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2. Qualitative und quantitative Analyse. 205 wenn eine Doppelbindnng in 2,3-Stellung und eine Dioxydgruppe in 1-Stellung vorliegen. Chlor und Brom als Substituenten in 2- oder 3-Stellung werden kathodiseh reduziert. K. C~vsE. Naehweis und Bestlmmung yon Carbazol. In konzentriert sehwefelsaurer LSsung gibt Carbazol mit Spuren yon Oxydationsmitteln eine sattgrtine F~rbung 1. L. SO~ER 2 bestimmte die Empfindliehkeit dieses Naehweises in Gegenwart yon Spuren von Salpeters~ure zu 40 [D] 5. Die l~eaktion wird yon mehrfaehen Mengen Phenanthren und Anthracen nieht gest6rt. Von sehr groBen Anthracenmengen trennt man Carbazol und Phenanthren dureh Digerieren mit he~em Methanol. Bei Abwesenheit oxydierender Stoffe gibt Carbazol in konz. Schwefels~ure nur braune F~rbungen. Zum Nachweis ttipfelt man Filterpapier mit 1 Tr. tier fraglichen benzolisehen oder methanolischen LSsung und bedampft den Tfipfel mit Salpeters~ure. in Gegenwart yon 3 #g Carbazol im Tropfen f~rbt sieh der Tfipfel griin. Mehr als 250#g Anthracen im Tropfen stSren; es tritt unter gleiehen Bedingungen Gelbfiirbung auf. Zur eolorimetrischen Bestimmung versetzt man 3 ml methano]iseher CarbazollSsung mit 4-5 ml konz. Sohwefe]s~ure, ffillt nach 15 rain mit 80~oiger Sehwefels~ure im Me~kolben aufund photometriert nach weiteren 15 rain bei 430 m#. Fiir Carbazolmengen zwischen 3 und 10 #g je Milliliter nnd 2 em Schiehtdieke grit das BEE~-LAv~ERrsche Gesetz. Zwischen- produkte, die das Carbazol verunreinigen, k61men gleiehfalls Grfinf~rbung ver- nrsaehen. Die gleiche Reaktion ist ebenso zum Nachwei8 yon Oxydationsmitteln geeignet. H.Ft~Eu Die in 4-Stellung monosubstituierten 8-Phenyl- mad 1,8-Diphenyl-5-pyrazolone wurden anf ihre aueh analytisch verwertbaren Eigensehaften yon P. E. GAr J. L. BoIvIN und R. J. PAQUIN3 untersueht. Die Pyrazolone verhalten sich wie sehwaehe S~uren. Sie lassen sieh potentiometriseh bestimmen. Ihre Titrations- kurven haben die gleiche Form. Bei den 4-monosubstituierten-3-Phenyl-5-pyra- zolonen steigt der pKa-Wert yon 7,4 beim 3-Phenyl-5-pyrazolon auf 11,0 beim 4-Decyl-3-phenyt-5-pyrazolon. Die Werte der anderen Glieder dieser Reihe liegen dazwisehen. ~-Benzyl-3-phenyl-5-pyrazolon besitzt einen pKa-Wert yon 7,7, ~hnlieh dem 4-Methyl-und d-A'thyl-3-flhenyl-5-pyrazolon. Die pKa-Werte der 4-mono- substitulerten-l,3-Diphenyl:5-pyrazolone befinden sieh ebenfalls zwisehen 7 nnd 8. Das betreffende nnsubstituierte Pyrazolon ist etwas starker sauer (pK a : 6,2). Zur Ausfiihrung der potentiometrischen Titration naeh schon beschriebener Me- rhode 4 ISs~ man etwa 4 - I0 -~ Mole tier Pyrazolone in 25 ml 0,1 n ~atronlange auf und ftigt im Falle der 1,3-Diphenyl-5-pyrazolone znr Erh6hung ihrer LSsliehkeit eine kleine Menge Alkoho] hinzn. Die LSsung verdiinnt man mit Wasser auf 200 ml und titriert mit 0,1 n Salzsanre. Die pmWerte werden mit einem p~-Meter ge- messen. -- Die Arbeit enth~lt aueh die Ultraviolett-, Ultrarot- und RSntgenspektra der genannten Verbindnngen. H. FI~EYTAO. Die eolorhnetrisehe Bestimmung der Pyridindiearbons~iure-(2,~) (Isoeineho- merons~ure) in salpetersauren Reaktionsmassen neben Nicotinsanre nnd 5-Xthyl- 2-methylpyridin behandelt eine Arbeit yon K. L. CHEi~ und J. A. RIDDICK 5. Die Pyridindicarbons~ure-(2,5) gibt mit Knpfer(II), Sflber, Qneeksiiber(H), Blei und GRA~E, C., und C. A. GnASEa: Liebigs Ann. Chem. ][63, 346 (1872). -- ttOOKE~, C. S.: Ber. dtsch, chem. Ges. 21, 3299 (1888); vgl. diese Z. "28, 711 (1889). 2 Chem. Listy 47, 1415--1416 (1953) [Tsehechisch]. Univ. Brfinn. s Canad. J: Chem. 31, 1025--1039 (1953). Univ. Quebec, Que. (Canada). GA~os, P.E., J. L. BoIw~ and P. A. BoIws, Canad. J. Res. 28B, 720 (1950). Analyt. Chemistry 26, 536--538 (1954). Commere. Solvents Corp., Terre Haute, Ind. (USA).

