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DAS PREFECT-PROJEKT SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER ÜBERNEHMEN VERANTWORTUNG

DAS PREFECT-PROJEKT - hamburg.de · Prefects sind besonders ausgewählte und aus-2 gebildete Schülerinnen und Schüler, die soziale Verantwortung für ihre Schule übernehmen. Der

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D A S P R E F E C T- P R O J E K T

S C H Ü L E R I N N E N U N D S C H Ü L E R Ü B E R N E H M E NV E R A N T W O R T U N G

1 Grußwort: VertrauensschülerVerantwortungslernen in EchtzeitQ Seite 4

2 Management-FassungIn aller Kürze:Das Prefect-Projekt in der PraxisQ Seite 5

3 „Meine Idee ist das Wir-Gefühl“Interview mit Projekt-InitiatorKonny G. NeumannQ Seite 6

4 „Ich mag es, anderen zu helfen“Berichte aus dem Schulalltag der Prefectsan verschiedenen Schulen(Rudolf-Ross-Gesamtschule, GymnasiumFarmsen, Gymnasium Rahlstedt)Q Seite 8

SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER ÜBERNEHMEN VERANTWORTUNG

D A S P R E F E C T- P R O J E K T I N H A M B U R G

5 „Endlich nutzen wir die Ressourcen derSchülerinnen und Schüler!“Das Prefect-Projekt aus Sicht der LehrkräfteQ Seite 12

6 „Ich will auch!“Das Verfahren der Prefect-AuswahlQ Seite 14

7 „Handwerkszeug und Handlungskompetenz“Die 4-tägige Ausbildung der PrefectsQ Seite 15

8 „Werte und Kompetenz“Die Trainerinnen und TrainerQ Seite 17

9 „Das Projekt erwies sich bereits im erstenJahr als erfolgreich“Ergebnisse der Evaluationdes Prefect-ProjektesQ Seite 18

10 „Schule als optimales Lernumfeld fürVerantwortung und soziales Handeln“Die Relevanz sozialen Lernens in der Schulefür die persönliche und berufliche Entwick-lung von Schülerinnen und Schülern in dermodernen GesellschaftQ Seite 19

11 Auf einen Blick:Zehn Kernpunkte, Besonderheiten undVorteile des Prefect-ProjektesQ Seite 22

12 Sie möchten mehr wissen?Ansprechpartner und weitere InformationenQ Seite 23

13 Impressum Q Seite 23

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Prefects sind deine Vertrauensschüler. Zudenen kannst du gehen, wenn du ein Problemhast.“ Diese Erklärung einer Schülerin gegen-über einem Mitschüler beschreibt unser Projektpunktgenau und zeigt zugleich seine Wirkung:Selbstbewusst zeigt die Prefect-Schülerin einStück soziales Miteinander und Unterstützungauf Augenhöhe für andere Schüler – selbstver-ständlich und verankert an dieser Schule.

„Prefects“ – vor drei Jahren auch für uns neu. Das Konzept war verlockend: Kompetenzen, Ver-antwortung, Beteiligung von Schüler/innen imSystem Schule noch stärker als bei bisherigenProjekten fördern und nutzen. Das passte zuunserem Ansatz „Prävention von Anfang an“und „Soziales Miteinander als Basis für Präven-tion“ von Unfällen in Folge von Konflikten undGewalt. Und wir waren skeptisch: Passte dieseIdee ins Hamburger Schulsystem? Würden wirdie Schülerinnen und Schüler nicht überfordern,in Rollenkonflikte stürzen?

Beflügelt vom Engagement und dem Mut allerGruppen an der Pilotschule, angesteckt vomSchwung der Fachleute, die später die Steuer-gruppe bildeten, sind wir das Risiko eingegan-gen: Ja, wir geben dem Prefect-Projekt eineChance und unterstützen drei Jahre Erprobungmit je zwei neuen Schulen.

1GRUSSWORT

V E R T R A U E N S S C H Ü L E R –V E R A N T W O R T U N G S L E R N E N I N E C H T Z E I T

4 | 5

Auf das Ergebnis sind wir stolz und dankenallen, die zum Erfolg beigetragen haben: denSchülerinnen und Schülern, den Prefect-Betreu-ungslehrkräften, den Kollegien und Schulleitun-gen und allen Gruppen, die das Projekt an denSchulen getragen haben. Den Trainerinnen undTrainern sei gedankt für ihren hohen persönli-chen Einsatz bei der Konzeptentwicklung und inder Ausbildung der Prefects.

Die ZEIT-Stiftung Gerd und Ebelin Bucerius hatden Start an der Pilotschule durch kräftigenAnschub ermöglicht. Die Verantwortlichen in derHamburger Schulbehörde hatten ein offenes Ohrund unterstützten in Wort und Tat.

Die Mitglieder der Steuergruppe behielten inbewährter konstruktiver und kreativer Zusam-menarbeit die Fäden in der Hand, beleuchtetenrechtzeitig Stolperstellen und entwickeltengemeinsam Lösungen. Mit Herzblut begleitenund fördern sie das Prefect-Projekt: Danke anPeer Kaeding (LI), Elke Fontaine (UK Nord),Konny G. Neumann (Gymnasium Farmsen) undPeter-Joachim Rieckmann und seinen „Vorgän-ger“ in der Steuergruppe Dr. Michael Just(Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg).

Möge die Prefect-Idee viele anstecken, diesesProjekt aktiv zu unterstützen.

D R . C H R I S T I A N B Ö H M , H A N S - J Ü R G E N M Ü L L E R ,Leiter der Beratungsstelle Gewaltprävention Leiter der Abteilung Prävention und

im Landesinstitut für Lehrerbildung und Arbeitsschutz, Unfallkasse NordSchulentwicklung (LI), Hamburg Schleswig-Holstein Hamburg

2Prefects sind besonders ausgewählte und aus-gebildete Schülerinnen und Schüler, die sozialeVerantwortung für ihre Schule übernehmen. DerBegriff kommt aus dem englischsprachigenRaum, wo „Prefects“ (Aufsichts- oder Vertrau-ensschüler) schon seit langer Zeit an Schulenarbeiten. Für Schulen in Deutschland wurde dasKonzept weiterentwickelt und umfasst folgendeAufgabenbereiche und Eckpunkte:

Q Prefects organisieren Veranstaltungen undProjekte für die Schule (Sportfeste, Musik-wettbewerbe, eigene Projektideen usw.).Auf diese Weise entstehen neue Angebotefür Schülerinnen und Schüler, die allein durchdie Lehrerschaft und ohne personelle Unter-stützung durch die Prefects nicht hätten insLeben gerufen werden können.

Q Prefects unterstützen das soziale Miteinan-der in der Schule, z. B. durch die Leitung vonHausaufgabengruppen, Organisation eineraktiven Pause, Unterstützung von Austausch-schülern, ehrenamtlich tätigen Müttern oderals Betreuer bei Schulausflügen.

D A S P R E F E C T- P R O J E K T I N D E R P R A X I S

Q Prefects helfen Schülerinnen und Schülernbei der konstruktiven Klärung von Streitigkei-ten in den Klassenzimmern, auf dem Schul-hof und auf dem Schulweg.

