7
~g. 3s, tteit 7 G. ST~RK, V. FnIV.D]~n~ und E. A~L~Cn~: Die Ausseheidung yon Aldosteron, Cor~ison und Cortisol 321 1. April 1960 der Exspiration unter Atemgrenzwert-Bedingungen die Kri~te der ,,passiven" Exspiration in ihrer Ge- samtheit zur Wirkung kommen; die Insp~ations- muskulatur nimmt also damit dureh Aufbliihen tier elastischen Lunge und durch tteben tier Bauehein- geweide aueh einen Tell der Exspirationsarbeit vorweg. Mit zunehmender Frequenz nimmt bei konstantem Atemzeitvolumen der f fir die elastisehe Atemarbeit notwendige Energieverbraueh ab ~. Dagegen bleibt die ~fir die Hebung der Baueheingeweide notwendige Energie konstant oder nimmt sogar zu, da mit zu- nehmender Frequenz zunehmend mehr Beschleuni- gungsarbeit zu leisten ist. Der Beflmd, daI~ die Mittelstellung der Ventilation unter Atemgrenzwertheding~ngen ffequenzunabhi~ngig konstant bleibt oder geringffigig abnimmt, erlaubt die relative Bedeutung yon elastischer Atemarbeit und der ~fir die Bewegung der Baueheingeweide notwendi- gen Arbeit abznseh~tzen. Ware die elastische Atem- arbeit die entscheidende GrS~e, so miil~te man mit zunehmender Frequenz ein zunehmendes Uberwiegen der Inspirationsmnskulatur erwarten, d.h. einen An- stieg der Atemmittelstellung. Dagegen ist das tat- s~ehlich beobachtete Verhalten vereinbar mit der An- nahme, da]~ der grSl~te Tell des Energieaufwandes zur Bewegung der Baucheingeweide verwendet werden mu~. Diese Annahme steht auch in guter Uberein- stimmung mit Berechnungen des Wirkungsgrades der Atemarbeit yon FnIT~S u. Mitarb. s, die fanden, dal~ yon dem ans dem Sauersto~fverbraueh der Ventilation bereehneten Energieumsatz bei Gesunden nnr etwa 3,8% als im Druck-Volumen-Diagramm der Lungen berechenbare Arbeitsleistung wiedergefunden werden konnten, und dab dieser Wirkungsgrad bei Fettsfich- ~igen noeh wesentlich geringer, n~mlieh 1,0% war. Damit gewinnt aueh die Dyspnoe der AdipSsen einen weiteren Aspekt. Die Anwendung der beschriebenen Untersuchnngen und Gedankeng~nge auf Lungenkranke wird zur Kl~- rung yon zwei Fragen beitragen kSnnen. Sie wird zei- gen, bei welchen Lungenkrankheiten w~hrend forcierter Atmung die Atemmittelstellung (d.h. der mechaniseh gfinstigste Bereich) yon der beim Normalen abweicht und wird erweisen, ob die ErhSh~mg der Atemmittel- ]age im Atemgrenzwertversuch, wie sie z.B. beim Emphysem gesehen wird, die Folge einer Verschiebung der Atemmittelstellung oder einer Verringerung der Atemtiefe ist. Die Beschreibung der Beziehung zwi- schen Atemmittelstellung und Frequenz wird Aus- sagen erlauben, wie welt auch bei Lungenkrankheiten extrapulmonale Atemwiderst~nde noch eine ma~- gebende Rolle spielen, bzw. in weleher Weise intra- pulmonale Widerst~nde zur Wirkung kommen. Literatur. ~ZOLL~, N., S. ERNST u. H. Nowr: Z. Biol. 107, 335 (1954). - - ~ BER~STEI~, L., J. L. D'SILvA and D. MENDEL: Thorax 7, 255 (1952).- a PASA~n~LI~, I~.: Vor- trag auf dem Kongr. des American College o~ Chest Physicians, KSln 1956. -- a B~TL~TT jr., R. G., and H. S~c~T: J. appl. Physiol. 11, 84 (1957).- 5 ZSLL~n~, N.: Dtsch. med. Wschr. 83, 1815, 1852 (1958). -- ~RA~, H., A. B. OTIS, L. E. C~:o- WICKand W. O. FnN~: Amer. J. Physiol. 146, 161 (1946). - - 7 OTIS,A. B., W. O. FE~ and It. RAH~: J. appl. Physiol. 2, 592 (1950). - - s FnITTS jr., H. W., Z. F~LLER,A. P. F ~ s m ~ and A. COVR~D : J. olin. Invest. 38, 1339 (1959). DIE AUSSCHEIDUNG YON ALDOSTERON, CORTISON UND CORTISOL %ACH GYN)~KOLOGISCHEN OPERATIONEN Von G. STAR~, V. F~I~DBERG und E. ALL~C~E~* Aus der Universi~ts-Frauenklinik Mainz (Kommissarischer Leiter: Privatdozent Dr. V. t~I~I~DBEI~(~) Die groi~en Effolge in der Chirurgie in den letzten Jahren sind vorwiegend dutch die Grundlagen- forschung verschiedener F/~cher erm6glicht worden. Die pr~- und postoperative Therapie spielt hierbei eine bedeutende RoIle, die um so erfolgreicher ist, je mehr uns die Kenntnis des physiologischen bzw. patho- logischen postoperativen Verlaufs bekannt ist. Die marmigfachen Ver/~nderungen des Stoffwechsels nach einem operativen Eingriff erfolgen zum groBen Teil anf Grund einer Nebennierenrindenstimulierung in- folge des operativen Stress. In diesem Zusammen- hang sind schon frfiher Untersuchungen fiber die Funktion der NNR nach chirurgischen Eingriffen durehgeffihrt worden. Da die Trennung and quantitative Austestung der versehiedenen ~R-I:[ormone bisher aul]erordentlieh schwierig war, bedienten sieh die bisherigen Unter- sucher zur Anstestung entweder einer indirekten Methode (Thorn-Test) 1, 3, s, 13.13, ~a, oder man benutzte sog. chemische Gruppenreaktionen, mit denen ver- schiedene NNR-Itormone bzw. Metaboliten gleieh- zeitig erfaBt werden a, v, 12-i6, 27, ~s. Eine genaue Aus- sage fiber das Verhalten einzelner Hormone ist bei diesen Methoden nur bedingt m6glich. * Technische Assistenz: Frau U. K~IE~ITZ. Funktionell unterscheidet man die sog. Gluco- corticoide, die vorwiegend den KH- und EiweiBstoff- weehsel beeinflussen, wie das Cortison und das Cm~isol und die sog. Mineraleorticoide, die ihre Auswirkung im Mineralhanshalt haben und als deren wiehtigsten Vertreter wit heute das Aldosteron anznsehen haben. Wir haben uns deshalb die Frage gestellt, wie sind die quantitativen Veriindertmgen des Cortisols, Corti- sons und Aldosterons nach einer gyni~kologischen Operation. Untersuehungen einzelner Hormone nach Operatio- nen liegen nur vereinzelt vor. Uber Aldosteron- bestimmungen wird vor allem yon LLAV~-DO be- richter 19-3~, der indirekt im Tierversuch auf Grund des Na/K-Quotienten im Urin auf die HShe des ans- gesehiedenen Aldosterons nach der Operation schliel~t. Er glaubt, alas eine Hyperaktiviti~t der NNR in Form der vermehrten Aldosteronsekretion ein prinzipieller Faktor ist, der verantwortlich ist fiir die Elektrolyt- ver~nderungen nach einem ehirurgisehen Trauma. Aueh yon WOL]~F U. ~[itarb. werden zum Tell hohe postoperative Werte ffir Aldosteron angegeben 30-s2. ~hnliche VerhKltnisse, d.h. erhShte Ausscheidung, fanden sich aueh beim Cortison ~9. Die vermehr~e Ausscheidung yon Cortisol verli~uft offenbar parallel der Erh6hung der Hormonkonzentration im Blur is.

