Die LeBlanc- Saga 2

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Steve und Alina... die Geschichte geht weiter

Citation preview

,,Nichts da! Ab zur Krankenstation.", befahl ich den Kleinkindern. Diese sahen mich mit ganz groen Augen an. ,,Nach der Impfung bekommt jeder einen von Tammy's Keksen. Jetzt strahlten sie und alle Kinder rannten aufgeregt zur Krankenstation. ,,Damit bekommst du sie immer rum., lachte Toby und trat neben mich. ,,Irgendwie muss man sie ja bestechen., erwiderte ich schulterzuckend und streckte mich. ,,Hast du etwa wieder die ganze Nacht durchgemacht? ,,Lara ist mit Walker in Seattle, Lucy liegt mit einer total fiesen Grippe im Bett und deine Kusine hat schon genug um die Ohren. Da bleibt mir leider nichts anderes brig, als die Krankenstation alleine zu schmeien., seufzte ich. ,,Tammy hatte die letzten Tage nicht viel zu tun. Ihr Angebot, dir zu helfen, solltest du in Zukunft annehmen., meinte mein bester Freund. ,,Du hrst dich schon wie meine Eltern an!, informierte ich ihn. ,,Dein Gefhrte wird sich noch schlimmer anhren. Fassungslos sah ich ihn an. ,,Also bitte! Denkst du wirklich, ich habe es nicht mitbekommen, wie deine Wlfin Steve fr sich beansprucht hat?!, schnaubte er. ,,Woher weit du, dass es Steve ist?, wollte ich von ihm wissen. ,,Se, ich bin ein Halbempath! Deine Wlfin sendet ganz klare Signale, dass jede Frau die Finger von ihm lassen soll! ,,Das beantwortet nicht meine Frage, Toby., informierte ich ihn und verschrnkte die Arme vor der Brust. ,,In Ordnung. Seine Mutter ist meine Halbschwester. ,,SEINE MUTTER IST DEINE HALBSCHWESTER?!, wiederholte ich fassungslos. ,,Ich wei, das ist ziemlich gewhnungsbedrftig., seufzte er und lehnte sich mit dem Rcken an eine der beiden Hhlenwnde. ,,Aber es ist wahr. Deshalb war Roxy auch bei der Versammlung. ,,Und woher kennst du Steve? Er sah mich berrascht an. ,,Du kennst ihn nicht? Ich schttelte den Kopf. ,,Wir haben uns in Japan kennengelernt. Ich sollte damals einen Offizier vertreten, der dank ein paar Medialen beinahe gettet worden ist. Steve hat alte Freunde seines Vaters besucht und nur durch Zufall sind wir uns begegnet. Aber diese Begegnung sorgte dafr, dass wir jetzt beste Freunde sind., erzhlte er und schloss die Augen. ,,Und glaub mir, damals war er ganz anders, als er es heute ist. ,,Was willst du mir damit sagen? ,,Ich will damit sagen, dass du Steve zu nichts drngen darfst. Seine Schilde sind nicht mehr so stark wie sie sein sollten., antwortete er und ging zu seiner Wohnung.

Nachdenklich spazierte ich durch den Wald. ,,Weit du nicht, dass ein Mensch nicht alleine im Wald sein sollte, wenn Raubtiere am jagen sind?, fragte mich eine leise Stimme. ,,Sie sind nicht mehr am jagen. Also kann ich hier so lange spazieren wie ich mchte., antwortete ich. ,,Schon mal was von Mediale gehrt? Sie wollen uns noch immer tot sehen. ,,Keine Mediale in einem Umkreis von zehn Kilometer. Du kannst also beruhigt sein., erwiderte ich und lehnte mich mit dem Rcken an einen Baum. ,,Warum kommst du nicht von dem Baum runter und sprichst mit mir von Angesicht zu Angesicht? ,,Ein guter Freund meinte, ich darf dich zu nichts drngen. Die Stimme klang belustigt. ,,Toby macht sich zu viele Gedanken., meinte ich kopfschttelnd. ,,Von wem er das wohl hat?, schnaubte Nadiya und landete leichtfig direkt vor mir auf dem Boden. ,,Wenn ich raten msste, wrde ich sagen, dass er zu viel Zeit mit Brenna verbringt., grinste ich. ,,Es ist nicht Brenna, sondern Marlee., korrigierte sie mich. ,,Und Marlee hngt sehr viel mit Brenna ab. ,,Verdammt! Du hast recht. Sie klang frustriert. ,,Du verausgabst dich viel zu sehr., sagte ich und betrachtete die dunklen Ringe unter ihren Augen. ,,Versuch du mal eine Krankenstation ganz alleine zu schmeien! Ist nicht so einfach, wie es immer aussieht., meinte sie kalt und verschrnkte die Arme vor der Brust. ,,Das ist wirklich schwierig, aber versuch du dir mal die ganzen Halbgeschwister deiner Mutter zu merken! Nach 50 Namen brennt dir der Kopf., erwiderte ich und steckte die Hnde in die Hosentaschen meiner Jeans. ,,Wie viele Halbgeschwister hat denn deine Mutter?, wollte Nadiya wissen. ,,Ich wei von 139. Kann sein, dass es noch 100 mehr sind. ,,139?! Das kann unmglich dein Ernst sein. ,,Ist es aber., erwiderte ich und blickte hinter mich. ,,Du kannst ruhig rauskommen, Kit. ,,Woher weit du immer, wer gerade in deiner Nhe ist?, murrte Kit und trat zu uns. ,,Erstens: Dein Geruch ist selbst fr mich wahrnehmbar. Zweitens: Du hast ein rotes T-Shirt an. Das eignet sich nicht wirklich zum anschleichen. Und drittens: Du lsst Nadiya nie aus den Augen., erklrte ich und sah ihn an. ,,Aber du kannst beruhigt sein, ich bleibe nur noch, bis Dev mir die Ergebnisse der Suche mitteilt. ,,Warum nur so kurz?, wollte Nadiya wissen. ,,Ich habe zu Hause noch so einiges zu erledigen. Vor allem ist erst einmal aufrumen angesagt., antwortete ich und schloss die Augen. ,,Ah, stimmt ja! Wir haben noch etwas fr dich., meinte Kit. berrascht ffnete ich die Augen wieder. ,,Denkst du etwa, wir vergessen deinen Geburtstag? ,,Das war heute kein wirklicher Geburtstag, Kit. Dafr sind zu viele Menschen verletzt und gettet worden., erwiderte ich kopfschttelnd. Nadiya verzog das Gesicht vor Schmerzen. ,,Alles in Ordnung, Naya?, fragte Kit sie besorgt. ,,Sie sprt die Schmerzen der Bewohner von Digiol., erklrte ich ihm und sah sie an. ,,Zieh deine Schilde ganz hoch! ,,Sag mir nicht, was ich tun soll!, giftete sie mich an. ,,Deine Mutter ist eine kardinale E-Mediale! Ohne starke Schilde stirbst du!, informierte ich sie und isolierte sie von den Schmerzen. Sie sah mich perplex an. Erschpft rutschte ich mit dem Rcken am Baum runter. ,,Du bertreibst es, Steve., seufzte Kit und ging neben mir in die Hocke. ,,Musste sein, Kit., flsterte ich. ,,Ruf Tammy an. Sie soll A mitbringen. Er nickte und ich versank in der schweren Dunkelheit.

,,Was ist mit ihm?, wollte ich von Kit wissen. ,,Er hat seine gesamte Kraft dafr verbraucht, dich von den Schmerzen abzuschirmen. Dadurch sind seine Schilde zusammengebrochen und er ist im Koma., antwortete er knapp und rief Tammy an. ,,Notfall: Steve. Bentigen A. ,,In seiner Hosentasche ist ein kleines Tschchen. Nimm die kleine Spritze und verabreiche es ihm direkt ins Herz., ordnete sie an. ,,Wird das nicht wehtun?, fragte ich erstaunt. ,,Er wird schreien, aber er wird es berleben., antwortete sie knapp und legte auf.

Mhsam schlug ich die Augen auf und sah ber mir eine weie Wand. ,,Na, aufgewacht, Dornrschen?, fragte eine bekannte Stimme und Indigo trat in mein Sichtfeld. ,,Wie lange? ,,17 Stunden. Sthnend schloss ich die Augen. ,,Du hast noch Glck gehabt, Steve. Eine Minute spter und dein Gehirn wre nur noch Brei., meinte sie. ,,Na, das macht mir jetzt vielleicht Mut., kommentierte ich tonlos und richtete mich seufzend auf. ,,In einer Viertelstunde kommt Sascha. Du solltest mit ihr ber deine Probleme mit den Schilden reden. ,,Das wird nicht ntig sein, Indigo. Ich habe meine Schilde nur seit drei Wochen nicht erneuert., meinte ich kopfschttelnd und stand auf. ,,Du bist genauso unvernnftig wie deine Eltern.

,,Danke, Nate., sagte ich und nahm Nathan dankbar die heie Kaffeetasse ab. ,,Kein Problem., meinte er und setzte sich zu mir an den Kchentisch. ,,Du solltest dich hinlegen und mal richtig ausschlafen. ,,Ich bleibe solange wach, bis ich wei, wie es Steve geht. UND heute Abend habe ich Dienst in der Krankenstation., seufzte ich. ,,Mir geht es gut., meinte Steve und trat zu uns in die Kche. ,,Kein Grund, sich Sorgen zu machen. ,,Warum hast du mich abgeschirmt?, wollte ich von ihm wissen. ,,Jeder, der empathische Fhigkeiten hat, sollte nicht solche Schmerzen fhlen mssen., antwortete er und goss sich eine Tasse Kaffee ein. ,,Dadurch, dass deine Leopardin mich als deinen Gefhrten ausgewhlt hat, fhlst du das, was ich fhle. Und das ist fr dich ungewohnt, also reagiert du anders darauf, als ich es tue. ,,Du fhlst das die ganze Zeit? ,,Nur seit dem Angriff auf den Palast. Sonst ist es immer sehr ruhig., erklrte er und lehnte sich mit der Hfte an die Kchenanrichte. ,,Wir haben gehrt, ein alter Freund ist hier!, riefen die Zwillinge und rannten zu uns. ,,Rome, Jules! Wie schn, euch zu sehen., strahlte Steve und umarmte sie. ,,Du hast uns gefehlt, Steve., lchelte Roman und holte sich einen Msliriegel aus dem Vorratsschrank. ,,Ihr mir auch. ,,Habt ihr keinen Dienst?, fragte Nate berrascht. ,,Riordan und Rina bernehmen unsere Schicht. Sie wollen morgen unbedingt frei... Das Klingeln meines Handys unterbrach Julian. ,,Entschuldigt., seufzte ich und ging in den Flur, um den Anruf anzunehmen. ,,Hunter., meldete ich mich. ,,Angriff auf die Hhle. Brauchen dringend deine Hilfe., keuchte Judd. ,,Ich bin unterwegs., meinte ich und legte auf. ,,Roman, Julian, packt die Koffer und holt eure Mutter beim Sender ab!, befahl ich den Zwillingen und ging zurck in die Kche. Sie nickten und rannten los. ,,Was ist los?, wollte Steve wissen. ,,Die SD werden angegriffen und brauchen dringend Hilfe., antwortete ich und schnappte mir meine Notfalltasche. ,,Wenn du irgendwelche Kampferfahrungen hast oder dich mit der Heilkunst auskennst, kannst du gerne mitkommen. ,,Beides. Und ich kann zustzlich noch mit Magie aushelfen. ,,Magie hilft bei uns Gestaltwandlern herzlichst wenig. Gleiches gilt fr die Medialen., informierte ich ihn und sah Nate an. ,,Trommle alle Wchter zusammen. Und sag meinen Eltern bescheid, sie sollen die Ratten und die Falken informieren. Er nickte. Steve murmelte irgendwelche Worte und wir standen pltzlich in der Hhle der SD. ,,Hier drben!, rief Brenna. Alarmiert rannte ich zu ihr. ,,Wie viele sind lebensgefhrlich verletzt?, fragte ich sie. ,,13., antwortete sie. ,,In Ordnung. Hawke soll sie blo hierhalten. ,,Das geht nicht, Naya. Ihr liefen die Trnen ber die Wangen. ,,Er ist nicht mehr im Netz. Geschockt sah ich sie an. ,,Dass er nicht mehr im Netz ist, heit noch lange nicht, dass er tot ist., meinte Steve und sah Brenna an. ,,Wo ist er, Bren? ,,In seinem Bro., flsterte sie. Er verschwand puffend. ,,Ich glaube kaum, dass er Hawke helfen kann., bemerkte ich und kmmerte mich um den schwerverletzten Rekruten. ,,Da kennst du Steve aber schlecht. ,,Ich kenne ihn berhaupt nicht, Brenna. Die Wlfin sah mich berrascht an. ,,Sagen wir einfach mal, dass meine Leopardin ihren eigenen Kopf hat., erklrte ich mrrisch.

