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fig']. Oktober34' Heft195637]38 K.D. VOI~T und B. R. O. Koch: Die Beeinflussung des Serumeortisolspiegets yon Normalpersonen 1035 DIE BEEI~FLUSSUNG DES SERUMCORTISOLSPIEGELS YON NORMALPERSONEN DURCH IS ONIC OT]NSAUREHYDRAZID Yon K. D. VOmT und B. R. O. Koo~ Aus der II. Niedizinisehen Universit~sklinik Itamburg-Eppendorf (Direkto~: Prof. Dr. A. Joltlgs) Als neues und wirksames Mittel wurde das Iso- nicotinsaurehydrazid (INH) in die Grupi0e der Chemo- therapeutics der Tuberkulose (Tbe) aufgenommen. Sein Wirkungsmeehanismus ist noch nieht in allen Einzelheiten bekannt. Sieher ausgesehlossen wurde ein baeterieider, experimentell best/~tigt ein tuber- kulostatiseher Effekt s, 2~, ~7, der aber seinerseits nieht alle beobachteten INH-Wirkungen erklgrt. Zu ihnen gehSrt das passagere Cushing-Syndrom mit naehweis- bar erh6hter Ausseheidung yon Nebennierenrinden (NNR)-Metaboliten im tIarn 2s. Viele Autoren erkannten zus~,t,zlich zwisehen Grad und Verlauf der The als solcher und dem Aktivit/its- zustand der NNR gesetzmi~Bige Beziehungen ~, ~0, 39, as. Diese Erkenntnisse wurden teilweise mit der SEL¥~schen Lehre ~s vom ,,general adaptation syn- drom" in Zusammenhang gebraeht. Ihre Konsequenzen ftir die Indikation yon INIt und Cortison bei der Tbe wurden in einem umfang- reichen Schrifttum bereits ausfiihrlich diskutiert ~, 7, ~0, is. ~9, ~4, as Folgende MSglichkeiten der INH-Wir- kung auf die NNI~ wurden erwogen: 1. unspezifiseher Effekt im Sinne eines stressor agent4V; 2. sl0ezifische Wirkung in der Art des ACTHZS; 3. indirekte Wir- kung fiber die Beeinflussung des Tbe-Verlaufes: die entstehenden Zerfallsprodukte yon 5{yeobaeterium tubereulosi kSnnten die NNI1, beeinflussen, oder: der unter dem Tbc-Stress bestehende Hyperaktivit/its- zustand der NNI~ kSnnte bei Naehlassen desselben als NNR-Stimuiierung imponieren ~, ~v,ss, ~; 4. direkte Wirkung auf das Diencephal-Hypophys~re System mit sekundgrer NNR-Stimulierung e8. In der vorliegenden Arbeit solI die Frage gekli~rt werden, ob eine direkte Stimulierung der NNI~-In- kretion dureh INIt erfolgt. Da vor allem BvsH s 1953 zeigen konnte, dal? bei Mensehen als Hauptbestandteil des NNR-Inkretes 17~-hydroxycortieosteron (Cortisol) ausgesehiittet wird und G~y~z~ und F~so.< ~72 Std nach ACTH- Applikation (20 IE intramuskul/ir) einen Anstieg des Serumeortisols um 100% naehweisen konnten, lag es nahe, die Cortisolbestimmung im Blutserum naeh de- finierten INH-Gaben als Kriterium heranzuziehen. Gleichzeitig wurde das Verhalten der Eosinophilen ausgewertet. Methodilc 20 gesunde Studenten dienten sis Testpersonen. Die Blut- entuahmen effolgten in der Zeit z~dsehen 5 und 10 Uhr mor- gens, wobei die Probanden bis zum Versuchsschlug niichtern im Bert verbleiben mugten. Nach der ersten Blutentuahme erhielten die Versuehspersonen oral eine Gabe yon 5,5 mg/kg Rimifon (INH yon Hoffmarmda Roche*). Zwei und drei Stun- den nach der Applikation erfolgten die beiden n~chsten Blut- entnahmen. Zu diesem Zeitpunkt kann man nach F~ST ~ an- nehmen, dab der INH-Spiegel im Blur sein Maximum und das Pr~parat sein Wirkungsoptimum erreieht hat. An allen Blut- proben wurde der Cortisolgehalg des Serums bestimmt und die eosinophflen Zellen nach i~a~no~e~ ~a gez~hlt. * Der t~'irma tt:offmann-Ia Roche sind wit fiir die (~berlassnng ihres Eemifon zu grSgtem Dank verpflichtet. Um eigene Erfahrungen mit der yon PO~TER und SILBER a angegebenen Methode zu sammeln, wurden den eigentlichen Untersuchungen Vorversuehe vorausgeschiekt. Dabei wurde start Serum Aqua dest,., Chloroform oder extrahiertes -- d. h. cortisolfreies - - Serum sis Ausgangs16sungsmittel verwendet, dem bekannte Mengen Cortisol zugesetzt wurden. Bei der Untersuehung dieser Proben erwies es sich, dab die gefundenen Extinktionen in einem linearen Verh/~ltnis zur zugesetzten be- kannten Cortisolmenge standen. Die mittlere quadratische Standardabweiehung hielt sieh mit s = 0,0091 in einer GrSBenordimng, die ddieMethode als geeignet erwies (Abb. 1), .e~ =ao3sz I / , e~r =o 032 7 U300 /// /j// ,oo /D Z / ! ~ ' t I I ~ t t o ) ~ s z s smz x &lob. 1. Eiehknrven mit ~ittelwerten Die Eiehkurven folgten der Funktion: e 1 = 0,033 bei Ver- wendung yon Aqua dest.; e2 = 0,032 bei Verwendung yon Chloroform; % = 0,028 bei Verwendung yon extrahiertem Serum. Bei der Aufstellung der Eichkurven ergab sich in allen !~/~llen eine Verschiebung auf der Abszisse im Sinne der ]?unk. tion e = (y -- 0,5) n. Offenbar nimmt also die Eigenextink- tion des Phenylhydrazinschwefels~urereagens im Extrak- tionsprozeB ab. Die Eiehkurven mit Aqua dest. und Chloroform stimmten in ihrem Verlauf ann~hernd iiberein. Die Serumeichkurve lag zun~chst auffallend tier. Die Erkl/~rung hierfiir land sieh in der Feststellung, dab das zm' Iterstellung der Standard- 16sung verwendete Serum vonder Extraktion her noch Chloro- form enthiett. Naehdem dieser Fehler korrigiert war, ergaben sieh bei der Untersuchung mer~sehliehen Serums Werte, die mit den in der Literatur genannten iibereinstimmen (Abb. 1). Die Beeirfflussung der Ergebnisse durch INH-GehMt des Serums war dureh Vorversuche mit LSsungsmittel mit und ohne INH-Zusatz ausgeschlossen worden (Tabelle 2). ~Ale Werte lagen im Bereich des Instrumentfehlers des Ptl0to- meters. Tabelle 2. Beeln/lussung der Ergebnisse dutch unterschiedliehen INH.Gehalt des L~sungsmittels LOsungsmittel Chloroform .... Aqua dest ...... Cortisolfreies Serum . Extinktion des LSsungsmittets leer 0,000 0,000 0,OO4 0,003 vgl. Abb. 1 nach Zusatz :yon 250 y IIgH/10 inl 0,018 0,006 0,000 0,008 0,000