Die colorimetrische Bestimmung der Pyridindicarbonsäure-(2,5)

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Page 1: Die colorimetrische Bestimmung der Pyridindicarbonsäure-(2,5)

2. Qualitative und quantitative Analyse. 205

wenn eine Doppelbindnng in 2,3-Stellung und eine Dioxydgruppe in 1-Stellung vorliegen. Chlor und Brom als Substituenten in 2- oder 3-Stellung werden kathodiseh reduziert. K. C~vsE.

Naehweis und Best lmmung yon Carbazol. In konzentriert sehwefelsaurer LSsung gibt Carbazol mit Spuren yon Oxydationsmitteln eine sattgrtine F~rbung 1. L. S O ~ E R 2 bestimmte die Empfindliehkeit dieses Naehweises in Gegenwart yon Spuren von Salpeters~ure zu 40 [D] 5. Die l~eaktion wird yon mehrfaehen Mengen Phenanthren und Anthracen nieht gest6rt. Von sehr groBen Anthracenmengen trennt man Carbazol und Phenanthren dureh Digerieren mit h e ~ e m Methanol. Bei Abwesenheit oxydierender Stoffe gibt Carbazol in konz. Schwefels~ure nur braune F~rbungen. Zum Nachweis ttipfelt man Filterpapier mit 1 Tr. tier fraglichen benzolisehen oder methanolischen LSsung und bedampft den Tfipfel mit Salpeters~ure. in Gegenwart yon 3 #g Carbazol im Tropfen f~rbt sieh der Tfipfel griin. Mehr als 250#g Anthracen im Tropfen stSren; es t r i t t unter gleiehen Bedingungen Gelbfiirbung auf. Zur eolorimetrischen Bestimmung versetzt man 3 ml methano]iseher CarbazollSsung mit 4 - 5 ml konz. Sohwefe]s~ure, ffillt nach 15 rain mit 80~oiger Sehwefels~ure im Me~kolben aufund photometriert nach weiteren 15 rain bei 430 m#. Fiir Carbazolmengen zwischen 3 und 10 #g je Milliliter nnd 2 em Schiehtdieke grit das BEE~-LAv~ERrsche Gesetz. Zwischen- produkte, die das Carbazol verunreinigen, k61men gleiehfalls Grfinf~rbung ver- nrsaehen. Die gleiche Reaktion ist ebenso zum Nachwei8 yon Oxydationsmitteln geeignet. H.Ft~Eu