,,Du bist ein wirklich sturer Bock, Hawke., erklrte ich dem Alpha der SD. ,,Vielen Dank fr das Kompliment., erwiderte er mrrisch und richtete sich mhsam auf. ,,Tja, dank der Eigenschaft, jeden Mist zu berleben, kannst du Sienna noch weiter auf den Leim gehen., grinste ich und reichte ihm eine kleine Wasserflasche. ,,Fr die nchsten Tage heit es aber trotzdem Bettruhe und tgliche Verbandswechsel bei Lara. ,,Danke, Steve., sagte er ehrlich und sah mich wirklich dankbar an. ,,Wofr sind denn Freunde da, Hawke?, lchelte ich und ging zu Nadiya, die sich um die restlichen Verwundeten kmmerte. ,,Ich bernehme das schon, Nadiya. Du solltest dich ausruhen. ,,Ausruhen kann ich mich spter immer noch. Aber bis dahin werden diese Gestaltwandler weiterhin leiden., erwiderte sie barsch und sah mich an. ,,Du hast vielleicht keine Ahnung davon und verstehst es sicher auch nicht, aber diese Gestaltwandler sind meine Familie. ,,Glaub mir, davon habe ich sehr viel Ahnung und verstehen kann ich es auch sehr gut., seufzte ich und nahm ihren Platz ein. ,,Die ersten acht Jahre meines Lebens habe ich die meiste Zeit hier bei den Rudeln verbracht. Sascha, deine Mutter, hat mir beigebracht, wie ich mit meiner Gabe richtig umgehe. Ohne sie wre ich ziemlich aufgeschmissen. ,,Und nicht nur du., meinte meine Mutter und kniete sich neben einen anderen Verwundeten. ,,Nimm nicht irgendwelche Dinge an, die dann vielleicht gar nicht stimmen, Naya. ,,Das sagst du so einfach!, schnaubte Nadiya und stand auf. ,,Du hast es wirklich geschafft, Steve., flsterte Brenna. ,,Er wollte aber auch nicht weg, Brenna. Also war es nicht so schwer, wie Nadiya meinte., erwiderte ich und kmmerte mich um den nchsten Verwundeten. ,,Wie konntest du ihn heilen?, wollte die Leopardenwandlerin wissen. ,,Soweit ich wei, hast du keine Heilerausbildung. ,,Es gibt einiges, was nicht einmal meine Mutter wei, Nadiya., grinste ich und heilte den letzten Verwundeten. ,,Ich habe eine Heilerausbildung bei Sakura Haruno absolviert. Sie sah mich mit offenem Mund an. ,,Das habe ich auch versucht. Nur leider konnte sie mich nicht leiden und hat mich deswegen durchfallen lassen. berrascht sah ich sie an. ,,Sie hat nicht einmal Ino durchfallen lassen, und die hasst sie wie die Pest., meinte ich und stand auf. ,,Zwischenprfung: Level F! Das war absolut ungerecht! ,,Stell dir vor: Ich habe auch bei der Zwischenprfung Level F gehabt! Nun sah sie mich fassungslos an. ,,Level F bedeutet nichts anderes, als dass du berdurchschnittlich qualifizierst bist., erklrte meine Mutter und warf mir eine kleine Wasserflasche zu. ,,Danke, Mom., lchelte ich und schraubte den Deckel ab. ,,Ich wrde meine Zauberkraft darauf verwetten, dass du nach der Zwischenprfung das Handtuch geschmissen hast. Nadiya nickte. ,,Damit hast du dir alles futschgemacht, meine Liebe. Denn nun darfst du keine Ausbildung mehr in Konoha machen., seufzte ich und trank die halbe Flasche aus. ,,Mist!, fluchte die Leopardenwandlerin. ,,Hilfst du mir mal kurz, Liebling?, bat meine Mutter mich.

,,Hilfst du mir mal kurz, Liebling?, bat Roxy Steve. ,,Natrlich, Mom., antwortete er, murmelte ein paar Worte und die Verwundeten verschwanden puffend. Whrenddessen ging ich in eins der Gstezimmer, um mich mal auszuschlafen. Ein Albtraum riss mich allerdings aus dem Schlaf. Schreiend richtete ich mich auf.

Ein Schrei hallte durch die Hhle. ,,Ist das nicht Nadiya?", fragte ich berrascht. ,,Sie hat bestimmt wieder einen Albtraum.", seufzte Kit. ,,Wie lange hat sie die schon?", wollte ich von ihm wissen. ,,Seit sie neun war.", antwortete Rina. ,,Und sie ist zu keinem M-Medialen gegangen?" ,,Sie meinte, es wren nur die Horrorfilme.", erklrte Toby schulterzuckend. ,,Du msstest es eigentlich besser wissen, Toby!", erwiderte ich und stand auf. Verstndnislos sah er mich an. ,,Verdammt, diese Albtrume sind mit ihrer Gabe verbunden! Und dadurch, dass Lucas ihr Vater ist und sie selbst sich in eine Leopardin verwandeln kann, wird das alles noch verstrkt!", fluchte ich und rannte zu der sensiblen Leopardenwandlerin, die schluchzend im Bett sa. ,,Alles in Ordnung?", fragte ich leise und schloss hinter mir die Zimmertr. Nadiya sah mich erschrocken an. ,,Warum hast du nie jemandem davon erzhlt?" ,,Sie htten mir doch eh nicht helfen knnen.", schluchzte sie. Ich setzte mich zu ihr aufs Bett und nahm sie in den Arm, beruhigte sie nach Art der Gestaltwandler. ,,Diese Albtrume sind nicht normal, Nadiya." ,,Sie sind so schrecklich!" ,,Ich wei. Aber du kannst dich dagegen wehren.", meinte ich und wischte ihr die Trnen von den Wangen. ,,Wie denn?", schniefte sie. ,,Ich habe schon alles versucht." Ich lchelte sie beruhigend an. ,,Es gibt eine bestimmte Art von Schilden, die du whrend des Schlafens verwenden kannst." Sie sah mich erstaunt an. ,,Ich hatte genau das gleiche Problem, Se. Kurz nachdem meine Mutter uns verlassen hatte, fingen die Albtrume an. Sie sind ein Teil unserer Gabe. Sie sind die negativen Gefhle, die wir normal nicht intensiv fhlen knnen, ohne selbst Schmerzen zu empfinden.", erklrte ich und strich ihr eine Haarstrhne hinters Ohr. ,,Die Schilde, die ich mittlerweile verwende wenn ich schlafe, sammeln diese negativen Gefhle und speichern sie in einem Gegenstand, bei mir in einem Kristall. Diesen muss ich jeden Tag subern und jeden Monat auswechseln." ,,Aber wie kann ich diese Schilde aufbauen?", fragte sie. ,,Zuerst einmal brauchst du einen Gegenstand, in dem du die negativen Gefhle speichern kannst. Sobald du dich mit ihm verbunden hast, brauchst du nichts weiter zu tun, als deine normalen Schilde durch die positiven Gefhle zu strken.", antwortete ich. ,,Aber jetzt kannst du erst einmal beruhigt schlafen. Heute Nacht werde ich dafr sorgen, dass du keine Albtrume bekommst." ,,Danke, Steve.", schniefte sie und wischte sich die restlichen Trnen von den Wangen. Ich lchelte sie noch einmal an und ging dann zurck zu den anderen in den Gemeinschaftsraum. ,,Und?", fragte Rina. ,,Sie schlft wieder.", seufzte ich und setzte mich zu ihnen an den Tisch. ,,Fragt sich nur, wie lange.", meinte Kit. ,,Sehr lange." Er sah mich berrascht an. ,,Sagen wir einfach mal, sie wei nun, wie sie sich gegen die Albtrume wehren kann." ,,Aber ist diese Methode auch zuverlssig?", wollte Toby wissen. ,,Also, bei mir funktioniert es ausgezeichnet.", antwortete ich und nahm dankbar die Kaffeetasse, die Riordan mir reichte. ,,Danke." ,,Kein Problem.", meinte er und setzte sich neben Kit. ,,Wie lange bleibst du eigentlich?", fragte Rina. ,,Nicht mehr lange. Morgen muss ich zurck nach Digiol, um dort meinen Pflichten nachzugehen.", antwortete ich ehrlich. ,,Welche Pflichten denn? Du sitzt doch nur den ganzen Tag auf deinem Thronchen und geniet das Leben.", schnaubte Tai. ,,Tut mir leid, dich enttuschen zu mssen, Tai, aber so sieht das Leben eines Prinzen ganz bestimmt nicht aus.", meinte ich grinsend. ,,Morgens um fnf Uhr aufstehen, drei Stunden Training, dann Frhstck, gefolgt von der Gartenarbeit, schlielich alle politischen Aufgaben wie Besuche auf anderen Planeten, Konferenzen, Versammlungen, Besprechungen und Audienzen, ein Teil des Abendessens, dann noch mal knapp zwei Stunden Schwimmtraining, der Rest des Abendessens und zum Schluss heit es dann schlafen gehen." ,,Ein bescheuerter Tag.", kommentierte Kit. ,,Ein ganz normaler Tag im Leben eines Prinzen.", erwiderte ich und lehnte mich zurck. ,,Dagegen ist das Leben hier in der Hhle das reinste Vergngen!", grummelte Toby. ,,Neulich war ich in einem Waisenhaus und bin nach ein paar Sekunden zusammengeklappt. Glaub mir, das war vielleicht peinlich!" ,,So schlimm?", fragte Rina mitfhlend. ,,An sich sind die Waisenhuser total in Ordnung. Man kmmert sich gut um die Kinder und sie sind auch einigermaen zufrieden. Aber die Angst, Einsamkeit und Niedergeschlagenheit sind immer da. Ein Empath sollte in so einer Einrichtung besser nicht sein.", erklrte ich und trank einen Schluck Kaffee. ,,Man hat das Gefhl, man versinkt und erstickt in diesen Gefhlen." ,,Kenne ich.", seufzte Toby. ,,Ich war vor kurzem in Afrika, um dort einen Offizier zu vertreten. Das Leid und die Armut dort haben mich fast umgebracht." ,,Es ist einfach unbegreiflich, warum man nichts dagegen unternimmt!", beschwerte sich Riordan. ,,Sehe ich auch so.", stimmte ich ihm nickend zu. ,,Deshalb hat das magische Parlament beschlossen, dass nirgendwo Armut und Hungersnot herrschen darf." ,,Aber trotzdem gibt es Waisen.", bemerkte Rina. ,,Dafr knnen wir dann aber nichts, Rina. Es gibt Dinge im Leben, die man nicht beeinflussen kann. Nicht einmal mit Zauberkraft und Magie." ,,Am liebsten wrde ich diesen Kindern helfen.", seufzte Kit. ,,Kannst du.", meinte ich. Er sah mich berrascht an. ,,Morgen wollen wir einen Ausflug in die alten Hhlen unternehmen. Und zufllig brauchen wir noch Aufsichtspersonen, weil nicht alle Kinder mitkommen wollen und deswegen einige Betreuer im Haus bleiben mssen.", erklrte ich. ,,Das wird bestimmt lustig.", grinste Riordan. ,,In Ordnung. Dann gehen wir morgen alle nach Digiol.", meinte Toby und stand auf. ,,Aber jetzt gehe ich erst einmal ins Bett. Gute Nacht, Leute!" ,,Schlaf gut. Du wird deine Krfte morgen brauchen.", meinte ich und holte mir noch eine Tasse Kaffee. ,,Gehst du nicht schlafen?", fragte Rina berrascht. ,,Ich wrde sowieso nur wach daliegen. Da kann ich genauso gut noch ein bisschen Papierkram erledigen.", antwortete ich und setzte mich wieder an den Tisch. ,,Dann sehen wir uns morgen. Gute Nacht!", ghnte sie und ging mit den anderen aus dem Gemeinschaftsraum.

