems · Arizona im Hafen von Pearl Harbor. Doch die Ver-antwortlichen des Museumsvereins hatten noch größere Pläne mit dem historischen Schlacht-schiff:

Das Ministerium für Umweltschutz und Ressourcen-

verwaltung des Bundesstaats Queensland und die

Wiederaufbaubehörde Queensland haben besonders

von der Professionalität des Teams und den Ergeb-

nissen seiner Tätigkeit profitiert. Beide Einrichtun-

gen werden die vom ICE-Team erfassten und bereit-

gestellten Daten weiter nutzen, um den mit den

Wiederaufbauarbeiten in Queensland verbundenen

Aufwand abzuschätzen und Prioritäten zu setzen. In

einem Dankschreiben würdigt Major T. J. Francis von

der Australischen Verteidung das Engagement von

Leica Geosystems: «Durch die zusätzliche Unterstüt-

zung konnten die Bilddaten für die Hilfsdienste effi-

zienter erfasst und ausgewertet werden.»

Über die Autoren:

Steve Gaynor ist Manager des Marktsegments Airbor-

ne Sensors für die Regionen Australasien und Südost-

asien bei Leica Geosystems.

Steven Wright ist Captain des 1st Topographical Sur-

vey Squadron der Australischen Armee.

Das Magazin der Leica Geosystems | 21

Uhr an der Auswertung der Daten, damit die gewon-

nenen Informationen möglichst schnell an die zahlrei-

chen Abnehmer weitergeleitet werden konnten. Die

Erfassung der Bilddaten erfolgte mit dem digitalen

Leica ADS40 Luftbildsensor. Dieser Sensor kann nicht

nur digitale Bilder erfassen, sondern auch Oberflä-

chenmodelle der Gebiete erstellen. Verglichen mit

den früher von der Australischen Armee genutzten

Verfahren zur Bilddatenerfassung stellt diese Funkti-

on einen technischen Quantensprung dar.

Das ICE-Team wurde durch zwei Sensor-Supporttech-

niker von Leica Geosystems verstärkt: Jacques Mar-

kram, der aus Heerbrugg, dem Hauptsitz von Leica

Geosystems in der Schweiz, nach Australien flog, und

Mal Hentschel, der in der Region Australasien/Süd-

ostasien ansässig ist, aber weltweit Supportdienst-

leistungen für Sensorsysteme erbringt.

Die meisten für die «Queensland Flood Assist Opera-

tion» abgestellten Einheiten beendeten ihren Einsatz

Ende Januar, doch das ICE-Team setzte die Datener-

fassung bis zum 18. Februar 2011 fort und wertete in

den folgenden Monaten weitere Daten aus.

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22 | Reporter

Schwimmende Reiseträumevon Andreas Petrosino

Die Meyer Werft GmbH im norddeutschen

Papenburg ist mehr als ein Schiffbauer – in

den Werfthallen kreieren 2.600 Mitarbeiter

kühne schwimmende Reiseträume. Moderne

Kreuzfahrtschiffe erfordern ein hohes Quali-

tätsbewusstsein. Deshalb verwendet das Ver-

messerteam der Meyer Werft ausschließlich Ins-

trumente von Leica Geosystems.

Boston oder Bosporus, Montevideo oder Mallorca,

Guadeloupe oder Göteborg – Kreuzfahrtschiffe sind

auf allen Weltmeeren und Häfen zuhause. Doch

in jeder Seemeile steckt häufig eine Menge Nord-

deutschland: Die kleine Stadt Papenburg im Emsland

steht meist dann im Zentrum des Interesses, wenn

bei der Meyer Werft ein neues Schiff vom Stapel läuft

und mit beeindruckender Präzision über den Fluss

Ems in die Nordsee überführt wird.