Q Prefects sorgen dafür, dass die Regeln derSchule eingehalten werden, indem sieSchülerinnen und Schüler ansprechen, diez. B. etwas zerstören. Wenn das nichts hilft,wenden sie sich an die Lehrkräfte.

Q Für ihre Tätigkeit erhalten die Prefects einemehrtägige Ausbildung.

Q Das Amt als Prefect ist ein besonderes Betä-tigungsfeld im Bereich des sozialen Lernensfür engagierte und motivierte Schülerinnenund Schüler mit abschließender Zertifizierungim Zeugnis.

Das Prefect-Projekt wurde am GymnasiumFarmsen in Hamburg entwickelt und wird aufimmer mehr Schulen unterschiedlicher Schulfor-men ausgeweitet.

MANAGEMENT-FASSUNG – IN ALLER KÜRZE:

Ohne ihn würde es das Prefect-Projekt nicht

geben: Konny G. Neumann, Schulleiter amGymnasium Farmsen, und seine Schülerinnenund Schüler gelten als die Begründer der Idee„Prefect – Schüler und Schülerinnen als Vertrau-ensschüler“. Die Inspiration für das Projekt, dasJugendlichen eine aktive Rolle im sozialen Mit-einander der Schule ermöglicht, fanden sie amanderen Ende der Welt: bei einer Schüleraus-tauschreise nach Australien im Jahr 2004.

Herr Neumann, warum fanden Sie gerade inAustralien die Anregung zum Prefect-Projekt?

Neumann: In England, den USA, Australien undvielen anderen englischsprachigen Ländern

gehört es zum Schulalltag, dass Schülerin-nen und Schüler soziale Aufgaben in derSchule übernehmen: Sie kümmern sichum jüngere Schülerinnen und Schüleroder sorgen für Ordnung auf dem Pau-

senhof und bei der Essensausgabe.

Auch uns halfen diese sogenannten Prefects,als wir 2004 zum Schülerinnen- und Schüler -austausch in Australien waren, wenn wir suchendauf dem weitläufigen Schulgelände herumliefen,um einen bestimmten Raum zu finden. DieSchülerinnen und Schüler fanden diese Unter-stützung sehr hilfreich und stellten fest, dasssich die Tätigkeit der Prefects auch insgesamtpositiv auf das Schulklima auswirkte. Schon inAustralien kamen die Schülerinnen und Schülerauf die Idee: Mensch, so etwas könnten wirdoch auch in unserer Schule machen.

Geht das, einen Teil des angelsächsischen Schul-systems einfach zu importieren?

Neumann: In unserer Schule gibt es schon langeeinen Schwerpunkt im Bereich „Soziales Lernen“.

Und die Tätigkeit als Prefect erschien denSchülerinnen und Schülern genau die richtigeWeiter führung des sozialen Lernens in denhöheren Klassen. Allerdings legten sie viel Wertdarauf, dass man das Konzept und die Aufgabenan deutsche Verhältnisse und die Bedürfnisseund Wünsche der Schülerinnen und Schüleranpasst. Das heißt: Die deutschen Prefects wol-len vor allem das soziale Leben in der Schuleverbessern und sehen sich nicht als Hilfssheriffsauf dem Pausenhof, die jede Regelüberschrei-tung der Mitschüler an die Lehrer melden.

Wie lange dauerte es von der Idee bis zumersten Prefect?

Neumann: Meine Idee ist das Wir-Gefühl. Des-halb wurde das Konzept für das „Prefect-Pilot-projekt“ mit der Lehrerkonferenz, dem Elternrat,aber auch mit der Schülervertretung diskutiert.Nach zwei Jahren war das Konzept fertig – undes gelang uns sogar, Unterstützer zu überzeu-gen. Vor allem die ZEIT-Stiftung Ebelin und GerdBucerius und die Unfallkasse Nord fördern dasProjekt großzügig.

Im Jahr 2006 startete der erste Ausbildungslehr-gang am Gymnasium Farmsen. Die Schülerin-nen und Schüler hatten sich entweder selbst umdas Amt beworben oder waren von ihren Klas-

INTERVIEW MIT KONNY G. NEUMANN, INITIATOR DES PREFECT-PROJEKTES IN HAMBURG

M E I N E I D E E I S T D A S W I R - G E F Ü H L

6 | 7

Inspiration vom anderen

Ende der Welt: aktiv im

sozialen Miteinander.

3 Konny G. Neumann,Schulleiter am Gymnasium Farmsen

sensprechern oder -lehrern vorgeschlagenworden. Eine Auswahlkommission hatte jedenAntrag einzeln überprüft, viele angenommenund manche abgelehnt. Alle 20 Prefect-Ausbil-dungsplätze wurden besetzt. In einem vier-tägigen Kompaktseminar erarbeiteten sich dieJugendlichen gemeinsam mit drei Trainern dasgrundlegende Wissen für ihre Arbeit als Pre-fect: „Was ist ein Prefect?“, „Was ist einKonflikt – und wie funktioniert Streit-schlichtung?“, „Wie wollen wir mit -einander umgehen?“, „Für welcheRegeln wollen wir uns einsetzen – fürwelche nicht?“, „Welche Aktionen wol-len wir gerne an unserer Schule durch-führen?“

Und heute?

Neumann: Heute sind Prefects im GymnasiumFarmsen Teil des Schulbildes: Man sieht sie alsPausenaufsicht und erkennt sie sofort an ihren

weinroten Sweatshirts, sie schlichten Streitigkei-ten, empfangen Ehrengäste auf dem Schulfestund organisieren Sportevents und Schulpartysfür alle Stufen. Sie betreuen als Paten die neuen5. und 7. Klassen. Inzwischen sind es über 30Prefect-Schüler zwischen 16 und 20 Jahre – undan Nachwuchs mangelt es nicht. Gerade die frü-

heren Sechstklässler, die jetzt in die 9. Klassekommen und schon als junge Schülerin-

nen und Schüler von den Aktivitäten derPrefects pro fitiert haben, wollen dasgerne auch machen. Sechs weitereSchulen bilden inzwischen ebenfalls

Prefects aus. Dass das Projekt auchandere Schulen überzeugt, ist für mich

der beste Beweis für die Qualität unsererIdee.

Zwei Jahre Kon-

zeptarbeit und enga-

gierte Unterstützer,

die an das Projekt

glauben.

4Prefects in Aktion: Soziale Projekte und Pau-sen aufsicht sind Bereiche, in denen Prefectsbesonders aktiv sind. Doch in jeder Schule siehtihre Tätigkeit anders aus. Einblicke in die Tätig-keit der Prefect-Vertrauensschüler an verschie-denen Schulen: der Rudolf-Ross-Gesamtschule,dem Gymnasium Farmsen und dem Gymna-sium Rahlstedt.

Rudolf-Ross-Gesamtschule(ca. 30 Prefects ab Klasse 8, seit 2007)Ruhe im Traumzimmer und Sport auf dem

Schulhof

Es ist ein Gewusel im Spielraum. Kicker, Billard –alle Tische sind schnell belegt – und die Prefectshaben ruck, zuck alles an die Mitschüler ausge-liehen. Hinter dem Tresen passen sie ein wenigdarauf auf, dass es nicht zum Chaos kommt.Und wenn ein Kickerspieler fehlt, dann springensie auch gerne ein.

