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DIE THEORETISCHE BESTIMMUNG EINIGER KONSTANTEN DES KERNES 2osDr, s2~~, AUF GRUND DES STATISTISCHEN KERNMODELLS Voil D. KISDI FORSCHUNGSGRUPPE F1]R THEOREI'ISCHE PHYSIK DER UNGARISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFrEN, BUDAPEST (Vorgelegt ron P. Gomb• Eingegangen: 8. XII. 1955.) Mit Hilfe des in der vorange.henden Arbeit ron Gomb• hergeleiteten modifizierten Potentials fª die Wehselwirkung eines schweren Kerns mit Nukleonen wurden die Bindungs- energie des letzten Neutrons des Kernes 2~~pb und des letzten Protons des Kernes ~~~ ferner der Wirkungsquerschnitt fª die Strenung thermischer Neutronen aro Kern ~~ und 20~ die Halbwertzeit des/%Zerfalls des Kernes s~Pb bestimmt. Fª diese Konstanten wurden die folgenden Ergebnisse erhalten : E n ----- - - 2,65 MeV, Ep ~ -- 7,75 MeV, a = 6,19 barn und T = 2,94 h. Die berechneten und die empirischen Werte zeigen in allen vier F~illen eine grSssen- ordnungsmiissig gute • 1. Einleitung Als Grundlage der vorliegenden Arbeit dient das Wechselwirkungspoten- tial zwischen den aus abgeschlossenen iNukleonenschalen aufgebauten Atom- kernen und den Nukleonen, das ron Gomb• in der hier vorangehenden Arbeit [1] mit Hilfe des statistischen Kernmodells bestimmt wurde. Mit Hilfe dieses Wechselwirkungspotentials seien nun mehrere fª die Atomkerne charakteristi- schen Daten ermittelt. Die ausfª Berechnungen sollen an Hand des 2081D1. I<ernes 82~- durchgefª werden, der aus acht abgeschlossenen iNeutronen- scha]en und sieben abgeschlossenen Protonenschalen besteht. Das Wechselwirkungspotential zwischen einem aus abgesch]ossenen Nukleonenschalen bestehenden Kern und einem Neutron ]~sst sich in zwei Teile zer]egen. Das sich ira Kernfeld bewegende Neutron geriit mit den einze]nen Nukleonen des Kernes ins der Yukawaschen Kr~fte in Wechse]wirkung. Diese Wechselwirkungen kSnnen in ein Wechselwirkungspotentia] Vn zusam- mengefasst werden, das Gombds folgenden Ausdruck ab]eitete : vn - - 4a~~ 0f(o~n, ~op) + a~ 0f(~n, ~.) (1) 3~o~ 0o~~ 3~o2n ~to~ (Bezª der hier und im weiteren benutzten Bezeichnungen siehe die oben angefª Arbeit ron Gomb• Zu dieser Wechselwirkungsenergie ist nach Gomb• noch das sich aus der statistischen Formulierung des Pauliprinzips ergebende Zusatzpotential Fn zu

Die Theoretische Bestimmung Einiger Konstanten des Kernes 82208 Pb auf Grund des Statistischen Kernmodells

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Page 1: Die Theoretische Bestimmung Einiger Konstanten des Kernes  82208  Pb auf Grund des Statistischen Kernmodells

DIE THEORETISCHE BESTIMMUNG E I N I G E R K O N S T A N T E N DES K E R N E S 2osDr, s2~~, AUF G R U N D

DES STATISTISCHEN K E R N M O D E L L S

Voil

D. KISDI

FORSCHUNGSGRUPPE F1]R THEOREI'ISCHE PHYSIK DER UNGARISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFrEN, BUDAPEST

(Vorgelegt ron P. G o m b • Eingegangen: 8. XII. 1955.)