Die Ausscheidung von Aldosteron, Cortison und Cortisol nach gynäkologischen Operationen

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Page 1: Die Ausscheidung von Aldosteron, Cortison und Cortisol nach gynäkologischen Operationen

~g. 3s, tteit 7 G. ST~RK, V. FnIV.D]~n~ und E. A~L~Cn~: Die Ausseheidung yon Aldosteron, Cor~ison und Cortisol 321 1. April 1960

der Exspiration unter Atemgrenzwert-Bedingungen die Kri~te der ,,passiven" Exspiration in ihrer Ge- samtheit zur Wirkung kommen; die Insp~ations- muskulatur n immt also damit dureh Aufbliihen tier elastischen Lunge und durch t teben tier Bauehein- geweide aueh einen Tell der Exspirationsarbeit vorweg.

Mit zunehmender Frequenz n immt bei konstantem Atemzeitvolumen der f fir die elastisehe Atemarbeit notwendige Energieverbraueh ab ~. Dagegen bleibt die ~fir die Hebung der Baueheingeweide notwendige Energie konstant oder n immt sogar zu, da mit zu- nehmender Frequenz zunehmend mehr Beschleuni- gungsarbeit zu leisten ist.

Der Beflmd, daI~ die Mittelstellung der Ventilation unter Atemgrenzwertheding~ngen ffequenzunabhi~ngig konstant bleibt oder geringffigig abnimmt, erlaubt die relative Bedeutung yon elastischer Atemarbeit und der ~fir die Bewegung der Baueheingeweide notwendi- gen Arbeit abznseh~tzen. Ware die elastische Atem- arbeit die entscheidende GrS~e, so miil~te man mit zunehmender Frequenz ein zunehmendes Uberwiegen der Inspirat ionsmnskulatur erwarten, d.h. einen An- stieg der Atemmittelstellung. Dagegen ist das tat- s~ehlich beobachtete Verhalten vereinbar mit der An- nahme, da]~ der grSl~te Tell des Energieaufwandes zur Bewegung der Baucheingeweide verwendet werden mu~. Diese Annahme steht auch in guter Uberein- s t immung mit Berechnungen des Wirkungsgrades der Atemarbeit yon FnIT~S u. Mitarb. s, die fanden, dal~ yon dem ans dem Sauersto~fverbraueh der Ventilation bereehneten Energieumsatz bei Gesunden nnr etwa

3,8% als im Druck-Volumen-Diagramm der Lungen berechenbare Arbeitsleistung wiedergefunden werden konnten, und dab dieser Wirkungsgrad bei Fettsfich- ~igen noeh wesentlich geringer, n~mlieh 1,0% war. Damit gewinnt aueh die Dyspnoe der AdipSsen einen weiteren Aspekt.

Die Anwendung der beschriebenen Untersuchnngen und Gedankeng~nge auf Lungenkranke wird zur Kl~- rung yon zwei Fragen beitragen kSnnen. Sie wird zei- gen, bei welchen Lungenkrankheiten w~hrend forcierter Atmung die Atemmittelstellung (d.h. der mechaniseh gfinstigste Bereich) yon der beim Normalen abweicht und wird erweisen, ob die ErhSh~mg der Atemmittel- ]age im Atemgrenzwertversuch, wie sie z.B. beim Emphysem gesehen wird, die Folge einer Verschiebung der Atemmittelstellung oder einer Verringerung der Atemtiefe ist. Die Beschreibung der Beziehung zwi- schen Atemmittelstellung und Frequenz wird Aus- sagen erlauben, wie welt auch bei Lungenkrankheiten extrapulmonale Atemwiderst~nde noch eine ma~- gebende Rolle spielen, bzw. in weleher Weise intra- pulmonale Widerst~nde zur Wirkung kommen.

Literatur. ~ ZOLL~, N., S. ERNST u. H. Nowr: Z. Biol. 107, 335 (1954). - - ~ BER~STEI~ , L . , J. L. D'SILvA and D. MENDEL: Thorax 7, 255 (1952) .- a PASA~n~LI~, I~.: Vor- trag auf dem Kongr. des American College o~ Chest Physicians, KSln 1956. - - a B~TL~TT jr., R. G., and H. S~c~T: J. appl. Physiol. 11, 84 (1957).- 5 ZSLL~n~, N.: Dtsch. med. Wschr. 83, 1815, 1852 (1958). - - ~ RA~, H., A. B. OTIS, L. E. C~:o- WICK and W. O. FnN~: Amer. J. Physiol. 146, 161 (1946). - - 7 OTIS, A. B., W. O. F E ~ and It. RAH~: J. appl. Physiol. 2, 592 (1950). - - s FnITTS jr., H. W., Z. F~LLER, A. P. F ~ s m ~ and A. COVR~D : J. olin. Invest. 38, 1339 (1959).

DIE AUSSCHEIDUNG YON ALDOSTERON, CORTISON UND CORTISOL %ACH GYN)~KOLOGISCHEN OPERATIONEN

V o n

G. STAR~, V. F~I~DBERG und E. ALL~C~E~* Aus der Universi~ts-Frauenklinik Mainz (Kommissarischer Leiter: Privatdozent Dr. V. t~I~I~DBEI~(~)

Die groi~en Effolge in der Chirurgie in den letzten Jahren sind vorwiegend dutch die Grundlagen- forschung verschiedener F/~cher erm6glicht worden. Die pr~- und postoperative Therapie spielt hierbei eine bedeutende RoIle, die um so erfolgreicher ist, je mehr uns die Kenntnis des physiologischen bzw. patho- logischen postoperativen Verlaufs bekannt ist. Die marmigfachen Ver/~nderungen des Stoffwechsels nach einem operativen Eingriff erfolgen zum groBen Teil anf Grund einer Nebennierenrindenstimulierung in- folge des operativen Stress. In diesem Zusammen- hang sind schon frfiher Untersuchungen fiber die Funktion der N N R nach chirurgischen Eingriffen durehgeffihrt worden.

Da die Trennung and quanti tat ive Austestung der versehiedenen ~ R - I : [ o r m o n e bisher aul]erordentlieh schwierig war, bedienten sieh die bisherigen Unter- sucher zur Anstestung entweder einer indirekten Methode (Thorn-Test) 1, 3, s, 13.13, ~a, oder man benutzte sog. chemische Gruppenreaktionen, mit denen ver- schiedene NNR-I tormone bzw. Metaboliten gleieh- zeitig erfaBt werden a, v, 12-i6, 27, ~s. Eine genaue Aus- sage fiber das Verhalten einzelner Hormone ist bei diesen Methoden nur bedingt m6glich.

* Technische Assistenz: Frau U. K~IE~ITZ.

Funktionell unterscheidet man die sog. Gluco- corticoide, die vorwiegend den KH- und EiweiBstoff- weehsel beeinflussen, wie das Cortison und das Cm~isol und die sog. Mineraleorticoide, die ihre Auswirkung im Mineralhanshalt haben und als deren wiehtigsten Vertreter wit heute das Aldosteron anznsehen haben.