In der Rudolf-Ross-Gesamtschule sind über 30Prefects im Einsatz – und in den Pausen beson-ders aktiv: im Spielraum, aber auch im Traum-zimmer, wo sie dafür sorgen, dass die Schüler -innen und Schüler in Ruhe abschalten können.Beim Spielhof in einem Teil des Pausenhofes

holen sie die Stelzen und Rollen aus Contai-nern und achten darauf, dass sich nie-

mand aus Versehen oder mit Absichtmit den Stelzen zum Stolpern bringt.Im Mädchen- und im Jungenzimmersind ebenfalls Prefects als Pausen-aufsicht. Im Prefect-Raum hängt ihr

Dienstplan und kurz vor der Pause tref-fen sich die Prefects dort, um ihre wein-

roten T-Shirts abzuholen, an denen sie jederschnell erkennt. In jeder Pause sind fast zehnJugendliche als Prefect-Pausenaufsicht aktiv.

Eine ziemliche Entlastung für die Lehrer – undein großer Gewinn für das Pausenklima.

„Es gibt viel weniger Streitereien“, erzählt Laura,8. Klasse, und: „Es ist viel schöner auf demSchulhof als früher.“ Oft hilft sie jüngeren Schü-lern, ihren Zwist mit ruhigem Gemüt zu bereini-gen, statt gleich aufeinander loszugehen.Manchmal kommen die Schüler sogar zu ihr undden anderen Prefects und sagen: „Helft mirbitte!“ Ein Schüler bat sogar: „Ich habe ein Mäd-chen gehauen. Jetzt tut es mir leid. Könnt ihr mirhelfen, mich zu entschuldigen?“

Seit knapp zwei Jahren gibt es Prefects in derRudolf-Ross-Gesamtschule. Inzwischen funktio-niert die Pausenaufsicht reibungslos – und Ener-gien für neue Aktivitäten werden frei: Bald findetdie erste Unterstufen-Party der Schule statt.Organisation: Prefect-Schülerinnen und -Schüler.

BERICHTE AUS DEM SCHULALLTAG DER PREFECTS

I C H M A G E S , A N D E R E N Z U H E L F E N

8 | 9

Gewinn für das Pausen-

klima: Prefects machen

Pausenaufsicht.

Gymnasium Rahlstedt(ca. 30 Prefects, ab Klasse 9, seit 2008)Vom Buchstabierwettbewerb bis zum

Basketball-Training

Fast 20 Jugendliche sitzen in der Sonne, es istschon Nachmittag, Freitag. Und doch sind allekonzentriert dabei. Finn, 9. Klasse, erzählt vonden Vorbereitungen des Buchstabierwettbewer-bes, den er zusammen mit anderen Prefectsorganisiert: Unterstufenschüler werden engli-sche Wörter um die Wette buchstabieren. Derörtliche Buchladen hat einen Buchgutschein alsPreis gesponsert. Auch das Eiscafé macht mit.Finn ist zufrieden. Nur die Werbung für denWettbewerb. Was macht Sinn? Wie spricht mandie Schülerinnen und Schüler an? Die gesamteGruppe überlegt und gibt Finn Tipps: Die Aulawird als Veranstaltungsraum gewählt, ein Flyerin den nächsten Tagen entworfen. Florian möchtegerne jüngere Schüler in Basketball trainieren.Welche Uhrzeit wäre eine gute Trainingszeit? Istes ein realistisches Ziel, eine Schulmannschaftfür die Hamburger Meisterschaften aufzustel-len? Das Vorhaben entpuppt sich als schwierig,weil der Jahrgang zum Teil aus Jugendlichen der

9. und zum Teil der 10. Klasse besteht – und diewiederum haben fast nie gemeinsame Nachmit-tage frei. Florian muss noch einmal überlegen,wie er sein Projekt angehen kann.

Eva-Karina Hahne, Prefect-Vertrauens-lehrerin, hört viel zu, gibt nur hier und daeine Anregung in die Runde, moderiertdie Diskussion, fasst zusammen. JedenFreitagnachmittag treffen sich die Prefectsin der siebten Stunde und tauschen sich aufdiese Weise aus, besprechen Projekte, holensich Tipps für die Umsetzung ihrer Ideen underzählen auch, wenn sie etwas schwierig finden.Fast alle sind immer da. In der Gruppe finden sieAnregungen, Rückhalt und Austausch. Zum Bei-spiel über die Frage, woran man erkennt, ob einStreit ernst oder nur Quatsch ist, ob man ein-schreiten oder sich zurückhalten sollte. „Mitunseren Projekten können wir viel Gutes für dieSchule tun“, sagt Victoria, 10. Klasse. „Ich hättezum Beispiel als Fünftklässlerin voll Lust aufeinen Buchstabierwettbewerb gehabt.“ DieseMotivation verbindet die Schülerinnen und Schü-ler. Deshalb helfen sie den „Kochmüttern“ in derKantine und verkaufen die Essensmarken, damites bei der Essensausgabe nicht so ein Gedrän-gel gibt. „Man hätte natürlich auch früher schonhelfen können“, sagt Marcel, 9. Klasse. „Aberjetzt, als Prefect, achte ich viel mehr darauf, woich helfen kann. Das kommt auch durch die Aus-bildung und die Gemeinschaft mit den anderenPrefects.“

Victoria, 10. Klasse:

„Mit unseren Projekten

können wir viel Gutes für

die Schule tun“.

Gymnasium Farmsen(ca. 30 Prefects, ab Klasse 10, seit 2006)Von der Aktiven Pause bis zur

Anti-Mobbing-AG

Es ist Sommer und auf dem Schulhof des Gym-nasiums Farmsen ist was los: Bälle fliegen, Hula-Hoop-Reifen schwingen, Kinder hüpfen im Gum-mitwist, andere klappern auf Topf-Stelzen überden Pausenhof. Die „Aktive Pause“ hat sich beiden Fünft- und Sechstklässlern schnell etabliert.Möglich gemacht wurde sie von den Prefects:Die Oberstufenschülerinnen Kathleen, Meikeund andere Prefects haben stundenlang Katalo -ge gewälzt, Spielzeug und Preise verglichen undschließlich eingekauft. 300 Euro standen ihnenzur Verfügung. Und nach stundenlangem Kata-logwälzen haben sie letztlich Springseile, Topf-Stelzen, Hula-Hoop-Reifen, Fußbälle, Gummi-twist und Tischtennisbälle besorgt. Die Prefectshaben sich auch ein System überlegt, wie dasVerleihen und die Rückgabe funktionieren kön-nen, ohne dass es ein Chaos in der Pause gibt.