Mit Hilfe des in der vorange.henden Arbeit ron Gomb• hergeleiteten modifizierten Potentials fª die Wehselwirkung eines schweren Kerns mit Nukleonen wurden die Bindungs- energie des letzten Neutrons des Kernes 2~~pb und des letzten Protons des Kernes ~~~ ferner der Wirkungsquerschnitt fª die Strenung thermischer Neutronen aro Kern ~~ und

20~ die Halbwertzeit des/%Zerfalls des Kernes s~Pb bestimmt. Fª diese Konstanten wurden die folgenden Ergebnisse erhalten : En ----- - - 2,65 MeV, Ep ~ - - 7,75 MeV, a = 6,19 barn und T = 2,94 h. Die berechneten und die empirischen Werte zeigen in allen vier F~illen eine grSssen- ordnungsmiissig gute •

1. Einleitung

Als Grundlage der vorl iegenden Arbeit dient das Wechse lwirkungspoten- t ia l zwischen den aus abgeschlossenen iNukleonenschalen aufgebauten Atom- kernen und den Nukleonen, das r o n G o m b • in der hier vorangehenden Arbeit [1] mi t Hilfe des s ta t is t ischen Kernmodel ls b e s t i m m t wurde. Mit Hilfe dieses Wechselwirkungspotent ia ls seien nun mehrere fª die Atomkerne charakter is t i - schen Da ten ermit te l t . Die ausfª Berechnungen sollen an H a n d des

2081D1. I<ernes 82~- durchgef ª werden, der aus acht abgeschlossenen iNeutronen- scha]en und sieben abgeschlossenen Protonenschalen bes teht .

Das Wechselwirkungspotent ia l zwischen einem aus abgesch]ossenen Nukleonenschalen bes tehenden Kern und einem Neutron ]~sst sich in zwei Teile zer]egen. Das sich ira Kernfeld bewegende Neutron geriit mi t den einze]nen Nukleonen des Kernes ins der Yukawaschen Kr~f te in Wechse]wirkung. Diese Wechselwirkungen kSnnen in ein Wechselwirkungspotent ia] Vn zusam- mengefass t werden, f ª das G o m b d s folgenden Ausdruck ab]eitete :

vn - - 4a~~ 0f(o~n, ~op) + a ~ 0f(~n, ~ . ) (1) 3~o~ 0o~~ 3~o2n ~to~

(Bezª der hier und im weiteren benu tz t en Bezeichnungen siehe die oben angef ª Arbei t r o n G o m b •

Zu dieser Wechselwirkungsenergie ist nach G o m b • noch das sich aus der s ta t i s t i schen Formul ie rung des Pauliprinzips ergebende Zusa tzpoten t ia l Fn zu

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5 2 0 D. K]SDI

addieren das durch die Gleichung,

F n - - 5 ~kr (2) 3 ti2

gegeben ist. Das hieraus resuhierende, auf das Neutron wirkende Potential , das sog.

modif izier te Potential , l au te t also folgendermassen :

r I'n + Fn. (3)

In iihnlicher Weise kann m a n auch das auf ein Pro ton wirkende modifi- zierte Poten t ia l gewinnen. Ausser dem aus den Yukawaschen Kr~iften her- r ª Potent ia l Vp ist auch noch das sich aus der elektrostat ischen Wechsel- wirkung der Pro tonen ergebende Coulombsche Poten t ia l zu berª :

q~v = Vp -4- 1% -f- Fp . (4)

In der vorliegenden Arbeit wurde als der von der Ent fernung abh/ingige Teil der Kernkr~f te das Yukawasche Potent ia l gew/ihlt. Gomb• wies nach, dass die Nukleonendichten in diesem Falle in guter N~iherung der Gaussschen Vertei lung folgen [2], [31. Die GrSssen o~n und o~p kSnnen also in folgender Forro angenommen werden:

1 1 a2r~/r~ con = O~~oe ~ ~~~-~/,~ ; cop = O~poe 5 . (5')

Hier bezeichnet r die vom Kernzen t rum gemessene Ent fe rnung und r o den Wirkungsradius der Kernkr~ifte, w/ihrend Ogno und coro Normierungskonstanten und a ein Var ia t ionsparameter sind. Ira Falle des Kernes 20sph betr/igt der 8 2 ~ ~ Wer t dieser Grfissen :

copo = 4,002 ; COpo = 3,469 ; a ~ 0,4574. (5")

Setzt man die GI. (5) in die Gln. (1) und (2) ein, so erhiilt man das modi- 208DK fizierte Potent ialfeld des Kernes s210 als Funkt ion der voto Kernzent rum

gemessenen Entfernung.