Wir haben uns deshalb die Frage gestellt, wie sind die quantitativen Veriindertmgen des Cortisols, Corti- sons und Aldosterons nach einer gyni~kologischen Operation.

Untersuehungen einzelner Hormone nach Operatio- nen liegen nur vereinzelt vor. Uber Aldosteron- bestimmungen wird vor allem yon LLAV~-DO be- richter 19-3~, der indirekt im Tierversuch auf Grund des Na/K-Quotienten im Urin auf die HShe des ans- gesehiedenen Aldosterons nach der Operation schliel~t. Er glaubt, alas eine Hyperaktiviti~t der N N R in Form der vermehrten Aldosteronsekretion ein prinzipieller Faktor ist, der verantwortlich ist fiir die Elektrolyt- ver~nderungen nach einem ehirurgisehen Trauma. Aueh yon WOL]~F U. ~[itarb. werden zum Tell hohe postoperative Werte ffir Aldosteron angegeben 30-s2. ~hnliche VerhKltnisse, d .h . erhShte Ausscheidung, fanden sich aueh beim Cortison ~9. Die vermehr~e Ausscheidung yon Cortisol verli~uft offenbar parallel der Erh6hung der Hormonkonzentrat ion im Blur is.

Page 2: Die Ausscheidung von Aldosteron, Cortison und Cortisol nach gynäkologischen Operationen

322 G. SmirtK, V. ~t~II~DBI~;I~g und E. A ~ L ~ i c ~ : Die Ausscheidung yon ~Mdosteron, Cor~ison und Cortisol Klinische Wochenschrift

Material und Methodik Zur Untersuchung kamen insgesamt 28 Frauen,

die sich einer gyni~kologisehen Operation versehiedenen

¢ 0 0 -

T

, 7 5 - 0 -

t Bork'~ol 300-

$0

-z b.z ~. 3. ~. 5. #. Tag

i b b . 1. Die postoperative il~s- scheidung yon Aldosteron, Cortisoa and Cortisol (~lt~elwerte 4- Abwei- chang des IgAt~elwer~es). Schwarze S~iulen: Signifikan~e Differenz zur Vorperiode. Offene SiiuIen: ge inc

Signifikanz

Sehweregrades unterzie- hen mul3ten (s. Tabelle 1). Die Bestimmung der Hor- mone im 24 Std-Urin ge- schah nach der yon NE- J:[E1% l n l d W E T T S T E I N 24, 25

angegebenen Methode, und zwar einen Tag vor der Operation sowie am 1., 2., 4. and 6. Tag post op. Gleichzeitig wurde die Ausscheidung folgender Substanzen mi tbes t immt : Nat r inm und Kal ium (flammenphotometrisch iv,

Gesamt- Stiekstoff ~, JcIarnstoff ii, Harnsiure%

Zur statistisehen Be- reehnung wurde der ~ i t t e lwer t (M) bereehnet sowie die Strenung des Mittelwertes (aM). Die Signifikanz zweier Mittel- werte win-de mi t dem t-Test bereehnet and ist gegeben, wenn p < 0,05 ist.

Ergebnisse In Tabelle 1 haben ~5r die jeweiligen klinisehen

Daten angegeben, wobei mat fortlaufender Nummer

o

H,H

t g'or/Do/

Z##I-

- z On. s. a ~ #.&g

Abb. 2. Die postoperative iussoheRhmg yon ildos~eron Cortison and Cortisol bei vezschiedenen Opera~ionen. [ ] Leichte Operationen; • mittel- schwere Operationen; [] schwere Operationen; [ ] signifikante nifferenz

zur Vozperiode

der Sehweregrad der Operation zunimmt, so dab am Anfang der Tabelle die leiehten Operationen und am Ende die sehweren Operationen stehen.

Tabelle 2 gibt die Einzelwei4e ~md Abb. 1 die M:ittelwerte fiir die Ausseheidung der Hormone wieder. Abgesehen yon 4 F~llen, bei denen wir eine erh6hte Ansseheidung des Aldosterons naeh der Operation

g

15

10

500 F

350

OL t

#o'rno'~Pre

I I I 1 I i

-7.~ Q,Z 2. 3. q, 5. &

Tag i b b . 3. Die postoperative iusscheidtmg yon Harnst~off, Harns~uro and Gesamt-Sticks~off (NCittelwerte 4- ibweichung des Mlttelwer~es). Schwarze Siulen: Signifikante Differenz zux Vorperiode. 0ffene S~ulen: Keine

Signiflkanz

100 -

Y5

5O I % . ~a//Jm

/ ~ U J i x I 25 -~

0 I I I [ I I I . -z Op.z ~ 2. ~. 5. #.

Tag Abb. 4. Die postoperative iusscheiduag yon Natrium and Kalium (~fttteI- wer~e4-Abweichung des Nit~elwertes). Schwarze S~iulen: Signifikante

Differenz zur ¥orperiode. Offene Siiulen: Keine Signifikanz

r~t .z000

7500

7 O00

,. li i li 0 -z @. /. ~. s.T~g

Abb. 5. Einfuhr und Ausfuhr bei Operationen. [] ]~infuhr; • ius fuhr

gehmden haben, lagen bei den fibrigen Operationen die Werte in der gMehen Gr6genordnung wie vor der Operation. Die Mittelwerte zeigen keine deutliehe Erh6hung. Dagegen kommt es beim Cortison am 1. nnd 2. Tag zu einer statistiseh gesieherten Erh6hnng des Mittelwertes nm etwa den doppelten %¥ert gegen- fiber der Vorperiode. Am auffallendsten sind die Ver-

Page 3: Die Ausscheidung von Aldosteron, Cortison und Cortisol nach gynäkologischen Operationen

Jg. 38, Heft 7 G. STARK, V. F]aIEDBEtCG und E. ALL~AC~v,m Die Ausscheidung yon Aldosteron. Cortison und Cortisol 323 1. April 1960

TabelIe 1. Klinische Dater~ der ur#ersuchten Fiilte

Diagnose Operation Bemerkungen Mr.

1 2

3 4

5

6

7

8 9

10

11

12 13

15

I6

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

X~m0

K. Seh. M.D.

G.H. R.T.

~I.H.

~f.B.

E.D,

H.W M. s(h.

A.W

IvI. Z.

A.R.

W.O.

K .S .

S.S.

F .H .

G.B.

I~.A.

K F .

M W .

J .D.

F .W.

E.M.

A.T.

F .D.

A.N.