Die Beeinflussung des Serumcortisolspiegels von Normalpersonen durch Isonicotinsäurehydrazid

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fig']. Oktober34' Heft195637]38 K.D. VOI~T und B. R. O. Koch: Die Beeinflussung des Serumeortisolspiegets yon Normalpersonen 1035

DIE BEEI~FLUSSUNG DES SERUMCORTISOLSPIEGELS YON NORMALPERSONEN DURCH IS ONIC OT]NSAUREHYDRAZID

Yon

K. D. VOmT und B. R. O. K o o ~

Aus der I I . Niedizinisehen Universit~sklinik Itamburg-Eppendorf (Direkto~: Prof. Dr. A. Joltlgs)

Als neues und wirksames Mittel wurde das Iso- n icot insaurehydrazid ( INH) in die Grupi0e der Chemo- therapeut ics der Tuberkulose (Tbe) aufgenommen. Sein Wirkungsmeehanismus ist noch nieht in allen Einzelheiten bekannt . Sieher ausgesehlossen wurde ein baeterieider, experimentell best/~tigt ein tuber- kulostat iseher Effekt s, 2~, ~7, der aber seinerseits nieht alle beobachte ten I N H - W i r k u n g e n erklgrt. Zu ihnen gehSrt das passagere Cushing-Syndrom mit naehweis- bar erh6hter Ausseheidung yon Nebennierenrinden (NNR)-Metabol i ten im t I a r n 2s.

Viele Au to ren e rkannten zus~,t, zlich zwisehen Grad und Verlauf der The als solcher und dem Aktivit/i ts- zus tand der N N R gesetzmi~Bige Beziehungen ~, ~0, 39, as.

Diese Erkenntnisse wurden teilweise mi t der SEL¥~schen Lehre ~s vom ,,general adap ta t ion syn- d r o m " in Zusammenhang gebraeht .