Harte Einsatzbedingungen

In den enormen Werfthallen entstehen moderne

Kreuzfahrtschiffe, aber auch Fährschiffe und Gas-

tanker. Neue Schiffe setzen sich aus über 60 Blö-

cken zusammen, von denen jeder bis zu 800 Tonnen

wiegt. Beim Bau eines Schiffes spielt die Qualität

der Schnittstellen beim Aufbau und bei der Zusam-

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Harte Bedingungen im Maschinenraum – Alltag für HDS-Scanner von Leica Geosystems.

Das Magazin der Leica Geosystems | 23

mensetzung der Blöcke eine gewichtige Rolle. Kon-

sequente Messungen sind entscheidend – Fehler zu

korrigieren ist nahezu unmöglich.

Ralph Zimmermann ist Diplom-Ingenieur für Ver-

messungswesen und verfügt über mehr als 20 Jahre

Erfahrung auf diesem Gebiet. Er leitet bei der Meyer

Werft den Fachbereich Vermessung. «Unsere Messin-

strumente sind jeden Tag unter harten Bedingungen

innen und außen im Einsatz. Neben der Qualität der

Instrumente legen wir Wert auf einen guten Service

und auf eine langfristige Beziehung. Es ist wichtig,

dass es unsere Partner auch morgen noch gibt», sagt

Zimmermann. «Mit Leica Geosystems und Hexagon

Metrology haben wir Partner gefunden, die uns noch

nie enttäuscht haben.»

Vermesser sind immer mit dabei

Das Vermessungsteam der Meyer Werft begleitet

als Dienstleister jede Produktionsphase eines neuen

Schiffes. Schon die Justierung der Brennmaschinen

ist eine der Aufgaben. Bei der Kiellegung und dem

Zusammenbau der Blöcke ist ebenfalls Genauigkeit

gefragt. Hinzu kommen zahlreiche Sonderaufgaben

wie etwa die Bestimmung der «Länge über alles»

eines Schiffs. Ralph Zimmermann: «Mehr und mehr

Teile werden vorgefertigt und dann in einem Stück

am Schiff angebracht. Das bedeutet für uns, dass wir

ziemlich genaue 3D-Messungen vornehmen müssen

– wie vor kurzem beim Einmessen eines Sonnense-

gels mit konkaven Formen oder einer 260 m langen

Wasserrutsche mit Kurven und Loopings.»

Zum Gerätepark der Meyer Werft zählen eine Laser-

Station von Typ Leica TDRA6000 sowie zwei Leica

HDS6200 High-Definition Surverying (HDS) Laser-

scanner. Beide Instrumente sind permanent in

Betrieb. Ralph Zimmermann erklärt: «HDS-Scanner

und Laser-Station zusammen bilden ein starkes

Gespann. Bevor wir anfangen zu scannen und Punkt-

wolken zu sammeln, bestimmen wir die genaue Posi-

tion der Zielmarken mit Hilfe der Leica TDRA6000

und erstellen ein Netz. Manche der Zielmarken blei-

ben als fixe Referenzpunkte, manche sind temporär.

So bewegen wir den Scanner von Bereich zu Bereich

und können direkt loslegen, weil wir jederzeit wissen,

wo im Raum wir sind. Eigentlich fast wie bei der klas-

sischen Landvermessung.»

Qualität als Wettbewerbsvorteil

Auch künftig möchte Zimmermann sicherstellen,

dass die hohen Ansprüche an Meyer-Schiffe in die

Tat umgesetzt werden und treibt die Ausbildung

junger Vermessungstechniker voran. Die konse-

quente Sicherstellung von Qualität versteht die

Meyer Werft als zentralen Wettbewerbsvorteil. Aus

diesem Grund hat Ralph Zimmermann die Vermes-

sung auf der Werft Stück für Stück modernisiert –

immer mit Leica Geosystems und Hexagon Metrology

an Bord.

Über den Autor:

Andreas Petrosino ist Marketing-Koordinator bei

Hexagon Metrology Marketing & Communications in

Unterentfelden/Schweiz.

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Punktwolke der gescannten Turbine.