Alter

38 ~t9

45 35

5O

63

25

5O 37

52

49

56 5O

42

43

52

35

Cysto- und Ree~ocele Deseensus vaginae et

uteri Cystocele, Descensus uteri Deseensus der vorderen

Vaginalwand Cystoeele, IIarninkonti-

neuz I . - - I I . Grades Vaginalprolaps uach va-

ginaler Uterusexstirpa- tion

MannskopfgroBer beni- guer OvariMtumor

Ureterseheideufistet Atypisches Portioepithel

Uterus myomatosus

Uterus myomatosus

Uterus myomatosus Uterus myomatosus

Uterus myomatosus

Uterus myomatosus

Uterus myoma~sus

Uterus myomatosus

Endometriose beider Ovarien, Teercyste reeh~s und kleinel~ links

Uterus myomatosus

KindskopfgroBer benigner Ovarialtumor

Uterus myomatosus

Uterus myomatosus

Uterus myomatosus, Cysto~ und t~eetoeele

Collumcareinom I. Grades

Collumcarcinom I. Grades

Collumcareinom I. Grades

Collumcarcinom I. Grades

Collumeareiuom II. Grades

Vordere und hintere Kolporrhaphie Manchester, vordere and hintere Kolpor-

rhaphie Manchester, vordere und hintere Kolporrhaphie Iuterpositio

Interpositio

Suspension uaeh WILLIANIS-RICttARDSON

Exstirpation des Tumors

Implantation des rechten Ureters Vaginale Uterusexstirpation unter Belassung

beider Adnexe Vaginale Uterusexstirpation mit reehten

Adnexen Vaginale Uterusexstk3?ation unter Mitnahme

der linken Adnexe Vaginale Uterusexstirpation mit beidenAdnexen Abdominale Uterusexstirpation unter Belas-

sung beider Adnexe Abdominale Uterusexs~irpation unter Belassung

des linken Ovars uud der reehten Adnexe Abdominale Uterusexstirpation unter Mit-

nahme der reehten Aduexe Abdominale Uterusexstirpation uuter Bel~ssun

des reeh~n Ovars Abdominale Uterusexstirpation mit beiden

Adnexen Abdominale Uterusexstirpation und beider

Adnexe

Abdominale Uterusexstirpation mit beiden Adnexen

Abdominale Uterusexstirpation mit Ovarialtumor

Abdomiuale Uterusexstirpation mit reehten Ovar, Appeudektomie

Abdominale Uterusexstirpation unter Belas- sung bNder Adnexe, Appendektomie

Abdominale Totalexstirpation des Uterus uuter Belassung der linken Adnexe, vordere und hintere Kolporrhaphie

Extraperitoueale Lymphadenektomie und vaginale Radikaloperation nach SC~AgTA

Extraperitoneale Lymphadenektomie und vaginale gadikaloperation naeh SCmtUTA

Ex~raperitoneaIe L~nnphadenektomie and vaginale Radikaloperatiou nach Se~AVTA

Extraperitoneale Lymphadenektomie and vaginale l~adikaloperation nach SC~r~UTA

Ex~raperitoneale Lymphadenektomie and vaginale Radikaloperation nach SCI=IAUT&

Ascites

Starke Blutung bei Opera~ion

Ikterus post. op.

Starke Blutung bei Operation

Kollaps post op. wegen Blutung, 9. Tag post op. wegen Peri- tonitis t

Sehwerer Kollaps, post op. Kreislaufsehwa- ehe 3 Tage post op.

/~nderungen be im Cortisol, das nach der Opera t ion u m das 1 0 - - 2 0 l a t h e yon e twa 25 7 bis auf 350 y im Mi t te l a m 1. Tag anste igt . Die erhebl iehe S t reuung des Mi t te lwer tes a m 1. Tag zeigt, dab die Reak t ion yon I n d i v i d u u m zu l n d i v i d u u m auBerordent] ieh ver- schieden ist. Auch a m 6, Tag pos t op. war der Mittel- were fiir das Cort isol noeh deu thch erh6ht , w/~hrend er ffir das Cort ison wieder auf den Ausgangswer t zur t iekgekehr t war.

Abb . 2 zeigt die Durehschn i t t swer te bei verschie- denen Opera t ionen. E in Unte r sch ied zwischen den leiehten, mi t t l e r en und schweren gyn/~kologischen Opera t ionen in tier Ausseheidungsgr6Be l ieg sieh nur fiir das Aldos te ron a m 1. und 2. pos tope ra t iven Tag bei den schweren Opera t ionen nachweisen. Sonst

bes t and zwischen der Schwere des Ei~griffs und der HShe der I to rmonaussche idung keine s ta t i s t i sch ge- s icherte Rela t ion .

Tabel le 3 zeigt die Einzelwer te und Abb. 3 die Mi t te lwer te f / i t die Ausseheidung des Harns toffs , der Harns~ure a n d des Gesamt-St ieks tof fs . I n de r 2Kehr- zahl aller F/ille k o m m t es zu einer deut l ichen Zunahme in der Ausseheidung der s t icks tof fhal t igen Subs tanzen im Urin, die berei ts a m 1. Tag e insetz t a n d eine deut - l iche Zunahme auch noch a m 6. Tag e rkennen 1/~Bt. I n allen F/~llen s ind die Mi t te lwer te s ta t i s t i sch gegen- fiber der Vorper iode deut l ieh erhSht .

I n Tabel le 4 f inder m a n die Einzelwerte , in Abb . 4 die Mit te lwer t+ f/ i t das ausgesehiedene N a t r i u m a n d Ka l ium. Die W e r t e s ind zwar yon Fa l l zu Fa l l z iemlieh

Page 4: Die Ausscheidung von Aldosteron, Cortison und Cortisol nach gynäkologischen Operationen

324 G. STARK, V. F~I~,I)n~G und E. A r , L ~ A e ~ : Die Ausscheidung yon Aldosteron, Cortison und Corgisol Klinische Wochongohrift

Tube]Ie 2. Die postoperative Ausscheidung yon Aldosteron, Cortison und Cortisol (Einz~lwerte)

A]dosteron: y/24 Std Cortison: ~[24 Std Cortisol: y/24 Std Nr.

1 2 3 4 5 6 7 8 9

10 11 12 13 14 15 16 17 t8 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28

G ±

--l. 1.

1,2 3,3 2,8 2,3 4,2 2,4

10,8 3,0 5,8

14,5 4,4 2,4 1,7 5,1 3,0 5,0 3,3 8,0 4,6 2,2 3,5 2,9 6,0 1,9 2,2

3,9 3,0

2,3 8,7 0 7,2 2,6 7,1 5,3 3,1

15,0 3,9 1,1 2,9

10,8 3,6 1,8 1,0

16,8 0 1,1 9,9 1,9 5,9 4,0

13,2

45,2 36,0

8,1 2,0

I 2. I 4. 6.

- - - - 16,1 2,9 2,1

2,7 5 , 9 3,5 2,2 3,8 6,0 2,5 3,6 3,0 2,6 2,5 1,6 6,6 9,3 3,8

3,6 2,3 8,4__ I 4,8 2,8 0 0,7 0

2,3 0,7 0,5 3,0 1,4 1,5 0,8 0,2

16,1 --- 1,9 1,3

2,2 1,2 1,3 1,5 0,2 4,6 - - 2,4 1,7 2,0 1,6 0,2 0,9 0,2 5,6 3,1 O,9 1,4 1,1 6.9

- - 9 , 0

10,2 5,6 2,9 9,2 5,0 4,6

- - 10,3

4,1 3,7 3,5 0,9 0,7 0,6

I I 1 . 2 . [

i

4,2 18,1 I - - 20,2 18,3 t - -

8,4 31,9 25,0 23,0 36,0 8,8 16,8 39,6 35,0 16,0 15,0 15,0 13,5 7,1 8,8 2,0 10,5 16,8

29,0 26,8 9,7 18,0 36,0 44,4 8,8 31,2 50,0

24,0 9,9 8,0 26,4 43,2 60,0 2,5 14,4 16,1 - - .

10,8 14,5 - - 8,0 36,0 45,0

16,5 56,0 3,2 14,0 28,0 8,6 . - - . 27,6 25,3 17,0 11,0 27,3 10,4 10,5 165,0 25,2 34,8 l l , i 16,8 12,0 32,6 - - 29,4 16,2 8,5

5,8 35,2 27,7

1 6 , 4 15,6 - - 14,0 18,0 - -

15,5 29,9 21,9 1,6 5,7 5,0

I 4. ] 6. ---1.