Schon viele Ideen, die der Gemeinschaft zugute-kommen, wurden von den Prefects am Gymna-sium Farmsen in die Tat umgesetzt. Sie organi-sieren Halloween-Partys für die Unter- undMittelstufe und haben ein Konzert mit Schüler-bands auf die Beine gestellt. Sie helfen bei derEssensausgabe, übernehmen Pausen-aufsichten und fahren als Begleitper-sonen auf Klassenausflügen der Jün-geren mit. Und an weiteren Ideenmangelt es nicht. „Kochkurse fürSchüler“, „Seminar Kreatives Schrei-ben“ steht auf dem großen Papier-bogen, der im Prefect-Container hängt.Jeden zweiten Montag in der siebtenStunde treffen sich die Prefects mit den betreu-enden Lehrern Doris Heinzel-Krause und Sebas-tian Schlawski, tauschen Neuigkeiten aus, be -sprechen, was ansteht, und planen neue Aktivi-

täten. Aktuell steht auf der Liste ganz oben:„Prefects gegen Mobbing“. Die Schüler wolleneine E-Mail-Adresse einrichten, an die Schülerin-nen und Schüler schreiben können, die sich vonihren Mitschülern gemobbt fühlen.

Die Schülerinnen und Schüler haben sich längstdaran gewöhnt, dass die Prefects als Mittler zwi-schen Schülern, aber auch zwischen Schülernund Lehrern auftreten. „Es kommt öfter vor,dass Schüler uns von ihren Sorgen mit einemLehrer erzählen“, sagt Meike. Manchmal hilft esdann schon, einfach mal mit einer älteren Schü-lerin zu reden, die das System Schule und viel-leicht auch den Lehrer schon viel länger kennt.Aber manchmal merken die Prefects auch, dassdie Beschwerde ganz berechtigt ist und der Leh-rer eigentlich davon profitieren würde, wenn erwüsste, dass sich die Schüler zum Beispiel imUnterricht langweilen. „Wenn die Schüler esnicht möchten, dann erzählen wir gar nichts wei-ter. Aber manchmal sagen sie sogar: ,Könntestdu nicht mal mit dem sprechen’. Und dann tunwir das auch. Die meisten Lehrer finden dassogar gut. Denn sie hören das lieber von uns,als wenn sich der Schüler beim Klassenlehrerbeschweren würde.“

Bei allem Engagement ist den Prefects aller-dings die Freiwilligkeit besonders wichtig. Schul-

leiter und Lehrer hätten viele Aufgaben fürsie. Aber letztlich bestimmen die Pre-

fects selbst, was sie machen möch-ten und was nicht. Schulleiter KonnyG. Neumann sorgt sogar aktiv dafür,dass sie nicht unter Druck geraten:

„Wenn ein Lehrer denkt, dass er diePrefects mal in die Pausenhalle zum

Mülleinsammeln beordern könnte, dannunterbinde ich das.“ Prefects sind schließlich einwichtiges Element des sozialen Lernens undkeine Hilfsarbeiter der Schule.

10 | 11

Offenes Ohr für Sorgen

mit Lehrern und fairer

Umgang damit.

Was haben die Prefects von ihremEngagement?

„Als Prefect kann man so viele eigene Vor-schläge einbringen“, sagt Celin vom GymnasiumFarmsen. Max von der Rudolf-Ross-Gesamt-schule erklärt: „Ich will gerne den Fünftklässlernhelfen, weil ich selbst erlebt habe, wie doof esist, wenn man nie weiß, wen man ansprechenkann.“ Marcel vom Gymnasium Rahlstedt mag,dass sein Wunsch zu helfen durch sein Amt alsPrefect einen Rahmen und eine Richtungbekommt: „Wir werden als Prefects oft gefragt,ob wir irgendwo helfen können. Das tue ichgerne. Aber manche Ideen hätte ich nicht selbstgehabt.“ Und Carina vom Gymnasium Farmsensetzt ihre erweiterten sozialen Kompetenzeninzwischen auch außerhalb der Schule ein: „Ichunterrichte eine Kindergruppe im Schwimmen.Da nutzt mir das viel.“

Auch die offizielle Anerkennung ihrer Tätigkeit,zum Beispiel durch das Zertifikat mit der „Wür -digung der Tätigkeit als Prefect“ finden dieSchülerinnen und Schüler positiv. So nutzt denPrefects das Engagement auch bei ersten beruf-lichen Schritten: „Ich habe mich für ein Prakti-kum beworben und wurde gleich genommen“,erzählt Sabrina vom Gymnasium Farmsen, „weildie Firma immer auch auf die außerschulischenAktivitäten achtet.“

Ideen anpacken: Konzerte

mit Schülerbands, Hilfe bei der

Mittagessensausgabe, Begleitung

von Ausflügen und Klassenreisen,

Spielgeräte in der Pause managen,

Anti-Mobbing-AG, Mitarbeit bei

der Berufsorientierung ...

Sebastian Schlawski, Lehrer für Deutsch,

Geschichte, Philosophie, Gemeinschafts-

kunde und Prefect-Verbindungslehrer am

Gymnasium Farmsen:

„Man lernt die Schüler von einer anderen Seitekennen. Für mich sind unsere Prefects auch einGegenbild zu dem Bild von einer Jugend, diesich für nichts interessiert. Bei uns in der Schulesieht man: Wenn es ein Angebot gibt, wie mansich engagieren kann, dann gibt es auch dieNachfrage. Das Prefect-Projekt spricht sich rum.Bei uns an der Schule gibt es seit 2006 Prefectsund die jüngeren Schülerinnen und Schülerhaben gesehen, dass das eine gute Sache ist.Von ihnen wollen viele auch Prefect werden. Esist auch erstaunlich, wie vieles unproblematischläuft.“

Doris Heinzel-Krause ist Lehrerin für Franzö-

sisch und Pädagogik, ausgebildete Streit-

schlichterin und Mediatorin und Prefect-Ver-

bindungslehrerin am Gymnasium Farmsen:

„Für mich ist dieses Projekt deshalb im bestenSinne ein Schritt zum Demokratie-Verständnis,weil die Tätigkeit als Prefect den Schülern dieMöglichkeit gibt, Partizipation zu erleben. DiePrefect-Ausbildung mit den Trainern ist sehr viel-fältig und schafft dafür eine sehr gute Grund-lage: Die Jugendlichen lernen wichtige sozialeFähigkeiten, zum Beispiel, wie man sich ineinem Konflikt sinnvoll verhalten kann und sogarKonflikte schlichten kann. Als Verbindungslehrerkönnen wir die Schüler und Schülerinnen darinunterstützen, ihre soziale Kompetenz in der Pra-xis und im Schulalltag weiterzuentwickeln.

Derzeit bilden wir Verbindungslehrer uns zuPrefect-Ausbildern weiter – und ich muss sagen,dass ich selbst auch noch sehr viel bei dieserWeiterbildung lerne. Meine Vision wäre, dass esirgendwann für die Prefects aller HamburgerSchulen einmal im Jahr ein gemeinsames Tref-fen gibt.“

5DAS PREFECT-PROJEKT AUS SICHT DER LEHRKRÄFTE

E N D L I C H N U T Z E N W I R DIE RESSOURCEND E R S C H Ü L E R I N N E N U N D S C H Ü L E R !

12 | 13

Petra Möller ist Sozialpädagogin an der

Rudolf-Ross-Gesamtschule und dort verant-

wortlich für das Prefect-Projekt. Die Rudolf-

Ross-Gesamtschule ist die

erste Gesamtschule, die

Prefects ausbildet –

und das bereits ab

der Klassenstufe 8.

