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Stadtanzeiger Dienstag, 10. November 2015 kultur 21 Die moderne Version der «Zäller Wiehnacht» Vor genau 55 Jahren hatte Paul Burkhard sein weltberühmtes Singspiel «Zäller Wiehnacht» in der Kirche Zell uraufgeführt. Für die bevorstehenden Vorstellun- gen schrieb der ehemalige Lehrer Ruedi Keller einige Texte um. Er erzählt, weshalb dies nötig war. Zell: Die Proben für die «Zäller Wiehnacht» laufen auf Hochtouren. Rund 100 Kinder aus der Region Win- terthur üben ihre Rollen, singen und gestikulieren. Ein fröhliches Lachen er- füllt den Raum. Und mittendrin steht Ruedi Keller und spitzt seine Ohren. Beherrschen die Kinder schon die Tex- te, die er für sie umgeschrieben hat? Nach Welterfolgen mit Liedern wie «O mein Papa» oder der «Niederdorf- oper» zog sich Paul Burkhard im Früh- jahr 1960 in das Dorf Zell im Tösstal zurück. Dort schrieb er auf Anregung der Gattin eines Textilfabrikanten ein Krippenspiel für die Jugend aus dem Tösstal. Noch während er schrieb, be- reiteten der junge Dorflehrer und der Pfarrer von Zell bereits die Aufführung vor. Ihnen gelang es in, Zell, Rikon und Langenhard 100 Mitwirkende im Alter von 4 bis 20 Jahren für die Aufführung zu gewinnen. Dabei stand das Erlebnis der Kinder für Burkhard immer im Zentrum seiner Bemühungen. «Kinder und Jugendliche sprechen heute eine andere Sprache als vor einem halben Jahrhundert, da sich unsere Sprache weiterentwickelt hat», sagt Rue- di Keller. «Einige der ursprünglichen Passagen – auch Liedtexte – enthielten Ausdrücke, die nicht mehr zeitgemäss sind und deshalb ersetzt werden muss- ten.» Dieser Aufgabe hat er sich mit viel Herzblut angenommen. Dabei war es ihm besonders wichtig, dass die Sprache immer noch so klingt, dass auch Paul Burkhard seine Freude daran hätte. Mit diesen Neuerungen bleibt das Werk mo- dern. «Dies ist eine grosse Chance, dass Paul Burkhard und sein Wirken im Tösstal nicht in Vergessenheit geraten», zeigt sich Ruedi Keller überzeugt. Tanz als neue Ausdrucksform Während in der Originalfassung nur Schauspieler, Erzähler, Instrumentalis- ten und Sänger einen Part hatten, wer- den bei den kommenden Aufführungen erstmals auch Tanzeinlagen als neue Form der Kommunikation Eingang in das Werk finden. Die Grundlagen für den Tanz bilden ebenfalls Werke von Paul Burkhard, welche durch Reto Pa- rolari und Stephan Lauffer entspre- chend arrangiert wurden. Dank Ruedi Kellers Kontakten zum Schulhaus Tössfeld, in welchem er während 33 Jahren unterrichtete, konnten auch sei- ne ehemalige Kollegin Martina Gysi und der SchülerInnenchor Tössfeld für die Aufführungen gewonnen werden. Die Aufführungen unter dem Patronat der drei Winterthurer Rotary- Clubs sowie des Inner Wheel sind somit ein Gemeinschaftswerk der Thea- terchischte Välte (Stephan Lauffer), des aha! Studio für Tanz und Bewegung (Brigitte Liaskowsky), des SchülerIn- nenchors Tössfeld (Martina Gysi) und des Orchesters von Reto Parolari. Schultheateraufführungen, musizie- ren, singen und Musik hören waren für Ruedi Keller ein wichtiger Schwerpunkt in seiner 40-jährigen Lehrertätigkeit in Winterthur, welche er im Sommer 2015 beendete. Mit diversen Primarschul- klassen nahm er Playback-CDs zum Mitsingen auf und schrieb Lieder für zahlreiche Schulanlässe. Als ehemaliges Mitglied des Orchesters von Reto Paro- lari (Violinist und Gitarrist) und als Lei- ter von diversen Chören war er prädesti- niert dazu, die notwendigen textlichen Änderungen an der «Zäller Wiehnacht» vorzunehmen. Seine Vorlagen bildeten die Grundlage für das neue Drehbuch der Aufführungen, welches vom Regis- seur Stephan Lauffer, Musik- und The- aterpädagoge und Leiter der Thea- terchischte Välte, mitgestaltet und erarbeitet wurde. «Die entstandene Fassung ist jedoch nicht definitiv, denn Lauffer entwickelt die Szenen laufend mit den Kindern weiter», hält