• - - . 18,4 22,1 23,6 16,4 I1,6 19,5 14,0 9,7 6,0 27,0 52,0 3,6 6,0 124,0

55,8 39,8 I2,0 15,5 3,8 8,0 28,8 19,1 9,0

9,6 8,4 16,0 15,6 18,0 7,5 10,5 11,6 . . . . . . . 14,0 8,1 10,5 30,5 44,0 27,5

- - 9,4 34,6 26,0 37,5

4,7 10,4 9,5 4,1 21,0 28,5

6,9 16,5 1.5,6 18,9 72,0 7,2 5,2 17,0

24,8 7,0 16,0 61,6 17,2 55,0

- - 11,3 15,0 18,7 11,6 8,4 10,0 4,6 4,8

- - 46,4 25,0 30,0

16,8 ] 25,0 2,2 5,1

1 . I 2 . 4 . 6 .

156,0 - - - - 209,1 - - 108,0

75,0 75,0 17,0 250,0 92,0 58,0 200,0 110,0 10,0 140,0 160,0 140,0 20,0 15,4 24,0

750,0 57,6 134,0 429,0 112,2 101,0 264,0 128,0 95,0 384,0 12,0 19,0 160,0 66,5 10,5 900,0 250,0 245,0

92,0 51,0 - - 80,0 --. 42,5

162,0 80,0 9,5 7 8 4 , 0 68,0 58,0 270,0 92,0 80,0 396,0 i 13,8 64,0 984,0 300,0 31,0 760,0 85,0 88,0 924,0 140,0 182,0 504,0 . ] - - o I o i 360,0 258,0 45,6

220,0 8,5 54,0 - - - -

420,0

352,9 59,0

Tabetle 3. Die postoperative Ausscheidung yon Harnsto N, HarnsSure und Gesamtstick~¢o]] (Einzelwerte)

Ges~mtstickstoff: g/24 Std ~arnstoff: g/24 Std Harnsgure: mg/24 Std

6.

32,8 47,5 10,0

112,5 13,7 53,5 12,7 81,9 24,0 33,0

9,5 22,0

182,0

30,0 10,5 25,0 57,0

108,0 31,5 24,0

122,8 46,0 29,0 52,0 12,0 14,1

50,8 10,0

1 2 3 4 5 6 7 8 9

10 l I 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28

M =haM

m l .

3,2 6,4 3,7 6,7 7,9 9,4 5,2 4,5 8,1 7.4

14.6 7 )

11,2 8,9 4,2 4,2

12,3 5,1 9,9 7,7 5,1 8,9 6,3 3,5 5,(] 8,4 5,7 4,~

0,5

l .

14,2 9,3 6,8

T,o 14,5 7,6 1,8

20,0 8,8 5,5 5,6

14,1 15,1 7,4 6,1

12,7 9,4 9,6 8,4 8,7 8,7 9,9 4,7 9,1 9,7 2,5

i 7,6

0,7

2. I 4.

9,4 13,1 11,3 7,7 12,1 12,7 8,5 9,6 7,8 5,4 9;5 16,7 9,2 11,6 4,1 5,8 9,9 7,1

12,2 12,2 7,7 8,5

16,1 13,5

9,1 13,8 9,3 7,6

13,5 11,3 9,6 9,1

8,7 10,1 16,0

1,1 6,1

9,7 11,6 0,5 0,5

6.

13,1 6,9 8,5 8,8

11,3 14,7 8,4 9,6 9,1

11,9 4,3

10,9 22,1 19,0 14,0 10,1 9,5

10,3 21,5 12,6 11,9 10,0 7,7

10,5 7,7

ll ,S 15,1

11,5 0,7

--1.

9,2 20,9

6,6 12,7 6,8

14,5 6,8 7,7

12,3 10,0

9,2 17,6 17,2 16,3 11,3 10,0 21,4

6,8 18,9 11,8 I8,8 16,9 10,6 9.0

I0;7 14,2 10,6 6,7

12,3 0,7

1. 2. 4.

14,5 17,2 16,0 12,5 12,0 20,1

18,8 12,0 8,2 17,9 29,6 11,8 17,5 2,7 9,9

16,9 16,9 14,4 14,8 9,7 12,7

14,0 9,6 24,4 27,3 24,0 32,6 12,8 23,7 11,0 15,5 19,2 21,5 14,6 16,9 16,3 I4,9 22,5 20,7 14,9 18,5 25,7 15,0 16,0 16,8 18,7 12,5 25,3 14,2 25,0 8,7 11~2 31,0

16,3 22,3 25,9 16,9 22,1 17,5 3,8 13,1 21,3

14,8 7,6

14,3 15,5 19,7 0,9 0,9 1,3

11,3 36,3 25,6 18,9 22,2 17,8 15,2 16,8 20,0 29,8

18,5 1,5

- - 1 . 1. 2.

266 426 ~37 365 276 433 418 264 682 318 393 280 332 459 286 227 350 906 351 656 283 297 259 307 408 557 389 660 287 447 239 219 536 446 169 562 472 634 615 503 392 436 515 343 372 214 563 591 522 295 409 326 266 3-~ 247 576 601 290 270 544 145 I 90 264 229 I 436 238

25 I 28 46

4.

495 565 444 707 90

976 474 406 315 635 477 464 456

1081 581 320 670 789 370 678 5OO 156 671 95O 652 477 382

547 I 45

6.

472 434 341 192 282 647 443 609 309 500 443 523 821

1302 280 436 352 568

1172 542 609 213 380 391 438 215 282

488 51

schwankend , doeh lieB sich bei den Mi t t e lwer ten eine s ta t i s f i seh gesieher te erhShte Aussche idung ffir das N a h u m a m 1. mad 2. Tag sowie eine ve rminde r t e Aussehe idung a m 4. u n d 6. Tag pos t op. erreehnen. E ine s ta t i s t i sch gesicher te N a t r i u m r e t e n t i o n lieB sich n u t a m 4. Tag nach der Opera t ion nachweisen.

L e t z t h c h h a b e n wi t in Tabel]e 5 u n d Abb. 5 Ein- und Aus fuhr gegeni ibergestel l t . T ro tz erhebl ieher Zu- ff ihrung yon Flf iss igkei t - - im Mi t te l e twa 2000 ml - - an den ers ten 2 Tagen nach der Opera t ion , i s t die Aussehe idung zu dieser Zei t deu t l i eh ger inger - - im Mi t t e l e twa 700 ml.

Page 5: Die Ausscheidung von Aldosteron, Cortison und Cortisol nach gynäkologischen Operationen

Jg. ~8, ~[eft 7 G. STyx, V. F~ IEDB~ und E. ALL~ACHER: Die Ausscheidung yon Aldosteron, Cortison und Cortisol 325 1. April 1960

TabeUe 4. Die postoperative Ausscheidung von Natrium und Kalium (Einzelwerte)

Natrium: reval/24 Std Kalium: mval/24 S~d Mr.

--1. 1. 2. 4. 6. --1. 1. 2. 4. 6.

