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Der DAAD und die Internationalisierung der Forschung

Der DAAD und die Internationalisierung der Forschung...Mit der vorliegenden Broschüre möchten wir eine Übersicht über die Förderaktivitäten des DAAD im Bereich „Forschung“

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Der DAAD und die Internationalisierung der Forschung

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HerausgeberDeutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)German Academic Exchange ServiceKennedyallee 5053175 Bonn (Deutschland)www.daad.de

ProjektkoordinationDr. Birgit Klüsener (verantwortlich), Melanie Hildebrandt, Gritta Klöhn, Anke Sobieraj, Tobias WolfGruppe 52 – Internationalisierung der Forschung

Redaktion und LektoratJanet Schayan und Dr. Sabine Giehle, Frankfurter Societäts­Medien GmbH, Frankfurt a. M.

Gestaltung und SatzLPG Loewenstern Padberg GbR, Bonn

DruckKöllen Druck & Verlag GmbH, Bonn

AuflageMai 2012 – 5.000

Alle Rechte vorbehalten© DAAD

BildnachweisDavid Ausserhofer (S. 15), David Ausserhofer / Peter Himsel (Impressum, S. 23, 25), DAAD (S. 19 oben), DAAD / Reiner Zensen (S. 10 links + unten), M. Free­land (S. 22), Sigrid Gombert (S. 31, 32), Jan Greune / Societäts­Medien (S. 17), Dörte Hagenguth (S. 8, 24), Jan Jacob Hofmann (Titel, S. 13, 30), Andreas Hub (S. 11), Vol­ker Lannert (S. 5, 26, 35, 36), Eric Lichtenscheidt (S. 2), Christian Lord Otto (S. 9 oben), privat (S. 9 unten, 12, 14, 19 unten), Uwe Wenzel (S. 34), R. Zheng (S. 29)

Der DAAD legt Wert auf eine Sprache, die Frauen und Männer gleichermaßen berücksichtigt. In dieser Publikation finden sich allerdings nicht durch ­gängig geschlechter gerechte Formulierungen, da die explizite Nennung beider Formen in manchen Texten die Les barkeit erschwert.

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i N h a l t

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

der daad – Partner in der forschungsförderung . . . . . . . . . . . 4

forschungszusammenarbeit intensivieren . . . . . . . . . . . . . . . 8

Nachwuchswissenschaftler fördern . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Netzwerke bilden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

internationales forschungsmarketing – research in Germany . . . 18

FÖRDERPROGRAMME FÜR NACHWUCHSWISSENSCHAFTLER

Programme für deutsche Nachwuchswissenschaftler

rise – weltweit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Kongress­ und Vortragsreisenprogramm . . . . . . . . . . . . . . . 23

Jahresstipendien für ergänzungs­, Vertiefungs­ und aufbaustudien sowie forschungsaufenthalte . . . . . . . . . 24

Jahres­ und Kurzstipendien für doktoranden . . . . . . . . . . . . 25

forschungsstipendien für promovierte Nachwuchswissenschaftler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

rückgewinnung deutscher wissenschaftler aus dem ausland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

Programme für ausländische Nachwuchswissenschaftler

rise – research internships in science and engineering . . . . . . 29

forschungsstipendien für doktoranden und Nachwuchswissenschaftler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

forschungsaufenthalte für hochschullehrer und wissenschaftler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

wiedereinladungen für ehemalige stipendiaten . . . . . . . . . . 32

Programme mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft

leibniz­daad research fellowship Programme . . . . . . . . . . . 34

dlr­daad research fellowships . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

daad / roche diagnostics Postdoktoranden­Programm . . . . . . 36

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Deutschland hat eine lange Tradition in Forschung und Entwicklung. Unser Land verfügt

über ein hohes Maß an Innovationskraft und bietet Forschungsmöglichkeiten, die im inter­

nationalen Vergleich anerkannt sind. Es gehört damit weltweit zu den ersten Adressen in

Sachen Forschung. Darüber hinaus bietet der Forschungsstandort Deutschland ein einzig­

artiges Netzwerk an Universitäten und außeruniversitären Forschungsorganisationen, die

in enger Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Industrie agieren.

Mit Initiativen wie der „Exzellenzinitiative“, der „Hightech­Strategie 2020“, dem „Pakt

für Forschung und Innovation“, dem „Hochschulpakt“ und der „Internationalisierungs stra­

tegie“ sind in den letzten Jahren wichtige Akzente zur Weiterentwicklung der Forschung in

Deutsch land – gerade auch mit Blick auf die internationale Dimension – gesetzt worden.

Erfolgreiche Forschungsprojekte sind heute mehr denn je internationale Projekte, die vom

Wissens­ und Ideenaustausch mobiler Forscherinnen und Forscher leben. Internationale For­

schungszusammenarbeit hat dabei viele Facetten und reicht von der Realisierung individu­

eller Forschungsprojekte über Kooperationen auf Instituts­ und Fachbereichsebene bis hin

zum Aufbau von Forschungsverbünden und Netzwerken zur Lösung gesellschaftlich und

global relevanter Fragen.

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Der DAAD unterstützt und begleitet internationale Forschungsprojekte mit einer Vielzahl

seiner Individual­ und Projektförderprogramme. Dabei sind wir unsererseits ständig um

Innovation und Flexibilität bemüht. Schon heute fördern wir die Anbahnung internatio­

naler Forschungskooperationen ebenso wie individuelle Talente auf Studierenden­, Dokto­

randen­ und Postdoktorandenebene. Auch strukturbildende Maßnahmen an Universitäten

und Forschungseinrichtungen wie zum Beispiel Modelle international operierender Gradu­

iertenschulen sind Teil unseres Förderportfolios. Im Zentrum der Programme steht dabei

immer die Weiterqualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses in einem internatio­

nalen Forschungsumfeld.

Mit der vorliegenden Broschüre möchten wir eine Übersicht über die Förderaktivitäten

des DAAD im Bereich „Forschung“ bieten. Wir haben dabei drei Zielgruppen vor Augen:

die deutschen und ausländischen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissen­

schaftler, die sich über Mobilitätsprogramme für mobile Forscherinnen und Forscher infor­

mieren möchten; auf institutioneller Ebene die Forschungseinrichtungen und schließlich

Multiplikatoren.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre der Broschüre.

Dr. Dorothea Rüland

Generalsekretärin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes

V O r w O r t

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Der DAAD – Partner in der Forschungsförderung

Internationalität ist die Kernkompetenz des Deutschen Akademischen Austausch dienstes (DAAD). Als weltweit größte Förderorganisa­tion für den internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern mit ei ­nem weltweiten Netzwerk an Außen stellen und Informations­ und Beratungszentren sowie einer jahrzehntelangen Expertise als Mittlerorganisation ist der DAAD ein wichti­ger Partner in der Internationalisierung der Forschung in Deutschland.

Forschungszusammenarbeit intensivierenDer DAAD ist bekannt für seine Stipendien­programme für Deutsche und Ausländer, mit denen Bewerber jeder Ausbildungsstufe einen eigenständig geplanten Studien­ oder Forschungsaufenthalt verwirklichen können. Im Bereich der Forschung unterstützt der DAAD neben der Förderung individueller Talente in internationalen Forschungsteams

auch die Mobilität in wissenschaftlichen Ko­operationsprojekten. Mit strukturbildenden Maßnahmen – wie beispielsweise dem Auf­bau internationaler Promotionsprogramme oder binationaler Nachwuchsgruppen an Universitäten und Forschungseinrichtungen – trägt der DAAD zur Intensivierung der For­schungszusammenarbeit mit den weltweit Besten und damit auch zur Internationalisie­rung der Forschung in Deutschland bei.

Neben themenoffenen Förderangebo­ten, die insbesondere die wissenschaftliche

Weiter qualifizierung von Nachwuchswissen­schaftlern verfolgen, hat der DAAD in den letzten Jahren sein Förderportfolio auch um thematisch fokussierte Förderprogramme, so genannte „Fachprogramme“, ergänzt. Die­se Fachprogramme sollen zielgerichtet jene Themen fördern, die zur Lösung wichtiger ge sellschaftlicher und globaler Fragen (z. B. Klimawandel) beitragen. Im Zentrum der För derung stehen dabei immer junge Wis­sen schaftler, die ihre fachliche Expertise in Forschungsprojekten und im Austausch mit internationalen Experten erweitern.

Wissenschaftlerkarrieren unterstützenInsbesondere mit der Förderung individu­eller Talente, deren Wirkung sich erst über eine längere Zeitspanne entfaltet, dabei aber umso nachhaltiger wirkt, hat der DAAD in den vergangenen Jahrzehnten bemerkens­werte Erfolge erzielt. Tausende von auslän­dischen und deutschen Studierenden, Dokto­randen und Postdoktoranden studieren und forschen mit Unterstützung des DAAD in Deutschland bzw. im Ausland. Sie bilden da­bei ihren Charakter, entwickeln sich wissen­schaftlich weiter und sind auch gleichzeitig Botschafter und Markenzeichen für die deut­sche Wissenschaft im In­ und Ausland. Viele dieser DAAD­Stipendiaten haben anschlie­ßend eine internationale wissenschaftliche Karriere gemacht. Dutzende sind mittler­weile Leibniz­ oder Max­Planck­Forschungs­preisträger, einige haben gar den Nobelpreis für ihre wissenschaftliche Arbeit erhalten, so der Wirtschaftswissenschaftler Reinhard Selten, der Physiker Wolfgang Ketterle oder der Krebsforscher Harald zur Hausen.

Ziel ist es, Forscher­talente bestmöglich zu fördern.

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Im Mittelpunkt der

DAAD-Programme steht

der einzelne Nachwuchs-

wissenschaftler.