Ruedi Keller fest. Reto Pa- rolari, ebenfalls ein Rotarier und Ju- gendfreund von Ruedi Keller, schrieb zudem eine Ouverture mit Melodien aus der «Zäller Wiehnacht». Diese wird an den kommenden Vorstellungen erst- mals der Öffentlichkeit präsentiert. Die Koordination all dieser Arbeiten ist ebenfalls Ruedi Kellers Auftrag. Dane- ben probt er momentan seinen Part als Gitarrist des Orchesters der «Zäller Wiehnacht». Soziales Engagement Die notwendige Energie für sein grosses Engagement findet Ruedi Keller im Ziel der Aufführungen. Dieses besteht dar- in, Geld zu sammeln für das Projekt «Rotary und Inner Wheel engagieren sich für Kinder und Jugendliche aus so- zial benachteiligten Familien» (rokj.ch). «Jeder eingenommene Rappen kommt ein zu eins bedürftigen Kindern in der Region Winterthur zugute», verspricht er. Dabei werden Aktivitäten unter- stützt, welche der Integration der Kinder in die Gesellschaft dienen. Dies ge- schieht entweder mit finanzieller Unter- stützung oder durch tatkräftiges, per- sönliches Engagement. «Dank dieses Einsatzes können auch bedürftige Kin- der beispielsweise am Musikunterricht teilnehmen», erzählt Ruedi Keller mit leuchtenden Augen. «Die Musik hat seit frühsten Kinderjahren mein Leben ge- prägt. Sie kann einen wichtigen Beitrag leisten zur Integration von Kindern und damit den Grundstein für eine glückli- che Zukunft legen.» Deshalb hofft er, dass an den Vorstellungen – welche gra- tis sind – viele Zuschauer einen gross- zügigen Obolus zugunsten des Projek- tes leisten. red. Weitere Informationen: Aufführungen: Freitag, 27. November, 19 Uhr, Samstag, 28. November, 19 Uhr, Sonntag, 29. November, 11 Uhr und 15 Uhr. Die Aufführungen finden in der Kirche Rosenberg in Winterthur statt. Der Eintritt ist frei. Es wird eine Kollekte zugunsten des Projektes «Rotary und Inner Wheel für Kinder und Jugendliche aus wirtschaftlich oder sozial benachteiligten Familien in der Region Winterthur» (www.rokj.ch) aufgenommen. Kulinarisches Spektakel Das Künstlerische und das Kuli- narische zu vereinen, ist Ziel der Dinner-Show «Clowns & Kalori- en», die vom 13. November 2015 bis 31. Januar 2016 in Winterthur gastiert. Das Motto der Direk- toren Marion und Frithjof Gasser lautet: «Das Varieté ist tot – es lebe das Varieté!» Winterthur: Wer hier eintaucht, erlebt eine andere Welt. Kurzum, eine üppig- kitschige Welt. Denn was hier auf- gedeckt wird, verdient das Prädikat «Spektakel». Dinnerspektakel, um ge- nau zu sein. Die Tour des Verzehr-The- aters «Clowns und Kalorien» spielt vom 13. November bis zum 31. Januar 2016 im Areal Zeughausstrasse Winterthur. Dabei sind die exquisiten Menüs, die selbst Gourmetköche höchsten Rangs inspiriert haben, nur das eine. Nicht minder aufwendig gestalten sich deren Dekoration und Präsentation. Denn das Motto lautet seit 16 Jahren «Das Varieté ist tot – es lebe das Varieté!» Geschlage- ne 43 Mal geht Marion Gasser, Co-Di- rektorin und Köchin aus Leidenschaft, an einem Teller vorbei, ehe nur der erste von vier Gängen steht – und das bei je- dem der bis zu 140 Gäste. Das Auge knabbert und kostet, schmaust und schlemmt schliesslich mit. Weil der Mensch aber anspruchsvoll is(s)t, rei- chen Gaumenfreuden und Augenwei- den nicht. Entstanden ist ein Verzehr- Theater. Ein Dîner artistique. Ein Fest für die Sinne. Die Vorstellung hat für jeden Ge- schmack etwas dabei. Eine Vielfalt an Speisen gepaart mit den artistischen Darbietungen, ergeben die perfekte Mischung. Eine Mischung, die einen arabischen Scheich einst derart bezau- berte, dass er «Clowns & Kalorien – das Original» gleich fix für Dubai zu bu- chen hoffte. Allein, die beiden Gast- geber Marion und Frithjof Gasser wi- derstanden dem Lockruf. Zum Glück, denn siebzig Prozent ihrer Gäste sind Wiederholungstäter – und die restlichen dreissig werden es ihnen gleicher- massen danken. red. Weitere