Mein Wecker riss mich aus dem Schlaf. Mde stellte ich ihn aus und stand auf. Schnell zog ich mir meine Laufsachen an und ging in den Gemeinschaftsraum, um erst einmal etwas zu trinken. Steve sa an einem Tisch und erledigte irgendwelchen Papierkram. ,,So frh schon auf?", fragte ich berrascht und ging zum Khlschrank. ,,Ich war gar nicht im Bett.", erwiderte er. ,,Du hast berhaupt nicht geschlafen?" ,,Glaub mir, als Prinz bekommt man sehr wenig Schlaf.", antwortete er geistesabwesend und unterschrieb irgendwas. ,,Dadurch, dass meine Mutter lange nicht als Knigin ttig war, kmmern mein Vater und ich uns um den ganzen Papierkram. Aber da mein Vater gerade mit meiner Mutter beschftigt ist, habe ich jetzt das Vergngen." ,,Trotzdem ist zu wenig Schlaf nicht gut.", entgegnete ich und schraubte die Wasserflasche auf, die ich mir aus dem Khlschrank geholt hatte. ,,Das gilt nur fr die Erdenbewohner, abgesehen von den Erdenfeen., informierte mich Steve und legte seufzend den Stift weg. ,,Auerdem habe ich heute Abend genug Zeit, mich auszuruhen. Nachdem ich mit den anderen den Ausflug unternommen habe. ,,Welchen Ausflug denn?, fragte ich neugierig. ,,Wir gehen mit Kindern aus einem Waisenhaus auf Digiol in die alten Hhlen und danach zum See. ,,Hrt sich spaig an. ,,Das wird es auch., lchelte er und sah mich an. ,,Mchtest du mitkommen? ,,Gerne., antwortete ich nickend und warf ihm eine kleine Flasche Orangensaft zu. ,,Du kannst wohl Gedankenlesen. ,,Nein. Aber da deine Mutter nach Orangensaft schtig war, dachte ich, dass es bei dir nicht viel anders sein wrde., lachte ich. ,,Ich bin froh, dass sie wieder zu Hause ist., sagte er leise. ,,Auch wenn ich das Gefhl habe, dass sie gar nicht hier weg wollte. ,,Weit du, ich kenne Roxy schon mein Leben lang., seufzte ich und setzte mich zu ihm an den Tisch. ,,Sie ist wie eine groe Schwester fr mich. ,,Eigentlich ist sie deine Halbtante., unterbrach er mich. ,,Das wei ich, Steve. Aber was ich damit meine: Sie gehrte schon zu meiner Familie, BEVOR ich wusste, dass ich wirklich mit ihr verwandt bin. Sie ist ein Teil des Rudels, sowohl bei den SD als auch bei uns. Ich habe mich die letzten fnf Jahre gemeinsam mit Roman und Julian um sie gekmmert und kenne sie dementsprechend gut. Und ich habe noch nie jemanden kennengelernt, der so an seiner Familie hing wie deine Mutter an euch. Sicher, wir hngen alle an unserer Familie und an unseren Freunden, aber die Liebe deiner Mutter hat niemand von uns voll genossen. Es gab immer einen Teil, der nur deinem Vater und dir vorbehalten war und bleibt., fuhr ich unbeirrt fort und legte ihm eine Hand auf den Unterarm. ,,Denk mal darber nach, was du an ihrer Stelle getan httest. Wrst du bei den Leuten geblieben, die sich neun Jahre um dich gekmmert haben und die du als deine Familie betrachtest? Oder wrst du zu deiner richtigen Familie zurckgekehrt und wrst fr dein Kind da, das dich mehr als alles andere bruchte? Ich stand auf und verlie die Hhle.

Nachdenklich ging ich in eins der leeren Schlafzimmer mit Bad und duschte. Danach zog ich mich an und traf die anderen im Gemeinschaftsraum an. ,,Knnen wir los?, fragte ich. Sie nickten und ich zauberte uns nach Digiol. ,,WOW!, sagte Riordan beeindruckt. ,,Willkommen auf Digiol, meine Lieben., lchelte ich. ,,Der Palast ist dort drben. ,,Und das Waisenhaus?, wollte Kit wissen. ,,Du stehst direkt davor, mein Lieber., antwortete mein Vater und trat mit meiner Mutter zu uns. ,,Schn, dass ihr hier seid. ,,Du hast uns gar nicht erzhlt, wie wundervoll es auf Digiol ist., meinte Toby. ,,Ich habe es neun Jahre nicht gesehen, Toby. Seitdem hat sich sehr viel verndert., erwiderte sie. ,,Steve!, riefen ein paar aufgeregte Kinderstimmen und die Kinder aus dem Waisenhaus rannten auf mich zu. ,,Langsam, ihr Sen., lachte ich und ging in die Hocke. ,,Schn, dass du hier bist., strahlten sie. ,,Ich bin nicht alleine gekommen. Ein paar Freunde von mir kommen mit auf den Ausflug., meinte ich und deutete auf meine Freunde. ,,Das sind Rina, Kit, Riordan, Toby und Nadiya. ,,Na was?, wiederholte ein Mdchen. ,,Naya reicht vollkommen., lchelte Nadiya und ging neben mir in die Hocke. ,,Und wie heit du? ,,Scarlett., antwortete das Mdchen. ,,Das ist wirklich ein schner Name, Scarlett. ,,Steve hat ihn mir gegeben., erklrte sie stolz. Nadiya sah mich berrascht an. ,,Ich kmmere mich um die Waisenkinder seit ich 12 war., erklrte ich und richtete mich auf. ,,Scarlett ist da gerade ins Waisenhaus gekommen und da ich der Prinz bin, durfte ich ihr einen Namen geben. ,,Er hat damals ber drei Stunden gebraucht., verriet ihr eine Frauenstimme und eine junge Frau trat zu uns. ,,Alina, das sind meine Freunde Kit, Toby, Rina, Riordan und Nadiya. Leute, das ist Alina. Sie ist fr die Kinder verantwortlich., stellte ich sie einander vor. ,,Nett, euch kennenzulernen., lchelte sie und sah mich an. ,,Ich muss noch mal mit dir reden, Steve. Ich nickte und folgte ihr ins Haus. ,,Worum geht es denn?, wollte ich wissen. ,,Es geht um Julian., antwortete sie seufzend. ,,Er zieht sich immer weiter zurck und langsam mache ich mir wirklich groe Sorgen um ihn. ,,Da bist du nicht die einzige., meinte ich und verschrnkte die Arme vor der Brust. ,,Er soll seinen Rucksack packen und in fnf Minuten bei uns sein. Alina nickte und ging hoch zu den Zimmern.

