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48 taz.thema www.taz.de | [email protected] | fon 030 • 25 90 23 14 | fax 030• 25 10 694 die verlagsseiten der taz.die tageszeitung SONNABEND/SONNTAG, 30. NOVEMBER / 1. DEZEMBER 2013 Impressum Redaktion: Lars Klaaßen & Ole Schulz | Foto-Red.: Ann-Christine Jansson | Anzeigen: Kerstin Noll & Ralf Tilp GESCHENKE Finnische Sauna mit 90 bis 95 °C und mehrere Saunen mit Tem- peraturen zwischen 75 und 50°C. Einmal im Jahr findet hier übri- gens die Aufgussweltmeister- schaft statt. Ein Tageskarte kostet zwischen 24,90 Euro (wochen- tags) und 28,90 Euro (Wochenen- de und Feiertage), ab 19 Uhr nur noch 16,90 Euro. lebad mit Unterwassergeysiren, Massagepilz mit Strömungska- nal und Whirlpools punkten. Preise für Sauna und Thermal- bad: zwischen 20 Euro (3 Stun- den) und 25 Euro (Tageskarte). Vor gut einem Jahr hat mit der Kiezsauna im Berliner Bezirk Friedrichshain eine echte Wohl- fühlsauna aufgemacht. Sie liegt unter der Erde in den Räumen ei- ner ehemaligen Wäscherei – da- von zeugt noch ein Teil der Wandfliesen aus der Gründer- zeit, die mit modernen Fliesen in Grün- und Blautönen kombi- niert wurden. Auf 400 Quadrat- metern gibt es hier eine Finni- sche (90°C) und eine Biosauna (60°C), außerdem ein Dampfbad mit wechselndem Farblicht (ca. 45 °C), eine Wärmebank mit Fuß- becken und, natürlich überir- disch, einen Saunagarten. Ein weiterer Pluspunkt sind die Auf- güsse aus 100 Prozent naturrei- nen Ölen. Montags bis 19 Uhr ist die Sauna für Frauen reserviert, samstags bis 19 Uhr ist Familien- tag mit Märchensauna. Vier Stunden Aufenthalt kosten hier gerade mal 10 Euro. Wer auf Waschbetonchic steht, wird sich im Kreuzberger Liquid- rom wohlfühlen. Neben einem Dampfbad mit 40 bis 45 °C gibt es hier eine 90 Grad warme Fin- nische Sauna, eine Himalaja Salzsauna mit 65 °C und eine 80°C warme Kelo-Panorama- Sauna. Zum Liquidrom gehört außerdem eine abgedunkelte Kuppelhalle mit einem Pool, in dem man in warmem Salzwasser baden kann. Interessiert am Li- quidrom war übrigens auch schon der Berliner Datenschutz- beauftragte: wegen der Video- überwachung in den Umkleide- kabinen. Zwei Stunden Aufent- halt kosten hier 19,50 Euro, vier Stunden 24,50 Euro, eine Tages- karte kostet 29,50 Euro. www.satama-saunapark.de; www.kiezsauna.de; www.liquidrom-berlin.de; www.bad-saarow.de/de/bad- saarow-therme/saarowtherme Manche mögen’s heiß WELLNESS Schnee, Eis, Kälte – wer sich im Winter nicht nur auf warme Gedanken verlassen will, kann in die Sauna gehen So macht Winter Spaß: hohe Temperaturen und Aufgüsse aus naturreinen Ölen VON KRISTINA SIMONS Wodka, eisgekühlt. Die Haut ein- gesalbt mit einem Mix aus Honig und Salz. Ein Aufguss aus Birken- sud, der den Raum durchzieht. Gebundener Birkenreisig („We- nik“), mit dem die Haut erst ab- gefächelt und dann von Schulter bis Fuß abgeschlagen wird. Und das Ganze bei 75 °C und „Kalinka“, geschmettert vom Chor der Don- kosaken. Russisch-rustikal geht’s zu in Brandenburg: beim Banja- Ritual des Satama Sauna Resort & Spa in Wendisch Rietz. Nicht nur Russen kommen hierher zu Wodka, Schweiß und Birkenduft. Auch hartgesottene Branden- burger und Berliner buchen das Ritual, das die Durchblutung an- regen und die Haut gründlich reinigen soll. Wer’s zarter mag, geht einfach in eine der acht an- deren Saunen, die sich zum Teil in Blockhäusern über den Garten verteilen. Besonders heiß geht’s in einer in die Erde eingelasse- nen Sauna mit 100 bis 120°C zu. Daneben gibt es eine klassische ANZEIGE ............................................................................................... ............................................................................................... Richtig gemacht Gerade jetzt im Winter zieht es wieder viele Menschen in die Sau- na. Sie wärmt einen nicht nur schön durch, sondern entspannt und stärkt durch den Wechsel von heiß und kalt die Abwehrkräfte. Ein paar Regeln sollte man beim Saunen allerdings beachten: sich zumBeispielausreichendZeitneh- men. Für drei Saunadurchgänge und Ruhephasen dazwischen soll- te man zwei bis drei Stunden ein- planen. Gerade Saunaneulinge sollten nicht zu lange (maximal 8 bis 10 Minuten) und nicht zu heiß schwitzen, sonst strapaziert es den Kreislauf zu sehr. Um ihn zu ak- tivieren, sollte man sich nach dem Liegen auf der Saunabank in den letzten ein bis zwei Minuten hin- setzen. Wichtig nach jedem Durch- gang ist die Abkühlung: zunächst anderkaltenLuft,danninoderun- ter kaltem Wasser. Vor dem nächs- ten Saunadurchgang sollte man sich erst mal eine ausgedehnte Ruhephase gönnen und ausrei- chend trinken, um den Flüssig- keitsverlust durch das Schwitzen wieder auszugleichen. (ks) ............................................................................................... ............................................................................................... Mehr Sauna in Berlin: Saunabad, Rykestr. 10, Prenzl. Berg, www.saunabad-berlin.de Mareks Saunahaus, Bernauer Str. 75, Mitte, www.mareks-sau- nahaus.de Thermen am Europa-Center, Nürnberger Str. 7, Wilmersdorf, www.thermen-berlin.de in Brandenburg: Kristall-Saunatherme Ludwigs- felde, Fichtestraße, www.kristall- saunatherme-ludwigsfelde.de Stein Therme, Am Kurpark 15, Bad Belzig, www.steintherme.de NaturThermeTemplin,Dargers- dorferStr.121,www.naturtherme- templin.de (ks) Ebenfalls in Brandenburg liegt die Therme in Bad Saarow mit zwei Finnischen Saunen (60 und 90°C) und einer Biosauna (50 bis 60°C), einem Dampfbad (40 bis 55 °C), einer Kräuterstube und einem minus 15 Grad kalten Schneeraum für die Abkühlung danach. Hier geht’s weniger rus- tikal zu als in Wendisch Rietz, aber dafür kann das Thermalso- Statt beim Einkauf ins Schwitzen zu kommen: ein Gutschein zum Aufwärmen Foto: A.C./getty images