Die in 4-Stellung monosubstituierten 8-Phenyl- mad 1,8-Diphenyl-5-pyrazolone wurden anf ihre aueh analytisch verwertbaren Eigensehaften yon P. E. GAr J. L. BoIvIN und R. J. PAQUIN 3 untersueht. Die Pyrazolone verhalten sich wie sehwaehe S~uren. Sie lassen sieh potentiometriseh bestimmen. Ihre Titrations- kurven haben die gleiche Form. Bei den 4-monosubstituierten-3-Phenyl-5-pyra- zolonen steigt der pKa-Wert yon 7,4 beim 3-Phenyl-5-pyrazolon auf 11,0 beim 4-Decyl-3-phenyt-5-pyrazolon. Die Werte der anderen Glieder dieser Reihe liegen dazwisehen. ~-Benzyl-3-phenyl-5-pyrazolon besitzt einen pKa-Wert yon 7,7, ~hnlieh dem 4-Methyl-und d-A'thyl-3-flhenyl-5-pyrazolon. Die pKa-Werte der 4-mono- substitulerten-l,3-Diphenyl:5-pyrazolone befinden sieh ebenfalls zwisehen 7 nnd 8. Das betreffende nnsubstituierte Pyrazolon ist etwas starker sauer (pK a : 6,2). Zur Ausfiihrung der potentiometrischen Titration naeh schon beschriebener Me- rhode 4 ISs~ man etwa 4 - I0 -~ Mole tier Pyrazolone in 25 ml 0,1 n ~atronlange auf und ftigt im Falle der 1,3-Diphenyl-5-pyrazolone znr Erh6hung ihrer LSsliehkeit eine kleine Menge Alkoho] hinzn. Die LSsung verdiinnt man mit Wasser auf 200 ml und titriert mit 0,1 n Salzsanre. Die pmWerte werden mit einem p~-Meter ge- messen. - - Die Arbeit enth~lt aueh die Ultraviolett-, Ultrarot- und RSntgenspektra der genannten Verbindnngen. H. FI~EYTAO.

Die eolorhnetrisehe Bestimmung der Pyridindiearbons~iure-(2,~) (Isoeineho- merons~ure) in salpetersauren Reaktionsmassen neben Nicotinsanre nnd 5-Xthyl- 2-methylpyridin behandelt eine Arbeit yon K. L. CHEi~ und J. A. RIDDICK 5. Die Pyridindicarbons~ure-(2,5) gibt mit Knpfer(II), Sflber, Qneeksiiber(H), Blei und

GRA~E, C., und C. A. GnASEa: Liebigs Ann. Chem. ][63, 346 (1872). - - ttOOKE~, C. S.: Ber. dtsch, chem. Ges. 21, 3299 (1888); vgl. diese Z. "28, 711 (1889).

2 Chem. Listy 47, 1415--1416 (1953) [Tsehechisch]. Univ. Brfinn. s Canad. J: Chem. 31, 1025--1039 (1953). Univ. Quebec, Que. (Canada).

G A ~ o s , P .E. , J . L. BoIw~ and P. A. BoIws , Canad. J. Res. 28B, 720 (1950). Analyt. Chemistry 26, 536--538 (1954). Commere. Solvents Corp., Terre

Haute, Ind. (USA).

Page 2: Die colorimetrische Bestimmung der Pyridindicarbonsäure-(2,5)

206 Bericht: Chem. Analyse organ. Stoffe. 2. Qualit. u. quant. Analys e.

Zinn(II) nahezu farblose F/~llungen. Mit Eisen(II) aber bfldet sie einen gelb bis orangerot gefi~rbten, wasserlSsliehen Komplex, dessen Lichtabsorption bei 415 m# ein Maximum durehl~uft. Die Farbintensitgt des Komplexes erreicht in acetat- gepufferter LSsung bei pg 3,5--4,0 und in Gegenwart yon fiberschiissigem Eisen rasch i}n'en Endwert und bleibt dann iiber mehrere Stunden konstant. In starker sauren LSsungen nimmt die Farbintensit~t merklich ab, besonders bei hSheren Konzentrationen yon Pyridincarbonsgure-(2,5). GrSI~erer Eisen(II)-iiberschuB schadet nicht, wohl aber Eisen(III), welches sich beim Stehen an der Luft langsam bildet. Die Verff. maBen die Lichtabsorption bei 415 m# mit einem Beckman- Sl0ektra]10hotometer, iVfodell DU.Weil die Analysenmasse stets mehr oder weniger gelb bis braun gefgrlJt ist, werden die l~eBwerte dutch eine Vergleichsmessung an einer Probe ohne Eisen(II)-zusatz korrigiert. Zu einer Bestimmung sollen nich~ mehr als 12,5 mg Pyridindiearbons~ure-(2,5) benutzt werden. Die Genauigkeit der Methode ist mi t q- 1,8% angegeben. H. S~EOKE~.