Steve unterhielt sich mit Alina und ich beobachtete sie nachdenklich. Pltzlich sprte ich eine unglaubliche Einsamkeit und Niedergeschlagenheit. ,,Was ist los?, fragte er besorgt und trat zu mir. ,,Sprst du das nicht?, fragte ich zurck. ,,Das ist Julian. Ich sah ihn verstndnislos an. ,,Er ist vor knapp einem Jahr zu uns gekommen., erklrte ein kleines Mdchen. ,,Niemand wei, was mit seinen Eltern geschehen ist, denn er spricht kein einziges Wort. Noch nicht einmal spielen will er mit uns." Sie klang traurig. ,,Keine Sorge, Lilly, er wird schon noch merken, dass er nicht traurig zu sein braucht.", meinte Steve sanft und ksste sie auf die Stirn. ,,Und nun lass uns den Ausflug genieen." Ein sehr stiller Junge trat zu uns. ,,Ich wnsche euch viel Spa.", lchelte Alina. ,,Danke, den werden wir haben.", erwiderte Steve und gemeinsam gingen wir los. ,,Ich mchte ihm am liebsten helfen.", sagte ich zu ihm. ,,Das wrde ich auch gerne, aber er lsst niemanden an sich heran.", seufzte er. ,,Wir haben schon alles versucht, aber er will einfach nicht reden." ,,Hat er vielleicht irgendwelche Vorlieben?", fragte ich ihn. ,,Er zeichnet gerne. Er hat seinen Zeichenblock immer dabei.", antwortete er und sah mich an. ,,Wieso fragst du?" ,,Es gibt Kinder, sie sich mit Zeichnungen ausdrcken. Ich hatte schon mehrmals mit solchen Kindern zu tun und sie haben ihre Gefhle immer durch ihre Zeichnungen ausgedrckt.", antwortete ich und blieb vor den Hhlen stehen. ,,Vielleicht sind seine Zeichnungen der Schlssel, um mit ihm zu kommunizieren." ,,Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht kann er einfach nicht reden.", gab Steve zu bedenken. ,,Du meinst, er kann nur ber Zeichensprache kommunizieren?" Er nickte. ,,Kannst du zufllig Zeichensprache?", fragte er mich. ,,Du etwa nicht?", fragte ich zurck. Er schttelte den Kopf. ,,In Ordnung, dann bernehme ich die Sache.", meinte ich und holte eine Wasserflasche aus meinem Rucksack. Die Kinder setzten sich frhlich lachend und unterhaltend auf die Wiese und aen ihre Brote. Julian sa alleine an einen Felsen lehnend da und zeichnete irgendwas. ,,Darf ich mich zu dir setzen?", fragte ich den kleinen Jungen. Er sah mich verstndnislos an. Ich wiederholte meine Frage in der Gebrdensprache. Er nickte. ,,Weit du, die anderen machen sich groe Sorgen, weil du dich so zurckziehst.", informierte ich ihn. ,,Sie wrden es nicht verstehen.", sagte er in der Zeichensprache. ,,Was? Dass du nicht hren und sprechen kannst?", fragte ich ihn und sah Steve an. ,,Glaub mir, ich verstehe nicht, wieso Steve mein Gefhrte sein soll." Julian grinste. ,,Deine Leopardin ist wirklich dickkpfig." ,,Wenn du wsstest!" Missmutig biss ich in meinen Apfel. ,,Steve ist in Ordnung. Er macht sich vielleicht zu viele Sorgen um mich, aber das ist Teil seines Wesens.", meinte Julian und lchelte. ,,Er ist Alina sehr hnlich." ,,Die beiden passen besser zusammen, als wir beide.", sagte ich. ,,Sie ist einige Jahrhunderte lter als er!" berrascht sah ich ihn an. Er seufzte lautlos und schttelte unglubig den Kopf. ,,Du lebst in einer Welt voller Magie und weit nicht einmal, dass einige von uns sehr alt werden knnen, ohne so auszusehen.", sagte er in der Zeichensprache und grinste. ,,Du weit schon, dass Steve dich beobachtet?" ,,Er ist doch gar nicht an mir interessiert.", meinte ich und steckte das Kerngehuse von meinem Apfel in die Brottte. ,,Glaub mir, ich kenne ihn nun schon seit ich im Waisenhaus bin, aber er hat noch niemanden so angeguckt, wie er dich momentan anguckt." ,,Bist du etwa ein Experte?", fragte ich den Jungen amsiert. ,,So hat mein Vater meine Mutter immer angesehen.", erklrte er und reichte mir eine seiner Zeichnungen. ,,Sie sind letztes Jahr whrend eines berfalls gestorben." ,,Robert und Brenda? Das kann gar nicht sein, Julian.", meinte ich und schttelte den Kopf. ,,Sie sind mit der Band auf Tour und lassen auf der ganzen Welt nach dir suchen." Julian sah mich berrascht an. ,,Sie waren letzte Woche in San Francisco in dem Sender, den mein Vater leitet. Sie haben wieder ein Interview gegeben und darum gebeten, sie anzurufen, sollte jemand einen Hinweis darauf haben, wo du sein knntest.", erklrte ich und stand auf. ,,Und genau das werde ich auch tun, sobald der Ausflug vorbei ist." Er strahlte mich an und folgte mir zu den anderen. ,,Seid ihr langsam mal fertig mit dem streiten?", wollte ein Junge motzig wissen. ,,Tom! Du weit doch, dass du so nicht reden sollst!, schalte Steve ihn und sah mich an. ,,Entschuldige. ,,Kein Problem., meinte ich lchelnd und legte Julian eine Hand auf die Schulter. ,,Ich muss euch etwas wegen Julian sagen. Die Kinder sahen mich gespannt an. ,,Er redet nicht mit euch, weil er es einfach nicht kann. Er kann sich nur durch die Zeichensprache ausdrcken., erklrte ich. ,,Aber warum hat er uns das denn nicht frher gesagt? Oder geschrieben?, wollte ein kleines Mdchen wissen. ,,Weil er dachte, dass ihr es nicht verstehen wrdet., antwortete ich und ging in die Hocke. ,,Er dachte, er htte seine Eltern verloren und wre ganz alleine. ,,Er DACHTE, er htte seine Eltern verloren?, wiederholte Steve berrascht. ,,Das erklre ich dir gleich., meinte ich und sah die Kinder wieder an. ,,Zeigt ihm, wie viel Spa man mit euch haben kann. Zeigt ihm, dass er hier nicht der einzige ist, der geliebte Menschen verloren hat. Seid einfach fr ihn da. Sie nickten und zogen Julian zum See. ,,Er ist total verndert! Wie hast du das geschafft?, wollte Steve wissen. ,,Ich habe ihm gesagt, dass seine Eltern noch leben., antwortete ich und richtete mich auf. ,,Du kennst sie? ,,Ja. Sie waren letzte Woche bei uns im Sender. Auerdem sind sie gute Freunde von meinen Eltern., nickte ich und holte mir noch eine Banane aus meinem Rucksack. ,,Brenda und Robert waren letztes Jahr auf Tour und gerade in Seattle, als sie angegriffen wurden. Julian hat seine Eltern auf dem Boden liegen sehen und dachte, sie wren tot. Und so kam er hierher. ,,Hast du gerade Brenda und Robert gesagt?, wollte der Prinz wissen. ,,Ja. Robert gehrt zur Band HereAfter., nickte ich und schlte die Banane. ,,Ich kenne sie. Don und Talina sind die besten Freunde meiner Eltern. Ich habe fast drei Jahre bei ihnen auf der Insel verbracht. ,,Sie lassen auf der Erde berall nach ihm suchen. Seit einem Jahr. ,,Hut ab! Ich glaube nicht, dass ich das geschafft htte.", meinte er beeindruckt. ,,Das httest du. Aber du httest lnger dafr gebraucht.", erwiderte ich und zog mein T-Shirt aus. ,,Glaub mir, ohne dich wre ich heute ziemlich aufgeschmissen!" ,,Du kommst gut ohne mich klar, Steve.", sagte ich und sah den Prinzen an. ,,Glaub mir, irgendwann wrdest du es bereuen, mich als Gefhrtin genommen zu haben. Soweit mchte ich es erst gar nicht kommen lassen." Er sah mich geschockt an.

Einige Tage spter...

,,Alles in Ordnung, Liebling?", fragte mich meine Mutter besorgt. ,,Nein.", antwortete ich und lehnte mich auf meinem Stuhl zurck. ,,Du machst dir Sorgen um Nadiya, nicht wahr?" ,,Ich verstehe einfach nicht, warum sie meint, ich wrde es bereuen, sie als Gefhrtin genommen zu haben!" Sie reichte mir eine Kaffeetasse. ,,Danke.", seufzte ich und legte beide Hnde um die heie Tasse. ,,Du darfst es ihr nicht belnehmen, Steve. Sie hat schon viel durchgemacht.", meinte Mom. ,,Aber muss sie deshalb gleich so abweisend sein?", wollte ich wissen. ,,Wie wrdest du gegenber Mnnern reagieren, wenn du beinahe von ihnen umgebracht worden wrst? Vorher aber noch vergewaltigt?" Geschockt sah ich sie an. ,,Das war damals sehr schlimm. Naya war gerade erst 14 Jahre alt, als sie entfhrt, vergewaltigt und beinahe umgebracht wurde.", erzhlte sie und setzte sich wieder an den Konferenztisch. ,,Sie vertraut keinem Mann mehr. Okay, sie kommt mit den Mnnern in den Rudeln und im Sender klar, aber sie vertraut niemandem. Nicht einmal Lucas oder Toby." ,,Und deswegen schmt sie sich.", kombinierte ich. ,,Verstehst du nun, warum wir alle so vorsichtig mit ihr umgehen?", fragte sie mich. ,,Verstehen tue ich es nun wirklich. Allerdings frage ich mich, wie sie damit in Zukunft umgehen will. Irgendwann muss sie doch jemandem davon erzhlen." ,,Das wird sie wahrscheinlich nie tun, Liebling, und das mssen wir respektieren." ,,DAS werde ich ganz bestimmt nicht respektieren, Mom! Sie schmt sich und hat Angst es jemandem zu erzhlen, weil der- oder diejenige sie dafr hassen knnte!", meinte ich barsch und stellte die Tasse auf den Tisch. ,,Ich respektiere Nadiya fr ihre Strke und ihre Hartnckigkeit. Nur dadurch hat sie das alles berlebt. Aber denkt sie wirklich, sie knnte das alles vergessen und so leben, als wre nie etwas passiert?" ,,Ich wei es nicht, Steve.", antwortete meine Mutter ehrlich und sah ernst drein. ,,Ich bewundere Naya fr das, was sie durchgestanden hat. Aber ich sehe es genauso wie du. Ich knnte sie niemals fr etwas hassen, was nicht einmal ihre Schuld ist oder war!" ,,Ich wei nicht, ob ich sie jemals davon berzeugen kann, dass nicht jeder Mann so ist.", gab ich ehrlich zu und sah sie an. ,,Was wrdest du an meiner Stelle tun?" ,,Auf jeden Fall um sie kmpfen.", antwortete sie und lehnte sich ein wenig zurck. ,,Mach nicht den gleichen Fehler wie ich damals, Steve. Du wrdest es dir nie verzeihen." ,,Was denn verzeihen?", grummelte ich und trank meinen Kaffee aus.

Einige Jahre spter...