Ih re Konsequenzen ftir die Ind ika t ion yon I N I t und Cortison bei der Tbe wurden in einem umfang- reichen Schr i f t tum bereits ausfiihrlich diskutiert ~, 7, ~0, is. ~9, ~4, as Folgende MSglichkeiten der I N H - W i r - kung auf die NNI~ wurden erwogen: 1. unspezifiseher Effekt im Sinne eines stressor agent4V; 2. sl0ezifische Wirkung in der Ar t des ACTHZS; 3. indirekte Wir- kung fiber die Beeinflussung des Tbe-Verlaufes: die ents tehenden Zerfallsprodukte yon 5{yeobaeterium tubereulosi kSnnten die NNI1, beeinflussen, oder : de r unter dem Tbc-Stress bestehende Hyperakt ivi t / i ts- zus tand der NNI~ kSnnte bei Naehlassen desselben als NNR-St imui ie rung imponieren ~, ~v, ss, ~ ; 4. direkte Wirkung auf das Diencephal -Hypophys~re System mit sekundgrer NNR-St imul ie rung e8.

I n der vorl iegenden Arbei t solI die Frage gekli~rt werden, ob eine direkte Stimulierung der NNI~-In- kret ion dureh I N I t erfolgt.

Da vor allem BvsH s 1953 zeigen konnte , dal? bei Mensehen als Haup tbes tand te i l des NNR- Ink re t e s 17~-hydroxycort ieosteron (Cortisol) ausgesehiit tet wird und G ~ y ~ z ~ und F ~ s o . < ~72 Std nach ACTH- Appl ikat ion (20 I E intramuskul/ir) einen Anstieg des Serumeortisols u m 100% naehweisen konnten, lag es nahe, die Cort isolbest immung im Blutserum naeh de- finierten I N H - G a b e n als Kr i t e r ium heranzuziehen. Gleichzeitig wurde das Verhal ten der Eosinophilen ausgewertet .

Methodilc

20 gesunde Studenten dienten sis Testpersonen. Die Blut- entuahmen effolgten in der Zeit z~dsehen 5 und 10 Uhr mor- gens, wobei die Probanden bis zum Versuchsschlug niichtern im Bert verbleiben mugten. Nach der ersten Blutentuahme erhielten die Versuehspersonen oral eine Gabe yon 5,5 mg/kg Rimifon (INH yon Hoffmarmda Roche*). Zwei und drei Stun- den nach der Applikation erfolgten die beiden n~chsten Blut- entnahmen. Zu diesem Zeitpunkt kann man nach F~ST ~ an- nehmen, dab der INH-Spiegel im Blur sein Maximum und das Pr~parat sein Wirkungsoptimum erreieht hat. An allen Blut- proben wurde der Cortisolgehalg des Serums bestimmt und die eosinophflen Zellen nach i~a~no~e~ ~a gez~hlt.

* Der t~'irma tt:offmann-Ia Roche sind wit fiir die (~berlassnng ihres Eemifon zu grSgtem Dank verpflichtet.

Um eigene Erfahrungen mit der yon PO~TER und SILBER a angegebenen Methode zu sammeln, wurden den eigentlichen Untersuchungen Vorversuehe vorausgeschiekt. Dabei wurde start Serum Aqua dest,., Chloroform oder extrahiertes - - d. h. cortisolfreies - - Serum sis Ausgangs16sungsmittel verwendet, dem bekannte Mengen Cortisol zugesetzt wurden. Bei der Untersuehung dieser Proben erwies es sich, dab die gefundenen Extinktionen in einem linearen Verh/~ltnis zur zugesetzten be- kannten Cortisolmenge standen. Die mittlere quadratische Standardabweiehung hielt sieh mit s = 0,0091 in einer GrSBenordimng, die ddie Methode als geeignet erwies (Abb. 1),

.e~ =ao3sz I

/ , e~r =o 032 7 U300

/ / / / j / /

,oo /D Z /

! ~ ' t I I ~ t t o ) ~ s z s s m z x

&lob. 1. Eiehknrven mit ~ittelwerten

Die Eiehkurven folgten der Funktion: e 1 = 0,033 bei Ver- wendung yon Aqua dest.; e 2 = 0,032 bei Verwendung yon Chloroform; % = 0,028 bei Verwendung yon extrahiertem Serum.

Bei der Aufstellung der Eichkurven ergab sich in allen !~/~llen eine Verschiebung auf der Abszisse im Sinne der ]?unk. tion e = (y - - 0,5) n. Offenbar nimmt also die Eigenextink- tion des Phenylhydrazinschwefels~urereagens im Extrak- tionsprozeB ab.