Informationen: «Clowns & Kalorien» in Winterthur 13. November 2015 bis 31. Januar 2016 November: Di bis Sa, 19.30 Uhr, So, 18.30 Uhr Dezember: Mo bis Sa, 19.30 Uhr, So, 18.30 Uhr Januar 2016: Mi bis Sa, 19.30 Uhr, So 18.30 Uhr Reservationen: www.clowns.ch / 079 671 50 73 wochenschau Zigeunermusik ohne Grenzen Andelfingen: Vier Berufsmusiker der Tonhalle Zürich auf anderen musikali- schen Pfaden: Als «Gypsy & More» begeistern sie am Sonntag, 15. No- vember um 17.15 Uhr, in der refor- mierten Kirche von Andelfingen mit mitreissender und besinnlicher Zi- geuner- und Klezmermusik aus Ru- mänien, Polen, der Türkei und der Schweiz. Dieses Ereignis wird vom Konzertverein Andelfingen organi- siert. Alle Mitglieder des Ensembles stammen aus dem Balkan und spie- len somit ihre ursprüngliche Musik. Ihre packenden Tänze und elegi- schen Melodien sind professionell ar- rangiert und dicht musiziert. Sonntag, 15. November, um 17.15 Uhr Kirche von Andelfingen www.konzertverein.ch Theater für gehörlose Kinder Winterthur: Die weltbekannte Bil- derbuchgeschichte «Wo die wilden Kerle wohnen» von Maurice Sendak wird am 11., 14. und 15. November im Theater im Waaghaus in Winterthur als Figurenspiel aufgeführt. Da das Marionetten-Theater in Zusammen- arbeit mit dem Zentrum für Gehör und Sprache steht, wird das Stück nicht nur auf Schweizerdeutsch auf- geführt, sondern auch in Gebärden- sprache übersetzt. Zudem wird Er- zähl- und Darstellungsweise auf ein Publikum mit Hörbeeinträchtigung ausgerichtet. Das Stück richtet sich speziell an schwerhörige und gehör- lose Kinder, doch selbstverständlich sind auch Kinder ohne Hörbeein- trächtigung willkommen. red. Mi, 11., Sa, 14., So, 15. Nov., jeweils 14.30 Uhr Theater im Waaghaus, Winterthur www.theaterimwaaghaus.ch/spielplan Interpretation Beethovens Der bedeutende und vielseitige Pianist Pierre-Laurent Aimard trifft am 17. November in der Tonhalle Zürich zum ersten Mal auf den britischen Dirigenten Sir Roger Norrington. Zusammen mit dem Zürcher Kammeror- chester interpretieren sie Beetho- vens Klavierkonzert Nummer 3. Zürich: In Aimards Klavierspiel paaren sich pianistische Brillanz und ein hohes Strukturverständnis für die Musik Beethovens. Gemeinsam mit Sir Roger Norrington, Ehrendirigent des Zürcher Kammerorchesters, ist Aimard die in- tensive Annäherung an die musikali- sche Intention des Komponisten ein grosses Anliegen. Am Dienstag, 17. No- vember, treffen die beiden renommier- ten Künstler erstmals auf dem Konzert- podium aufeinander und interpretieren Beethovens Klavierkonzert Nummer 3 c-Moll, umrahmt von weiteren Werken Beethovens. Pierre-Laurent Aimard ist ein her- ausragender Interpret des Klavierreper- toires aller Epochen. Im Rahmen zahl- reicher Residenzen hat er sich als Diri- gent, Pianist oder künstlerischer Leiter hervorgetan. Der Pianist wurde 1957 in Lyon geboren und zählt als Klaviersolist zu den Gründungsmitgliedern des En- semble Intercontemporain. «Es ist das erste Mal, dass ich mit Sir Roger Nor- rington zusammen musiziere. Das habe ich mir sehr gewünscht», freut sich Pierre-Laurent Aimard. red. Weitere Informationen: Beethovens Klavierkonzert Nummer 3 Dienstag, 17. November, 19.30 Uhr Tonhalle Zürich, Grosser Saal Programm: Ouvertüre «Die Geschöpfe des Prometheus» C-Dur op. 43, Klavierkonzert Nummer 3 c-Moll op. 37, Sinfonie Nummer 8 F-Dur op. 93 Telefon: 044 388 36 00 www.zko.ch tickets zu gewinnen! Der «Stadi» verlost 2-mal 2 Tickets für den Beethoven-Abend am 17. November in der Tonhalle Zürich. Teilnehmen am Freitag, 13. No- vember, zwischen 12 und 17 Uhr, unter www.stadinews.ch Pianist Pierre-Laurent Aimard freut sich, mit Ehrendirigent Sir Roger Norrington spielen zu dürfen. Bild: pd. «Clowns und Kalorien» bietet jedes Jahr kulinarische Unterhaltung. Bild: pd. Ruedi Keller engagierte sich für die diesjährige Zäller Wiehnacht. Bild: pd.