1

4 5

8 9

10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28

M p~aM

41,4 173,5 108,0 18573 182,7 141,3 45,2 55,9 69,4 57,9

116,9 93,7

172,2 143,6 72,0 59,5 60,7 37,4

243,6 27,2 69,9

167,0 82,6

140,0 72,1 88,7 89,1 45,9

101,5 10,0

176,6 136,5 90,4

68,9 95,2 59,0

7,4 263,2 161,1 122,1 103,0 178,6 59,4

108,6 160,8 180,4 80,6

177,8 131,5 99,5

181.,9 89,0 30,2

104,6 68,9

130,0 17,4

114,1 11,0

84,7 242,5 102,6 144,8 39,1 51,2 98,0 17,7

293,6 178,6 65,4 88,1

182,0 83,6

191,4 205,3 243,0

47,5 74,0

118,8 46,9 46,1

64,7 168,0 109,9

2,9 8,8

111,1 14,0

8,7 58,8 24,4

105,3 9,3

328,8 35,0 35,3 30,0 89,3 45,1 16,9 63,4 22,6 16,0 6,4

96,0 152,9 48,3 11,6

1,7 17,2

1,3 101,0 193,3 71,2 6,8

59,0 14,0

49,1 29,0 67,4 27,4 51,1 22,8

121,4 26,1 95,5 38,7

446,8 40,3 45,0 25,1 73,5 17,3 5,1 27,1

95,2 28,1 52,6 28,9 40,0 35,0

112,4 25,8 91,4 27,0 46,4 40,4 65,6 15,5

130,0 37,1 131,9 25,1 20,1 28,6 48,4 25,6 62,2 17,5

130,1 28,6 39,9 37,3 30,1 22,2

131,7 14,8 87,1 24,6 28,2 34,3

22,7

52,3 35,5 24,3 49,1 26,3 16,4 44,8 53,4 41,3

- - 36,6 23,6 43,8 22,2 8,0 58,5 33,7 19,7 51,2 29,2 16,0 16,9 21,9 16,8 68,4 27,0 25,6 53,2 30,9 7,1 48,8 22,7 10,8 52,9 35,7 19,6 62,2 33,4 39,8 77,6 40,4 38,3 44,0 21,0 16,1 38,1 22,7 6,4 52,5 22,9 14,9 60,5 31,9 11,7 68,8 28,7 15,5 46,5 46,8 18,3 58,9 24,8 6,7 66,0 49,6 9,5 55,3 18,4 44,9 50,8 33,1 66,9 54,3 27,4 61,7 58,6 12,0 27,8 47,6 25,7 47,0 26,6

20,9 12,2 7,6 7,7

15,6 18,6 8,6

19,3 11,3 14,5 8,3

20,9 21,2 55,7 18,4 4,4

10,2 11,5 20,4 15,5 8,0 7,3

12,9 13,3 51,6 4,7

22,6

85,0 16,4 16,0 2,3

1 2 3 4 5 6 7 8 9

10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28

M ± aM

Tabelle 5. Ein- und Aus/uhr bel den Operationen (Einzelwerte)

Einfuhr: mi/24 S~d Urinmenge: m1124 Std

--1. I 1 . 1 2 . 4. 6. --1. 4. 6.

400 600 450 600 600 600 600 450 600 600 600 400 900 650 450 5OO 60O 600 750 5OO 6O0 75O 500 80O 70O 6OO 600 6O0

1000 3000 1500 1500 1000 1500 2000 1500 1800 3000 2000 2000 3000 3000 2500 3000 2000 2000 2500 2000 1000 2000 3000 3000 2500 2250 2650 3000

2186 126

593 20

1000 2450 1600 450 600

2500 2100 2000 1500 1500 1350 2400 2500 2500 2000 1700 2400 2000 500

2000 2100 1500 1200 2500 2500 1750 1800 1000

1764 120

1000 950 450

1100 600

2000 1000 2000

600 500 700 950 750

2300 50O 45O 6OO 750 750

1500 20O0

900 950

1600 2500 2000 1000

1126 119

1200 650 900 8O0

1500 2000

75O 900 600 750 600

1000 9OO

2600 1200 650 65O 85O 450

1000 2560

6OO 8O0

1000 600

1500 1250

1047 107

350 1140 850

1000 750 640 400 500 720 450 700 640

1100 1100 360 410 550 5O0 9O0 52O 60O 8OO 470

1400 760

1000 500 3O0

693 55

I 1. I 2.

700 420 1020 1350 550 700 85O 750 400 300 650 540 800 1100 500 700

I100 1700 750 870 600 380 500 4 5 0 950 930 750 750 510 1100 610 740 850 400 850 600 730 700 660 600 80O 6OO 850 50O 540 800 360 620 65O 1050 600 800 250 55O 450 25O

672 725 35 63

720 890 550 700 200

1750 980 7O0 650 630 570 39O 700 850 670 430 750 95O 550 7OO 400 55O 6OO

1320 1140 65O 75O

731 61

600 560 500 600

1400 2140

800 1300 450 650 440 460 900 75O 580 450 80O 900

1400 820 450 80O 55O 540 65O 7OO 9.00

781 43

Diskussion Unsere Un~ersuchungen ges ta t ten es, eine genaue

Aussage fiber die Ausscheidung des jeweiligen Hor- mons zu machen. Beim Cortisol u n d Cortison decken sieh die Ergebnisse mi t den frfiheren Untersuchern , die eine deutl iehe Steigerung der Glucoeorticoide nach

der Operat ion gesehen haben. Die doppelt so hohe Ausseheidung yon Cortison u n d besonders die u m etwa 10--20faehe ErhShung des Cortisols dfiffte durch eine vermehr te Sekretion der X N R- H or mone in~olge des operat iven Stress anzusehen sein. DaB bier be- sonders das Cortisol in vermehr tem Marie sezerniert

Page 6: Die Ausscheidung von Aldosteron, Cortison und Cortisol nach gynäkologischen Operationen

826 G. S~AgK, V. Fg~ED~ER~ und E. AnL~Aemm: Die Aussoheidung yon Aldosteron, Cortison und Cortisol Klinisehe Woohensehrif~

vc'~rd, ist insofern nieht weiter verwunderlieh, da in der 1N-NR neben dem Cortieosteron trod wahrsehein- lich aueh Aldosteron vorwiegend Cortisol gebildet wird ~.

Unter der Einwirkung der vermehrt gebfldeten Glucocortieoide und wahrseheinlieh auch dureh die Zellzerst6rung, sowie einen relativem Hungerzustand kommt es nach der Operation offenbar zu einem besehleunigten Proteinabbau, was zu einer erh6hten Ausseheidung van Stickstoff, wie Gesamt-Stickstoff, t tarnstoff und tIarns~ure fiihrt.

Etwas iiberrasehend waren ffir uns die Ergebnisse beim Aldosteron. Dieses Hormon, das wahrseheinlich in der Zona glomerulosa der 1VNR gebildet wird, beeinfluBt mal]geblich den Elektrolythaushalt , indem es eine Retention yon Natr ium and Chlor sowie eine Ausseheidung yon Kal ium bewirkt ~o. Man miiBte des- halb bei der 10ostoperativen Natr ium-Retent ion und zum Tell erh6hten Kaliumausseheidung eine Erh6hung der Aldosteronsekretion erwarten. Diese lieB sich aber nur in 4 F/fllen nachweisen, w~hrend der gr6flte Tell der F~lle naeh der Operation normale Werte aufwies.