24 | Reporter

Unfallanalyse in einem Wasserkraftwerk

von Pavel Karpov

Bei einem schweren Unfall im Sommer 2009

im russischen Wasserkraftwerk Sajano-Schu-

schenskaja starben 75 Menschen, als eine Turbi-

ne einer plötzlichen Zunahme des Wasserdrucks

nicht standhielt und aus ihrer Verankerung

gerissen wurde. In der Anfangsphase des Wie-

deraufbaus wurden zum Scannen des verwüs-

teten Bereichs Geräte von Leica Geosystems

eingesetzt.

Der Unfall geschah, als sich eine der Turbinen durch

den Druck des Wasserstroms aus ihrer Verankerung

löste und hochgehoben wurde. Nach der Abnahme

des Wasserdrucks kam die Turbine – nunmehr prak-

tisch als Schrotthaufen mit einem Gesamtgewicht

von 2.000 Tonnen – auf der Stahlkonstruktion eines

Portalkrans zum Liegen. Bei einem Gutachten stell-

te sich heraus, dass die Turbine für die weitere Ins-

pektion zur Erforschung der Unfallursache und zur

Bestimmung der Wiederaufbaukosten (die schließlich

auf 40 Milliarden Rubel geschätzt wurden, das ent-

spricht fast 1 Milliarde EUR) aus den Trümmern ent-

fernt werden musste.

Die einzige Möglichkeit zur Anhebung der Turbine bot

der firmeneigene Kran, allerdings bestand dabei die

Gefahr, dass sowohl der Kran als auch die Turbine

völlig zusammenbrechen würden. Als Entscheidungs-

hilfe, ob dieses Risiko eingegangen werden konnte

oder nicht, wurde beschlossen, 3D-Modelle meh-

rerer Turbinen des Kraftwerks zu erstellen. Da die

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Während der Scanphase georeferenzierte einer der

Vermessungstechniker von Navgeocom das Objekt

mit Hilfe einer TPS-Station, während die beiden

anderen die beschädigte Turbine und die beiden

benachbarten Einheiten mit dem Laserscanner von

50 Punkten aus erfassten. Die Arbeit im Feld dauerte

nur drei Tage, obwohl sie mit größter Genauigkeit

durchgeführt wurde.

Aufgrund der mit dem Leica HDS6100 Laserscan-

ner erzielten hohen Punktdichte konnte jeweils ein

präzises und sehr detailliertes 3D-Modell der drei

äußerst komplexen Turbinen generiert werden.

Zudem erstellte das Team von Navgeocom für den

Kunden einen kompletten Satz Pläne und Ansichten.

Zur Nachbearbeitung der erfassten Daten wurde die

Leica Cyclone Software eingesetzt. Anschließend

wurden die Scans zur Erzeugung der 3D-Modelle in

einer einzigen Punktwolke referenziert.

Über den Autor:

Pavel Karpov ist leitender Ingenieur bei

Navgeocom Engineering, dem Vertriebspartner von

Leica Geosystems in Russland.

Das Magazin der Leica Geosystems | 25

Fragmente zu groß waren, konnte die Datenerfas-

sung nicht mit einer Totalstation, sondern nur mittels

Laserscanning durch drei Experten des russischen

Partners von Leica Geosystems, Navgeocom Engi-

neering, erfolgen.

Aufgabe des Navgeocom-Teams war es, den zustän-

digen Ingenieuren alle zur Demontage der Turbi-

ne erforderlichen Angaben zu liefern. Die Scans

mussten daher innerhalb kürzester Zeit und unter

schwierigsten Bedingungen durchgeführt werden.

Der Leica HDS6100 Laserscanner erwies sich als das

ideale Gerät für die Anwendung und bot alle Vor-

aussetzungen für die erfolgreiche Bewältigung dieser

schwierigen Aufgabe. Gerade für die Arbeit im Freien

ist dieser Scanner ideal. Alle Einstellungen können

direkt am Gerät vorgenommen werden. Es werden

keine externen Controller, Notebooks o.ä. benötigt.

