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meyer-hermann2006draft_datGeschichtIberHalbinselTeil1AnfBis1942_1.doc Daten zur Geschichte der Iberischen Halbinsel Teil I: Anfänge bis 1492 Kompilation von Reinhard Meyer-Hermann (Universität Bielefeld) (Version: s. Fußzeile) Reinhard Meyer-Hermann Page 1 4/3/2006©meyer-hermann 1

Daten zur Geschichte der Iberischen Halbinsel · 2008-03-04 · Meinung, zu einem zivilisierten Land gehöre auch eine Hauptstadt, diese sozusagen erfanden, gehört zu den heftig

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Daten zur Geschichteder

Iberischen Halbinsel

Teil I:Anfänge bis 1492

Kompilation von

Reinhard Meyer-Hermann(Universität Bielefeld)

(Version: s. Fußzeile)

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Vorwort

Die vorliegende Datensammlung ist im Laufe eines Jahrzehnts im Zusammenhangmit Lehrveranstaltungen zum Thema „Geschichte der iberoromanischen Sprachen“entstanden, welche ich an der Fakultät für Linguistk und Literaturwissenschaft derUniversität Bielefeld sowie als Gastprofessor an den Universitäten Alicante undSevilla abgehalten habe.Dass ein komplexer Zusammenhang zwischen politischen, geographischen,ökonomischen Variablen und sprachlichen Tatbeständen besteht, braucht nichtweiter begründet zu werden. Diese Zusammenhänge darzustellen ist nichtGegenstand und Aufgabe der vorliegenden Datensammlung.Ein solcher Zusammenhang zwischen politischen und sprachlichen Fakten wirdetwa daran deutlich, dass die Frage nach dem Wie und Warum der Entwicklung desSpanischen in Andalucía nach der reconquista im 13. Jahrhundert nicht ohne denBlick auf die geographische und sprachliche Herkunft der repobladores beantwortetwerden kann.Und die Bedeutung der Tatsache, dass der gegen Ende des 13. Jahrhunderts imNordosten Portugals entstandene Gesetzestext Foro de Castelo Rodrigo, auf galego-português (und nicht auf leonés oder castellano) niedergeschrieben wurde, kann nurumfassend gewürdigt werden, wenn berücksichtigt wird, dass die Riba Côawährend eines Jahrhunderts zwischen Portugal und Castilla /León umkämpft war,bis dieses Territorium aufgrund des Vertrages von Alcañices zwischen Portugal undCastilla-León im Jahre 1297 definitiv zu Portugal kam. Die Verwendung des galego-português als Sprache des Gesetzestextes ist auch eine Demonstration derZugehörigkeit zum Territorium Portugals.Auch die Entstehung des Katalanischen als eine „Brückensprache“ zwischen demCastellano und dem Französischen muß politisch in einem Zusammenhang mit derTatsache gesehen werden, dass der Herrschaftsbereich des die Iberia beherrschendenWestgotenreiches in die Septimania (große Teil der heutigen Provence) reichte, dassunter Karl dem Großen der fränkische Einfluß über die Pyrenäen bis in dienördlichen condados catalanes reichte, usw., und dies in einer Zeit, in der sich dieromances peninsulares herausbildeten, usw.Die Anordnung der Daten ist rein chronologisch in Bezug auf die gesamte Iberia,d.h. es wird bewußt davon abgesehen, Chronologien für einzelne Staaten, etwaPortugal getrennt von Spanien, oder Catalunya getrennt von Spanien und Portugalaufzuführen. Die Verwobenheit der geschichtlichen Ereignisse auf der Iberia istintensiv. Es wäre beispielweise hochgradig redundant, die kriegerischenAuseinandersetzungen zwischen Castilla, León und Portugal dreimal unter einerChronologie dieser drei Staatengebilde aufzuführen.Personen- und Ortsnamen werden in der jeweiligen Landessprache (Spanisch,Katalanisch, Portugiesisch) verwendet. Die Namen der westgotischen Herrscher

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werden in der in der spanischensprachigen Historiographie üblichen Formgeschrieben, ebenso arabische Namen.Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bielefelder Universitätsbibliothekgebührt herausragender Dank.Die vorliegende Datensammlung ist eine Gratwanderung zwischen Lapidarität undinhaltlicher Füllung. Sie ist in dieser Form gewiß nicht das letzte Wort. Deshalb sindKritik, Anregungen und Vorschläge willkommen. Die Überarbeitung ist schon imGange.

Bielefeld, Sommer 2005

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1. Die  vorrömische  Zeit

Nach 3000 v. Chr. Mehrere Kolonisierungswellen aus dem östlichen Mittelmeer bringendie   Errungenschaften   der   Hochkulturen   aus   Ägypten   undMesopotamien (Ackerbau, Hausbau, Metallverarbeitung, Religion) aufdie Iberia.

um 2500 Über   Almería   gelangt   in   einer   dieser   Kolonisierungswellen   dieMegalith­Kultur (Menhire, dolmen) auf die Iberia. Zentrum: Andalusien(Los Millares).  Los Millares  liegt auf einer Anhöhe in der Nähe desFlusses Andarax.  Bedeutende Grabfunde.  Von hier aus breitet sichdie Glockenbecher­Kultur (vaso campaniforme) auf weite Teil Europasaus.  

um 2000 Indoeuropäische   Invasionen  nach   Anatolien,   auf  den   Balkan,  nachItalien und auf die Iberia.

900 bis 1600 Um Almería  die  hochstehende  El­Argar­Kultur   (durch  Reichtum  anSilber und Kupfer gekennzeichnet), die enge Wirtschaftsbeziehungenzum   Nahen   Osten   unterhält.   Enciclopedia   läßt   Bronzezeit   auf   derIberia   um   1800   beginnen.   El   Argar   gilt   als   Beispiel   der   mittlerenBronzeit auf der Iberia.

seit 1300 (auf  der   Iberia  wohl  erst  nach  1000)  Ausbreitung  der  Urnenfelder­Kultur (Ausgangszentrum Alpenraum) bis in das heutige Katalonien:Verbrennung der Toten, Bestattung der Asche auf großen Friedhöfen,„Urnenfelder“.

Um 1200 Enciclopedia:  Vermutliche Entstehung des  legendären Tartessos  imSüden   der   Iberia,   vermutlich   monarchische   Staatsform;   einigetradierte legendäre Namen von Königen, Gerión, Gárgoris, Habis undArgantonio (letzterer bereits historisch). (“...die Kultur, die die Griechen nach Tartessos benannten. Ob es sichhierbei   um   eine   Landschaft   mit   einer   gleichnamigen   Hauptstadthandelte   und   diese,   trotz   allen   Suchens   heute   nur   noch   nichtgefunden ist oder ob die Griechen in der ihnen selbstverständlichenMeinung,  zu einem zivilisierten Land gehöre auch eine Hauptstadt,diese sozusagen erfanden, gehört zu den heftig umstrittenen Themender Forschung.”, Galsterer, Katalog, p. 23)

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um 1000 Kelten  (aus   dem   Oberrheingebiet)   dringen   in   mehrerenEinwanderungswellen   auf   die   Iberia.   Hauptsiedlungsgebiet:   Nordenund Westen der Iberia.

Um 1100 Phönizische   Händler   nehmen   Kontakt   zum   spätbronzezeitlichenSüden und Südwesten der Iberia aus. Die Phönizier kaufen auf dem Metallmarkt von Tharschisch vor allemSilber   und   Zinn   (für   Bronzeherstellung).  Tharschisch  semitischeVersion eines iberischen (?) Lautstandes; griech. Version: Tartessos.Reste dieser Namensgebung in Onomastica wie Tertis (Guadalquivir),Turta,  Turdetani,   etc.   Phönizier   liefern   Öl,   Wein,   auch   Luxusgüter(Schatz von Aliseda), bringen Olivenbaum auf die Iberia.

Um 1100 Enciclopedia: “Posible llegada de íberos a la Península procedentesdel    Mediterráneo  meridional,  constituyendo  un  importante   foco decultura en la actual provincia de Almería”(p.19)Damit   reflektiert   die   Enciclopedia.die   historische   Sichtweise   dersogenannten   “Afrikanisten”,   d.h.   derjenigen,   welche   die   iberischeKultur   als   aus   Afrika   gekommen   interpretieren.   Aranegui   Gascó(Katalog,   p.   39ff.)   qualifiziert   diese   Theorie   als   ebenso   einseitig   /überholt  wie  die,  die   jede  kulturelle  Entwicklung  auf  der   Iberia  aufEinflüsse durch Phönizier, Griechen, Kelten etc. zurückführen will. 

Seit 1000 Beginn der  Eisenzeit  auf  der   Iberia.  Nach Enciclopedia  Beginn  der“Protohistórica hispánica”.Aranegui  Gascó   (Katalog,  p.40)  plaziert  den Beginn  der   iberischenKultur   in   die   späte   Bronze­   und   beginnende   Eisenzeit.   Nach   dertartessischen   Kultur   und   der   orientalisierenden   Epoche   (8.   bis   6.Jahrhundert) beginnt nach Aranegui Gascó mit dem ausgehenden 6.Jahrhundert der Niedergang des orientalisierenden Modells, d.h. auchAufgabe   oder   Zerstörung   der   für   diese   Zeit   typischenSiedlungsstrukturen: “Aus dieser Krise erwuchs (6. Jahrhundert, MH)die iberische Kultur (Aranegui, Katalog, p. 42) 

Um 1000 Legendäre   Gründung   von   Rhodes   (Rodas)   durch   Griechen   ausRhodos.

Seit 900 Jüngere Urnenfelder­Kulturen in Katalonien, Aragón, sowie imGebiet um Valencia. Noch bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhundertstendierte ein großer Teil der Historiker dazu, die die Aschebestattungals indoeuropischen Einfluß zu interpretieren. Mohen et alii (Katalog)zufolge ist die nunmehr vorherrschende Interpretation die, daß es sichum   ein   Phänomen   des   Bestattungsritus   handele   und   nicht   auf“Einfluß” der Indoeuropäer zurückzuführen sei; dies ist auch deshalbkonsistent, weil Urnenfelder auch in Regionen der Iberia vorkommen,in denen für die Zeit ihrer Entstehung kein indoeuropäischer Einflußerkennbar   ist.  Die  Besonderheit   iberischer  Riten   ist  m.E.  allerdings

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kein Argument gegen indoeurop. “Einfluß”, da ja die Sache an sich,und nicht die konkrete Ausführung von Indoeuropäern übernommensein könnte.

814 Gründung  Karthagos   („Neustadt“)   in  Nordafrika  durch  eine  Gruppevon aus Tyros (heutiges Libanon) verbannten Phöniziern.

Um 800 Blütezeit   der   tartessischen   Keramik:   geometrische   Muster.Darstellungen von Kriegern im Tal des Guadalquivir und des Tajo.

Um 800 Kelten  aus  dem  Rhone­Tal  dringen   in  den   Norden  der   Iberia  undlassen sich in Aragón, Navarra und teils auch dem País Vasco nieder(Enciclopedia). 

Nach 800 Hallstatt­(Gräberfeld   im   Salzkammergut)Kultur   (zunächst   nochUrnenfelder­Kultur), =Eisenzeit, dehnt sich bis auf die Nord­Iberia aus.Hauptmerkmal:   lange   Schwerter   zunächst   aus   Bronze,   dann   ausEisen; Fibeln (Sicherheitnadeln). Körper­Bestattung der Toten (unterGrabhügeln auf einem Wagen)  

seit 800 Gründung  phönizischer  Kolonien,   z.B.  Gadir  (Cádiz),  Malaca(Málaga),  Sexi  (Almuñecar).   Entstehung   der  tartessischen  Kultur(südiberische   Schrift),   die   neben   Metallgewinnung   vorwiegendagrarisch orientiert   ist.  Erste Indizien für die Entstehung von Schrift(Texten) auf der Iberia (vgl. Abad/Abascal) . 

um 750 Die   Zeit   des   historischen   Tartessos­Königreichs.   Weitereindoeuropäische Einwanderungswellen aus dem Rheinland und ausWestgallien über die Pyrenäen hinweg.

Seit 700 Eisenzeit in der Meseta (vgl. Cultura de Las Cogotas). Mohen   et  alii   (Katalog,   p.53)  betonen,  daß   Einflüsse   der  LaTène­Kultur bei den Keltiberern nur im geringen Umfang zu finden seien,m.a.W. daß man die Kelten auf der Iberia nicht auf die LaTène­Kulturreduzieren   dürfe.   Die   Keltiberer   hätten   vielmehr   einen   doppeltenAkkulturationsprozeß erlebt, d.h. “Einflüsse” der Iberer und der Keltenseien  wirksam gewesen,  woraus  sich  ein  durchaus  eigenständigesKunsthandwerk   entwickelte   (charakteristisch:   Keramik   mit   roterBemalung   auf   hellem   Grund   mit   Tier­   und   Pflanzenmotiven,mitsilbernen Einlegearbeiten verzierte Eisenwaffen und Fibeln mit einerzoomorphen Ikonographie. Herausragender Fundort: das von Römern133   v.Chr.   zerstörte   Numancia.   Vom   7.   Jahrhundert   an   verstärkteTextentstehung (vgl. Abad/Abascal).

seit 650 Karthago besitzt eine eigene Flotte und ein eigenes Heer (später mitSöldnern   z.T.   aus   Iberia)   und   wird   Schutzmacht   für   diewestphönizischen   Gründungen.   Intensiver   Handel   zwischen

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westlichem und östlichem Mittelmeer.  Beleg:  auf  der  Iberia  in einerphönizischen Werkstatt hergestellte Elfenbeinarbeiten finden sich weitentfernt, in Karthago und Delphi wieder.

Um 630 Regierung des historischen Königs Argantonio von Tartessos,  größteAusdehnung   des   tartessischen   Königreiches;   Argantonio   soll   engeKontakte mit den griechischen Kolonisten auf der Iberia unterhaltenhaben.  Coleos de Samos  reist  auf  die  Iberia,  hat  Kontakt  mit  demtartessischen Königreich, worüber Herdodot berichtet.Vermutlich seit dem 6. Jahrhdt. v. Chr. (Vgl. Galsterer, Katalog, p. 23)vom   Gebiet   des   vermuteten   Tartessos   aus   (Guadalquivirtal)Ausbreitung   des   orientalisierenden   Keramikstils,   der   Eisenver­arbeitung, der Gebrauch der Töferscheibe, der Ölbaum, die Weinrebe,die Urbanisation und die Schrift   in das östliche Andalusien und bisnach Katalonien,   im beginnenden 4. Jahrhundert  bis  in das Ebrotalund über  die  Pyrenäen  bis   in  das  südliche  Frankreich.  Untermannfolgend   entsteht   iberische   Schrift   ab   dem   6.   Jahrhundert,   etwagleichzeitig,   aber   unabhängig   voneinander   sowohl   im   Südwesten(Algarve) als auch im Südosten der Iberia.

Seit 750 bis 550 Griechische   Kolonisierung   des   nördlichen   Teils   des   Mittelmeeres,etwa   nördlich   das   Cabo   de   la   Nao   bis   in   den   Rhône­Bereich.Griechische   (Ionische!,   vgl.   greco­iberische  Schrift   der  Serreta   vonAlcoy)   Gründungen   u.a.  Ampurias  (Emporion   „mercado“),  Rhodes,Hemeroskopion („mirador del día“), Akra Leuke („punta blanca“), etc.

um 600 Neue keltische Einwanderungswelle in die Meseta: es handelt sich umvacceos und arévacos.Die   sogenannte   “orientalisierende”   Phase   der   tartessischen   Kunst;entsprechende Funde im Tesoro del Carambolo (Sevilla) und Aliseda(Cáceres).Gründung von Massalia (Marseille) durch die Griechen.

Seit 600 Verlagerung der aktivsten Zentren der iberischen Kultur nach Osten,nach Oberadalusien, in die Provinzen Albacete, Murcia und Alicante,sowie in das untere Ebrotal.

Um 520 Keltische   Befestigungsanlage   in   Borneiro   (La   Coruña)   (Dataciónradiocarbónica, Enciclopedia, p. 24),

um 510  Vertrag   zwischen   der   römischen   Republik   und   Karthago   (1.   röm.Staatsvertrag): Anerkennung des karthagischen Handelsmonopols imwestlichen   Mittelmeer;   Karthago   verpflichtet   sich,   röm.Bundesgenossen nicht zu schädigen.

508  Erster  Vertrag zwischen Rom und Karthago,  wodurch die  Ostküsteder Iberia unter Kontrolle von Karthago bleibt/gerät.

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Um 500 Entstehungszeit   von   Bronce­Kunst   in   Berrueco   (Salamanca)   mit“orientalisierender”   Ikonographie.Entstehungszeit   des   iberischenMonumentes   Pozo   Moro,   das   ein   iberischer   König   für   seineGrabstätte errichten ließ (Prov. Albacete).

Seit 450 Iberische  (Ur)einwohner  aus dem Bereich der  Levante  werden vonden Karthagern als Söldner­Krieger eingesetzt.

 5.Jahrhdt. Athens Expansionspolitik, u.a. Kampf mit Karthago um die Herrschaftüber Sizilien. Spätestens seit dem 5. Jahrhundert ist in den Quellen von “Iberern”die Rede.Entstehungszeitraum   der   iberischen   Skulpturengruppe   vom  CerilloBlanco de Porcuna (Jaén).Beginn  des  5.  Jahrhdts.:  Entstehung  des nach bisheriger  Kenntnisältesten   Zeugnisses   der   iberischen   Sprache,   einer   Bleiplatte   mitgriechischer   und   etruskischer   Schrift,   gefunden   in   Pech   Maho(Sigean, Aude, Languedoc).Die   althispanischen   Schriftzeichen   können   im   wesentlichen   in   dreiregionale Typen untergliedert werden: Schriftzeichen des Südwestens(Algarve),   des   Südens   (Andalucía   bis   Alicante)   und   levantinischeSchriftzeichen (Alicante bis Languedoc); letztere wurden in 1922 vonGómez­Moreno entziffert,  was allerdings  noch nicht  bedeutet,  dassder Sinn der Texte völlig erschlossen werden kann.

Seit 445 Athen:  Abschluß eines (dreißigjährigen)  Friedens mit  Sparta;  Athenneben Persien und Karthago dritte Großmacht im Mittelmeer.

415­413 Vierte   Sizilische   Expedition   Athens,   die   mit   der   Vernichtung   derathenischen   Flotte   im   Hafen   von   Syrakus,   sowie   des   Heeres   inAsinaros endet.  Nach der Niederlage Athens vor Syrakus erneutesEingreifen Karthagos auf Sizilien.

Seit 400 Zweite Phase der iberischen Kultur: Überwindung der aristokratischenExklusivität   zugunsten   der   Stadt.   Eingliedrung   der   Iberer   in   dieMittelmeerkulturen,  d.h.  greifen  Einflüsse  der  Punier  z.B.  aus   Ibizaauf, auch Elemente der La­Tène­Kultur, etc., Kontake nach Italien.

Nach 409 Von Segesta kommend auf Syrakus vorstoßend, treffen die Karthagerauf vereinten Widerstand der Griech. Stadtstaaten

um 400 Kultur   der  Verracos  in   der   Meseta.   Entstehung   zoomorphischerSulpturen   aus   einem   Stück   Stein   in   riesigen   Ausmaßen.   Diedargestellten Tiere sind Stier, Schwein oder Wildschwein. Exemplarewurden in den Provinzen Avila, Salamanca, Toledo, Cáceres, Zamoraund Segovia gefunden.

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Seit 400 Nachlassen   der   phönizischen   und   Zunahme   der   griechischenEinflüsse   auf   der   Iberia.   Starker   Warenimport   über   festeUmschagplätze, gut erforscht Ensérune (Hérault) und Ullastret (Prov.Gerona), Ensérune 25 km von Agde (griech. Agathé), Ullastret 15 kmsüdlich von Emporion, heute  Empúries.

Um 380 Entstehung der iberischen Skulptur Dama de Baza. Sitzende Skulpturmit großer Ähnlichkeit  zur Dama de Elche. 1971 entdeckt,  noch mitden Originalfarben.

Um 350 Entstehung des iberischen santuario del Cigarralejo (in Mula, Murcia),der um Mitte 250 v. Chr. zerstört wird.

348 2.   Vertrag   Roms   mit   Karthago:   Karthagos   Einflusszone   reicht   vonMastia („Tartessos“) bis Cartagena.Sperrung des östl. Mittelmeers fürden   röm.­latinischen   Handel,   jedoch   Freihandel  auf  Sizilien  und   inKarthago; Schutz für die lateinischen Städte, die Rom untertan sind,vor karthagischem Zugriff.

341 Karthager werden auf Sizilien entscheidend geschlagen.

4. Jahrhdt. Neuerliche Kelten­Wanderung aus ihrem Ursprungsgebiet (Oberrhein,Oberdonau)nach Frankreich, Spanien, brit. Inseln, und donauabwärts(La­Tène­Epoche). Entstehung   der   iberischen   Skulptur  Dama   de   Elche,   griechischerEinfluß,   wahrscheinlich   eine   Göttin,   obwohl   die   Scheiben   an   denOhren dem für die iberischen Frauen charakteristischen, tatsächlichenOrnat   entsprechen.   Entstehungszeit   sogenanntes   „erstes   Blei“   vonder Serrata (nahe Alcoy) mit iberischer Inschrift in graeco­iberischemAlphabet). Ab dem 4./3. Jahrhundert v. Chr. sind die „Baja Andalucía“und die Costa del Sol „auténticas tierras púnicas,...habitada por unasgentes que hablan y escriben en púnico“ (García Moreno 1993, 35).

um 330 Entdeckungsreise des Pytheas (Grieche aus Massilia)  von Massiliaaus  um Cádiz  herum zu  den  britischen   Inseln  bis   in  die  deutscheBucht   und   Ostsee.   Bis   zu   dieser   Reise   liegt   der   Westen   undNordwesten der  Iberia  außerhalb  der Wahrnehmung durch die (vorallem)   griechische   Geschichtsschreibung.   Das   Land   westlich   deriberischen Siedlungsgebiete wird nach der ionischen Weltkarte ohnegeographische Unterscheidung von Gallien pauschal als „Keltenland“(griech. KELTIKE) bezeichnet.  Detail­Kenntnisse über die Kultur(en)des   Kelten­Raums   auf   der   Iberia   sind   kaum   vorhanden;Unterscheidung   zwischen   der   atlantischen  Castro­Kultur,   dernordwestlichen  Duero­Kultur,  sowie der  südlicheren  Tajo­Kultur,  diemit   der   südfranzösisch­katalonischen   Urnenfelder­Kultur   inVerbindung   steht.   Bedeutung   der   Ortsnamen­Forschung   für   die

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Abgrenzung des indoeuropäisch (keltisch) geprägten Territoriums derIberia.

306 Dritter Vertrag Roms mit Karthago (u.a. wiederum zur Problematik derAufteilung der Herrschaft im westlichen Mittelmeer)

um 300 Gründung der keltiberischen Stadt Numancia.

264­241 Der   Erste  Punische   Krieg  (u.a.   um   die   Vorherrschaft   überSizilien und  im Mittelmeer)  vor allem zwischen Rom und Karthago.Nach   dem   Seesieg   der   Römer   bei   den   Ägatischen   Inseln   mußKarthago (241) auf Sizilien (ohne Syrakus) verzichten, das die ersteröm. Provinz wird.

241 Hamilkar   (Vater   von   Hannibal)   verlegt   nach   derNiederlage   in   Sizilien   seine   Operationsbasis   auf   die   Iberia.   ErsteTruppen des Hamilkar landen auf der Iberia.

236 Karthago   erobert   die   Erzgebiete   im   Südosten   der   Iberia   (SierraMorena);   ermöglicht   es   Karthago,   die   durch   Rom   auferlegtenEntschädigungszahlungen zu leisten.

229 Hamilkar stirbt im Krieg gegen die oretanos.

228 Hasdrubal,   Schwiegersohn   des   Hamilkar   neuer   Heerführer   derKarthager. Kämpfe zwischen Karthagern und Iberern nahe Elche, woOrisón, iberischer Truppenführer einen Überraschungscoup landet.

225?/227? Gründung   von  Cartago   Nova,   heute  Cartagena  (nota   bene:semantische Redundanz, da Cartago bereits „neue Stadt“ heißt).

227 Karthago   muß   auch   (nach   erneutem   Krieg   mit   Rom)   Korsika   undSardinien der römischen Herrschaft überlassen.

226 Erster   Ebrovertrag   zwischen   Rom   und   Karthago:   Hasdrubal   (vonKarthago)   verzichtet   darauf,   den   Ebro   in   feindlicher   Absicht   (inWaffen)   zu   überqueren.   Die   Römer   akzeptieren   die   HerrschaftKarthagos südlich des Ebro.

221 Nach dem Tode Hasdrubals wird Hannibal Führer der karthagischenTruppen auf  der  Iberia.  Feldzug  ins Innere der  Iberia,   in  keltischesGebiet,   Vordringen   bis   ins   Tal   des   Tajo   und   des   Duero   bis   nachHelmantica   (Salamanca).   Hannibal   ging   es   dabei   um   dieNahrungsmittelversorgung für  sein Heer,  aber auch darum, Söldnerfür sein Heer zu rekrutieren.

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220 Eine römische Delegation, die auf die Iberia gesandt, macht Hannibaldarauf aufmerksam, daß zwischen Sagunto und Rom   eine Relationder amicitia (Freundschaft und/oder Allianz) bestehe.

219 Konflikt  um die   iberische  Stadt  Sagunto,  das  obwohlnicht   im   Norden   des   Ebro   liegend,   also   vertragsgemäß   zurkarthagischen Einflußzone gehört, Rom um Hilfe gegen die Karthageranrief, die diese Stadt belagerten und eroberten (218). Welche Art von“Freundschaftvertrag”   Sagunto   mit   Rom   verband,   ist   ungeklärt.Jedenfalls  betrachtete  Rom die  Eroberung  von Sagunto  als   “casusbelli”.    Hier schien es auch um die Interessen der Einflußzone vonMassilia (Marseille) zu gehen, das seit der griechischen KolonisierungAnspruch auf diese Küstenregion geltend macht.

2.  Die   Iberia  unter   römischer  Herrschaft:  Latinisierung  undRomanisierung

218­201 Zweiter  Punischer   Krieg.   Vorstoß   Hannibals   über   die   Alpen;vernichtende Niederlagen der Römer, u.a. bei Cannae (216). Hannibalgelingt nicht die Eroberung Roms.

218 Landung   römischer   Truppen   (2   Legionen)   in   Emporion   (Ampurias.Wechselvolle Kämpfe.

212 Römische Truppen erobern Sagunto und dringen bis nach Cástulo (inder Nähe von Linares, Prov. Jaén) vor, wo ihnen die karthagischenTrupen zunächst Einhalt gebieten.

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211 Römische   Trupenverstärkungen   unter   dem   Kommando   des   ApiusClaudius Nero treffen auf der Iberia ein. 

209 Schließlich  durch P.  Cornelius  Scipio  Einnahme von Cartago Nova(Cartagena),  danach weiteres  Vordringen der Römer  in das Gebietdes   „valle   del   Guadalquivir“   (Baetis).   Damit   Kontrolle   über   dieSilberminen,  die eine weitere  Finanzierung  des  Krieges ermöglicht.Nach   dieser   erkennbaren   Übermacht   der   Römer   schlagen   sichzahlreiche Anführer der eingeborenen (iberischen?) Stämme auf dieSeite der Römer.

208 Heftige   Kämpfe   zwischen   Römern   und   Karthagern   bei   Baecula(Bailén).

206 Eroberung von Cádiz durch die Römer

206 Entscheidungsschlacht  bei   Ilipa   (bei  Alcalá   del  Río,   Prov.  Sevilla).Ende des Krieges gegen Karthago  auf  der  Iberia.  Rom beschließt,Karthago   in   Afrika   weiter   zu   bekämpfen.   Gründung   durchKriegsinvaliden der Stadt Italica bei Sevilla.

204 Überfahrt der Römer unter P. Cornelius Scipio nach Afrika. Sieg überNumidien.

202 Entscheidender Sieg Roms über Karthago bei Zama (südwestlich vonKarthago).   Im   Friedensschluß   verzichtet   Karthago   auf   Spanien,Numidien wird an Masinissa übergeben. 

201 Syrakus (griechisch) wird Teil der römischen Provinz Sizilien. 

197 Der von den Römern kontrollierte Teil der Iberia wird inzwei   Provinzen   aufgeteilt:  Hispania   citerior  (von   Cartago   Nova   annördlich), Hispania ulterior (südwestlich der genannten Linie)

Seit 200 Nach der Eroberung der größten Teile der iberischen Welt aufder Iberia beginnt die dritte Epoche der iberischen Kultur, d.h.konkreteiner   iberischen   Gesellschaft,   die   sich   zu   römischen   Vorbildernhinwendet.  Städtisch  organisiert  erfolgt  dieser  Übergang  wesentlichreibungsloser  als   in den  indoeuropäisch  dominierten Territorien  derIberia.

194 Der Konsul der Pronvinz Hispania Citerior, Marcus Portius Cato, greiftdie iacetanos an und erobert die Stadt Iacca (Jaca, Huesca)

191­189 Erster Aufstand einheimischer Bevölkerung (vor allem im Westen undNordwesten der Iberia) gegen die römische Besetzung.

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In den bereits in vorrömischer Zeit relativ hoch entwickelten Regionender   Iberia   im  Süden   (Baetis=später   arab.  Guadalquivir),   Südosten,sowie der Ebro­Küstenregion kommt gleichzeitig  die Romanisierungzügig voran.

179 Römische   Gründung   von  Grachhurris  (bei   Alfaro,   Logroño)   undCarteia (in der Nähe von Algeciras)

seit 155/54 Unter   Führung   des   charismatischen   Führers   Viriatus   sytematischeGuerilla­Kämpfe der Lusitanier gegen Rom.