„Wir nutzen dieRessourcen der

Schülerinnen undSchüler bisher viel zu

wenig. Viele Schülerin-nen und Schüler sind tolle

Persönlichkeiten mit tollen Fähigkeiten, die nichtgenutzt werden. Es müsste viel mehr Schulengeben, in denen die Schülerinnen und SchülerVerantwortung übernehmen. Es wird ja immerdeutlicher, wie wichtig soziale Kompetenz ist:andere verstehen zu können, Konflikte ohneGewalt zu lösen, zu begreifen, warum einMensch so oder so reagiert. Ich hatte schonlange ein Projekt gesucht, in dem die Schülerin-nen und Schüler eine ehrenamtliche sozialeTätigkeit ausführen können, die ihnen auch per-sönlich und später bei Bewerbungen etwas

nützt. Das Prefect-Projekt ist dafür ideal. DieAufgabe verändert die Jugendlichen: MancheSchüler sind vor zwei Jahren noch über Tischeund Bänke gesprungen. Heute, als Prefect, neh-men sie ihre Aufgaben sehr gewissenhaft wahr.

Manchmal möchten auch Schüler Prefect wer-den, von denen man das nicht erwarten würde.Häufig entwickeln sie sich mit der Ausbildungsehr gut. Die Klassentutoren berichten, dass siedas Gefühl haben, die Kinder seien gereift.

Durch das Projekt wurde die gesamte Schüler-schaft aufgewertet, ebenso wie die Identifika-tion mit der Schule und die Lust daran, etwasfür die Schule zu tun. Das Ganze bringt aller-dings nur etwas, wenn man sich auf Langfristig-keit einstellt. Lieber sollte man das Projekt etwaslänger vorbereiten, die Finanzierung sichern undmit Eltern, Schülern und Lehrern sprechen, alses zu schnell anzugehen. Wer kann das Projektübernehmen? Wer ist das Zugpferd? Wer An -sprechpartner für die Prefects? Es ist viel mehrals ein Streitschlichterprogramm. Prefects wirkenauf viel mehr Ebenen der Schule. Aber manmuss wirklich bereit sein, Verantwortung anSchülerinnen und Schüler abzugeben.“

„Ich

hatte schon lange ein

Projekt gesucht, in dem die

Schüler eine ehrenamtliche so -

ziale Tätigkeit ausführen können,

die ihnen auch persönlich und

später bei Bewerbungen etwas

nützt. Das Prefect-Projekt

ist dafür ideal.“

Ohne festen Willen geht es nicht: Wer Prefectwerden möchte, muss sich bei der Auswahl-kommission für das Amt ausführlich und schrift-lich bewerben. Auch Klassensprecherinnen,Klassensprecher, Lehrerinnen und Lehrer kön-nen Prefect-Kandidaten vorschlagen. Nach demBewerbungsverfahren wählt eine Kommissiondie Prefects des nächsten Schuljahres.

Das Auswahlverfahren

1. Vorstellungsphase

Die aktiven Prefects gehen zusammen mit demPrefect-Verbindungslehrer in die Klassenstufen,deren Schüler alt genug sind, um sich zum erstenMal für das nächste Schuljahr als Prefects zu be -werben (je nach Schule 7. bis 9. Klassenstufe).Sie stellen das Prefect-Projekt, ihre Aufgaben,Tätigkeiten, Erfahrungen vor.

2. Bewerbungsphase

Interessierte Schülerinnen und Schüler bewer-ben sich schriftlich beim Prefect-Verbindungs-lehrer. Die Bewerbung enthält eine ausführlicheBegründung, weshalb sie das Amt eines Pre-fects anstreben und welche konkreten Tätigkeitensie am meisten interessieren. Die Klassenlehrerund Klassenlehrerinnen schlagen ebenfalls Pre-fect-Kandidaten vor.

3. Auswahlphase

Eine Auswahlkommission, bestehend aus einemVertreter des Landesinstitutes für Lehrerbildungund Schulentwicklung, dem Schulleiter, der Pre-fect-Betreuungslehrkraft und je zwei Vertreterndes Schüler- und Elternrates, wählt aus denBewerbungen ca. 16 bis 22 Kandidaten aus.Grund für die Nicht-Wahl von einzelnen Schülernkann beispielsweise eine zu große schulischeBelastung sein, so dass die Auswahlkommissioneine zusätzliche Aufgabe für diese Schülerin oderdiesen Schüler zu diesem Zeitpunkt als nichtsinnvoll ansieht. Auch sollte das Geschlechter-verhältnis in der Prefect-Gruppe ausgewogensein und die Schülerauswahl die kulturelleMischung an der Schule möglichst gut wider-spiegeln. Große Chancen auf das Amt haben dieSchülerinnen und Schüler, die von vielen Seitenfür das Amt des Prefects vorgeschlagen wurden.Die 16 bis 22 ausgewählten Schülerinnen undSchüler erhalten zunächst die Ausbildung zumPrefect. Am Ende der viertägigen Ausbildungwird den geeigneten Schülerinnen und Schülernnach Absprache zwischen Trainern, Schulleiterund Betreuern das Amt eines Prefects für dieDauer von einem Jahr übertragen. Viele Prefectsverbleiben im Amt, bis sie die Schule verlassen.

6DAS VERFAHREN DER PREFECT-AUSWAHL

I C H W I L L A U C H !

14 | 15

7Gut vorbereitet in die Praxis: Bevor Prefect-

Vertrauensschüler das erste Mal im Schul-

alltag aktiv werden, durchlaufen sie eine

Ausbildung: Vier Tage lang erarbeiten sie sich

gemeinsam mit Trainern ein Selbstverständ-

nis und wichtiges Handwerkszeug für ihr

Amt.

Prefects benötigen in ihrem Amt vielfältige Kom-petenzen:Q Sie schlichten Streit zwischen Mitschülern,

aber wissen auch, wann sie nicht eingreifen. Q Sie lernen den richtigen Ton zu treffen, wenn

sie andere auf Regelverstöße hinweisen. Q Sie sind sich ihrer besonderen Verantwor-

tung bewusst und bewahren dennoch ihreIdentität als Schülerin oder Schüler.

Q Sie lernen, die Projekte, die sie anschieben,mit anderen Interessengruppen abzustim-men, bekannt zu machen – und zu Ende zuführen.

Q Ihr Amt erfordert soziale und organisatori-sche Kompetenzen

Q ebenso wie ein gutes Selbstbewusstseinund eine klare Vorstellung davon, wofür einPrefect zuständig ist – und wofür nicht.

Alle diese Punkte sind Thema in der Prefect-Ausbildung.

Jede neue Prefect-Gruppe einer Schule mit 16bis 22 Schülerinnen und Schülern be kommtdiese Ausbildung, die in einem Seminarhausaußerhalb der Schule stattfindet und von speziellqualifizierten Trainern durchgeführt wird.

DIE 4-TÄGIGE AUSBILDUNG DER PREFECTS

H A N D W E R K S Z E U GU N D H A N D L U N G S K O M P E T E N Z

Konzept und Ausbil-

dung in einer Hand: Erfah-

rene Trainer als Qualitäts-

merkmal.

Zentrale Ziele der Prefect-Ausbildung

Lernbereich „Soziale Projekte“: Prefects könnenund sollen soziale Projekte für ihre Mitschülerin-nen und Mitschüler initiieren (z. B. Unterstufen-party, Aktive Pause, Planung eines Fußballturniersfür die Unterstufe usw.). Im Seminar erlernendie Schülerinnen und Schüler Instrumente derProjektplanung und erproben diese bei derGestaltung konkreter Projekte für ihre Schule.

