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46 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate u. Reagentien Bd. 206 Di-n-butylthiophosphorsiiure (I) als Extraktionsmittel fiir Metallionen unter- suchte T. tt. HAXDL~y 1 mit Hiffe yon Radioisotopen. Die Ergebnisse sind in Form doppelt logarithmiseher Diagramme der Verteilungskoeffizienten fiir 27 ~ C zwischen je 5 ml einer 5~ (w/v)= 0,221 m LSsung yon 12 in Tetrachlorkohlenstoff und einer salz- sowie einer schwefelsauren LSsung yon 0,5 mg Metailion/ml gegen die Wasserstoffionenkonzentration ftir 32 untersuchte Metallionen wiedergegeben. 18 yon ihnen, welehe zumeist schwerlSsliche Sulfide bilden, wurden in erheblichem AusmaB extrahiert, wobei sick folgende Verdr~ngungsreihe ergab: Pd 2+ > Aua+ > Cu+ > Hg 2+ > Ag+ > Cu2+ > Bi3+ > Pb 2+ > Cd2+ > In "+ > Zn 2+. IDle Ex- trakte sind im allgemeinen praktisch farblos, nur die yon Pd ~+ und Fe3+ weisen Absorptionsmaxima bei 277 und 292 nm auf. Fiir Ag+, Itg 2+, Zn2+ und In 3+ wurde auch der Einflu~ der Konzentration yon I auf die Verteilungskoeffizienten, fiir Hg 2+ und Zn2+ zus~tzlich noeh der verschiedener LSsungsmittel verfolgt. Hg 2+, Ag+ und Pd ~+ sind in Konzentrationen yon ppb aus 0,5 n mineralsauren L6sungen durch einmaliges Ausschiitteln praktiseh vollst~ndig extrahierbar. Durch doppelt logarithmischen Auftrag des Verteflungskoeffizienten gegen [I]o/[H+ ] wurde fiir den Zinkkomplex unabh~ngig yon der Gesamtkonzentration an I die Zu- sammensetzung ZnR 2 wahrseheinlich gemaeht und auch dureh Analyse des iso- lierten ~Tiederschlages gestiitzt. 1 Analyt. Chemistry 35, 991--995 (1963). Anal. Chem. Div., Oak Ridge IN'at. Lab., Oak Ridge, Tenn. (USA). -- 2 Foss, 0,: Acta chem. scand. 1, 8 (1947). A. KOSAK Eine systematische Studie der L~sungsmittelextraktion yon Metallkupfer- ronaten wurde yon J. STA~: und J. S~I~A~SKs 1 unternommen. Dazu wurden 10 ml Chloroform mit 10 ml einer 10-3 m L6sung der ein- und zweiwertigen bzw. einer 10-4m LSsung der h6herwertigen ~ietallionen, die 0,05 oder 0,005 m an Kupferron war, versetzt. Die LSsung wurde mit ~atrinmhydroxid oder Perehlor- s~ure auf den gewiinsehten ptt-Wert und mit Natrinmperchlorat auf eine ionale Konzentration yon 0,1 m gebracht. Danach wurde 5 rain bei 20~ mechaniseh geschiittelt und naeh der Phasentrennung die Yfetallkonzentration in der organi- schen und/oder w~f~rigen Schieht komplexometrisch, spektralphotometrisch, radio- metrisch oder dutch extraktive Titration bestimmt. Die Ergebnisse sind in Form yon Diagrammen des Extraktionsgrades gegen den pH-Wert der w~l~rigen Phase fiir Beryllium(II), Aluminium(III), Gallium(III), Indium(III), Thallium(III), Seandium(III), u Lanthan(III), Titan(IV), Zirkonium(IV), Tho- rium(IV), Vanadium(V), Molybdan(VI), Wolfram(VI), Uran(VI), Mangan(II), Eisen(III), Kobalt(II), Niekel(II), Kupfer(II), Zink(II), Queeksilber(II), Blei(II), Antimon(III) und Wismut(III) wiedergegeben. Das Extraktionsverhalten yon Magnesium(II), Calcium(II), Strontium(II), Barium(II), Niob(V), Palladinm(II), Silber(I) und Cadmium(II) wird ohne Diagramm beschrieben. Aus diesen Daten wurden die Zusammensetzung der Metallverbindungen und die Extraktions- konstanten berechnet, soweit nicht pH 1/~ bei zu negativen Werten lag. Dabei ergab sich, dalt die Verbindungen durchweg der Formel MAn entsprechen, wobei n die Ladung des ~etaUions bedeutet. Mit I-Iilfe des Verteilungskoeffizienten und der Dissoziationskonstante yon Kupferron wurden schliel~lich aueh noch die zweiphasigen Stabilit~tskonstanten fiir jene Metalle ermittelt, deren Extraktions- konstanten erfaBt werden konnten. Die Zahlenwerte sind in einer Tabelle des Originals zusammengestellt. 1 Anal. chim. Aeta (Amsterdam) 29, 545--551 (1963). Dept. of Nucl. Chem., Fac. of Techn. and Nucl. Phys., B~ehovs 7, Praha 1 (~SSR). A. KOSAK

Di-n-butylthiophosphorsÄure (I) als Extraktionsmittel für Metallionen

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Page 1: Di-n-butylthiophosphorsÄure (I) als Extraktionsmittel für Metallionen

