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Der wissenschaftliche „Mittelbau“ an deutschen Hochschulen - zwischen Karriereaussichten und Abbruchtendenzen Name der Veranstaltung

Der wissenschaftliche Mittelbau an deutschen Hochschulen - zwischen Karriereaussichten und Abbruchtendenzen Name der Veranstaltung

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Der wissenschaftliche „Mittelbau“ an deutschen Hochschulen

- zwischen Karriereaussichten und

Abbruchtendenzen

Name der Veranstaltung

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• Einführung Prekarität auf dem Campus

• ver.di-Studie „Der wissenschaftliche ‚Mittelbau‘ an deutschen Hochschulen - Zwischen Karriereaussichten und Abbruchtendenzen“

• Ausgewählte Ergebnisse der Studie

• Diskussion

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Definition „Prekariat“:

Erwerbsarbeit ist dann als prekär zu deklarieren, wenn sie relativ zum kulturellen Minimum einer Gesellschaft als nicht existenzsichernd zu betrachten ist, eine Zugehörigkeit zu sozialen Netzwerken, die sich über den Arbeitsplatz bilden, behindert und den Betroffenen vom vollen Genuss institutionell verankerter sozialer Rechte, - z.B. Tarif-, soziale Schutz- und Sicherungsrechte usw. - und Partizipationschancen ausschließt.

Eine Erwerbsarbeit kann als prekär gelten, wenn sie neben strukturell bedingter und subjektiv reflektierter Benachteiligung mit der Erfahrung sozialer Desintegration verbunden ist.

(Dörre et al, 2004, S.85ff.)

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Prekarität auf dem Campus oder der prekäre „Mittelbauer“?

1. Die Objektive Situation

- Unter den Wissenschaftlern gibt es nur Professoren oder solche, die Professor werden wollen

- Verknappung der Professorenstellen erhöht den Wettbewerb

2. Subjektive Prekarität

- … die subjektive Einstellung der Beschäftigten

- „Das prekäre Potenzial wissenschaftlicher Mitarbeiter (ist) als begrenzt anzusehen“ (Dörre / Neis)

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• These: Viele leben prekär, empfinden es aber nicht, weil andere Momente es überlagern.

(spannende(s) Arbeit/Thema; Verdrängung der Zukunft …)

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ver.di-Studie „Der wissenschaftliche „Mittelbau“ an deutschen Hochschulen: Zwischen Karriereaussichten und Abbruchtendenzen“

ver.di primäre Auftraggeber

Arbeitsbereich Absolventenforschung

FU Berlin: Heidemarie Hecht/ Dr. Dieter Grühn

wissenschaftliche Leitung, Programmierung, Webhosting

drei Universitäten: TU Berlin, U Oldenburg, U Jena

Projektpartner, sekundäre Auftraggeber

Projektteam

TU Berlin: Dr. Jürgen Rubelt (Gesamtkoordination)

U Oldenburg: Harald Büsing

U Jena: Dr. Boris Schmidt

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Rücklauf und erste Ergebnisse

N

%

bereits promo-

viert%

Kinder ja

%

Anteil w

%

Zukunftssicht (auf 1-5 Skala*)

Mittelwert / %(1+2)

Olden-burg

179 12 20 42 2.1 / 72 %

Berlin 259 10 19 36 1.9 / 81 %

Jena 455 13 22 52 2.1 / 73 %

alle (+40 andere)

933 12 21 45 2.0 / 75 %

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Beschäftigungsverhältnis

befristete Stelle an der

Hochschule

unbefristete Stelle an der Hochschule

Stipendium kein Beschäftigungs-

verhältnis

anderes Beschäftigungs-

verhältnis

69% 1 % 12 % 10 % 6 %

Art der Promotion

Qualifikations-/ Haushaltsstelle

Drittmittel-/ Forschungsprojekt-

stelle

strukturiertes Promotionsstudium/

Grad.-/ Promotionskollegextern sonstige

32% 41 % 10 % 8 % 6 %

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Leitfragen

(1) Was bewegt Menschen, eine (potenziell) prekäre Tätigkeit am „Arbeitsplatz Hochschule“ aufzunehmen, wie verläuft der Einstieg?

(2) Was läuft gut, und welchen Schwierigkeiten begegnen sie am „Arbeitsplatz Hochschule“?

(3) Welche Zukunftsaussichten nehmen Promovierende wahr?

(4) Welche Erwartungen, Hoffnungen und Potenziale werden in Bezug auf gewerkschaftliche Arbeit und Personalräte gesehen?

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Leitfragen

(1) Was bewegt Menschen, eine (potenziell) prekäre Tätigkeit am „Arbeitsplatz Hochschule“ aufzunehmen, wie verläuft der Einstieg?