Best PracticesMit der jetzt vorliegenden Broschüre möchten wir eine Übersicht der direkten und indirek­ten Fördermaßnahmen des DAAD im Bereich der Forschung geben. Anhand von Beispie len guter Praxis stellen wir Ihnen zunächst ex­emplarisch Programme und Maß nahmen vor, mit denen der DAAD Nachwuchswis sen­schaftler sowie Forschungseinrich tun gen bei ihren internationalen Forschungsvorhaben unterstützt. Anschließend erhalten Sie einen kleinen Einblick in die Forschungsmarke­tingaktivitäten des DAAD unter der Dach­marke des durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Projek­tes „Research in Germany“. Neben den Zielen des Forschungsmarketings möchten wir hier vor allen Dingen aufzeigen, wie Hochschulen und Forschungseinrichtungen sich an „Re­search in Germany“ beteiligen können und wie sie diese Initiative zur Erhöhung ihrer eigenen Sichtbarkeit im Ausland – und da­mit auch des Forschungsstandortes Deutsch­land im Ganzen – nutzen können.

IndividualförderprogrammeDer zweite Teil der Broschüre bietet einen Überblick über Individualförder programme, mit denen der DAAD mobile ausländische und deutsche Nachwuchswissenschaftler in ihren Forschungsvorhaben im In­ und Aus­land unterstützt. Das Spektrum reicht dabei von kurzfristigen Maßnahmen wie dem Kon­gress­ und Vortragsreisenprogramm, das For­schern die aktive Teilnahme an wissenschaft­lichen Kongressen und Veranstaltungen im Ausland ermöglicht, bis hin zu Jahresstipen­dien, die Nachwuchswissenschaftler bei der Realisierung ihrer Forschungsvorhaben in einem internationalen Umfeld unter stützen. Neben öffentlich finanzierten Fördermaß­nah men werden auch Programme vorge­stellt, die der DAAD gemeinsam mit Koope­rationspartnern aus Wissenschaft und Wirt­schaft durchführt. Allen Programmen ge­meinsam ist dabei das Ziel, Forschertalente im In­ und Ausland bestmöglich zu qualifi­zieren und Forscherkarrieren nachhaltig zu unter stützen.

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Mexiko-Stadt

New York

Paris

Nairobi

Kairo

Warschau

Moskau

Tokio

Neu Delhi

Jakarta

Peking

London

CaracasSan José

Santiago de Chile

Havanna

Toronto

Bogotá

San Francisco

AccraYaounde

Ho-Chi-Minh-StadtBangkok

Singapur

SydneyJohannesburg

Hongkong

Shanghai

Taipeh

PuneChennai

Islamabad

TaschkentBischkek

Duschanbe

Kabul

AlmatyIstanbul

Ostjerusalem

TeheranErbilDamaskus

Tiflis

Prag

Athen

MinskRiga

Madrid

Brüssel

RomBudapest

Belgrad

Hanoi

Rio de Janeiro

Buenos Aires

São Paulo

Kuala Lumpur

Seoul

Guangzhou

Nowosibirsk

Ankara

Abu Dhabi

BakuEriwan

Bukarest

St. Petersburg

KiewNordamerika: 17

Lateinamerika: 33

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Wer ist der DAAD?

der deutsche akademische austauschdienst ist die welt weit größte förder or­ga nisation für den inter­na tio nalen austausch von studierenden und wissen­schaftlern. er wird als selbst­verwaltete Organisa tion der wissenschaft von den deutschen hochschulen und

studierendenschaften ge­tragen. seit seiner Gründung im Jahr 1925 hat der daad über 1,6 Millionen akademiker und akademikerinnen im in­ und ausland unterstützt. doch seine aufgaben reichen viel weiter: der daad fördert die internationalisierung der deutschen hochschu­len, stärkt die Germa nistik und deutsche sprache im

ausland und unterstützt die hochschulentwicklung in entwicklungs­ und transfor­mationsländern. Neben der Zentrale in Bonn und dem Berliner hauptstadtbüro hält der daad mit einem Netz­werk von 14 außenstellen und 51 informations­ und Bera­tungszentren Kontakt zu den wichtigsten Partnerländern und berät vor Ort.

14 Außenstellen

51 Informationszentren (IC)

Verbindungsbüros

471 Lektorate

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Mexiko-Stadt

New York

Paris

Nairobi

Kairo

Warschau

Moskau

Tokio

Neu Delhi

Jakarta

Peking

London

CaracasSan José

Santiago de Chile

Havanna

Toronto

Bogotá

San Francisco

AccraYaounde

Ho-Chi-Minh-StadtBangkok

Singapur

SydneyJohannesburg

Hongkong

Shanghai

Taipeh

PuneChennai

Islamabad

TaschkentBischkek

Duschanbe

Kabul

AlmatyIstanbul

Ostjerusalem

TeheranErbilDamaskus

Tiflis

Prag

Athen

MinskRiga

Madrid

Brüssel

RomBudapest

Belgrad

Hanoi

Rio de Janeiro

Buenos Aires

São Paulo

Kuala Lumpur

Seoul

Guangzhou

Nowosibirsk

Ankara

Abu Dhabi

BakuEriwan

Bukarest

St. Petersburg

Kiew

Mittel- und Osteuropa, GUS: 166

Westeuropa und die Türkei: 140

Nordafrika, Naher u. Mittlerer Osten: 25

Afrika Subsahara: 17

Asien-Pazifik: 73

7

d e r d a a d – P a r t N e r i N d e r f O r s c h u N G s f ö r d e r u N G

Mit mehr als 250 Program­men fördert der daad jähr­lich rund 74.000 deutsche und ausländer, aber auch institutionen in deutschland und in aller welt. das angebot reicht vom auslands semester für junge studierende bis zum Promotionsstudium und for­schungsaufenthalt, vom Prak­tikum bis zur Gastdozentur, vom informationsbesuch bis

zum aufbau von hochschulen im ausland. die internatio­nalen aktivitäten deutscher hochschulen unterstützt der daad durch Marketingdienst­leistungen, Publikationen, Veranstaltungen und fort­bildungen, Beratungs­ und Betreuungshilfen sowie Programme, die auf eine stärkere internationalisierung und weltweite attraktivität

der deutschen hochschulen zielen. schließlich wirkt der daad beratend an der Ge­staltung der auswärtigen Kultur­ und Bildungspolitik, der internationalen hoch­schulpolitik und der entwick­lungspolitik mit.

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Forschung ist heute mehr denn je interna­tional vernetzt. Der Austausch reicht dabei von der fachlichen Diskussion bis hin zur ge­meinsamen Bearbeitung von Forschungspro­jekten. Der DAAD fördert den Ausbau inter­nationaler Kooperationen durch Mobilitäts­maßnahmen und unterstützt binationale Projekte von Nachwuchswissenschaftlerin­nen und Nachwuchswissenschaftlern.

Projektbezogener PersonenaustauschMit Partnerorganisationen aus aller Welt führt der DAAD das Programm zum Projekt ­be zo ge nen Personenaustausch (PPP) durch. Ziel des Programms ist die Intensivierung der Ko operation zwischen ausländischen und deut schen Forschergruppen, die gemeinsam an einem spezifischen wissenschaftlichen Vor haben arbeiten. Das Programm dient als Anschubfinanzierung und sieht die Förde­rung der Mobilität der beiden Forschergrup­pen in Form von Reise­ und Aufent halts kos­ten vor. Die Förderungsdauer beträgt insge­samt zwischen einem und drei Jahren. Der Fortbildung und Spezialisierung des wissen­schaftlichen Nachwuchses im Rahmen der Forschungs kooperation wird dabei ein star­kes Gewicht beigemessen.

Fachbezogene binationale NachwuchsforschergruppenIm Programm „Moderne Anwendungen der Biotechnologie“ fördert der DAAD fünf Nach­wuchsforschergruppen, in denen deutsche und chinesische Wissenschaftler gemeinsam an einem Forschungsvorhaben arbeiten. Die Förderung der Nachwuchsgruppen ist Teil der wissenschaftlich­technologischen Zu­sammenarbeit zwischen Deutschland und China und wird auf deutscher Seite aus Mit­teln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert.

Die Forschungsvorhaben dieser Gruppen sind in den unterschiedlichsten Bereichen der Biotechnologie angesiedelt. So untersu­chen junge Wissenschaftler der Universität Ulm gemeinsam mit Kollegen der Acad emy of Military Medical Sciences Beijing die Funk­tion bestimmter Bakterien im Darm und de ­ren Wechselwirkungen mit dem Immunsys­tem des Wirts; hier werden neue Anwen­dungen zum Beispiel für die Lebensmittel­industrie erwartet. Eine zweite Gruppe, in der die FU Berlin und die Chinese Agricul­tural University Beijing kooperieren, sucht nach Methoden zur effizienteren stickstoff­basierten Düngung von Reispflanzen. Auf diese Weise soll der landwirtschaftliche Er­trag gesteigert werden.

Jedes Projekt ist mit rund 1,3 Millionen Euro ausgestattet. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie innerhalb von fünf Jahren zu konkre­ten Ergebnissen führen und wirtschaftlich nutzbringende Entwicklungen ermöglichen sollen. Alle Förderprogramme unterstützen die wissenschaftliche Forschung in ausge­wählten Themenfeldern und helfen, nachhal­tig internationale Vernetzungen aufzubauen: eine Win­win­Situation für Deutschland und die kooperierenden Länder.

Der DAAD unterstützt

Wissenschaftlerinnen

und Wissenschaftler

beim Ausbau ihrer inter-

nationalen Ko ope ra-

tionen.

Forschungszusammenarbeit intensivieren

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Dr. Axel Schambach ist

Leiter einer binationalen

Nachwuchsforscher-

gruppe im Programm

„Moderne Anwendungen

der Biotechnologie“,

Projekt: Gentherapie ver-

erbter Erkrankungen.

Die Klimanetze beschäf-

tigen sich vor allem mit

Themen aus der Land-

und Forstwirtschaft.

Neue Strategien in der Gentherapie» Herr Dr. Schambach, Sie arbeiten mit einer chinesischen Nachwuchsforscher­gruppe zusammen. Um was geht es dabei? In China gibt es einige sehr gute Gruppen auf dem Gebiet der medizinischen Biotechnologie, vor allem auf dem Feld der induzierten pluri­potenten Stammzellen (iPS). Diese „Alles­könner“­Zellen können aus normalen Kör per ­zellen hergestellt werden und haben ver gleich ­bare Fähigkeiten wie embryonale Stamm­zellen, indem sie in alle Zellen des Körpers differenzieren können. Die Technik für die Herstellung von iPS, die sogenannte Repro­grammierung, ermöglicht die Herstellung von unerschöpflichen Mengen von Patienten­zellen für spezifische Erkrankungen, was sehr wichtig für die Erforschung der Ursachen ist.