Lernbereich „Streitschlichtung“: Im Schulalltagübernehmen Prefects „Unterstützende Pausen-

aufsichten“. Sie sind Ansprechpartner fürJüngere, gehen aktiv auf Konfliktparteien

zu und bieten an, beim Streitschlichtenzu helfen. Die vier Schritte der Streit-schlichtung werden mit den angehen-den Prefects erarbeitet und im szeni-

schen Lernen erprobt.

Lernbereich „Regelwahrung“: BeobachtenPrefects Regelverletzungen in der Schule,machen sie darauf aufmerksam oder informie-ren Lehrkräfte. Wie und bei welchen Regelver-letzungen Prefects intervenieren, entscheidendie zukünftigen Prefects im Rahmen des Semi-nars selbst. Dazu wird ein genauer Handlungs-plan entworfen und Interventionsstrategienwerden eingeübt.

Klarheit über die Rolle eines Prefects: Wasdarf, kann, soll ein Prefect? Wann ist er imDienst? Wann einfach Schülerin oder Schüler?

Gruppenbildung: Über die gemeinsame Arbeitentwickeln die zukünftigen Prefects in den vierTagen eine Gruppenidentität. Diesen Prozessunterstützen die Trainer über die Moderation vonKonsensverfahren (Entscheidung über Kleidung,Logo, Erkennungsmerkmale der Prefects) undAnleitung von Kooperationsübungen. Diesegemeinsame Zeit außerhalb der Trainingszeitenunterstützt auch die Gruppenbildung.

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Schlüsselqualifikationen

spielerisch erlernen in vier

ereignisreichen Tagen.

8Silke Freitag

Sozialpädagogin, Psychologin,Mediatorin (BM) und Ausbilde-rin für Mediation (BM)

Mediation, Organisationsent-wicklung, Supervision undLehre in (Hoch-)Schulen,NGOs und Unternehmen, u. a.Ausbildung von Konfliktbera-ter/innen (Uni Hamburg),Schulmediation (LI Hamburg)und Mediatorinnen undMediatoren (ikm).

Zitat: Nach Hartmut von Hen-tig heißt „gebildet sein“: dieAbwehr von Unmenschlich-keit; die Wahrnehmung vonGlück; die Fähigkeit und denWillen, sich zu verständigen;die Bereitschaft zur Selbst -verantwortung und zur Über-nahme von Verantwortung inder Gemeinschaft. Ich freuemich darüber, im Rahmen derPrefect-Ausbildung Jugend-liche in diesem umfassendenSinne (aus)bilden zu dürfenund ihnen konkrete Hand-lungskompetenzen an dieHand zu geben, um ihreranspruchsvollen Tätigkeit imSchulalltag gerecht zu werden.

Tammo Krüger

Sozialpädagoge, Industrie -mechaniker, Berater fürDemokratiepädagogik

Fortbildung, Projektentwicklungund -durchführung im BereichKommunikation, Gewaltprä-vention und Partizipation inHochschule, allen Schulformenund NGOs, u. a. Zivilcourage-und Peertraining (JVHS), Fort-bildung von Schülervertretun-gen (ikm), Kursdurchführungund Trainerausbildung in JVA(PAG e.V.).

Zitat: Das Erlernen des Über-nehmens von gesellschaftli-cher Verantwortung, d. h. fürsich und für andere aktiv zuwerden, geschieht am bestendurch Aktivität und Erfolge imsozialen Miteinander. Es berei-tet mir Freude, mit der Beglei-tung der Prefect-Einführungan Schulen und der Ausbil-dung von Jugendlichen fürdiese vielfältige Tätigkeit aufunterschiedlichen Ebenen Im -pulse geben und Handwerks-zeuge vermitteln zu dürfen.

DIE TRAINERINNEN UND TRAINER

W E R T E U N D K O M P E T E N Z

Jens Richter

Pädagoge, Mediator, AusbilderMediation und Schauspieler

Leitung von Projektwochen zurGewaltprävention mit Kindernund Jugendlichen, Multiplika-torenfortbildungen zu denThemen „Konflikte“, „SozialesLernen“, Mitarbeit in freienTheaterproduktionen undtheaterpädagogischen Projek-ten, Moderation von Gruppen-prozessen.

Zitat: Die Essenz des Prefect-Projekts? Gemeinsam mit an -deren eine Idee zu gestalten,in diesem Fall für die Gemein-schaft, im besten Sinne des„It’s the song – not the singer“(Bob Dylan).

Erfolg auf dem Prüfstand: Mit der erstenGruppe Schülerinnen und Schüler, die im Schul-jahr 2006/2007 zu Prefects ausgebildet wurden,startete eine Begleit-Evaluation, die von HannoWinckelmann (Winckelmann Beratung) durchge-führt wurde. Die Evaluation sollte die Erfahrun-gen des ersten Projektjahres aus- und bewertenund auf Basis der Ergebnisse Empfehlungen fürVeränderungen und Entwicklungspotenziale fürdas Projekt aufzeigen.

Zum Abschluss des ersten Projektjahres, imJuni 2007, wurden 150 Schülerinnen und Schüler,19 Lehrkräfte, 24 Elternvertreterinnen und-vertreter, vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeitersowie die 18 Prefects per Fragebögen befragt.Das Ergebnis: Konflikt-Kompetenz und Hilfs-bereitschaft sind die Stärken der Prefects!

Positive Auswirkungen des Prefect-Projekts

nach einem Jahr Laufzeit

Pausenaufsicht und Streitschlichtung:Q Prefects als Pausenaufsichten sind eine

echte Unterstützung für die Lehrkräfte.Q Prefects schaffen es durch ihr Auftreten und

ihre Maßnahmen, Konflikte zwischenSchülerinnen und Schülern im Vorfeld vonLehrer-Interventionen zu klären.

Q Prefects sind in über drei Viertel aller vonSchülern angeforderten Hilfeleistungenerfolgreich.

Q Schülerinnen und Schüler und Lehrkräftewünschen die Unterstützung durch Prefectsin Lehrer-Schüler-Konflikten (und nicht nur inKonflikten zwischen Mitschülern).

Q Sowohl Schülerinnen und Schüler als auchLehrkräfte erachten die Einsätze der Prefectsim Rahmen von Konfliktklärungen und Pau-senaufsichten als ein sinnvolles Einsatzge-biet.

Begleiten und Durchführen von Veranstaltungen:Q Prefects unterstützen die Durchführung von

Veranstaltungen im Nachmittagsbereich undermöglichen so neue Angebote, die aufgrundmangelnder personeller Ressourcen kaummöglich gewesen wären.

Q Die Prefects legen großen Wert auf gemein-same Veranstaltungen mit Schulleitung undVerbindungslehrkraft.

Kritik am Prefect-Projekt nach einem Jahr

Laufzeit

Q Schülerinnen und Schüler bewerten dasProjekt kritischer als die Lehrkräfte. Kritisiertwurde vor allem, dass die Prefects nicht aus-reichend sichtbar und nicht gut erreichbargewesen seien.