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Gründe für die Aufnahme der Hochschultätigkeit

Grund für Aufnahme Hochschultätigkeit N M SD

Der/die Professor/-in hat mir eine Stelle/ ein Promotionsthema angeboten

538 2,11 1,33

Ich streb(t)e eine Hochschulkarriere an 608 3,12 1,34

Ich wollte promovieren 652 1,73 1,06

Ich habe außerhalb der Hochschule keine Einstellungschancen gesehen

514 3,92 1,31

Ich hatte vorher schon direkten Kontakt zu 'meinem' Lehrstuhl/zur Hochschule

577 2,14 1,38

Die Arbeitsbedingungen in der Hochschule schienen mir attraktiv

637 2,92 1,23

Ich wollte forschen/ wissenschaftlich arbeiten 665 1,74 0,94

Ich hatte Interesse an Lehrtätigkeiten 626 2,69 1,31

Die Hochschulstelle bot sich als günstige Gelegenheit an

625 2,62 1,33

ausschlaggebend nicht ausschlaggebend

1,0 2,0 3,0 4,0 5,0

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Motivationsprofil der „Arbeitswelt Hochschule“

Faktor der "Arbeitswelt Hochschule" N M SD

generelles Themenfeld 628 2,25 1,08

Betreuung der Promotion 602 0,60 1,84

Arbeit an Promotion 600 1,83 1,29

Lehre 478 0,79 1,56

Zusammenarbeit mit Vorgesetzter/m 611 1,00 1,64

kollegiale Zusammenarbeit 620 1,96 1,14

Mitwirkung Selbstverwaltung 392 -0,45 1,61

Technisch-materielle Ausstattung 614 0,47 1,76

Ausstattung mit personellen Ressourcen 567 -0,01 1,75

Möglichkeiten der Fort-/Weiterbildung 561 0,26 1,58

Teilnahme an Fachtagungen/ Konferenzen 613 1,44 1,35

Bezahlung 623 -0,01 1,80

Befristung/ Vertragsgestaltung 610 -1,16 1,65

Persönliche Arbeitsbelastung 617 -0,24 1,68

Insgesamt persönliche Arbeitssituation 630 0,93 1,43

demotiviert motiviert

-3,0 -1,0 1,0 3,0

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Motivationsprofil der „Arbeitswelt Hochschule“

Faktor der "Arbeitswelt Hochschule" N M SD

generelles Themenfeld 628 2,25 1,08

Betreuung der Promotion 602 0,60 1,84

Arbeit an Promotion 600 1,83 1,29

Lehre 478 0,79 1,56

Zusammenarbeit mit Vorgesetzter/m 611 1,00 1,64

kollegiale Zusammenarbeit 620 1,96 1,14

Mitwirkung Selbstverwaltung 392 -0,45 1,61

Technisch-materielle Ausstattung 614 0,47 1,76

Ausstattung mit personellen Ressourcen 567 -0,01 1,75

Möglichkeiten der Fort-/Weiterbildung 561 0,26 1,58

Teilnahme an Fachtagungen/ Konferenzen 613 1,44 1,35

Bezahlung 623 -0,01 1,80

Befristung/ Vertragsgestaltung 610 -1,16 1,65

Persönliche Arbeitsbelastung 617 -0,24 1,68

Insgesamt persönliche Arbeitssituation 630 0,93 1,43

demotiviert motiviert

-3,0 -1,0 1,0 3,0

Befristung/ Vertragsgestaltung

(-)-- = 47,8%

(-),( ), (+) = 45,1%

(+)++ = 7,2%

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Leitfragen

(2) Was läuft gut, und welchen Schwierigkeiten begegnen sie am „Arbeitsplatz Hochschule“?

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Gestaltung der Einarbeitungszeit

Aussage über Einarbeitungszeit N M SD

Vorgesetzte/-r führte Gespräch zur Klärung von Arbeitsinhalten und Zielen

650 2,50 1,39

Vorgesetzte/-r gab Gefühl von Sicherheit und Orientierung 649 2,91 1,33

erhielt Informationen über Möglichkeiten zur Fort-/Weiterbildung zu Beginn der Tätigkeit

632 3,69 1,28

Kollegen/innen unterstützten beim Einstieg 657 2,05 1,09

erreichte Klärung beruflicher Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der ersten Monate

630 3,85 1,16

erhielt Informationen über Arbeitsbereich und dort arbeitende Personen innerhalb der ersten Tage