Worin liegt der Vorteil, mit einer chinesi­schen Forschergruppe zu kooperieren? Die Förderung des DAAD versetzt uns in die glückliche Lage, eng mit Professor Duanqing

Pei und seinem Team zusammenarbeiten zu können. Professor Pei ist ein ausgewiesener Experte auf dem iPS­Gebiet und komplemen­tiert damit unsere Kernexpertise, die mole ­kulare Ursache von Erkrankungen auf gene­tischer Ebene korrigieren zu können.

Wie nah sind Sie Ihrem Ziel gekommen, die Perspektiven für die Gentherapie von potenziell tödlichen (Immun­)Krank­heiten zu verbessern? Wir haben für einige wichtige Erkrankun­gen spezifische iPS­Modelle aufbauen und gemeinsam neue Strategien für deren Be­handlung aufzeigen können. Insbesondere konnten wir neue und möglicherweise si­chere Vektoren für die angeborene Immun­schwäche SCID­X1 entwickeln, die jetzt in ersten Studien eingesetzt werden. Wir möch­ten – gemeinsam mit unserem chinesischen Partner – diesen Weg konsequent fortsetzen und erarbeiten zurzeit neue Konzepte zur Behandlung von Infektionskrankheiten, die in China häufig sind, wie zum Beispiel He­patitis C, eine schwere Leberentzündung. «

Klimawandel: Wissen vernetzen

überschwemmungen, dürre, hitzeperioden, hurrikane – die globale erwärmung zeigt ihre ersten folgen. unter ihnen leiden besonders die entwick­lungs­ und schwellenländer. die entwicklung nachhalti ger Nutzungssysteme in der ener ­gieversorgung und landwirt­schaft ist einer der wesent­lichen schlüssel, um diesem trend entgegenzuwirken. Mit dem Programm „internatio­nale Qualitätsnetze: Klima­wandel“ unterstützt der daad den internationalen austausch von wissen und

vernetzt Menschen, die sich mit diesen Problemen beschäf­tigen. dabei arbeiten deutsche hochschulen mit mindestens zwei wissenschaftlichen ins­tituten in unterschiedlichen entwicklungs­ und schwellen­ländern zusammen. schwer­punkt ist die aus­ und fortbil­dung. seit 2008 wurden vier „Klimanetze“ eingerichtet. im fokus stehen vor allem themen aus der landwirt­schaft sowie aus der holz­ und forst wirtschaft. Koordi­niert wer den die Klimanetze von institu ten der universi­täten hohen heim und Gießen sowie der tu dresden und der universität Oldenburg.

die institute kooperieren mit insgesamt zwölf Partnerins­tituten in argentinien, Kenia, china, Kirgistan, usbekistan, Kasachstan, Peru, Bolivien, südafrika und tansania. seit dem start der auf jeweils etwa vier Jahre angelegten Klima­netze wurden mehr als 50 in­dividualstipendien vergeben. das Gesamtfördervolumen beträgt 4,2 Millionen euro und wird aus Mitteln des aus­wärtigen amtes finanziert.

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Nachwuchswissenschaftler fördern

Die Promotion in Deutschland soll noch at­traktiver werden – gerade auch für exzel­lente ausländische Graduierte. Der DAAD hat ein Programm entwickelt, mit dem er dazu beitragen möchte.

International promovieren in Deutschland (IPID)Transparente Zugangsverfahren, an den Be­dürfnissen der Doktoranden ausgerichtete Betreuungsstrukturen und eine klar definier­te Perspektive für die Erlangung des Doktor­grades – üblicherweise drei bis vier Jahre – machen strukturierte Promotionsprogramme international besonders wettbewerbsfähig. Der DAAD fördert daher in dem Programm „International promovieren in Deutschland“ (IPID) die Entwicklung und Implementie­rung von strukturierten, international aus­gerichteten Promotionsprogrammen. Da­mit werden sowohl die internationale Aus­weitung bereits bestehender strukturierter Promotionsprogramme als auch der Aufbau neuer Programme in Kooperation mit aus­ländischen Partnerhochschulen unterstützt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat für die Programmlaufzeit 2010 bis 2014 insgesamt 12 Millionen Euro bereitgestellt.

39 Projekte an 29 Hochschulen in Deutsch land wer­den durch IPID mit bis zu 100.000 Euro im Jahr unterstützt. Die geförderten In ­stitutionen sind über das ganze Bun des ­ge biet verteilt und die Projekte re prä ­

sen tieren ein breites fachliches Spektrum. So reichen die Themen von den „Renewable Energies“ der Universität Oldenburg in Zu­sammenarbeit mit Partnern aus Kanada bis zum „European PhD­Network Literary and Cultural Studies“ der Universi tät Gießen mit Partnern aus Finnland, Italien, Portugal und Schweden. Interessierte Gradu ierte können sich direkt bei den geförderten Hochschulen bewerben. Eine Liste der IPID­geförderten Programme kann im Internet abgerufen werden unter www.daad.de/ipid.

Postdoc-Phase im Ausland – Einstieg in die ForscherkarriereSpitzenforschung ist auf internationale Ko­operation angewiesen. Für promovierte Nach­wuchswissenschaftler ist ein erfolgreicher Forschungsaufenthalt im Ausland der opti ma ­le Einstieg in eine Forscherkarriere. So kann ein neues, hochaktuelles Forschungsgebiet inhaltlich und methodisch erschlossen wer­den und als Ausgangspunkt für die Etablie­rung in der „Scientific Community“ dienen.

Auslandserfahrungen sind jedoch nicht nur für eine Wissenschaftlerlaufbahn wert­voll. Sie sind Zeichen für Eigeninitiative, und

 „Ich würde jedem Ausländer empfehlen, in  Deutschland in einem strukturierten   Programm zu promovieren.“

Octavio González Segovia, mexi kanischer Doktorand im IPID- geförderten Promotions-programm „Berlin Graduate School for Trans national Studies“ an der FU Berlin.

Die deutschen Hoch-

schulen haben ein großes

Interesse an der Einrich-

tung international sicht-

barer, strukturierter Pro-

mo tions angebote. An der

im Rahmen von IPID 2011

veranstalteten zweitägi-

gen Konferenz „Inter na-

tional promo vieren in

Deutschland – Wege zu

einer zukunftsorientier-

ten Dok to ran den aus bil-

dung“ nahmen mehr als

180 Hoch schul ver treter

aus ganz Deutsch land teil.

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PhDGermany – Die Plattform für Dokto randen und Forscher

PhdGermany ist die service­Plattform des daad zur Vermittlung vielverspre­chender ausländischer Pro ­motions kandidaten an deut sche hochschulen und for schungs einrichtungen. unter www.phdgermany.de können hochschulen ihre Promotionsangebote kosten­los veröffentlichen und in­ternational bekannt machen. die Vermittlungsplattform richtet sich an Graduierte weltweit und umfasst sowohl bezahlte als auch unbezahlte Positionen.

in der PhdGermany­daten­bank können interes sen ten nach offenen Promotions­angeboten recherchieren und sich mithilfe eines leitfadens über das daad­Portal direkt online bewerben. Zusätz­liche tipps, z. B. zur erstellung eines exposés, unterstützen die interessenten bei der Bewerbung. die anschließen­de auswahl der Kandidaten obliegt der jeweiligen uni­versität.

Kontakt: www.phdgermany.de

www.phdgermany.de

informiert über Pro-

motionsangebote in

Deutschland.

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der Gewinn von Sprachkenntnissen und interkulturellen Erfahrungen wird auch au­ßerhalb der akademischen Forschung hoch geschätzt.

Der DAAD unterstützt Auslandsaufent­halte von Postdoktoranden durch Kurz­ und Jahresstipendien mit Laufzeiten von drei bis 24 Monaten. Während dieser Zeit werden die Stipendiaten vom DAAD betreut und können zusätzliche Mittel beantragen, um

Konferenzen zu besuchen oder, bei mehr­jähriger Förderung, Vorstellungsgespräche in Deutschland wahrzunehmen. Geht die Rückkehr nach Deutschland nach einem mindestens einjährigen Auslandsaufenthalt nicht unmittelbar mit dem Antritt einer neu­en Stelle einher, so kann der DAAD eine Re­integrationsphase von bis zu sechs Monaten finanzieren.

Richtungsweisende Erfahrungen » Frau Professor Schweikardt, Sie sind als Postdoc mit einem Stipendium des DAAD nach Schottland gegangen. Was hat dies für Ihre weitere Karriere bedeutet?Die Erfahrungen, die ich während meines Aufenthalts an der University of Edinburgh gesammelt habe, waren richtungsweisend für mich. Während dieser Zeit ist mir klar geworden, dass mein Karriereziel, die Arbeit in Forschung und Lehre, am besten an einer Universität oder Forschungseinrichtung in Deutschland realisiert werden kann.

Wie hat der DAAD Sie bei Ihrem Forschungsaufenthalt unterstützt?Zunächst einmal natürlich durch die Finan­zierung meines Lebensunterhalts, inklusive Reisekosten und Büchergeld für den zwölf­monatigen Aufenthalt in Schottland. Aber es gab vom DAAD auch wertvolle lebensprak­tische Unterstützung: Ich bekam umfang­reiche Informationen zum Leben in Schott­land und praktische Tipps, zum Beispiel zur Wohnungssuche, den Einkaufsmöglichkei­ten oder der Krankenversicherung. Auch

nach Abschluss des Stipendiums hat der DAAD mich weiter gefördert – etwa indem er mich für eine Mitgliedschaft in der Jun­gen Akademie vorgeschlagen hat.