Seit 154 Beginn   des   Feldzugs   gegen   die   Keltiberer,   vor   allem   Kampf   umNumancia.“Keltiberoi”  oder “Celtiberi”   ist  eine Bezeichnung, welche die Römerund   Griechen   zu   Zeiten   der   römischen   Eroberung   der   Iberiaeinführten.   Hauptsiedlungsgebiet   die   Gebirgszüge   des   SistemaIbérico. Es gibt vor allem vier keltiberische Stämme (Ethnien):1. AREVAKER (Ebene von Soria mit Hauptstadt Numancia)2. TITTER und BELLER (Ebrotal)3. LUSONEN (zwischen Moncayo und Ebro).Weitere Gruppen waren die Lobetaner, die Turboleten und Olkaden(Siedlungsgebiet vom südlichen Zentralmassiv bis zu den Bergen desValenciano).Ketiberisierte   Völker:   Pelendonen   (Norden   von   Soria),   Beroner(Rioja), Keltiker (Extremadura).Das  Keltische   der   Keltiberer   gilt   als   der   archaischste   keltische“Dialekt”,   sein   Sprachzustand   ist   allerdings   erst   aus   Dokumentenbelegt, die aus der Zeit  des 2. Jahrhunderts und danach stammen.Sie sind in iberischer Schrift geschrieben. 

152/151(?) Gründung   (wirtschaftgeographisch   günstige   Position)   von  Corduba.(Córdoba).

147 Lusitanische   Offensive   gegen   die  turdetanos,   im   Verlauf   diesesKrieges wird Viriatus zum unbestrittenen Führer der Lusitanier

141 Römische Niederlagen bei Numancia und beiTermantia (in der Nähe von Montejo, Prov. Soria).

139 Friedenvertrag   zwischen   Viriatus   und   den   Römern.Viriatus wird zum amicus der Römer. Neue Niederage der Römer beiNumantia.  Versuch  eines  Friedensschlusses  vor  Ort  mit  Numantia,der vom römischen Senat nicht gebilligt wird. Frieden mit Viriatus wirdgekündigt: neue Kämpfe mit Lusitaniern und den Keltiberern.Viriatus wird von mit Rom paktierenden Lusitaniern ermordet.

138 Erneute erfolglose Belagerung von Numancia durch die Römer. Reinhard Meyer-Hermann Page 13 4/3/2006©meyer-hermann

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138 Gründung von Valentia.

136  Feldzüge der Römer gegen die vacceos.

134 Beginn   der   terminalen   Belagerung   von   Numancia   durch   PubliusScipio Emilianus.

133 Nach   jahrelangem  Widerstand  einer  breit  angelegten  Koalition  ein­heimischer   Stämme,   insbesondere   von   Keltiberern,   schlagen   dieRömer   bei   Numantia   (Oberlauf   des   Duero)   die   Widerstands­bewegungen im wesentlichen nieder („numantinischer“ = heldenhafterWiderstand).

123/122 Gründung von  Palma und  Pollentia  (auf den Balearen) durch bereitsauf der Iberia lebende Italiker.

102 Auf die Iberia vorgedrungene Kimbern und Teutonen werden in dernördlichen   Meseta   durch   eine   römisch­keltiberische   Koalitiongeschlagen.

98 Erneute   Aufstände   von   Keltiberern   gegen   die   römischeOberherrschaft.

81­71 Die   Iberia   als   letzter   (Neben­)Kriegsschauplatz   derAuseinandersetzungen zwischen Marianern und Sulla; der vor Sullageflüchtete   Marianer   Q.   Sertorius   organisiert   im   Norden   undNordosten der Iberia eine letzte große Widerstandsbewegung gegenRom, die erst  nach der Ermordung von Sertorius (72)  im Jahre 71durch Pompeius definitiv besiegt wird.In   der   Folge   Romanisationsschub   im   Norden,   z.B.   Gründung   vonPompaelo  (Pamplona).  Der Nordwesten (d.h.  das spätere Galicien)bleibt  von dieser  Entwicklung zu diesem Zeitpnkt  noch weitgehendunberührt, obwohl es bereits seit 138 v.Chr. wiederholt Vorstöße derRömer in diese Region der Iberia gegeben hat, die aber nicht zu einerdurchgehenden   Romanisierung   geführt   haben,   die   erst   später,   zuZeiten des Augustus in vollem Umfange einsetzt.

79 Feldzug des Quintus Cäcilius Metelus gegen die Lusitanier.

61 Cäsar wird zum Prätor über die Provincia Ulteriorernannt. Bei seinen Feldzügen gegen die Lusitanier dringt er bis andie galizische Küste vor.

im 1.Jahrdt. Weitere ethnographische und geographische Erschließung (Berichte)der Iberia. So empfindet der griech. Philosoph Poseidonius (135­51v.Chr.) den Süden der Iberia zu seinen Lebzeiten als bereits so weit

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romanisiert,   daß  die   Verhältnisse  mit   denen   in   Italien   vergleichbarseien.

seit 49 Hispania  wird  zum Szenario  des   römischen  Bürgerkriegs  zwischenPompeius und Caesar. Caesars Sieg bei Ilerda.

45 Caesar   siegt   bei   Munda   (vielleicht   bei   Montilla,   Prov.   Córdoba,vielleicht  aber  auch bei  Estepa,  Prov.  Sevilla)  über  die Söhne desPompeius.

44 Ermordung Caesars.

29­19 Die römischen Feldzüge gegen die Kantabrer und Asturier.

27 Errichtung eines Temples zu Ehren des Augustus und Jupiters In Tarraco, das sich zur Hauptstadt der Hispania Citerior entwickelt.

26 Augustus Truppen kämpfen bei Santander. 

27­25 Neuordnung   der   Provinzen   Galliens   und   der   Hispania   durchAugustus.   Seit   Caesar   und   besonders   unter   Augustus   intensiveRomanisierung   der   Hispania,   u.a.   durch   eine   klugeBürgerrechtspolitik.   Caesarisch­augusteische   Munizipien   undKolonien sind Gades,  Hispalis,   Ilici  (Elche),  Cartago Nova,  Tarraco,Barcino   (Barcelona),   u.a.   In  Emerita   Augusta  (Mérida),  Emporiae(Ampurias)   und  Caesaraugusta  (Zaragoza)   werden   verdienteKriegveteranen angesiedelt. Die Provinz Hispania Ulterior wird 27 v.Chr. neu gegliedert, in die Baetica und die Lusitania. Hispania Citeriorwird Tarraconensis

24 Kantabrer,   Asturier   und   Galizier   geben   sich   nicht   geschlagen   undbringen Augustus Truppen in Schwierigkeiten. Augustus kehrt kranknach Rom zurück und entsendet Agrippa mit der Aufgabe, den Kriegim Norden der Hispania (endlich) seigreich zu beenden.

19 Die mühevolle Unterwerfung der Kantabrer und Asturer findet erst imJahre 19 (durch Agrippa) ihr Ende.

nach 19 Es   werden   zur   Sicherung   des   auch   wegen   seinerBodenschätze   wichtigen   Nordwestens   die   Städte  Asturica   Augusta(Astorga),  Bracara  Augusta  (Braga,  Portugal),  sowie  Lucus Augusti(Lugo) gegründet.  Bis zum Ende der römischen Herrschaft wird derNordwesten   insgesamt   nur   oberflächlich   romanisiert;   ursprüngliche(keltische) Lebensformen bleiben weitgehend erhalten.

18 Nach dem Sieg auf der Iberia werden die Legionen Vund VIII aus der Hispania abgezogen, weil Verstärkungen gegen die

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Germanen an der Rhein­Front gebraucht werden.

15 v. Chr. Augustus   organisiert   die   Provinzialverwaltung   neu.   Im   Westenentsteht   mit   der   Nordgrenze   Duero,   der   Hauptstadt   Mérida,   derSüdostgrenze nahe dem Guadiana,  die neue Provinz  Lusitania;  dieTarraconensis  zieht sich im Süden bis ungefähr Almería, Hauptstadtist Tarraco; die  Baetis mit der Hauptstadt Corduba wird als befriedetdem römischen Senat unterstellt, die beiden anderen sind kaiserlicheProvinzen. In der Tarraconensis wird die Legio VII Gemina stationiert,und zwar mit Hauptquartier im späteren León (<legio). Diese Legionist für den militärischen Schutz der Iberia verantwortlich.

Ca. 7­2 v.Chr. Die  Provinz  Gallaecia,  etwa dem heutigen  Galicia  und demNorden   Portugals   entsprechend,   wird   der   neuen   ProvinzTarraconensis (zuvor Hispania Citerior) zugeschlagen

14 n. Chr. Tod des Augustus; Vergöttlichung des verstorbenen Princeps.

15 n. Chr. Einführung   des  Kaiserkultes  in   der   Tarraconensis.   Baetica   undLusitania folgen erst in flavischer Zeit (seit 69 Vespasianus). Der Kultfür den Kaiser und die Dea Roma, verbunden mit Provinziallandtagen(concilia), soll die Bindung der Provinzialen an die Reichsspitze unddie   innere   Konsolidierung   der   Gesellschaft   fördern;   diedazugehörigen,   entsprechenden   Priesterämter   sind   Kompetenz   derprovinzialen, hispanischen Aristokratie.

25 Tod des in Rom lebenden griechischen Historiographen Strabo, der,wiewohl   er   selbst   die   Hispania   nie   bereist   hat,   wesentlicheInformationen aus anderen Quelen über die Völker auf der Halbinselgesammelt hat.

33 Aufstände römischer Großgrundbesitzer in der Provinz Baetica gegenden   römischen   Gouverneur.   Kaiser   Tiberius   läßt   exexemplarischSextus Marius, einer der mächtigsten Latifundisten hinrichten.

60 Galba wird durch Nero zum legatus Augusti pro praetore der ProvinzTarraconense ernannt.

68 Galba   und   der   Gouverneur   der   Provinz   Lusitania,   Marcus   SalvuisOtonio   formieren  aus  hispanischen  Soldaten  die  Legio  VII  Geminaund erheben sich gegen Nero.   Im selben Jahr  auch Erhebung derGallier unter Vindex gegen Nero.

69  Heftige   Kämpfe   zwischen   Anhängern   des   Otonius(Otón) und Anhängern des Viteliusin der Baetica um die Macht (imReich)

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70 Vespasianus konzediert der Hispania das Ius Latinum.

74 Aufgrund der vorangeschrittenen Romanisierung, aberauch   zu   ihrer   weiteren   Förderung   (wohl   auch   aus   Gründen   derbesseren   Rekrutierung   von   Soldaten)   verleiht   der   flavische   KaiserVespasianus   an   alle   (?)   peregrinen   („fremden“   =   nicht­römischen)Gemeinden der Iberia das ius Latium minus, wodurch die Oberschichtdie Privilegien des Bürgerrechts erhält.

79 Die  Legio  VII  Gemina  kehrt  von den Kämpfen   in  Rom zurück  undetabliert ihr dauerhaftes Hauptquartier in Legio (León).

81­84 Verleihung  der   hispanischen  Stadtrechte  an  Málaga  und  Salpensa(Utrera, Prov. Sevilla). Diese Stadtrechte der Baetica erhalten Vorbild­und Normcharakter für alle Städte des Reiches.

98 Trajan wird römischer Kaiser. Trajan stammt aus Itálica (Sevilla) undist damit der erste aus den Provinzen stammende Kaiser Roms.

105 Erstmalige   dokumentarische   Erwähnung   von   Egitania     (Idanha­a­Velha) als Ortschaft.

173 Invasion von “mauri” africanos im Süden der Halbinsel; Gaius AufidiusVictorinus erhält Sondervollmachten, um die Situation zu stabilisieren.(Martín 1998, 45: Jahr 171)

176 Neue Landung von “mauri”. (Martín 1998, 45: Jahr 178)

212 Die  Constitutio  Antoniniana  (unter  Caracalla  erlassen)  bedeutet  dieVerleihung des römischen Vollbürgerrechts an alle freien Provinzialenauf der Hispania.

bis Ende 2.Jahrhdt. Unter dem PRINZIPAT, das mit der Einführung des  dominats  unterDiokletian   (297)  endet,  hat  die   Iberia  eine etwa zweihundertjährigenahezu ungestörte  Blütezeit  der Entwicklung und des Aufschwungserlebt.

216 Gebiete nördlich des Duero bis einschl. des heutigen Asturias werdenzur eigenen Provinz Gallaecia erhoben.

252 Datum eines Briefes des Cipriano de Cartago (Martín1998, 50), in welchem dieser von den Christenverfolgungen durch denImperator Deciu berichtet. Die Bischöfe von Astorga und Mérida, umnicht als Märtyrer sterben zu müssen, opfern den römischen Götter,werden von Gläubigen aus dem Amt vertrieben. 

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259 Fructuosus, der Bischof von Tarragona, stirbt als Märtyrer im Verlaufvon   Christenverfolgungen,   die   der   Kaiser   Valerianus   angeordnethatte,  und  die  vor  allem die  Kirche   in  den  westlichen  Reichsteilenbetraf,   dabei   wurde   auch   Bischof   Cyprianus,   der   seinerzeitigePatrirach der Christen auf der Hispania ein Opfer.

seit 260  Gegen Ende des 3. Jahrhunderts zeichnen sich unruhigere Zeiten ab,verbreitet gibt es die Pest; es gibt eine zunehmende Bedrohung derKüsten durch fränkische und alemannische Seepiraten, sowie innereSchwierigkeiten  (Bauernaufstände  u.a.   in  Lusitanien);  dies  sind  nureinige   Indikatoren   für  krisenhafte  Entwicklungen   im 3.  Jahrhundert.Insgesamt   ist   das   3.   Jahrdt.     durch   Verfall,   Rückgang   derWirtschaftsproduktion, Verarmung der Mittel­ und Unterschichten aufder Iberia gekennzeichnet.Verstärkte  Christianisierung  im   Süden   der   Iberia   (aus   Nordafrikakommend): 

Mitte 3. Jahrhdt. Gründung der Bistümer in Emerita, Asturica, Caesaraugusta, Tarracound Hispalis (Sevilla).

297 Diokletian unternimmt eine administrative Neugliederung des Reiches:12 Verwaltungsbezirke (Diözesen) und 101 Provinzen. Hispania wirdnunmehr   in  Gallaecia  (weitgehend   dem   heutigen   Galicienentsprechend,   im   Osten   auch   Asturica   (Astorga),   im   Süden   auchBracara (Braga einschließend),  Tarraconensis  (Asturien, Kantabrien,Ebro­Gebiet   von   der   Quelle   bis   zu   Mündung,   Pyrenäen),Carthaginensis (frühere Tarraconensis minus neue Tarraconensis) mitder neuen Hauptstadt  Cartago Nova, sowie die bisherigen ProvinzenLusitania  und  Baetica  untergliedert.   Im   Norden   Afrikas   (heutigesMarokko) die Provinz Mauritania Tingitana. Im Süden Frankreichs dieProvinz Septimania.(Ab 360  werden  die  zur  Carthaginensis  gehörenden  Balearen  eineeigene Provinz)

305 die erste hispanische Synode vereinigt in Iliberi (Elvira Prov.Granada)19 Bischöfe;  in der Reichsreform Diokletians wird der Südosten derTarraconensis zur Provincias Cartaginensis erhoben.

313 Durch   das   Toleranz­Edikt   von   Milán   gewährtKonstantin   den   Bewohnern   des   römischen   ImperiumsReligionsfreiheit,   was   einer   Unterstützung   des   Christentumsgleichkommt.  Bereits  unter  Konstantin  erfahren Juden u.a.   insoferneine  gesonderte  Behandlung,  als  es   ihnen  verboten   ist,   christlicheSklaven zu haben.

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4.Jahrhdt. Die konstantinische Epoche (seit 324 Konstantin d. Gr., der 337 aufdem Sterbelager die Taufe empfängt) bringt  der  Iberia noch einmaleine Phase der relativen Ruhe und Blüte.

4. Jahrhdt. Anfang: Gründung des Bistums in León (Legio)

325 Konzil zu Nicea, erstes ökumenische Konzil, welches den Triumph derThesen des Athanasius über die des Arrius, beides alexandrinischeTheologen, darstellt.

364 Erste Teilung des römischen Imperiums (Valentinianus(West), sein Bruder Valens (Ost))

376 Die Westgoten werden von Kaiser Valens, mit der Aufgabe das Reichnach   außen   zu   verteidigen,   in   Thrakien   angesiedelt.   Aufstand   derWestgoten gegen die Römer (Versorgungsschwierigkeiten?).

378 Schlacht   bei   Adrianopolis,   römische   Niederlage,   dabei   Tod   desKaisers Valens.

379 Der aus Cauca (Coca, Segovia) stammende Theodosius wird KaiserOstroms  in Konstantinopel.  Theodosius erklärt  das Christentum zuroffiziellen Staatsreligion des Imperiums.

380 Konzil in Zaragoza (neun Bischöfe)

382 Theosius erwirkt erneuten Ansiedlungsvertrag mit den  Westgoten inMoesia   (Thrakien).   Unter   Alarich,   der   zum   Führer   der   imperialenTruppen in Illyrien ernannt worden war und den Titel eines Königs derWestgoten annimmt, verlassen die Westgoten ihr “Reservat”, ziehendplündernd durch den Balkan.

383 Die   Provinzen   der   Hispania   geraten   unter   die   Macht   des   ausHispanien stammenden Usurpators Magnus Maximus.

384 Magnus   Maximus   schlägt   Gratianus   bei   Lugdunum   (Lyon)   undproklamiert   sich   Kaiser   des   weströmischen   Reiches   während   derUnmündigkeit von Valerianus II.

395 Definitive Teilung des römischen Reiches. Theodosius macht seinenzweitgeborenen Sohn, Honorius, zum weströmischen Kaiser.

397­400 Konzil in Toledo (neunzehn Bischöfe)

400 Erste Erwähnung eines Bistums Braga auf dem 1. Konzil in Toledo.

401­403 Angriff der Westgoten (unter Alarich) auf Italien.Reinhard Meyer-Hermann Page 19 4/3/2006©meyer-hermann

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407 Hispania wird zum Szenario für Machtkämpfe zwischendem imperialen Heer des Usurpators Constantinus III, der in Gallienresidiert, und seinem auf die Hispania entsandten General Geronicus,der   sich   gegen   Constantinus   III   erhebt.   Anhänger   des   ImperatorsHonorius organisieren Widerstand  in  der Lusitania  und dem Gebietder Meseta.

408 Belagerung Roms durch die Westgoten, denen sich auch “Ostgoten“,Hunnen   etc.   angeschlossen   haben,   insgesamt   eine   rund   100.000Mann umfassende Koalition.

409 Alanen  (in die Lusitania u. Cartaginensis)  Sueben  (in die Gallaecia)und  Vandalen  (scil.  silingos;  in die Baetica) dringen in die iberischeHalbinsel ein. Die Vandalen ziehen nach Afrika weiter (429), wo sie439 Karthago einnehmen; die Römer anerkennen 442 das von denVandalen   eroberte   Land   als   souveränen   Besitz:   daraufhin   erstegermanische Reichsgründung auf weströmischem Territorium. 

410 Einnahme   und   Plünderung   Roms.   Die   Westgoten   ziehen   nachCosenza,   der  Tod   Alarichs  verhindert  Übersetzen   nach   Afrika;  dieWestgoten ziehen über Italien nach Gallien.

411 Westgoten dringen unter   ihrem König Ataúlfo  auf  dieIberia vor. Ataúlfo heiratet die Geisel (unter Schwester des ImperatorsHonorius)    Gala  Placidia.  Die  Westgoten   lassen sich  zunächst  umBarcino (Barcelona) herum nieder.  

415  Westgoten   kommen   als   foederati   des   römischenImperiums auf die Iberia und lassen sich in der Tarrraconensis nieder,um gegen andere germanische Volksstämme auf der Iberia (Suebenund Vandalen) vorzugehen.

416 Der Westgotenkönig Valia bekämpft  im Auftrag RomsVandalen in der Baetica und Alanen in der Gallaecia.

418 Das   römische   Imperium   erneuert   den   Vertrag   alsfoederati mit den Westgoten. Die Westgoten erhalten per Vertrag mitHonorius   die   Aquitania   als   Siedlungsgebiet,   als   Hauptstadt   istToulouse ausersehen.

418 Theoderich I (Ostgote) neuer König der Westgoten (bis 451).

419 Kämpfe zwischen Vandalen und Sueben in der Gallaecia. 

419­507 Das Tolosanische (Toulouse, Tolosa) Westgotenreich. 

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420  Imperiale Truppen kommen den Sueben zur Hilfe undverhindern   so   deren   Niederlage,   die   Vandalen   ziehen   sich   nachSüden zurück (dabei u.a. Braga plündernd).

421 Castinus,   römischer   Generalissimus   auf   der   Iberia,greift mit westgotischer (halbherziger?) Unterstützung die Vandalen inder Baetica ein und handelt sich eine vernichtende Niederlage ein.

422  Die Vandalen plündern Sevilla, erobern Cartagena undgelangen dadurch in den Besitz von Schiffen.

428 Die   Vandalen   erobern   Córdoba   und   vertreiben   Sueben   bis   nachMérida.   Vorherrschaft   der   Vandalen   im   Süden,   die   bis   nachCartagena auf der einen und in den Alentejo auf der anderen Seitereicht.

429  Die   Vandalen   (ca.   80.000   Mann)   überqueren   denestrecho  in Richtung Afrika.  Danach sind die Sueben zunächst daseinzige dauerhaft auf der Iberia angesiedelte germanische Volk.

Nach 429 Vorherrschaft der Sueben über große Teile der Iberia, mit Ausnahmeder   strategisch   wichtigen   Provinz   Tarraconense.   HauptsächlichesSiedlungsgebiert   der   Sueben   aber   der   NW,   um   Oporto,   Lugo,Astorga, Braga.

439 Die Vandalen erobern Karthago.

440 Die Sueben, die 448 in die katholische Kirche eintreten,dehnen   auf   der   Iberia   ihr   Herrschaftsgebiet   aus.   WiederholteNiederlagen imperialer Truppen. Unter Rekhario dringen die Sueben,mit  Unterstützung   der   Bagauden   unter   Basilius  über  Zaragoza   bisnach   Lérida   vor   (449).   Im   Süden   erobern   die   Sueben   zeitweiseMérida, Mértola und Sevilla (441).

441 & 443 Die   Westgoten   bekämpfen   die   immer   wieder   gegen   Romaufständischen Bagauden. 

451 Theoderich   I   fällt   in   der   Schlacht   gegen   die   Hunnen   auf   denKatalaunischen Feldern (Gallien).

453 Theoderich II Westgotenkönig (bis 466).

5.Jahrhdt. Insgesamt   gekennzeichnet   als   Zeitraum   der   politischen   undgesellschaftlichen   Auflösung   der   Strukturen   der   hispanischenProvinzen; Ende der römischen Herrschaft über die Iberia.

455 Eroberung Roms durch die aus Afrika kommendenReinhard Meyer-Hermann Page 21 4/3/2006©meyer-hermann

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Vandalen. Herrschaft der Vandalen über die Balearen.

456  Entscheidender Sieg der Westgoten über die Suebenbei Astorga. Die Westgoten erobern und plündern Braga; Mérida fälltin westgotische Hand. In Portucale wird der Suebenkönig Rekhariodurch die Westgoten festgenommen und später hingerichtet

461 Tod des weströmischen Kaisers Maioranus, des letzten Kaisers, derauch   auf   der   Iberia   die   immer   wieder   umkämpfte   Macht   Romsdurchsetzen wollte, dabei teilweise unterstützt von den Westgoten alsfoederati.

466­484 Nach der Ermordung Theoderichs II durch seinen Bruder Eurico wirddieser   (Eurich)   König   der   Westgoten.   Eurich   dehnt   den   denMachtbereich   seines   Reiches   auf   große   Teile   der   Iberia   aus;   dieSueben werden in den NW zurückgedrängt: den Sueben verbleibt dasGebiet nördlich bzw. westlich einer Linie Coimbra, Palencia, Astorga.Das   Westgotenreich,   das   nordwärts   zeitweise   bis   über   die   Loirehinausreicht,   gerät   unter   Druck   der   von   Norden   vordringendenFranken.

470  Feldzug (Eurico) gegen die in der Lusitania ansässigenSueben. Die Westgoten lösen sich nach und nach aus der Funktionals foederati des römischen Imperiums.

um 470 Entstehung   des   ältesten   germanischen   Gesetzeswerkes   inlateinischer Sprache: Codex Euricianus.

471 Imperiale   Truppen   unter   dem   Imperator   Antemiuswerden von Westgoten in der Provence geschlagen.

472 Eroberung   der   nördlich   Gebiete   der   Tarraconensis   (Zaragoza,Pamplona, etc.) durch die Westgoten. 

475 Westgotenkönig Eurico kündigt den nur noch auf dem Papier gültigenStatus   als   foedus   des   Imperiums   auf;   damit   beginnt   auch   diesystematische   Eroberung   und   Besetzung   der   Hispania   durch   dieWeestgoten.

476 Romulus Augustulus wird abgesetzt. Dieses Datummarkiert de facto das Ende der Existenz des westlichen Teils desrömischen Imperiums. Das oströmische Reich anerkennt die Existenzeines selbstständigen Vandalenreiches. Das Herrschaftsgebiet destolosanischen Westgotenreiches dehnt sich zunehmend auch auf dieIberia aus. 

484­507 Alarico (Alarich) II, König der Westgoten.Reinhard Meyer-Hermann Page 22 4/3/2006©meyer-hermann

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ab 490  Zunehmender   Widerstand   der   unter   westgotischer   Herrschaftlebenden Galloromanen,  welche als Katholiken den Arianismus derWestgoten ablehnen.

498  Die Franken erobern das zum Westgotenreich gehörende Bordeaux.

506  Verkündung des Breviario de Alarico bzw. LexRomana Visigothorum, eines am römischen Recht orientiertenGesetzeswerkes. Darin werden die restriktiven Regelungen für Juden,die bereits Theodosius der Große eingeführt hatte, bestätigt.

3.  Das  Westgotenreich  auf  der  IberiaReinhard Meyer-Hermann Page 23 4/3/2006©meyer-hermann

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507 Schlacht   zwischen   Westgoten   (unter   Alarich   II)   undFranken (unter Chlodwig) bei Vouillé (15 km von Poitiers). Alarich IIfällt in dieser Schlacht. Der Ostgote Theoderich der Große (493­426)kommt den Westgoten zu Hilfe und verhindert die völlig Vernichtungder   Westgoten,   die   sich   bis   auf   das   Territorium   der   Septimania(Perpignan, Narbonne, bis Nîmes) aus Gallien zurückziehen. Im Zugedieser   ostgotischen   Hilfe   entwickelt   sich   eine   nicht   unerheblicheMigration von Ostgoten der Aristokratie und der höheren Militärelite indas   eigentliche   Westgotenterritorium.  Hauptsiedlungsgebiet   derWestgoten   ist   die   Region   um   Segovia.   Während   derWestgotenherrschaft auf der Iberia gelangen weder Kantabrien nochdas   Baskenland   unter   die   systematische   Domination   durch   dieWestgoten.

511­526 Für   den   502   geborenen   Sohn   des   Alarich   II   (in   Vouillé   gefallen),Amalarich, übernimmt (nach Kämpfen) der Ostgotenkönig TheoderichI (d.Große) die Regentschaft des Westgotenreiches.

522  Erstmals entsendet das oströmische Reich Truppen auf die Iberia

526  Theoderich der Große stirbt.

526­531 Amalarich (Amalarico) macht das Westgotenreich wieder unabhängig(vom   Ostgotenreich).   Ebenso   wie   auch   schon   Eurico   betreibtAmalarico   (auch   aus   politischen   Gründen)   eine  proarianischeKirchenpolitik (Arianismus: die Auffassung des Presbyters Arius (vonAlexandrien, 280­336), daß die Annahme einer Wesenseinheit Christimit Gott dem Vater im Gegensatz zum Glauben an einen Gott steheund   deshalb   abzulehnen   sei.   Christus   ist   danach   nur   ein   durchgöttlichen   Willen   aus   dem   Nichts   geschaffenes   Wesen,   dem   Gottwegen   seiner   sittlichen   Größe   die   Würde   des   Sohnes   verliehenhabe)).

531 Der   Merowinger   (Franke)   Childeberto   besiegt   Amalarico   naheNarbonne.Flucht des letzteren in die Festung Barcelona

531 Ermordung Amalaricos in Barcelona (möglicherweise mit Billigung vonTeudis).

531 Teudis   (Ostgote)  kämpft  als  neuer  König  der  Westgoten   (bis  548)erfolgreich gegen die über die Pyrenäen vordringenden Franken undstellt   die   westgotische   Herrschaft   über   die   Septimania   wieder   her(532);   versucht   andererseits   den   de   facto   noch   weitgehendunabhängigen   Süden   in   den   westgotischen   Herrschaftsbereicheinzuverleiben, kämpft außerdem auf afrikanischem Boden im Kampfgegen Oströmer (Belisar)., 

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534 Byzantinische (oströmische) Truppen erobern Ceuta.

542 Teudis scheitert bei dem Versuch, den oströmischenTruppen Ceuta zu entreißen.

um 543 Pest auf der Iberia

548 Niederlage Teudis bei Ceuta. Teudis wird im selben Jahr in Sevillaermordet.

548­549 Teudiselo, General des Teudis, der letzte der “ostgotischen” Könige,insofern er verwandtschaftliche Beziehungen zu der berühmten Sippeder Amalos hatte, aus der auch Theoderich der Große stammte. Stirbtals Opfer einer Verschwörung.

549 Agila wird erster „reinblütig“ westgotischer König (bis 555).

552  Byzantinische Truppen (des oströmischen ImperatorsJustinian) dringen in der Baetica auf die Iberia mit dem Ziel derWiederherstellung des Gesamtrömischen Reiches. (Martin 1998, 204:gibt 549 als Datum an). Zeitweise ist der gesamt Süden von derAlgarve bis nach Cartagena in byzantinischer Hand.

554 Aufstand   der   hispanoromanischen,   katholischen   (nicht­arianischen)Opposition   unter   Führung   des   adligen   Rebellen   Atanagildo   in   derBaetica,   der   zu   seiner   Unterstützung   oströmische   (byzantinische)Truppen auf die Iberia geholt hatte.