630 2,22 1,22

bekam Angebote, um mit Personen in ähnlicher Situation in Kontakt zu kommen

615 3,32 1,38

Insgesamt mit der Unterstützung während der Einstiegsphase zufrieden

657 2,73 1,29

stimme zu stimme nicht zu

1,0 2,0 3,0 4,0 5,0

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Unterstützungsmöglichkeiten im Laufe der Promotion

Unterstützungsmöglichkeit bei Promotion N M SD

Zeitnahe Hilfestellung durch Betreuende/n 582 2,59 1,25

Klarheit über die fachlich-inhaltlichen Anforderungen

583 2,95 1,19

Unterstützung zum Eintritt in die Scientific Community meines Fachs (z.B. Herstellen von Kontakten)

567 3,06 1,31

Möglichkeiten zur Teilnahme an internationalen Konferenzen/ Tagungen/ Workshops

570 2,24 1,24

Gelegenheiten zum kollegialen Austausch auf fachlicher Ebene

579 2,49 1,23

Unterstützung bei meiner persönlichen Karriereplanung

539 3,43 1,24

Vorbereitung auch auf berufliche Perspektiven außerhalb des Hochschulbereichs

507 3,89 1,15

zufrieden unzufrieden

1,0 2,0 3,0 4,0 5,0

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Schwierigkeiten im Laufe der Promotion

Konfrontation mit Schwierigkeiten N M SD

Arbeitsbelastung durch dissertationsfremde Aufgaben in der Lehre

500 2,79 1,36

Probleme bei der Betreuung 581 3,26 1,32

Arbeitsbelastung durch dissertationsfremde Forschungsaufgaben

534 3,27 1,41

Arbeitsbelastung durch Gremienarbeit in der Hochschule

360 4,23 1,09

Arbeitsbelastung durch Zuarbeit für den/die Vorgesetzte/-n/ Hochschullehrer/-in/-innen

537 3,70 1,14

Belastung durch unklare Weiterbeschäftigung/ Befristung

541 3,16 1,53

Außerhochschulische Arbeitsbelastung 443 3,94 1,27

Finanzielle Unsicherheit 536 3,59 1,44

Persönliche/ familiäre Belastungen 539 3,63 1,36

hoch niedrig

1,0 2,0 3,0 4,0 5,0

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Verhältnis vertragliche und praktische Arbeitszeit

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Verhältnis vertragliche und praktische Arbeitszeit

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Tätigkeitsfelder

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Tätigkeitsfelder

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Leitfragen

(3) Welche Zukunftsaussichten nehmen Promovierende wahr?

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Angestrebte berufliche Perspektiven

angestrebte berufliche Perspektiven N M SD

Hochschultätigkeit in Forschung und Lehre (z.B. Professur, Juniorprofessur)

596 3,19 1,44

Tätigkeit in Hochschulverwaltung bzw. -politik 574 4,20 1,04

Schwerpunkt Lehre/ Unterricht (Weiter-) Bildung außerhalb des Hochschulbereichs

590 3,55 1,21

Schwerpunkt Forschung/ Entwicklung außerhalb des Hochschulbereichs

601 2,52 1,20

Führungskraft/Projektleiter/-in außerhalb des Hochschulbereichs

597 2,44 1,20

Nicht-leitende/-r Angestellte/-r außerhalb des Hochschulbereichs

589 3,25 1,15

Ich mache mich selbständig/ arbeite freiberuflich 570 3,70 1,25

Andere berufliche Perspektive 435 3,37 1,14

Familien-/Kinderphase 488 4,00 1,08

strebe an schließe aus

1,0 2,0 3,0 4,0 5,0

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A6 …falls befristete Stelle: Womit rechnen Sie nach Ablauf des Vertrages / Stipendiums? In Prozent. Antworten 1+2 sowie 4+5 zusammengefasst (Skala von 1 bis 5: 1= „sehr wahrscheinlich“ bis 5 = „sehr unwahrscheinlich“ )

N % 1+2 % 4+5

Verlängerung des Stipendiums bzw. neues Stipendium 63 16 71

Verlängerung des befristeten Vertrags bzw. neuer befristeter Vertrag an der gegenwärtigen Hochschule

564 53 31

Übergang in eine befristete Stelle außerhalb der Hochschule 426 30 45

Erst einmal keine berufliche Tätigkeit 349 7 83

Übergang in eine unbefristete Stelle außerhalb der Hochschule

492 26 55

Übergang in eine befristete Stelle an einer anderen Hochschule 395 16 62

Selbständigkeit / freiberufliche Tätigkeit 409 9 74

Arbeitslosigkeit 450 15 68

Übergang in eine unbefristete Stelle an einer Hochschule 408 6 88

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unerfüllter Kinderwunsch aus beruflichen Gründen

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unerfüllter Kinderwunsch aus beruflichen Gründen

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Leitfragen

(4) Welche Erwartungen, Hoffnungen und Potenziale werden in Bezug auf gewerkschaftliche Arbeit und Personalräte gesehen?