Q Prefects möchten in erster Linie helfen; ihre„Arbeitszufriedenheit“ nahm zum Ende desSchuljahres deutlich ab. Die Ursache dafürschien offenbar in einem Mangel an Wert-schätzung und Unterstützung zu liegen.

Fazit

Das Projekt erwies sich bereits im ersten Jahrder Durchführung als erfolgreich: Schülerinnenund Schüler erhalten in ihrer Rolle als Prefectsdie Möglichkeit, neue Kompetenzen hinsichtlichVerantwortungsübernahme allgemein und Kon-fliktlösung/Deeskalation speziell zu erwerben.Die nötigen Fähigkeiten in Mediation und Pro-jektentwicklung erlernen die Prefects in einemviertägigen Prefect-Ausbildungsseminar.Diese Ausbildung ist nach Ansicht der Prefectsbedarfsgerecht und sollte außerhalb der Schulestattfinden.

Das interne Marketing ebenso wie die Präsenzund Erreichbarkeit der Prefects spielt eine großeRolle für die Akzeptanz ihrer Arbeit.

ERGEBNISSE DER EVALUATION DES PREFECT-PROJEKTES

D A S P R O J E K T E R W I E S S I C H B E R E I T SI M E R S T E N J A H R A L S E R F O L G R E I C H

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10Die moderne Gesellschaft fordert neue

Lerninhalte: Soziale Kompetenzen sind heutewichtiger denn je. Ob in der Schule, in der Aus-bildung oder in der Arbeitswelt – wir bewegenuns heute ständig in wechselnden Teams undGruppen, wollen und müssen mit vielen ver-schiedenen Menschen zurechtkommen. Kom-munikative Kompetenz, Verantwortungsbe-wusstsein, ein gutes Selbstwertgefühl undKonfliktfähigkeit sind deshalb Fähigkeiten, dieimmer mehr an Bedeutung gewinnen. In derArbeitswelt werden diese vielfältigen sozialenKompetenzen bereits ganz selbstverständlicherwartet.

Zugleich ist es nicht mehr selbstver-ständlich, dass Kinder in ihrem familiä-ren Umfeld diese sozialen Kompeten-zen erlernen. Vielmehr ist die Schulezu dem Ort geworden, an dem Kinderund Jugendliche das soziale Miteinan-der üben und einen Großteil ihrer sozia-len Fähigkeiten entwickeln. Schule hatdamit aber auch den Auftrag bekommen, sozia-les Lernen vom Nebenfach zum Hauptfach zu

erheben. Schulen, die das nicht tun, enthaltenSchülerinnen und Schülern wichtige Entwick-lungschancen vor, die in unserer Gesellschaft alsebenso relevant zu betrachten sind wie fachlicheFähigkeiten. Nur die Kombination aus Fachwis-sen und sozialen Kompetenzen bildet in der fle-xiblen, mobilen und schnellen Welt von heuteeine gute Basis für junge Menschen, um sich inGesellschaft und Beruf erfolgreich zu orientierenund zu etablieren.

Schulen und pädagogische Freizeit einrichtungenbieten dabei ein optimales Lernfeld für Kinderund Jugendliche, um ihnen verantwortungsvol-

les und sozial kompetentes Handeln näher-zubringen. Einerseits ist das System

Schule groß genug, um die darinstattfindenden sozialen Prozesseals „real“ wahrzunehmen. Man hates mit „echten“ Menschen undihren persönlichen Fragestellungen

und Sorgen zu tun. Andererseits bie-tet die Schule (fast) immer genügend

Schutz und Sicherheit und vor allem Perso-nal, um den Schülerinnen und Schülern bei

DIE RELEVANZ SOZIALEN LERNENS FÜR DIE ENTWICKLUNG VON SCHÜLERINNEN UND SCHÜLERN

S C H U L E A L S O P T I M A L E S L E R N U M F E L D F Ü RV E R A N T W O R T U N G U N D S O Z I A L E S H A N D E L N

Achtung Ansteckung:

Prefects als Rollen-

Vorbilder.

eskalierenden Konflikten oder schwierigenSituationen helfend zur Seite zur stehen.Herausforderung ohne Überforderung ist hiergerade im sozialen Bereich gut möglich.

Das Prefect-Projekt scheint insofern genau dasrichtige Projekt zur richtigen Zeit zu sein: Es ver-bindet den Wunsch der Jugendlichen nach Enga-gement, Mitgestaltung und guten sozialenBeziehungen in ihrem direkten Umfeld Schule

mit der Möglichkeit, nachhaltig sozialeKompetenzen aufzubauen, die auch

im späteren Berufsleben nützlichsein werden. Außerdem erle-ben Schüler im Prefect-Projektin der ganz alltäglichen Praxis,dass die grundlegenden Werte

der Demokratie wie Toleranz,Hilfsbereitschaft und Konfliktfä-

higkeit sinnvolle Werte sind, diedas Leben aller Beteiligten im Schulall-

tag bereichern und verbessern. Ein Grundsteinfür ein grundlegendes Verständnis von Politikwird auf diese Weise geschaffen und gelebt.

Schule kann deshalb durch Projekte wie dasPrefect-Projekt einem wichtigen BildungsaspektRaum geben, der im Unterricht nicht in ver-gleichbarer Weise gelernt werden kann. Gerademit der Entwicklung zur Ganztagsschule wächst

den Schulen hier eine besondere Verantwor-tung, aber auch eine große Chance zu.

Die Erfahrungen der bisherigen Prefect-Schulenzeigen außerdem: Das Prefect-Projekt mit sei-nen verschiedenen Facetten von sozialem Enga-gement spricht auch Schüler an, die sich vorhernicht in besonderem Maße für das soziale Mit -einander in der Schule interessiert haben.

Dass sich die Anwesenheit von Prefects meistauch positiv auf das Sozialverhalten der anderenSchülerinnen und Schüler auswirken wird, lässtdie große Vorbildfunktion von Gleichaltrigen ver-muten. Die Shell-Studie macht noch einmalmehr deutlich, dass Jugendliche sich in ihremVerhalten und ihrer Werte-Entwicklung vor alleman anderen Jugendlichen orientieren und nichtan den Erwachsenen: „Nach der inneren Ablö-sung von den Eltern ist der Freizeitbereich fürJugendliche einer der wichtigsten sozialenRäume für die Selbstfindung und die Festigungder eigenen Persönlichkeit. Die Gleichaltrigenspielen in vielen Fragen des alltäglichen Lebensoft eine größere Rolle als die eigenen Eltern. In pädagogischer Perspektive sind sie zu mächti-gen ,Miterziehern‘ der Jugendlichen geworden.“

Die ersten Evaluationen des Prefect-Projektesim Gymnasium Farmsen zeigten außerdem,dass auch die Lehrkräfte von der Tätigkeit derPrefects stark profitieren: Durch die Tätigkeit derPrefects werden sie in den Aufgaben der kon-struktiven Konfliktregelung ebenso wie in ihrerEinbindung bei Freizeitprojekten der Schule ent-lastet. Man kann sogar sagen, dass die Prefectsdurch ihre Ausbildung gerade im achtsamenUmgang mit Konflikten einen Vorsprung gegen-über den Lehrkräften entwickeln.