555 Nach der Ermordung von Agila durch Anhänger desAtanagildo, der zunächst auf oströmischer Seite stand, wird dieserneuer westgotischer König (bis 567), Atanagildo kämpft alswestgotischer König vor allem gegen die Ausbreitung deroströmischen (byzantinischen) Herrschaft auf der Iberia. NeueResidenz des Königs definitiv in Toledo.

Mitte 6.Jahrhdt.: Die Westgoten siedeln vor allem im Zentrum der Iberia. Große Teileder   Iberia   sind   (noch)  nicht  unter   ihrer  Herrschaft.   Im Nordwesten(Galizien) existiert immer noch das Sueben­Reich; im Norden sind dieBasken   nicht   unterworfen;   der   Südosten   steht   unter   oströmischerHerrschaft.   Den   arianischen   Westgoten   stehen   die   katholischenHispanoromanen gegenüber.  Die Westgoten zahlen  im Unterschiedzu den Hispanoromanen keinen Grundzins für  ihre Landanteile. DieWestgoten haben eine eigene Gerichtsbarkeit und ihr eigenes Recht.Seit dem Ende des 6. Jahrhundert  lockert sich die Abgrenzung derWestgoten,   wodurch  die  Unterschiede   in   kirchlicher,   religiöser  undjuristischer   Hinsicht   zu   den   Hispanoromanen   sukzessive

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verschwinden.   Auch   der   westgotische   Adel   verschwistert   undverschwägert   sich   mit   dem   hispanoromanischen   Adel.Daswestgotische   Königtum   beruht   im   Prinzip   auf   der   adligenMilitäroligarchie.   Die   westgotischen   Magnaten   verdrängen   in   allenentscheidenden Positionen die römischen Zivilbehörden. Ursprünglichwerden die westgotischen Könige aus der Versammlung aller freienKrieger gewählt. Auf der Iberia reduziert sich das Wahlrecht de factoauf die Magnaten und Prälaten des Reiches, was eine endemischeQuelle  der Unzufriedenheit  und Opposition  wird.  Die westgotischenKönige   streben   eine   Erbmonarchie   an,   aber   nur   zwei   Königeerreichen,   daß   ihre   Söhne   als   Thronerben   nachfolgen,   Leovigildo(568­586) und Chindasvinto (642­653). Das ungeklärte Problem derThronfolge,   so   wie   die   u.a.   damit   verbundenen   kontinuierlichenKämpfe   zwischen   Adel   und   König   ziehen   eine   Schwächung   desWestgotenreiches mit sich, die mit dafür  verantwortlich ist, daß dasWestgotenreich   den   später   folgenden   Attaken   der   Araber   nichtgeschlossen gegenübertreten kann.

558 Nach mehreren Monaten königlosen Interregnums wirdin der Galia Narbonense Liuva zum König gewählt1, dessenHerrschaftsbereich sich de facto aber nur auf die Narbonensebeschränkt. 

561 Konzil in Braga; verurteilt vor allem auch die „Pest“ derHäresie der asketischen Erweckungsbewegung des Priscillianismus.

567 Atanagildo stirbt eines natürlichen Todes

568 Das Westgotenreich wird unter Liuva und Leovigildogeteilt. Liuva erhält Gallia Gotica (Septimania), Leovigildo Hispania;dieser verlagert die Residenz des westgotischen Reiches vonToulouse nach Toledo. Leovigildo intensiviert den Kampf gegen diebyzantinische Herrschaft im Südosten und dehnt dieWestgotenherrschaft über nahezu die ganze Iberia aus; er unterwirftdas Sueben­Reich, besiegt die Basken, und schlägt schließlich auchdie Oströmer (im Süden) in die Defensive, ohne allerdings „Spaniabizantina“ schon wiederzuerobern.

um 570  Pest auf der Iberia

571 Leovigildo nimmt den bizantinos Medina Sidonia ab.

573 Liuva   stirbt,   damit   Leovigildo   Herrscher   über   dasgesamte Westgotenreich (bis 586).

1 Orazi 1999, 43 setzt diese Wahl für die Jahre 567/568 an. Reinhard Meyer-Hermann Page 26 4/3/2006©meyer-hermann

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574 Leovigildo im Kampf gegen die cántabros.

579 Beginn   der   Rebellion   von   Hermenegildo   gegen   seinen   VaterLeovigildo.

581 Leovigildo   im Kampf  gegen   los   vascones.  Gründungvon Vitoriaco, um den limes gegen die Basken zu stärken.

582 Leovigildo erobert Mérida und öffnet damit den Weg indas Zentrum der Rebellion, Sevilla.

583 Die   Belagerung   Sevillas   durch   Leovigildo.Hermenegildos Ausbruchsversuch scheitert.

584 Leovigildo erobert Sevilla, Hermenegildo flieht nach Córdoba, verliertjedoch   die   Unterstützung   des   byzantinischen   Gouverneurs.wirdgefangengenommen, nach Valencia, dann Tarragona gebracht, wo erwohl 585 ermordert wird. 

585 Aufstand   der   unzufriedenen   katholischen   Mehrheit   in   der   Baeticaunter der Führung seines zum Katholizismus übergetretenen SohnesHermenegildo   (der   dabei   umkommt),   dem   sich   der   besiegtSuebenkönig Miro (der dabei ebenfalls umkommt), sowie der Präfektder   oströmischen   Provinz   anschließen,   wird   durch   Leovigildoniedergeschlagen. Ende der byzantinischen Herrschaft im Süden derIberia.

585  Invasion   Leovigildos   in   Galicia:   Ende   desSuebenreiches auf der Iberia. 

586 Recaredo I (bis 601) König der Westgoten, RexHispaniae totiae bzw. Rex omnis Hispaniae wird in der frühenHistoriographie als Nachfolger der weströmischen Herrscherbetrachtet2.

587 Konversion   des   Westgotenkönigs   Recaredo   I(Rekkared) vom Arianismus zum Katholizismus. 

589 Bistum in Salamanca belegt 

589  Auf   dem   3.   Konzil   von   Toledo   wird   der   Katholizismus   alsReichsreligion und die kirchliche Einheit des Reiches verkündet, dievon den Nachfolgern  Recaredos nicht  mehr  revidiert  werden kann.Der Westgotenkönig wird Oberhaupt der Kirche, ernennt die Bischöfe,ruft Konzilien, usw. Konzilsbeschlüsse haben nur Gültigkeit, wenn sie

2 Vgl. Nova Historia de Portugal, Vol. II, p. 69. Reinhard Meyer-Hermann Page 27 4/3/2006©meyer-hermann

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nicht durch den König bestätigt werden. Beginn der Benachteiligungbzw. Verfolgung von Juden.

601 Nach   dem   Tode   Recaredos   wird   dessen   16­jähriger,unehelicher,Sohn als Liuva II. neuer Westgotenkönig.

603 Der   Rebell   Witerico   setzt   Liuva   II   ab   und   läßt   ihnermorden.   Während   seiner   Regierungszeit   (bis   610)   bekämoftWiterico wiederholt die Byzantiner im Süden und Südosten, dabei u.aerneute Eroberung von Medina Sidonia.

610 Nach   der   Ermordung   Witerico:   Gundemaro   neuerKönig (bis 612). Kämpfe in der Septimania und gegen die Byzantiner. 

611­612 Gundemaro muß sich baskischer Angriffe erwehren.

612 König Sisebuto (bis 621). Gilt als “el más culto, piadosoy sensible de todos los monarcas visigodos” (García Moreno 1989,147).   Reduziert   das   Gebiet   der   byzantinischen   Provinz   auf   einenStreifen um die Festung Cartagena, die Balearen und Ceuta. Dekretedes Westgotenkönigs Sisebuto machen die Juden zu Verfolgten bzw.Stigmatisierten   der   Gesellschaft:   die   bereits   gegen   Ende   desrömischen Imperiums erlassenen und von Recaredo I aufgehobenenVerbote   des   Übertritts   von   Christen   zum   jüdischen   Glauben(Todesstrafe), von Mischehen, etc. werden erneut erlassen. Sisebutodekretiert die Zwangstaufe für alle Juden. Für García Moreno (1993)beginnt mit Sisebuto definitiv für die Juden die prototypische Situationder Diskriminierung und Verfolgung, die schließlich in offene Pogromemündet (vgl. p.145).

613 Basken im Kampf gegen die Westgoten unter Sisebutol

621 Suintila  Westgotenkönig  (bis  631),  gelingt  zum einender   endgültige   Sieg   über   die   Byzantiner   (623­625),   zum   anderen(625)   ein   entscheidender   Sieg   über   die   Basken,   die   bis   nachZaragoza vorgedrungen waren.

Um 625 Entstehung der Historia (larga) de Isidoro de Sevilla (IsidorusHispalensis): Historia Gothorum, Vandalorum et Sueborum.

631 Eine von Noblen der Septimania ausgehende Rebellionrichtet   sich   gegen   Suintilas   Versuch,   seinen   Sohn   zum   König   zumachen, d.h. erbliche Königsherrschaft  zu etablieren. Unterstützungdurch fränkische Truppen. Suintila ergibt sich bei Zaragoza kampflos.Das Haupt der Rebellion, Sisenando, wird neuer König (bis 636).

633 4. Konzil von Toledo regelt u.a. die NachfolgeprinzipienReinhard Meyer-Hermann Page 28 4/3/2006©meyer-hermann

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der Monarchie.

636 Chintila (Quintila) wird, wahrscheinlich gem. den neuenRegelungen König (bis 639).

639 Tulga Westgotenkönig (bis 642).

642 Chindasvinto   (Quindasvinto)   Westgotenkönig   (bis653)3, entwickelt u.a. intensive gesetzgeberische Aktivitäten, u. a. wirddas   Gesetzeswerk  Liber   Iudiciorum  vorbereitet,   welches   von   demnachfolgenden König Recesvinto 654 verkündet wird. 

653 Recesvinto König der Westgoten (bis 672) erläßt auf dem 8. Konzilvon Toledo  eine Amnestie   für  alle  von  seinem Vater  Chindasvintoverfolgten   Personen   und   regelt   die   Königswahl.   Wahlberechtigt:militärische   Magnaten   und   Kirchenoberste,   nicht   mehr   dieVersammlung der Freien des westgotischen Volkes. Erläßt (um 654)eine   für   Westgoten   und   Hispanoromanen   gleichermaßen   geltendeLex Visigothorum (auch Liber Iudicum genannt), wodurch die Rechts­und   Reichseinheit   gefördert   werden   soll.   Dieses   ursprünglichlateinisch verfaßte Gesetzeswerk spielt als Fuero Juzgo bzw. Libro delos Jueces  bis ins Mittelalter eine Rolle auf der Iberia4. Bau der guterhaltenen westgotischen Basilika in San Juan de Baños (Palencia)(um 666).

672 König   Wamba   (bis   680);   muß   in   673   zunächst   einen   baskischenAufstand   niederschlagen,   dann   gegen   eine   Rebellion   in   derSeptimania   kämpfen,   die   erfolgreich   niedergeschlagen   wird;   dieseinternen   Auseinandersetzungen   Indikator   für   die   zunehmendeDesintegration des Westgotenreiches Wamba   ist   wahrscheinlich   der   erste   König   in   der   europäischenGeschichte gewesen, der seine Herrschergewalt aus kirchlicher Hand(Salbung) empfangen hat, d.h. durch bischöfliche Weihe (vgl. LaderoQuesada, Historia Universal, Edad Media, Barcelona 1990, p. 119).

673  Pest vor allem in der Narbonense.

680 Ervigio   Westgotenkönig   (bis   687)   kommt   aufgrund   einerVerschwörung   gegen   Wamba   auf   den   Thron.   Während   derRegierungszeit Ervigios erstmals gescheiterter Landungsversuch vonOmeyaden in der Levante. Die Festung Ceuta in westgotischer Hand;Erreichtung eines Militärdistriktes in Iulia Transducta (Algeciras). 

Seit 680  (García de Cortázar 1988, 36) Die Juden werden im

3 Orazi 1999, 44, zufolge ist Chindavinto König bis 649 und ab “649ca.” Recesvinto.4 Fernando III de León y Castilla gibt 1241 die erste Übersetzung des Fuero Juzgo ins romancecastellano in Auftrag.Reinhard Meyer-Hermann Page 29 4/3/2006©meyer-hermann

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Westgotenreich zunehmend als fünfte Kolonne der Muslime auf deranderen Seite des estrecho wahrgenommen.

687 Egica Westgotenkönig (bis 703).

Seit 693 Erneut Pest auf der Iberia.

694 Das  17.  Konzil   zu  Toledo  erläßt  drastische  Gesetzegegen   die   Juden:   u.a.   werden   alle   nicht   konvertierten   Judenenteignet, etc. dies geschieht unter dem Vorwand, dass die Juden imVerein   mit   ihren   Brüdern   in   Nordafrika   einen   Aufstand   gegen   diechristlichen Westgoten planen.

698 Muslime   erobern   das   unter   byzantinischer   Herrschaft   stehendeKathago.

703 Witiza Westgotenkönig (bis 710)

705 Der Omeyaden­Führer Musa ibn Nusayr ist mit seinenmuslimischen   Truppen   bis   zur   afrikanischen   Seite   des  estrechovorgedrungen.

708/709 Hungersnot mit erheblichen demographischen Auswirkungen

710 Rodrigo, dux der Baetica, wird von dem größeren Teilsdes Adels zum Westgotenkönig (bis 711) gewählt

710 Widerstand gegen Rodrigo in der Septimania und Tarraconense, woAgila II (bis 714) zum Gegenkönig gewählt wird.

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4. Muslimische Herrschaft  ­ reconquista ­  Die Konstitution derchristlichen Königreiche. 

711 Arabische   Invasion   der   Iberia   durch   Tariq,   Repräsentant   desGouverneurs von Nordafrika, Musà, bei Gibraltar oder Algeciras oderTarifa,   auch   Cartagena   wird   als   Landungsplatz   genannt;   dieseNachricht erreicht Rodrigo, als er im Nordosten gegen die Anhängervon Agila II und in Pamplona gegen die Basken kämpft. Rodrigo sollim Kampf gegen die Araber in der Schlacht am Guadalete den Todgefunden haben. Sowohl der Todeszeitpunkt Rodrigos als auch derOrt   dieser   „Batalla   de   Wadilakka“   sind   allerdings   umstritten   (vgl.Mestre Campi/Sabaté 1998, 10). Bezüglich der Juden schreibt Martín1998:   „   no   están   interesados   en   defender   el   reino   frente   a   losmusulmanes   (...)   jamás   olvidarán   las   humillaciones   sufridas   yayudarán  a   los  musulmanes  cuando   éstos   intenten   sustituir   a   losvisigodos“   (64).   Auch   García   Moreno   (1993)   konzediert,   dass   dieJuden in den „beréberes escasamente islamizados, una especie delibertadores   frente   al   yugo   cristiano   y   visigodo“   (p.   170)   gesehenhaben dürften und von den juderías in Sevilla, Toledo, Granada, etc,eine gewisse Unterstützung der Invasoren ausgegangen sein dürfte..

712 Musà,   Gouverneur   von   Ifriqiyya   (bis   715),  landet   im   Sommer   mit18.000   Soldaten   in   Algeciras,   erobert   nach   mehrmonatigerBelagerung   Sevilla.   Musà   heiratet   die   Witwe   des   Rodrigo   undversucht Unabhängigkeit vom Kalifen zu erreichen.

713 Musà  erobert nach 16 Monaten Belagerung Mérida. Eroberung undZerstörung von Egitania durch die Mauren.   In Gallien gibt es untereinem westgotischen „König“  Ardo (713­720) Widerstand gegen diemuslimischen Truppen.

716 Die   Bezeichnung   „Andalus“5  taucht   erstmals   in   zweisprachigenMünzen   (dinares)   auf,   die  al­Hurr,  Gouverneur   seit   715   (bis   718),prägen läßt.

717 Nach der Eroberung des größten Teils der iberischen Halbinsel (mitAusnahme von Asturias und des País Vasco) überqueren die Araberdie   Pyrenäen.   Pelagius   (Pelayo),   Edler   am   Hofe   des   letztenWestgotenkönigs   Rodrigo,   in   arabische   Gefangenschaft   geraten,entflieht aus dem Gefängnis (in Córdoba) in den Norden der Iberia(Asturias).

5 Der Terminus “Al-Andalus” hat aus arabischer Perspektive, wie García Sanjuán 2003 gezeigt hat,zwei Bedeutungen, eine politisch-administrative, die sich auf das von Muslimen beherrschteTerritorium bezieht, eine geographische, wonach Al-Andalus ene dreieckige Halbinsel ist, welchedurch Atlantik, Mittelmeer und die Pyrenäen begrenzt wird. Reinhard Meyer-Hermann Page 31 4/3/2006©meyer-hermann

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718 Pelayo wird von den nach Asturias geflohenen Westgoten zu ihrem„Caudillo“   gewählt.   Anfang   des   Widerstandes   gegen   dieMaurenherrschaft. 

720 Die Araber erobern Narbonne.

722 Arabische   Truppen   unter   Alqama   geraten   in   „monte   Asevua“(Auseva),   die   sogen   Schlacht   von   Covadonga   (Asturias),   in  einenHinterhalt   westgotischer   Resttruppen   unter   dem   dux     Pelagius(Pelayo)   und   werden   vernichtend   geschlagen.   Gründung   desNachfolgekönigreichs Asturias, erster Herrschersitz Cangas de Onís,später Oviedo, ab dem 10. Jahrhdt. León. (Reilly (1996) legt den Siegüber die Muslime bei Covadonga in das Jahr 718/719).

725 Die Septimania kapituliert vor dem Emir Anbasa.

Um 730­798 Beato de Liébana, Autor der Comentarios al Apocalipsis.

732 Niederlage der Mauren gegen die Franken bei Tours/Poitiers. 

735 Die Araber erobern Arles und verwüsten große Teil derProvence,   bis   die   Aufstände   der   Berber   auf   der   Iberia   gegen   dieAraber diese dazu zwingen, sich auf die Konsolidierung der macht aufder Iberia zu kon zentrieren. 

737 Pelayo stirbt in Cangas de Onís, der ersten „Hauptstadt“ von Asturias.Dessen Sohn Fáfila erster König von Asturias (bis 739).

739 Nach dem Tod des Fáfila (Opfer eines Bären), Alfonso I, Sohn desHerzogs   von   Cantabria,   der   Pelayos   Tochter   Ermesinda   heiratet,König   von   Asturias   (bis   757);   Aufschwung   von   Asturias   alsselbständiges Königreich. Reilly 1996 weist darauf hin, daß der Titel“König”   in   Bezug   auf     Alfonso   I   von   diesem   selbst   noch   nichtverwendet wurde, sondern eine Bezeichnung der Historiker ist. Martín1998, 82, zufolge war das asturleonesische Reich unter Alfonso I alsVasall dem Emir Abd al­Rahmán tributpflichtig. Erst unter Alfonso II(791­843)   wird   Asturias­León   wirklich   unabhängig,   auch   dieasturische   Kirche   löst   sich   von   dem   in   Toledo   residierendenMetropoliten der „iglesia musulmana“ (83)

740 Berberaufstände   im  Magreb  und  auf  der   Iberia  gegen  die   Araber.Beginn   langwährender   Spannnungen   zwischen   Berbern,   árabesyemeníes und árabes quasíes.

740 Basken   und   Franken   gemeinsam   vertreiben   die   Araber   aus   ihrerStellung (Garnison) in Pamplona.

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748­754 Hungersnöte auf der Iberia 

um 750 Gründung des Klosters San Martín de Turieno, später (ab 12. Jahrhdt.Santo Toribio de Liébana) in der Nähe von Potes (Asturias).

751 Pippin der Jüngere (auch der „Kurze“ genannt),  König der Franken(bis 768)

753 Bürgerkriege   unter   den   Mauren   in   Andalusien   und   Hungersnöteausnutzend dringen die Heere Alfonso I nach Galicia vor, im Südenbis Mérida.

754 Das Königreich Asturias umfaßt nunmehr große Teil von Galicia, dieProvinz Santander, Vardulias (später Castilla) und Teile der Bureba.

756 Der  Omajjade Abd al­Rahmán I proklamiert  sich zumEmir von al­Andalus.

757 Fruela   I   König   von   Asturias   (bis   768,   ermordet).   Fruela   besiedeltwieder Gebiete des Miño, Bierzo und große Teile von León, u.a. unterBeteiligung von Mozarabern aus dem arabisch besetzten Süden.

759 Die   Karolinger   erobern   Narbonne   und   die   Septimania   von   denArabern zurück.

768­774 Aurelio, König von Asturias

774­783 Silo,   verheiratet   mit   Adosinda,   Tochter   von   Fruela   I,   König   vonAsturias.

778 Karl  der  Große  dringt  über  die  Pyrenäen  bis  nach  Pamplona  undHuesca und Zaragoza vor. Zaragoza verweigert ihm den Einmarsch.Auf   dem   Rückweg   Vernichtung   seiner   Nachhut   (unterRoldán=Roland, cf.  Chanson de Roland/Rolandslied), wahrscheinlichdurch Basken, bei Roncesvalles. Reilly 1996 zufolge unternimmt Karlder  Große diesen Vorstoß u.a.  aufgrund  eines“Hilfeersuchens”  vonarabischen   Rebellen   gegen   Abd   al­Rahman   (756­788),   die   Karlauffordern, Zaragoza und Barcelona einzunehmen.

781 Abd al­Rahmán unterwirft das rebellische Zaragoza

785 Die Franken erobern Girona.  Abd al­Rahmán beginnt  den Bau derMezquita von Córdoba.

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788­791 Bermudo I, König von Asturias. Seit Fruela I bis zum Tode BermudosI   eine   Phase   relativen   Friedens   bzw.   eines   Bewahrung   einesgewissen status quo.

791.842 Alfonso II König von Asturias (bis 842)

792 Alfonso II verlagert  die Residenz von Pravia (Residenz des KönigsSilo)   nach   Oviedo.   Eine   Re­Westgotisierung   tritt   ein,   das  LiberIudiciorum wird (erneut) Rechtsnorm. Die Araber bestimmen, dass dieAdministration   der   eroberten   Territorien   auf   der   Basis   des  FueroJuzgo (vgl. 654) erfolgen sollte.

793­795 Mehrere arabische Feldzüge bis tief nach Asturias hinein, bei denenunter   anderem   auch   Oviedo   geplündert   wird   und   Alfonso   IIgezwungen  ist,  zu  fliehen,  bringen das Königreich  Asturias an denRand der Vernichtung.

794 Intensive   kämpferische   Konflikte   zwischen   muladíesund mozárabes in Tarragona. Alfonso II fügt den nach der PlünderungOviedos  sich  zurückziehenden  maurischen  Truppen bei  Los  Lodos(Nähe   Grado)   eine   Niederlage   zu.   Erstmals   dringen   Truppen   desAlfonso II bis nach Lisboa vor. Alfonso II entwickelt während seinerRegierungszeit diplomatische Beziehungen zum christlichen Europa,insbesondere   Karl   dem   Großen   und   dessen   Sohn,   Ludwig   demFrommen, König von Aquitanien. Iradiel et al. 1989 charakterisierendie   Beziehung   zwischen   Alfonso   II   und   Carlomagno   als   „dedependencia del monarca astur“, u.a. weil Alfonso II Karl dem Großeneinen Teil der Kriegsbeute aus Lissabon übergeben muß und sich alspropium suum, als Vasall bezeichnet (vgl. p. 32). 

795 Mauren besetzen Astorga.

796 Abd­al­Karin   erobert   Calahorra   und   verwüstet   „la   tierra   de   loscastillos“ (al­Qila), das künftige Castilla.

798 Unter  Alfonso  II  erste  Befestigungen   in  Zamora.  Derconde   Velasco   konsolidiert   für   das   Königreich   PamplonaUnabhängigkeit und setzt den muslimischen Gouverneur ab.

799 Alfonso II, dem es gelungen ist, die Einheit des Reiches Asturias zuerhalten, unternimmt Wiedereroberungsfeldzüge teilweise bis Lisboa.Die Franken erobern Teils des heutigen Catalunya. 

800 Karl der Große wird durch Papst Leo III zum „Imperator“ gekrönt.

801 Karolingische Trupen erobern  Barcelona   .  Karl  der  Große errichteteine   karolingische   Mark   in   Catalunya,   eine   Art   Provinz   des

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karolingischen   Reiches,   mit   einem   nicht   unerheblichen   Anteilwestgotischer Bevölkerung. Hier ist der Beginn einer vom asturischenReich getrennten eigenen katalanischen Identität zu erkennen. Dieserlimes  hispanicus  umfaßt  unter  der  Herrschaft   des  conde  Bera  dieTerritorien Barcelona, Sobrarbe, Ribagorza, Pallars und Jaca.

802 Grundsteinlegung   der   Kathedrale   von   Oviedo.   Oviedo   wirdBischofssitz (Enciclopedia, 134). 

806 Die Franken besetzen Pamplona;  erfolgloser  Versuch der Franken,Tarragona, Tortosa und Huesca zu erobern. 

Um 810 Nachrichten  über  die  Entdeckung  des Grabes  des  ApostelsJakobus   (Santiago   el   Mayor)   beginnen   in  Galicia   und   Asturias   zukursieren.  Während  seiner  Regierungszeit   (bis  842)  gibt  Alfonso   IIden Auftrag, über diesem Grab eine Kirche zu bauen. (Enciclopedia,134). 

812 Alfonso II beginnt die Katedrale in Oviedo zu errichten (Enciclopedia,136; vgl. 802). Karl der Große scheitert zum zweiten Mal bei seinemVersuch, Tortosa (Ebro) zu erobern. Gründung des Bistums Oviedo.

813 Eine Rebellion gegen die Franken in Pamplona wird niedergeworfen.Aber   Karl   der   Große   zieht   die   Konsequenz,   zwei   neue,   unterbaskischer   Herrschaft   stehende   Marken   zu   schaffen:   Navarra   (mitPamplona als Zentrum) und den Alto Aragón.

813 „Entdeckung“   der   Grabstätte   des   Heiligen   Jakob(Medina López 1999, 36) 

816 Maurische Angriffe gegen Álava und Castilla; Alfonsomuß   nach   Pancorvo   fliehen.   Aufstand   in   Pamplona   gegen   dieFranken, wobei der Rebell Iñigo Arista Hilfe durch Banu­Qasi erhält,der bis 806 Herrscher von Pamplona gewesen war. Banu­Qasi gehörtzu einer Familie von muladíes, zum Islam konvertierter Westgoten.

822­828 heftige   Auseinandersetzungen   zwischen   yemeníes   undgaysíes in Almería und Murcia.

824 Nach   einer   weiteren   Rebellion   gegen   die   Franken,erlangen   die   “baskischen”   Marken   tatsächliche   Unabhängigkeit,Hautpstadt Pamplona, beherrscht durch die baskische Familie JimenoAritza. Auch der Alto Aragón nichct mehr unter fränkischer Herrschaft.Gründung des Klosters zu Leyre, an der Grenze zwischen Navarraund   Aragón.   Das   eigentliche,   in   Stämmen   organisierte   zentraleBaskenland,   bleibt   abgesondert,   völlig   „baskisch“,   auch   völlig„heidnisch“ (vgl. Reilly 1996). Die Marca Hispánica beschränkt sich de

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facto auf die Territorien zwischen Llobregat, Cardoner und der sierradel Cadí.

822­852 Herrschaft  des  Abd al­Rahmann  II   in  al­Andalus;  eine  Periode derrelativen Stabilität und des Friedens.

822­842 Alfonso  II;  sein  Königreich  umfaßt  Asturias,  Cantábria,  Galicia  undeinen   Teil   der   baskischen   Territorien.   Die   Existenz   diesesKönigreiches   wird   erstmals   in   Chroniken   aus   der   Zeit   Alfonso   III(Beginn des 10. Jahrhunderts) erwähnt.Während der Regierungszeit Alfonso II werden die ersten christlichenKirchen   in  nach­westgotischer  Zeit   gebaut.  Erster   Bischofssitz   dessich entwickelnden Reiches in Lugo, sodann, mit der Verlegung derResidenz von Cangas de Onís nach Oviedo,  auch Oviedo Bistum.Alfonso II stelle den “orden visigótico en la iglesia y en palacio” wiederher. Im Unterschied zum Westgotenreich ist die asturische Monarchieerblich. Der Anteil der gotischen Bevölkerung ist allerdings insgesamtdoch ziemlich gering. Aber von den Goten wurde als juristische Basisder Liber Iudiciorum, im religiösen Bereich los misales, los himnariosaus der mozarabischen Liturgie übernommen. 

830 Teodomiro, Bischof   von Iria Flavia entdeckt eine teilweise zerstörteGrabstätte, die die vermuteten Gebeine des Heiligen Jakob enthält. 

838  Wiederum   verheerende   Feldzüge   der   Araber   in   asturischesTerritorium,   wobei   sie   Teile   von   Galicia,   sowie   von   Álava   und„Castilla“ verwüsten.

840 Der   Frankenkönig,   Ludwig   der   Fromme   stirbt.Zwischen seinen Söhnen entbrennt Krieg.

842­850 Ramiro I, König von Asturias.Abd al­Rahmann II  versucht,  die  inneren Auseinandersetzungen imFrankenreich  zu   nutzen,  und  dringt  nach  Narbonne   vor,  wo  seineTruppen in einen Hinterhalt des conde Sunifredo de Cerdaña geraten.Sunifredo wird Herrscher über die condados de Barcelona, Gerona,Besalú, Urgell und Cerdaña und weiteren Territorien der Septimania.

842 Abd al­Rahmán besetzt vorübergehend Pamplona.

844 Mit baskischer  Untersützung gelingt  es dem Rebell   (gegen Abd al­Rahman)   Muza   ibn   Muza   sich   als   Gouverneur   von   Tudela   zuetablieren;   in  den  Chroniken  des  Alfonso   III  wird  von  dem “drittenKönig von Spanien“. Wikinger plündern Gijón und Lisboa, dringen aufdem Guadalquivir bis nach Sevilla vor.