Sogar die Energieversorgung ist integriert, sodass

weder externe Netzgeräte noch Kabel benötigt wer-

den. Sobald ein Vermessungsgerät nämlich separa-

tes Zubehör erfordert, wird eine weitere Person zum

Tragen gebraucht – nur gab es bei diesem Projekt

viele Situationen, in denen einfach kein Platz für eine

zweite Person gewesen wäre.

Page 26: Das Magazin der Leica Geosystems · Arizona im Hafen von Pearl Harbor. Doch die Ver-antwortlichen des Museumsvereins hatten noch größere Pläne mit dem historischen Schlacht-schiff:

Die rote Flutvon Jan Sirotek und Dr. Tamás Tomor

Am 4. Oktober 2010 kam es zur schlimmsten

Umweltkatastrophe in der Geschichte Ungarns,

als der Damm eines Auffangbeckens brach und

600.000 bis 700.000 Kubikmeter eines giftigen

Gemisches aus Rotschlamm und Wasser freisetz-

te. Die tiefer gelegenen Teile der Ortschaften

Kolontár, Devecser und Somlóvásárhely wurden

überschwemmt. Bei der Katastrophe starben

zehn Menschen, weitere 120 wurden verletzt. In

der Umgebung wurden 800 Hektar Land überflu-

tet. In Zusammenarbeit mit dem Károly Róbert

Institut, einer ungarischen Forschungseinrich-

tung für Fernerkundung, verarbeitete das nor-

wegische Dienstleistungsunternehmen BLOM

Daten, die mit dem Leica ALS60 LiDAR-System,

einer Wärmebildkamera und einem Hyperspekt-

ralsystem erfasst wurden. Ziel war es, die durch

die Rotschlamm-Überschwemmung entstande-

nen Schäden zu kartieren, damit die betroffe-

nen Grundstückseigentümer für ihre Verluste

entschädigt werden können.

Unmittelbar nach der Katastrophe wurde mit der Ein-

holung der erforderlichen Genehmigungen begon-

nen. Am 6. Oktober wurde der Untersuchungsgegen-

stand festgelegt. Die Mission sollte dazu dienen, den

gegenwärtigen Status zu dokumentieren und mög-

liche weitere beschädigte Dämme an Rotschlamm-

Staubecken, die ein zusätzliches Überflutungsrisiko

darstellen könnten, zu ermitteln. Nach der erforder-

lichen Flugplanung und Mobilisierung wurde inner-

halb des extrem kurzen Zeitrahmens vom 9. bis 11.

Oktober eine Luftbildmessung durchgeführt. Glück-

licherweise waren die Wetterbedingungen an diesen

Tagen hervorragend, sodass drei Vermessungsflüge

mit unterschiedlichen Technologien durchgeführt

werden konnten, um möglichst genaue und aussa-

gekräftige Daten des Überschwemmungsgebiets zu

ermitteln:

Thermografie (4,2 Quadratkilometer)

LiDAR (10 Quadratkilometer)

Hyperspektralsystem (100 Quadratkilometer)

In 12,5 Flugstunden wurden 792 GB Daten erfasst.

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Das 3D-Modell liefert wichtige Informationen

für die Schadensanalyse.

Effektive Lösung für die Analyse von Daten

Die Kombination unterschiedlicher Verfahren der

Fernerkundung hat sich als sehr effektive Lösung

zur Analyse des Umfangs und der Auswirkungen

dieser schweren Umweltkatastrophe erwiesen. Auf

der Basis der erfassten Daten konnte der von der

Rotschlammwelle genommene Weg exakt simuliert

werden. So ließen sich das Ausmaß und die Konzent-

ration der Verschmutzung genau bestimmen. Mit Hil-

fe der angewendeten Technologien können zudem

mögliche Schäden an vergleichbaren Becken fest-

gestellt werden. Sie bieten sich daher für den Ein-

satz im Katastrophenfall, zur Modellierung möglicher

Szenarien und zur systematischen Überwachung

von Staubecken an, damit ähnliche Vorkommnisse in

Zukunft vermieden werden können.