Welche Erfahrungen konnten Sie während Ihres Auslandsaufenthalts machen? Während der Zeit als Postdoc habe ich Kon­takte zu vielen Wissenschaftlern geknüpft, neue Forschungsrichtungen und wichtige Methoden kennengelernt. Mit einigen der damaligen Kollegen habe ich auch lange nach Abschluss des Postdoc­Stipendiums zusammengearbeitet und gemeinsame For­schungsergebnisse veröffentlicht.

Abgesehen von meiner Forschungsarbeit während des Postdoc­Jahres war es für mich aber auch wichtig, Erfahrungen mit der Or­ganisationsstruktur und Arbeitskultur an einer Universität außerhalb Deutschlands sammeln zu können. «

Prof. Dr. Nicole

Schweikardt, Goethe-

Universität Frankfurt,

Institut für Informatik,

war 2002 Postdoc-

Stipendiatin des DAAD.

N a c h w u c h s w i s s e N s c h a f t l e r f ö r d e r N

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Internationale Erfahrung sammeln – Tipps zur Planung eines Postdoc-Aufenthalts im Ausland

Viele Nachwuchswissen­schaftler würden das for­schen gerne zu ihrem Beruf machen. eine wichtige Vor­aussetzung hierfür ist es, sich im anschluss an die Promo­tion „freizuschwimmen“ und sich mit einem eigenen forschungsschwerpunkt zu profilieren. ein Postdok­toranden­aufenthalt im ausland ist hervorragend für diesen Zweck geeignet, denn die Zentren erstklassi­ger forschung sind weltweit verteilt und die meisten for­schungsteams interna tional zusammengesetzt. so kann bei einem geplanten aus­landsaufenthalt zum einen zwischen den weltweit bes­ten arbeitsgruppen gewählt werden, zum anderen wird nach mindestens drei Jahren intensiver arbeit am Promoti­onsthema ein „tapetenwech­sel“ meist als sehr stimulie­rend wahrgenommen.

doch wie wählt man das Gastinstitut aus? auf alle fälle

sollte man die vorhandenen Netzwerke – zum Beispiel die Beziehungen des doktorvaters beziehungsweise der dok­tormutter – nutzen. Von Vorteil ist auch die Promotion in einem international aus­gerichteten strukturierten Promotionsprogramm. die Planung fällt in der regel leichter, wenn bereits wäh­rend der Promotion ein aus ­lands aufenthalt realisiert worden ist und dabei schon potenzielle Gastgeber identi­fiziert wurden. in diesem Zu­sammenhang ist der Besuch inter nationaler tagungen sehr empfehlenswert, auf denen selbst top­wissen­schaftler eines fachgebietes einfach angesprochen werden können, um die Möglichkeiten für einen Postdoc­aufenthalt zu klären.

die finanzierung während des auslandsaufenthaltes erfolgt in der regel entwe­der durch die aufnehmende in sti tution oder durch ein stipendium, z.B. das daad­Postdoktoranden­stipendium. ein Postdoc­aufenthalt lohnt sich in vielerlei hinsicht. so kann man sich in einem

hervor ragenden arbeitsum ­feld und praktisch ohne Ver ­waltungs aufgaben oder lehr­ver pflichtungen ganz auf das for schungsgebiet konzen trie ­ren. Gleichzeitig erlebt man oft ein faszinierendes neues kulturelles umfeld und kann es mit einer Gruppe Gleich ­gesinnter erkunden.

in der regel dauern Post­doc­aufenthalte ein bis zwei Jahre. Obgleich das zunächst lang erscheint, vergeht die Zeit doch meist wie im flug. Gerade wenn eine laufbahn an der hochschule angestrebt wird, sollte man daher früh ­zeitig mit der suche nach einer passenden stelle beginnen.

Bei der Planung ist zu be denken, dass die adminis­trativen Vorarbeiten auf hochschulseite einige Zeit in anspruch nehmen werden. auch den Kontakt zu deut­schen forschern sollte man während des auslandsauf­enthaltes intensiv pflegen. so erhält man aktuelle informa­tionen zu wichtigen entwick­lungen im hochschulbereich und an bestimmten hoch­schulen.

Auslandsaufenthalte

haben einen prägen-

den Einfluss und ver-

ändern die Sicht auf

die Welt. Die dabei

gesammelten Erfah-

rungen und geknüpf-

ten Freundschaften

begleiten den mobilen

Menschen ein Leben

lang – in der Forschung

und anderswo.

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Netzwerke bilden

Hilfe bei der RückkehrGAIN, das German Academic International Net work, unterstützt Karrierewege deutscher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Nordamerika. Als gemeinsame Initiative der Forschungsförderer Alexander von Hum­boldt­Stiftung, DAAD und DFG hilft GAIN da ­bei, die Verbindungen mit den deutschen For ­schungs­ und Wissenschaftseinrichtungen auf rechtzuerhalten und die Rückkehr in das deut sche Wissenschaftssystem vorzu bereiten.

Unter dem Motto „Informieren – vernetzen – Erfolg haben“ bietet das GAIN­Team Beratung und Information. Auf den sehr gut be such ten Jahrestagungen und Karriere messen findet ein direkter Austausch mit Ver tre tern aus Wissen ­schaft und Wirtschaft in Deutschland statt.

Workshops, Webinare, ein monatlicher News letter mit Ausschreibungen und Stellen­angeboten und nicht zuletzt Stammtische in über 30 Universitätsstädten in Nordamerika runden das Angebot ab.

Dr. Simon Ebbinghaus

(links), Ruhr-Universität

Bochum, Lehrstuhl für

Physikalische Chemie II,

kam mit Unterstützung

von GAIN nach Deutsch-

land zurück.

GAIN informiert über

Rückkehrmöglichkeiten

nach Deutschland.

Hervorragende Unter-stützung durch GAIN» Dr. Simon Ebbinghaus, ein Erfahrungs­bericht: Nach meiner Promotion hatte ich mich für einen Postdoc­Aufenthalt in den USA ent­schieden, um an einem neuen und reizvol­len Forschungsthema zu arbeiten. So ging ich 2007 mit dem Feodor Lynen­Forschungs­stipendium der Alexander von Humboldt­Stiftung und einem Stipendium des Natio­nal Science Foundation Exzellenz Zentrums für die Physik der lebenden Zelle an die Uni­versity of Illinois in Urbana­ Champaign. Es war eine wunderbare und intensive Zeit.

Schon vorher hatte ich während meines vom DAAD geförderten Aus ­landssemesters in Ox­ford viele positive Er­fahrungen gesammelt. Seitdem bestand mein Wunsch, ein weiteres Land kennenzulernen und Kontakte zu knüp­fen. Die Alexander von

Humboldt­Stiftung hat mir dies ermöglicht und mich effizient auf den Forschungsauf­enthalt vorbereitet.

Dank GAIN habe ich von der Möglichkeit erfahren, Unterstützung bei der Rückkehr nach Deutschland zu erhalten. Auf der Euro­pean Career Fair in Boston konnte ich mich umfangreich über Rückkehrprogramme und Fördermöglichkeiten informieren und erste Kon takte knüpfen. Ich habe dabei die ganze Bandbreite der Möglichkeiten zur Rückkehr nach Deutschland kennengelernt und konnte so meine Bewerbung gezielt planen. Aus­schlaggebend für meine Entscheidung, nach Deutschland zurückzugehen, war die hervor­ragende Förderung des Landes NRW.

Seit 2010 bin ich wieder in Deutschland und arbeite an der Ruhr­Universität Bochum – also an der Hochschule, an der ich schon mein Diplom abgelegt habe – und baue hier am Lehrstuhl für Physikalische Chemie II bei Prof. Dr. Martina Havenith­Newen eine eigene Arbeitsgruppe auf. Ermöglicht wurde dies durch das Rückkehrerprogramm des Mi­nisteriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein­Westfalen. Die Förderung beträgt bis zu 1,25 Millionen Euro für fünf Jahre. «

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Impulse für Deutschland- und EuropastudienAnwendungsorientiertes Wissen über das heutige Deutschland und den aktuellen For­schungsstand der Deutschland­ und Euro pa­studien vermitteln 20 interdisziplinäre Zen­tren für Deutschland­ und Europastudien in aller Welt.

Der DAAD hat seit Anfang der 1990er­Jahre zwanzig interdisziplinäre Zentren für Deutschland­ und Europastudien an ausge­wählten Hochschulen in den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, den Niederlan­den, Polen, Bulgarien, Russland, Israel, China und Japan initiiert. Ihre spezifischen For­schungs­, aber auch Lehr­ und Veranstaltungs­profile variieren und richten sich am regio ­nalen Kontext und Bedarf aus. Gemeinsam ist allen Zentren, dass sie deutschland­ und euro pabezogene Aktivitäten in Forschung und Lehre in ihrer Region bündeln, ge zielte Impulse für interdisziplinäre, innovative und teils bilaterale Forschungen setzen und künftige Generationen von Deutschland­ und Europa experten auf Master­ und/oder Pro­motionsniveau ausbilden. Sie agieren an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit und vermitteln den aktuellen

Forschungsstand und anwendungsorientier­tes Wissen über das zeitgenössische Deutsch­land in die Gesellschaft, Politik und in die Medien ihres Landes. Ihr interdisziplinärer Ansatz, der Sozial­ und Kulturwissenschaften zusammenführt, der gemeinsame Blick auf Deutschland und nicht zuletzt die Förderung durch den DAAD erleichtern die weltweite Vernetzung der Forschung an den Zentren: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller DAAD­Zentren tauschen sich regelmä­ßig auf internationalen Konferenzen über Querschnittsthemen der Deutschland­ und Europastudien aus.

Der multilaterale Forschungsdialog be­zieht dabei Experten und Institutionen auch jenseits des vom DAAD geförderten Zentren­kreises ein. Die Tagungsergebnisse werden zudem seit 2010 publiziert und so der brei­teren „Academic Community“ zugänglich gemacht.

Doktoranden­ und Graduiertenworkshops, Sommerschulen und Studienreisen bieten den Nachwuchswissen schaftlerinnen und ­wissen­schaftlern an den DAAD­Zentren für Deutsch­land­ und Europastudien auf drei Kontinen­ten zusätzliche zentrale Plattformen für die internationale Forschungsvernetzung.