846 Zerstörung der Stadt León durch die Araber.Reinhard Meyer-Hermann Page 36 4/3/2006©meyer-hermann

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848 Heftige Kämpfe zwischen Ramiro  I und den Araber um die RegionÁlava.

850 Aufstand   der   mozárabes   in   Andalucía,   in   dessen   Folge   zahlloseChristen als „Märtyrer“ hingerichtet werden.

850­866 Ordoño I, rey de Asturias y León, während des Regierungszeiterstmals Vordringen bis León, Astorga und Tuy, im Osten Expansionbis Alava, die Rioja und den Norden von Burgos.

852 Restauration des Bistums Astorga

853 Gründung des Bistums León (vgl. 866)

852­886 König Muhammad I, in dessen Regierungszeit zunehmendeRebellionen gegen die Zentrale in Córdoba fallen; deutliche Zunahmelokaler Interessen, es kündigt sich Phase der Teilkönigreiche in al­Andalus, der taifas, an . Langsame Machteinbuße Califats. 

854 Ordoño I (König von Asturias 850­866) versucht den mozarabischenRebellen in und um Toledo zu helfen. Niederlage des conde Gatóngegen die Mauren bei Guadecelete (Toledo).

855 Erneuter Feldzug der Araber gegen die (kastilische) Region Álava.

859 Vorübergehende Eroberung von Coria durch Ordoño I.In der Schlacht von Albelda siegen Asturer und Basken über die BanuQasi von Zaragoza.

860 Ordoño I entsendet den conde Rodrigo de Álava,    indie   östlichen   Grenzgebiete   mit   dem   baskischen   Territorium,   scilAmaya, um repoblación zu organisieren. 

862 Ordoño I erobert Salamanca.

863 Mauren plündern erneut territorio alavés.

865 Großangelegter   Angriff   der   Mauren   gegen   das   erst   vor   kurzemwiederbesiedelte Amaya (Cantabria), denen es aber nicht gelingt, dieFestung einzunehmen. Plünderung der Bureba durch die Mauren

866­910 König  Alfonso   III   („der  Große“)  nutzt  die   inneren  Zwistigkeiten  derMuslime,  um erhebliche Territorien  wiederzuerobern,  verschiebt  dieGrenze   bis   nach   Coimbra,   Zamora   und   Toro   am   Duero   werdenwiederbesiedelt.   In   zunehmendem   Umfange   mozarabische

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Emigration   nach   Norden.   Architektonischer   Einfluß   der   Mozaraberbeim Neubau der Kirchen in den wiedereroberten Territorien.

865­898 Vifredo   el   Velloso   erster   Graf   einer   unabhängigen   GrafschaftBarcelona.

866 Definitive Wiedereroberung und Besiedlung von León, nach einem in856 ersten, gescheiterten Versuch (Tuten 2003, 96).

868 Rückeroberung   und     Wiederbesiedlung   von   Oporto   (MestreCampi/Sabaté 1998, 22)

869 Alfonso   III   (König   von   León   und   Asturias   866­911)   schlägt   einenmuslimischen Angriff auf Castilla zurück.

869 Wiedereroberung von Oporto (Tuten 2003, 270)

878 Wiedereroberung von Coimbra (Tuten 2003, 270)

879­896 Bau einer ersten Basilika in Santiago de Compostela

881 Alfonso   III  unternimmt  einen  Feldzug  weiter  über  den  Tajo  hinausnach Süden, schlägt ein maurisches Heer in der Sierra Morena.

882 Erstmals wird ein eigenständiger Conde de Castilla, Diego Rodríguez,als Initiator für die Wiederbesiedlung von Ubierna, erwähnt.

884 Gründung von Burgos durch Diego Rodríguez (Sohn des Rodrigo deÁlava). Wiederbesiedlung von Castrogeriz durch Nuño Núñez

885­899 Für   diese   Periode   gibt   es   keine   Dokumente   über   den   /dieconde(s) de Castilla. (cf. Quilis Merín 1999, 62)

893 Ungefähres Geburtsdatum des Fernán González

893 Alfonso III baut mit der Hilfe von nach Norden geflohenen mozárabestoledanos Zamora wieder auf.

899 In den Dokumenten taucht der Titel conde de Castillazusammen mit  den  condes  de  Amaya,  de  Burgos  und  de  Cerezowieder auf.

901 ca. Gründung des Bistums Zamora

903 Die Muslime erobern die balearischen Inseln

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904 Gründung des Monasterio de Sahagún. Vgl. die auchfür die Sprachgeschichte  bedeutenden Dokumente in der ColecciónDiplomática del Monasterio de Sahagún.

905­926 Sancho García (Garcés) I de Navarra.

909 Alfonso   III   dringt   bis   in   die   unter   maurischer   Herrschaft   stehendeStadt Toledo vor, ohne sie zu erobern, macht sie aber tributpflichtig.Gibt sich den Titel Imperator.

910 Verschwörung der Söhne Ordoño, Fruela und Garcíagegen   ihren  Vater  Alfonso   III,  der  abgesetzt  und  eingesperrt  wird,danach Reichsteilung.

910 García I, rey de León (bis 914).

910 Ordoño II, rey de Galicia 

910 Fruela I, rey de Asturias (bis 924)

912 Roa, Osma, Aza, Clunia und San Esteban de Gormazwerden besiedelt.

912­961 Abd   al­Rahman   III   setzt   den   bürgerkriegsähnlichenAuseinandersetzungen   in   al­Andalus   ein   Ende,   unterwirft   die„muladíes rebeldes“

913 Ordoño II de León greift Évora an.

914­924 Nach dem Tod von García I wird Ordoño II auch rey   de León undverlagert die Residenz von Oviedo nach León.

924­925 Fruela II, König von Asturias­León 

912­961 Abd   al­Rahman   III   gelingt   es   zu   großen   Teilen,   die   Zentralmachtwiederherzustellen.   Ernennt   sich   zum  Kalifen.   Dringt   in   Feldzügenweit nach Navarra und Alava vor.

912 Gründung der Klöster San Miguel de la Escalada, sowie  San  Pedrode   Arlanza ,   letzeres   durch  Fernán   Gonzál ez .   Fernán   Gonzálezbestätigt die fueros von Brañosera.

920 Abd al­Rahmann   III  beginnt  eine  Reihe  von  Agriffengegen   die   christlichen   Königreiche   León   und   Navarra,   in   derenVerlauf er Osma, San Esteban de Gormaz und Clunia erobert.

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924 Nach Wiedereroberung (in 923) ist die Existenz der Klöster von SanMillán de la Cogolla und Albelda belegt.

925­931 Alfonso IV de Asturias y  León

929 Abd al­Rahmán proklamiert sich Kalif von al­Andalus.

930 (ca.) Fernán Gonzaléz, conde de Castilla (bis 970)

931­951 Ramiro II, König von Asturias y León 

933 Abd al­Rahman zerstört den castillo de Burgos

934 Abd   al­Rahman   zerstört   das   Kloster   von   Cardeña   und   tötet   dieMönche.

937 Fernán   González   überantwortet   dem   Monasterio   de   Arlanza   dieHerrschaft   über   Cárdaba   en   Sacramenia,   zwischen   Roa   undSepúlveda gelegen. Abd al­Rahman greift den tuchibí von zaragozaan,  der  Ramiro   II   tributpflichtig   ist  und erlangt  die  Kapitulation  vonCalatyud und Zaragoza.

938 Der   conde   Fernán   González   de   Castilla   ernennt   Silo   zum   erstenBischof   von   Osma   (wahrscheinlich   el   monje   de   San   Pedro   deArlanza). Erstes Dokument (nach Veríssimo Serrão 1979, 71) in 936),in   welchem   der   Begriff   „territorio   portucalense“   auf   eine   politischeKonstitution hinweist. Ein Ort „Cale“ existiert bereits in römischer imBereich der Mündung des Douro, nahe dem heutigen Gaia.

939 Bedeutender leonesischer Sieg, mit Unterstützung durch Pamplona,über   die   Muslime   bei   Simancas.   Geburtsjahr   des   Abi   AmirMuhammad Ibn Abi Amir Al­Ma’Afiri (Almanzor)6.

940 Wiederbesiedlung   von   Salamanca   und   des   valle   de   Tormes,   sowie   vonSepúlveda.

943 Rebellion des Fernán González gegen den König von León, Ramiro II. Beidieser   Rebellion   wird   Fernán   González   durch   Diego   Muñoz,   conde   deSaldaña unterstützt

944 Wegen   seiner   Auflehnung   gegen   den   König   wird   Fernán   Gonzálezeingekerkert.

6 Almanzor ist die kastilische Version des Namens al-Mansur bi-llah “el victorioso por Allah” (vgl.Castellanos Gómez 2002, 33) Reinhard Meyer-Hermann Page 40 4/3/2006©meyer-hermann

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945 Er erhält seine Freiheit wieder auf der Basis eines Treueschwurs gegenüberdem   König,   sowie   dem   Versprechen,   seine   Tochter   Urraca   mit   demErstgeborenen des Königs Ramiro II,  Ordoño, zu verheiraten.

946 Fernán González wird wieder in sein Amt als conde de Castilla eingesetzt.Wiederbesiedlung von Sepúlveda durch Fernán González.

950 Castilla umfaßt die condados de Burgos, Castilla, Lantarón, Cerezound Álava. Castilla hat weitgehende Unabhängigkeit von León erreicht. DerAufstieg Castillas, wird, abgesehen von seiner exponierten Lage im Kampfgegen   die   Muslime,   vielfach   damit   begründet,   dass   es   in   Castilla,   imUnterschied zu der in León aus westgotischer Zeit übernommenen feudalenHierarchisierung der Gesellschaft, eine vertikale Transparenz aufgrund desVerdienstes im Kampf gegen die Araber gab. “será noble aquel que por suriqueza   esté   capacitado   para   combatir   a   caballo”   (Martín   1998,   102).Zwischen den christlichen Reichen und dem Kalifen besteht  zeitweise  einVerhältnis   der   de­facto­Abhängigkeit­Duldung,   die   sich   u.a.   durchTributzahlung an den Kalifen dokumentiert.

950­955 Ordoño III , rey de Asturias y León

955 Fernán González besiegt die Mauren bei San Esteban de Gormaz;Ordoño III dringt mit seinen Truppen bis in das noch maurisch besetzteLisboa vor und kehrt mit großer Beute und zahlreichen Gefangenen zurück. 

956 Beginn  von  Friedensverhandlungen  zwischen  dem maurischen  KönigreichCórdoba und dem Königreich León. 

956­958 Sancho I  König von Asturias und León.

957 Sancho I ratifiziert den von seinem Vorgänger ausgehandelten Frieden nicht.Fernán González zettelt eine neue Verschwörung gegen den König von Leónan.

958 Sancho I flieht nach Navarra.

958­960 Ordoño IV,  König von Asturias und León.

959 Mit   Hilfe   cordobesischer   Truppen   besiegt   Sancho   I   den   Ordoño   IV   beiZamora.   Fernán   González   wird   von   baskischen   Truppen   aus   Pamplonaangegriffen. Ordoño IV flieht nach Asturias.

960­966 Sancho  I  zum zweiten Mal König von Asturias und León.  Niederlage undGefangenschaft durch die Basken des Fernán González bei Cirueña.

961 Die   Mauren   verlangen   von   García   Sánchez,   König   von   Navarra,   dieAuslieferung des Fernán González, die dieser ablehnt.

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961­976 Califa al­Hakam II von Córdoba.

963 Wiedereroberung   von   San   Esteban   de   Gormaz   durch   die   Mauren   undWiederaufbau des castillo als Haupt­Festung im Kampf gegen Castilla.

966­984 Ramiro III, König von Asturias und León

970 Tod des Fernán González, 

970­995 Sein   Sohn,   García   Fernández,   wird   conde   de   Castilla,   stirbt   995   alsGefangener von al­Mansur. .

974 Erlaß der Fueros de Castrojeriz (Burgos) durch García Fernández, indenen u.a. bestimmt ist, dass jeder Mann, der in der Lage war, zu Pferd inden Krieg zu ziehen, den Status des  infanzón erhält. Es entsteht in Castillaund León die neue Klasse der caballeros villanos („de la villa“).

975 Allianz von León, Navarra, sowie der condados de Castilla, Monzónund   Saldaña   zur   Wiedereroberung   von   Gormaz.   28.5.   Einkesselung   vonGormaz   durch   die   Allianz,   die   aber   durch   GALIB   vertrieben   wird,   derdaraufhin große Teile von Castilla plündert.

976­1009 Calif   Hisham   II   (bei   Thronbesteigung   lediglich   11   Jahre   alt);   der   wirklichHerrscher war al­Mansur (Almanzor), der praktisch die Macht bis zu seinemTode im Jahre 1002 innehatte. Unter seiner, des al­Mansur Herrschaft, einePeriode  der  militärischen  Siege  gegen  die  Christen.  Bei  der  Bekämpfungseines größten Rivalen, des berühmten Generals Gálib, kann al­Mansur inder Schlacht von

981 Medinaceli – auch als Schlacht von Torrevicente bezeichnet ­auf die Hilfe vonGarcía Fernández de Castilla und des Königs Sancho García II von Navarrazählen. Gálib fällt in dieser Schlacht.

981 Wiederoberung von Sepúlveda durch Almanzor 

984­999 Vermudo II König von Asturias und León; muß Tribut an al­Mansur zahlen.

985 Al­Mansur   greift   den   Conde   Borrell   II   (940­992)   von   Barcelona   an   undzerstört Barcelona.

987 Al­Mansur   erobert   Coimbra.   Coimbra,   das   frühere   Aeminium,   führtseit  dem Ende des 9.  Jahrhunderts  den Namen Colimbria.  Colimbria wirddurch Muslime und Mozaraber  wiederbesiedelt  und  ist  zu Beginn des 11.Jahrhunderts eine blühende Stadt unter maurischer Herrschaft.

988 Al­Mansur greift León an und plündert die Stadt.Reinhard Meyer-Hermann Page 42 4/3/2006©meyer-hermann

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995­1017 Sancho García, conde de Castilla.

997 Al­Mansur   besetzt   Santiago   de   Compostela   und   nimmt   die   Glocken   derKathedrale mit, um damit die Mezquita von Córdoba zu schmücken.

999­1027 Alfonso V, König von Asturias und León.

1000 Verwüstung der Stadt Burgos durch Al­Mansurs Truppen

1000­1035 Sancho III (el Mayor), rey de Navarra.

1002 al­Mansurs Tod. Begräbnis in Medinaceli (Soria).  Danach ist der Höhepunktder muslimischen Macht auf der Iberia überschritten.

1012 Badajoz entsteht als selbständiges reino de taifa

1015 Sobrarbe  kommt  zum Königreich  Navarra.  Galicia  wird  durch  Normannenangegriffen,  welche  bis  nach  « Portucale »   vordringen.  Da  der  König  vonLeón y Castilla den Schutz dieser Region nicht gewährleisten kann, entstehtmit   der   Notwendigkeit   zur   Selbstverteidigung   auch   ein   zunehmendesBewußtsein von Eigenständigkeit.

1016 Valencia (mit Tortosa) selbständiges reino de taifa.

1017 Zaragoza selbständiges reino de taifa.

1017­1029 García Sánchez, conde de Castilla.

1018 Ribagorza kommt zum Königreich Navarra.

1023 Sevilla selbständiges reino de taifa.

1027­1037 Vermudo III, König von Asturias und León.

1029 Nach dem Tode von García Sánchez wird dessen ältere Schwester, Munia,die mit Sancho III de Navarra verheiratet ist, condesa de Castilla, bzw. erhebtSancho Anspruch auf Castilla und macht seinen Sohn Fernando zum condede Castilla, der wiederum Sancha, die Schwester des leonesischen KönigsVermudo III heiratet.

1031 Ende des Kalifats von Córdoba, das völlig in reinos de taifa zerfallen ist.

1036 Toledo selbständiges reino de taifa.

1035 Aragón wird zusammen mit den Grafschaften Sobrarbe und Ribagorza zumKöngigreich erhoben; Ramiro I, rey de Aragón (bis 1063)

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1035­1054 García Sánchez IV?, rey de Navarra. 

1037 Durch  die   Heirat  mit   Sancha,  der   Schwester  des  Königs  Vermudo   III   deAsturias  y León,  wird nach dessen Tod Fernando I, Sohn von Sancho III deNavarra, rey de Castilla y León.

1038 Fernando I wird zum „imperador de León“ gesalbt.

1040­1060 Vielfältige interne Kriege zwischen den verschiedenen reinos de taifas.

1040(ca.) Geburt  des  Cid   „de una   familia  de   infanzones,  categoria  más  baja  de   lanobleza“ (Smith 1990, 32) in Vivar, einige Kilometer nördlich von Burgos. DieChroniken (vgl. auch Poema de Fernán González) versuchen die Genealogiedes Cid auf  Laín   Calvo , einen der legendären „jueces de Castilla“ aus derZeit des Anfangs des 10. Jahrhunderts, zurückzuführen.„El hidalgo era el perteneciente a la nobleza de sangre y el vocablo se usabaen especial para distinguir a los caballeros nobles, milites filii de algo, de loscaballeros  villanos  o  pardos,  aquellos que,  por mantener un caballo y  lasarmas  para   luchar  con  él,   recibían  algunos  privilegios  de  la  nobleza,  sinpertenecer a ella(...). El término  hidalgo  aparece documentado por primeravez en León en 1177; en Castilla se extiende a finales del siglo XII para de­signar  a  un  noble  con   las  exenciones  y  privilegios  de   los   infanzones.  Elnuevo término es en el Cantar  totalmente sinónimo del antiguo, infanzón, alque llegaría a desplazar por completo en el sentido de ‘noble de linaje’, ytambién para designar a la nobleza de segundo orden, frente a la titulada”(Montaner 1993, 417).

Seit 1050 Verschiedene reinos de taifa werden in zunehmendem Maße gegenüber denchristlichen  Königreichen   tributpflichtig   (vgl.  die  Geschichte  des   “Cid”,  derzwecks Eintreibung des Tributs in das reino de taifa de Sevilla kommt)

1054­1076 Sancho   García,   rey   de   Navarra,   ist   dem   König   von   Castilla­Leóntributpflichtig. Nach dessen Tod (1076) kann sich Alfonso VI de Castilla­Leóneinen großen Teil des Königreichs Navarra einverleiben.

1055 Fernando I greift den reino de taifa de Badajoz an und erobert die späterenportugiesischen Städte Lamego (in 1057) undViseu (in 1058). 

1060 Fernando I greift den reino de taifa von Zaragoza und erobert Gormaz undBerlanga.

1062 Fernando I plündert die Gegend um Henares und macht den reino de Toledotributpflichtig (vgl. parias).

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1063 (wahrscheinlich) Der Cid tritt erstmals in der Schlacht von Graus militärisch inErscheinung, bei der Sancho, späterer König von Castilla, mit Unterstützungmaurischer Truppen, aragonesische Truppen besiegt.

1063­1094 Sancho Ramírez   I,   rey  de Aragón.  Während seiner  Regierungszeit   immerwieder weitgehend gescheiterte Versuche, die Südgrenze des Reiches überZaragoza hinaus auszudehnen. 

1064 Nach   sechsmonatiger   Belagerung   reconquista   von   Coimbra   durchFernando   I   (den   Großen).   Es   zeichnen   sich   die   Grenzen   einesHerrschaftsraumes ab, der vom Minho bis zum Mondego reicht und 30 Jahrespäter zur offiziellen Konstitution des condado portucalense führen wird.

1065 Tod des Fernando I, danach Teilung in drei Reiche, Galicia, León, Castilla.

1065­1072 Sancho II, rey de Castilla 

1065­1109 Alfonso VI, rey de León (ab 1072 de León y Castilla). 

1065­1071 García I,   rey de Galicia.  Nach dem Tod des García annektiert  Alfonso VIGalicia einschließlich „el territorio portucalense“.

1065 Die Angriffe des Imperators von León reichen über Zaragozakurzfristig bis nach Valencia,das nicht erobert wird. Teilung des ReichesLeón­Castilla in die Königreiche León,  Castilla und Galicia.Rodrigo  Díaz  (vgl. Cantar de Mio Cid) wird durch Sancho II de Castilla zumGeneral ernannt.

1067 Sancho II de Castilla greift Sancho IV de Navarra und SanchoRamírez de Aragón im Kampf um die Bureba, Montes de Oca und Pancorboan; dies Teil von mehrere Jahrzehnte dauernden Kämpfen von Castilla umseine Ostgrenze (Expansion).

1068 Kämpfe zwischen  León und Castilla  bei  Llantada;  Sieg des Generals  desSancho II de Castilla, Rodrigo Díaz.

1070 AL­MA’MUN, König von Toledo greift erfolglos Córdoba an. 

1071 García de Galicia wird durch seinen Bruder, Sancho II, rey de Castilla,gefangen genommen. Restauration des Bistums Braga

1072 Sancho   II   zeitweise   (in   1072)   König   von   Castilla   y   León;   im   Kampf   umZamora   (gegen  die  Schwester  Urraca  von  Sancho   II)   spielt  der  Cid  einebedeutende   militärische   Rolle;   Sancho   II   wird   vor   Zamora   ermordet;   die„Sancho­Fraktion“,  damit  auch der Cid, verlieren an Einfluß/Bedeutung amHof, denn Alfonso VI, König von León, nunmehr König von Castilla­León (bis1109), erhält den Titel Imperator totius Hispaniae.

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1072­1109 Alfonso VI, rey de Castilla y León, ab 1073 auch de Galicia (und “Portucale”).

1074 Durch Alfonso VI unterstützte (politische) Heirat des Cid mit  Jimena   Díaz ,einer Cousine des Königs Alfonso VI,  um die (nach den Bürgerkriegen  in1072   ramponierten)   Verbindungen   zwischen  León  und  Castilla   wieder   zuverbessern.

1075 Al­Ma’mun gelingt mit Hilfe Alfonso VI die Eroberung von Córdoba; AlfonsoVI   macht   Granada   tributpflichtig.   König   Alfonso   VI   bestätigt   „fideli   meoRoderici Dicaci“ den Besitz aller seiner Ländereien in Vivar.

1076 Der  Fuero   de   Sepúlveda  entsteht;   in   Barcelona   die  Usatges   deBarcelona. In der Person von Sancho Ramírez Vereinigung von Navarra undAragón. Sancho Ramírez wird zum König von Pamplona proklamiert.

1079 Der Cid wird von Alfonso VI zur Eintreibung der jährlichen Tributzahlungenzum   maurischen   König   von   Sevilla,   Motámid,   gesandt.   Der   Cid   wird   mitseinen christlichen und maurischen Truppen von maurischen Truppen ausGranada und christlichen Truppen unter dem conde García Ordoñez, Gegnerdes Cid am Hofe des Alfonso VI, angegriffen. Der Cid siegt und behält denconde   drei   Tage   in   Gefangenschaft.   García   Ordoñez   beschwert   sich   beiAlfonso VI über den Cid, dem er unterstellt,  einen Teil des Tributs für sichbehalten zu haben.

1080 Concilio   de   Burgos:   Ende   der   mozarabischen,   Einführung   der   römischenLithurgie,  wodurch auf  der   Iberia  die bis dahin noch gültigen  lithurgischenCodices aus westgotischer Zeit obsolet werden. Beginn der Installierung vonCluniazensern auf der Iberia.

1081 Der Cid dringt in das zu diesem Zeitpunkt im Frieden mit Alfonso VI lebendemaurische Königreich Toledo ein, verursacht große Verwüstungen und kehrtmit großer Beute heim. Zur Strafe, aber auch weil Neider am Hofe weiterhingegen den Cid   intrigieren,  schickt  Alfonso  VI  den Cid   in  die  Verbannung(destierro) (bis 1087).

1082 Der Cid Protektor des (maurischen) Königs von Zaragoza (bis 1089).

1083 Niederlage   Alfonso   VI   in   Rueda   gegen   tropas   zaragozanas.   ImZusammenhang   mit   einem   (gescheiterten)   Attentat   gegen   Alfonso   VI   beiRueda bietet de Cid Alfonso VI Hilfe an, doch dieser nimmt die Gelegenheitzur Versöhnung nicht wahr.

1083 Tod des Königs Muqtadir von Zaragoza; dessen  taifa wird unter die Söhneaufgeteilt,  Zaragoza im Westen (al­Mutamin),  Lérida und Tortosa im Osten(al­Mundir).  El  Cid kämpft zeitweise auf seiten von al­Mutamin und fügt  in1083 und 1084 Sancho Ramírez I de Aragón Niederlagen zu.

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1085 Alfonso   VI   erobert   Toledo.   Bei   seinen   Feldzügen   wird   Alfonso   VIdurch Ritter/Sodaten aus Burgund unterstützt, wo in Cluny der Cluniazenser­Orden seines Gründungssitz hat, der auch als Motor der Idee des HeiligenKriges angesehen werden kann. Die romanische Kathedrale von Burgos ist fertiggestellt.

1086 Die   Almoraviden­Invasion   beginnt;   Alfonso   VI   wird   von   denAlmoraviden bei Zallaqa (Sagrajas)  besiegt.  Rückeroberung Huesca durchAragón. Herzog Raimundo de Borgoña erstmals auf der Iberia.

1087 Alfonso VI   hebt das Verbannungsdekret gegen den Cid auf; „Versöhnung“der beiden.

1088 Der Cid beginnt den Feldzug zur Wiedereroberung von Valencia, bzw. derLevante.

1089 Der Cid unterwirft Valencia, Alpuente und Albarracín. Alfonso VI spricht demCid  alle  Ländereien  zu,  die  er   in  der  Levante  erobern  sollte.  MißglückterHilfeleistungsversuch des Cid für Alfonso VI bei Aledo; Intrigen gegen denCid, erneute Verbannung.

1090 Der Cid macht den König von Valencia, Alcádir, tributpflichtig, ohne die Stadtselbst zu erobern. Siegreiche Schlacht gegen eine Koalition von Truppen ausZaragoza, Barcelona und Albarrracín.

1090 Die in León versammelte spanische Bischofskonferenz beschließt, diewestgotische durch die französische bzw.karolingische Schrift zu ersetzen.

1090 Alfonso VI setzt seine Tochter Urraca und ihren Mann Raimundo vonBurgund als Grafen von Galicia ein.

1091 Durch Alfonso VI­Truppen nicht aufgehaltener Vormarsch der Almoraviden,die Córdoba, Carmona, Sevilla, Almería und Murcia.

1092 Der Cid geht eine Koalition mit Al­Mustain (König von Zaragoza) und SanchoRamírez,   König   von   Aragón   und   Navarra,   ein.   Im   Oktober   erobern   dieAlmoraviden Valencia. Trotz entsprechender Angebote kehrt der Cid nicht anden Hof Alfonso VI zurück.

1093 Beginn   der   Belagerung   von   Valencia   durch   den   Cid.   Interne   Kämpfeverschiedener  Fraktionen   in  Valencia,  Hungersnot.  Raimundo  de  Borgoñaschließt mit D. Henrique, seinem Cousin, einen Vertrag, worin letzterer sichverpflichtet,  nach dem Tode Alfonso VI Raimundo als König (de Castilla yLeón) anzuerkennen, während Henrique das Königreich Toledo oder Galiciaerhalten soll.

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1094 Kapitulation von Valencia (Mai); Einmarsch der christlichen Truppen(Juli). Der Cid besiegt almoravidische Truppen bei Cuarte. Die Almoravidenerobern das Königreich Badajoz und dringen bis nach Lissabon vor(Niederlage des Raimund von Burgund).

1094 al­Mutamin von Zaragoza fält bei der Belagerung von Huesca.

1094­1104 Pedro I, rey de Aragón

1095 Der  Cid  „Herr“  über  Valencia.  Santarém erhält  seinen  foro,  gilt  alsSchlüssel der Verteidigung der Territorien nördlich des Tejo (Tajo).

Um 1095 Alfonso VI   teilt  Galicia:  Gebiete nördlich  des Minho gehen an Urraca undRaimundo; wiedereroberte Gebiete südlich des Minho bis zum Tejo   gehenals neue Grafschaft Portucale an die zweite Tochter des Alfonso VI, Teresa,verheiratet   mit   Heinrich   von   Burgund   (Henrique   de   Borgonha).   DieseGrenzbildung,  die  weitgehend  noch heute  erhalten   ist,   ist  der  Beginn  derpolitischen Existenz des condado portucalense; sie bildet auch den Anfangder Teilung einer Sprachgemeinschaft: nördliche Gebiete „gallego“, südlicheGebiete „português“.

1096 Pedro   I   von   Aragón   erobert   Huesca,   wobei   die   Araber   von   kastilischenTruppen und Pedro I durch französische Truppen unterstützt wurden. Huescawird zur Hautpstadt des Königreichs Aragón. Der Cid macht die Mezquita vonValencia zu einer christlichen Kirche (1098 Kathedrale, Bischofssitz).

1098 Der Cid besiegt die Almoraviden bei Murviedro (Eroberung).

1099 Tod des Cid in Valencia (10. Juli). Seine Frau Jimena verteidigt mit Hilfe desGrafen von Barcelona, Ramón Berenguer III, Valencia.

1100 Vergebliche Belagerung von Toledo durch die Almoraviden.

1101 Feldzug   des   Alomoraviden   Yúsuf   gegen   Valencia,   das   durch   Jimenaverteidigt wird, die Alfonso VI um Hilfe ersucht.Alfonso I de Aragón definiert sich bzw. macht sich zum Kreuzritter

 1102 Die Truppen Alfonso VI heben die almoravidische Belagerung von Valencia

auf, verlassen aber Valencia, nachdem sie die Stadt in Brand gesetzt haben.Einnahme   von   Valencia   durch   die   Almoraviden.   Beerdigung   des   Cid   imKloster  San  Pedro  de  Cardeña   (bei  Burgos).  Raimundo  de Borgoña  undseine   Frau   Frau   Urraca   schenken   dem   Bischof   von   Valencia,   Jerónimo,Kirchen und Klerus von Zamora und Salamanca, sowie die dazugehörigenEinnahmen.   Mit   der   Ankunft   von   Jerónimo   in   Salamanca   beginnt   derWiederaufbau des völlig zerstörten und praktisch unbewohnbaren Salamancaund  die  Wiederherstellung  des  Bistums  (vgl.  Documentos  de  Salamanca,

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1977,   83f.).   Diese   Schenkungsurkunde   wird   durch   „Adefonsus   imperatorHispaniarum“ bestätigt.