Über die Autoren:

Jan Sirotek leitet die für Mittel- und Osteuropa zustän-

dige Abteilung International Sales von BLOM.

Dr. Tamás Tomor ist Direktor des Károly Róbert Insti-

tuts, einer ungarischen Forschungseinrichtung für die

Fernerkundung.

Bereichen zu ermitteln. Die Konzentration der meis-

ten Schwermetalle kann mit Hilfe einer hyperspek-

tralen Vermessung kartiert werden, da eine starke

Korrelation zwischen Aluminiumoxid, Eisenoxid und

Schwermetallen besteht. Die anhand der hyperspek-

tralen Vermessung erstellte Karte der verschmutzten

Gebiete wurde mit der Katasterkarte zusammenge-

führt, um festzustellen, welche Schäden die Grund-

besitzer hinnehmen mussten. Diese Karte soll später

zur Entschädigung der Grundbesitzer herangezogen

werden.

Das Magazin der Leica Geosystems | 27

Thermografie und Nahinfrarot-Messung

Der Vermessungsflug wurde mit einer geometri-

schen Auflösung unter 20 Zentimeter durchgeführt.

Die Daten wurden mit sichtbaren, Nahinfrarot- und

thermischen Bändern erfasst, um ausführliche

Informationen über die in Mitleidenschaft gezoge-

nen Gebiete zu erhalten. Die Vermessung erfolgte

im Nahbereich des geborstenen Damms, um weitere

Risse und Lücken sowie Lecks und Feuchtflächen in

dessen Umgebung aufzuspüren. Bei der Analyse der

Daten zeigten sich in den beiden betroffenen Becken

keine weiteren Risse oder Lücken. Aus dem nörd-

lichen Damm waren keine nennenswerten Abläufe

zu verzeichnen, allerdings wurden erhebliche Lecks

in der Abstufung unterhalb des westlichen Damms

festgestellt.

LiDAR-Vermessung

BLOM, eines der international führenden Unterneh-

men in der Erfassung und Verarbeitung von Luft-

bilddaten, setzte ein Leica ALS60 LiDAR-System

zur Erzeugung eines präzisen, detaillierten Gelän-

demodells ein, das eine exakte Schätzung der Rot-

schlammmenge, die das Gebiet überflutet hatte,

erlaubte. Außerdem konnte anhand der Daten die

Aufnahmekapazität des Damms berechnet werden.

Darüber hinaus wurden die Daten zum Entwurf eines

Schutzdamms genutzt, durch dessen Bau weitere

Schäden verhindert werden können. Die erzeugten

Daten bildeten eine hervorragende Grundlage für die

Überschwemmungsmodellierung zur Bestimmung der

Fläche des kontaminierten Bodens, und der bei den

Aufräumungsarbeiten entfernten Schlammmengen.

Die Daten wurden in einer Flughöhe von ca. 800

Metern über dem Boden mit einer Dichte von vier

Punkten pro Quadratmeter in einem digitalen Ober-

flächenmodell erfasst. Für die Anwendung wurde die

bestmögliche Höhengenauigkeit von 10 Zentimetern

gewählt. Das digitale Modell wurde dann in ein für die

Software zur Überschwemmungsmodellierung geeig-

netes Format konvertiert. Anschließend wurde die

Katastrophe mit Hilfe der Software simuliert.