,,In Ordnung. Das war's fr heute.", meinte ich und sah die Kinder vor mir an. ,,Denkt an eure Hausaufgaben und an das Geld fr den Ausflug." Sie nickten und verlieen den Klassenraum. ,,Bist du fertig?", fragte Riordan und trat zu mir. ,,Gib mir noch fnf Minuten.", lchelte ich und ksste ihn sanft. ,,Zwei." ,,Drei." Er seufzte und verlie das Klassenzimmer. Kopfschttelnd sammelte ich die Hefte ein und steckte sie in meine Tasche. Da klingelte mein Handy. ,,Hunter.", meldete ich mich. ,,Hast du unsere Verabredung vergessen?", wollte Toby wissen. ,,Nein, habe ich nicht. Aber du hast anscheinend vergessen, deine Mailbox abzuhren.", antwortete ich ruhig und ging zum Lehrerzimmer, um meinen Rucksack zu holen. ,,Avalon, Steve und Roxy kommen heute zu uns und ich muss vorher noch mit Riordan einkaufen." ,,Du weit schon, dass wir heute Abend in Urlaub fliegen wollten?!" ,,Das ist nicht heute, sondern nchste Woche Dienstag, Toby.", informierte ich meinen besten Freund und schloss mein Postfach auf. ,,Nein, das ist heute.", erwiderte er. ,,Schau mal im Kalender nach.", seufzte ich und sah die Briefe durch. ,,Ups! Ich entschuldige mich und nehme alles zurck. ,,Halb so wild. Aber ich muss jetzt wirklich los., meinte ich und legte auf. ,,Bis morgen., lchelte Annie. ,,Bis nachher., lchelte ich und ging zu meinem Auto, wo Riordan schon auf mich wartete. ,,Ich frage mich, wie Steve reagieren wird, wenn er erfhrt, dass wir verlobt sind., sagte er und setzte sich auf den Beifahrersitz. ,,Er ist selbst verlobt, Liebling., meinte ich und fuhr los. ,,Er wird sich bestimmt fr uns freuen. ,,Wann kaufst du eigentlich dein Kleid? ,,Wenn du nicht da bist., antwortete ich und fuhr ins Parkhaus der Hhle. Er sah mich gekrnkt an. ,,Okay, ich habe es schon lngst., gab ich zu und stellte den Motor ab. ,,Bei einem kleinen Ausflug nach Mystic Falls habe ich es zufllig gesehen und sofort gekauft. ,,Du Glckliche! Lucas hchstpersnlich sucht mit mir meinen Smoking aus., sthnte Riordan und stieg aus. ,,Nun komm! So schlimm ist mein Vater nun auch wieder nicht., meinte ich und ging hoch in unsere Wohnung. ,,Als Alpha und Vater ist er groartig, als Schwiegervater ist er extrem berbeschtzend. ,,Das sage ich dir, wenn du selbst mal Vater bist und unser Kind heiraten will. Mal gucken, wie du dann reagierst!, lachte ich und ging in mein Arbeitszimmer. ,,Wie viele Arbeiten musst du denn heute korrigieren?, fragte er und folgte mir. ,,Drei. ,,Dann kaufe ich schnell alleine ein. Ist ja nicht so viel. ,,Das ist lieb, danke., lchelte ich und ksste ihn, bevor ich mich an die Arbeit machte. Nach drei Stunden war ich endlich fertig. Seufzend ging ich duschen und zog mir dann eine Jeans und ein rotes T-Shirt an. Die anderen saen schon im Wohnzimmer und unterhielten sich. ,,Da kommt sie ja., lchelte Roxy. ,,Entschuldigt die Versptung, aber die Arbeit begleitet mich auch mit nach Hause., entschuldigte ich mich seufzend und umarmte sie. ,,Schn, dass ihr hier seid. ,,Danke fr die Einladung., meinte Avalon lchelnd und umarmte mich. ,,Kein Problem., lchelte ich und sah Steve und Alina an. ,,Herzlichen Glckwunsch. ,,Danke., lchelte sie. ,,Woher wusstest du es?, wollte Steve wissen. ,,Meine Leopardin hat es erkannt und sich einen anderen Gefhrten gesucht., antwortete ich und schenkte mir eine Tasse Tee ein. ,,Und mit ihm bin ich verlobt. ,,Das haben wir gehrt., meinte Avalon lchelnd und lehnte sich zurck. ,,Kaum zu glauben, dass du Lehrerin geworden bist. ,,Ist das so merkwrdig?, fragte ich erschrocken. ,,So meinte ich das nicht! Dieser Job passt perfekt zu dir., sagte er und stellte seine Kaffeetasse auf den Couchtisch. ,,Du konntest schon immer gut mit Kindern umgehen. ,,Das ist wahr., stimmte Roxy ihrem Ehemann zu und sah mich lchelnd an. ,,Die Kleinen sind dir immer und berallhin gefolgt. Das war einfach so knuffig. ,,Das stimmt., lachte ich und setzte mich neben Riordan. ,,Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie mein Vater und Hawke immer die Gesichter verzogen haben. ,,Das war einfach unbezahlbar!, lachte Roxy. ,,Du solltest die Gesichter der Kinder sehen, wenn wir einen unangekndigten Test schreiben. Wenn Blicke tten knnten, wre ich schon sehr lange tot. Alina grinste. ,,Und du solltest mal die Kinder sehen, wenn es nach dem Abendbrot keine heie Schokolade mehr gibt! Da gibt es regelmig endlose Diskussionen. ,,Du kannst unseren Kleinen immer mit dem Kittchen drohen, wenn sie sich danebenbenehmen. Dann sind sie brav wie Lmmer., lachte Riordan. ,,Allerdings will Sienna das Kittchen ab... Die Trklingel unterbrach uns. ,,Entschuldigt mich kurz., sagte ich und ging zur Haustr, um sie zu ffnen. Davor stand ein ganz aufgelster Walker. ,,Walker, was ist los?, fragte ich besorgt. ,,Lara, Marlee und Anna sind verschwunden., keuchte er. ,,Riordan!, rief ich und schnappte mir meine Notfalltasche, in der auch mein tragbarer Minicomputer war. ,,Was gibts?, wollte mein Verlobter wissen und trat zu uns. ,,Lara, Marlee und Anna sind verschwunden., antwortete ich und sah ihn an. ,,Bleib du hier und kmmere dich um die anderen. Ich werde derweil ein bisschen spielen gehen. ,,Viel Spa., lchelte er, ksste mich sanft auf den Mund und ging zurck ins Wohnzimmer. Schnell setzte ich mein Headset auf und rannte los. ,,Hawke, wir haben ein groes Problem., informierte ich den Alpha der SD. ,,Ein SEHR groes Problem., grummelte der. ,,Wie geht es Sienna? ,,Dank Walter ist ihr X-Feuer unter Kontrolle. Aber momentan ist sie ohnmchtig. ,,Bring sie zu meiner Wohnung. Steve ist da, er kann sich um sie kmmern., meinte ich und whlte die Nummer von Steves Handy. ,,Steve, hier ist Nadiya. ,,Was ist passiert?, wollte er wissen. ,,Eine sehr lange Geschichte., seufzte ich. ,,Hr zu: Hawke kommt gleich mit Sienna. Sie ist ohnmchtig, aber es kann sein, dass ihr X-Feuer Oberhand gewinnt und sie die Kontrolle verliert. ,,In Ordnung. Ich kmmere mich darum., meinte er und legte auf. In der Kammer, dem Besprechungssaal der SD, warteten schon die Offiziere auf mich. ,,Peilsender?, wollte ich wissen. ,,Ausgeschaltet., antwortete Alexei. ,,Handy? ,,Ebenso., antwortete Cooper. ,,Dann wei ich, wo sie ist., meinte ich grimmig. ,,Da reinzukommen ist vllig unmglich!, protestierte Kenji. ,,Nicht, wenn man Leute kennt, die einem helfen knnen., erwiderte Indigo und sah mich an. ,,Das wird bestimmt lustig., grinste ich und tippte die Nummer von einem alten Bekannten in die Kommunikationssule ein. ,,Potts., meldete sich Pepper. ,,Hi, Pepper! Ist dein Mann zufllig zu Hause?, fragte ich sie. ,,Er ist mal wieder unterwegs., seufzte sie. ,,Moment, ich verbinde dich mit ihm. ,,Danke., meinte ich. ,,Wehe, es ist nicht wichtig., meldete sich Tony. ,,Kannst du dich noch an Lara erinnern?, wollte ich von ihm wissen. ,,Natrlich. Nette Frau, sehr gute Freundin. ,,Sie ist gemeinsam mit ihrer Tochter und ihrer Stieftochter spurlos verschwunden. Er aktivierte den Bildmodus. ,,Wie lange schon? ,,Lange genug, um zu wissen, dass unser alter Freund sie hat., antwortete ich missmutig und verschrnkte die Arme vor der Brust. ,,Darf ich ihn umbringen?, bat er mich. ,,Stell dich hinten an! Ihr Gefhrte will ihn zuerst umbringen. ,,Und danach kommen wir., mischte sich Indigo ein und trat neben mich. ,,Ach, hallo, Se. ,,Lange nicht gesehen, Ser., lchelte sie. ,,Zurck zum Thema., rusperte ich mich. ,,Also, wir brauchen die Hilfe von Steve, Natasha, Bruce, Clint, Maria und dir. ,,Maria ist nicht einsatztauglich., informierte mich Tony. ,,Sie hat sich bei ihrem letzten Einsatz so gut wie fast alle Knochen gebrochen und liegt momentan im Gipsbett. ,,Ich sehe nachher mal nach ihr., seufzte ich. ,,Was ist mit Thor?, wollte Indigo wissen. ,,Ist momentan genug beschftigt., antwortete er und sah mich an. ,,Bruce ist keine gute Idee. Seine Wutanflle sind noch heftiger als sonst. ,,Ich habe ihn gewarnt, aber er wollte ja nicht auf mich hren., grummelte ich und setzte mich auf einen der vielen Sthle. ,,Ich bin gerade auf dem Weg zum Schiff. Sollen wir direkt zu euch kommen? ,,Nicht zu uns, sondern zu Odin. Er schuldet mir noch einen kleinen Gefallen., antwortete ich und sah Tony an. ,,Sei verdammt vorsichtig, Tony. ,,Hey! Ich bin ein Superheld, da MUSS ich vorsichtig sein., grinste er und beendete sie Verbindung. ,,Eine Frage: Wie wollen wir zu Odin kommen?, wollte Indigo wissen. ,,Also, erst einmal machen wir einen kleinen Ausflug in die kleine, aber feine, Stadt Puente Antiguo., antwortete ich und sah Matthias an. ,,Wir brauchen einen Privatjet. ,,Fr wann?, wollte er wissen und setzte sich an seinen Computer. ,,Sofort! Er nickte und machte sich an die Arbeit. Eine Viertelstunde spter waren wir schon auf dem Weg. Schnell waren drei Stunden vergangen. ,,Wie kannst du nur so ruhig bleiben?, wollte Indigo irgendwann wissen. ,,Ich verschwende meine Kraft nicht dafr, durchzudrehen, sondern verwende sie dafr, den Leuten, die fr diese ganze Sache verantwortlich sind, krftig in den Hintern zu treten!, antwortete ich und legte mein Buch zur Seite. ,,Auerdem wre es nicht gut, wenn ich mich zu sehr aufregen wrde. ,,Aber Kmpferei ist auch nicht gut fr dich., erwiderte meine beste Freundin. ,,Das ist mein Beruf, Indigo, direkt nach dem der Lehrerin. Und ich liebe meine Berufe. Fr nichts auf der Welt wrde ich darauf verzichten., entgegnete ich und sah sie an. ,,Wrdest du auf den Posten der Offizierin verzichten, nur weil du schwanger bist? Sie schttelte heftig den Kopf. ,,Dann weit du, wie es mir dabei geht., meinte ich und verlie das Flugzeug. Zwei Mnner in schwarzen Anzgen warteten auf uns. ,,Die sehen aber nett aus., flsterte Indigo mir zu. ,,Jasper, Phil, meine Freundin hier denkt, ihr seid fies., informierte ich die beiden gespielt ernst. Sie sahen einander an, dann mich und wir fingen an zu lachen. ,,Wirklich nett!, maulte Indigo. ,,Entschuldige., kicherte ich und beruhigte mich endlich wieder. ,,Indigo, darf ich dir zwei wirklich gute Freunde vorstellen: Agent Phil Colston und Jasper Sitwell. Jungs, das ist meine beste Freundin Indigo Kincaid. ,,Von welchem Service?, fragte Indigo die beiden Agenten. ,,Strategic Hazard Intervention Espionage Logistics Directorate oder Strategic Homeland Intervention, Enforcement and