1104­1134 Alfonso I (el Batallador), rey de Aragón y Navarra

1104 Die Almoraviden erobern el reino de taifa de Albarracín

1106­1143 ‘Ali Ben Yussuf, emir almorávide.

1107 “Andefonsus,   gratia   Dei   Ispanorum   imperator”   und   seine   Frau“Hisabel”  bestätigen die Schenkungen (Zamora und Salamanca von 1102,s.d.) (vgl. Documentos de Salamanca 1977, 85­87). Tod des Raimundo deBorgonha. 

1108 Almoravidische Truppen erobern Uclès, Huete, Ocaña und Cuenca.Alfonso  I  el  Batallador  wird  auf  der  Kurie  von Toledo dazu “ausersehen”,Urraca   zu heiraten (die Ehe führt nicht zu den erhofften Ergebnissen desFriedens zwischen Castilla y León und Aragón/Navarra)

1109 Die Almoraviden erobern Talavera, plündern Madrid und Guadalajara; Angriffauf Toledo. Tod Alfonso VI de Castilla y León. 

1109­1126 Urraca, Tochter des Alfonso VI, reina de Castilla y León. Heiratet in 1109 denaragonesischen König  Alfonso  I,  von dem sie  sich  in  1110 wieder   trennt.Henrique de Portugal sucht die Allianz mit Aragón.

1110 Die Almoraviden erobern Zaragoza.

1110 Nach der Trennung von Alfonso I de Aragón läßt Urraca ihrenunmündigen Sohn in Santiago zum König krönen, für den sie bis zu seinerMündigkeit die Regentschaft übernimmt, dabei unterstützt vor allem vongalicischen Magnaten. Im September Schlacht zwischen galicischen undaragonesischen Truppen zwischen Astorga und Leon (bei Villadangos), diemit einer katastrophalen Niederlage für die galicischen Unterstützer vonUrraca endet. 

1111 Friedensschluß   (Versöhnung)   zwischen   Urraca   de   Castilla   y   León   undAlfonso I de Aragón y Navarra.Die  Almoraviden  dehnen   ihren  Machtbereich  weiter  aus  und  erobern  dasKönigreich (taifa) Badajoz, einschließlich Santarém.Diego   Gelmírez,   Bischof,   später   (seit   1120   bis   1139/40)   Erzbischof   vonSantiago de Compostela, krönt Alfonso Raimúndez zum König von Galicia.Entstehung des Foro de Coimbra. Tod des conde Henrique de „Portugal“ (s.1112).

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1112 Erneute Kämpfe zwischen Urraca und Alfonso I; Alfonso I erleidet bei Leóneine   Niederlage.   Tod   des   Henrique   de   Portugal   (vgl.   Nova   Historia   dePortugal III, 20)

1114 Trennung von Urraca und Alfonso I in Soria; Alfonso I erhält einige kastilischeLändereien.  Erste  Rückeroberung der balearischen durch die  italianischenStädte Pisa, Genua und den katalonischen conde Ramón Berenguer III (oder1115). 

1115 Im Kampf um Barcelona bleibt Ramón Berenguer III,  conde de Barcelona,gegen   die   Almoraviden   siegreich.   Die   Almoraviden   haben   praktisch   allereinos de taifa  besiegt  bzw. unterworfen.  Rückeroberung der balearischenInseln durch die Almoraviden.

1116 Urraca gelingt  es,  Frieden mit  Galicia  herzustellen;  der  geflohene  BischofGelmírez kehrt  nach Santiago zurück.

1117 Die Almoraviden belagern ohne Erfolg Coimbra.

1118 Mithilfe französischer Truppen unter Gastón de Béarn gelingt AlfonsoI die Rückeroberung von Zaragoza. Anfang des 12. Jahrhunderts ausgehendvon   einem   im   11.   Jahrhundert   nahe   dem   Heiligen   Grab   entstandenenHospital Entstehung de la Orden de San Juan de Jerusalén in Jerusalem, derschon   bald   erste   Niederlassungen   auf   der   Iberia   hat.   In   1118   überläßtAlfonso el Batallador den Hospitalarios la villa de Aliaga (Aragón).

1119 Alfonso erobert Tudela, Tarazona, Borja und andere Orte am Ebro. RamónBerenguer III greift Tortosa an. 

1120 Alfonso I de Aragón erobert Calatayud und Daroca.Entstehung   des  Fuero   de   Soria.  Als   Beleg   dafür,   dass   auch   Muslimeromance gesprochen haben: zwischen 1117 und 1121 erläßt Rušd al­Jadd,Richter   in Córdoba,  eine  fatwà  in  romance mozárabe.  Teresa de Portugalverwendet in Dokumenten in zunehmendem Maße die Bezeichnung „rainha“(Königin).

1121 Urraca und Gelmírez gehen gemeinsam gegen Teresa, Gräfin von Portugalvor. Noch im selben Jahr neuer Zwist zwischen Urraca und Gelmírez, denUrraca einsperren läßt.

1122 Unter dem Druck des Klerus und der Bevölkerung von Santiago muß UrracaGelmírez wieder freilassen.Sangüesa übernimmt den Fuero de Estella 

1123 Alfonso   I   belagert   Lérida,   gerät   dadurch   aber   in   Konflikt   mit   RamónBerenguer III, der ebenfalls Anspruch auf Lérida erhebt. Alfonso I zieht sichzurück.

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Der foro de Oporto entsteht 

1124 Das Bistum Salamanca,  bisher  dem Erzbistum Mérida  zugeordnet,wird  nunmehr  dem  Erzbischof   von  Santiago  zugeordnet   (Documentos  deSalamanca 1977, 87f.) 

1125 Mozaraber   aus   dem   Bereich   des   arabischen   Königreichs   Granada   rufenAlfonso   I   um   Hilfe   an,   der   bis   nach   Murcia   vordringt.   Hospitalarios   undTempler Herrscher über Novillas (Aragón)

1126 Alfonso I de Aragón y Navarra greift Córdoba und Granada an, mußaber bei Lucena eine Niederlage einstecken. Im Reino de Granadaverbliebene Mozaraber werden durch die Almoraviden gezwungen, nachAfrika überzusiedeln. Auch danach bleiben noch Mozaraber in Granada (vgl.1162). Urracastirbt.

1126­1157 Alfonso VII (Sohn der Urraca), rey („imperador“) de Castilla y León; beginntseine Regierungszeit mit internen Auseinandersetzungen gegen Teile desAdels.

1127 Alfonso   VII   unterwirft   Teresa,   Gräfin   von   Portugal,   die   sich   Königin   vonPortugal  nennt.  Alfonso VII  erobert  Burgos;  Friedensschluß  in Támara mitAlfonso I de Aragón y Navarra (der nicht lange hält, s. 1129).

1128 Afonso   Henriques   rebelliert   gegen   Gräfin   Teresa   de   Portugal,   dienach  dem  Tode   ihres  Mannes,  Heinrich  von  Burgund,   zunächst  mit   demgalizischen   Adligen   Bermudo   Teres   de   Trava,   dann   mit   dessen   BruderFernão   (Fernando)   Peres   de   Trava   liiert   war7.   In   São   Mamede,   naheGuimarães   werden  am  24   Juni   1128   die   Anhänger  Teresas   geschlagen.Ende des galicischen Einflusses. Afonso Henriques wird Graf von Portugal.,der sich ab ca. 1140  König von Portugal (bis 1185) nennt, allerdings langeum die formale Anerkennung kämpfen muß (vgl. 1179); um sein Reich, daszu dieser Zeit bis südlich von Coimbra reichte, vor allem gegen Castilla zuschützen, begibt er sich unter päpstlichen Schutz, was zur Konsequenz hatte,daß sich der Papst über seine Bischöfe ständig in die Thronfolgeproblemeeinmischt   Erste   Niederlassung   des   1119   in   Jerusalem   gegründetenTemplerordens (Gründer Hugo de Payens, Champagne, Frankreich) auf derIberia.   Teresa   de   Portugal   schenkt   den   Templern   die   Festung   Soure(Coimbra) mit den dazugehörigen Besitzungen. 

1129 Kämpfe zwischen Alfonso VII und Alfonso I bei Almazán.

1130 Alfonso VII setzt sich gegen die Rebellion der Adelsfamilie Lara durch. DerOrdem dos Hospitalários hat seine erste Niederlassung in Portugal.

7 Ob es sich Ehen de iure gehandelt hat, ist umstritten, jedenfalls bedeuteten diese Liaisondgalicischen Einfluß in der Politik.Reinhard Meyer-Hermann Page 51 4/3/2006©meyer-hermann

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1131 Erste Templerniederlassung in Catalunya: Festung Grañena nahe Cervera.

1132­1135 Immer wieder  Kämpfe zwischen Afonso Henriques und Galicia  bzw. Leónunter Alfonso VII. In 1133 erobert A. Henriques den nördlichen Teil von Limaund errichtet das Castelo de Celmes, das aber bald wieder von Alfonso VIIzerstört wird.

1134 Alfonso  I  de  Aragón   fällt   in  der  Schlacht  be Fraga.   In  seinem Testamentbestimmt Alfonso I de Aragón, daß sein Erbe dem Templerorden und denHospitalarios zufallen soll,  wohl  in der Hoffnung, dass diese beiden Ordensich bei der reconquista engagieren würden. Navarra wird unter dem neuenKönig García Ramírez unabhängig. Alfonso VII besetzt Zaragoza, Tarazona,Calatayud und Daroca.

1134­1150 García Ramírez, el restaurador, rey de Navarra

1134­1137 Ramiro II, el monje, rey de Aragón.

1135 García     Ramírez   von   Navarra   wird   Vasall   Alfonso   VII   und   erhält   dafürZaragoza.   Afonso   Henriques   gründet   den   castelo   de   Leiria   alsVerteidigungspunkt gegen die Muslime.

1136 Alfonso VII übergibt Zaragoza an Ramiro II, Konflik mit García Ramírez.

1137 Afonso Henriques Rebellion gegen Alfonso VII scheitert. Afonso Henriquesanerkennt   im  Frieden   von   Tui   (Tuy)  die   Oberhoheit   des   Alfonso   VII   undsichert dem Imperator Alfonso VII Treue und Unterstützung gegen die Feindezu,   was   zugleich   die   Unabhängigkeitsbestrebungen   Portugals   bremst,   ingewisser Hinsicht als condado portucalense aber auch garantiert.

1137 Vereinigung   von   Aragón   und   dem   condado   de   Catalunya   durchHeiratsvertrag zwischen Petronila, Tochter des Ramiro II mit dem conde deBarcelona Ramón Berenguer IV, der bis 1162 rey de Aragón ist.

1138 Während Navarra Castilla und Aragón angreift, unternimmt Alfonso VII eineGegenattacke gegen Pamplona.

1139 Auf   den   „campos   de   Ourique“   (Baixo   Alentejo)   entscheidende   siegreicheSchlacht des Afonso Henriques gegen die Mauren. In der Enciclopedia (p.202)   wird   1139   als   Jahr   angegeben,   von   dem   an   Afonso   Henriques   alsAfonso I Henriques sich als König Portugals bezeichnet.  Veríssimo Serrão1979, 85f., ist das entsprechende Dokument apokryph, d.h. unstrittig belegtist   die   Bezeichnung   „rex   Alphonsus,   Portugalensium   princeps“   erst   inDokumenten ab 1140. Tatsächlich ist dies als persönlicher Titel anzusehenund nicht mit konkreter politischer Unabhängigkeit gleichzusetzen (regiert bis1185). Papst Innozenz III dekretiert, dass die Templer nicht der kirchlichen

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Jurisdiktion   sondern   direkt   dem   Papst   unterstehen,   ihre   eigenen   Klerikerausbilden und keinen Zehnten zahlen.

1140 Ungefähre Entstehungszeit des  Poema de Mío Cid  (nach Menéndez Pidal).Neuere Forschungen gehen eher von einer Entstehungszeit zu Beginn des13.   Jahrhunderts   aus.   Afonso   Henriques   versucht   vergeblich   Lisboa   zuerobern.

1141 Schlacht bei Valdevez (Viana de Castelo) zwischen Alfonso VII und Afonso IHenriques   de   Portugal   (unentschieden);   Friedensschluß   auf   drei   Jahrezwischen   den   Kontrahenten.   Portugals   Versuche,   sein   Territorium   nachNorden auszudehnen, sind gescheitert.

1142 Alfonso VII erobert Coria.

1143 Aufgrund   des   Vertrages   von   Ricobayo   (Aliste)   wird   Portugal   von   Leónunabhängiges   Königreich.   Afonso   I   Henrique   Vasall   des   Heiligen   Stuhls;Alfonso VII erkennt Afonso I Henriques (1114­1185) als König von Portugalan.   Pakt   zwischen   dem   conde   catalán   Ramón   Berenguer   IV   und   denTemplern,  denen  u.a.  ein  Fünftel  aller   in  Al­Andalus  eroberten  Territorienzubilligt. Afonso Henriques stellt sich unter den Schutz des Papstes InnozenzII.

1144 Zunehmender Niedergang der Einheit des almoravidischen Staatengebildes.Erneute Entstehung von reinos de taifa. Erstmals Zistercienser in Portugal (inTarouca).

1145 Papst Eugenio III konzediert den Templern das Privileg ihre eigenen „centrosde   culto“   zu   errichten.   Die   Unabhängigkeit   der   Templer   und   andererMiltärorden   ist  der  Schlüssel  zu   ihrer  erheblichen  Macht  aber  auch dafür,dass   später   mit   dem   Entstehen   der   absoluten   Macht   der   Könige   dieNotwendigkeit  entstand, diese Unabhängigkeit  zu reduzieren oder gänzlichzu beseitigen.

1146 Alfonso VII erobert Calatrava, dann Córdoba (kurzzeitig).Die  Almohaden   landen   in  Tarifa  und Algeciras  und erobern  Jerez,  Arcos,Ronda, Niebla, Mértola und SilvesIbn   Mardanish   (el   llamado   rey   Lobo)   macht   sich   zum   Anführer   desandalusischen   Widerstandes   gegen   die   Almohaden   und   herrscht   überunabhängige   Königreiche   in   Valencia   und   Murcia.   Unvollendetergenuesischer   Versuch,   die   Balearen   zu   erobern.   WahrscheinlichesGründungsjahr   des   ersten   Zisterzienserklosters   auf   aragonesischemTerritorium in Veruela (Zaragoza).

1147 Die Almohaden erobern Sevilla, stoßen aber in Cádiz, Murcia und Badajozauf   Widerstand.   Wiedereroberung   Calatrava   (1195­1212   wieder   untermaurischer Herrschaft, Tuten 2003, 149).

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Afonso  Henriques  erobert   (Unter  Beteiligung  der  Templer)  die  strategischwichtige   Stadt   Santarém.  Eine   Kreuzfahrerflotte,   zu   einem   großen   TeilEngländer   aus   dem   Hafen   Dartmouth,   belagert   Lissabon.   Rückeroberung(Befreiung)   Lissabons   nach   fünfmonatiger   Belagerung   im   Oktober.Vorübergehende   Eroberung   von   Almería   durch   catalanoaragoneses,navarros, genoveses y pisanos.

1148 Ramón   Berenguer   IV,   conde   de   Barcelona,   erobert   Tortosa.   Nach   derEroberung des Unterlaufes des Ebro entwickelt sich ein lebhaft zunehmenderVerkehr   auf   dem   und   entlang   des   Ebro.   Landwirtschaftliche   Produkteflußabwärts   zur   Ernährung   der   rasant   wachsenden   Bevölkerung   vonBarcelona,   flußaufwärts   Meeresprodukte,   Orangen,   Reis   aus   dem   PaísValenciano etc. Nachdem sich Ende 1147 auch die Festungen Sintra undPalmela den christlichen Herren ergeben haben,   ist   in  1148 das gesamteTerritorium rechts des Tejo wiedererobert. 

1149 Berenguer IV und Ermengol VI de Urgell erobern Lleida (Lérida) und Fraga.

1150 Alfonso VII scheitert bei einem neuen Versuch, Córdoba zu erobern.Los reinos de taifa Evora­Beja, Niebla­Tejada und Badajoz ergeben sich denAlmohaden.  A Sé de Lisboa wird gegründet.

1150­1194 Sancho VI (el Sabio) rey de Navarra.

1151 Im Vertrag von Tudején einigen sich Alfonso VII und Ramón Berenguer IVüber Einflußzonen bei der reconquista. Gründung der Kathedrale in Zamora.Afonso Henrique versucht vergeblich Alcácer do Sal einzunehmen.

1152 Die Zistercienser errichten das Kloster von Tarouca (São João de Tarouca). 

1153 Die   Almohaden   besetzen   Málaga.   Gründung   der   Zistercienser­Abtei   vonAlcobaça.

1155 Die   Almohaden   erobern   Granada.   Alfonso   VII   unternimmt   einenGegenfeldzug und erobert Andújar.

1156 Gründung des Militärordens San Julián de Pereiro (später Alcántara)

1157 Die Almohaden erobern gegen heftigen Widerstand durch Truppen AlfonsoVII Almería. Teilung von Castilla y León in rivalisierende Teilreiche (bis 1230).Schmachvolle Niederlage der Templer gegen die Almohaden beim Kampf umCalatrava. Wiederoberung Uclés. Erneuter vergeblicher Versuch des AfonsoHenriques, Alcácer do Sal zu erobern.

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1157­1158 Sancho III, rey de Castilla8

1157­1188 Fernando II, rey de León y Galicia.

1158.1214 Alfonso VIII, rey de Castilla.

1158 Fernando   II   de   León   y   Galicia   und   Sancho   III   de   Castilla   schließen   (inSahagún)  einen  Vertrag,   in  dem sie  sich  verpflichten,   keine  Verträge  mitPortugal   abzuschließen   und   Portugal   für   den   Fall   der   Eroberung   „permedium“ zwischen León und Castilla auzuteilen. Dieser Vertrag lag vor allemim   Interesse   von   Fernando   II   de   León,   dessen   Reich   im   Westen   durchPortugal, im Süden durch die Mauren und im Osten durch Castilla bedrohtwar.   Fernando   II   versuchte   auf   diese   Weise   einem   Bündnis   zwischenPortugal und Castilla entgegenzuwirken.

1158 Der  Militär­Orden  de Calatrava  wird  durch  Zistercienser  gegründet   (Tuten2003, 150). Alcácer do Sal wird erobert.

1159 Castilla wird von León und Navarra angegriffen. El “rey” Lobo nimmtden Almohaden Jaén ab. Évora und Beja werden wiedererobert.

1160 Sancho VI de Navarra erobert im Kampf gegen Castilla Logroño und Cerezo.In Castilla Kampf zwischen den Adelshäusern Lara und Castro.Die FamilieCastro flieht nach León und fordert Fernando II de León auf, gegen Castillavorzugehen. Beginn der Bauarbeiten der Templerburg von Tomar.

1161 Évora, Beja und Alcácer do Sal werden durch die Almohaden erobert.

1162 Fernando II de León dringt in Castilla ein. Übereinkommen zwischen Leónund   Aragón   im   Vertrag   von   Agreda.   In   Salamanca   Rebellion   der   Bürgergegen Fernando.II. Erneuter Versuch durch die Almohaden, die Mozaraber inGranada  völlig   zu   vernichten,  gelingt  nur   teilweise.   Wiedereroberung   vonBeja durch Afonso Henriques.

1162­1196 Alfonso II, rey de Aragón

1162 Wegen der Neugründung von Ciudad Rodrigo und Erhebung dieser Stadtzum Bischofssitz sieht sich Salamanca in seinen Expansionsmöglichkeiten imWesten   eingeschränkt   und   initiiert   einen   Aufstand   gegen   Fernando   II.Wiedereroberung von Beja durch Portugal.

1163 In der Schlacht del río de la Valmuza werden werden die salmantinischenMilizen   zwar   geschlagen,   aber   Fernando   II   erreicht   zunächst   nicht   diemilitärische   Kontrolle   über   Salamanca.   Portugiesische   Truppen   besetzenSalamanca, um einer Wiederbesiedlung durch Leoneser entgegenzuwirken,

8 Der Nova Historia de Portugal III, p. 31, stirbt Sancho III de Castilla in 1159.Reinhard Meyer-Hermann Page 55 4/3/2006©meyer-hermann

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sodaß   Salamanca   zeitweise   de   facto   unter   der   Herrschaft   von   AfonsoHenriques de Portugal steht.. 

1164 Krieg zwischen den Familien Lara und Castro um die Herrschaft in Castilla.Gründung des Militärordens de Calatrava, der sich ab 1166 auch in Portugalniederläßt.

1165 In   Pontevedra   schließen   Afonso   Henriques   und   Fernando   II   Frieden.Rückeroberung von Évora durch Geraldo Sem­Pavor,  den portugiesischen„Cid“.

1167 Alfonso II de Aragón wird als Herzog der Provence anerkannt.

1168 Fernando   II   de   León   übergibt   Coria   dem   Schutz   durch   denTemplerorden.   Kampf   mit   den   Almohaden   um   Badajoz   („Geraldo   Sem­Pavor“).   Der   Kampf   um   Badajoz   kristallisiert   einen   Interessenkonfliktzwischen Portugal und León.

1169 Afonso Henriques überläßt den Templern ein Drittel der im Alentejoeroberten   bzw.   zu   erobernden   Territorien;   erobert   unter   wesentlicher   Hilfdurch Geraldo Sem­Pavor Badajoz. 

1170 Gründung de la Orden de Santiago in Cáceres (Gründer und ersterMeister: Pedro Fernández), der sich zum bedeutendsten Militärorden auf derIberia   entwickelt.   Hauptsiedlungsgebiet   in   Portugal   südlich   des   Tejo.Wiederoberung  Teruel.  Die Almohaden belagern  Santarém. Die Herrscherdes   Béarn,   Bigorra,   Nîmes,   Béziers   und   Carcassonne   anerkennen   dieOberhoheit des Alfonso II de Aragón.

1172­78 Die Herzogtümer Roussillon und Pallars werden in das Königreich Aragónintegriert.

1174 Die   Almohaden   erobern   kurzfristig   Alcántara,   Coria;   und   Cáceres(Tuten 2003, 151)

1175 Fernando II  de León erhält  die  päpstliche Bulle  zur Gründung desBistums von Ciudad Rodrigo (zunächst als renovatio des gotischen BistumsCaliabria definiert)

1175 Möglicherweise   Entstehung   des   ältesten   bisher   bekannten   in„galego­português“   verfaßten   Dokumentes,   eines   Nicht­Angriffs­Vertrageszwischen  zwei  Brüdern,  den   fidalgos  Gomes  Pais  und  Ramiro  Pais.  Vgl.<www.instituto­camoes.pt/arquivos/lingua/maisantigo.htm>

1176 Gründung des Militärordens von Évora, später von Avis, in Portugal.

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1177 Reconquista   Cuenca   (Tuten   2003,   150).   Anerkennung   desMiltärordens von Pereiro, später Alcántara.

1179 Afonso Henriques wird durch Papst Alexander III formal als König vonPortugal   anerkannt;   die   Territorien,   die   Portugal   den   Mauren   abnimmt,werden   portugiesisches   Staatsgebiet.   Portugiesische   Truppen   versuchenCiudad   Rodrigo   zu   erobern   und   erleiden   bei   Arganal   eine   Niederlage.Zwischen Castilla und Aragón wird im Vertrag von Cazorla die Zugehörigkeitder wieder zu erobernden Territorien festgelegt.

1184 Großoffensive der Almohaden im Westen,  die erneut  bis  zum Tejovordringen. Es gelingt, den Angriff auf Santarém abzuwehren

1185­1211 Sancho I, rey de Portugal. Der Beiname O Povoador hängt wesentlich damitzusammen, dass Sancho I während seiner Regierungszeit einer Vielzahl vonOrten  forais  konzediert,   u.a.   Covilhã   (1186),   Viseu,   Bragança   (1187),Pontével (1194), Sesimbra (1202), Montemor­o­Novo (1203) und Alcobaça(1210). 

1186 Wiedereroberung von Plasencia (Tuten 2003, 271).

1187 Die Türken erobern Jerusalem.

1188­1230 Alfonso IX, rey de León und Galicia.

1188 Die ersten Cortes werden in León abgehalten.

1189 Sancho   I   de   Portugal   erobert   mit   der   Unterstützung   einer   von   See   heroperierenden   friesisch­dänischen   Kreuzfahrerflottedie   die   wichtigemuslimische Festung Silves, sowie Alvor und Albufeira.

1190 Massive Gegenoffensive der Almohaden, welche die Algarve (bis aufSilves)   wiedererobern   und   bis   über   den   Tejo   vordringen.   Den   Templerngelingt es, Tomar zu verteidigen.

1191 Alfonso II de Aragón, Alfonso IX de León und Sancho I de Portugal treffensich   in   Huesca   und   vereinigen   sich   im   Kampf   gegen   Castilla.Wiedereroberung von, Silves, Alcácer do Sal, Palmela und Almada durch dieMauren.

1194­1234 Sancho VII, rey de Navarra

1195 Alfonso IX de León paktiert   im Kampf gegen Castilla  mit  den Almohaden.Almohaden   erobern   erneut   Calatrava.   Niederlage   Alfonso   VIII   gegen   dieAlmohaden bei Alarcos. Wieder ist der Tajo (Tejo) Grenze zwischen Castilla,León, Portugal und den Mauren, allerdings bedeutet dieses Vordringen der

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Almohaden   keine   neue,   dauerhafte   Besiedlung   der   eroberten   Territoriendurch die Muslime.

1196 Die   Almohaden   erobern   Trujillo   und   Plasencia.   Antileonesische   Allianzzwischen Sancho I de Portugal, Alfonso VIII de Castilla, Alfonso II de Aragónund Pedro II de Navarra.

1196­1213 Pedro II, rey de Aragón

1197 Leonesische und und almohadische Trupen kämpfen vereint gegen Castilla,und zwar bei Madrid, Alcalá de Henares, Huete und Cuenca. Sancho I dePortugal   erobert   Tui   (Tuy)   und   Pontevedra.   Wiedereroberung   von   Silvesdurch christliche Truppen scheitert. Ab 1197 beherbergt das neu gegründete,militärisch besser zu sichernde Guarda die Sé des früheren Egitânia.

1199 Während  Alfonso   IX de León  die  portugiesische  Stadt  Bragança  angreift,umzingeln die Truppen Sancho I de Portugal die leonesische Stadt CiudadRodrigo.

1200 Durch Vermittlung des Papstes Friedensschluß zwischen Portugal und León.

1201 Pedro II de Aragón gründet den Militärorden San Jorge de Alfama.

1202 Hungersnot und Pest in Portugal.

1203 Trennung der Ehe von Alfonso IX de León von Berenguela de Castilla.

1204 Pedro II de Aragón wird in aller Form durch Papst Innozenz III zum Königgekrönt und erklärt sich als Gegenleistung zum Vasallen des Papstes.

1205 Pedro II geht gegen die Albigenser vor und erobert die Lescure. Durch dieHeirat mit  Marie de Montpellier  kommt Montpellier zu Aragón. Alfonso VIIIkreist die Stadt Bordeaux ein.

1206 Gründung des Dominikaner­Ordens für Frauen. Entstehung des Ms. Tratadode Cabreros  des ersten  im leonesischen und kastilischen Sprachraum aufromance verfaßten documento cancilleresco.

1207 Entsprechend dem  éxplicit  der  Kopie schreibt  Per Abbat  in diesemJahr el  El Cantar  de Mío Cid,  wobei nach wie vor unklar   ist,  ob „escribir“bedeutet: „transcribir, copiar, o supondría un proceso creador?“ (HernándezAlonso 2001, 94). Riaño Rodríguez 2001, 107 zufolge ist die (vorliegende)Kopie „hacia 1235“ entstanden.

1208 Kreuzzug gegen die Albigenser in Frankreich.

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1209 27. Juni: León und Castilla vereinbaren einen 50­jährigen Frieden. Gründungvon Castelo Rodrigo (Riba Coa) durch Alfonso IX.

1209 Papst Innozenz III ruft zum Kreuzzug gegen die Almohaden auf.

1211­1223 Afonso   II   rei   de   Portugal.   Desssen   Regierungszeit   ist   durchbürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen des Königs mit dem Adel unddem Klerus gekennzeichnet.

1211 Die Basilika von Santiago de Compostela wird geweiht.

1211 Papst   Innozenz   III   ruft   die   christlichen  Königreiche   auf   der  Halbinsel   zurEinigkeit im Kampf gegen die Almohaden auf. Salvaterra (Portugal), Festungdes   Ordens   de   Calatrava   wird   durch   die   Almohaden   erobert.   InvasionPortugals durch leonesische Truppen unter Alfonso IX. Die Curia regia , eineNachfolge­Institution der westgotischen Aula regia (Kronrat) tagt in Coimbra,auf der wichtige Gesetze für die weitere Entwicklung Portugals beschlossenwerden: Lockerung der Abhängigkeit der Landbevölkerung von ihrem senhor;Unabhängigkeit   der   kirchlichen   von   der   civilen   Jurisdiktion;   Verbot   derPrivatjustiz (Rache) vor allem unter den Adligen; Stärkung der Rechte desKönigshauses   insbesondere   hinsichtlich   des   patrimonio   real:   (Wieder)Belebung des realengo. Die Curia regia entstpricht den späteren cortes. DerBegriff  fazer corte existiert schon vor 1211 zur Bezeichnung der Audienzendes Königs. Dauerten diese Audienzen mehrere Tage, wird der Plural cortesverwendet.  Die auf den Cortes von 1211 beschlossenen Gesetze sind dieersten mit allgemeiner Gültigkeit für Portugal.