Hyperspektrale Vermessung

Zusätzlich zum LiDAR-System wurden ein hyper-

spektraler Sensor und eine Wärmebildkamera ein-

gesetzt, um den kontaminierten Bereich exakt zu

bestimmen, die Konzentration der Schadstoffe – vor

allem Schwermetalle – festzustellen und die Höhe

des abgelagerten Rotschlamms in den äußeren

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Spaceport America designed by URS/Foster + Partners

Conceptual image courtesy of Vyonyx Ltd

28 | Reporter

von Daniel C. Brown

Weltraumtourismus à la New Mexico (USA): In

einem abgelegenen Gebiet 35 Meilen südlich der

Stadt Truth or Consequences errichtete das Bau-

unternehmen David Montoya Construction den

Weltraumbahnhof Spaceport America. Virgin

Galactic, das Raumfahrtunternehmen des Mil-

liardärs Sir Richard Branson, ist einer der Inha-

ber und Mieter des Spaceport America. Branson

plant, schon in diesem Jahr Weltraumtouristen

in eine erdnahe Umlaufbahn zu schicken. Bereits

über 300 Passagiere sollen sich Tickets zum

Preis von je 200.000 US-Dollar gesichert haben.

Das auf 198 Millionen Dollar veranschlagte Pro-

jekt wird vom Bundesstaat New Mexico zusam-

men mit zwei örtlichen Countys finanziert. Und

dank des leitdrahtlosen Betonfertigungssys-

tems Leica PaveSmart 3D und einiger hochinno-

vativer Maschinensteuerungslösungen konnte

der Bau der 27 Millionen Dollar teuren Rollbahn

des Spaceport America fast zwei Monate früher

als vorgesehen abgeschlossen werden.

Der Geschäftsführer von Montoya, David Guerra,

hatte angekündigt, dass die über drei Kilometer lan-

ge und gut 60 Meter breite Rollbahn sieben Wochen

vor dem geplanten Termin fertiggestellt würde. Mon-

toya betonierte die Rollbahn mit einem S850 Gleit-

schalungsfertiger von Guntert & Zimmerman, der

automatisch von einem Leica PaveSmart 3D System

gesteuert wurde, das sich an zwei Roboter-Totalsta-

tionen orientierte. Der Gleitschalungsfertiger benö-

tigte sechs Durchgänge mit einer Breite von je zehn

Metern, um die erforderliche Rollbahnbreite von über

60 Metern zu erzielen. Die Betondecke ist gut 35

Zentimeter hoch. Leica PaveSmart 3D regulierte die

Lenkung sowie Längs- und Querneigung des Gleit-

schalungsfertigers in Echtzeit und ließ sich nahtlos

ohne eine aufwändige Nachrüstung der Hydraulik in

die Maschine integrieren.

Leitdrähte wurden weder für den Betonfertiger noch

für die vorausfahrende Aufbring- und Verteilmaschi-

ne benötigt. Das automatische Fertigersteuerungs-

system orientierte sich an einem digitalen Gelände-

modell, das auf einen auf dem Fertiger montierten

Computer von Leica Geosystems übertragen wurde.

Der Fertiger war mit zwei Prismen ausgestattet, die

oberhalb der Maschine angebracht waren und Signa-

le der beiden Roboter-Totalstationen empfingen, die

auf Stativen vor dem Fertiger aufgestellt waren. Die

Prismen am Fertiger standen in Bezug zu vier Punk-

ten an der Bohle des Fertigers, durch die der Beton

für die Rollbahn herausgepresst wurde.

Automatische Präzisionslenkung

Bei der Aufstellung der beiden Totalstationen wur-

den mit jeder von ihnen drei bekannte Kontrollpunk-

te anvisiert. So wurde die Position der Totalstationen

relativ zum digitalen Modell der Rollbahn fixiert. Die

Totalstationen erkannten dann die beiden Prismen

am Fertiger und lieferten diesem über Funk präzise

Positionsdaten. Anschließend glich der Bordcompu-

ter die tatsächliche Position des Fertigers mit dem

digitalen Geländemodell ab und steuerte die Ferti-

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Seiten des zu betonierenden Rollbahnabschnitts wur-