Die Eiehkurven mit Aqua dest. und Chloroform stimmten in ihrem Verlauf ann~hernd iiberein. Die Serumeichkurve lag zun~chst auffallend tier. Die Erkl/~rung hierfiir land sieh in der Feststellung, dab das zm' Iterstellung der Standard- 16sung verwendete Serum vonder Extraktion her noch Chloro- form enthiett. Naehdem dieser Fehler korrigiert war, ergaben sieh bei der Untersuchung mer~sehliehen Serums Werte, die mit den in der Literatur genannten iibereinstimmen (Abb. 1).

Die Beeirfflussung der Ergebnisse durch INH-GehMt des Serums war dureh Vorversuche mit LSsungsmittel mit und ohne INH-Zusatz ausgeschlossen worden (Tabelle 2). ~Ale Werte lagen im Bereich des Instrumentfehlers des Ptl0to- meters.

Tabelle 2. Beeln/lussung der Ergebnisse dutch unterschiedliehen INH.Gehalt des L~sungsmittels

LOsungsmittel

Chloroform . . . .

Aqua dest . . . . . .

Cortisolfreies Serum .

Extinktion des LSsungsmittets

leer

0,000 0,000 0,OO4 0,003

vgl. Abb. 1

nach Zusatz :yon 250 y IIgH/10 inl

0,018 0,006 0,000 0,008 0,000

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1036 to. D. VOIGT und B. I~. O. Koch: Die Beeirdlussung des Serumcortisolspiegels yon Normalpersonen Klinische Woehenschrift

Auf einige Abweichnngen yon der Methode naeh POl~TEI~ und S~:s~R ~ muB schlieBlich noeh eingegsngen werden.

Die Extinktionen wurden start bei einer Wellenlgnge yon 410 mp bei 405 ml~ abgelesen. Durchmessen einer Probe im UV-Spektrophotometer bei variierenden V~ellenlgngen zeigte, dab das Maximum der Extinktion bereits bei 405 m# er- reieht war.

W/~hrend PORTE~ und SILBE~ das Maximum der Extink- tion bei einer Zimmertemperatur yon 250 C schon nach 8 Std erreicht fanden, war alas bei uns bei einer Temperatur yon 18--200 C erst nach 24 Std der Fall (Abb. 3).

/5 /8 20 22 2//h~ , , I I ~ l / O 0

/ I

Y" I

° ~

Abb. 3, Abh~tngigkeit der Farbentwieklung yon der ReaktionszeiL = ~itSelwer te

Ergebnisse

Die Ergebnisse der Untersuchungen sind in Tabelle 4 zusammengestellt. Die Cortisolwerte ]iegen ~m all- gemeinen in einem Bereieh yon 0--24 y-% um einen Mittelwert yon 12 ~-%. Besonders hohe Werte weisen B .K . , H. G., D .K. , K . V . (mit dem hSchsten Wert yon 33,4 iV- % ) und I. lid., besonders tiefe Werte W. M., 1~. K., A. S., 1%. S., B . U . und K. S. auf. Besonders groBe Schwankungen der 3 Einzelwerte linden sich bei P. S., D.M. und P .B. , wobei es bei P. S. nach 2 Std zu einem Abfall yon 24,2 auf 7,6 y-% und bei D. M. naeh 3 Std zu einem Abfall yon 20,0 auf 5,8 y- % kommt. P . B . zeigt einen Anstieg nach 2 Std yon

Tabelle 4. Ergebnisse: Verhalten des Cortisolspiegels im Serum und der eosinophilen Zellen im Blut unter INH- Belastung bei 20

gesunden Testpersouen

Lfd, Nr. Name

Geschlecht Aider

1. B.K. 2. U. Th. c~ 22 3. W. It. c~ 23 4. I-I.G. c~ 23 5:W.K. d ~ 23 6. W.M. ~ 26 7. P.S. c~ 25 8. D.M. c~28 9.1~.K. 9 26

10. P.B. c~ 24 1LD. K. c~ 22 12. A.S. ~ 20 13. I. Jim. ~ 26 14. R.S. ~ 19 15. M.P. c~ 23 16. K.V. c~ 24 17. A.K. c~ 21 18. I. Hd. ~ 26 19. B.U. ~ 26 20. K.S. c~ 24 Mittelwerte:

Serumcortisol in V-%

Eosinophilen- abfall (--) oder

-anstieg ( + ) in % des Leerwertes

z .Z. 2 St4 3 Std 2 St4 3 Std naeh nach naeh , nach

4erlCimifonapplikation

24 27,4 23,5 9,0 13,2 6,9 9,6

27,0 20,3 22,0 21,7 0,2 1,6

24,2 7,6 2,0 13,2 0,0 7,6

18,5 0,0

12,5 0,0

16,0 33,4 17,8 18,5 0,0 1,2

11,8 12,8 Simultanstandard zu Nr. 1-- 5 Simultunstandard zu Nr. 6--10 Simultanstandard zu Nr. 11--15 Simultanstandard zu Nr. 16--20