2. Die Bindungsenergie des letzten Neutrons des Kernes 209Pks2_~

Es wurde bereits erw/ihnt, dass der Kern 208ph s2~- aus lauter abgeschlosse- nen Nukleonenschalen aufgebaut ist. Der Kern 2~ enth~ih demnach ausser 8 2 ~ ~

den abgeschlossenen Nukleonenschalen noch ein Neut rom ro n dem angenom-

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DIE THEORETISCHE BESTIMMUNG EINIGER KONSTANTEN DES KERNES 208 Pb 521

men werden, kann, dass es sich in dem durch die GI. (3) ausgedrª Poten- tialfeld bewegt. Die Bindungsenergie dieses letzten Neutrons des Kernes 2o9Ph82~~ l/isst sich aus der Schr6dinger-Gleichung

~�91

A~n § q~n ~n = E, ~n (6) 2M

ermitteln u. zw. ~st die Bindungsenergie des letzten Neutrons gleich dem klein- sten Energieeigenwert.

Da das Potent ial lediglich ron der voto Kernzentrum gemessenen Ent- fernung r abh~ingt, kann ~pn als Produkt einer radialen Wellenfunktion und einer Kugelfunktion Yt m geschrieben werden. Der Grundzustand wird also durch folgenden Ansatz ausgedrª :

~n = -~ Rn (r) Y0o (0, ~), (7) r

wo Y0o die Kugelfunktion bezeichnet, die der Nebenquantenzahl l ~ 0 und der magnetischen Quantenzahl m = 0 zugeordnet i s t :

1 Y00 ~ ~ ~ �9

Die Funkt ion Rn(r) hat die Randbedingungen Rn(0) -- Rn(oO) ---- 0, die radiale SchrSdingerglcichung

h2 R¡ + qbn (r) Rn = En Rn (8) 2M

sowie die Normierungsbedingung

co

I R 2 dr 1

0

zu befriedigen. Die Differentialgleichung (8) wurde numerisch (mit Hilfe der Methode ron

Adams--Stiirmer) in 3r-----0,04 r o Schritten gelfist, wobei sich fª den Energieeigenwert ein Wert von

En ---- -- 2,65 MeV (9)

1 ! Acta Physica VI4

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ergab. Erfahrungsgemiiss betriigt dagegen die Bindungsenergie des letzten 20g Neutrons des Kernes s~Pb[4]:

Eemp = __ 3,74 MeV /2 "

3. Die Bindungsenergie des letzten Protons des Kernes 209,~: 82.D~

209T~. Der Kern s2DI enth~ilt ausser den abgeschlossenen ~Nuldeonenschalen noch ein Proton, das sich in dem durch die G1. (4) gekennzeichneten Potential-

2o9~. wird feld bewegt. Die Bindungsenergie des letzten Protons des Kernes s2m der ldeinste Energieeigenwert der radialen Schr•dinger-Gleichung

~�91 H

2MRP + r = EpRp (10)

sein. Fª diesen Energieeigenwert wurde ein Wert ron

E v ---- -- 7,75 MeV

gefunden, w/ihrend die empirisch ermittehe Bindungsenergie

(11)

Eemp = __ 3,66 MeV / 2

betrhgt.