Logistics Division. Kurz S.H.I.E.L.D.., antwortete ich und sah auf das Dach der Flugzeughalle. Clint war auf seiner typischen Position. ,,Leg den verdammten Bogen weg und komm zu uns runter!, rief ich. Er grinste und schttelte den Kopf. ,,In Ordnung. Dann verpasst du den ganzen Spa., meinte ich schulterzuckend und sah Indigo an. ,,Mit vier Pfoten sind wir schneller da. Sie nickte, zog sich eilig aus und verwandelte sich. Ich tat es ihr gleich und gemeinsam rannten wir los. Nach ein paar Minuten waren wir an einem kleinen Gebude angekommen. Eine junge Frau stieg gerade aus einem braunen Truck, als sie uns sah. ,,Du weit ja, wo die Klamotten liegen., sagte sie und ging ins Gebude. Indigo sah mich fragend an. Ich schttelte den Kopf und trabte in ein kleines Zimmer, in dem einige Klamottenstcke hingen, lagen und auf dem Boden verstreut waren. Schnell verwandelte ich mich und zog mir eine dunkelblaue Jeans, ein BH, ein schn geblmtes T-Shirt, Strmpfe und Schuhe an. Meine beste Freundin tat es mir gleich und gemeinsam gingen wir in die Kche, wo alte Bekannte am Esstisch saen und Kaffee tranken. ,,Wundern tut mich nichts mehr, Erik., sagte Jane. ,,Sei dir da mal nicht so sicher, Jane., meinte ich und holte mir einen Teebeutel aus der dafr hervorgesehene Kiste. ,,Du glaubst nicht, weswegen wir hier sind. ,,Hat es irgendwas mit dem Tesserakt zu tun? ,,Mit ihm nicht., antwortete Indigo und verschrnkte die Arme vor der Brust. ,,Aber dreimal darfst du raten, mit WEM es zu tun hat. ,,Loki., sagte Darcy grimmig. ,,Richtig. Und deswegen sind wir hier., nickte ich und lehnte mich mit der Hfte an die Kchenanrichte. Erik sah mich wissend an. ,,Du spinnst total!, informierte er mich. ,,Bleibt uns eine andere Wahl?, wollte ich von ihm wissen. ,,Warum bittest du Steve nicht um Hilfe? ,,Er kmmert sich schon um Sienna., antwortete Indigo und nahm sich eine kleine Wasserflasche aus dem Khlschrank. ,,Auerdem ist Steve momentan mit seiner Verlobten beschftigt.", fgte ich hinzu und schenkte mir eine Tasse Tee ein. ,,Er ist verlobt?", fragte Jane schrill. ,,Denkst du wirklich, er wrde fr immer Single bleiben?", fragte ich sie amsiert. ,,Na ja, ich htte nie gedacht, dass er sich so frh verloben wrde." ,,Er ist ein wenig jnger als ich, Jane. Und ich bin ebenfalls verlobt, Gefhrtin von einem wundervollen Gestaltwandler und schwanger von ihm.", erwiderte ich. Alle- auer Indigo- sahen mich mit offenem Mund an. ,,Im wievielten Monat?", fragte Darcy. ,,Ende fnfter Monat." ,,So weit schon?" ,,Hast du dir mal meinen Bauch angesehen? Ich bin aufgegangen wie ein Hefekuchen!" ,,So schlimm ist es nun auch wieder nicht." ,,NOCH nicht.", erwiderte ich mrrisch und sah Jane an. ,,Wir mssen zum Haltepunkt vom Bifrst. ,,Der Bifrst wurde doch zerstrt., meinte sie. ,,Zerstrt ja, nie wieder aufgebaut nein. Er ist seit zwei Jahren wieder ganz normal benutzbar. ,,Und er taucht einfach nicht auf! Dafr mchte ich ihn umbringen., schimpfte sie und stand auf. ,,Dazu wirst du keine gute Gelegenheit bekommen., sagte ich und schloss die Augen. ,,Wie meinst du das?, wollte Erik wissen. ,,Er liegt im Schlaf der Gtter. ,,Das ist unmglich!, protestierte Darcy. ,,Er ist noch nicht lange genug Knig. ,,Das stimmt. Wenn ein Knig von Asgard allerdings lebensgefhrlich verletzt wird, fllt er automatisch in den Schlaf der Gtter., erklrte ich und sah meine alten Freunde an. ,,Und diesmal knnen nur die Gtter entscheiden, ob er berlebt oder nicht. Mein Handy klingelte. ,,Wehe, es ist nicht wichtig., sagte ich. ,,Ist es. Komm mal nach drauen., meinte Clint und legte auf. Neugierig ging ich nach drauen und stand einem wirklich groen Monster gegenber. Na ja, keinem wirklichen Monster. ,,Darf ich mich um es kmmern?, wollte Clint wissen. ,,Vergiss es, Hawkeye., antwortete ich und trat auf den Titan zu. ,,Warum bist du hier, Gybolg? Er hielt mir seine Hand hin. Ein Zettel und zwei Amulette lagen darauf.Liebe Nadiya,wenn du dies liest, heit das, dass ich nicht mehr am leben bin. Kmmere dich bitte um meine Titanen! Sie wren ohne jemanden wie dich hoffnungslos verloren. Ich liebe dich!Scarlet,,Es tut mir so leid, Gybolg.", sagte ich leise zu dem riesigen Titan und strich ihm ber die Hand. ,,Sie war wirklich eine auergewhnliche Frau." Er sah traurig drein. ,,Komm zurck in dein Amulett. Ich werde mich schon gut um euch kmmern.", meinte ich. Er nickte und kehrte in sein Amulett zurck. ,,Nicht schlecht.", sagte Clint beeindruckt. ,,Kleinigkeit.", erwiderte ich und sah ihn an. ,,Lust auf einen kleinen Ausflug in die Wste?" Er nickte und wir sammelten noch Indigo, Jane und Erik ein, bevor wir zum Haltepunkt vom Bifrst fuhren. ,,Heimdall! ffne den Bifrst fr uns!", rief ich gen Himmel. Mit einer ungeheuren Wucht wurden wir durch die Luft gezogen und standen kurz darauf vor dem Wchter des Bifrsts. ,,Was wollt ihr hier?", wollte er von uns wissen. ,,Das gesamte Universum retten.", antwortete Indigo und sah ihn wtend an. ,,Eine kleine Wildkatze.", bemerkte er. ,,Eher eine Wlfin.", korrigierte ich ihn. ,,Ist es so schlimm?" ,,Wenn du damit meinst, dass Loki mehrere Rudelmitglieder in seiner Gewalt hat und die Erde zerstren will. Ja, es ist schlimm.", antwortete ich ehrlich. ,,Die anderen sind im Versammlungsraum.", meinte er. ,,Danke, Heimdall." Er lchelte und ich ging zum Versammlungsraum, in dem absolutes Chaos herrschte. Schnell zog ich mir noch ein ordentliches Kleid an und betrat ihn dann. ,,Was knnen wir denn schon gegen Loki ausrichten?", wollte eine bekannte Stimme wissen. ,,Wir sind verloren.", meinte eine andere bekannte Stimme. ,,Wir sollten uns zurckziehen." ,,Und was dann? Darauf warten, dass Loki das gesamte Universum vernichtet?", fragte ich den jungen Mann und trat an den Konferenztisch. ,,Ob Ihr es glaubt oder nicht: Genau das hat er nmlich vor! Und er wird nicht aufgeben, bis er es geschafft hat." ,,Ohne unseren Knig sind wir hoffnungslos verloren!", meinte er. ,,Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du je so pessimistisch warst, Fandral.", erwiderte ich und verschrnkte die Arme vor der Brust. ,,Und ich kann mich nicht daran erinnern, dass du je so dick warst.", schoss er zurck. ,,Es stimmt, ich bin aufgegangen wie ein Hefekuchen, aber ich bin auch schwanger! Du dagegen hast einfach nur Angst, dass du versagen knntest." ,,Wo sie recht hat, hat sie recht.", meinte Sif. ,,Wenn Thor euch so sehen knnte, wre er schwer enttuscht. ,,Und woher willst du das wissen?, wollte Volstagg wissen. ,,Seine Gefhle kann man nicht so einfach ignorieren, wie viele glauben., antwortete ich grummelnd und setzte mich hin. ,,Seine Gefhle?, wiederholte Hogun verstndnislos. ,,Noch nie was von einem Empathen gehrt?, blaffte Indigo und trat neben mich. ,,Schon gut, Indigo., seufzte ich. ,,Nichts ist gut. Du siehst grauenvoll aus., erwiderte sie und legte mir eine Hand auf die Schulter. ,,Die Reise durch den Bifrst war anstrengend., erklrte ich und rieb mir ber die Stirn. ,,Auerdem habe ich diese ganzen Streitereien, Kmpfe und Kriege satt. ,,Daran knnen wir nichts ndern., meinte Sif. ,,Knnt oder wollt ihr nicht?! Es ist mglich, aber ihr versucht es nicht einmal!, erwiderte ich scharf und sah alle Anwesenden an. ,,Ihr haltet an euren Traditionen fest und bemerkt nicht einmal, dass diese das Leben so vieler Krieger und Soldaten kosten. Ich an eurer Stelle wrde mich zu Tode schmen! ,,Ich sehe, du teilst immer noch so gut aus wie frher., sagte eine bekannte Stimme und Thor trat zu uns. ,,Ich wre jetzt viel lieber bei meinem Verlobten, Avalon, Roxy, Steve und seiner Verlobten., meinte ich und stand auf. ,,Und da werde ich jetzt auch wieder hingehen. ,,Und unser Problem?, wollte Jane wissen. ,,Loki ist das Problem der Asen, Jane. Fr uns zhlt nur, dass wir unsere Rudelmitglieder zurckbekommen., antwortete ich und sah Thor an. ,,Er gehrt ganz dir. ,,Ich freue mich schon darauf, ihm eins auszuwischen., grinste er. ,,Viel Spa dabei!, lachte ich und ging zurck zu Heimdall.17 Jahre spter...,,Liebling, weit du zufllig, wo mein Anzug ist?", rief ich meiner Frau zu. ,,Du hast ihn im groen Schrank, Dad.", antwortete meine Tochter und streckte den Kopf aus ihrem Zimmer. ,,Damit er blo nicht zerknittert und du nicht vergisst, wo er ist." ,,Danke, Se.", lchelte ich und ging zum groen Kleiderschrank, um den Anzug zu holen. ,,Du bist mal wieder viel zu langsam.", bemerkte meine Frau amsiert. Gespielt entrstet sah ich sie an. Wie immer, wenn ich sie sah, wurde mir das Herz schwer. Sie sa nun schon seit fnf Jahren im Rollstuhl. ,,Wann ist er das mal nicht?", bemerkte Shayla und trat in ihrem Abendkleid zu uns. ,,Warum mssen wir eigentlich zu diesem Empfang gehen? ,,Er ist sehr wichtig, Shayla, und das weit du., antwortete Alina. ,,Auerdem kann ich endlich mal wieder mit alten Bekannten reden., fgte ich hinzu und zog den Krawattenknoten zu. ,,Es ist Ewigkeiten her, seit ich sie das letzte mal gesehen habe. ,,Du freust dich schon seit Wochen darauf. Aber irgendwas bedrckt dich., sagte unsere Tochter nachdenklich. ,,Wir kommen nicht ins Gebude, wenn eine Person es nicht erlaubt. Und das kann momentan gut passieren., erklrte ich seufzend und knpfte mein Jackett zu. ,,Warum gehen wir dann dorthin?, wollte Alina wissen. ,,Ich kann mich leider nicht davor drcken. Hat mit dem Knig-Sein-Ding zu tun., antwortete ich und zauberte uns nach Dulce. Zwei Herren in Armanianzgen standen am Eingang einer Lagerhalle und sahen finster drein. Es waren James Reader und sein Lebensgefhrte Paul Gower. Paul zuckte zusammen und sah mich dann an. ,,Steve?, fragte eine bekannte Stimme berrascht. ,,Hallo, ACE., lchelte ich und trat auf die beiden Mnner zu. ,,Ich glaub es nicht!, strahlte James und umarmte mich fest. ,,Wir haben dich seit der Sache mit Mephisto nicht mehr gesehen. ,,Ich hatte auch genug zu tun, James., erwiderte ich und lste mich von ihm. ,,Sie ist traurig., sagte ACE, der durch Paul sprach. ,,Ich wei., nickte ich und winkte Alina und Shayla zu uns. ,,Die beiden beien schon nicht. ,,Da wre ich mir nicht so sicher., kicherte James. ,,Du bertreibst es, Reader., informierte ihn eine bekannte Stimme und Nadiya trat zu uns. ,,Tut er das nicht immer?, grinste Paul, der nun wieder er selbst war. ,,Auch