16,8 - - 37 2,0 - - 11 8,3 - - 6

27,0 + 400 14,0 --- 8 - - 58 0,0 - - 32

10,0 127 - - 45 5,8 26 - - 14 0,0 0 + 210 8,6 0

29,1 14 - - 14 8,3 - - 33

12,2 - - 32 4,8 - - 10

16,4 - - 7 29,1 + 118 + 64 14,3 + 900 + 299 14,3 + 114 + 171 10,4 +206 +119 0,0 0 - - 37

11,1 (Zu erwurtender +3,0 --0,9 Wer~ = 5. Dif- --4,1 ~erenz in y-%) d J2, 4 I

7,6 auf 32,3 y-%. Die Mittelwerte sehwanken kaum. Nach 2 Std ergibt sich ein Anstieg yon 11,9 auf 12,8y-%, nach 3 Std ein Abf~ll auf l l , l y - % .

H. G., P. S., I~. K., K. V , A. K., I. Hd. und B. U. zeigen einen Anstieg der eosinophflen Zellen, A . K . sogar auf das 9faehe des Leerwertes, die fibrigen Test- personen einen geringen Abfa]]. Nur bei W. K. kommt es zu einem Eosinophilensturz auf 58% (Tabetle 4).

Aus den Mittelwerten der Tabelle 4 geht eindeutig hervor, dab I N t t unter unseren Bedingungen keinen Einflul~ auf die Cortisolsekretion der hVNl~ hat.

Obwohl dureh die allgemeinen Versuehsbedin- gungen eine unspezifisehe Stress-Wirkung ausge- schlossen, alle Proben im Xiihlsehrank aufgehoben und innert 12 Std aufge&rbeitet wurden, ergab sich bei der Untersuchung mehrerer an gleiehen Tagen zu ver- schiedenen Zeiten entnommenen Proben derselben Versuehsperson auffallend schwankende Werte, die zu der kleinen Stand&rdabweichung der Eiehkurven im Widerspruch standen. Die Tagesschwankungen des Serumeortisols sind yon GEMZELL und FI~ANK- SO~ 16 untersucht worden und sind Ideiner ais die obenerw/ihnten. BUSH 9 wies 1954 darauf hin, dab die Verteilung des Cortisols zwischen Serum und ZeI1- eiweiB bei Abtrennung des Serums bis 30 rain nach der Entnahme annahernd gleieh 100:0 sei, 6 Std sp/~.- ter aber sehon 50:50. Diese Beobachtung erkl/~rt viel- leieht zu einem Teil die obenerw/ihnten Schwankungen und fordert eine Trennung des Serums yon den Zellen so bald Ms mSglieh.

Die Genauigkeit der Methodik wurde wghrend der Cortisol- spiegeluntersuehungen einzelner Testpersonen dutch ,,Simul- tanstandards" im selben Arbeitsgang kontrolliert. Hierbei wurden 10 ml extrahiertes Serum mit 5 y-Cortisol versetzt und darauf die Untersuehung vorgenommen, Ms hande]e es sieh um reines menschliehes Serum. Die Differenz des Er- gebnisses gegen 5 wurde Ms MM~ fiir die Genauigkeit der Me- thodik und der Durehfiihrung genommen. Sie hg zwisehen --4,1 und +3,0% (T~belle 4) und damit im Bereich der mitt- leren quadr~tisehen Standarda.bweichung (Abb. 1).

Das VerhMten der eosinophilen ZelIen zeigte keinerlei Signifikanz. Soweit die methodische Fehler- breite iiberschritten ~@d, kSnnen die gefundenen Werte als toxische Stresswi~ckungen oder hyperergi- sehe I~eaktionen aufgefaBt werden, die yon der kon- stitutionellen l~eaktionslage der jeweiligen Versuchs- person gepragt sind ~a, ~s So gab It. G. vor Versuehs- beginn eine Mlergisehe Diathese an. Es f~nd sieh dar- auf unter INH-Belastung ein Eosinophflenanstieg yon 400 %. Am n/~ehsten Tage traten geringe urticarielle ttauterseheinungen auf. In keinem anderen Fall wur- den ~ebenwirkungen kliniseher Art oder subjektiver Besehwerden unter der INH-Behandlung beobachtet.