4. Die Bestimmuag des Wirkungsquersclmittes fª die Streuung ron thermisehen Neutronen

Die thermischen Neutronen haben nur eine geringe aus der W/irmebewe- gung resultierende Energie. Ira Falle kleiner Energien l~isst sich nun der Streu- querschnitt am einfachsten mit der Methode der partiellen Wellen bestimmen, u. zw. erh/ilt man hierbei den Streuquerschnitt wie folgt[5] :

= __4z~,~ 2 (2/q- 1) sin 2 ~1 /f~ 1= 0

(12)

Hier ist k die Wellenzahl des einfallenden ]~eutronenstrahls, die mit der kine- tischen Anfangsenergie der gestreuten Neutronen in folgendem Zusammen- hang steht :

k 2 = 2ME. (13) h2

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D1E THEORETISCHE BEST]MMU~G E]NIGER KONSTANTEN DES KER]~ES 208 Pb 523

Die Gr6ssen 61 sind Phasenkons tan ten . Wie bekannt[5] , ist die Phasenkons tan te £ ira Falle l �87 kr o praktisch gleich Null. Es genª also in der G1. (12) die Sum- mierung auf jene Nebenquantenzahlen l zu beschr~inken die nicht r ie l gr6sser als kr 0 sind. Bei ~Neutronen mit kleiner Energie ist auch die WeUenzahl k sehr klein, so dass es genª die ersten paar Glieder der Summe ª l zu ljerª sichtigen. Ira folgenden seien die Berechnungen fª thermische ?qeutronen aus- fª wiedergegeben. Die Energie dieser Neutronen betr/igt weniger als 10 eV, also ist auch ihre Wellenzahl ldeiner als 10 -3 ro -~ In diesem Falle genª es, die der Nebenquantenzahl I = 0 entsprechende Phasenkonstante 60 zu bestim- men und den Streuquerschni t t aus der fo]genden Formcl zu berechnen :

4y~ a = - - sin 2 60 . (14)

k 2

Die Phasenkonstante 6 o wird durch das asymptot ische Verhal~en der zur iNeben- quantenzahl l - 0 gehfirenden radialen Wellenfunktion Rn(r) bes t immt. Rn ist aus der radialen Wellengleichung zu ermit te ln , die auf Grund der GI. (13) in folgender Forro angesetzt werden k a n n :

l 2~,oo~ R~ + k 2 - Rn = 0 . (15)

Hier ist ~n das auf das gestreute Neutron wirkende modifizierte Potent ia l . Die Differentialgleichung geht bei grossen Werten ro n r in die Gleichung I~~ + k2Rn = 0 ª deren allgemeine L/Jsung

A Rn (r) -+ - - sin (kr -9 60) (16)

k

lau te t . Hier sind ,4 und 6 o durch die Randbedingungen best immt. Die Rand- bedingung R(0) = 0 bes t immt eincleutig die Gr6sse r o n r Das so berechnete 6 o ist nun in die G1. (14) einzusetzen.

Die L6sung der Differentialgleichung (15) ist in Abb. 1 qual i ta t iv ver- anschaulicht . Die L6sung fª Rn(r) nimmt schon vor der ersten Nullstelle a o das durch die G1. (16) a usgedrª asymptot ische Verhalten an. Die Nullstelle wixd also durch die Gleichung

ka o + 60 : z~ (17)

bes t immt. Wird nun durch die (numerische) Integrat ion der Differentialglei- chung (15) die Nullste]le a o der Wellenfunktion Rn ermi t teh , so l/isst sich die

11"

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52 �91 D. KISDI

Phasenkons t an t e 6 o mit Hilfe der GI. (17) wie folgt berechnen :

�91 = ~ - - k a o "

Fª den Streuquerschni t t erh~ilt man

4~t ---- - - sin 2 (k%). (18)

k 2

Die Different ia lgle ichung (15) mi t der Randbed ingung Rn(0) = 0 wurde mi t der numer ischen In t eg ra t i onsme thode von A d a m s - - S t i i r m e r (in :Ir = 0,04

-R

Abb. 1

Schri t ten) gel6st. Es ergab sich, dass die Nullstelle a o im Wellenzahlbereich 0 < k _< 10-3ro prakt i sch unabh~ngig r o n k ist, wobei ihr Wer t ira Falle des Kernes 2osph