die verlagsseiten der tazdownload.taz.de/Geschenke_Nov_13.pdf„Phonebloks“,mit n Da ve Hakksr Wegwerfkulturden Kampfaanmöch.att-s monolithischen Blk swl r Niederländer m Handy-kunden

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taz.thema

www.taz.de | [email protected] | fon 030 • 25 90 23 14 | fax 030• 25 10 694

die verlagsseiten dertaz.die tageszeitung

SONNABEND/SONNTAG, 30. NOVEMBER / 1. DEZEMBER 2013

Impressum Redaktion: Lars Klaaßen & Ole Schulz | Foto-Red.: Ann-Christine Jansson | Anzeigen: Kerstin Noll & Ralf Tilp

GESCHENKE

Finnische Saunamit 90 bis 95°Cund mehrere Saunen mit Tem-peraturen zwischen 75und 50°C.Einmal im Jahr findet hier übri-gens die Aufgussweltmeister-schaft statt. EinTageskartekostetzwischen 24,90 Euro (wochen-tags) und28,90Euro (Wochenen-de und Feiertage), ab 19 Uhr nurnoch 16,90 Euro.

lebad mit Unterwassergeysiren,Massagepilz mit Strömungska-nal und Whirlpools punkten.Preise für Sauna und Thermal-bad: zwischen 20 Euro (3 Stun-den) und 25 Euro (Tageskarte).