1212 Die Schlacht bei Navas de Tolosa endet mit einem entscheidenden Sieg dervereinten   christlichen   Heere   (Castilla,   Aragón   und   Navarra   und   Portugal,sowie   die   verschiedenen   Ritter­Orden)   gegen   die   Almohaden;Friedensvertrag   zwischen   Castilla,   León   und   Portugal.   DefinitiveWiedereroberung   von   Calatrava.   Erste   Ansätze   zu   einer   Universität   inPalencia.

1213 Alcántara   wird   definitiv   wiedererobert.   Bis   zu   diesem   Datum   war   dieSüdgrenze des Reino de León die Nordseite des Tajo. Der Ritter­Orden deCalatrava   erhält   in   Portugal   den   Ort   Avis,   mit   der   Auflage,   dort   eineBurg/Festung zu errichten; in der Folge heißt dieser Ritter­Orden in Portugal„de Avis“. Die Templer erhalten Cardosa, die dort errichtete Burg erhält denNamen Castelo Branco.

1213­1276 Jaime I (Jaume), rey de Aragón; im Jahre 1213 ist Jaime 5 Jahre alt, seineErziehung   erhält   er   in   der   Templer­Festung   Monzón.   Die   Regierung   istzunächst   in   den   Händen   eines   päpstlichen   Legaten.   Bis   zu   seinerVolljährigkeit ist der Thron durch Auseinandersetzungen mit Adligen im Ostendes Königreichs  geprägt.   Im Alter  von 12 Jahren  (1220)  wird Jaime  I  mitLeonor, Tochter Alfonso VIII de Castilla verheiratet.  

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1214­1217 Enrique I, rey de Castilla

1214 Formelle   Gründung   einer   Universität   in   Palencia   (Castilla).   Das   frühestebisher  bekannte   in   romance  galego­português  verfaßte  Dokument   ist   dasTestamento   de   Afonso   II  de   Portugal,   das   als   zeitgenössische   Abschrifterhalten ist. Aus 1214 stammt wohl auch die in romance galego­portuguêsgeschriebene  Noticia de Torto.

1215 Im vierten Lateran­Konzil (Letrán) wird die christliche Motivation des Kampfesgegen   die   Muslime   hervorgehoben.   Repoblación   von   Alcaraz   durchcastellanos.

1216 Die   ersten   portugiesischen   Franziskaner­Klöster   werden   Lisba,Coimbra und Guimarães gegründet.

1217­1252 Fernando III (Sohn von Alfonso IX),  rey de Castilla,  ab 1230 de Castilla yLeón und Galicia

1217 Afonso   II   de   Portugal   erobert,   unterstützt   durch   Templer,hospitalarios,   Ritter   des   Orden   Santiago,   sowie   von   See   aus   durchholländisch­flämische,   leonesische   und   navarresische   Kreuzritter,   die   aufdem Weg nach Jerusalem waren, Alcácer do Sal und die gesamt Bucht vonSetúbal endgültig.  Alcácer do Sal wird den Santiago­Rittern übergeben. InMontejunto wird in Portugal das erste Dominikanerkloster gegründet.

1218 Gründung der Universität von Salamanca durch Alfonso IX de León

1218 Letzte leonesische Attacke gegen Castilla. Treffen von Alfonso IX de Leónund  Fernando III de Castilla in Toro. Papst Honorius III bestätigt die durchseine Vorgänger Portugal konzedierten Privilegien.

1219 Portugal greift León an.Leonesische Truppen dringen nach Sevilla und Badajoz vor.

1220 Aragonesischer Adel rebelliert gegen Jaime I de Aragón (vgl. auch 1226)

1222 Das Kloster von Alcobaça wird geweiht.

1223­1248 Sancho   II,   rei   de  Portugal;  während  seiner  Regierungszeit   setzt   sich  derKonflikt,  den  schon  Afonso   II  de  Portugal  austrug,  mit   der  Kirche   fort;   indiesem Konflikt geht es auch um den riesigen Grundbesitz der Kirche, derwesentlicher   größer   als   der   des   Königs   (des   Staates)   ist.Sancho   II   wirdschließlich durch Papst   Innozenz  IV abgesetzt,  der Bruder  Afonso  III  zumKönig ernennt. Sancho II stirbt im Exil in Toledo.

1224 Wiedereroberung Andújar (Tuten 2003, 272)Reinhard Meyer-Hermann Page 60 4/3/2006©meyer-hermann

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1225 Jaime   I   de   Aragón,   vor   allem   auch   mangels   Unterstützung   durch   denaragonesischen Adel, scheitert bei dem Versuch, Peñíscola zu erobern. 

1226 Erneute   Rebellion   des   aragonesischen   Adels   gegen   Jaime   I.Wiedereroberung   von   Baeza   (Tuten   2003,   272).   Sancho   II   de   Portugalwiedererobert Elvas.

1227 Versöhnung zwischen Adel und Jaime I.Alfonso IX de León erobert Cáceres (Atlas de la Reconquista, 60)

1228 Reconquista   Badajoz   (Enciclopedia,   892;   vgl.   1230).   Konzession   durchSancho   II   des   foro   de   Sortelha,   „guarda   natural   das   terras   de   Ribacoa“(Veríssimo Serrão 1979, 128). 

1229 Aragonesische Truppen unter Jaime I landen auf Mallorca. WiedereroberungCáceres durch Alfonso IX de León.

1230 Ende der reconquista von Mallorca durch Jaime I de Aragón.  Auf Mallorcabricht die Pest aus. Wiedereroberung Badajoz (Tuten 2003, 272; vgl. 1227)

1230 Tod Alfonso   IX  de  León;  Wiedervereinigung  von  León  und  Castilla  unterFernando   III   (bis  1252).  Während  der  Regierungszeit   von  Fernando   III,   ­Kanzler   ist   der   Bischof   von   Burgos,   Juan   Díaz   –   wird   in   den   offiziellenDokumenten der  Administration  castellano eingeführt;  Latein   in  Briefen anausländische Empfänger weiter benutzt.

1230 ca. Hermann „el Alemán“ erstmals in Spanien, wahrscheinlich als einer dernicht­spanischen Lehrer an der Universidad de Palencia.  WiedereroberungMérida (Tuten 2003, 272)

1231 Menorca ist wiedererobert. Reconquista Cazorla (Tuten 2003, 216).Die  Dominikaner   werden  offizielle   Inquisitoren   am   Hofe   von   Aragón.   Derportugiesische Infant Pedro I überläßt Jaime I de Aragón den condado deUrgel,   den   der   Portugiese   durch   die   Heirat   mit   der   Herzogin   (de   Urgel)Aurembiaix erhalten hatte. Als Ausgleich erhält Pedro als Feudalbesitz dengesamten   reino   de   Mallorca   auf   Lebenszeit.   Sancho   II   de   Portugal   undFernando de Castilla y León treffen sich in Sabugal, Portugal erhält Chaveszurück, Sancho II und Fernando III sind um gute Beziehungen zwischen ihrenLändern bemüht.

1232 Sancho II de Portugal erobert Serpa und Moura. Beja (auch 1234 wirdgenannt) endgültig durch Portugal wiedererobert.

1233 Reconquista Castellón (Encicl., 892). Reconquista Úbeda (Tuten 2003, 216)

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1234 Reconquista Trujillo.  Sancho II erobert Aljustrel  (wird den Santiago­Rittern übergeben).

1234­1253 Teobaldo I (casa de Champagne), rey de Navarra

1235 „Hacia   1235“   Entstehung   der   Kopie   des   Cantar   de   Mío   Cid“,   (s.   1207).Reconquista Eivissa (Ibiza)

1235 Reconquista Serpa (Encicl., 892). Jaime I de Aragón erobert auf dem Wegnach Valencia u.a. Peñíscola.

1236 Christliche   Truppen   bemächtigen   sich   in   einem   Überraschungscoup   desStadtteils Ajarquía von Córdoba; Fernando III de Castilla y León belagert underobert die Stadt als ganze (29. Juni). 

1237 Zu   den   Vorbereitungen   der   Eroberung   von   Valencia   gehört,   dassJaime I de Aragón die Anerkennung dieses Feldzuges als „Kreuzzug“ durchden Papst zu erhalten. Die entsprechende Bulle ist vom 5. Februar 1237, hataber nicht  die erwünschte Unterstützungswirkung,  sodaß die Eroberung  inRichtung Valencia zunächst nicht die nötigen Erfolge hatte.

1238 Jaime I de Aragón belagert Valencia; nach langen Verhandlungen mit demmuslimischen König  Zayy n   übergibt dieser Valencia weitgehend kampflosan Jaime I  de Aragón (28. September).  Der größte Teil  der muslimischenBevölkerung   verbleibt   aufgrund   der   Vertragsgarantien   in   Valencia.Waffenstillstand, der bis 1243 eingehalten wird. 

1239 Sancho II de Portugal erobert Alvor, Ayamonte, Cacela, Mértola und Tavira(Algarve). Teobaldo I de Navarra beteiligt sich an einem Kreuzzug ins HeiligeLand. Der in Valencia abgesetzte muslimische König Zayyān wird König vonMurcia, wodurch, entsprechend den Verträgen von 1238 mit Jaime I, Murciazu Aragón kommt (Menénedez Pidal 1990, 141).

1240 (bis 1256) Hermann el Alemán in Toledo, wo er die Ethik, die Rhetorik unddie Poetik des Aristoteles aus dem Arabischen in das Lateinische übersetzt(u.a. mit Kommentaren von Averroes).

1241 Der Emir von Murcia unterwirft den taifa de Orihuela.Fernando III de Castilla y León erläßt für  Córdoba den  Fuero Juzgo,  eineÜbersetzung des Liber Iudiciorum aus westgotischer Zeit.

1242 Taifa   de   Murcia   wird   Vasall   (Tributpflicht)   von   Castilla.   Fortsetzung   derreconquista der Algarve durch die Eroberung von Tavira durch Sancho II dePortugal.

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1243 Jaime   I   de  Aragón   setzt   die   reconquista   fort.   Reconquista  Murcia(Encicl.,  892;  Tuten  2003,272;   vgl.   jedoch  1239),  Alcira   (Menéndez  Pidal1990, 143). 

1244 Vertrag von Almizra (27. März): JaIme I de Aragón und Fernando III.de   Castilla   legen   die   Südgrenze   des   Königreichs   Aragón   fest:   vomZusammenfluss des rio Cabriel mit dem río Jucar bis zum Cabo San Antonio,d.h. „entre los términos de Almizra y Bogorra“, Alicante kommt zu Castilla.Reconquista  Játiva   (Menéndez  Pidal  1990,  143;  Enciclopedia,  892:  1248)durch Jaime I de Aragón.

1245 Bürgerkrieg   zwischen   Sancho   II   de   Portugal   und   seinem   BruderAfonso   III,   der   schließlich   durch   Papst   Innozenz   IV   zur   Absetzung   vonSancho II führt. 

1246 Rückeroberung von Cartagena und Jaén. Durch den Vertrag von Jaén wird„el reino nazarí  de Granada“ Vasall  von Castilla (Atlas de la Reconquista,60). Sancho II de Portugal widersetzt sich in Coimbra mit seinen Anhängerndem päpstlichen Dekret. Afonso, Bruder des Sancho II de Portugal, aufgrundseiner  Heirat   (1239)  mit  Matilde  de Bolonha,  conde  de  Bolonha,   trifft  alsThronprätendent in Lisboa ein. 

1247 Erlaß der  Fuero de Aragón, die der Bischof Vidal de Canyelles de Huescakompiliert   hatte;   Rückeroberung   von   Faro,   die   letzten   Araber   sind   ausPortugal  vertrieben.  Sancho   II   flieht  aus Portugal  und  läßt  sich   in  Toledonieder, wo er 1248 stirbt..

1248 Wiedereroberung von Sevilla durch Fernando III,  der dabei u.a. aufdie   Unterstützung   einer   den   Guadalquivir   heraufkommenden   kantabrisch­baskischen Flotte, aber auch portugiesischer Jakobs­Ritter und des Ordensvon Avis zählen kann. Viele Moslems verlassen die Stadt. Wiedereroberungvon   Alicante.   Mit   der   Eroberung   von   Sevilla   ist   die   reconquista   insofernessentiell abgeschlossen, als die noch verbleibenden islamischen Reiche ihreWeiterexistenz   zunächst   dadurch   erkaufen,   dass   sie   sich   durchTributzahlungen dem rey de Castilla y León unterwerfen: die Banu Hud alsHerrscher über den reini de taifa de Murcia, Ibn Mafot (taifa de Niebla), sowiedie nasríes in Granada.

1248­1279 Afonso  III,   rei  de Portugal,  seit  1239 mit  Matilde de Borgonha verheiratet,heiratet   1253   Beatriz   de   Guzmán,   die   Tochter   Alfonso   X   de   Castilla.Kontinuierlich   im   Konflikt   mit   dem   Papst,   der   ihn   1257,   auch   wegen   derBigamie,   exkommuniziert.   Aus   dieser   Verbindung   mit   Beatriz   geht   Dinishervor, späterer König von Portugal;

1249 Fernando III erobert Jerez, Cádiz, Medina Sidonia, Sanlúcar, etc.Entstehung des  Poema de Fernán González  (ca.),  welches in einer Kopieaus dem 15.  Jahrhundert  überliefert   ist.  Jaime  I  de  Aragón  dekretiert  die

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Verreibung der Moslems aus dem reino de Valencia. Portugal unter Afonso IIIde Portugal rückerobert Faro, Albufeira und Loulé.

1250 Eine Escuela de Estudios Orientales der Dominikaner wird in Toledo errichtetGonçalo de Berceo stirbt;  bedeutendster  Dichter  seiner Zeit   in kastilischerSprache: Biographien des San Millán und des Heiligen Domingo de Silos,Los  Milagros  de  Nuestra  Señora,  etc.  Portugiesische  Truppen  erobern   inCastilla Aroche und Arouca. (Vorübergehender) Frieden zwischen Portugalund   Castilla   bezüglich   der   Territorien   in   der   Algarve.   Ab   Mitte   des   13.Jahrhunderts   wird   in   den   Dokumenten   (Verträgen,   Schenkungen,Testamenten, Dekreten des Königs, etc.) durchgängig  vernáculo  verwendet(Ausnahme kirchliche Dokumente).

1251 Alfonso X gibt  die  Übersetzung des arabischen Buches  Libro de Calila  eDimna in Auftrag. Afonso III de Portugal dringt in Andalucia ein und erobert u.a.   Aracena.   Bello   Rivas   (2001)   präsentiert   ein   neu   entdecktesaltportugiesisches   Dokument   des   Afonso   III   de   Portugal   aus   dem   Jahre12519.

1252­1284 Alfonso X, el Sabio, de Castilla y León. Ab 

1252 Erneut Krieg zwischen Castilla und Portugal.

1253­1270 Teobaldo II, rey de Navarra. 

1253 Frieden zwischen Portugal  und Castilla.  Afonso  III  de Portugal  sollBeatriz, Tochter des Alfonso X de Castilla y León, heiraten.

1254 Alfonso   X   geht   im   Vertrag   von   Toledo   eine   Allianz   mit   Heinrich   III   vonEngland   ein.   Die   portugiesischen   Cortes   tagen   in   Leiria.   DieWiederbesiedlung von Beja beginnt.

1254 Der   toledanische   Jude  Y hudá   ben   Mošé   ha­Kohén   übersetzt   eines   dermaßgeblichen astrologischen Werke aus dem Arabischen ins Castellano „ElLibro conplido en los iudizios de las estrellas“.

1255 Rebellion  kastilischer  Adliger  unter  der  Führung von López Díaz de Harogegen   Alfonso   X,   die   dabei   auch   durch   Aragón   unterstützt   werden.   Dierebellierenden Adligen finden Asyl in Granada, unterstützen Granada späterim   Kampf   gegen   aufständische  Ban Ašq l la   in   Guadix   und   Málaga.Lissabon   wird   unter   Afonso   III   de   Portugal   Residenz­   bzw.HaupstadtPortugals.  Afonso III de Portugal wird wegen der neuen Heirat mit Beatrizexkommuniziert, da die erste Frau, Herzogin Matilde de Bolonha, noch lebt.Antikastilische Allianz zwischen Aragón und Portugal.

9 Aus dem Bestand des Monasterio de São Vicente de Fora, Lissabon.Reinhard Meyer-Hermann Page 64 4/3/2006©meyer-hermann

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1256 Alfonso   X   wird   zur   Wahl   als   König   des   Hlg.   Römischen   Reichesvorgeschlagen. Gegenkandidat Richard von Cornwall. Noch unter Alfonso Xwird die  Gültigkeit  des  Fuero  Juzgo  bestätigt.  Alfonso X schreibt  an  demGesetz­Buch Las siete partidas (bis 1263). (Ca) Entstehung der KlosterkircheSanto Toribio de Liébana

1257 Alfonso X wird als Enkel Philipps von Schwaben zum deutschen Gegenkönigdes   Hlg.   Römischen   Reiches   proklamiert.   Eine   deutsche   Gesandtschaftbringt   diese   Nachricht   nach   Burgos   (August).   Richard   von   Cornwall   wirdKönig des Hlg. Römischen Reiches (bis 1272). 

1258 Im   Vertrag   von   Corbeil   (11.Mai)   verzichtet   Louis   IX   von   Frankreich   aufCatalunya   und   Jaime   I   de   Aragón   auf   Südfrankreich,   d.h.   auf   Toulouse,Carcassone, Béziers, Foix, Nîmes und Albi. Lediglich Montpellier bleibt beiAragón. Jaime I schlägt eine maurische Rebellion unter Al­Azarq in Valencianieder. Nach dem Tode der Herogin Matilde wird die neue Heirat des AfonsoIII de Portugal kanonisch legitimiert. Afonso III versucht durch „inquirições“seine Macht zu festigen; insbesondere geht es dabei um den Wiedergewinnvon Territorien, welche durch Adel und Kirche usurpiert wurden. 

1259 Alfonso X erobert Cádiz. (Tuten 2003, 272: 1262)

1262 Alfonso X erobert Niebla, Huelva, Silves, Tavira und Faro, d.h. wesentlicheTeile des zum portugiesischen Königreich gehörenden Algarve. Jaume I teiltsein Reich auf: Aragón, Valencia und der größte Teil von Catalunya gehen anseinen   ältesten   Sohn   Pere   III   (1276­1285),   Sardinien,   Rousillon   und   dieBalearen   an   seinen   zweiten   Sohn,   Jaume   II   (1276­1311),   den   “Rey   deMallorca”.

1263 Jüdisch­christliche Auseinandersetzungen in Barcelona.  Reconquista Cádiz(Encicl., p. 892) (vgl. 1259)

1264 Alfonso X , der dabei Jaume I de Aragón um Hilfe bitten muß,schlägt einenmoslemischen Aufstand, der von Muhammad I von Granada geleitet wird, inAndalusien   und   Murcia   nieder.   Wiedereroberung   Jérez,   Cádiz,   Vejer   undMedina Sidonia. Alfonso X verzichtet auf jeden Anspruch über die Algarve.

1265 Muhammad   I  de  Granada  zieht  gegen  Castilla   zu  Felde,  hat  dabei  auchgegen   Aufständische   im   eigenen   Lager   zu   kämpfen,   die   über   Comares,Guadix und Málaga herrschenden  Ban Ašq l la ,  welche durch Alfonso Xunterstützt werden. Granada wiederum wird gegen die Ban Ašq l la  durchdie   aufständischen   kastilischen   Adligen   unterstützt10.Nach   einerentscheidenden Niederlage wird Granada erneut dem Königreich Castilla y

10 Vgl. dazu: García Fitz, 1997.

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León tributpflichtig: 300.000 Maravedís pro Jahr (Vertrag von Alcalá la Realim Jahre 1267).  Jaime   I   erobert  Villena,  Elche,   Orihuela   und  Alicante.  Reconquista  Cádiz(Encicl., 892; vgl. 1259)

1266 Jaime I de Aragón erobert Murcia.

1266 (Nach einen Aufenthalt   in Italien (1256­166)) kehrt Hermann el Alemán alsBischof  von Astorga nach Spanien zurück,  wo 1272 oder  1273 stirbt.  DiePortugiesischen   Bischöfe   beschweren   sich   beim   Papst   über   denportugiesischen König, dem sie Beschränkung der angestammten Rechte derKirche vorwerfen.

1268 Tratado de Badajoz: Alfonso X de Castilla y León und Alfonso III de Portugalvereinbaren, dass ab Badajoz südwärts der Guadiana die Grenze bildet. Dieunter portugiesischer Kontroll stehenden Territorien zwischen Guadiana undGuadalquivir (scil Aroche und Aracena) gehen an Castilla.. Damit werden imWesentlichen, abgesehen von der Riba Côa, die heutigen Grenzen Portugalsfixiert. Sieg der kastilischen Truppen über Granada

1269 Fernando de la Cerda, Sohn des Alfonso X, heiratet Blanche de France inBurgos.

1270 Beginn der galizisch­portugiesischen Cantigas de Santa María und der kasti­lischen Primera Crónica General.

1270­1274 Enrique I, rey de Navarra.

1271 Philipp III von Frankreich einverleibt seinem Reich den Poitou und Toulouse.

1272/1273 Verhandlungen zwischen Granada,  den rebellierenden kastilischen Adligenund   Alfonso   X   in   Sevilla   enden   mit   bitteren   territorialen   Verlusten   fürGranada, die kastilischen Adligen unterwerfen sich Alfonso X.

1273 Nach dem Tode Richards von Cornwall  versucht  Alfonso X vergeblich dieKaiserkrone des Hlg. Römischen Reiches zu erlangen. Rudolf von Habsburgwird   zum Kaiser  gewählt.  Ramón  Llul   beginnt  Missionstätigkeit  unter  denMoslems.

1274­1305 Juana II, Tochter des Enrique I, reina de Navarra. Im Jahr des Todes ihresVaters (1274) 1 ½ Jahr alt, wird Pedro Sánchez de Monteaguado, Sohn dessenescal  des  Teobaldo   II,  als  Gouverneur  eingesetzt.  Sowohl  Jaime  I  deAragón als auch Alfonso X melden Ansprüche auf den Thron von Navarra an.Die Witwe des Enrique I,  Blanca (de Artois),  verhandelt  mit Philipp III  vonFrankreich: beschlossen wird die Heirat der Juana mit dem Sohn des PhilippIII, späterer Philipp IV von Frankreich, wodurch ab 1275 Navarra praktischfranzösisches Protektorat wird.

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1275 Die Dominikaner gründen ein Institut für hebräische Studien.Fernando   de   la   Cerda,   der   erstgeborene   Sohn   Alfonso   X   stirbt   bei   denFeldzügen in Andalucía. Erbfolge streit in Castilla: die Söhne, die Fernandoaus der Ehe mit Blanca (einer Tochter Louis IX von Frankreich) hat, treten alsThronaspiranten auf. Der andere Sohn des Alfonso X, Sancho, zeichnet sichim Kampf gegen die benimerines aus und erhebt selbst Anspruch auf denThron, wobei er durch die Cortes von 1278 unterstützt wird.Muhammad   II   von  Granada  paktiert   mit  Abū   Yūsuf  und  den  benimerines(Berber­Gruppe) in Marokko und überläßt diesen Tarifa und Algeciras. Dar­aufhin   erfolgt   eine   Invasion   der   benimerines  auf   der   Iberia,   die   bis  nachCórdoba vordringen, während Truppen Granadas bis nach Jaén vorstoßen.Diese   erneut   aufflammende   Gefahr   durrch   die   Muslime   bringt   Alsonso   Xdazu, eine insgesamt weniger expandierende Politik gegenüber den anderenchristlichen Königreichen zu betreiben

1276 Rebellion navarresischer Adliger  in Pamplona und anderen StädtenNavarras   gegen   die   (französische)   Fremdherrschaft,   unterstützt   durchTruppen   aus   Castilla.   Französische   Truppen   schlagen   den   Aufstand   mitextremer Brutalität nieder. 

1276­1285 Pedro (Pere)  III,  rey de Aragón. Wie schon zuvor Jaime I,  muß sich auchPedro   während   seiner   Regierungszeit   mit   der   Unzufriedenheit   des   Adelsauseinandersetzen,  die auch  in Rebellion mit Waffengewalt  mündet.  Dabeispielen auch Sezessionsbestrebungen von Catalunya eine Rolle. Es handeltsich allerdings auch um ein allgemeines Problem der Epoche, im Grunde umden Niedergang des Einflusses des Adels in Europa generell zugusten derEntwicklung der absolutistischen Zentralgewalt der Königshäuser. 

1276/1277 Muslimische Aufstände in Valencia, die Pedro III mühsam niederschlägt, .u.a.nach mehr als zweimonatiger Belagerung des castillo de Montesa (Eroberung29. September 1277).

1277 Die   seit   1258   andauernde   Auseinandersetzung   des   Afonso   III   dePortugal mit der portugiesischen Kirche, in der Afonso III auf Zeit spielt und indie   mehrere   Päpste   involviert   sind,   kulminiert   in   der   Exkommunion   desKönigs und seiner Nachkommen, sowie seiner Absetzung, die aber nicht indie Tat umgesetzt wird. 

1278 Castilla greift das durch den Sultan Ab Y suf  verteidigte Algeciras an.

1279 Afonso III versöhnt sich auf dem Sterbebett mit der Kirche. 

1279­1325 Dinis I, rei de Portugal setzt den Kampf um die Beschränkung der Rechte derKirche fort (vgl. 1289) . Die Tochter von Dinis heiratet den Enkel Alfonso X deCastilla, Fernando IV. Phase der Konsolidierung in Portugal, die einhergeht

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mit  erheblicher  Bautätigkeit  an den Festungen  an der  Grenze  zu Castilla.Niederlage der kastilischen Flotte gegen die Mauren bei Algeciras.

1280 Aufständische  Adlige  haben  sich   in  Balaguer,  einer  Besitzung  desconde de Urgel verschanzt, das durch eine mächtige Streitmacht des Pere IIIde   Aragón   belagert   und   schließlich   eingenommen   wird.   Damit   findet   dieAdels­Rebellion gegen Pere III de Aragón eine Ende. 

1281 Pere III de Aragón geht eine Allianz mit Castilla ein. 

1282 Aragón   annektiert   Sizilien,   Pedro   de   Aragón   wird   zum   Königvon   Siziliengekrönt. Papst Martin IV exkommuniziert Pedro III de Aragón und ruft zumKreuzzug gegen ihn auf. Während der Cortes de Valladolid erklärt Sancho,Sohn des Alfonso X, seinen Vater   für  abgesetzt,  der aber bis 1284 Königbleibt.  Alfonso   X  zieht   sich  nach  Sevilla   zurück  und   ruft   die  benimerinesgegen  seinen  Sohn  zur  Hilfe,  die  sogar  bis  zum Fluß  Tajo  nach  Nordenvordringen.

1283 Die Unión Aragonesa de Nobles konstituiert sich auf den Cortes vonTarazona; auf den Cortes de Zaragoza durch den König die Concesión dePrivilegio General.

1284­1295 Alfonso X enterbt seinen Sohn Sancho, der dennoch als Sancho IV, rey deCastilla  y  León  wird.  Sancho  “erbt”  das Problem der  Thronansprüche derinfantes de la Cerda.

1284 Pere III (el Grande) de Aragón erobert Albarracín. In Paris wird durchden päpstlichen Legaten Charles de Valois als rey de Aragón eingesetzt, derallerdings bereits 1285 stirbt. Dennoch bleibt für Aragón die doppelte Gefahr:Feindschaft des Papstes Martin IV und drohende Invasion durch Frankreich.Juana de Navarra heiratet  Philipp IV von Frankreich,  der auf diese Weiseauch Felipe I de Navarra wird. Navarra wird durch französische Gouverneureregiert.

1285­1291 Alfonso III, rey de Aragón

1285 Philipp   III  von  Frankreich  dringt   (entsprechend  dem Aufruf  zum Kreuzzuggegen Aragón) in Aragón ein und belagert Girona. Eine sizilianische Flotteunter   Lauria   kommt   Aragón   von   See   her   zur   Hilfe,   die   französischen„cruzados“ verlieren ihre Seeverbindung, unter den Belagerern bricht die Pestaus, an der auch Philipp III zugrunde geht. Girona wird nicht erobert, die nachNorden fliehenden Franzosen werden niedergemetzelt. (Vorübergehender) Frieden zwischen Castilla und den benimerines, danachzunehmender Handel mit dem benimerinischen Nordafrika.Hungersnot in Catalunya

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1286 Alfonso   III   erobert   Mallorca   für   Aragón   von   dem   Bruder   des   1285verstorbenen Pere III, Jaume II, zurück.

1287 Alfonso III (el Liberal) de Aragón erobert Menorca.

1288 Alfonso de la Cerda, Sohn des Fernando de la Cerda aus der Ehe mitBlanche de France wird von den gegen Sancho IV rebellierenden Adligenzum König Kastiliens ausgerufen.

1289 Krieg zwischen Aragón und Castilla: Kämpfe bei Tarazona.Alfonso de la Cerda überläßt Murcia und Cartagena dem König von Aragón.Die   jahrzehntelangen   Auseinandersetzungen   des   portugiesischenKönigshauses mit dem Heiligen Stuhl werden durch ein Konkordat beendet.Dinis kämpft weiterhin darum, die Möglichkeiten der Kirche, Landbesitz  zuerwerben bzw. über diesen zu verfügen, einzuschränken. 

1290 Dinis   I  de  Portugal  gründet  die Universität  Lissabon,  die  später   ihren Sitznach Coimbra verlegt.

1291 Im Vertrag von Tarascon zwischen Philipp IV von Frankreich und Alfonso IIIde Aragón erhält Aragón Mallorca.Die   in  Medina  de Campo versammelte  Bischofskonferenz  setzt  1.400.000maravedís  für  die Eroberung von Tarifa  aus.  Reconquista  de Tarifa  durchSancho   IV   de   Castilla   (Atlas   de   la   Reconquista,   60).   Im   Vertrag   vonMonteagudo  zwischen  Castilla  und Aragón  werden  Einflußzonen   in  Afrikafestgelegt.