Internationale Deutsch-

land- und Europa experten

diskutierten 2010 in Ber-

lin zum Thema „Grenzen

und Grenzgänger“.

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WalthamWalthamWalthamCambridgCambridgCambridge

TorontTorontTorontTorontoMontréalMontréalMontréalMontréal

Minneapolis

Washington D.C.Washington D.C.Washington D.C.

Madison

Berkeley

Vancouver

16

N e t Z w e r K e B i l d e N

Innovation in Russlands Sozialwissenschaften

Mit interdisziplinärer For -schung und Lehre zu Trans-formation und Zivilgesell-schaft trägt das Zentrum für Deutschland- und Euro pa-studien (ZDES) in St. Peters-burg zur Innovation in den russischen Sozialwissen-schaften bei. Die Kooperation zwischen der Universität Bielefeld und der St. Peters-burger Staatlichen Universi-tät wird seit 2003 vom DAAD gefördert.

das Zdes fungiert als eine zentrale anlaufstelle für eta­blierte wissenschaftler innen

und wissenschaftler, aber auch für Nachwuchswissen­schaftler, die europa und das deutschland der Gegenwart erforschen. Gesellschaftlicher wandel und die politischen, wirtschaftlichen und kul­turellen Bedingungen der Zivilgesellschaft stehen dabei im fokus. in der Graduierten­ausbildung verfolgt das Zdes eine besondere, vor allem auf vergleichende deutschland­ und europastudien orientier­te, interdisziplinäre ausrich­tung. Mit Methodentrainings, für die auch deutsche exper­tise herangezogen wird, soll die Vernetzung insbesondere russischer Nachwuchsfor­scher mit der deutschen und

europäischen wissenschaft gefördert werden. das Zen­trum bietet außerdem den englischsprachigen Ma­studi­engang „studies in european societies“ an. auch für deut­sche forscher ist das Zdes eine wichtige anlaufstelle, besonders wenn sie sich mit der transformation in Ost­europa befassen. das Zdes organisiert Konferenzen und fachtagungen, Methoden­seminare, workshops sowie sommer­ und winterschulen und vergibt Kurzstipendien an russische Graduierte und Nachwuchswissenschaftler. www.zdes.spb.ru www.european-studies-st-petersburg.com

■ The Canadian Center for German and

Euro pean Studies, York University,

Toronto■ Le centre canadien d’études alle -

mandes et européennes, Université

de Montréal■ Joint Initiative in German and European

Studies, Munk School of Global Affairs,

University of Toronto

■ Institute for European Studies, University

of British Columbia, Vancouver (1997–2010)■ Minda de Gunzburg Center for European

Studies, Harvard University, Cambridge

(1990–2000)■ The Center for German and European

Studies, Brandeis University, Waltham■ BMW Center for German and European

Studies, Georgetown University,

Washington D. C. (1990–2000)

■ Center for German and European Studies,

University of Wisconsin-Madison■ Center for German and European Studies,

University of Minnesota, Minneapolis■ Center for German and European Studies,

University of California Berkeley

(1990–2000)■ Institute for German Studies, University

of Birmingham (UK)■ Duitsland Instituut Amsterdam

ZENTREN FÜR DEUTSCHLAND- UND EUROPASTUDIEN

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Paris/LyonParis/LyonParis/Lyon

TokioPeking

BirminghamBirminghamBirminghamBirminghamBirminghamBirminghamBirmingham AmsterdamAmsterdamAmsterdamAmsterdam

WrocławWrocławWrocławWrocławWrocław

SofiaSofiaSofiaSofia

JerusalemJerusalemJerusalemJerusalemJerusalemHaifa

St. Petersburg

17

Junge Deutschlandforscher

aus Frankreich, Israel und

Polen diskutieren bei

einem Zentrentreffen im

Wissenschaftszentrum

Berlin für Sozial -

forschung (WZB).

■ Centre Interdisciplinaire d’Etudes et de

Recherches sur l’Allemagne (CIERA), Paris■ Willy-Brandt-Zentrum für Deutschland-

und Europastudien, Universität Wrocław■ Zentrum für Deutschland- und

Europa stu dien, Staatliche Universität

St. Petersburg■ Zentrum für Deutschland- und

Europa stu dien, St. Kliment-Ohridski-

Universität Sofia (2001–2011)

■ Zentrum für Deutschland- und

Europa stu dien in Komaba, University

of Tokyo■ Zentrum für Deutschlandstudien,

Peking Universität■ Center for German Studies, Hebrew

University of Jerusalem■ Haifa Center for German and European

Studies, University of Haifa

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Internationales Forschungs marketing – Research in Germany

„Research in Germany – Land of Ideas“: Die­ses Motto steht für das internationale For­schungsmarketing, mit dem der DAAD im In­ und Ausland über den Forschungs standort Deutschland informiert. Ziel ist es, das Profil Deutschlands im globalen Wissen schafts­markt zu schärfen und Nachwuchs­ und Spitzenwissenschaftler für den Forschungs­standort Deutschland zu gewinnen.

Seit 2006 setzt der DAAD im Rahmen der In­itiative „Werbung für den Innovations­ und Forschungsstandort Deutschland“ Veranstal­tungen und Kommunikationsmaßnahmen zur internationalen Positionierung des For­schungsstandortes Deutschland um. 2010 kamen mit der Alexander von Humboldt­Stiftung, der Deutschen Forschungsgemein­schaft und der Fraunhofer­Gesellschaft wei­tere Forschungs­ und Förderorganisationen als Partner zu dem vom Bundesministeri­um für Bildung und Forschung finanzierten

gemeinsamen Pilotprojekt „Internationales Forschungsmarketing“ hinzu.

Zu den DAAD­Marketingmaßnahmen ge ­hören neben der Medienarbeit Veranstal tun ­gen wie zum Beispiel Messeauftritte und Infor­mationsseminare über Karriere­ und Förder­möglichkeiten im Ausland. Delegationsreisen für internationale Wissenschaftler und auslän­dische Journalisten nach Deutschland werden in Zusammenarbeit mit den DAAD­Außenstel­len und Informationszentren organisiert.

Beteiligungsmöglichkeiten für Hoch-schulen und ForschungseinrichtungenResearch in Germany bietet Hochschulen und Forschungseinrichtungen vielfältige Mög­lichkeiten, unter dem Dach einer bekannten Marke professionelles Forschungsmarketing zu betreiben – so zum Beispiel durch die Teil ­nahme an Messen oder durch Veröffentlichun­gen von Forschungsnachrichten in einem weltweit verbreiteten Newsletter.

Publikationen

die Publikationen von re­search in Germany greifen die spezifischen fragestellungen internationaler (Nachwuchs­)wissenschaftler auf, die sich über die deutsche forschungs­landschaft und über Möglich­keiten eines forschungs­aufenthalts in deutschland informieren möchten.

alle Publikationen können zu Beratungszwecken (z. B. von akademischen auslands­ämtern und welcome centres)

oder bei internationalen Ver­anstaltungen genutzt werden. die Broschüren stehen unter www.research­in­germany.de/downloads als Pdf zur Verfügung und sind kostenlos über das daad­Publikations­system www.daad.de/publikationsbestellung zu beziehen.

Bislang sind folgende

Publikationen erschienen:

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Karriere-, Forschungs- und TechnologiemessenRegionale oder fachspezifische Karriere­ so­wie Forschungs­ und Technologiemessen im Ausland bieten mit ihrer hohen Zahl an Fach­besuchern attraktive Möglichkeiten, die eigene Forschungseinrichtung bekannt zu machen und Nachwuchswissenschaftler zu re kru tie ren. Der DAAD organisiert für deutsche Hoch schu­len, Graduiertenschulen, Ex zel lenz cluster, For schungsnetzwerke und Forschungsein­richtungen Gemeinschaftsauftritte, um Be­werber kennenlernen und vor Ort Gespräche führen zu können. Dazu werden regelmäßig folgende Messen durchgeführt:

■ European Career Fair am Massachusetts Institute of Technology (USA)

■ Naturejobs Career Expo (Großbritannien)■ PhD Workshop (China)■ EuroScience Open Forum (alle zwei Jahre

an wechselnden Standorten in Europa)

Alle Termine und Modalitäten werden ca. vier bis fünf Monate vor der Veranstaltung über das Portal von Research in Germany angekündigt:www.research­in­germany.de/beteiligung

Internetportal und Newsletter Das redaktionell vom DAAD betreute eng­lischsprachige Internetportal www.research­in­germany.de bietet einen Überblick über die deutsche Forschungslandschaft, gibt Infor­mationen über Förder­ und Karrieremöglich­keiten sowie praktische Tipps für einen For­schungsaufenthalt in Deutschland und infor­miert über die Maßnahmen im Rahmen der Forschungsmarketingkampagne Re search in Germany.

Über das Portal können Hochschulen und For schungseinrichtungen ihre Pressemittei­

lungen und Forschungsnachrichten weltweit bekannt machen. Das Anmeldetool bietet die Möglichkeit, Meldungen unter www.research­in­germany.de/news selbst online zu stellen. Ausgewählte Beiträge werden im Newsletter publiziert, der online unter www.research­in­germany.de/newsletter und als gedruckte Ausgabe erscheint. Die Druckversion wird über die deutschen Auslandsvertretungen, Partnerorganisationen und die 65 DAAD­Außenstellen und ­Informationszentren an internationale Zielgruppen verteilt.

 „Der PhD Workshop China war für uns eine sehr erfolg-reiche Veran staltung. Wir haben zahlreiche  Gespräche 

mit interessanten Kandi daten  geführt – darunter waren mehr als zehn konkrete  Anfragen von hoch qualifizierten Doktoranden. Beim nächsten PhD Workshop 

 China werde ich wieder dabei sein.“

Prof. Dr. Thomas Dekorsy lehrt am Fachbereich Physik der Universität Konstanz.

www.research-in-

germany. de ist das

Einstiegs portal in die

deutsche Forschungs-

landschaft.