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„Sind Sie Mitglied einer

Gewerkschaft?“

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„Könnten Sie sich vorstellen sich aktiv gewerkschaftlich zu betätigen?“

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„Möchten Sie gerne mehr über die Arbeitder Gewerkschaftenim Hochschulbereich erfahren?“

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Wahrnehmung der gewerkschaftlichen Arbeit

Aussage über Gewerkschaften N M SD

Tarifvertrag angemessen 549 3,16 1,21

Bedarf an mehr gewerkschaftlicher Aktivität im Hochschulbereich

487 2,78 1,23

Hoffnung auf stärkeres gewerkschaftliches Engagement für Nachwuchs

513 2,45 1,24

Möglicher Nutzen gewerkschaftlicher Aktivitäten für berufliche Laufbahn

454 3,16 1,27

Personalrat sollte sich mehr um Nachwuchs kümmern

478 2,33 1,05

stimme zu lehne ab

1,0 2,0 3,0 4,0 5,0

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Wahrnehmung der gewerkschaftlichen Arbeit

Aussage über Gewerkschaften N M SD

Tarifvertrag angemessen 549 3,16 1,21

Bedarf an mehr gewerkschaftlicher Aktivität im Hochschulbereich

487 2,78 1,23

Hoffnung auf stärkeres gewerkschaftliches Engagement für Nachwuchs

513 2,45 1,24

Möglicher Nutzen gewerkschaftlicher Aktivitäten für berufliche Laufbahn

454 3,16 1,27

Personalrat sollte sich mehr um Nachwuchs kümmern

478 2,33 1,05

stimme zu lehne ab

1,0 2,0 3,0 4,0 5,0

Personalrat

(-)- = 14,2%

( ) = 24,8%

(+)+ = 60,9%

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„wissenschaftliches Fazit“

„obwohl“ fast alle quantitativ (Zeit) und qualitativ (z.B. Lehraufgaben, Zuarbeit) mehr arbeiten, als im Vertrag steht, nimmt nur ein kleiner Teil dies als „prekär“ wahr

„obwohl“ fast alle Bezahlung und Befristung/Vertragsgestaltung als nicht motivierend empfinden, nimmt nur ein kleiner Teil die Situation insgesamt als „prekär“ wahr

hinsichtlich der beruflichen Perspektiven unterscheiden sich die wahrgenommenen Zukunftsaussichten erheblich, zwischen „prekär“ und „glänzend“

„prekäre“ Arbeitssituationen entstehen vor allem durch (1) problematische Verhältnisse mit Vorgesetzten/Promotionsbetreuung, (2) fehlende kollegiale Zusammenarbeit/Netzwerke, (3) mangelnde Einstiegs- und Begleitangebote der Hochschule für die Promotionsphase, (4) fehlende Vorbereitung auf außerhochschulische Perspektiven/Career Service für Promovierende, (5) unklare/ungewisse weitere berufliche Perspektiven

entscheidend ist der individuelle Umgang mit der potenziell prekären Situation, der durch formelle und informelle Unterstützung positiv beeinflusst werden kann

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Empfehlungen für gewerkschaftliche Arbeit & Personalräte

das Interesse an gewerkschaftlicher Arbeit und der Rolle der Personalräte ist prinzipiell hoch, der Wissens-/Informationsstand hingegen niedrig

Sichtbarwerden an Hochschulen („nicht auf Eintritte warten, sondern aktiv auf Menschen zugehen“)

Umgang mit den Bedenken und Vorbehalten

Abstimmung der Themen an Hochschulkontext („Prekarität an der Hochschule ist anders als Prekarität auf dem Arbeitsmarkt“)

Einstieg über Inhalte/Betreuungs- und Unterstützungsangebote/Weiterbildungsbedarf, nicht über Tarifforderungen/Arbeitszeitregelungen/Proteste

Akzeptanz der gegebenen Situation (geringer Organisationsgrad des „Mittelbaus“, eher kurze Verweildauer, individueller Fokus)

Eintreten für strukturelle Alternativen zwischen Professur und Verlassen des Hochschulsystems (Befristung als Brennpunkt)

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Vielen Danke für Ihre/ Eure Aufmerksamkeit!

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Abbruchtendenzen

dramatische Unterschätzung aufgrund

(1) Selbstselektion

(2) Stichprobenansprache (Promovierende, nicht Abbrecher, nicht Promovierte)

(3) Befragungszeitpunkt („in progress“, nicht retrospektiv)

seriöse Schätzungen bis 2/3 Abbruchquote