Die moderne Version der «Zäller Wiehnacht»...«O mein Papa» oder der «Niederdorf-oper» zog sich Paul Burkhard im Früh-jahr 1960 in das Dorf Zell im Tösstal zurück. Dort schrieb

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Page 1: Die moderne Version der «Zäller Wiehnacht»...«O mein Papa» oder der «Niederdorf-oper» zog sich Paul Burkhard im Früh-jahr 1960 in das Dorf Zell im Tösstal zurück. Dort schrieb

Stadtanzeiger Dienstag, 10. November 2015 kultur 21

Die moderne Version der «Zäller Wiehnacht»Vor genau 55 Jahren hatte Paul Burkhard sein weltberühmtes Singspiel «Zäller Wiehnacht» in der Kirche Zell uraufgeführt. Für die bevorstehenden Vorstellun-gen schrieb der ehemalige Lehrer Ruedi Keller einige Texte um. Er erzählt, weshalb dies nötig war.

Zell: Die Proben für die «Zäller Wiehnacht» laufen auf Hochtouren. Rund 100 Kinder aus der Region Win-terthur üben ihre Rollen, singen und gestikulieren. Ein fröhliches Lachen er-füllt den Raum. Und mittendrin steht Ruedi Keller und spitzt seine Ohren. Beherrschen die Kinder schon die Tex-te, die er für sie umgeschrieben hat?

Nach Welterfolgen mit Liedern wie «O mein Papa» oder der «Niederdorf-oper» zog sich Paul Burkhard im Früh-jahr 1960 in das Dorf Zell im Tösstal zurück. Dort schrieb er auf Anregung der Gattin eines Textilfabrikanten ein Krippenspiel für die Jugend aus dem Tösstal. Noch während er schrieb, be-reiteten der junge Dorflehrer und der Pfarrer von Zell bereits die Aufführung vor. Ihnen gelang es in, Zell, Rikon und Langenhard 100 Mitwirkende im Alter von 4 bis 20 Jahren für die Aufführung zu gewinnen. Dabei stand das Erlebnis der Kinder für Burkhard immer im Zentrum seiner Bemühungen.