Für die Schulen bedeutet das Prefect-Projekteinen zweifachen Zugewinn. Zum einen ermög-licht es Schülerinnen und Schülern, ihre Beteili-

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Schüler beteiligen sich dort, wo

es für sie zählt.

gungsmöglichkeiten in ihrer Lebenswelt aktivumzusetzen. Die Schule bietet somit einenRaum für echte Schüler-Partizipation. Zum ande-ren verändert der Prefect-Ansatz die Rolle derAkteure: Aus Schülerinnen und Schülern werdenExperten, aus Lehrkräften und Sozialpädagogenwerden Coachs, die sie dabei beraten undbegleiten. Die Bewegung hin zu immer mehrGanztagsschulen trägt ebenfalls dazu bei, dassSchulen sich von einem Lernort hin zu einemLebensraum für alle entwickeln. Das Prefect-Projekt trägt dazu bei, diesen Lebensraum füralle Beteiligen sinnvoll zu gestalten.

Das Hamburger Schulgesetz:

Soziale Kompetenz ist Schulaufgabe

Laut § 2 (1) des Hamburgischen Schulgesetzes(HmbSG) ist es unter anderem „Aufgabe derSchule, die Schülerinnen und Schüler zu be -fähigen und ihre Bereitschaft zu stärken, ihreBeziehungen zu anderen Menschen nach denGrundsätzen der Achtung und Toleranz, derGerechtigkeit und Solidarität sowie der Gleich -berechtigung der Geschlechter zu gestaltenund Verantwortung für sich und andere zuübernehmen ...“

Im 2. Absatz des § 2 wird gefordert, dass Unter-richt und Erziehung unter anderem auch so zugestalten sind, „dass sie die Selbstständigkeit,Urteilsfähigkeit, Kooperations-, Kommunikations-und Konfliktfähigkeit sowie die Fähigkeit, verant-wortliche Entscheidungen zu treffen, stärken.“

11Das Prefect-Projekt wirkt: Die Evaluation desPilotprojektes zeigte: Bereits nach einem Jahrempfanden sowohl die Schülerinnen und Schülerals auch das Lehrerkollegium und die Eltern diePrefects als Bereicherung für die Schule und denSchulalltag.

Das Prefect-Projekt fördert Engagement: VieleSchüler möchten sich in der Schule engagierenund wussten bisher nicht wie. Das Prefect-Projekt schließt diese Lücke. Es ist ein echtes„Schüler für Schüler“-Projekt. Viele soziale Akti-vitäten, wie beispielsweise Sportveranstaltun-gen, spielaktive Pausen, engagierte Betreuungder neuen Klassen, wurden in den Schulen erstdurch Prefect-Schüler möglich.

Das Prefect-Projekt ist Gewaltprävention:

Prefects sind ausgebildet im Umgang mit Kon-flikten. Sie helfen Schülerinnen und Schülern,Konflikte zu lösen, aufeinander zuzugehen undEskalationen zu vermeiden.

Das Prefect-Projekt macht Schule gesünder:

Prefects haben sich gut als Pausenaufsichtenbewährt. Das Pausenklima wird offener undstressfreier, Spiel und Erholung finden mehrPlatz. Die Pause wird erholsamer für alle. DasSchulklima verbessert sich für Schülerinnen undSchüler, Lehrkräfte und Verwaltungspersonal.

Das Prefect-Projekt wirkt nachhaltig und

effizient: Die Projektstruktur zielt darauf ab, aus-gewählte Lehrkräfte der Schule in der Art auszu-bilden, dass sie weitere Jahrgänge als Prefectsausbilden können. Für andere Lehrkräfte derSchule entsteht kein weiterer Betreuungsauf-wand.

Das Prefect-Projekt ist modern: Die Bildung imBereich Eigenverantwortung und soziale Kompe-tenz der Schülerinnen und Schüler trägt den ver-änderten Anforderungen an jeden Einzelnen inder modernen Gesellschaft Rechnung. Die Zerti-fikate für das soziale Engagement als Prefectverbessern die Berufschancen der Jugendlichen.

Das Prefect-Projekt ist Wertschätzung: Schülermöchten mit ihren Fähigkeiten anerkannt undgefördert werden. Die fundierte Ausbildung, dieBetreuung durch Lehrkräfte und die Handlungs-möglichkeiten der Prefects im Schulalltag gebenSchülerinnen und Schülern diese wichtige Aner-kennung ihrer sozialen Fähigkeiten.

Das Prefect-Projekt ist ein Expertenmodell:

Mit ihren besonderen sozialen Fähigkeiten setzendie Prefects eine konstruktive soziale Norm inder Schule. Als „Experten für ihre Altersklasse“können sie Schülerinnen und Schülern bei Pro-blemen helfen, zu denen Erwachsene häufigkeinen Zugang haben.

Das Prefect-Projekt ist gelebte Demokratie:

Prefects wirken als Vorbilder für andere Schüle -rinnen und Schüler und vermitteln so lebensnahdemokratische Ideale wie Partizipation, Konflikt-fähigkeit, Toleranz, soziales Engagement. Siearbeiten Hand in Hand mit der Schülervertretung(SV). Gute Absprachen zwischen beiden Grup-pen des Schüler-Engagements haben sich in denSchulen bewährt.

Das Prefect-Projekt ist ganzheitlich: Prefectsbilden sich an speziellen Ausbildungstagen imUmgang mit Konflikten und Streitschlichtungebenso wie in Projektmanagement weiter.Zugleich schulen sie aber auch ihre Teamkompe-tenz, bilden ihr persönliches Selbstwertgefühlund ihre persönlichen Interessen heraus.

ZEHN KERNPUNKTE, BESONDERHEITEN UND VORTEILE DES PREFECT-PROJEKTES

A U F E I N E N B L I C K

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Allgemeine Fragen zum Prefect-Projekt

Beratungsstelle Gewaltprävention des LIWinterhuder Weg 1122085 HamburgTelefon: 0 40 / 428 63 62 39E-Mail: [email protected]/bsg

ANSPRECHPARTNER UND WEITERE INFORMATIONEN

S I E M Ö C H T E N M E H R W I S S E N ?

Die Evaluation wurde durchgeführt von

Winckelmann Beratung Harburger Straße 4621271 HanstedtTelefon: 041 84 / 89 72 30E-Mail: [email protected]

Herausgeber:

Unfallkasse NordSpohrstraße 2, 22083 Hamburgin Kooperation mit demLandesinstitut für Lehrerbildung undSchulentwicklung Hamburg (LI),Felix-Dahn-Straße 3, 20357 Hamburg

Autorin: Carola Kleinschmidt

Inhaltliche Redaktion:

Elke Fontaine (Unfallkasse Nord),Peer Kaeding (Landesinstitut für Lehrerbildungund Schulentwicklung, Hamburg – Beratungs-stelle Gewaltprävention)Peter-Joachim Rieckmann (Behörde für Schuleund Berufsbildung, Hamburg)

Redaktion:

Sigrid Jacob, Unfallkasse NordLayout: SoPunkt Agentur GmbHAuflage: 1.000

Hamburg, Juni 2010Download des Heftes unterwww.li-hamburg.de „Publikationen“ undwww.uk-nord.de „Publikationen“

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