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436 Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. ~EYE~-Kolben auf. Anschliel3end wird das Nornicotin mit 200 ml Chloroform eluiert. Bestimmung der Alkaloide. Zu jeder Fraktion werden genau 100 ml de- stilliertes Wasser, 2 Tropfen 0,1%iger BromkresolgriinlSsung und 10 ml 0,02 n Salz- sgure gegeben. Dann schfittelt man krgftig durch, entnimmt nach der Sehichten- trennung 50 ml der w~13rigen Phase und titriert die iiberschiissige Si~ure mit 0,02 n ~Natronlauge zuriiek (1 Tropfen Methylrot als Indicator). Anabasin nnd andere Ta- bakaLkaloide beeinflussen das Ergebnis praktisch nicht. It. SPE~nICH. Eine einfache automatische Apparatur zur quantitat~ven chromatographischen Trennung von Zuckern and ihren lV[ethylderivaten haben L. A. BoaGs, L. S. Cu~- DET, M. DUBOIS und F. S~IT~ 1 angegeben. Um auch sehr kleine Geha]te in Mengen abzutrennen, die zu ihrer Identifizierung durch Kristallisation ausreichen, ist ein Vorratsgef~B yon 4 Litern Eluiermittel vorgesehen. Es wird im iibrigen in Anlehnung an L. Hogo~, J. K. N. Jo~s and W. It. W~DMA~ 2 an 100 em langen, 5 cm breiten S~ulen chromatographiert, die aus gepulverten, asehe]reien Whatman-Filtern gestopft sind und dutch einen Doppelmantel auf 30 ~ C gehalten werden. Das Eluat wird in einem Kreiskollektor in 200 Fraktionen, entspreehend je 5 ml w~ihrend der abstuibaren Zeit yon 6, 12, 18 oder 24 Std automatisch aufgefangen. Mit einem Trolofen jeder Fraktion wird dann auf Papier mit ammoniakalischem Silbernitrat nach S. ~. PARTRIDGE und R. G. WnST~LL 3 auf ffeie reduzierehde Zueker, und mit N,N-Dimethyl-p-aminoanilin nach L. A. BooGs, L. S. CUE~DnT, E. E~gE~nL, R. Koc~ und F. SMXT~ 4 auf Methylzucker und Saeeharose oder Raffinose gepriift. Einheitliche Fraktionen werden vereinigt nnd, falls Methyl~thyLketon-Wasser(I) oder Butanol-:4thylalkohol-Waaser(II) (]angsamer eluierend) als Elutionsmittel verwendet wurde, im Vakuum zur Trockne eingedampft. Bei Phenol-Wasser(II!) als Elutionsmittel wird zuerst mit Wasser verdiinnt und nach Extraktion des Phenols mit Tetrachlorkohlenstoff im Vakuum zur Trockne eingedampft. ]:)ann werden die getrennten Produkte kristallisiert. Mit Elutionsmitte] III werden u. a. getrennt: l-Rhamnosehydrat (102 rag) und d-Glucose (i03 rag), oder d-Fructose (125 rag) und d-Glucose (125 rag), aneh ein Gemisch yon d-Fructose (30 rag), Saecharose (280 rag) und Ra/finose (190 rag). Mit I lassen sich z. B. 2, 3, d, 6-s (48 rag), 2, 3, 6-Trimethyl- (48 mg) and 2, 3-Dimethyl-d-glucose (50 rag) trennen. Der Fehler betrug bei Testgemischen maximal 3%. K. C~us~. II. Chemisehe Analyse anorganiseher Sto~fe. Die Bestinunang" yon Wasser dutch KARL-FIscHER-Titration wird durch Eisen(III)-salze gestSrt, da das Metall-Ion reduziert wird unter gleichzeitiger Aus- seheidung yon Jod. Diese StSrung kann naeh A. H. LAuR:m~E 5 vermieden werden, wenn man das Eisen dureh Oxin (8-Oxychinolin) komplex bindet. Substanzen, die ~eIII enthalten, kSnnen dann nach dem folgenden einfaehen Veriahren bestimmt werden: Man bringt so viel absolutes Methanol in das Titriergef~l~, dab die Elek- troden davon bedeckt sind, fiigt das 3~fache der theoretischen Menge yon Oxin- 15sung (9--10 g Oxin in 100 ml absolutem methanol) hinzu und titriert his zum Endpunkt. Dann gibt man die Substanz, in der das Wasser bestimmt werden soll 1 Analyt. Chemistry 24, 1148 (1952). Univ. St. Paul, Minnesota (USA). .2 j. chem. Soc. (London) 1949, 2511; vgl. diese Z. 137, 32 (1952/53). 3 Biochemic. J. 42, 23~ (1948). 4 Nature (London) 166, 520 (1950). An~lyt. Chemistry 24, 1496 (1952). WaLker Lab., R,ensseaer Polytechnic Inst., Troy, Iq. Y. (USA).

Die Bestimmung von Wasser durch KARL-FiSCHER-Titration

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Page 1: Die Bestimmung von Wasser durch KARL-FiSCHER-Titration

436 Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe.