«Kinder und Jugendliche sprechen heute eine andere Sprache als vor einem halben Jahrhundert, da sich unsere Sprache weiterentwickelt hat», sagt Rue-di Keller. «Einige der ursprünglichen Passagen – auch Liedtexte – enthielten Ausdrücke, die nicht mehr zeitgemäss sind und deshalb ersetzt werden muss-ten.» Dieser Aufgabe hat er sich mit viel Herzblut angenommen. Dabei war es

ihm besonders wichtig, dass die Sprache immer noch so klingt, dass auch Paul Burkhard seine Freude daran hätte. Mit diesen Neuerungen bleibt das Werk mo-dern. «Dies ist eine grosse Chance, dass Paul Burkhard und sein Wirken im Tösstal nicht in Vergessenheit geraten», zeigt sich Ruedi Keller überzeugt.

Tanz als neue AusdrucksformWährend in der Originalfassung nur Schauspieler, Erzähler, Instrumentalis-ten und Sänger einen Part hatten, wer-den bei den kommenden Aufführungen erstmals auch Tanzeinlagen als neue Form der Kommunikation Eingang in das Werk finden. Die Grundlagen für den Tanz bilden ebenfalls Werke von Paul Burkhard, welche durch Reto Pa-

rolari und Stephan Lauffer entspre-chend arrangiert wurden. Dank Ruedi Kellers Kontakten zum Schulhaus Tössfeld, in welchem er während 33 Jahren unterrichtete, konnten auch sei-ne ehemalige Kollegin Martina Gysi und der SchülerInnenchor Tössfeld für die Aufführungen gewonnen werden.

Die Aufführungen unter dem Pa tronat der drei Winterthurer Rotary-Clubs sowie des Inner Wheel sind somit ein Gemeinschaftswerk der Thea-terchischte Välte (Stephan Lauffer), des aha! Studio für Tanz und Bewegung (Brigitte Liaskowsky), des SchülerIn-nenchors Tössfeld (Martina Gysi) und des Orchesters von Reto Parolari.

Schultheateraufführungen, musizie-ren, singen und Musik hören waren für

Ruedi Keller ein wichtiger Schwerpunkt in seiner 40-jährigen Lehrertätigkeit in Winterthur, welche er im Sommer 2015 beendete. Mit diversen Primarschul-klassen nahm er Playback-CDs zum Mitsingen auf und schrieb Lieder für zahlreiche Schulanlässe. Als ehemaliges Mitglied des Orchesters von Reto Paro-lari (Violinist und Gitarrist) und als Lei-ter von diversen Chören war er prädesti-niert dazu, die notwendigen textlichen Änderungen an der «Zäller Wiehnacht» vorzunehmen. Seine Vorlagen bildeten die Grundlage für das neue Drehbuch der Aufführungen, welches vom Regis-seur Stephan Lauffer, Musik- und The-aterpädagoge und Leiter der Thea-terchischte Välte, mitgestaltet und erarbeitet wurde.

«Die entstandene Fassung ist jedoch nicht definitiv, denn Lauffer entwickelt die Szenen laufend mit den Kindern weiter», hält Ruedi Keller fest. Reto Pa-rolari, ebenfalls ein Rotarier und Ju-gendfreund von Ruedi Keller, schrieb zudem eine Ouverture mit Melodien aus der «Zäller Wiehnacht». Diese wird an den kommenden Vorstellungen erst-mals der Öffentlichkeit präsentiert. Die Koordination all dieser Arbeiten ist ebenfalls Ruedi Kellers Auftrag. Dane-ben probt er momentan seinen Part als Gitarrist des Orchesters der «Zäller Wiehnacht».

Soziales EngagementDie notwendige Energie für sein grosses Engagement findet Ruedi Keller im Ziel der Aufführungen. Dieses besteht dar-in, Geld zu sammeln für das Projekt «Rotary und Inner Wheel engagieren sich für Kinder und Jugendliche aus so-zial benachteiligten Familien» (rokj.ch). «Jeder eingenommene Rappen kommt ein zu eins bedürftigen Kindern in der Region Winterthur zugute», verspricht er. Dabei werden Aktivitäten unter-

stützt, welche der Integration der Kinder in die Gesellschaft dienen. Dies ge-schieht entweder mit finanzieller Unter-stützung oder durch tatkräftiges, per-sönliches Engagement. «Dank dieses Einsatzes können auch bedürftige Kin-der beispielsweise am Musikunterricht teilnehmen», erzählt Ruedi Keller mit leuchtenden Augen. «Die Musik hat seit frühsten Kinderjahren mein Leben ge-prägt. Sie kann einen wichtigen Beitrag leisten zur Integration von Kindern und damit den Grundstein für eine glückli-che Zukunft legen.» Deshalb hofft er, dass an den Vorstellungen – welche gra-tis sind – viele Zuschauer einen gross-zügigen Obolus zugunsten des Projek-tes leisten. red.