82 L ~

a o : 5,18 r o = 7,02.10 -13 cm (19)

betr/ igt . D e r W i r k u n g s q u e r s c h n i t t fª die S t r e u u n g t h e r m i s c h e r N e u t r o n e n a m Kern 2~ ist also :

8 2 ~ ~ 4zr . 2

= - - s in (5,18 kr0). (20) k 2

Da kr 0 kleiner als ein Tausends te l ist, kann die Sinusfunktion auf der rechten Seite der (~l. (20) in gu te r N/iherung durch ihr Argumen t ersetzt werden, F ª m a n dies durch, so f/illt aus dem Ausdruck f ª a die Wellenzahl k heraus , so dass der St reuquerschni t t f ª thermische Neutronen r o n der Energie unabhi in- gig wird :

cr = 4~(5,18ro)2 = 6,19 �9 10 -~~ cm ~. (21)

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DIE THEORETISCHE BESTIMMUNG EINIGER KONSTANTEN DES KERNES 208 Pb 5 2 5

Erfahrungsgem~iss ist der Wirkungsquerschnitt fª die Streuung ther- mischer Neutronen ana Kern 208 Pb tatsiichlich von der Energie unabhiingig und weist den nachstehenden Wert auf [6] :

0 " e m p - - 9,0 �9 1 0 - 2 4 c m " .

5. Die Bestimmung der Halbwertzeit des fl-Zerfalls des Kernes 209Pk82_,,

Man kann sich den q des Kernes 2ogph s2-~ so vorstellen, dass sich das ausserhalb der abgeschlossenen Nukleonenschale befindliche Neutron in ein Proton umwandelt und inzwischen vom Kern ein Elektron emittiert wird. Der Kern 2~ wandeh sich durch den q in den Kern 209~;83~. um.

Die Halbwertzeit T soll mit Hilfe einer vereinfachten Theorie des/~-Zer- fal]s bestimmt werden. Zwischen dem Nuldeonen- und dem Elektronenfeld sei die einfache Fermische (pseudovektorielle) Wechsehvirkung angenommen. Es ist bekannt, dass sich diese Wechselwirkung bei den zul/issigen q220 als eine gute Niiherung erwiesen hat ; allerdings kann sie nicht zur Ermittlung der Auswahlregeln oder des Energiespektrums der verbotenen • verwen- det werden. Da der/5-• des Kernes 2ogph nicht verboten ist, verur- 82 ~ ~

sacht die Niiherung keinen wesentlichen Fehler. Als weitere Vereinfachung sei von der Coulombschen Wechselwirkung zwischen dem emittierten Elektron und dem Kern abgesehen. Mit diesen Vernachliissigungen liisst sich die Halb- wertzeit T aus der folgenden Formel ermitteln[7] :

ln2 1

T Zo I M q (Wo)" (22)

In dieser Formel bezeichnet M das Matrizenelement M-- f~*n ~p dv, das aus der Anfangswellenfunktion ~on und Endwellenfunktion ~p des ira Kern seine Ladung iindernden Nukleon gebild› wird, wiihrend % eine Konstante ron der Dimension einer Zeit ist, deren Wert r 0 -~ 3 �9 103 sec betriigt. Ferner bedeutet w o die Energiedifferenz zwischen dem Anfangs- und dem Endzustand des Ker- nes in moc2-Einheiten ; diese steht mit der maximalen kinetischen Energie der emittierten Elektronen ira folgenden Zusammenhang:

E 0 w 0 -- -f- 1. (23)

m 0 G2

Schliesslich bezeichnet f in der GI. (22) folgende Funktion :

(1 3 w2 2} 1 w ,.~.2 f ( w o ) = ] / ~ ~w~-- ~ o-- ~ + ~ oln(w 0 + ~ w 0 - 1 ) . (24)