Vor gut einem Jahrhatmit derKiezsauna im Berliner BezirkFriedrichshain eine echte Wohl-fühlsauna aufgemacht. Sie liegtunter der Erde indenRäumenei-ner ehemaligen Wäscherei – da-von zeugt noch ein Teil derWandfliesen aus der Gründer-zeit, diemitmodernenFliesen inGrün- und Blautönen kombi-niert wurden. Auf 400 Quadrat-metern gibt es hier eine Finni-sche (90°C) und eine Biosauna(60°C), außerdemeinDampfbadmit wechselndem Farblicht (ca.45°C), eineWärmebankmit Fuß-becken und, natürlich überir-disch, einen Saunagarten. Einweiterer Pluspunkt sind die Auf-güsse aus 100 Prozent naturrei-nen Ölen. Montags bis 19 Uhr istdie Sauna für Frauen reserviert,samstags bis 19 Uhr ist Familien-tag mit Märchensauna. VierStunden Aufenthalt kosten hiergerademal 10 Euro.

WeraufWaschbetonchicsteht,wird sich imKreuzberger Liquid-rom wohlfühlen. Neben einemDampfbad mit 40 bis 45 °C gibtes hier eine 90 Grad warme Fin-nische Sauna, eine HimalajaSalzsauna mit 65°C und eine80°C warme Kelo-Panorama-Sauna. Zum Liquidrom gehörtaußerdem eine abgedunkelteKuppelhalle mit einem Pool, indemman inwarmemSalzwasserbaden kann. Interessiert am Li-quidrom war übrigens auchschon der Berliner Datenschutz-beauftragte: wegen der Video-

überwachung in den Umkleide-kabinen. Zwei Stunden Aufent-halt kosten hier 19,50 Euro, vierStunden 24,50 Euro, eine Tages-karte kostet 29,50 Euro.

www.satama-saunapark.de;www.kiezsauna.de;www.liquidrom-berlin.de;www.bad-saarow.de/de/bad-saarow-therme/saarowtherme

Manche mögen’s heißWELLNESS Schnee, Eis, Kälte – wer sich imWinter nicht nur aufwarme Gedanken verlassen will, kann in die Sauna gehen

SomachtWinter Spaß:hohe Temperaturenund Aufgüsse ausnaturreinen Ölen

VON KRISTINA SIMONS

Wodka, eisgekühlt. Die Haut ein-gesalbtmiteinemMixausHonigundSalz. EinAufguss ausBirken-sud, der den Raum durchzieht.Gebundener Birkenreisig („We-nik“), mit dem die Haut erst ab-gefächelt und dann von Schulterbis Fuß abgeschlagen wird. UnddasGanzebei 75°Cund„Kalinka“,geschmettert vomChorderDon-kosaken. Russisch-rustikal geht’szu in Brandenburg: beim Banja-Ritual des Satama Sauna Resort& Spa in Wendisch Rietz. Nichtnur Russen kommen hierher zuWodka, Schweiß und Birkenduft.Auch hartgesottene Branden-burger und Berliner buchen dasRitual, das die Durchblutung an-regen und die Haut gründlichreinigen soll. Wer’s zarter mag,geht einfach in eine der acht an-deren Saunen, die sich zum TeilinBlockhäusernüberdenGartenverteilen. Besonders heiß geht’sin einer in die Erde eingelasse-nen Sauna mit 100 bis 120°C zu.Daneben gibt es eine klassische

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Richtig gemacht

■ Gerade jetzt im Winter zieht eswieder viele Menschen in die Sau-na. Sie wärmt einen nicht nurschön durch, sondern entspanntund stärkt durch den Wechsel vonheiß und kalt die Abwehrkräfte.Ein paar Regeln sollte man beimSaunen allerdings beachten: sichzum Beispiel ausreichend Zeit neh-men. Für drei Saunadurchgängeund Ruhephasen dazwischen soll-te man zwei bis drei Stunden ein-planen. Gerade Saunaneulingesollten nicht zu lange (maximal 8bis 10 Minuten) und nicht zu heiß

schwitzen, sonst strapaziert esden Kreislauf zu sehr. Um ihn zu ak-tivieren, sollte man sich nach demLiegen auf der Saunabank in denletzten ein bis zwei Minuten hin-setzen. Wichtig nach jedem Durch-gang ist die Abkühlung: zunächstan der kalten Luft, dann in oder un-ter kaltem Wasser. Vor dem nächs-ten Saunadurchgang sollte mansich erst mal eine ausgedehnteRuhephase gönnen und ausrei-chend trinken, um den Flüssig-keitsverlust durch das Schwitzenwieder auszugleichen. (ks)