~EYE~-Kolben auf. Anschliel3end wird das Nornicotin mit 200 ml Chloroform eluiert. Bestimmung der Alkaloide. Zu jeder Fraktion werden genau 100 ml de- stilliertes Wasser, 2 Tropfen 0,1%iger BromkresolgriinlSsung und 10 ml 0,02 n Salz- sgure gegeben. Dann schfittelt man krgftig durch, entnimmt nach der Sehichten- trennung 50 ml der w~13rigen Phase und ti tr iert die iiberschiissige Si~ure mit 0,02 n ~Natronlauge zuriiek (1 Tropfen Methylrot als Indicator). Anabasin nnd andere Ta- bakaLkaloide beeinflussen das Ergebnis praktisch nicht. It . SPE~nICH.

Eine einfache automatische Apparatur zur quantitat~ven chromatographischen Trennung von Zuckern and ihren lV[ethylderivaten haben L. A. BoaGs, L. S. C u ~ - DET, M. DUBOIS und F. S~IT~ 1 angegeben. Um auch sehr kleine Geha]te in Mengen abzutrennen, die zu ihrer Identifizierung durch Kristallisation ausreichen, ist ein Vorratsgef~B yon 4 Litern Eluiermittel vorgesehen. Es wird im iibrigen in Anlehnung an L. Hogo~, J. K. N. J o ~ s and W. It. W~DMA~ 2 an 100 em langen, 5 cm breiten S~ulen chromatographiert, die aus gepulverten, asehe]reien Whatman-Filtern gestopft sind und dutch einen Doppelmantel auf 30 ~ C gehalten werden. Das Eluat wird in einem Kreiskollektor in 200 Fraktionen, entspreehend je 5 ml w~ihrend der abstuibaren Zeit yon 6, 12, 18 oder 24 Std automatisch aufgefangen. Mit einem Trolofen jeder Fraktion wird dann auf Papier mit ammoniakalischem Silbernitrat nach S. ~ . PARTRIDGE und R. G. WnST~LL 3 auf ffeie reduzierehde Zueker, und mit N,N-Dimethyl-p-aminoanilin nach L. A. BooGs, L. S. CUE~DnT, E. E ~ g E ~ n L , R. K o c ~ und F. SMXT~ 4 auf Methylzucker und Saeeharose oder Raffinose gepriift. Einheitliche Fraktionen werden vereinigt nnd, falls Methyl~thyLketon-Wasser(I) oder Butanol-:4thylalkohol-Waaser(II) (]angsamer eluierend) als Elutionsmittel verwendet wurde, im Vakuum zur Trockne eingedampft. Bei Phenol-Wasser(II!) als Elutionsmittel wird zuerst mit Wasser verdiinnt und nach Extrakt ion des Phenols mit Tetrachlorkohlenstoff im Vakuum zur Trockne eingedampft. ]:)ann werden die getrennten Produkte kristallisiert.

Mit Elutionsmitte] I I I werden u. a. getrennt: l-Rhamnosehydrat (102 rag) und d-Glucose (i03 rag), oder d-Fructose (125 rag) und d-Glucose (125 rag), aneh ein Gemisch yon d-Fructose (30 rag), Saecharose (280 rag) und Ra/finose (190 rag). Mit I lassen sich z. B. 2, 3, d, 6-s (48 rag), 2, 3, 6-Trimethyl- (48 mg) and 2, 3-Dimethyl-d-glucose (50 rag) trennen. Der Fehler betrug bei Testgemischen maximal 3%. K. C~us~.

I I . Chemisehe Ana lyse a n o r g a n i s e h e r Sto~fe.

Die Bestinunang" yon Wasser dutch KARL-FIscHER-Titration wird durch Eisen(III)-salze gestSrt, da das Metall-Ion reduziert wird unter gleichzeitiger Aus- seheidung yon Jod. Diese StSrung kann naeh A. H. LAuR:m~E 5 vermieden werden, wenn man das Eisen dureh Oxin (8-Oxychinolin) komplex bindet. Substanzen, die ~eIII enthalten, kSnnen dann nach dem folgenden einfaehen Veriahren bestimmt werden: Man bringt so viel absolutes Methanol in das Titriergef~l~, dab die Elek- troden davon bedeckt sind, fiigt das 3 ~ f a c h e der theoretischen Menge yon Oxin- 15sung (9--10 g Oxin in 100 ml absolutem methanol) hinzu und t i tr iert his zum Endpunkt. Dann gibt man die Substanz, in der das Wasser bestimmt werden soll

1 Analyt. Chemistry 24, 1148 (1952). Univ. St. Paul, Minnesota (USA). .2 j . chem. Soc. (London) 1949, 2511; vgl. diese Z. 137, 32 (1952/53). 3 Biochemic. J. 42, 23~ (1948). 4 Nature (London) 166, 520 (1950).

An~lyt. Chemistry 24, 1496 (1952). WaLker Lab., R,ensseaer Polytechnic Inst., Troy, Iq. Y. (USA).