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5 2 6 D. KISDI

Setzt man in den Ausdruck fª M mit Hilfe der Gleichungen

r

�9 ~ . = 1- R~ (r) G 0 (0, v) /-

die Eigenfunktionen Rn(r) bzw. Rv(r ) der Eigenwertprobleme (8) und (10) eir, so ergibt sich fª M der folgende Wert :

:o

M = t" Rn Rp dr = 0,558 . O

(25)

Laut der Erfahrung betr/igt die maximale kinetische Energie der emittier- ten Elektronen beim fl-Zerfall des Kernes 209~k �91 0,68 MeV. Bei Heranzie-

8 2 ~ ~

hung dieses empirischen Wertes ist w 0 = 2,3 und f (w0) = 0,63. Setzt man diese Angaben in die GI. (22) ein, so erhiilt man fª die berechnete Halbwertzeit :

T = 2,94 Stunden, (26)

w/ihrend die empirische Halbwertzeit

T emp = 3,32 Stunden betr~igt[8].

6. Diskussion

Es wurde mit Hilfe des modifizierten Potentials die Bindungsenergie des letzten Neutrons des Kernes 2ogpk und des letzten Protons des Kernes 209R:

8 2 ~ ~ 8 3 ~ t

berechnet, ferner der Wirkungsquerschnitt fª die Streuung thermischer Neutronen aro Kern 2~ und die Halbwertzeit des fl-Zerfalls des Kernes 209Ph83 ~~" In allen vier F/illen gelang es, eine griissenordnungsm/issig gute • stimmung zwischen den berechneten und den empirischen Werten zu erzielen. Mit Ausnahme der Bindungsenergie Ep fª das Proton stimmen n/imlich die berechneten und die empirischen Werte innerhalb einer Fehlergrenze von 20 bis 30O/o miteinander ª Da diese vier Daten ein recht heterogenes Gebiet umfassen, ist diese gr6ssenordnungsm/issige • nicht als zuf~il- iig zu betrachten.

Die Energie des Protons Ep liegt tiefer als die Energie des Neutrons En, was mit dem empirischen Befund in Widerspruch steht. Dieser Widerspruch l~isst sich - - worauf schon Gomb• in der vorangehenden Arbeit lfingewiesen hat -- voraussichtlich dadurch beheben, dass man die Dichteverteilung der Neutronen und Protonen als vorreinander betr~chdich verschieden voraussetzt,

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DIE THEORETISCHE BESTIMMUNG EINIGER KONSTANTEN DES KERNES 208 Pb 527

u n d zwar mª m a n a n n e h m e n , dass sich die P r o t o n e n m e h r im K e r n i n n e r e n

a u f h a l t e n u n d e twa eine Gausssche D i c h t e v e r t e i l u n g h a b e n , so wie sie hier

vo rausgese t z t wurde , die N e u t r o n e n j edoch c ine r o n dieser betr~icht l ich ver-

sch iedene Ye r t e i l ung aufweisen , e twa v o n der Forro, wie sie in der Fig. 3 der

v o r a n g e h e n d e n A r b e i t von Gomb• da rges t e l l t ist .

LITERATUR

1. P. Gomb• Acta Phys. Hung., 5, 511, 1956. 2. P. Gomb• Acta Phys. Hung., 1, 329, 1952. 3~ P. Gomb• Acta Phys. Hung., 2, 223, 1952. 4. L. Rosenfeld, Nuclear Forces, Vol. II, S. 525. North-Holland Publ. Co., Amsterdam, 1948. 5. L. I. Schiff, Quantum Mechanics, McGraw-Hfll Book Co., Inc., Ncw-York, 1949. 6. M. D. IVhitaker und IV. C. Bri&ht, Phys. Rey., 60~ 155, 1941. 7. L. Rosenfeld, Nuclear Forces, Vol'~ II, Appendix 1, ~orth-Holland Publ. Co., Amsterdam, 1948. 8 . . 4 . M. Feingold, Rev. Mod. Phys., 23~ 10, 1951.

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