de ca. 150 Meter vor dem Fertiger je eine Totalstation

aufgestellt. Diese beiden Totalstationen steuerten

den Fertiger, während die anderen beiden in etwa

300 Metern Entfernung nur darauf warteten, dass

er sich ihnen näherte. Sobald der Fertiger die ersten

beiden Totalstationen passierte, übernahm das zwei-

te Paar die Steuerung. Die beiden anderen wurden

abgebaut und weiter vorne wieder aufgestellt. «So

musste der Fertiger nie angehalten werden», erklär-

te Anthony Cerisano, der Serviceverantwortliche von

Leica Geosystems vor Ort.

David Guerra zufolge wurden bei der Betonfläche

Genauigkeiten von ± 1,5 Millimetern erzielt. Für die

Das Magazin der Leica Geosystems | 29

Präzision für Weltraumtouristen

>>

«Mit der Steuerung

ohne Leitdrähte

haben wir mindestens

50 Prozent Zeit gespart.»David Guerra, Bauleiter bei Montoya Construction

gerbohle anhand der ermittelten Unterschiede auto-

matisch.

Montoya setzte zur Steuerung des Fertigers insge-

samt vier Roboter-Totalstationen ein, doch waren

immer nur zwei davon gleichzeitig aktiv. Auf beiden

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Montoya betoniert die Rollbahn mit einem S850 Gleitschalungsfertiger von Guntert & Zimmerman,

der automatisch von einem Leica PaveSmart 3D System gesteuert wird.

flüssig macht. Üblicherweise wird ein Betonfertiger

mit Hilfe zweier Leitdrähte gesteuert, die links und

rechts vom zu betonierenden Abschnitt exakt positi-

oniert sind. Weitere Vorteile der Maschinensteuerung

sind eine einfachere Baustellenlogistik, problemlose

LKW-Rangiermanöver, erhöhte Sicherheit (kein Stol-

pern über Leitdrähte) und die schnelle Inbetrieb-

nahme der Maschine am Anfang sowie deren Reini-

gung am Ende einer Schicht. So ergibt sich ein kos-

tengünstiger, produktiver Bauvorgang, der zudem

frei von Fehlern ist, die sich bei herkömmlichen Ab-

steckarbeiten einschleichen können.

Auch wenn den meisten Weltraumtouristen nicht

bewusst sein wird, dass die Rollbahn mit einem leit-

drahtlosen Maschinensteuerungssystem von Leica

Geosystems hergestellt wurde – ihre glatte Ober-

fläche werden sie bestimmt trotzdem zu schätzen

wissen. Die Verantwortlichen des Spaceport Ameri-

ca rechnen übrigens mit einer Million Besuchern pro

Jahr. Wir wünschen ihnen eine gute Reise!

Über den Autor:

Daniel C. Brown ist der Inhaber von TechniComm,

einem Kommunikationsunternehmen mit Sitz in Des

Plaines, Illinois (USA).

30 | Reporter

Arbeit mit dem Fertiger benötigte Montoya zwei Per-

sonen. Der Maschinenführer des Fertigers las den

Bordcomputer ab, um Höhe und Lenkung zu kontrol-

lieren, während sich der Qualitätsverantwortliche um

die Aufstellung der Roboter-Totalstationen kümmer-

te und den Betrieb überwachte.

«Die Ausrüstung von

Leica Geosystems ist

wirklich hervorragend.

Sie ist sehr genau und wir

wurden vom Technischen

Support ausgezeichnet

unterstützt.»

David Guerra, Bauleiter bei Montoya Construction

Vorteile der Steuerung ohne Leitdrähte

Die automatisierte Maschinensteuerung spart Zeit

und Geld, weil sie die sonst für Rollbahnen erforderli-

chen aufwändigen Vermessungsarbeiten, wie sie mit

dem Setzen von Leitdrähten verbunden sind, über-

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Die Autoren Klaus Maas (1.v.l.) und Jörg Fugmann (4.v.l.) mit Stefan Wolf und Klaus Massmeyer von der Hochschule

Ostwestfalen-Lippe und der Projektkoordinatorin Frau Erdenechimeg Ulziikhutag vor einem Schwimmbagger.