1291­1327 Jaime (Jaume) II, rey de Aragón.

1292 Tarifa   wird   erobert   (21.   Oktober)   (Atlas   de   la   reconquista,   mapa   p.   42).Muhammad II von Granada fordert die Rückgabe der Stadt.

1291­1327 Jaime II (Jaume), rey de Aragón

1294 Die Moslems belagern Tarifa, das durch Guzmán el Bueno verteidigt wird.Dinis de Portugal schließt einen Handelsvertrag mit England.

1295­1310 Fernando IV, rey de Castilla y León, im Jahre 1295   9 Jahre alt, kann sichdank   seiner   Mutter   María   de   Molina   an   der   Macht   halten.   Fernando   IVheiratet   später   Maria   de   Portugal,   eine   Enkelin   des   Königs   Dinis   I   vonPortugal.

1295 Im Vertrag von Anagni verzichtet Jaime II de Aragón auf Sizilien und erhältdafür  die Investidur von Córcega und Cerdeña. Der kastilische  Infant DonJuan intrigiert gegen Fernando IV, trifft sich mit Dinis I de Portugal in Guarda,durch  den  sich  Juan  als   rey  de  León  anerkennen   läßt,  aber  nicht  genugAnhänger findet, um diese Anerkennung auch in die Tat umzusetzen. 

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1296 Castilla  wird  aus  Aragón,  Portugal  und  Navarra  angegriffen.   Jaume   II   deAragón hat Interesse an der Teilung von Castilla y León. Alfonso de la Cerdaproklamiert sich in Sahagún zum König von Castilla, der Infant Juan soll Leónerhalten.  Dinis de Portugal soll Fernando IV (10 Jahre alt) und seine Mutterentführen, dringt von Guarda aus bis nach Simancas (nahe Valladaolid) vor,das   Entführungsprojekt   scheitert   ;   Dinis   besetzt   auf   dem   Rückzug   SanFelices de los Gallegos, aldea de Ciudad Rodrigo, hat damit Kontrolle überstrategisch   wichtige   Territorien,   auch   der   Riba   Coa,   Unterpfand   in   denkünftigen Verhandlungen im Rahmen des Vertrages von Alcañices (1297). Fadrique    (Federico)  de Aragón,  Bruder  des Jaume  II  de Aragón,  wird   inPalermo zum König von Sizilien gekrönt. Da der Papst Bonifatius VIII (1294­1313) bereits Jaume II als König von Korsika und Sardinien anerkannt hatte,kommt es zu einem “Kreuzzug” gegen Fradique

1297 (12.   September)   Friedensvertrag   von   Alcanices   (ptg.)   /   Alcañices   (esp.)zwischen D. Dinis I de Portugal und Fernando IV de Castilla y León, durchden die Grenzen Portugals,  die noch heute gelten,   festgelegt  werden.  DieRiba­Côa geht an Portugal, außerdem Serpa, Moura, Olivença, Campo Maiorund San Felices de los Gallegos und Uguela. Dinis verzichtet auf Ansprüchein Valença do Minho, Ferreira, Espargal und Aiamonte (Ayamonte), Aracenaund   Aroche.   Der   Bruder   des   Dinis,   Afonso   ist   mit   diesem   Vertrag   nichtzufrieden und rebelliert  gegen Dinis,  der  in 1299 militärisch bei Portalegremilitärisch vorgehen muß. Mit  dem Abschluß der Eroberung und Fixierungdes   portugiesischen   Staatsterritoriums   zeigt   sich   der   während   derreconquista   gewonnene   Macht   der   Militärorden,   die   über   erheblichenGrundbesitz verfügen: die Templer besitzen den größten Teil der Beira Baixaund ausgedehnte Ländereien zwischen Tejo und Mondego; Calatrava besitztden größten Teil des Alto Alentejo, die Santiago­Ritter herrschen weitgehendüber   den   Baixo   Alentejo   und   die   Algarve.   Die   Tatsache,   dass   derportugiesische König  selbst  über weniger Grundbesitz  verfügen konnte alsAdel   und   die   Militärorden,   ist   eine   der   Ursachen   für   späterebürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen in Portugal, in denen es um dieFestigung der Macht des Königtums gehen wird.Jaime II de Aragón dekretiert  die völlige Gleichstellung der vom Judentumzum Christentum Konvertierten.

1298 Die Flotte von Jaime II de Aragón beginnt die Blockade von Syrakus.

1299 In der Seeschlacht  von Cabo Orlando wird Fadrique durch aragonesischeund genovesische Schiffe geschlagen. Vertreibung der Juden aus Mallorca.

1300 Juan de la Cerda (Bruder von Alfonso de la Cerda) versprichtFernando IV de Castilla Treue und Unterwerfung. Fadrique siegt in Gagliano.Jaime (Jaume) II de Aragón gründet erste aragonesische Universität in Lérida

1302 Die Truppen des Fadrique bilden die Gran Compañía (etwa 6.500Reinhard Meyer-Hermann Page 70 4/3/2006©meyer-hermann

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Mann). Im Vertrag von Caltabellota wird Sizilien unabhängig. Sizilien verbleibtin der katalanischen Handels­Einflußzone.Wärend des 14. Jahrhunderts ist Catalunya die bedeutende Handelsmacht imMittelmeer, lediglich die Genueser sind in der Lage, Catalunya Konkurrenz zumachen,   so   daß   es   zu   kontinuierlichen   Auseinandersetzungen   zwischendiesen   beiden   Mittelmeerseemächten   kommt.   Genua   schreckt   in   dieserAuseinandersetzung nicht davor zurück, mit Castilla Allianzen gegen Aragóneinzugehen.

1304 Angriffe  des Königreichs  Granada  in Richtung Valencia.  Die muslimischenTruppen dringen bis nach Crevillente (vor Alicante) vor. 

1305 In  Torrellas  Friedensschluß  zwischen  Castilla  und  Aragón.  Aufteilung  desTerritoriums des reino de Murcia zwischen Aragón und Castilla. Aragón erhältAlicante,  Elche und Orihuela.  Juana de Navarra,  Frau des  Philipp   IV vonFrankreich stirbt.

1306 Vertreibung von Juden aus Frankreich

1307 Louis I von Frankreich, Sohn de Juana de Navarra und des Philipp IV vonFrankreich, schwört auf die fueros de Navarra und wird daraufhin zum Königvon Navarra (bis 1315) erhoben

1308 Kriegsschiffe des Königreichs Granada vor den Küsten von Alicante, Jáveaund   Denia.   Dinis   de   Portugal   schließt   ein   (gegen   Castilla   gerichtetes)Militärbündnis mit England.

1309 Friedensschluß   zwischen   Castilla   und   Aragón   in   Alcalá.   Belagerung   vonAlgeciras durch kastilische Truppen. Afonso IV de Portugal heiratet Beatriz,Tochter des Sancho IV de Castilla.Nasr, König von Granada.Luis   (Louis)   I   de   Navarra   geht   gegen   den   Templerorden   vor,   dessenAnhänger   eingekerkert   werden,   das   Vermögen   wird   eingezogen   und   dencaballeros hospitalarios de San Juan de Jerusalén übereignet.

1310 Nach der  (vorläufigen) Eroberungs von Algeciras Friedensschluß zwischenCastilla und Granada, Nasr de Granada wird Vasall des Königreichs Castillaund zahlt Tribut (parias). Hungersnot und Pest in Portugal

1311 Auf   Betreiben   von   Llul   werden   an   den   Universitäten   Paris,   Louvain   undSalamanca   Lehrstühle   für   Arabisch   eingerichtet.   Der   Templerorden   wirdaufgelöst.

1312­1350 Alfonso XI, rey de Castilla y León, bei Regierungsantritt 1 Jahr alt. María deMolina Regentin.

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1312 Auf   der   Synode   in   Zamora   werden   antijüdische   Dekrete/Maßnahmenbeschlossen.  Auf  Betreiben  des  Königs  von Frankreich  wird  der  Templer­Orden unter dem Vorwand der Ketzerei verboten.

1314 Nach Aufständen gegen Nasr wird Ismai’l I König von Granada (bis1325). Der abgesetzte Nasr behält allerdings den Titel Emir und regiert nochbis 1322 in Guadix. Luis I de Navarra wird auch König von Frankreich (nachdem Tode des Philipp IV in 1314).

1315 Tod des Ramón Llull, einer der bedeutendsten Denker und Autorendes 13. Jahrhunderts; Werke u.a.: Libre de l’Ordre de Cavalleria, Ars MagnaGeneralis Ultima, Art de Contemplació, Blanquerna (Roman), etc. 

1315 Castilla und Aragón kämpfen gemeinsam gegen Granada.Felipe II, rey de Navarra (bis 1322).Johannes XXII Papst (bis 1334): dekretiert den Zehnten für den Krieg (Kreuz­zug) gegen Granada.

1318 Friedensschluß zwischen Castilla und Granada.

1319 Kastilische Truppen unter dem Kommando von Pedro de la Cerda, dem Tutordes noch unmündigen Alfonso XI erobern im Kampf gegen Granada Cambil,Tixcar und Rute; die Brüder Pedro und Juan de la Cerda fallen in diesemFeldzug. Dinis I de Portugal gründet den Orden der Christus­Ritter, eine vorallem auf portugiesisches Territorium bezogene Nachfolge­Organisation des1312   durch   Papst   Clemens   V.   verbotenen   Templer­Ordens,   dessenUnschuld,   soweit   es  Castilla,   León  und  Portugal  betrifft,   zuvor  auf  einemKonzil   in  Salamanca  festgestellt  wurde,  eine Festststellung,  der  sich auchJaume  II   de   Aragón   anschließt   (was   aber  nichts   daran  ändert,   dass   derTempler­Orden auch  in  diesen Staaten aufgelöst  wird).  Die Christus­Rittererhalten einen Teil des Besitzes der Templer, erste Zentrale ist Castro Marim,weitere Hauptfestugen sind Castelo, Branco, Tomar, Almourel, etc.

1320 Krieg zwischen Dinis I von Portugal und seinem Sohn Afonso, der bis 1325dauert.

1321 Die Regentin María de Molina des unmündigen Königs Alfonso XI stirbt. EinePhase der Anarchie bricht in Castilla aus, die bis 1325 andauert. Die StadtValladolid übernimmt die Vormundschaft über Alfonso XI.  Der portugiesischeInfant Afonso marschiert in Coimbra ein.

1321 In weiten Teilen der Iberia Hungersnöte

1322 Vorübergehende Versöhnung zwischen Dinis I und seinem Sohn Afonso, derCoimbra, Oporto, d.h. im Wesentlichen den Norden Portugals regiert.

1322­1328 Carlos I, rey de Navarra (= Karl IV von Frankreich).Reinhard Meyer-Hermann Page 72 4/3/2006©meyer-hermann

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1323 Friedensschluß zwischen Granada und Aragón. Erneute Konfrontation zwischen Dinis de Portugal und seinem Sohn Afonsobei Alvalade: Vermittlungsversuch der Königin Isabel.Jaime II de Aragón erobert Sardinien und Korsika. 

1324 Granada   erobert   Huéscar,   wobei   erstmals   Kanonen   (mit   Schießpulver)eingesetzt werden. Castilla dehnt seinen Handel nach Aquitanien aus.Muhammad IV König von Granada (bis 1332).

1325 Dinis I de Portugal  stirbt, ohne den inneren Frieden mit seinem SohnAfonso wiederhergestellt zu haben.

1325­1357 Afonso   IV,   rei   de   Portugal.   Afonso   IV   läßt   den   Infanten   João   Afonsohinrichten.Alfonso XI rey de Castilla y León wird volljährig.

1326 Afonso IV de Portugal in Kämpfe um die Herrschaft mit seinem unehelichenBruder Afonso Sanches verwickelt.

1328­49 Felipe   (de   Evreux),   rey   de   Navarra.   Die   Unzufriedenheit   mit   derfranzösischen Herrschaft über Navarra macht sich im Jahre 1328 in massivenJudenpogromen Luft. Widerstand gegen den französischen Gouverneur, derabgesetzt  wird  und sich  mit  Getreuen  nach  Tudela   flieht  und  im dortigenKastell  verschanzt.  Navarra wählt  1328 Juana, die Tochter des Luis I,  zurKönigin, die mit Felipe de Evreux verheiratat ist. Damit löst sich Navarra vonder Oberhoheit durch den französischen König.

1329 Juana I und Felipe de Evreux schwören in der Kathedrale von Pamplon aufdie Fueros de Navarra (5. März).

1327­1336 Alfonso IV, rey de Aragón    

1330­1334 Kreuzzug des Alfonso IV (el Benigno) de Cataluña­Aragón gegen Granada.

1331 Der Infant Alfonso de la Cerda unterwirft sich Alfonso XI.

1333 Rückeroberung von Gibraltar durch die benimerinischen Truppen desEmirs Abu al­Hasan. Gibraltar bleibt bis 1457 im Besitz von Granada (vgl.1349)

1336­1387 Pere IV, rey de Aragón

1336­1338 Portugal unter Afonso IV im Krieg mit Castilla unter Alfonso XI.

1337 Alfonso XI de Castilla unternimmt zwei wenig erfolgreiche Feldzüge gegenPortugal. In der Heiligen Nacht (24. Dez.) Erdbeben in Lissabon.

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1338 Allianz zwischen Afonso IV de Portugal und Pedro (Pere) IV de Aragón.

1340 Völlig   Vernichtung   einer   kastilischen   Flotte   im   Estrecho.   Danach   neueInvasion   benimerinischer   Trupen   auf   dem   südlichsten   Zipfel   der   Iberia.Belagerung von Tarifa durch die benimerinischen Truppen und ein Heer desKönigs von Granada, Yusuf I (1333­1354 Regierungszeit). 

1340 30. Oktober,  große Schlacht vor Tarifa,  am Río Salado; Alfonso XI kommtden Belagerten mit behaupteten 8.000 Reitern und 12.000 Mann Infanterie ,Afonso IV von Portugal mit weiteren 1.000 Mann (gepanzerten) Reitern zurHilfe.   Zusammen   mit   einer   Ausbruchsattacke   der   Belagerten   endete   dieSchlacht mit einer vernichtenden Niederlage der muslimischen Koalition.Nachdieser  Katastrophe keine weiteren großen Invasionen aus Afrika.Hungersnöte in Castilla.

1341 Portugiesisch­genuesische   Expedition   zu   den   Kanaren.   Die   Portugiesenwaren erstmals um 1330 zu den Kanaren vorgestoßen.

1342 Alfonso XI  beginnt  die  Belagerung  von Algeciras;  Eduard   III  von Englandunterstützt  diese  Belagerung  mit  Geld   (5000  Gulden,  span.   florines,  engl.Silbermünze).

1343 Juan Ruiz: El libro de buen amor

1344 Nach langen Kämpfen gelingt  Alfonso XI  die Eroberung von Algeciras;  andiesen Kämpfen  waren  zeitweise  Truppen  nicht  nur  aus  Castilla,  sondernauch  Freiwillige  aus  Navarra,  Aragón,  der  Gascogne,   sogar  aus  Englandbeteiligt.Die Katalanen hatten mit ihrer Flotte den Hafen blockiert.Die Segunda Crónica General de España entsteht.Pere IV annektiert Malloraca für aragonesische Krone. Jaume III de Mallorcawird für abgesetzt erklärt

1346 Pere IV de Aragón und sein Bruder Jaume, conde de Urgel, im Streit um dieKrone von Aragón.

1347 Pere IV de Aragón erklärt Constanza zur Thronfolgerin, daraufhin Rebelliondes conde de Urgel, Jaume. Der abgesetzte Jaume III von Mallorca flüchtetnach Avignon. Erdbeben mit erheblichen Schäden Coimbra (28. November).

1348 Alfonso XI setzt das römische Recht mittels des Ordenamiento deAlcalá durch, die Siete Partidas seines Urgroßvaters Alfonso X werdennunmehr offiziell den  regionalen oder lokalen Gesetzgebungen hinzugefügt.Es werden königliche Richter eingesetzt, die durch das Land reisend Rechtsprechen.Die “schwarze” Pest wütet auf der Iberia und im übrigen Europa (bis etwa1352). Die Anzahl der Toten wird auf 30% der Bevölkerung geschätzt, ein

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demographischer Aderlaß, der erst gegen 1500 wieder überwunden seinwird.

1348 Jaume III de Mallorca verkauft Montpellier an Frankreich.Pere IV schlägt die Rebellion unter Jaume de Urgel nieder.

1349 Alfonso XI belagert Gibraltar; nach dem Tode Alfonsos XI (durch die Pest) in1350 wird die Belagerung erfolglos abgebrochen.Jaume III versucht Mallorca wiederzuerobern, fällt in der Schlacht bei Lluch­mayor

1349­87 Carlos II, Sohn der Juana II und Felipe de Evreux, rey de Navarra.

1350­1369 Pedro I (der “Grausame”), König von Kastilien. Dessen Regierungszeit ist vorallem durch bürgerkriegsähnliche Kämpfe um die Macht im Reich mit seinemillegitimen Bruder (Sohn der Geliebten seines Vaters) Enrique de Trastámaragekennzeichnet, in die sich auch ausländische Mächte auf beiden Seiten ein­mischen.Unter der Regierung von Pedro I wird erstmals eine Silbermünze,der real, eingeführtCarlos II (der “Schlechte”), rey de Navarra (bis 1387).

1351 Aragón und Venedig gehen eine Allianz (u.a. die immer stärker werdendenGenueser) ein.

1352 Pedro I unterwirft Enrique de Trastámara. 

1353 Seeschlacht von Alguero: Aragón besiegt die Genueser. Venedig besiegt inder Seeschlacht von La Loeira (ebenfalls) die Genueser.Leonor de Guzmán, die Geliebte des 1349 gestorbenen Königs Alfonso XI,Mutter der Trastámaras, wird hingerichtet. Pedro I heiratet Blanca de Borbón.

1354­1391 Muhammad V, rey de Granada.Pere IV de Aragón erobert Alghero (Sardinien).

1355 Pogrome gegen Juden in Toledo.Pedro I belagert Toro. Inês de Castro, die Geliebte des ptg. infante Pedro, dievon   diesem   drei   Kinder   hat,   wird   auf   Befehl   des   Königs   Afonso   IVhingerichtet.

1356 Enrique de Trastámara flieht nach Frankreich. Weiterhin Pest auf der Iberia.

1357 Rebellion in Andalucía gegen Pedro I. Pedro I erobert dasaragonesische Tarazona

1357­1367 Pedro I de Portugal

1358 Allianz zwischen Portugal und Castilla gegen AragónReinhard Meyer-Hermann Page 75 4/3/2006©meyer-hermann

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Pedro I („der Grausame“) de Castilla bringt seine Brüder Fadrique und Juanum.

1359­1360 Ismail II, rey de GranadaKastilische Schiffe greifen Barcelona an.

1360­1362 Muhammad VI, rey de GranadaPedro I besiegt seinen Bruder Enrique de Trastámara bei Nájera

1360 Judenpogrome in Nájera. Seit 1360 bis 1362 zweite Pestwelle in Europa, dieIberia ist besonders in Navarra und Barcelona davon betroffen, dort wütet diePest bis 1364. Pedro I bekundet feierlich, dass er Inês de Castro geheiratethatte; deren Leichnam wird nach Alcobaça überführt.

1362 Pedro  I   läßt  Muhammad VI ermorden und setzt  Muhammad V wieder  alsKönig von Granada ein, dem die Auszeichnung “Orden de la Banda” verleiht.Allianz Pedro I mit Carlos II von Navarra gegen Aragón.Neue Pestwelle auf der Iberia

1363 Pedro I dringt in Aragón ein und erobert u.a. Tarazona.Enrique de Trastámara wird von Pere IV als König de Castilla anerkannt.

1364 Pedro I belagert vergeblich ValenciaAllianz zwischen Aragón und Frankreich.Bürgerkrieg in Castilla (bis 1368)

1365 Karl V von Frankreich unterstützt (indirekt via Bertrand Duguesclin) Enriquede Trastámara gegen Pedro I. Handelsvertrag zwischen Castilla und Navarra

1366 Die Invasion Castillas durch Truppen des Enrique de Trastámara beginnt inder Gegend von Soria; am 16.3.1366 wird Enrique II in Calahorra zum Königausgerufen, später in Burgos gekrönt. Pedro I flieht nach Galicia.

1367­1383 Fernando I, rei de Portugal.  In der Schlacht bei Nájera siegen der “PríncipeNegro”(von Wales) und Pedro I über Duguesclin und Enrique de Trastámara.

1368 Anarchische Teilung und Zustände in Castilla, unentschiedene Kämpfe zwi­schen den beiden Parteien.Muhammad V unterstützt Pedro I; im Vertrag vonToledo kommt es zu einer Allianz zwischen Enrique II de Castilla y León undKarl V von Frankreich. Pere IV von Aragón bleibt neutral. Karl V unterstütztdie   gaskognische   Rebellion   gegen   den   “Príncipe   Negro”:   erneut   Kriegzwischen Frankreich und England

1369 Pedro   I   de   Castilla   wird   in   Montiel   durch   seinen   Bruder   Enrique   deTrastámara  umgebracht.  Fernando   I  de Portugal  unterstützt  die  Anhängerdes ermordeten Pedro  I  de Castilla  und dringt   in Galicia  ein.  Viele  adligeAnhänger des Pedro I fliehen nach Portugal und stimulieren zusätzlich die

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Ansprüche  des  Fernando   I  de Portugal  auf  den kastilischen Thron,  da erlegitimer Urenkel von Sancho IV de Castilla ist; das trifft auch auf den neuenKönig  Enrique   II   de  Castilla   zu,  der  aber   „nur“  unehelich  von  Sancho   IVabstammt.  Die anschließenden Kriege zwischen Portugal  und Castilla  sindalso   keineswegs   ausschließlich   kastilischem   Expansionsstrebenzuzuschreiben, sondern weitgehend auch durch Fenrnando I provoziert, dermit dem König von Aragón eine Allianz eingeht.

1370 Diplomatische Isolierung von Enrique II de Castilla. Frieden (bis 1378)zwischen Castilla und Granada.Die Situation in den 70er Jahren ist durcheine profunde Krise, Apathie, ökonomischen Niedergang und verbreiteteArmut (Hunger) gekennzeichnet.

1370 Die Allianz Portugal­Aragón zerbricht,  u.a.  weil  Fernando de Portugal  seinHeiratsversprechen   gegenüber   der   Tochter   des   Königs   von   Aragón   nichteinhält.Portugiesische Kriegsschiffe blockieren die Mündung des Guadalquivir.

1371 Frieden zwischen Castilla und Portugal in Alcoutim (31. März). Vertrag vonVernon   zwischen   Frankreich   und   Navarra.Vertrag   zwischen   Navarra   undCastilla in Burgos. Enrique II   gelangt in den Besitz des Staatsschatzes vonPedro I. 

1372 Der Herzog von Lancaster heiratet eine uneheliche Tochter des ermordertenPedro I de Castilla und leitet daraus Ansprüch auf den kastlischen Thron ab.Enrique II kommt den Kriegvorbereitungen des Fernando de Portugal zuvor,und kann,  ohne  auf  großen  Widerstand  zu  stoßen  Lissabon  erobern   (23.Februar); danach rascher Friedensschluß in Santarém, in dem sich Portugalverpflichtet,   Castilla   im   Kampf   gegen   England   zu   unterstützen.   Auf   denportugiesischen   Cortes   (1371   Lisboa,   1372   Lisboa   und   Porto)   wirdzunehmend Widerstand gegen die Politik des Fernando I deutlich. Ausgelöstdurch die  als   „unmoralisch“  bewertete  Heirat  mit  der  verheirateten  LeonorTeles de Meneses anstatt, wie im Vertrag von Alcoutim verabredet, mit derTochter des rey de Castilla, kommt es in Portugal verbreitet zu bewaffnetenAufständen, in gewisser Hinsicht der Anfang des Endes der „burgundischen“Dynastie in Portugal. Neue Pestwelle auf der Iberia (bis 1374).

1373 Erneuter Freundschaftvertrag zwischen Portugal und England (vgl. 1294 und1308): diese Allianz ist die Grundlage für die guten Beziehungen zwischenden beiden Staaten, die bis heute Gültigkeit haben. Im Hundertjährigen Kriegzwischen England und Frankreich ist Portugal auf englischer Seite, währendEnrique   II   de   Castilla   Frankreich   unterstützt.   Friedenvertrag   zwischenPortugal und Castilla in Santarém.

1374 Jaume IV de Mallaorca greift Catalunya an, unterstützt durch Enrique II deCastilla und den Duc d’Anjou. Die benimerines überlassen Ronda, Marbella

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und Gibraltar dem reino de Granada. Allianz zwischen Fernando de Portugalund Enrique II de Castilla y León.

1377 Eine französisch­kastilische Flotte greift die englische Küste und führt Plün­derungen durch.

1378 Das katholische Schisma (bis 1417) beginnt: zwei Päpste: Urban VI (bis 1389und Clemens VII (bis 1394), letzterer regiert von Avignon aus.

1379­1390 Juan I, rey de Castilla y León. Pere IV annektiert  die Herzogtümer Atenasund Neopatria unter die aragonesische Krone.

1380 Die   französisch­kastilische   Flotte   wird   vor   Irland   (Kinsale)   von   denEngländern geschlagen. Erneuerung der portugiesisch­englischen Allianz von1373. Auf den Cortes in Burgos werden antijüdische Gesetze verabschiedet.Fernando   I   de   Portugal   schlägt   sich   auf   die   Seite   des   GegenpapstesClemens VII.

1381 Seesieg einer kastilischen über die portugiesische Flotte vor Saltes (Portugal);   britische   Truppen   landen   in   Lissabon,   um   Portugal   zu   unterstützen.Fernando I de Portugal schlägt sich die Seite des Papstes Urban VI.

1381 Von   Ciudad   Rodrigo   aus   Vorstoß   leonesisch­kastilischer   Truppe   nachPortugal. (dto. In 1382).

1382 In Elvas (Portugal) Friedensschluß zwischen Castilla und Portugal,woraufhin  die britischen Truppen Portugal wieder verlassen (kurioserweiseauf Schiffen des rey de Castilla). Fernando I de Portugal entzieht Urban VIseine Unterstützung.

1383 Juan I de Castilla heiratet die aus der Ehe des Fernando I de Portugalmit Leonor Teles hervorgegangene Beatriz de Portugal und leitet  daraus einAnrecht auf die Herrschaft über Portugal ab; es kommt verbreitet unter dem„einfachen  Volk“zum Aufstand gegen den  “verhaßten”  kastilischen Einfluß,deren Leitung ein unehelicher Sohn von Fernando I (aus einer Beziehung mitder Geliebten Inês de Castro), der Großmeister des Ordens von Avis, hat; imAlentejo  handelt   es   sich  auch  um  einen  Aufstand  der   Bauern  gegen  dieFeudalherren und den Adel, der selbst vor den Parteigängern des Meistersde   Avis   nicht   Halt   macht.   Auf   Bitten   der   Regentin   Leonor   Teles   dringenkastilische Truppen in Portugal ein. Der Großmeister des Ordens von Avisruft Richard II von England um Hilfe an.

1384 Juan   I   de   Castilla   erobert   große   Teile   Portugals   und   die   wichtige   StadtSantarém, aber die Belagerung Lissabons (März bis September) scheitert, dadie Pest im kastilischen Heer wütet.

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1385 6. April: Der Großmeister des Ordens de Avis wird in Coimbra als João I deAvis (“Johann der Unechte”) zum König von Portugal ausgerufen (bis 1433). 

1385 14.  August:  Bei  Aljubarrota   (Bezirk  Leiria)  erringen  die  Portugiesen     (vonEngländern   unterstützt   )   einen   entscheidenden   Sieg   gegen   Castilla,   indessen Heer zahlreiche portugiesische Adlige mitkämpfen, die gegen João Isind; portugiesische Truppen dringen bis in die spanische Extremadura vor.Pest in Catalunya.

1386 João I de Portugal heiratet Philippa, die Tochter des Herzogs von Lancaster.Erneuerung des Militärbündnisses mit England. 

1387­1396 Juan   I,   König   von   Aragón;   Juan   verbietet   die   Lehre   der   Gedanken   desRamón Llul und befiehlt die Einziehung aller seiner Werke.

1387­1425 Carlos III (“el Noble”), rey de Navarra.

1388 Beginn der Bauarbeiten des Klosters von Batalha 

1390­1406 Enrique   III   (“el  Doliente”),   rey  de Castilla  y  León;  hatte  1388  Catalina  deLancaster geheiratet (Versuch die guten engl.­portugiesischen Beziehungenzu konterkarrieren).Ferrán Martínez hält antijüdische Predigten. 

1391 “Christlicher” Überfall auf das Judenviertel in Valencia, bei dem viele Judengetötet  werden;   Plünderungen,  Vertreibungen.  Das  valencianische   Vorbildführte   alsbald   in   vielen   Städten   Castillas   zu   ähnlichen   Progromen,angefangen bei Sevilla. In vielen Städten des reino de Valencia werden dieJudenviertel teilweise für immer zerstört; den Juden bleibt weitgehend keineandere Lösung als Konversion oder die Flucht oder die clandestinidad. DerKönig  hatte  durchaus   wirtschaftliche   Interessen  an   der   Existenz  und   denAktivitäten der Juden und versuchte daher, die Verantwortlichen in Valenciazu   bestrafen,   aber   es   dauerte   bis   1393,   bis   ein   königlicher   Kommissarversuchte, die Schuldigen zu finden und zu bestrafen, allerdings ohne allzugroßen Eifer und Erfolg. 

1393 Enrique  III  schwört  auf  die   fueros  de Vizcaya.  Wieder  Pest   in  Castilla.   InLisboa beginnen die Bauarbeiten des Klosters Convento do Carmo.

1394 Benedikt XIII, Avignon­Papst (bis 1417)

1396­1410 Martin I, König von Aragón

1396­1408 Muhammad VII, König von Granada

1397­1399 Erneuter Krieg zwischen Portugal und Castilla, Castilla erobert Badajoz.