46 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate u. Reagentien Bd. 206

Di-n-butylthiophosphorsiiure (I) als Extraktionsmittel fiir Metallionen unter- suchte T. tt. HAXDL~y 1 mit Hiffe yon Radioisotopen. Die Ergebnisse sind in Form doppelt logarithmiseher Diagramme der Verteilungskoeffizienten fiir 27 ~ C zwischen je 5 ml einer 5~ (w/v)= 0,221 m LSsung yon 12 in Tetrachlorkohlenstoff und einer salz- sowie einer schwefelsauren LSsung yon 0,5 mg Metailion/ml gegen die Wasserstoffionenkonzentration ftir 32 untersuchte Metallionen wiedergegeben. 18 yon ihnen, welehe zumeist schwerlSsliche Sulfide bilden, wurden in erheblichem AusmaB extrahiert, wobei sick folgende Verdr~ngungsreihe ergab: Pd 2+ > Au a+ > Cu + > Hg 2+ > Ag + > Cu 2+ > Bi 3+ > Pb 2+ > Cd 2+ > In "+ > Zn 2+. IDle Ex- trakte sind im allgemeinen praktisch farblos, nur die yon Pd ~+ und Fe 3+ weisen Absorptionsmaxima bei 277 und 292 nm auf. Fiir Ag +, Itg 2+, Zn 2+ und In 3+ wurde auch der Einflu~ der Konzentration yon I auf die Verteilungskoeffizienten, fiir Hg 2+ und Zn 2+ zus~tzlich noeh der verschiedener LSsungsmittel verfolgt. Hg 2+, Ag + und Pd ~+ sind in Konzentrationen yon ppb aus 0,5 n mineralsauren L6sungen durch einmaliges Ausschiitteln praktiseh vollst~ndig extrahierbar. Durch doppelt logarithmischen Auftrag des Verteflungskoeffizienten gegen [I]o/[H+ ] wurde fiir den Zinkkomplex unabh~ngig yon der Gesamtkonzentration an I die Zu- sammensetzung ZnR 2 wahrseheinlich gemaeht und auch dureh Analyse des iso- lierten ~Tiederschlages gestiitzt.

1 Analyt. Chemistry 35, 991--995 (1963). Anal. Chem. Div., Oak Ridge IN'at. Lab., Oak Ridge, Tenn. (USA). -- 2 Foss, 0,: Acta chem. scand. 1, 8 (1947).

A. KOSAK

Eine systematische Studie der L~sungsmittelextraktion yon Metallkupfer- ronaten wurde yon J. STA~: und J. S~I~A~SKs 1 unternommen. Dazu wurden 10 ml Chloroform mit 10 ml einer 10 -3 m L6sung der ein- und zweiwertigen bzw. einer 10-4m LSsung der h6herwertigen ~ietallionen, die 0,05 oder 0,005 m an Kupferron war, versetzt. Die LSsung wurde mit ~atrinmhydroxid oder Perehlor- s~ure auf den gewiinsehten ptt-Wert und mit Natrinmperchlorat auf eine ionale Konzentration yon 0,1 m gebracht. Danach wurde 5 rain bei 20~ mechaniseh geschiittelt und naeh der Phasentrennung die Yfetallkonzentration in der organi- schen und/oder w~f~rigen Schieht komplexometrisch, spektralphotometrisch, radio- metrisch oder dutch extraktive Titration bestimmt. Die Ergebnisse sind in Form yon Diagrammen des Extraktionsgrades gegen den pH-Wert der w~l~rigen Phase fiir Beryllium(II), Aluminium(III), Gallium(III), Indium(III), Thallium(III), Seandium(III), u Lanthan(III), Titan(IV), Zirkonium(IV), Tho- rium(IV), Vanadium(V), Molybdan(VI), Wolfram(VI), Uran(VI), Mangan(II), Eisen(III), Kobalt(II), Niekel(II), Kupfer(II), Zink(II), Queeksilber(II), Blei(II), Antimon(III) und Wismut(III) wiedergegeben. Das Extraktionsverhalten yon Magnesium(II), Calcium(II), Strontium(II), Barium(II), Niob(V), Palladinm(II), Silber(I) und Cadmium(II) wird ohne Diagramm beschrieben. Aus diesen Daten wurden die Zusammensetzung der Metallverbindungen und die Extraktions- konstanten berechnet, soweit nicht pH 1/~ bei zu negativen Werten lag. Dabei ergab sich, dalt die Verbindungen durchweg der Formel MAn entsprechen, wobei n die Ladung des ~etaUions bedeutet. Mit I-Iilfe des Verteilungskoeffizienten und der Dissoziationskonstante yon Kupferron wurden schliel~lich aueh noch die zweiphasigen Stabilit~tskonstanten fiir jene Metalle ermittelt, deren Extraktions- konstanten erfaBt werden konnten. Die Zahlenwerte sind in einer Tabelle des Originals zusammengestellt.

1 Anal. chim. Aeta (Amsterdam) 29, 545--551 (1963). Dept. of Nucl. Chem., Fac. of Techn. and Nucl. Phys., B~ehovs 7, Praha 1 (~SSR). A. KOSAK