Wir stehen mi t unseren Befunden beim Aldosteron im Gegensatz zu manehen Angaben in der Litera- fsurl9, 2~, 22, ao-a~ E i n e Best~tigung linden unsere Ergebnisse in den Arbeiten yon CAs~Y u. Mitarb. ~ sowie yon D u D ~ r u. Mitarb. s. Aueh LLAU-~ADO, N s ~ v ~ und Wv~T~sw~x s° fanden bei ihren Dureh- sehnit tsbestimmungen yon 80 zum Tell schwer operierten Pat ienten keine wesentliehe Aldosteron- erh6hnng. Der Durchsehnittswert yon 8 y/24 Std- Urin am 1. und 2. Tag post op. liegt in der gleiehen Gr6Benordnung, wie auch wir ilm f/Jr unsere 28 F/~lle gefunden haben. DaB das Aldosteron fiir die beob- aehteten Ver~nderungen im Mineralhaushalt verant- worflieh zu maehen ist, ist auch auf Grund folgender Tatsaehen unwahrseheinlich. Die Erh6hung der Aldosteronausseheidnng wird h6chstens am 1. bzw. am 2. Tag naeh der Operation beobaehtet, w~hrend die Natr inmretent ion im allgemeinen am 4. post- o10erativen Tag nachzuweisen ist.

Zur Frage, welehe Reize einen Einflu~ auf die Aldosteronsekretion haben, kann man sagen, dal] das ACTH des HVL praktisch keine nennenswerte Sekre- tionssteigerung hervorruft. Vorwiegend sind es Xnde- rungen des extraeellul~ren l~l/issigkeitsvolumens bzw. Ver~nderungen des Elektrolytbestandes im intra- cellul~ren Raum, die den regulierenden Reiz fiir die Aldosteronbildung darstellen s°. Dies aber wfirde be- sagen, dab bei Zufiibrung groBer Natriummengen, wie dies ja bereits w~hrend und nach der Operation dureh Gaben yon 10hysiologisehen NaC1-L6sungen ge- sehieht, der s10ezifische Reiz fehlt, der die N N R zu erh6hter Aldosteronbildung anregt. Gegen diese An- nahme s10rieht aber die Beobaehtung, dal] es trotz der Zuf/ihrung yon NaCl-Infusionen zu einer Natrinm- Retention kommt.

Die vorliegenden Befnnde zeigen, dab noeh andere ~aktoren eine Rolle spielen mfissen. Da auch Gluco- cortieoide in geringem MaBe einen Einflul] auf den Mineralhaushalt haben, wie dies yon der ausschlieB- lichen Cortison- bzw. Cortisolbehandlung bei den Addisonkranken bekannt ist, wgre zu diskutieren, ob nieht die groBen 1VIengen yon Cortisol, die ausgesehie- den werden, fiir den Retentionseffekt verantwortlich zu maehen sind.

In einer anderen Arbeit mi t ~ e r r n V o ~ , ~ s konnten wir zeigen, dab auch das antidiuretisehe Hormon der Hypophyse, das Adiuretin, nur w/ihrend and kurz nach der Operation vermehr t sezerniert wird. Auf Grund dieser Befunde scheinen die humo- ralen Faktoren der Wasser- und Salzregulation - - das Aldosteron und das Adiuretin - - ffir die postoperative Natr iumretent ion nieht verantwortlich zu sein. Wir fanden dagegen, dab eine Beziehung besteht zwischen der 10ostoperativen Abnahme des Plasmavolumens, eine Abnahme des glomerul~ren Ffltrats der Niere und der Natrinmausseheidung bzw. -retention. Eine Normalisierung dieser 3 Beziehungsfaktoren effolgt nach dem 6. postoperativen Tag. Es muB deshalb diskutiert werden, ob die bekannte Salzretention naeh einem ehirurgischen Eingriff nicht humoral, sondern eher h/~momechanisch verursacht wird.

Zusammen/assung. Bei 28 Frauen, die sich einer gyn/ikologischen 010eration unterziehen muBten, wurde nach der l~ethode yon N ~ g und W~TTSTnrS die Ausseheidung yon Aldosteron, Cortison und Cortisol sowie zus/~tzlich die van Natr ium und Kalium, Harn- stoff, Harns~ure und Gesamtstickstoff im 24-Std-Urin best immt. Die Untersuchungen wurden einen Tag vor der Operation sowie am 1., 2., 4. und 6. Tag nach der Operation durchgefiihrt.

Bei der Aldosteronausseheidung ergab sich nach der Operation keine Ver/inderung in der HShe der Konzentration. ]3eim Cortison kommt es zu einer dop10elt so hohen Ausscheidang am 1. and 2. Tag. Am auffallendsten waren die Ver/~nderungen beim Cortisol, bei dem die Werte nm das 10--20fache ansteigen. Bei den meisten Fiillen sind erhShte Hormonwerte nm den 6. Tag post op. wieder zur Norm zur/ick- gekehrt.

Die Werte fiir das ausgeschiedene Kal ium zeigen am 1. und 2. Tag naeh der Operation eine deutliehe ErhShung, w/~hrend sie am 4. und 6. Tag signifikant erniedrig~ sind. Ftir das Nat r ium konnte eine sta- tistiseh gesicherte Retention nur am 4. Tag post Ol o. naehgewiesen werden.

Unter dem EinfluB der erh6ht ausgesehiedenen Glueoeorticoide, der vermehrten ZellzerstSrungen und einem relativen Hungerzustand, k o m m t es offenbar zu einem vermehrten EiweiBabbau, was sich in einer deutlieh erh6hten Ausseheidung der stickstoffhaltigen Substanzen, gemessen an der Ausscheidung yon Harn- s~ure, I tarnstoff nnd Gesamt-Stickstoff ablesen l~Bt.

Die bekanntermaBen verminderte Flfissigkeits- ausseheidung naeh der Operation konnte auch bei unseren F~llen naehgewiesen werden.

Zum groBen Tell d/irften die hervorgerufenen Stoff- weehselver~nderungen dutch die vermehrte Aus- seheidung der Glucocorticoide infolge des operativen Stress erkl/~rbar sein. Dagegen ist es unwahrschein- lich, dab die beobaehteten Ver/~nderungen im Mineral- haushalt dutch eine vermehrte Bildung yon Aldosteron bedingt sin&

Wit danken der Deutschen Forschungsgemeinsehaft fiir die Unterstii~zung der Arbeit.

Herrn Dr. l ~ g yon der Firma CIBA, Basel, sind wir fiir seine methodischen Beratungen und fiir die ~berlassung yon Testsubstanzen zu Dank verpfliehtet.

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Page 7: Die Ausscheidung von Aldosteron, Cortison und Cortisol nach gynäkologischen Operationen

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17.KETOSTEROIDE UND IHRE FRAKTIONEN BEI MYOTONISCHER DYSTROPHIE Von

E . K t rm¢ u n d t t j . STAUDINGER

Aus der Medizinischen Universit~ts-l 'oliklinik t~eidelberg (Direktor: Prof. Dr. :g. ]PLt~OE) und dem Zentral laborator ium der St/idt. Krankenans ta l ten Mannheim (Vorstand: Prof. Dr. I t J . STAUDINGEI~ $)

E n d o k r i n e S t 6 r u n g e n bei m y o t o n i s c h e r D y s t r o p h i c s ind sehon sei~ l a n g e m b e k a n n t u n d n i c h t se l t en ( z u s a m m e n f a s s e n d e D a r s t e l l u n g bei E . K v n - s is ira Druck ) . B e s o n d e r s die F u n k t i o n de r K e i m d r f i s e n u n d de r l ~ e b e n n i e r e n r i n d e i s t h/~ufiger bee in t rKcht ig t .