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Programme für deutsche Nachwuchswissenschaftler

Programme für ausländische Nachwuchswissenschaftler

Programme mit Kooperations partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft

Förderprogramme für Nachwuchs-wissenschaftler

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> Programme für deutsche Nachwuchswissenschaftler

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RISE – weltweit

Zielgruppe: An deutschen Hochschulen einge ­schriebene Bachelor­Studierende der Natur­ und Ingenieurwissenschaft, der Medizin und Pharmazie, der Geowissenschaften sowie ver ­wandter Disziplinen

Bewerbungsvoraussetzungen: Bewerber müs sen zum Zeitpunkt des Auslandsaufent­halts noch eingeschrieben sein und sollten zum Zeitpunkt der Bewerbung nicht weiter als im fünften Semester eines sechssemest­rigen bzw. im siebten Semester eines acht­semes trigen Studiengangs sein.

Programmbeschreibung: Der DAAD möchte die Mobilität deutscher Bachelor­Studieren­der der Ingenieur­ und Naturwissenschaften erhöhen und zugleich die Zusammenarbeit deutscher und ausländischer Hochschulen in diesen Fachbereichen stärken.

Dank seines weltweiten Netzwerks ge­lingt es dem DAAD, „rund um den Globus“ Forschungspraktika einzuwerben, auf die sich Studierende direkt bewerben können. Die Platzierung und Vergabe der Stipendien erfolgt, nach Rücksprache mit den Prakti­kumsanbietern, über den DAAD.

Das aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanzierte Programm bietet einen idealen Einstieg in einen inter na­tionalen Forschungskontext. RISE­weltweit­ Teilnehmer werden eng in die Forschungs­tätigkeit ihrer Gastgeber­Teams eingebunden, gewinnen zusätzliche Kenntnisse in Labor­techniken, Computermodellierungen oder ingenieurwissenschaftlichen Kontexten und lernen den Arbeitsalltag in einem fremden Land kennen.

Ziele: Exzellenten Studierenden der Natur­ und Ingenieurwissenschaften soll während ihres Bachelor­Studiums ein Auslandsaufent­halt ermöglicht werden, der sich optimal in das Studium integrieren lässt und eine sinn­volle Weiterqualifizierung darstellt.

Stipendienleistungen: RISE weltweit finan­ziert Vollstipendien, die Höhe richtet sich nach den DAAD­Ländersätzen. Finanziert werden auch Reisekostenzuschüsse nach DAAD­Län­der­ / Regionalsätzen, eine Kranken­, Unfall­ und Haftpflichtversicherung sowie die Teil­nahme am zweieinhalbtägigen Nachberei­tungstreffen.

Dauer: Sechs bis zwölf Wochen

Bewerbung: Die Bewerbung erfolgt online, die Forschungspraktika sind in der RISE­ welt ­weit­Datenbank einzusehen; Bewerbungs zeit­raum ist Anfang Dezember bis Mitte Januar.

Weitere Informationen / Kontakt: E­Mail: rise­[email protected]/rise­programs

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P r O G r a M M e f ü r d e u t s c h e N a c h w u c h s w i s s e N s c h a f t l e r

Kongress- und Vortrags reisenprogramm

Zielgruppe: Doktoranden, promo vie rte Wis ­sen schaftler sowie Emeriti an deutschen Hoch­ schulen und Forschungseinrichtungen

Bewerbungsvoraussetzungen: Durch ihre Forschungsleistungen ausgewiesene Wissen ­schaftler und Promovierende, die in das deut ­sche Wissenschaftssystem integriert sind, so ­wie Wissenschaftler, die als Geförderte deut ­scher Organisationen im Ausland tätig sind (ab Doktorandenstatus), können sich um Mit­tel aus dem Programm bewerben. Andere Wissenschaftler, die außerhalb Deutschlands tätig sind, sind nicht antragsberechtigt.

Programmbeschreibung: Mit dem aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanzierten Kongress­ und Vortragsreisenprogramm för­dert der DAAD Auslandsreisen, die der Prä­sentation aktueller Forschungsergebnisse im Rahmen internationaler Tagungen oder wis­senschaftlicher Vorträge dienen.

Ziele: Insbesondere Nachwuchswissen­schaftler an deutschen Hochschulen sollen die Mög lichkeit erhalten, ihr Profil durch den fach li chen Austausch, die Initiierung neuer Ko ope ratio nen und die Integration in ein inter na tionales wissenschaftliches Netzwerk zu schärfen.

Förderleistungen: Die Förderung von Kon­gressreisen setzt sich zusammen aus der je­weils gültigen DAAD­Reisekostenpauschale so wie einem Zuschuss zu den Tagungsgebüh­ren und den Aufenthaltskosten. Für Vortrags­reisen wird ein Zuschuss in Höhe der jewei­ligen DAAD­Reisekosten pauschale gezahlt.

Dauer: Die maximale Förderungsdauer be­trägt acht Kongresstage.

Bewerbung: Anträge auf Förderung von Kon­gressreisen müssen spätestens vier Monate vor dem ersten Kongresstag beim DAAD ein­gehen, Anträge auf Förderung von Vortrags­reisen spätestens einen Monat vor Reise­beginn.

Weitere Informationen / Kontakt: www.daad.de/kongressreisen

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Jahresstipendien für Ergänzungs-, Vertiefungs- und Aufbaustudien sowie Forschungsaufenthalte

Zielgruppe: Graduierte und Promovierte

Bewerbungsvoraussetzungen: Die aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanzierten Stipendien wer­den aufgrund fachlicher Qualifikation und persönlicher Eignung vergeben. Sie stehen

deutschen Graduierten und Promovierten von staatlichen bzw. staatlich anerkannten Hochschulen zur Verfügung.

Programmbeschreibung: Die Jahresstipen­dien können für fortbildende Studienaufent­halte im Ausland, das heißt für Ergänzungs­, Vertiefungs­ und Aufbaustudien sowie For­schungsaufenthalte (außer Dissertationsvor­haben) an Hochschulen im europäischen Aus ­land sowie in außereuropäischen Ländern vergeben werden. Außerdem können sich Graduierte aller Fachrichtungen in diesem Programm auf einen akkreditierten und als Vollstudium angebotenen MBA­Studiengang bewerben.

Ziele: Das Programm soll es Graduierten und Promovierten ermöglichen, fortbilden­de Studien­ bzw. Forschungsaufenthalte im Ausland zu absolvieren.

Stipendienleistungen: Die monatlichen Sti­pendienraten setzen sich aus einem Grund­betrag und einem nach Ländern bzw. Regionen differenzierten Auslandsbetrag zusammen.

Dauer: In der Regel ein Studienjahr. In be­sonders begründeten Ausnahmefällen ist eine Verlängerung möglich, zum Beispiel, wenn die Stipendien für die Teil nahme an einem 18­ oder 24­monatigen Studien gang ver geben wurden.

Bewerbung: Die Auswahl für die meisten Länder findet mit persönlicher Vorstellung vor einer Auswahlkommission statt.

Weitere Informationen / Kontakt: www.daad.de/ausland/foerderungsmoeglichkeiten

(außer Dissertationsvorhaben)

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Jahres- und Kurzstipendien für Doktoranden

P r O G r a M M e f ü r d e u t s c h e N a c h w u c h s w i s s e N s c h a f t l e r

Zielgruppe: Doktoranden

Bewerbungsvoraussetzungen: Die Bewer­ber müssen zum Zeitpunkt der Antragstel­lung einen deutschen Hochschulabschluss bzw. eine vergleichbare Qualifikation nach­weisen, die sie zur Promotion an einer deut­schen Hochschule berechtigt.

Programmbeschreibung: Die aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanzierten Stipendien sind zur Durchführung von bis zu einjährigen For­schungsvorhaben im Ausland bestimmt, die im Rahmen einer Promotion stehen. Das Programm wendet sich an Doktoranden von Hochschulen und außeruniversitären For­schungseinrichtungen aller Fachrichtungen. Das Forschungsvorhaben kann an einer Hoch­schule, einem außeruniversitären Forschungs­institut, einem industriellen Forschungslabor oder als Feldforschung erfolgen.

Ziele: Wissenschaftliche Nachwuchskräfte sollen mit einem Auslandsaufenthalt in der Promotionsphase Erfahrungen im internatio­nalen Forschungsumfeld erwerben können.

Stipendienleistungen: Stipendiaten erhal­ten eine monatliche, dem Gastland an ge­passte Stipendienrate, eine monatliche Pau­schale für Forschungs­ und Kongresskosten, einen Reise kostenzuschuss sowie eine Kran­ken­, Unfall­ und Haftpflichtversicherung. Ggf. an fal len de Studiengebühren werden bis zu den vom DAAD länderspezifisch fest­gelegten Ober gren zen erstattet. Bewerber müssen sich um einen Erlass oder eine Er­mäßigung der Studiengebühren bemühen. Im Falle von Kurzstipendien können keine Studiengebühren übernommen werden, da

sie nicht für die Teilnahme am regulären Lehr betrieb bestimmt sind.

Dauer: Die Stipendien sind für Vorhaben mit einer Laufzeit zwischen einem und zwölf Mo­naten bestimmt. Bei langen Feldforschungs­ oder Archivphasen im Ausland ist eine Ver­längerung möglich.

Bewerbung: Die Auswahl durch eine Hoch­schullehrerkommission erfolgt auf Basis der eingereichten schriftlichen Bewerbungsun­terlagen bzw. mit persönlicher Vorstellung (Afrika, Asien, Australien, Neuseeland, La­teinamerika).

Weitere Informationen / Kontakt: www.daad.de/ausland/ foerderungsmoeglichkeiten

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Forschungsstipendien für promovierte Nachwuchswissen-schaftler (Postdoc-Programm)

Zielgruppe: Promovierte Nachwuchswissen­schaftler

Bewerbungsvoraussetzungen: Das Pro­gramm richtet sich an wissenschaftlich über­durchschnittlich qualifizierte Kandidaten, die ihre Promotion vor Stipendienantritt mit sehr gutem Ergebnis abgeschlossen haben. Die Promotion sollte zum Zeitpunkt der Be­werbung in der Regel nicht länger als vier Jahre zurückliegen.