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Bericht: Chemische Analyse anorganischcr S~offe. 437

zu und ti tr iert entweder zu Ende, oder versetzt mit cinem r an K ~ L - FIsclz~R-geagens nnd titriert mit Methanol bekannten Wassergehalts zurfiek. - - Die Methode wurde zur Bestimmung von H~O in iitherischen oder alkoholischen L6sungen yon FeIII-Salzen angewandt; sic liefert gute Werte. Mit anderen Kom- plexbildnern, wie KSCN, e-Benzoin-Oxin und Kupferron verlief die Titration nich% befriedigend. G. D~]~.

Kupfer. Zur Isolierung yon Kupfer kann~nan es naeh Pg. W. W~s% Tm G. Lu und J. K. C~A~LTOS 1 aus seinen LSsungen als t tydroxyd oder Carbonat f~llen und durch Zugabe einer aliphatischen Saute bei bestimm~en p~-Werten in deren Salz iiberfiihren. Dieses kann mit einem organisehen LTsungsmittel extrahiert werden. Am gfinstigsten verwendet man dazu eine Misehung yon 5~o Caprinsgnre in ~thyl- acetat bei px 6,3--10,3. S%Srungen verursaehen Mn, Fe, Ni, Co, Pd und l~u, die ebenfa]ls extrahiert werden, t~ei Anwendung yon Buttersgure in Benzol odor in Butyraldehyd sind die StSrungen geringer, doeh vermeidet man gem des Ar- beiten mit der unangenehm riechenden But%ers~ure, In der lebhaft gef~rbten organischen Phase kann des Kul0fer uuf spektrophotomctrisehcm Wege bestimm~ warden, tI . Z~LL~E~.

Bei der gravimetrisehen Kup/erbestimmung als Kup[er(I)-thioeyanat kann nach R. BELCHEI% u n d r . N. WEST 2 (NI-I~_I)2]~e(SO4) 2 a]s Reduktionsmitte] ~ dienen. Gegen- fiber der iiblicher Weise verwendeten schwefligen S~ure hat des neue Reduktions- mittel keine wesentlichen Vorteile. Im Original ist eine ausiiihrliche Arbeitsvor- schrift enthalten. H. SCHMIDT.

Kup/ers~uren in der GrSfienordnung yon Zehntel Mikrogrammen bestimmt l~. H. LAMBERT a dureh ihre katalytisehe Wirkung auf die yon Dunke]f~rbung begleitete Autoxydation yon gesorein nach dem Verfahren yon M. YA. Ss~PI~O 5. Die Ver- fgrbung yon ResoreinlSsungen steigt im Bereich yon 0--1 #g Cu in 25 ml LSsung gerad]inig mit der Kupfermenge an. Sie ist auBerdem abh/~ngig yon der l~esorein- konzentration, veto p~-Wert der LSsung, yon der l~eaktionszeit und -teml0eratur. Man setzt alle LSsungen mit besonders gercinigtem Wasser an, des man aus destil- liertem Wasser erhglt, indem man es durch eine Ionenaustauschers/~ule langsam filtriert, z. B. dureh M.B.-1 Amberli%e. - - Aus/i~hrung. In einen 25 ml-MeBkolben piloettiert man eine hTehstens 1 #g Cu enthaltende Menge der zu untersuchenden LSsung, gibt 1 ml l%ige LSsung yon Resorein in Isopropylalkohol hinzu, verdiinnt mit Wasser bis zum Gesamtvolumen yon hSehstens 20 ml, bringt im Thermostaten auf die l~eaktionstemperatur yon beispielsweise 25 ~ C, fiigt dann noeh 5 ml Phos- phatpufferlSsung yon iOH 12,0 hinzu (14,2 g Na2HPO 4 und 57 g NaaPO a. 12t=[8 ~ gelSst zu 1 Liter in Wasser), verdiinnt mit Wasser auf genau 25 m] und ]/~Bt im Thermostaten 30 rain stchen. Naeh dieser Zei~ spirit man den Inhalt unter Auf- ffillen mit Wasser in einen 50 ml-MeBkolben fiber, in dem sieh zur Unterbreehung der Reaktion schon 1 ml Eisessig befindet. Dabci schl~gt die Farbe yon grfin naeh rot urn. ])as Absorptionsmaximum liegt bei 360 m/~. I)a aber des noch unver~nderte Resorcin mit abnehmender Wellenl/~nge in zunehmendem Mage ebcnfalls absorbiert, also stSrt, m i t t man zweekm/~13igerweise nicht bei 360, sondern bei 395 m#.. Den

1 Anal. china. Acta (Amsterdam) 6, 400 (1952). Louisiana State Univ., Baton Rouge, L. (USA),

Anal. chim. Acta (Amsterdam) g, 337 (1925). Dep. Chem., Univ. Birmingham (England).

Vgl. 1~. B ~ L c ~ g und T. S. WEst : Anal. chim. Acta (Amsterdam) g, 36~ (1951) ; vgl. diese Z. 187, 129 (1952/53}.

Analyt. Chemistry $~, 868 (1952). Kodak Res. Lab., Rochester, N. u (USA). 2. Anal. Chim. [Russiseh] 4, 199 (1949).