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johanna-schaefer
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Der Leseprozess
Lesen ist komplexer Vorgang, der hohe Anforderungen an den Leser stellt
Lesen eine kognitive Herausforderung aber auch Faktoren wie Motivation,
Imagination, die durch den Leseprozess hervorgerufenen Emotionen und situative Bedingungen beeinflussen den Leseprozess
Operationen eines gezielten Leseprozesses
Ein gezielter Leseprozess umfasst verschiedene Operationen, die textintern (auf der Wort-, Satz- und Textebene) und textüberschreitend angelegt sind
Lesen kann als bottom-up und als top-down Prozess erfolgen
Syntaktisch-semantische Bedeutungszuschreibung
lexikalischer Zugriff auf das Gelesene: Buchstaben und Wörter werden entschlüsselt und Bedeutungen zugeordnet und zu größeren Informationseinheiten zusammengefügt
der verfügbare Wortschatz beeinflusst den Leseprozess
Der Zugriff auf Vorwissen erfolgt nicht nur kognitiv, es gibt auch imaginativ und emotional aktivierbare Wissensbestände
Lokale und globale Kohärenzbildung
die bereits entschlüsselten Informationseinheiten werden textintern oder textüberschreitend in einen größeren Sinnzusammenhang gestellt
textinterne Verknüpfungen werden auf der Basis von grammatischen und syntaktischen Strukturen hergestellt
Lokale und globale Kohärenzbildung
Literarische Texte enthalten jedoch immer auch Leerstellen
Diese müssen durch aktive Konstruktionstätigkeiten und Schlussfolgerungen vom Leser gefüllt werden
Schlussfolgerungen (Inferenzen) werden durch textüberschreitende Verknüpfungen mit Weltwissen gezogen
Judith Herrmann: Sommerhaus, später
Stein fand das Haus im Winter. Er rief mich in den ersten
Dezembertagen an und sagte „Hallo“, und schwieg.
Ich schwieg auch. Er sagte: „Hier ist Stein“, ich sagte „ich
weiß“ …
Arbeitsauftrag I:
Lesen Sie den Anfang des Textes „Vom Hühnchen, das goldene Eier legen wollte“ Satz für Satz und notieren Sie (auch ganz persönliche) Assoziationen, Erfahrungen, notwendiges Vorwissen und auch Vermutungen über den Fortgang der Geschichte!
Erstellen eines mentalen Modells
Die einzelnen Informationen des Textes werden zu einem Gesamtbild verdichtet
Der Aufbau eines mentalen Modells ist allerdings auch beeinflusst von der Leseerwartung, dem Leseziel und dem Vorwissen des Lesers.
das mentale Modell enthält Informationen über alle Mitspieler, Handlungsorte, den Handlungsverlauf, die Personenkonstellationen und auch die Handlungsintention der Figuren
Erstellen eines mentalen Modells
Der Aufbau eines mentalen Modells beinhaltet auch das Bewerten des Gelesenen
Der Leser setzt das Gelesene in Beziehung zu eigenen Erfahrungen und Wertmaßstäben
Auch das Lebensalter der Leser beeinflusst die Bewertung eines Textes. Jüngere Leser orientieren sich häufig an eigene Erfahrungen und normierten Wertmaßstäben. Erst mit zunehmendem Alter werden die Beurteilungskriterien differenzierter
Arbeitsauftrag II
Überlegen Sie, durch welche Methoden Sie das Vorwissen und Assoziationen der Sch. zum Text aktivieren können.Überlegen Sie auch, wie Sie die häufig nicht-sprachlichen und flüchtigen Assoziationen greifbar und kommunizierbar machen können.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Bis nächste Woche!