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1398 Die Portugiesen erobern Tui (Tuy) (Galicia).

1401 Granada greift Cartagena an.

1402 Im Auftrag der kastilischen Krone werden die wichtigsten Kanaren­Inseln fürKastilien durch zwei Franzosen erobert.

1405 Auf den Cortes von Valladolid werden antijüdische Maßnahmen beschlossen.Granada greift Murcia an.In Andalucía, besonders in Grenzgebieten zu Granada, wird ein ein alcalde“entre cristianos y moros” eingesetzt, der speziell für juristische Probleme  inden Grenzgebieten zuständig ist. In Murcia werden muslimische Ärzte akzep­tiert,   bzw.   anerkannt   bzw.   dürfen   praktizieren.   Örtliche   Gesetzgebungversucht   in   Murcia   die   Juden   gegen   Übergriffe   (auch   der   Behörden)   zuschützen.

1406 Schlacht   von   Collejares   zwischen   Castilla   und   Granada   endet   mit   einemzweijährigen Friedensschluß. 

1406­1454 Juan II, rey de Castilla y León; tatsächliche Regentschaft  durch den Kron­feldherrn Alvaro de Luna, der versucht, die Gewalt der Krone gegen den Adelwieder zu festigen; Luna wird schließlich Opfer des Adels (Hinrichtung 1453).Tatsächlich ist die Macht des Adels in der Regierungszeit des Juan II ehergrößer geworden.Juan II heiratet zweimal: María de Aragón (Sohn: der zukünftige König Enri­que   IV);   Isabel  de  Portugal   (Tochter:  die  zukünftige  Königin   Isabel,  SohnInfante don Alfonso) Im Testament legt Juan II folgende Erbfolge fest: donEnrique und seine Kinder;  don Alfonso und seine Kinder; doña Isabel.  (S.Enrique IV)

1407­1454 Castilla wird unter den Regenten des Juan II de Castilla, Fernando y Catalinade Lancaster, in zwei Einflußzonen aufgeteilt. Diese Regentschaft dauert bis1419.     Die   Macht   des   Königshauses   wird   durch   den   Widerstand   einigergroßer Adelsfamilien immer mehr eingeschränkt.

1408­1417 Yussuf III, König von Granada.

1408 In Castilla wird ein Gesetz erlassen, wonach die Muslime auf der Kleidung einZeichen, eine Markierung tragen müssen, das sie als Muslime ausweist.

1409 Papst Benedict XIII trifft in Barcelona einAuf dem Konzil von Pisa werden die Päpste Gregorius XII (seit 1406) undBenedikt XIII abgesetzt und Alexander V (bis 1410) zum Papst ernannt.Benedikt XIII weiht Montserrat als Abtei.

1410 Martin   I   (“el  humano”)  stirbt  ohne Nachkommen,  auch ohne  klaresTestament.   Thronfolge­Auseinandersetzungen:   Fernando   de   Lancaster

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erobert Antequera. Jaume de Urgel erhebt Ansprüch auf den aragonesischenThron

1411 Fernando de Antequera erhebt Ansprüche auf den aragonesischen Thron.Neuerliche  Aufteilung von Castilla  zwischen Fernando und Catalina.  Endedes seit 1383 dauernden Krieges zwischen Portugal und Castilla. Juan II deCastilla versucht gegen antijüdische Gesetzgebungen in Murcia vorzugehen

1412 Aufgrund des “Compromiso de Caspe”, an dem je drei Vertreter der Stände­versammlungen   von   Aragón,   Catalunya   und   Valencia   beteiligt   sind,   wirdFernando I de Antequera (aus dem Hause Trastámara), Bruder von EnriqueIII de Castilla zum König von Aragón gewählt (bis 1416). Der conde de Urgelstiftet   eine   Rebellion  gegen  diese  Königswahl   an,   die   aber   scheitert,   derconde de Urgel wird von Fernando I de Aragón festgenommen.

1413/14 Der neue König Fernando I de Aragón hat nicht genug Geld, um eine Krö­nungsfeier auszurichten.  Die Juden in Calatayud und Teruel  werden (u.a.)dazu verpflichtet, jeweils 700 Gold­Gulden zu zahlen.

1415 Heinrich der Seefahrer (1394­1460), Sohn des João I de Portugal, eröffnetden Krieg gegen Mauren in Afrika und erobert Ceuta, den wichtigsten Hafenfür   indische   Waren;   Beginn   der   Seeunternehmungen   der   Portugiesen.Heinrich   der   Seefahrer   ist   Großmeister   des   Christus­Ordens   und   verfügtdamit über beträchtliche Einkünfte, die er in die See­Erkundungen investiert.Pest in Lisboa und Porto.

1415 Neuerlicher Versuch, das Schisma zu überwinden; Kaiser Sigismund bringtJohannes XXIII  und Gregor XI dazu, zu verzichten;  es bleibt nur BenediktXIII.

1416­1458 Alfonso   V   (“el   Magnánimo”)   de   Aragón,   Catalunya,   Valencia,   Mallorca,Cerdeña und Sicilia;  während seiner Regierungszeit  vor allem auch Kampfum Neapel.

1417 Muhammad VIII de Granada (­1419).

1418 Castilla   versucht  durch  Gesetze  den   (durch  die  zunehmende  Juden­  undMaurenverfolgung)  ausgelösten Proselitismus von Muslimen und Juden zuverhindern.

1419­1427   Aufstand   der   Abencerrajes   führt   zur   Krönung   von   Muhammad   IX   deGranada.

1419  Die Portugiesen ergreifen definitiv Besitz von Porto Santo (Açores).

1420 Neapel wird durch Truppen Alfonso V de Aragón erobert.

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Die   Portugiesen   ergreifen   definitiv   Besitz   von   Madeira.   Der   ptg.   InfanteHenrique wird apostolischer Administrator des Christus­Ordens.

1421 Konfuse Thronsituation in Castilla: Juan II und sein Favorit Álvaro deLuna gegen die Infanten von Aragón.

1422 Papst Benedikt XIII stirbt.

1423 Álvaro de Luna wird zum condestable de Castilla ernannt.

1424 Der Papst anerkennt die portugiesischen herrschaftsansprüche überdie heidnischen Kanaren­Inseln. 

1425­1441 Die Tochter Carlos III de Navarra, Blanca,  reina de Navarra; Heirat mit 

1425­1479  Juan II, rey de Aragón vermählt;

1425 Die Portugiesen beginnen die Eroberung der Kanarischen Inseln.

1427­1431 Die Portugiesen erobern die Azoren.

1427 Muhammad VIII erneut König von Granada (bis 1429: Amnestie für die Aben­cerrajes; Bürgerkrieg zwischen Muhammad IX und Muhammad VIII.

1429 Krieg  zwischen  Castilla  und  Aragón­Navarra;  Niederlage  der   Infanten  vonAragón in Castilla.Erneut Kämpfe zwischen Portugal und Castilla.

1430 Frieden zwischen Aragón und Castilla, der bis 1435 währt.Muhammad IX wieder König von Granada (bis 1431).

1431 In Medina del Campo erneuern Portugal und Castilla den Vertrag von 1411;diesmal geht es allerdings vor allem auch um die Ansprüche auf Nordafrika,wobei Portugal seine Neuentdeckungen zu monopolisieren sucht.Yusuf IV kurzfristig König von Granada (bis 1432).

1432 Frieden zwischen Portugal und Castilla in Almeirim.Muhammad IX zum dritten Mal König von Granada (bis 1445).Alfonso V verläßt bis zum Ende seiner Regierungszeit Catalunya, um Neapelzu erobern; nach der Eroberung in 1441 regiert er bis 1458 in Neapel; dieiberischen  Teile  seines  Reiches  verwaltet  sein  Bruder  Juan,  der  1458 alsJuan II rey de Aragón wird.

  1433­1438 Eduardo Duarte rei de Portugal.

Castilla erobert in Granada die Orte Benamauriel und Benzalema.

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1434 Den Portugiesen (unter dem Kapitän Gil Eanes) gelingt die Umschiffung desCabo Bojador (West­Afrika).

1435 Portugiesische   und   kastilische   Theologen   diskutieren   in   Basel   darüber,welches der beiden Länder mehr Anrecht auf die Kanarischen Inseln hat.

1436 Enrique IV de Castilla bemüht sich um Gesetze, durch welche die Juden vorden Angriffen der christlichen Bürger geschützt werden sollen.Castilla erobertVélez­Blanco   und   Vélez­Rubio.   Papst   Eugenius   IV   anerkennt   kastilischeHerrschaftsansprüche über die kanarischen Inseln. 

1437 Portugals zweiter Krieg Afrika endet in einer Katastrophe, dieBelagerung Tangers wird abgebrochen. Die Portugiesen verpflichten, sichCeuta zurückzugeben, die Mauren behalten als Geisel den Bruder desKönigs Duarte, Fernando. Die Portugiesen halten sich nicht an dieseVerpflichtung, Fernando 1443 stirbt in der Gefangenschaft. Álvaro de Lunascheitert bei dem Versuch, die rebellierenden kastilischen Adligenfestzusetzen.

1438­1481 Afonso V (“o Africano”), rei de Portugal.  Während der Minderjährigkeit  desAfonso  wird  die  Regentschaft   durch  seinen  Bruder,   Pedro,   ausgeübt.  Ab1448 (mit 16 Jahren) übernimmt Afonso die Regierung. Pedro versucht sichmilitärisch   dagegen   aufzulehnen;   in   dem   Kampf   bei   Alfarrobeira   obsiegtAfonso, Pedro und eine große Zahl seiner Anhänger werden getötet (1449).Der Hochadel hat auf ganzer Linie gesiegt.  

1438 Rebellion geht die Alvaro de Luna­Fraktion in Castilla.

1439 Alvaro de Luna wird verbannt (bis 1440).

1440 Die   Infantenten   von   Aragón   (aus   dem   Hause   Trastámara)   gelangen   inCastilla wieder an die (Teil­)Macht (bis 1445).

1441 Juan II de Castilla ruft zum Krieg gegen Portugal auf, auch um die Adligenseines   Reiches   von   ihren   inneren   Auseinandersetzungen   abzulenken.Erneute Liga der Adligen gegen Alvaro de Luna in Medina del Campo, dererneut verbannt wird.

1441 Juan II de Aragón auch rey de Navarra; die Eingliederung Navarras in dieKrone Aragón löst in Navarra Aufstände aus.

1445 Im Auftrag des portugiesischen Königs Afonso V erreicht  Dinis Días CaboVerde und die Mündung des Flusses Senegal.Yusuf V, König von Granada (bis 1446).

1446 Muhammad X, König von Granada (bis 1447).

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1447 Granada rückerobert Vélez­Blanco und Vélez­Rubio, Jimena und HuéscarMuhammad IX zum vierten Mal König von Granada (bis 1453).

1448 Der   erste   feste  portugiesische   Stützpunkt   wird   in   Fort   Arguin   (WestküsteAfrikas)  errichtet;  er  dient  nicht  nur  zum sich  rasch entwickelnden Handel(ungefähr 25 Karavellen jährlich), sondern vor allem zum Sklavenhandel.Alvaro  de   Luna  gelingt   es,   die   Führer  der   adligen  Widerstandsbewegunggegen das Königshaus festzunehmen.

1449 Eine neue Adels­Liga (gegen das Königshaus) formiert sich in Castilla.

1450 Álvaro de Luna findet   in Juan II  de Navarra einen Verbündeten im Kampfgegen die Adels­Liga.

1453 Juan II de Navarra und der rebellische Príncipe de Viana versöhnensich, womit de Luna einen wichtigen Rückhalt verliert; Hinrichtung des Álvarode Luna.Muhammad   XI,   König   von   Granada   (bis   1455).   Die   Türken   erobernConstantinopel.

1454­1474 Enrique   IV   (“el   Impotente”),   rey   de   Castilla   y   León;   während   dessenRegierungszeit   wird   Castilla   weiter   in   eine   heillose   innere   Zerrüttunggetrieben, bei  der es nicht nur um Reformen ging, die der Adel einklagte,sondern auch um die Thronfolge.  Enrique hat aus seiner zweiten Ehe mitJuana, Schwester des Königs Afonso V de Portugal eine Tochter, Juana, dieaber nicht als von ihm gezeugt angesehen wird.

 1455­1462 Sa’d, König von Granada

1456 Die Türken belagern Belgrad.

1458 Portugiesische Truppen erobern in Afrika Alcácer Ceguer. 

1460 Afonso Henrique (der „Seefahrer“) stirbt.

1462 Juan   II   de   Aragón   überläßt   Frankreich   das   Roussillon   und   Cerdaña.Aufstände in Catalunya gegen Juan II, der Frankreich um Hilfe bittet; EnriqueIV kurzfristig   rey  de  Catalunya   (bis  1463).  Reconquista  Archidona.Castillaerobert Gibraltar.Abu­l­Hasan, König von Granada (bis 1482)

1464 Durch die Eroberung von Lérida und Villafranca gewinnt Juan II  deAragón langsam wieder die Oberhand im Kampf gegen die Aufständischen.Juan II de Aragón kooperiert mit der Adels­Liga in Castilla Der   Adel,   der   die   Tochter   des   Enrique   II,   Juana,   als   illegitim   betrachtet,zwingt   Enrique   IV   dazu,   Juana   zu   enterben,   d.h.   von   der   Thronfolgeauszuschließen.  Enrique muß seinen Bruder  Alfonso   zum Nachfolger  auf

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dem Thron ernennen.

1465 Enrique IV wird vom Adel symbolisch als König abgesetzt, Alfonso XII zumGegenkönig ausgerufen (bis 1468)

1466 Juan II de Aragón erobert Tortosa und Amposta. Die Aufständischen wählenRenato de Anjou zu ihrem König. Juan II erleidet bei Rosas eine Niederlage.

1467 Enrique   IV   siegt   in   der   Schlacht   von   Olmedo   über   seinen   KontrahentenAlfonso XII, verliert aber Segovia an diesen.Französische Truppen dringen in Catalunya ein.

1468 Alfonso XII stirbt in Avila.Nach dem Tod von Alfonso XII wird Enrique IV ein zweites Mal gezwungen,seine Tochter,  die  er  nicht   für   illegitim  erklärt,  zu  enterben,  bzw.  von derThronfolge auszuschließen und seine Halbschwester Isabel zur Thronfolgerinzu ernennen. Isabel wird zur Prinzessin von Asturias ernannt.

1469 Neue Aufstände in Catalunya gegen Juan IIHeirat   von   Isabel,   der   Halbschwester   von   Enrique   IV,   und   Fernando   deAragón. Damit   ist  das Gleichgewicht  zwischen den drei  Mächten Portugal,Castilla und Aragón beendet. 

1470 Rebellion der Abencerrajes gegen Abu­l­Hasan, der unter diesen ein blutigeRache nimmt; Überlebende fliehen nach Castilla.Die Portugiesen dringen bis zum Golf von Guinea vor. 

1471 In Nordwestafrika werden Arzila und Tanger von den Portugiesen erobert.

1471/1472 Fernando do Póo entdeckt die später nach ihm benannte Insel vor der KüsteKameruns; der Äquator wird überschritten. Die danach einsetzende Handels­erschließung der Pfeffer­, Elfenbein­, Gold­ und Sklavenküste erweist sich fürPortugal als wirtschaftlich außerordentlich ertragreich.

1472 Juan   II   erobert   Barcelona,   damit   findet   der   langwährende   Bürgerkrieg   inCatalunya ein Ende.

1473 Konvertierte Juden und Mauren werden Jaén und Córdoba getötet.

1474 Nachdem   Enrique   IV   gestorben   ist,   wird   Isabel   zur   Königin   von   Castillaernannt (bis 1504 regierend).Isabel wird keineswegs überall in Castilla sofortals  Königin  anerkannt:  Städte  wie  Zamora,  Burgos und die andalusischenStädte ziehen es vor abzuwarten, bis der Thronfolgestreit geklärt ist.

1475 Cristobál  Colón läßt sich in Lissabon nieder, wo er bis ca 1485 bleibt, umdann in kastilische Dienste zu treten

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Die Vereinigung von Castilla und Aragón hat sowohl in Frankreich als auch inPortugal   zu   Unruhe   geführt;   Alfonso   V   de   Portugal   heiratet   seine   NichteJuana und gibt vor, die Interessen dieser Prinzessin auf die kastilische Kronezu  verteidigen.  Portugiesische  Trupen  dringen   in  Castilla  ein.  Gleichzeitigerhebt   sich   der   Adel   gegen   Isabel.   Die   Juana­Partei   kann   auf   portg.Unterstützung zählen; Frankreich, das durch die Union Castilla­Aragón eineneue Großmacht heranwachsen sieht,  schlägt sich ebenfalls auf die portg.Seite.

1476 Portugiesische   Truppen   erobern   Teile   der   Extremadura   und   von   Galicia,besetzen sogar Toro, werden aber in der Schlacht von Toro (Anfang März)entscheidend geschlagen.Französische   Truppen   dringen   in   den   Norden   von   Castilla:   Schlacht   beiFuenterrabía. Der vorübergehende Verzicht des Königs von Aragón auf seineRechte auf den Rosellón bringt den frz. König Louis XI dazu, sich aus demKrieg zurückzuziehen.

1477 Castilla interveniert auf den Islas Canarias.Afonso V de Portugal übergibt den Thron an seinen Sohn João, der als JoãoII rei de Portugal wird (offiziell erst nach dem Tod von Afonso V in 1481).

1478 Errichtung der “Heiligen Inquisition”.Friedensvertrag zwischen Castilla­Aragón und Frankreich

1479 Nach dem Tode von Juan II de Aragón­Navarra wird Fernando II reyde Aragón (bis 1516); sein Regent für das Teilgebiet Catalunya wird EnriqueII de Aragón. Fernando besiegt  die  letzten Parteigänger  von Juana  in derNähe von Mérida. Im Frieden von Alcaçovas (4. Sept.) finden der Bürgerkriegund der internationale Krieg ein Ende.Während der Regierungszeit von Isabelfindet   eine   Reorganisation   des   Reiches   statt;   der   Adel   wird   zum   Teilentmachtet; die Militärorden werden nach und nach der Verwaltung durch dieKrone unterstellt;  die Finanzen werden neu geordnet; die Cortes tagen nurnoch selten und werden zu einem eher gefügigen Gremium der Königin; derConseja Real wird reorganisiert; die öffentliche Ordnung gegen bandolerismowieder hergestellt; Isabel erreicht eine “Reinigung” der Kirche und kämpft mitden   Päpsten   um   eine   Unabhängigkeit   der   Krone,   insbesondere   bei   derErnennung   der   Bischöfe..Unter   Isabel­Fernando   geht   seit   Jahrhundertenwährende grundsätzliche Allianz zwischen Castilla und Frankreich zu Ende,vor allem wegen dreier Konfliktpunkte: Navarra, Rosellón und Cerdaña, sowieItalien.

1480 Portugal verzichtet formell auf seine Ansprüche auf die kanarischen Inseln.

1481 (6.Februar) Erster auto de fe der Inquisition in Sevilla: öffentliche Hinrichtungder   durch   die   Inquisition   Verurteilten.   Beginn   des   finalen   Kriegs   gegenGranada, dessen Territorium Jahr für Jahr reduziert wird.

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1481­1495 João II rei de Portugal. Wie auch in Kastilien ist dessen Regierungszeit durchden  Kampf   zwischen  Adel  und   Königshaus  geprägt.   João  gelingt  es,  dielokale   Macht   der   Adligen,   die   bis   in   die   Gerichtsbarkeit   hineinreichte,   zubrechen.   Joao  deckt  u.a.   eine   Verschwörung  des  Marquês   de   Montemor(Bruder des Duque de Bragança), eines der größten Feudalherren Portugals,gegen das Königshaus  auf.  Montemor  wird  öffentlich   in  Évora enthauptet.Das Haus Bragança wird nahezu ausgelöscht vernichtet, der Landbesitz fälltan   den   König,   usw..Mit   der   Entmachtung   des   Hochadels   Beginn   desabsolutistischen Staates in Portugal, der absoluten Königsgewalt..

1482 Der   Papst   ernennt   die   Inquisitoren   für   Castilla,   unter   ihnen   auch   BruderTomás de Torquemada.Beginn des letzten Krieges gegen Granada.

1483 Teil­Vertreibung der Juden aus Andalucía.

1484 Diogo,   vierter   Herzog   von   Viseu,   wird   durch   den   portugiesischenKönig João II in Setúbal erstochen

1485 Das Inquisitions­Tribunal verlegt seinen Sitz von Ciudad Real nach Toledo.Der  Militärorden de Calatrava  stimmt der  Verwaltung  durch die  Krone zu.Allianz zwischen João II de Portugal und Karl VIII von Frankreich.

1486 Juden­Vertreibung aus Teruel.In  Córdoba  beauftragt  der  Hof  eine Junta  mit  der  Prüfung  der  Pläne desCristobal, die kurz zuvor den Dienst in Portugal aufgegeben hatte, Indien aufder West­Route zu erreichen.

1487 Das   Inquisitions­Tribunal   wird   erstmals   in   Barcelona   tätig.Málaga   wirderobert.Der Portugiese Bartolomeu Dias umschifft das Kap der guten Hoffnung.

1488 Die   Inquisition   tagt   erstmals   in   Mallorca.   Bartolomé   Dias   gelingt   dieUmschiffung des Kaps der Guten Hoffnung. Vélez Blanco und Vélez Rubiowerden erobert.

1489 Königin Isabel I trifft sich mit Cristobal Colón in Jaén. João II de Portugal undEngland bestätigen/erneuern   ihre  Allianz.  Erstmals  Druck  eines Buches  inLisboa.

1489 Baza, Guadix, Almuñécar  und Almería werden erobert.

1491 Die Belagerung von Granada beginnt (25. Nov.).Der portugiesische Thronfolger, infante Afonso, kommt bei einem Reitunfallum; João II ist ohne legitimen Nachfolger, sodaß ein Cousin, der Duque deBeja, Dom Manuel, Bruder des von João II umgebrachten Duque de Viseu,Anspruch   auf   den   Thron   hat.   João   II   scheitert   mit   dem   Versuch,   einen

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unehelichen Sohn durch den Papst  als  legitimen Thronfolger  anerkenn zulassen.

1492 6. Januar: Granada wird erobert.Hernando de Talavera wird zum ersten Erzbischof von Granada ernannt.

1492 31. März: Juden­Vertreibungs­Dekret der Katholischen Könige (Frist:31.7.1492). 

1492 Am 3. August sticht Cristobal Colón von Palos de la Frontera zuseiner ersten West­Indien­Reise in See. 

1492 Am 12. Oktober landet Colón auf der Insel Guanahaní (heute San Salvador)Die Eroberung der Kanaren­Insel La Palma beginnt (Ende 1493).Attentat auf Fernando de Aragón in Barcelona (7.Dez.).

1493 Fernando II de Aragón erhält gegen Zusicherung von Neutralität Aragons diean Frankreich verpfändeten Grafschaften Rosellón und Cerdaña zurück.Im Zeichen des sukzessiven Endes der Militärorden übernimmt  Fernando deAragón die Verwaltung des Ordens de Santiago (und gelangt damit auch inden Besitz der Reichtümer dieses Ordens)Cristobal Colón kehrt am 15 März nach Palos zurück.Erste dauerhafte Ansiedlung von Spaniern auf  der  Insel  Hispaniola.  Colónwird  von Isabel und Fernando in Barcelona empfangen.Colón beginnt seine zweite Reise (25. September bis 11.6.1496).

1494 Im Vertrag von Tordesillas (7. Juni) findet eine Aufteilung der überseeischenInteressensphären Portugals und Spaniens statt; eine Nord­Süd­Linie verläuft370   Meilen   westlich   der   Kapverdischen   Inseln.   Die   westlichen   Gebietegehören zu Spanien, die östlichen zu Portugal.Papst Alexander VI verleiht Isabel und Fernando den Titel “Reyes Católicos”.Die Krone übernimmt die Administration des Militär­Ordens von Alcántara.

1495 Cisneros wird Erzbischof von Toledo und beginnt seine Kirchenreformen.

1495­1521 Manuel I, rei de Portugal (s. 1491), damit Restauration der Macht des Adels.Lissabon   wird   zum   uneingeschränkten   politischen   und   administrativenZentrum   Portugals.   Aufschwung   der   Architektur   (manuelinischer   Stil).Einheitliche Gesetzgebung (Ordenações Manuelinas). Lissabon in dieser Zeitbedeutendster Exporthafen Europas. Expansion des  ptg. Kolonialreiches.

1495 Karl VIII von Frankreich marschiert   in Neapel ein; Fernando ruft die SantaLiga  ins Leben:  Papst,  der  abgesetzte  König  von Neapel,  der  Kaiser,  dieHerzöge von Mailand und Venedig; das vor allem auch aus kastilischen Trup­pen  zusammengesetzte  Heer   unter  Gonzalo  Fernández   de   Códoba,  dem“Gran Capitán”vertreibt die Franzosen aus Neapel (1496). 

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1496 Erstmals Statuten über die “Sauberkeit des Blutes” als Voraussetzung für denEintritt bzw. die Zulassung zum Hieronymus­Orden. Für   die  Reform  des  Franziskaner­Ordens   ist  Cisnero,   für   die  Reform  derDominikaner Diego de Deza zuständig.Manuel  I de Portugal  dekretiert  die Expulsion der Juden aus Portugal,  dienach  1492  aus  Castilla   in  Portugal  Zuflucht  gefunden  hatten.  Tatsächlichwerden die Juden großenteils zwangsgetauft, weil sie zum gröten Teil keineMöglichkeit hatten, über See das Land zu verlassen; die Judenviertel werdenzerstört, Synagogen in Kirchen umgewandelt. Es kommt zur Unterscheidungzwischen „cristãos­novos“ und „cristãos­velhos“.  Trotz der Zusicherung derNichtverfolgung kommt es in zunehmendem Maße zu Diskriminierungen undVerfolgungen.

1496 Die Islas Canarias gänzlich erobert.

1497 Der Infant Juan heiratet die Infantin Margarita von Burgund (19.März); Prinz Juan stirbt aber bereits 4. Oktober desselben Jahres. Castillaerobert Melilla. Vasco da Gama bricht von Lisboa zu seiner Seereise nachIndien auf (8. Juli).

1498 Diego de Deza wird General­Inquisitor. Colón beginnt seine dritteReise (30. Mai) (bis 30.Oktober 1500). Vasco da Gama erreicht Kalkutta (20.Mai).

1499 Auf der Insel Hispaniola Aufstand gegen Colón, der festgesetzt wird.Die  RRCC erlassen  Gesetze,  durch  welche  den Juden  die  Einreise  nachCastilla­Aragón   verboten   wird.   Beginn   der   Seereisen   (“menores”   o“andaluces”), durch welche die Küsten der entdeckten Welt erkundet wurden.Maurischer Aufstand in Granada. Die Celestina wird veröffentlicht.

1500 Karl von Habsburg wird geboren (2. Februar).Im Vertrag von Chambord­Granada zwischen Fernando de Aragón und LouisXII von Frankreich wird Neapel unter diesen beiden aufgeteilt.Pedro Álvares Cabral bricht von Lisboa aus zu einer Seereise nach Indienauf, ändert aber seinen Kurs und landet zufällig/beabsichtigt (umstritten) ander Küste Brasiliens (22. April).  

1501 Der   Papst   billigt   den   Reyes   Católicos   Lebenszeit   die   Verwaltung   allerspanischen   Militär­Orden   zu:   erhebliche   Verbesserung   der   finanziellenSituation der Krone; zugleich auch Möglichkeit, den Einfluß des Hoch­Adelszurückzudrängen.Nicolás de Ovando wird zum ersten Gouverneur “de las Indias” ernannt.

1502 Juana und Philipp der Schöne treffen in Fuenterrabía ein.Nach der Niederschlagung des maurischen Aufstandes in Granada werdendie Mauren vor die Wahl gestellt, zum Christentum zu konvertieren oder dasLand zu verlassen.  Diese Maßnahme wird auch auf die übrigen Teile von

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Castilla ausgedehnt. Juana und Philipp der Schöne werden als Thronfolgervereidigt.Im Königreich Neapel kommt es erneut zu Kämpfen zwischen Frankreich undSpanien.

1503 Sieg des Gran Capitán über französische Truppen 

1504 Isabel  de  Castilla   stirbt;   dadurch  bleibt   Fernando  wieder   “nur”  König  vonAragón;   Die   Union   Castilla­Aragón   droht   zu   zerbrechen,   vor   allem   auchwegen   der   Thronfolge­Probleme   in   Castilla.   Die   Tochter   von   Isabel   undFernando, Juana, mit Philipp dem Schönen (von Burgund) verheiratet, gilt als“geistesgestört”; deshalb soll Fernando bis zur Volljährigkeit des Sohnes vonJuana, Carlos, über Castilla herrschen. Philipp der Schöne ist nicht bereits,die Macht mit Fernando zu teilen, der sich nach Aragón, später (1506) nachNeapel zurückzieht. Frieden zwischen Spanien und Frankreich in Neapel (derbis   1511   währt).   Juana   und   Philipp   der   Schöne,   Könige   von   Castilla,Fernando de Aragón, Gouverneur von Castilla

1505 Fernando de Aragón heiratet Germaine de Foix.

1506 Juana und Philipp treffen in La Coruña ein; Philipp zwingt Fernandodazu, den Gouverneurs­Posten aufzugeben.  Philipp der Schöne stirbt. EineVersammlung   von   Adligen   und   Mitgliedern   des   Consejo   Real   übertragenCisneros die vorläufige Regierung und fordert Fernando auf, zurückzukehren.In Lisboa kommt es zu blutigen Juden Pogromen, bei denen ca. 2000 Judenden Tod finden.

1507 Fernando de Aragón kehrt zurück und regiert als König auch über Castilla.Juana wird im Schloß von Tordesillas eingesperrt, wo sie bis zu ihrem Todein 1555 lebt (vegetiert).

1516 Fernando (el Católico) stirbt.

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