D ie 1 7 - K e t o s t e r o i d e g e s t a t t e n e inen gewissen E in - b l i ck in die F u n k t i o n d ieser O r g a n e n n d s ind so ver - s t /~ndl icherweise be i m y o t o n i s c h e r D y s t r o p h i e y o n ver - s eh i edenen A u t o r e n ~-s, s, ~0, x2-1~, ~ , ~s-m, 23, 27 u n d se i t 10 J a h r e n a u e h y o n u n s b e s t i m m t worden , wor f iber wi r z u m Te i l s chon ber ich te~ h a b e n ~.

D a m 6 g l i c h e r w e i s e d u r c h ] 3 e s t i m m u n g de r F r a k - t i o n e n de r 1 7 - K e t o s t e r o i d e n e u e G e s i e h t s p u n k t e f iber die F u n k t i o n de r K e i m d r f i s e n u n d d e r N e b e n n i e r e n - r i n d e be i d i e s e m L e i d e n zu g e w i n n e n waren , f f ih r t en w i t in d e n l e t z t e n J a h r e n e n t s p r e c h e n d e U n t e r s u c h u n - f e n dureh .

Methodik. Die s/~ulenchromatogr&phischc Trennung der 17-Ketosteroide wurde nach der Methode yon J O ~ S E ~ is durchgeffihrt. Dicse Methode isb eine vereinfachte, aber hin- reichend genaue und zuvcrlissigc Modifikation des ldassischen Verfahrens zur chromatographisehen Trcnnung yon 17-Kcto- steroiden yon DI~¢~A~SE ~. Das Originalvcrfahren yon Dr~c¢~,~A~s~ ist ffir Routineuntcrsuchungen zu zeitraubend. Das Verfahren yon J o ~ s ~ z ¢ dagegen gcstattet dic Fraktio- nierung in einer annehmbaren Zeit, so dab die chromato- graphische Trennung dcr 17-Ke~osteroide ffir solche Reihen- untersuchungen, fiber die hier berichtet wird, in einem Rou- tinelaboratorium mSglich wird.

Wir haben das Verfahrcn mi~ reinen Steroiden geprfift (Abb. 1). Im Gegensatz zu Jom~sv.~ lehncn wir die saute ttydrolyse der mit Ghcuron- und mit Schwcfels~ure konju- gierten Harnsteroide ab. Keine auch noch so schonend dureh- geffihrte Siurehydrolyse vermeidet die Entstehung yon Arte- fakten. Darfiber habcn wir bereits ~rfiher (TAuG~ER, STAU- DII~GER, WEISS 2~) berichtet. Die Spaltung der Glucuronide mit Glucuronidase ist bekannt und ffihrt zu guten Ergeb- nissen. Da jetzt auch eine gut wirksame Sulfatase** zur Verfiigung steht, k6nnen auch die Steroidsulfate enzymatisch gcspalten werden.

Die Normalwcrte haben wir bislang bci 20 gesundcn M/~nnern und i0 gesunden Frauen gewonnen. Im Gegensatz zu Angaben der Literatur linden wir das Verhgltnis Andro- steron zu Xtiocholanolon wie etwa 2 : 1. Andere Autoren hin- gegcn, so J o ~ s ] ~ ¢ selbst, geben das Verh/~ltnis 1:1 an. Wir

* getzige Adresse: GieBen, Fricdrichstr. 24 ** Sulfatase Sehering (vgl. Methodik).

sind dieser Fragc nachgegangen mid konnten feststcllen, dab dcr Unterschied allein in der verschiedenen Hydrolyse be- grfinde~ ist. Auch wi t ~inden ein Verhiltnis 1:1, wenn wir start der enzymatischen t{ydrolyse dic ,,schonende" Saure- hydrolyse, wie sic yon Johnson beschrieben wird, anwenden. Auch bei der ,,schonenden" Saurehydrolysc entstehen dem- nach noch Artcfakte, die in der Xtiocholanolon-Fraktion erschcinen mid einen zu hohen Wel$ dieser Fraktion vor- tauschen. Es handelt sich wahrscheinlich um A ii,i2.Xtiocholcn. 3~-o1-17-on, das durch Wasserabspaltung aus 11-Hydroxy/~tio- cholan-3~-ol-17-on entstanden is~.

Die gcnaue Vorschrift ffir die Durchffihrung der Hydrolyse und ffir die Extraktion tier Steroide lautet:

So v i e l H a m einer vollsti~ndigen 24-Std-Mengc, dab dessen 17-Ketosteroidgehalt etwa 2- -4 mg betragt (bci einem nor- malen H a m mit etwa 10 mg/1000 ml, also 200--400 ml) wird mit H2SO 4 auf PH 1 eingestcllt. Man ffigt 200 g (~t{4)~SO 4 pro 400 ml t tarn hinzu und schiittclt den Ansatz zweimal mit jc 200 ml Butanol pro 400 ml H a m aus. Das Butanol wird im Vacuum bei 600 eingedampft und der Rfickstand in 50 ml Acetatpuffer yon pit 4,7 aufgenommcn. Man gibt 10000 E Glucuronidase-,,Schering" hinzu und inkubiert 3 Tagc im Brutschrank bci 37 °. Jeden Tag werden wciterc 10000 E Glucuronidase zugeffigt. Danach wird der Ansatz mit NaOH auf p~ 7,5 eingcstellt. Man gibt 400 E Sulfa- tasc, gelSst in 2 ml 0,5 m Trithanolamin-Puffer yon PE 7,5 zu und stellt den Ansatz 35 Std in den Brutschrank (Temperatur 370). Danach wird dreimal mit je 100 ml Xther ausgeschfittelt. Zu der extrahierten PufferlSsung, die noch Reste nicht- hydroxylierter Stcroidkonjugatc cnthi~It, wird 1/x o Vol.-% 36%iger HC1 gcgebcn, die stark salzsaure L6sung dann 20 rain im Wasserbad yon 1000 gehalten. Nach dcm Abkfihlen wird die LSsung erneut dreimal mit je 100 ml Xther extrahiert. Die vereinigten .~thcrauszfige werden zweimal mit 30 ml 10 %iger NaOH und dreimal mit je 50 ml H20 bis zur neutralen Reaktion gewaschen und eingedamp~t. Dcr Steroidrfickstand wird in 5 ml H20-gesattigtem Benzol aufgelSst und nach Vor- schrift yon Jo~xsm¢ an ciner A12Os-Saule chromatographiert. Im Gegensatz zu der Originalvorschri~t muB aber darauf geachtet w~rden, dab das Benzol zuvor mit H20 gesattigt wird***. Zur Chromatographic verwendet man zweckm~Biger- weise einen automatischen Fraktionssammler.

Per 17-Ketosteroidgehal~ dcr cinzelnen Fraktionen wird nach Eindampfcn nach ZZ~ERMiZCi¢ bestimmt.

Die saure t{ydrolyse nach dcr enzymatischen Spaltung der Steroidkonjugate ist ]eider nicht zu Yermeiden, da nach enzymatischer Hydrolyse auch bci hohem Enzymiiberschu$ und 1/~ngerer Inkubation nur 60--70% der Gesam~-17-Keto- steroide wiedergefunden werden. Durch die nachtrigliche saure Hydrolyse wird die Ausbeu~e an Steroiden aui e~wa 80--90 % gesteigert (nach der chromatographischen Trennung

** * Eigene Versuche und persSnl. Mitteilung yon g o ~ s s , ~ .