Disl~ussion

Erst mittels der ~ngewandten ~Iethode (und einiger £hnlicher Methoden, vgl. Tabe]le 5) kaan die Blutkon- zentration yon Steroiden mit einer Dioxyacetonseiten- kette hinreichend gen~u bestimmt werden. Von den im Serum nachge~desenen besitzt prak~iseh nur Corti- sol diese Konfiguration, d~s, wie Buse s 1953 naeh ACTIt-Applikation zeigen konnte, 90 % des NNI~-In- krets ausmaeht. Daneben erfaBt die Methode die NN1%-itormonproduktion als Funktion der Zeit, w~h: rend die Bestimmung im tTIarn einen integralartigen Mittelwert aller stattgehabten Inkretionsschwankun- g e n d e r letzten 24 Std liefern. Tagessehwankungen

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Jg. 34, Heft 37/38 K. D. VOmT und B. R,. O. Kocm Die Beeinflussung des Serumeortisolspiegels yon Normalpersonen 1037 1. Ok~ober 1956

der N N R - I n k r e t i o n kSnnen ers t mi t einer solchen Me- rhode b e o b a e h t e t werden.

Bei e inem Verg]eich m i t anderen Au to ren mug m a n generelt 2 Dinge ber i icks ich t igen :

1. Die Versuchsbed ingungen s ind soweit un te r - schiedlich, dab m a n nu r sehr bed ing t be rech t ig t ist, e inen Vergleich der Er - gebnisse vorzunehmen . Solche Unte rsch iede And gegeben durch : a) das Versuchsob jek t : Tiere12, ~7, gesunde Men- Autoren schen ~s, P a t i e n t e n m i t unspezi f ischem Leiden ss, Tuberkulosekranke~S .... , s .T~belle 6; b) Dos ierung u n d Daue r der I N H - A p p l i k a t i o n ; c) Unte r - suchungsme thoden : kli- nische, pa thohis to lo - gisehe, b iochemisehe ; d) G r a d und Ver tau i der Tbc, gMchze i t ige an- GE~ZELL und F~ASXSON . . . de rsa r t ige Chemothera- pie, psychische Verfas- KAssE~'~.~ u. a . . . . . . . s u n g n u. a.

2. Die e rhobenen Be- VOmT und Koc~ . . . . . . funde And ke ine Do- m~ne der I N H - N e b e n - wi rkungem

So s te l l ten I%ADEH- BACH und Mi ta rbe i t e r 33 les t , dai~ das passagere Cush ing -Syndrom - - im Gegensatz zur I N H - * Methodische mittlere quadratis(

Polyneur i t i s - - unab- h~ngig yon der I N H - Dosierung auf t r i t t . Sie

Autor beobachteten das pas-

sagere Cushing- S y n d r o m

auch bei Tbe-F/ i l len, die BESTA und VALE~TI 1952 mi t TB I , P A S oder TVSZEK 1952 . . . . . S t r e p t o m y c i n behande l t MENLO und NELLO 1952 . wurden, aber aueh LAu~ 1953 . . . . . . .

I)OLESE u/id BONSIGNORE bei u n b e h a n d e l t e r Tbe, 1953. n ieh t abe r bei der Be- ~:~ADElgBACttU. a. 1 9 5 4 . . h a n d l u n g andere r ehro- n ischer Le iden m i t I N H .

TtCAUTWEI~ 1954 . . . . En t sp r eehend dieser U~VE~IC~T u. a. 1954

Unterschiedl ichkei t . der SCnWEmEa 1954 . . . . Ve r suchsanordnungen Sem~IDT 1953 . . . . .

s ind auch die e inzelnen FRAWLEY und Resell 1954 I:~AU S CH- ST R 00iYL~_:N N

Ergebnisse de r e inzelnen und ~VITT/16FT 1956 Au to ren (Tabelle 6). VOmT und KoeE 1956

DOMENJOZ 12 behan- de l te ein ar tef iziel les D e x t r a n S d e m b e i R a t t e n mat I N H . Er l a n d eine

an t iph log is t i sehe Beeinf lussung der E r k r a n k u n g , wie sie sonst un t e r Cort iaon e in t r i t t und d i sku t i e r t eine S t resswi rkung des I N I t .

RAUSCH- STROOI~IAHH u n d WITTH6FT a~ g l auben mi t t e l s U n t e r s u c h u n g e n der H a r n s t e r o i d e u n d der eosinophi len Zel len im Blur bei 11 P a t i e n t e n m i t e inem unspezi f i sehen Le iden e inen A C T I t - a r t i g e n Ef fek t an- nehmen zu k6nnen.