Weitere Informationen:Aufführungen: Freitag, 27. November, 19 Uhr, Samstag, 28. November, 19 Uhr, Sonntag, 29. November, 11 Uhr und 15 Uhr. Die Aufführungen finden in der Kirche Rosenberg in Winterthur statt. Der Eintritt ist frei. Es wird eine Kollekte zugunsten des Projektes «Rotary und Inner Wheel für Kinder und Jugendliche aus wirtschaftlich oder sozial benachteiligten Familien in der Region Winterthur» (www.rokj.ch) aufgenommen.

Kulinarisches SpektakelDas Künstlerische und das Kuli-narische zu vereinen, ist Ziel der Dinner-Show «Clowns & Kalori-en», die vom 13. November 2015 bis 31. Januar 2016 in Winterthur gastiert. Das Motto der Direk-toren Marion und Frithjof Gasser lautet: «Das Varieté ist tot – es lebe das Varieté!»

Winterthur: Wer hier eintaucht, erlebt eine andere Welt. Kurzum, eine üppig-kitschige Welt. Denn was hier auf-gedeckt wird, verdient das Prädikat «Spektakel». Dinnerspektakel, um ge-nau zu sein. Die Tour des Verzehr-The-aters «Clowns und Kalorien» spielt vom 13. November bis zum 31. Januar 2016 im Areal Zeughausstrasse Winterthur. Dabei sind die exquisiten Menüs, die selbst Gourmetköche höchsten Rangs inspiriert haben, nur das eine. Nicht minder aufwendig gestalten sich deren Dekoration und Präsentation. Denn das Motto lautet seit 16 Jahren «Das Varieté ist tot – es lebe das Varieté!» Geschlage-ne 43 Mal geht Marion Gasser, Co-Di-rektorin und Köchin aus Leidenschaft,

an einem Teller vorbei, ehe nur der erste von vier Gängen steht – und das bei je-dem der bis zu 140 Gäste. Das Auge knabbert und kostet, schmaust und schlemmt schliesslich mit. Weil der Mensch aber anspruchsvoll is(s)t, rei-chen Gaumenfreuden und Augenwei-den nicht. Entstanden ist ein Verzehr-Theater. Ein Dîner artistique. Ein Fest für die Sinne.

Die Vorstellung hat für jeden Ge-schmack etwas dabei. Eine Vielfalt an Speisen gepaart mit den artistischen Darbietungen, ergeben die perfekte Mischung. Eine Mischung, die einen arabischen Scheich einst derart bezau-berte, dass er «Clowns & Kalorien – das Original» gleich fix für Dubai zu bu-chen hoffte. Allein, die beiden Gast-geber Marion und Frithjof Gasser wi-derstanden dem Lockruf. Zum Glück, denn siebzig Prozent ihrer Gäste sind Wiederholungstäter – und die restlichen dreissig werden es ihnen gleicher-massen danken. red.

Weitere Informationen: «Clowns & Kalorien» in Winterthur 13. November 2015 bis 31. Januar 2016 November: Di bis Sa, 19.30 Uhr, So, 18.30 Uhr Dezember: Mo bis Sa, 19.30 Uhr, So, 18.30 Uhr Januar 2016: Mi bis Sa, 19.30 Uhr, So 18.30 Uhr Reservationen: www.clowns.ch / 079 671 50 73

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Zigeunermusik ohne GrenzenAndelfingen: Vier Berufsmusiker der Tonhalle Zürich auf anderen musikali-schen Pfaden: Als «Gypsy & More» begeistern sie am Sonntag, 15. No-vember um 17.15 Uhr, in der refor-mierten Kirche von Andelfingen mit mitreissender und besinnlicher Zi-geuner- und Klezmermusik aus Ru-mänien, Polen, der Türkei und der Schweiz. Dieses Ereignis wird vom Konzertverein Andelfingen organi-siert. Alle Mitglieder des Ensembles stammen aus dem Balkan und spie-len somit ihre ursprüngliche Musik. Ihre packenden Tänze und elegi-schen Melodien sind professionell ar-rangiert und dicht musiziert.