Programmbeschreibung: Der DAAD bietet aus Mitteln des Bundesministeriums für Bil­dung und Forschung in allen wissenschaft­lichen Fachrichtungen Stipendien für weiter­qualifizierende Forschungsaufenthalte im Ausland an.

Ziele: Mit einem Auslandsaufenthalt im An­schluss an die Promotion soll den Stipendi­aten ein wichtiger Qualifizierungsschritt für die spätere Berufslaufbahn in der Wissen­schaft, der Wirtschaft oder im Kulturbereich ermöglicht werden.

Stipendienleistungen: Für Unterkunft, Ver ­pflegung und Nebenausgaben steht ein dem Lebensalter des Stipendiaten und den Lebens ­haltungskosten des Gastlandes angepasster Betrag zur Verfügung.

Dauer: Die Stipendien werden für die Dauer von drei bis 24 Monaten vergeben. Über­steigt der Förderzeitraum zwölf Monate, wird im zweiten Förderjahr eine substan­zielle Beteiligung des Gastinstitutes an den Kosten des Sti pendiums erwartet. Kurzsti­pendien bis zu sechs Monaten können nicht verlängert werden.

Bewerbung: Bewerbungen für Kurzstipen­dien (drei bis sechs Monate) sind jederzeit möglich, müssen jedoch mindestens drei Monate vor Antritt des Auslandsaufenthalts vollständig beim DAAD vorliegen. Für Sti­pendien mit einer Laufzeit von mehr als sechs Monaten sind die Bewerbungstermine der 15. November, 15. März und 15. Juni je­des Jahres.

Weitere Informationen / Kontakt: www.daad.de/ausland/ foerderungsmoeglichkeiten

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P r O G r a M M e f ü r d e u t s c h e N a c h w u c h s w i s s e N s c h a f t l e r

Rückgewinnung deutscher Wissen schaftler aus dem Ausland

Zielgruppe: Deutsche Doktoranden, Post­doktoranden und erfahrene Wissenschaftler im Ausland

Bewerbungsvoraussetzungen: Bewerben können sich deutsche Doktoranden einer ausländischen Hochschule in der Endphase ihrer Promotion, Postdoktoranden und erfah­rene Wissenschaftler im Ausland, nicht aber Stipendiaten deutscher Förderorganisatio­nen, deren Stipendium Rückkehrleistungen vorsieht, und Wissenschaftler, die sich be­reits wieder in Deutschland aufhalten oder eine Arbeitsplatzzusage haben. Die Stipen­dien richten sich insbesondere an besonders gut qualifizierte Kandidaten mit guten Aus­sichten für eine weitere wissenschaftliche Laufbahn in Deutschland.

Programmbeschreibung: Das aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderte Programm unterstützt deutsche Wissenschaftler aller Fachrichtun­gen, die nach einer Mobilitätsphase ihre wis­senschaftliche Karriere in Deutschland fort­setzen möchten. Es werden zwei voneinander unabhängige Fördermaßnahmen angeboten:

1. Fahrtkostenzuschüsse zu Vorstellungsge­sprächen oder Fachvorträgen an Hochschu­len und wissenschaftlichen Einrichtun gen in Deutschland.

2. Rückkehrstipendien mit einer Dauer von bis zu sechs Monaten, mit deren Hilfe deutsche Wissenschaftler nach einer mindestens 12­ monatigen Mobilitätsphase im Ausland ei­nen wissenschaftlichen Wiedereinstieg in die deutsche Forschungslandschaft erhal­ten sollen. Gefördert werden Forschungs­aufenthalte an Universitäten und außer­universitären Forschungseinrichtungen.

Ziele: Das Programm unterstützt deutsche Wissenschaftler im Ausland bei der berufli­chen Wiedereingliederung in Deutschland.

Stipendienleistungen: Mit Fahrtkosten­zu schüs sen können die Reisekosten nach Deutsch land und zurück sowie ein maximal einwöchiger Aufenthalt in Deutschland mit 60 Euro pro Tag unterstützt werden.

Die Rückkehrstipendien setzen sich aus ei­ner monatlichen Stipendienrate von 925 Euro für Doktoranden bzw. 1.365 bis 1.518 Euro für Postdoktoranden (abhängig vom Lebens­alter) sowie einer Reisekostenpauschale zu­sammen.

Dauer: Rückkehrstipendien werden für eine Dauer von maximal sechs Monaten vergeben.

Bewerbung: Anträge auf Rückkehrstipen­dien können bis spätestens drei Monate vor dem gewünschten Stipendienantritt gestellt werden, Anträge für Fahrtkostenzuschüsse bis spätestens 14 Tage vor Reiseantritt.

Weitere Informationen / Kontakt: www.daad.de/rueckgewinnung

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> Programme für ausländische Nachwuchswissenschaftler

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P r O G r a M M e f ü r a u s l ä N d i s c h e N a c h w u c h s w i s s e N s c h a f t l e r

RISE – Research Internships in Science and Engineering

Zielgruppe: Nordamerikanische und briti ­sche Undergraduate­Studierende aus den Na tur­ und Ingenieurwissenschaften

Bewerbungsvoraussetzungen: Die Studie ­renden müssen zum Zeitpunkt des For­schungspraktikums mindestens das zweite Jahr des Undergraduate­Studiums abge­schlossen haben.

Programmbeschreibung: Aufgabe der Sti­pendiaten ist es, Doktoranden an deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen für bis zu drei Monate bei der praktischen Arbeit im Rahmen ihrer Promotion zu un­terstützen. Arbeitssprache ist Englisch. Die Doktoranden betreuen als Mentoren die Praktikanten über die Labortätigkeit hin­aus, so dass diese sowohl die deutsche For­schungslandschaft als auch den Alltag in Deutschland kennenlernen.

Ziele: Das aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanzierte Programm möchte angloameri­kanische Studierende zu einem frühen Zeit­punkt ihrer Laufbahn für den Forschungs­standort Deutschland begeistern, die Inter­nationalisierung der Forschung von Dokto­randen in Deutschland fördern sowie die Bildung von Netzwerken und damit die trans ­atlantische Forschungskooperation stärken.

Stipendienleistungen: Die Studierenden er­halten ein monatliches Stipendium in Höhe von 650 Euro und eine innerdeutsche Reise­kostenpauschale von 150 Euro. Finanziert wer den auch eine Kranken­, Unfall­ und Pri­vathaftpflichtversicherung sowie die Teil­nahme an einem dreitägigen Stipendiaten­treffen.

Dauer: Acht bis zwölf Wochen im Sommer

Bewerbung: Die Bewerbung erfolgt online, die Forschungspraktika sind in der RISE­Da­tenbank einzusehen; Bewerbungszeitraum ist Anfang Dezember bis Ende Januar.

Weitere Informationen / Kontakt: E­Mail: [email protected]/rise­programs

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Forschungsstipendien für Doktoranden und Nachwuchs-wissenschaftler

Zielgruppe: Graduierte oder promovierte ausländische Wissenschaftler

Bewerbungsvoraussetzungen: Sehr gut qualifizierte Hochschulabsolventen, die ihr Studium spätestens zum Zeitpunkt des Sti­pendienantritts mit dem Diplom oder Mas­ter, in Ausnahmefällen auch mit dem Ba­chelor, abgeschlossen haben oder die bereits promoviert sind (Postdocs), können sich um ein Stipendium aus diesem Programm be­werben.

Programmbeschreibung: Mit den aus Mit­teln des Auswärtigen Amtes finanzierten Stipendien können Forschungs­ oder Fort­bildungsvorhaben an einer staatlichen bzw. staatlich anerkannten deutschen Hochschule oder außeruniversitären Forschungseinrich­tung durchgeführt werden.

Ziele: Gefördert werden Forschungsvorha­ben an einer deutschen Hochschule oder ei­ner außeruniversitären Forschungseinrich­tung mit dem Ziel einer Promotion im Hei­matland oder in Deutschland. Förderfähig sind ebenso Forschungs­ oder Fortbildungs­vorhaben ohne Abschluss.

Stipendienleistungen: Der DAAD bezahlt in Abhängigkeit vom Ausbildungsstand des Stipendiaten eine monatliche Stipendien­rate. Das Stipendium beinhaltet außerdem in der Regel bestimmte Leistungen für den Krankenversicherungsschutz in Deutsch­land sowie eine angemessene Reisekosten­pauschale. Bei Aufenthalten von mehr als sechs Monaten werden eine Studien­ und Forschungsbeihilfe und gegebenenfalls Miet­beihilfen und Familienzuschläge gewährt.

Dauer: Die Förderdauer beträgt – in Ab­hängigkeit von dem Vorhaben und der Ar­beitsplanung des Bewerbers – in der Regel ein bis zehn Monate, bei Vollpromotionen in Deutschland drei, in Ausnahmefällen vier Jahre.

Bewerbung: Die Bewerbung erfolgt direkt im Heimatland bei den diplomatischen und konsularischen Vertretungen der Bundesre­publik Deutschland oder den Außenstellen und Informations­ und Beratungszentren des DAAD. Bewerbungen direkt beim DAAD in Bonn sind nicht möglich.

Weitere Informationen / Kontakt: www.funding­guide.de www.daad.de/stipendien

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P r O G r a M M e f ü r a u s l ä N d i s c h e N a c h w u c h s w i s s e N s c h a f t l e r

Forschungsaufenthalte für Hochschullehrer und Wissenschaftler

Zielgruppe: Ausländische Wissenschaftler, die an Hochschulen oder Forschungseinrich­tungen tätig sind

Bewerbungsvoraussetzungen: Wissen­schaftler, die sich um einen aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanzierten DAAD­Forschungsaufenthalt bewerben, sollten in der Regel promoviert sein. Alle Bewerber müssen im Heimatland an einer Hochschu­le oder einem Forschungsinstitut tätig sein. Wichtigstes Auswahlkriterium ist neben den bisherigen wissenschaftlichen Leistun­gen ein überzeugendes und gut geplantes Forschungsvorhaben, das mit einem wissen­schaftlichen Kooperationspartner am vorge­sehenen deutschen Gastinstitut abgestimmt ist. Eine schriftliche Zusage über die wissen­schaftliche Kooperation, die ausdrücklich auf das Vorhaben des Bewerbers Bezug nimmt, muss den Bewerbungsunterlagen beigefügt werden.