CLARKE u n d Mi t a rbe i t e r n un t e r suc h t e n die 17 -Keto- s teroide bei 109 Tbc -Kr~nken . Sie f anden e rn iedr ig te W e r t e in Abh£ng igke i t von schwerer, ex suda t i ve r Tbc, bei Versch lech te rung des Befundes oder depress iver Gemfits lage. U m g e k e h r t k a m es zu e inem Ans t ieg der 17-Ketos te ro idaussche idung iIn H a m bei le ichten und

Tabe]]e 5. Cortisolbestimmung im menschlichen Serum Vergleiehende ~bersicht der gefundenen Werte. In Anlehnung an T ~ a L

BAYLISS und STEINBECK . . .

BLISS U. a . . . . . . . . . .

BONI)¥ und ALTROCK . . . . ELY u. a . . . . . . . . . . .

M o ~ i s und WILLIAMS . . . .

NELSO~ und SAMUELS . . . . SIL~E]~ and POINTER .....

STA.RLINGER und TmwM . . . SWEAT . . . . . . . . . . . WEICt{SELBAnI)I lind ~ARKGRAF

Methode nach

NELSON und SAMUELS

NELSON und SAMUELS

eigene NELSOlV und

SAMUELS

NELSO~ und SAMUELS

eigene

t)ORTER und SILnER

eigene eigene eigene

SWEAT

eigene eigene

Stan- ~ittel- Biologischer dard- wert Normalbereich abwei-

chung y-% ~-% =i= ~-%

uadratische

9,5

12,0 2,0--34,0 15,0 2,0--31,0 12,0 3,0--24,0 7,8 3,0-- 13~7

10,0 0,0-- 26,8

6,6 4,0-- 33,0 6,8 5,0-- 9,5 6,2 4,7-- 10,2

12,0 11,3

13,0 9,6

10,8 9,5 8,0-- 16,0

0,0--33,4 9,0--14,8 4,0--10,0 6,0--25,0 5,7--15,8

6,0

3,3

0,9

6,2

~tandardabweichung: ---log T ~ (0,0283 ~ 0,0091) },.

Zahl der F~ille

91 M~nner 29 Frauen 29 alte Leute 30

26 Kinder

22 21 M~nner 16 Fr~uen

20 6

50

10 21 42

Tabelle 6. Er/ahrungen ~ber die Beeinflussung der NNR durch INH

Ham [ Blur Versuchsobjekt

Tbe-Patienten bei Beginn der INH-Th Tbe-Patienten bei INH-Th Patienten mit nicht sehwerer Tbe bei INtt .Th 15 Tbe-Patienten mit CS bei INH-Th

Tbc-Patienten bei INH-Th 22 Tbc-Patienten mit CS bei INH-Th 12 Tbc-Patienten mit frisehen Striae bei

IN~H-Th 100 Tbc-Patienten bei INtI-Th 50 Tbc-Patienten unter INH-Th Tbc-Patienten unter INH-Th Tbc-Patienten unter INH-Th 8 Tbc-Patienten unter INH-Th

11 orthop~dische Patienten unter INH-Th 20 Gesunde unter INH-Th

Eos.

÷ -

+ 0 0

+

+ + 0

+

+o o o

+ + ÷ 0 0

Cor- tisol

Abkiirzungen: 17-KS = 17-Ketosteroide. 11-05 = ll-Oxysteroide, Eos = eosinophile Zellen, Tbe = Tuberkulose, Pat. = Patient, Th = Therapie, CS = Cushing-Syndrom, - - = erniedrigte Werte, ÷ = erhShte Werte, 0 = keine Beeinflussung.

mehr p ro l i f e ra t iv ve r taufenden F£11en, bei Besserung des Befundes oder pos i t iver psychischer S i tua t ion . Andere A u t o r e n k a m e n z u / / hn l i c he n Ergebn i s sen 3, so, 26, 27, 39, 46

POLESE u n d BONSIGHOI~E 31 g lauben die Zeichen der N N R - H y p e r a k t i v i t / i t auf eine Abschwachung des Krankhe i t s s t r e s s du rch I N H zur i ie ld i ihren zu kSnnen. MERLO und NELLO 2~ un te r such ten die H a rns t e ro ide

Page 4: Die Beeinflussung des Serumcortisolspiegels von Normalpersonen durch Isonicotinsäurehydrazid

:[0~8 C. W ~ L E R : Deponierung yon radioaktivem Yttrium (¥s0) im Gewebe Klinische Wochenschrift

bei T b e - K r a n k e n un t e r INH-Therap ie u n d n e h m e n eine NNR-s t imul ie rende Wi rkung der Tbc-Bakter io- lysine an, wie sie I~LEIDERLING u n d Mitarbei ter ~ bei Verwendung yon Inhaltss~offen gramnegat iver Bak- ter ien in Versuehen an gesunden Testpersonen kliniseh u n d an R a t t e n histologiseh naehweisen konnte .