Das Magazin der Leica Geosystems | 31

Die Mongolei ist reich an mineralischen Rohstof-

fen. Unter den weiten Steppen- und Wüstengebie-

ten liegen große Vorräte an Kohle, Metallerzen und

Hochtechnologierohstoffe wie Seltene Erden. Da das

Gebiet relativ unerschlossen ist, wurden zahlreiche

Lagerstätten erst in jüngster Zeit entdeckt. Mit der

Unterstützung von Leica Geosystems versucht ein

Forschungsprojekt, die Rohstoffgewinnung so nach-

haltig wie möglich zu machen.

Außerhalb der Hauptstadt Ulaanbaatar und einer

großen Verkehrsachse ist die Siedlungsdichte immer

noch sehr gering und bereits die Fortbewegung

wird zum Abenteuer. Eben diese Abgelegenheit und

weitgehende Unberührtheit des Landes haben dazu

geführt, dass in der Mongolei die letzten naturbelas-

senen Steppenlandschaften der Erde zu finden sind.

Seit wenigen Jahren setzt, mit unübersehbaren Folgen

für Umwelt und Natur, ein Bergbauboom ein. Denn

wie kann mit der erst im Aufbau befindlichen Infra-

struktur eine effiziente Kontrolle der zahlreichen weit

verstreuten Bergbaubetriebe erfolgen? Hier setzt ein

Forschungsprojekt zur nachhaltigen Rohstoffgewin-

nung an, das seit Anfang 2011 vom deutschen Bun-

desministerium für Bildung und Forschung gefördert

wird. Träger sind das Fachgebiet «Umweltinforma-

tionssysteme» der Hochschule Ostwestfalen-Lippe

in Höxter, die arguplan GmbH, Fachbüro für Berg-

bauplanung, Umwelt und Vermessung in Karlsruhe

sowie die Bergbaufakultät der Mongolian University

of Science and Technology (MUST) in Ulaanbaatar.

Mit Hilfe von Fernerkundungsdaten wird versucht,

verschiedene Typen bergbaubeeinflusster Flächen

möglichst automatisiert voneinander zu unterschei-

den, wie z.B. Tagebaue, rekultivierte Bereiche und

verlassene Flächen ohne Rekultivierung. Ermöglichen

sollen dies multispektrale Bilddaten des deutschen

Satellitenbetreibers Rapid Eye. Die Analyse der Daten

soll in einem zweiten Schritt zu einer ökologischen

Erstbewertung führen.

Ein solches Verfahren würde der Bergbauaufsicht

einen Überblick der Ausdehnung der Tagebauflächen

im gesamten Land geben. Auch eine effiziente Kon-

trolle der Umsetzung bestehender Rekultivierungs-

verpflichtungen wäre möglich. Dies könnte einen

wichtigen Beitrag dazu leisten, die reichen Boden-

schätze des Landes nachhaltig zu nutzen.

Im Rahmen der Untersuchungen sind umfassende

Geländeeinsätze erforderlich, bei denen unter ande-

rem ein Feldspektrometer zu Referenzmessungen

eingesetzt wird. Für die Lokalisierung der Messungen

und der Untersuchungsflächen wird GPS eingesetzt.

Eine entsprechende Geräteausstattung fehlte bis-

her an der MUST. Hier kam Unterstützung von Leica

Geosystems: Zum Wintersemester 2010 wurden der

Hochschule zwei GPS-Systeme zur Verfügung gestellt.

So bleibt genug Zeit bis zur ersten Feldkampagne im

Sommer 2011, um im erforderlichen Umfang Studen-

ten und wissenschaftliche Mitarbeiter auszubilden.

Mongolisch-deutsches Umweltforschungsprojekt

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