Sonntag, 15. November, um 17.15 Uhr Kirche von Andelfingen www.konzertverein.ch

Theater für gehörlose KinderWinterthur: Die weltbekannte Bil-derbuchgeschichte «Wo die wilden Kerle wohnen» von Maurice Sendak wird am 11., 14. und 15. November im Theater im Waaghaus in Winterthur als Figurenspiel aufgeführt. Da das Marionetten-Theater in Zusammen-arbeit mit dem Zentrum für Gehör und Sprache steht, wird das Stück nicht nur auf Schweizerdeutsch auf-geführt, sondern auch in Gebärden-sprache übersetzt. Zudem wird Er-zähl- und Darstellungsweise auf ein Publikum mit Hörbeeinträchtigung ausgerichtet. Das Stück richtet sich speziell an schwerhörige und gehör-lose Kinder, doch selbstverständlich sind auch Kinder ohne Hörbeein-trächtigung willkommen. red.Mi, 11., Sa, 14., So, 15. Nov., jeweils 14.30 Uhr Theater im Waaghaus, Winterthur www.theaterimwaaghaus.ch/spielplan

Interpretation BeethovensDer bedeutende und vielseitige Pianist Pierre-Laurent Aimard trifft am 17. November in der Tonhalle Zürich zum ersten Mal auf den britischen Dirigenten Sir Roger Norrington. Zusammen mit dem Zürcher Kammeror-chester interpretieren sie Beetho-vens Klavierkonzert Nummer 3.

Zürich: In Aimards Klavierspiel paaren sich pianistische Brillanz und ein hohes Strukturverständnis für die Musik Beethovens. Gemeinsam mit Sir Roger Norrington, Ehrendirigent des Zürcher Kammerorchesters, ist Aimard die in-tensive Annäherung an die musikali-sche Intention des Komponisten ein grosses Anliegen. Am Dienstag, 17. No-vember, treffen die beiden renommier-ten Künstler erstmals auf dem Konzert-podium aufeinander und interpretieren Beethovens Klavierkonzert Nummer 3 c-Moll, umrahmt von weiteren Werken Beethovens.

Pierre-Laurent Aimard ist ein her-ausragender Interpret des Klavierreper-toires aller Epochen. Im Rahmen zahl-reicher Residenzen hat er sich als Diri-gent, Pianist oder künstlerischer Leiter hervorgetan. Der Pianist wurde 1957 in Lyon geboren und zählt als Klaviersolist zu den Gründungsmitgliedern des En-semble Intercontemporain. «Es ist das erste Mal, dass ich mit Sir Roger Nor-rington zusammen musiziere. Das habe ich mir sehr gewünscht», freut sich Pierre-Laurent Aimard. red.

Weitere Informationen: Beethovens Klavierkonzert Nummer 3 Dienstag, 17. November, 19.30 Uhr

Tonhalle Zürich, Grosser Saal Programm: Ouvertüre «Die Geschöpfe des Prometheus» C-Dur op. 43, Klavierkonzert Nummer 3 c-Moll op. 37, Sinfonie Nummer 8 F-Dur op. 93 Telefon: 044 388 36 00 www.zko.ch

tickets zu gewinnen!

Der «Stadi» verlost 2-mal 2 Tickets für den Beethoven-Abend am 17. November in der Tonhalle Zürich. Teilnehmen am Freitag, 13. No-vember, zwischen 12 und 17 Uhr, unter www.stadinews.ch

Pianist Pierre-Laurent Aimard freut sich, mit Ehrendirigent Sir Roger Norrington spielen zu dürfen. Bild: pd.

«Clowns und Kalorien» bietet jedes Jahr kulinarische Unterhaltung. Bild: pd.

Ruedi Keller engagierte sich für die diesjährige Zäller Wiehnacht. Bild: pd.