DieBes t immung der Harns/im'e gelingt nach den Angaben yon E. P~AETO~IUS und It . PouLsoN 1 dutch enzymatische Zersetzung und l~essung der UV-Absorptions- diffcrenzen. Bei 292,5 m/z gibt 1 #g Harns~ure/ml bei 10 mm Schichtdicke eine Extinktion yon 0,0745. Als Ferment wird hochgereinigte Uricase verwendet, die jetzt im Handel erh~ltlich ist. - - Arbeitsweise. Man gibt die zu messende LSsung mit einem Puffer yon p~ 9,3 in eine MeBzelle und bestimmt die Extinktion. Naeh Zusatz efller entsprechenden Menge Uricase wird die Abnahme der Extinktion in mSglichst kurzen Zeitabschnitten gemessen und auf die Zeit 0 extrapoliert. Diese wird als Anfangswert genommen, yon weleher die Rest-Extinktion, die naeh 20 rain fibrig- bleibt, abgezogen wird. Die Harns~uremenge berechnet sieh nach der Gleichung: - - A E (m ~- b)/0,745 m = mg-~o Harns~ure. m entsprieht dem Volnmen der zu unter- suchenden LSsung, b ist die Puffermenge. Als Puffer wird ein Glycinpuffer ver- wendet (25 g Glycin in 200 ml CO~-freiem Wasser, 110 ml n Natronlauge, aufgefiillt auf 500 ml). Der p~-Wert wird auf 9,3 genau eingestellt und zur Verwendung wird die LSsung auf 0,0667 n verdfinnt. 17bet den zweckm~Bigen B a u d e r Mikropipetten ist im Original nachzulesen. Urn die Proben im Absorptionsgef~B mischen zu kSnnen, wird ein kleiner Riihrer aus Kunststoff verwendet. Gelingt es nicht, die Anfangs- extinktion durch Extrapolation zu messen, so wird die Extinktion der EnzymlSsung gesondert bcstimmt und aus dem Misehungsverh~ltnis die Anfangsextinktion 6rrechnet. Unter Verwendung besonders konstruierter Absorptionsgefi~Be kSnnen noch Proben yon 20 25/~] gemessen werden. F/Jr Ham, der reich an Harns~ure ist, gen/igen 10--15 #1. Die UrieaselSsung wird in Glycinpuffer hergestellt und zwar so, dab eine Einheit in 10 #1 vorhandcn ist. K. I~NS~E~G.

Die nahezu quanti tat iveTrennung yon Inosi ,phosphaten dutch Ionenaustauseh- Chromatographie beschreiben A. D~.~Tsc~ und 1~. iNiLsso~ 2. Die Verff. verwenden Dowex 2 (CI-Form, 250--500 mesh) in Siiulen yon 0,3 cm 2 • 2,5 cm bzw. 0,8 em 2 real 5 cm bei einem Gesamt-P-Gehalt yon unter 1 mg bzw. 1--5 mg und Durehlauf- geschwindigkeiten yon 0,5--1 ml/min. Die aus verdiinnt ammoni~kaliseher LSsung bei p~8,5 gebundenen Stoffe werden durch 0,01 m HC1- -k 0,02 m l~aC1-LSsung bzw. 0,01 m tIC1- -k 0,2 m NaC1-L6sung und 1 m Salzs~urc eluiert. Die Reihenfolge ist: Orthophosphat (98%), Inosinmonophosphat (98~ Inosindiphosphat (99%) und Inosintriphosphat (97%). Bei gleichzeitiger Anwesenheit yon Adenosinphosphaten und yon Diphosphat ist die Trennung von Inosinmonophosphat und Adenosin- diphosphat sowie yon Inosindiphosphat und Adenosintriphosphat nieht ganz scharf. Die Trennkurven sind im Original zu fiuden. R. KLEMENT.

1 Seand. J . Clin. lab. Invest, 5, 273--280 (1953}. Univ. Kopenhagen (D~nemark). 2 Aeta chem. seand. (Kopenhagen) 7, 1288--1292 (1953). Univ. Lurid (Schweden).