wieder wahr., seufzte sie. ,,Du bist gemein., sagte James gespielt schmollend. ,,Nein, diesen Part bernimmt Kitty schon. ,,Leute, bevor ihr hier Wurzeln schlagt, wrde ich vorschlagen, dass wir alle reingehen., mischte sich Kitty ein und trat zu uns. ,,James, Ser, Chris will dich sehen. Er sah uns mrrisch an und ging in die Lagerhalle. ,,Ist er Ihr Freund?, wollte Riordan wissen. Wir sahen ihn an und prusteten los. ,,Was denn? ,,Nein, James ist nicht Kittys Freund, Riordan., antwortete ich kichernd und versuchte, mich wieder zu beruhigen. ,,Kitty ist glcklich verheiratet. ,,Auerdem ist James mein Freund., fgte Paul hinzu und zuckte wieder einmal zusammen. ,,Kannst du es auch fhlen, Steve?, fragte nun ACE. ,,Oh verdammt!, fluchte ich und rannte runter in die Kommandozentrale. Kevin, Christopher, James, Jeff und Richard standen am Konferenztisch und unterhielten sich angeregt. ,,Das kannst du nicht verlangen, Dad!, sagte Christopher wtend. ,,Das kann und werde ich, Sohnemann!, erwiderte sein Vater. ,,Du weit, wie wenige A.Cs wir mittlerweile sind. ,,Vollbltig vielleicht. Dafr gibt es aber viele Mischlinge, Richard., mischte ich mich ein und trat zu ihnen. ,,Und bevor wir weiter darber diskutieren, sollten wir uns um die berwesen drauen kmmern. ,,Welche berwesen?, fragte Jeff berrascht. ,,Die berwesen, die ACE umbringen wollen!, antwortete Nadiya barsch und trat zu uns. Christopher sah uns wtend an. ,,Das geht euch alles nichts an! ,,Oh doch!, erwiderte sie heftig. ,,Nur zu deiner Information, Christopher: Da drauen ist deine Halbschwester und sie hat verdammt groe Angst!, informierte ich ihn. ,,Meine Halbschwester?, wiederholte er verstndnislos. ,,Ja, deine Halbschwester. Meine Ehefrau, die Mutter meiner Tochter und die Knigin von Digiol., nickte ich und verschrnkte die Arme vor der Brust. ,,UND sie sitzt seit fnf Jahren im Rollstuhl. Er sah mich geschockt an. Richard sah mich stinkwtend an. ,,Sieh mich nicht so an, Richard. Du wusstest, dass er es irgendwann herausbekommt., meinte ich und sah James an. ,,Schick die Mdels zu ihr. Er nickte und ging in Richtung Medizinabteilung. ,,Jeff, Christopher, wir haben ein groes Problem!, rief Tim und rannte zu uns. ,,Was ist los, Tim?, wollte Jeff wissen. ,,Wir haben ein wirklich groen blen Kerl vor unserer Tr stehen. ,,Haben wir Bilder?, fragte ich den menschlichen Fahrer. Er nickte und deutete auf den groen Plasmabildschirm. ,,Oh mein Gott! Na, das nenn ich mal einen groen Kerl., sagte Jeff beeindruckt. ,,Niemand tut ihm etwas!, befahl ich. ,,Wieso?, wollte Tim berrascht wissen. ,,Weil ich ihn kenne., antwortete ich und rannte nach drauen, wo der Minotaur verloren dastand. ,,Tavros? Was machst du hier?, fragte ich ihn. Er sah mich erschrocken an. ,,Wo bin ich?, wollte er auf narnianisch wissen. ,,Jedenfalls nicht in Narnia, so viel ist schon mal sicher., antwortete Shayla seufzend trat neben mich. ,,Du bist in Dulce, New Mexico, U.S.A. Er sah ratlos drein. ,,In der Menschenwelt., erklrte ich und trat neben ihn. ,,Was ist passiert? ,,Miraz hat uns angegriffen., antwortete Tavros stockend. ,,Knig Kaspian... Er wurde... ,,Schon gut, Tavros., sagte meine Tochter sanft und strich ihm ber den Arm. ,,Kmmere dich bitte um ihn, Shayla. Ich muss nachsehen, wie es in Narnia aussieht., meinte ich und zauberte mich in das Land Narnia. Dort sah es frchterlich aus. Auf dem Weg zum Schloss von Kaspian begegnete ich einigen Soldaten von Miraz. ,,Wohin willst du?, wollte einer wissen. ,,Dorthin, wo der wahre Knig von Narnia wohnt., antwortete ich. ,,Das wre dann wohl diese Richtung., sagte ein anderer und deutete auf ein groes Zelt. ,,Nein. Ich meine diese Burg da vorne., meinte ich kopfschttelnd und zeigte auf die imposante Burg. ,,Kaspian, dieser Verrter, ist nicht der wahre Knig von Narnia!, knurrte der Grte von den Mnnern. ,,Komisch. Ich kann mich daran erinnern, dass er das Horn benutzen konnte. Und das kann nur der wahre Knig von Narnia., erwiderte ich. ,,Wer bist du? ,,Mein Name ist Steve. Und ich kmpfe im Namen Aslans!, antwortete ich und griff die Soldaten an. Nach ein paar Minuten lagen sie K.O auf dem Boden. ,,Nicht schlecht., sagte eine bekannte Stimme beeindruckt. ,,Danke, Drinian. Aber das war langweilig., meinte ich und drehte mich zu Drinian um. ,,Wo sind die anderen? ,,Entweder tot oder verstecken sich im schwarzen Wald. Nur wenige sind in den Hhlen., antwortete ehrlich. ,,Hast du was vom Knig gehrt? ,,Tavros ist bei uns in der Menschenwelt aufgetaucht und war total aufgelst., antwortete ich und sah ihn an. ,,Kaspian wurde anscheinend gettet. ,,Das kann nicht sein! Er schttelte heftig den Kopf. ,,Ich kann ihn nicht spren, Drinian. Entweder er ist tot oder so nah dran, dass ich seine Gefhle nicht mehr wahrnehmen kann., sagte ich und verschrnkte die Arme vor der Brust. ,,Wie kannst du nur so etwas sagen? ,,Seit meine Frau im Rollstuhl sitzt und langsam, aber sicher, stirbt. Drinian sah mich geschockt an. ,,Nein, deswegen trage ich diesen Armanianzug nicht., seufzte ich und zauberte uns in die Hhlen. Dort erwartete uns eine sehr groe berraschung. ,,Mein Knig!, flsterte Drinian und ging vor Kaspian auf die Knie. ,,Drinian., sagte er und sah zu mir. ,,Steve? ,,Ich glaube, du knntest ein bisschen Hilfe gebrauchen., meinte ich und steckte die Hnde in die Hosentaschen meiner Anzugshose. ,,Wie kommst du darauf? ,,Dein Minotaur hat sich in die Menschenwelt verirrt. Und auf dem Weg zur Burg bin ich ein paar von Miraz Soldaten begegnet., antwortete ich grinsend. ,,Letzteres ist nicht so schn ausgegangen. ,,Kann ich mir vorstellen., lachte er. ,,Es wird noch hsslicher, Kaspian., sagte ich ernst. ,,Ich wei. Aber wie sollen wir die anderen benachrichtigen?, meinte der Knig. ,,Wir kommen auch gut ohne sie klar!, schnauzte Drinian. ,,Immerhin waren sie die letzten 20 Jahre auch nicht hier, als wir sie gebraucht haben. Kaspian sah mich an. ,,Ignorier ihn einfach. ,,Das tue ich schon seit Jahren., meinte ich schnaubend. ,,Also... Kmmere du dich darum, dass genug Krieger da sind. Die andere Sache bernehme ich. Ich wandte mich dem Hhlenausgang zu. ,,Steve, warte mal kurz., sagte mein alter Freund. Fragend drehte ich mich zu ihm herum. ,,Weit du, ob Susan geheiratet hat? ,,Zufllig wei ich das. Und nein, sie hat nicht geheiratet., antwortete ich ehrlich und sah ihn an. ,,Aber ihr wurde Gewalt angetan und sie hat sich sehr verndert. Er wurde blass und ich zauberte mich nach Amerika, wo Susan, Peter, Edmund und Lucy mittlerweile lebten. Erstere sa ganz still auf ihrem Stuhl und wirkte total abwesend. ,,Hallo, ihr Lieben., grte ich sie. ,,Lange nicht gesehen, Steve., lchelte Lucy. ,,Hallo, Susan., begrte ich Susan sanft und ging vor ihr in die Hocke. ,,Wie geht es dir? Sie sah mich mit starrem Blick an. ,,Weswegen bist du hier, Steve?, wollte Peter von mir wissen. ,,Narnia steckt in Schwierigkeiten., antwortete ich seufzend und richtete mich auf wieder auf. ,,Miraz hat die Burg angegriffen. ,,Miraz? Hatten wir den nicht fr immer vertrieben? ,,Anscheinend nicht., bemerkte Edmund mrrisch. ,,Seine Soldaten haben Kaspian beinahe gettet und Tavros in die Menschenwelt verbannt., berichtete ich und setzte mich auf einen freien Stuhl. ,,Drben herrscht absolutes Chaos und wir brauchen dringend eure Hilfe. ,,Wir knnen Susan nicht hierlassen, Steve., meinte Peter kopfschttelnd. ,,Das wei ich, Peter. Aber sie ist von uns diejenige, die Miraz am besten kennt, versteht und wei, was er vorhat., erwiderte ich und sah ihn an. ,,Willst du wirklich, dass sie fr immer in diesem Loch gefangen bleibt? ,,Du weit nicht, wie das ist! Zusehen zu mssen, wie sie ein anderer Mensch wird, nicht mehr spricht, isst und trinkt. ,,Oh doch, das wei ich, Peter., seufzte ich. ,,Meine Frau, Alina, sitzt seit fnf Jahren im Rollstuhl. Sie sahen mich geschockt an. Ich schloss die Augen. ,,Sie hat Spinozerebellre Ataxie. Diese Krankheit greift das Kleinhirn an. Sie kann nicht mehr gehen, Peter. Sie wird in einigen Wochen nicht mehr alleine essen knnen. Sie wird nicht mehr sprechen knnen. Sie wird sich in einem Jahr nicht mehr daran erinnern, wer ich bin. Oder wer ihre Tochter ist. Und in sptestens zwei Jahren stirbt sie. Ich sah Peter offen an. ,,Knntest du damit leben, Peter? Und gleichzeitig noch ein Knigreich regieren, dich um deine Tochter kmmern und Freunden in Not helfen, ohne Angst zu haben, dass es jeden Moment vorbei sein knnte? Er schttelte den Kopf. ,,Dann solltest du daran arbeiten, lieber erst einmal nachzudenken, bevor du etwas sagst., meinte ich und stand auf. ,,Und wie ich dich momentan einschtze, willst du nicht mit nach Narnia. Aber sei dir bewusst, Peter: Nur Aslan und ich knnen das Portal ffnen. ,,Aslan hat uns jahrelang angelogen, Steve!, meinte Edmund wtend. ,,Er meinte, er wrde hier in dieser Welt ber uns wachen. Davon haben wir aber herzlich wenig mitbekommen. ,,Nur weil ihr ihn nicht sieht, heit das noch lange nicht, dass er nicht ber euch wacht., erwiderte ich ruhig und sah ihn an. ,,Er ist nicht derselbe, wie in Narnia. Aber sein Charakter ist gleich. ,,Dad., flsterte Susan. Alle sahen sie berrascht an. ,,Wie immer die Schlauste., lchelte ich und ging noch einmal vor ihr in die Hocke. ,,Susan, mchtest du mit nach Narnia kommen? ,,Narnia? Ist dort Kaspian? Ich nickte. Sie sah mich mit groen Augen an. ,,Mein Kaspian? ,,Dein Kaspian., besttigte ich und hielt ihr eine Hand hin. Strahlend ergriff Susan sie und ich zauberte uns nach Narnia, wo die anderen gerade aen. ,,Das ging aber schnell., bemerkte Drinian. ,,Peter, Lucy und Edmund wollten nicht mit., erklrte ich schulterzuckend. Kaspian drehte sich berrascht zu uns um. ,,Lucy liebt doch Narnia abgttisch. ,,Das stimmt. Aber Peter und Edmund waren nicht gerade freundlich gestimmt., meinte ich und sah Susan an. ,,Mchtest du auch etwas essen? Sie nickte und setzte sich in die hinterste Ecke der Hhle. ,,Was ist mit ihr passiert?, fragte mich Kaspian fassungslos. ,,Sie wurde vergewaltigt, fast tot geprgelt und ber ein Jahr in einem Keller eingesperrt., antwortete ich ehrlich und schpfte etwas Suppe in eine saubere Schssel. ,,Seitdem hat sie kein Wort mehr gesprochen. Aber als ich mich mit Peter und Edmund unterhalten habe, war