V g L T ~ g u n d BAHRS 47 fanden bei relagiv hoher Dosierung eine Gewiehtszunahme der N N R un t e r INI-I- Therapie bei gesunden u n d tuberkulSsen 3£eersehwein- ehen. Sie glauben, dab es sieh dabei n ieh t u m eine Stress-, sondern u m eine unspezifisehe W i r k u n g au i das H y p o p h y s e n - N N R - S y s t e m handel t .

Dasselbe g lauben R~D~B~CI~ u n d ~ i t a r b e i t e r a3 u n d Fl~'~%~Y u n d R o s c ~ ~ auf G r u n d ihrer kl inisehen Studien. Letztere f a n d e n bei 8 T b e - K r a n k e n un te r I N H unvergnder t e Harns te ro idwer te u n d langsam an- steigende Eosinophilenwerte , sie glauben, dag n ich t die N N R , sondern das Zen t ra lne rvensys tem Angriffs- punk~ des I N H sei, wie dies Sc~w~mE~ ~ naehweisen zu k 6 n n e n glaubt . RaDE~BaCE u n d Mitabrei ter ~a un te r sueh ten 72 Tbe -Pa t i en t en un t e r INII -Therap ie , die Striae aulwiesen ur/d k o n n t e n in Fa l len yon fri- schen Striae erhShte Steroidausseheidungen im Ur in naehweisen, sie n e h m e n ,,eine Ausseha l tung der jenigen l%ktoren durch I N H an, die bei der ak~iven Tbe eine NNR-Insuf f iz ienz hervor rufen" u n d ha l t en die Hypo- physe oder ein i ibergeordnetes Z e n t r u m fiir den An- gr i f fspunkt des Mittels. Zu ghnl iehen Ergebnissen kamen mehrere andere Autoren~, ~, ~, es

Es ist niehg das Ziel dieser Arbei t , den i iberaus zahlreiehen u n d vielseitigen Spekula t ionen auf diesem Gebiet eine neue hinzuzui t igen. Auf G r u n d unserer Ergebnisse k a n n eine ~eh r sek re t i on yon Cortisol naeh I N H - G a b e bei gesunden Personen ausgesehlossen werden.

Zusammenfassung. 20 gesunde freiwillige Ver- suchspersonen im Alter yon 19- -28 J a h r e n werden mi t einer e inmal igen Dosis yon 5,5 mg/kg Isonieotins~ure- hydraz id belas~e~. Vor, u n d 2 u n d 3 Std naeh der Applika~ion des Mittels wird der 17~-hydroxyeortico- steronspiegel im Serum u n d das Verhal ten der eosino- phi len Zellen im Blu~ untersueh~. Es k a n n keine Be- einflussung des 17e-hydroxycortieosteronspiegels u n d kein signifikantes Verhal ten der eosinophilen Zellen nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse werden mi t den Ergebnissen anderer Au to ren verglichen. Ein~ Mehrsekret ion yon 17e-hydroxyeort ieosteron als Effekt

des Isonieot insgurehydrazids auf die Nebennieren- r inden liegt n ieh t vor.

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D E P 0 ~ I E R U N G YON R A D I O A K T I V E i t l Y T T R I U M (ygo) IM G E W E B E Z U R INTERSTITIELLEN ~.STRAHLENAPPLIKATION

Von

C. W I ~ L E ~

Aus tier l~6ntgenab~eilung der Chh'urgisehen Universit~tskHnik Bonn (Direktor: Prof. Dr. G~TaE~AN~')

Zur in ters t i t ie l len S t rah lenappl ika t ion dureh In - j e k t i o n rad ioakt iver Is0topenpr/~parate ins Gewebe s ind bisher haupts£ehi ieh Radiogold u n d Radio- phospho r verwendet worden. Die Isotope wurden in kol loidalen oder grobdispersen Pr / ipara t ionen ange- wand t , u m eine A b s e h w e m m u n g mi t dem Blur- u n d L y m p h s t r o m mSgliehst zu vermeiden, die Radioakt iv i - t ~ also a m Appl ika t ionsor t zu fixieren. Uher die theoret ischen Vorausse tzungen u n d die kl inisehen Er-

gebnisse der A n w e n d u n g dieser ~Iethode zur Tumor- therapie liegt gegenw~rtig bereits ein umfangreiches Schr i f t tum vor.

I m Falle der Goldanwendung k o m m t die yon Au I9s ausgesandte fi- u n d y-St rahlung, beim Phosphor pa~ tediglich dessen f i -Strahlung zur ~Virkung. Der weit- aus grSl3te Antei l der im Tumor absorbier ten Strahlen- dosis be ruh t aueh beim Gold auf se~ner f l-Strahlung. N u r in sehr groBen Gesehwiilsten k a n n die y -S t rah lung