Programmbeschreibung: Mit diesem Pro­gramm erhalten ausländische Wissenschaft­ler die Möglichkeit, ein Forschungsvorhaben an einer staatlichen bzw. staatlich anerkann­ten Hochschule oder außeruniversitären For­schungseinrichtung in Deutschland durch­zuführen. Diese Förderung kann nur einmal innerhalb von drei Jahren in Anspruch ge­nommen werden.

Ziele: Das Programm dient der Förderung ausländischer Wissenschaftler und Hoch­schullehrer an deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen.

Stipendienleistungen: Eine monatliche Sti­pendienrate in Abhängigkeit vom akademi­schen Status. Darüber hinaus wird auch eine

Reisekostenpauschale gezahlt, es sei denn, die Reisekosten werden vom Heimatland bzw. von anderer Seite getragen.

Dauer: Die Dauer der Forschungsaufenthal­te beträgt, in Abhängigkeit von der Arbeits­planung des Bewerbers, zwischen einem und drei Monaten.

Bewerbung: Die Bewerbung erfolgt direkt im Heimatland bei den diplomatischen und konsularischen Vertretungen der Bundesre­publik Deutschland oder den Außenstellen und Informations­ und Beratungszentren des DAAD. Bewerbungen direkt beim DAAD Bonn sind nicht möglich.

Weitere Informationen / Kontakt: www.funding­guide.de www.daad.de/stipendien

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Wiedereinladungen für ehemalige Stipendiaten

P r O G r a M M e f ü r a u s l ä N d i s c h e N a c h w u c h s w i s s e N s c h a f t l e r

Zielgruppe: Ehemalige Forschungs­ oder Studienstipendiaten des DAAD sowie ehe­malige Stipendiaten der DDR

Bewerbungsvoraussetzungen: Eine Wieder­einladung können ehemalige Forschungs­ oder Studienstipendiaten des DAAD mit einer Stipendienlaufzeit von mehr als sechs Mona­ten und ehemalige DDR­Stipendiaten, die min ­destens ein Jahr in Deutschland studiert haben, beantragen. Der Deutschlandaufenthalt sollte mindestens drei Jahre zurückliegen.

Programmbeschreibung: Aus Mitteln des Auswärtigen Amtes werden Forschungs­ und Arbeitsvorhaben an einer staatlichen bzw. staatlich anerkannten Hochschule oder au­ßeruniversitären Forschungseinrichtung ge­fördert. Ehemalige Stipendiaten, die außer­halb des Wissenschaftsbereichs tätig sind, können auch eine Förderung für einen Ar­beitsaufenthalt an einer anderen Institution in Wirtschaft, Verwaltung, Kultur oder Me­dien beantragen.

Ziele: Das Programm dient der Aufrechterhal ­tung des Kontaktes ehemaliger Forschungs­ und Studienstipendiaten mit Deutschland.

Stipendienleistungen: Eine monatliche Sti­pendienrate in Abhängigkeit vom akademi­schen Status. Darüber hinaus wird eine Reise ­kostenpauschale gezahlt, es sei denn, diese Kosten werden vom Heimatland bzw. von anderer Seite getragen.

Dauer: Die Dauer der Forschungs­ und Ar­beitsaufenthalte beträgt, in Abhängigkeit von der Arbeitsplanung des Bewerbers, zwi­schen einem und drei Monaten.

Bewerbung: Die Bewerbung erfolgt direkt im Heimatland bei den diplomatischen und konsularischen Vertretungen der Bundesre­publik Deutschland oder den Außenstellen und Informations­ und Beratungszentren des DAAD. Bewerbungen direkt beim DAAD in Bonn sind nicht möglich.

Weitere Informationen / Kontakt: www.funding­guide.de www.daad.de/stipendien

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> Programme mit Kooperations -partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft

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Leibniz-DAAD Research Fellowship Programme

Zielgruppe: Postdoktoranden aller For­schungsfelder weltweit

Bewerbungsvoraussetzungen: Bewerber müssen einen Doktorgrad / PhD Degree nach­weisen und ein eigenständiges Forschungs­vorhaben vorlegen. Die Promotion darf nicht länger als zwei Jahre zurückliegen.

Programmbeschreibung: Die Leibniz­Ge­meinschaft und der DAAD bieten beson­ders qualifizierten Postdoktoranden aus al­ler Welt die Möglichkeit, mit einem eigenen Projekt an einem der 86 Leibniz­Institute in Deutschland für die Dauer eines Jahres zu forschen. Die Spannbreite der Fachrichtun­gen reicht von Geisteswissenschaften und Bildungsforschung über die Wirtschafts­ und Sozialwissenschaften und die Mathematik bis hin zu den Lebens­, Ingenieur­ und Um­weltwissenschaften.

Ziele: Das Programm fördert die Forschun­gen von Postdoktoranden aus aller Welt und aller Fachrichtungen. Angestrebt ist eine weitere Internationalisierung der Leibniz­Institute.

Stipendienleistungen: Das Stipendium ist mit monatlich 1.840 Euro dotiert. Darüber hinaus werden die Kosten für einen zweimo­natigen Deutschkurs und ein Zuschuss zur Krankenversicherung finanziert.

Dauer: Zwölf Monate

Bewerbung: Die Bewerbungstermine und ­modalitäten sind der jeweiligen Ausschrei­bung zu entnehmen.

Weitere Informationen / Kontakt:www.daad.de/leibniz

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DLR-DAAD Research Fellowships

Zielgruppe: Doktoranden, Postdoktoranden und Senior Scientists der Forschungsfelder Luft­ und Raumfahrt, Transport und Energie weltweit

Bewerbungsvoraussetzungen: Bewerber müssen einen Master­Abschluss (Doktoran­den) oder einen Doktorgrad / PhD Degree (Postdocs) besitzen und ihre Bewerbung um das gewünschte Stipendium ausführlich be­gründen.

Programmbeschreibung: Das von DLR und DAAD gemeinsam entwickelte und fi­nanzierte Programm bietet Doktoranden, Postdoktoranden und Senior Scientists aus aller Welt die Möglichkeit, ein Forschungs­ oder Fortbildungsvorhaben an einem DLR­Institut durchzuführen.

Ziele: Das Programm fördert die Forschun­gen von Doktoranden, Postdoktoranden und Senior Scientists aus aller Welt. Angestrebt ist eine weitere Internationalisierung der DLR­Institute.

Stipendienleistungen: Doktoranden erhal­ten eine monatliche Stipendienrate in Höhe von 1.467 Euro. Darüber hinaus werden die Kosten für die An­ und Abreise (Pauschale) und eine Krankenversicherung übernom­men. Möglich sind auch familienbezogene Beihilfen.

Postdoktoranden bzw. Wissenschaftler werden mit einem monatlichen Stipendium in Höhe von 1.840 Euro bzw. 2.240 Euro un­terstützt.

Dauer: Doktoranden­Stipendium: Bis zu 36 MonatePostdoktoranden­Stipendium: Mindestens sechs, maximal 24 MonateStipendium für Senior Scientists: Ein bis drei Monate

Bewerbung: Aktuelle Angebote sind jeder­zeit verfügbar.

Weitere Informationen / Kontakt:www.daad.de/dlr

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DAAD / Roche Diagnostics Postdoktoranden-Programm

Zielgruppe: Nachwuchswissenschaftler aus der Europäischen Union, den USA und Ka­nada. Bewerber aus diesen Ländern können sich auch bewerben, wenn sie ihre Doktorar­beit in Deutschland angefertigt und das Sti­pendium direkt im Anschluss an die Promo­tion wahrnehmen wollen.

Bewerbungsvoraussetzungen: Nur wissen­schaftlich überdurchschnittlich qualifizierte Kandidaten können für ein Stipendium be­rücksichtigt werden. Bei der Beurteilung der Bewerbungen wird entscheidendes Gewicht auf die bisherigen wissenschaftlichen Leis­tungen der Bewerber gelegt. Geeignete Be­werber sollten über Kenntnisse in mindes­tens einem der folgenden Fachgebiete verfü­gen: Chemie, Biochemie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Bioinformatik, Biotechnologie, Protein Engineering, Immunologie, Onkolo­gie oder In­vivo Imaging.

Programmbeschreibung: Der DAAD und die Roche Diagnostics GmbH bieten beson­ders qualifizierten promovierten ausländi­schen Nachwuchswissenschaftlern Stipen­dien für weiterqualifizierende Forschungs­aufenthalte in einem der führenden Bio­technologiezentren Europas – Penzberg bei München – an. Eine akademische Betreuung durch deutsche Hochschullehrer flankiert die experimentellen Forschungs­ und Entwick­lungstätigkeiten im Bereich Diagnostics.

Ziele: Die Stipendien richten sich an Nach­wuchswissenschaftler, für die die Vermitt­lung von industriellen Forschungsansätzen und ­ideen eine ergänzende Qualifizierung für die spätere Wissenschaftlerlaufbahn dar­stellt.

Stipendienleistungen: Das Programm fi­nanziert eine monatliche Stipendienrate von 2.250 Euro sowie Familienzuschläge für ver­heiratete Stipendiaten. Reisekosten werden – je nach Herkunftsland – zum Stipendien­ort und zurück übernommen ebenso wie eine kombinierte Kranken­, Haftpflicht­ und Unfallversicherung und die Kosten für einen vorbereitenden oder begleitenden Sprach­kurs in Deutschland.

Dauer: Zwölf Monate. Eine Verlängerung bis zu einer Höchstdauer von 24 Monaten ist möglich.

Bewerbung: Bewerbungen sind jederzeit möglich und können bei den DAAD­Außen­stellen oder im Referat 521 des DAAD einge­reicht werden.

Weitere Informationen / Kontakt:www.daad.de/roche

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www.daad.de