sie wieder klar. Sie fragte mich sogar, ob in Narnia ihr Kaspian wre. ,,Und was hast du geantwortet? ,,Das ihr Kaspian dort ist., antwortete ich und reichte ihm die Schssel. ,,Du liebst sie, sie liebt dich. Wo ist das Problem? ,,Sie gehrt nicht hier hin., antwortete er seufzend. ,,Wenigstens weit du, dass sie leben wird! Meine Frau stirbt in maximal fnf Jahren., erwiderte ich und nahm mir ein Stck Brot. Kaspian sah mich geschockt an. ,,Sie hat Spinozerebellre Ataxie, Kaspian. Diese Krankheit greift das Kleinhirn an. Sie wird nicht gehen, essen, trinken und sprechen knnen. Sie wird irgendwann nicht mehr atmen knnen und stirbt dann., erklrte ich knapp und setzte mich auf einen groen Stein. ,,Versuch mal, damit zu leben. Du musst ein Knigreich regieren, dich um deine Tochter kmmern, als Heiler arbeiten, alten Freunden in Not helfen und dir gleichzeitig noch Gedanken machen, wie lange deine Frau noch lebt. Darunter brichst du zusammen, Kaspian, glaub mir. ,,Wie lange weit du es schon?, fragte mein alter Freund leise. ,,Seit fast neun Jahren., antwortete ich ebenso leise. ,,Alina sitzt jetzt schon seit fnf Jahren im Rollstuhl und sie kann sich nicht einmal ein Glas Wasser einschenken, ohne irgendwas zu verschtten oder das Glas runter zu schmeien. ,,So schlimm? ,,Sie kann fast nichts mehr alleine machen. ,,Ich sollte in Zukunft vorsichtiger mit dem sein, was ich sage., meinte er. ,,Da bist du auf jeden Fall schlauer als Peter., lachte ich leise. ,,Er hat seinen Fehler nicht eingesehen. ,,Ist ja mal was Neues., schnaubte er, stand auf und ging zu Susan. ,,Du hast ein groes Herz, Steve., sagte eine bekannte Stimme. ,,Da bin ich mir nicht so sicher, Aslan., seufzte ich und biss ein Stck vom Brot ab. ,,Du zweifelst an dir selbst. ,,Ich bin der beste Heiler in der magischen Dimension! Aber ich kann nicht einmal meiner eigenen Ehefrau helfen. Ich knnte es nicht ertragen, sie zu verlieren. Alles im hat Leben seinen Sinn, Steve. Selbst der Tod eines geliebten Menschen. Mittlerweile glaube ich nicht mehr an Schicksal, Vorherbestimmung und solchen Kram. Warum sonst wrde Alina an Spinozerebellrer Ataxie sterben? Ich wei es nicht., antwortete Aslan ehrlich und setzte sich neben mich. Ich wnsche mir einfach nur, dass ich noch etwas mehr Zeit mit ihr htte, Aslan., sagte ich leise und blickte in die orange-roten Flammen. Sie ist ein solch wundervoller Mensch, so stark und unabhngig. Kannst du dir vorstellen, was die Krankheit mit ihr macht? Ja, kann ich. Und es gefllt mir ganz und gar nicht. Steve?, fragte eine bekannte Stimme zgerlich. berrascht sah ich zu Nadiya auf. Naya? Was machst du denn hier?, fragte ich sie. Ich wollte es dir persnlich sagen., sagte sie leise und atmete tief durch. Alina ist zusammengebrochen. Geschockt stand ich auf. Wo ist sie? Sie liegt auf der Krankenstation in Dulce., antwortete sie. Es sieht nicht gut aus, Steve. Das tut es schon seit sieben Jahren nicht., erwiderte ich verbittert und zauberte mich nach Dulce zu meiner Ehefrau. Claudia und Lorraine standen vor einem der Zimmer und sahen die Krankenakte von Alina durch. Es tut mir leid, Steve., sagte Kitty und trat mit Jeff und Christopher auf mich zu. Wir htten besser auf sie aufpassen sollen. Ihr knnt nichts dafr, Kitty., meinte ich und sah sie an. Diese Krankheit macht uns alle kaputt. Nicht nur sie. Sie aber am meisten., mischte sich Lorraine ein und trat zu uns. Es tut uns leid, Steve, aber wir knnen nichts mehr fr sie tun. ,,Ihr vielleicht nicht, aber ich schon.", sagte eine bekannte Stimme und Eli tauchte neben ihr auf. ,,Wie sind Sie hier hereingekommen?", wollte Christopher wissen. ,,Sie ist meine Begleitung, Christopher.", antwortete noch eine bekannte Stimme und Vincent trat zu uns. ,,Ehefrau und Knigin trifft es wohl eher.", erwiderte ich und sah Eli an. ,,Alina wollte nie eine Vampirin werden, Eli. Ich kann es nicht zulassen, tut mir leid. ,,Du weit schon, dass sie dann sterben wird?, fragte sie behutsam. ,,Ich wei. Mit diesem Gedanken habe ich mich in den letzten neun Jahren anfreunden mssen., antwortete ich und betrat das weie Krankenhauszimmer, in dem meine Ehefrau lag. ,,Steve?, flsterte sie kaum hrbar. ,,Ich bin da, Liebling., sagte ich beruhigend und setzte mich auf die Bettkante. ,,Wer ist denn alles da drauen? ,,Jeff, Christopher, die Mdchen, Eli und Vincent. Alina sah mich berrascht an. ,,Was machen denn Eli und Vincent hier?, fragte sie. ,,Sie herrschen ber die Vampire. Da mssen sie sich zwangslufig mit den A.Cs treffen und unterhalten., antwortete ich und nahm ihre Hand in meine. ,,Eli hat angeboten, dich zu heilen. ,,Sie ist einfach zu gut fr die Welt., seufzte Alina. ,,Aber mir kann sie nicht mehr helfen. ,,Das habe ich ihr auch gesagt. Sie war nicht gerade gut gelaunt., nickte ich. ,,Kann ich mir vorstellen. Sie sah mir in die Augen. ,,Ich werde hierbleiben, Steve. ,,Ich wei., flsterte ich und ksste sie sanft auf die Stirn. ,,Ich liebe dich. ,,Ich dich auch., flsterte sie und schloss die Augen... und hrte auf zu atmen. ,,Es tut mir so leid., sagte Kitty leise und legte mir eine Hand auf die Schulter. ,,Ich wusste seit neun Jahren, dass sie sterben wird., flsterte ich erstickt. ,,Das heit noch lange nicht, dass es einfach ist. Einige Tage spter...,,Es tut mir so leid, Steve., sagte meine Mutter und umarmte mich. ,,Danke, dass ihr gekommen seid, Mom., meinte ich und erwiderte ihre Umarmung. ,,Wie geht es Shayla?, fragte mein Vater. ,,Nicht gut., antwortete ich. ,,Sie ist total durch den Wind, verzieht sich in ihrem Zimmer oder ist am See. ,,Ich kann es immer noch nicht glauben, dass sie tot ist. Meine Mutter klang vllig niedergeschlagen. ,,Da geht es nicht nur dir so, Mom. ,,Ich verstehe einfach nicht, warum man ihr nicht helfen konnte., meinte mein Vater. ,,Diese Krankheit ist unheilbar, Dad. Entschuldigt, Majestt, aber vor dem Palast ist jemand, der Euch sprechen mchte., sagte ein Diener. Danke, Mark., meinte ich. Wer knnte das sein?, fragte meine Mutter. Wahrscheinlich jemand, der zur Beerdigung kommen will., antwortete mein Vater. Entschuldigt mich bitte kurz., sagte ich und ging runter zum Tor. Drei junge Frauen und Mnner rannten auf mich zu. Entschuldigt, Majestt, aber wir konnten sie nicht aufhalten., entschuldigte sich Tynan hastig und blieb keuchend vor mir stehen. Schon gut, Tynan., meinte ich und sah ihn an. Du kannst dich zu deiner Familie gehen. Sie wollen bestimmt bei der Beerdigung dabei sein. Er nickte, verbeugte sich und ging runter ins Dorf. Was kann ich fr Euch tun?, fragte ich die Besucher. Wir wollen zur Knigin!, keifte eine der drei Frauen. Die Knigin ist tot. Stimmt das, was du sagst?, fragte eine bekannte Stimme und Moira trat mit ihrem Cousin zu uns. Ja, Moira., nickte ich. Alina ist vor drei Tagen gestorben. Oh, Steve! Sie umarmte mich fest. Es tut mir so leid. Warum hast du nicht angerufen?, wollte Cian wissen. Habe ich. Aber ihr wart nicht da., antwortete ich und lste mich von ihr. Alina ist wirklich tot?, flsterte eine der beiden Frauen. Ja., nickte ich und sah sie an. Ihr kanntet sie? Kennen ist noch untertrieben! Sie war meine Mutter. Ich legte die Arme um sie und strich ihr beruhigend ber den Rcken. Wieso? Wieso nur?, schluchzte sie. Sie hatte eine unheilbare Krankheit, Blair., antwortete ich leise. Spinozerebellre Ataxie. Diese Krankheit kenne ich., sagte die letzte unbekannte Frau. Mein Bruder hat sie seit drei Jahren. Dann wisst Ihr auch bestimmt, dass diese Krankheit vererbbar ist. Nein, das wusste ich nicht. Shayla, meinte Tochter, wurde schon getestet. Sie hat dieses Gen zum Glck nicht geerbt. Aber Ihr solltet Euch so schnell wie mglich von einem meiner Heiler testen lassen. Ich bin selbst Heilerin. Ich wei. Aber den Test knnt Ihr nicht selbst machen., erwiderte ich. Und woher wisst Ihr das? Steve ist Empath, Glenna., erklrte Larkin. Empath? So etwas gibt es doch nicht., meinte Glenna. Glaub mir, so etwas gibt es., schnaubte Moira. Es kann wirklich nerven, wenn er jemandem helfen will. Ich werde nicht mehr als Heiler arbeiten, Moira. Und ich werde meine Gabe nicht mehr einsetzen., informierte ich sie. Sie sah mich fassungslos an. Aber, Steve! Du hast doch selbst immer gesagt, dass, wenn man eine besondere Gabe hat, Menschen damit helfen soll!, protestierte sie. Das war, bevor Alina so krank wurde und starb. Jetzt kann ich nicht mehr diese Gabe einsetzen, ohne das Gefhl zu haben, ich habe versagt. Du bist zu hart zu dir selber., meinte Cian. Das habe ich schon einmal von einem Lwen gehrt, Cian. Und es stimmt, das streite ich gar nicht ab. Aber ich KANN diese Gabe nicht mehr einsetzen., erwiderte ich und sah ihn an. Genau das gleiche hast du damals auch gesagt, als wir uns kennengelernt haben und du noch ein riesengroes Arschloch warst. Damals kannte ich auch noch nicht Moira. Damals kannte ich Alina schon und hatte gemeinsam mit ihr ein Kind! Und jetzt ist sie weg, meine Tochter am Boden zerstrt und ich am Ende meiner Krfte!, schoss ich zurck und schloss die Augen. Meine Eltern werden das Knigreich wieder bernehmen, bis Shayla bereit dazu ist, es selbst zu bernehmen. Das kann unmglich dein Ernst sein, Steve!, rief Larkin. Du bist seit 20 Jahren Knig von Digiol! Es ist mein Ernst, Larkin., erwiderte ich ruhig und sah ihn an. Ich hre lieber auf zu herrschen, bevor ich das Knigreich und dessen Volk in den Abgrund reie. Und das wrde garantiert geschehen. Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist, Steve?, fragte Blair mit trnennassem Gesicht. Ja, Blair., antwortete ich sanft und sah ihr in die Augen. Du verstehst das vielleicht nicht, aber Alina, deine Mutter, war ALLES fr mich. Sie war mein Herz und meine Seele. Jetzt ist alles weg und ich kann so nicht weiterleben. Ich mchte nicht, dass meine Tochter mit einem Vater leben muss, der alle um sich herum in einen tiefen Abgrund zieht und ihr Leben zerstrt. Das hat sie einfach nicht verdient. Aber sie hat es auch nicht verdient, ohne einen Vater zu leben!, erwiderte sie heftig. Du verstehst es nicht, Blair, und das ist auch verstndlich., seufzte ich und sah ein letztes Mal auf den groen imposanten Palast. Ich werde einen Ort finden, an dem ich niemandem schaden kann.

Fortsetzung folgt...