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Mehr Sauna …

in Berlin:■ Saunabad, Rykestr. 10, Prenzl.Berg, www.saunabad-berlin.de■ Mareks Saunahaus, BernauerStr. 75, Mitte, www.mareks-sau-nahaus.de■ Thermen am Europa-Center,Nürnberger Str. 7, Wilmersdorf,www.thermen-berlin.de

in Brandenburg:■ Kristall-Saunatherme Ludwigs-felde, Fichtestraße, www.kristall-saunatherme-ludwigsfelde.de■ Stein Therme, Am Kurpark 15,Bad Belzig, www.steintherme.de■ Natur Therme Templin, Dargers-dorfer Str. 121, www.naturtherme-templin.de (ks)

Ebenfalls in Brandenburgliegt die Therme in Bad Saarowmit zwei Finnischen Saunen (60und 90°C) und einer Biosauna(50 bis 60°C), einem Dampfbad(40 bis 55°C), einer Kräuterstubeund einemminus 15 Grad kaltenSchneeraum für die Abkühlungdanach. Hier geht’s weniger rus-tikal zu als in Wendisch Rietz,aber dafür kann das Thermalso-

Statt beim Einkauf ins Schwitzen zu kommen: ein Gutschein zum Aufwärmen Foto: A.C./getty images

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SONNABEND/SONNTAG, 30. NOVEMBER / 1. DEZEMBER 2013 TAZ.DIE TAGESZEITUNG 49taz.thema | GESCHENKE

VON VOLKER ENGELS

Bürgerkrieg in Syrien, Tsunamiauf den Philippinen, Urwald-rodungen in Südamerika: DieListe der akuten Katastrophenkönnte noch lange fortgeführtwerden. Wer sich umschaut,steht immer vor der Frage: Waskann ich dagegen tun?Wer keineVerlegenheitsgeschenke bei Fa-milie und Freunden verteilenmöchte, hat zumindest schonmal einen guten Anlass, darübernachzudenken, wo man seinGeld sinnvoll investierenkönnte.Das heißt im nächsten Schritt:Akteure zu finden, die vertrau-enswürdig sind.

Schon seit 1957 fördert die Ak-tionsgemeinschaft SolidarischeWelt e.V. (ASW) mit Sitz in BerlinSelbsthilfeprojekte in den Län-dern des Südens. Jedes Jahr un-terstützt die ASW, nach eigenenAngaben eine der ältesten ent-wicklungspolitischen Organisa-tionen in Deutschland, rund 60Projekte in sechs Ländern „Wirwollen die Menschen stärken,weil die am besten wissen, wasvor Ort nötig ist“, sagt Tobias Zol-lenkopf, bei der ASW für dieSpendenbetreuung zuständig.

Vor allem kleinere Initiativeninvier afrikanischenLändernso-wie in Indien und Brasilien, diein den jeweiligen lokalen Ge-meinschaften verankert sind,werden unterstützt. Auch ver-gleichsweisegeringeBeträgevon5.000 Euro könnten viel be-wirken.

„Es ist möglich, zweckgebun-den zum Beispiel für Frauenpro-jekte in Afrika zu spenden“, un-terstreicht Zollenkopf. Rundzwei Drittel ihrer Mittel erhältdie ASW über Spenden. Wer dieArbeit des Vereins unterstützt,erhält nicht nur eine Spenden-quittung, sondern auch viermalim Jahr eine Zeitschrift, in derüber die Entwicklung von kon-kreten Projekten berichtet wird.

Spenden schenkenGUTE TATViele gut gemeinteGeschenke trudeln einund fristen ein trist-staubigesDasein inSchränkenundGaragen. Doch es gibt eine sinnvolle Alternative: Spenden zu verschenken

Wer seine Spende regi-onal ausrichten will,findet in Berlin zahl-reiche Möglichkeiten

Nur auf den ersten Blick unscheinbar: Gaben, die Wirkung erzielen Foto: Innamorati/Sintesi/Visum

Darüber hinaus werden Spendereingeladen, wenn Projektpart-ner nach Deutschland kommen:„Für viele ist es zum Beispielspannend,wennFrauenausIndi-en erzählen, wie sie sich vor Ortgegen Gewalt wehren.“ Im kom-menden Jahr wird die ASW Pro-jekte im Senegal und eine Saat-gutmesse besuchen. Auch Spen-der und Förderer werden, auf ei-gene Kosten, dabei sein.

Neben den klassischen Spen-denwirbtdieASWumsogenann-teAnlassspenden. Statt einesGe-burtstags- oder Weihnachtsge-schenkes werden Freunde oderVerwandte zum Beispiel umSpenden für kastenlose Klein-bauern in Indien gebeten.

Wer sich im Vorfeld seinerSpende über eine Organisationinformieren will, kann diese aufder Seite desDZI (Deutsches Zen-tralinstitut für soziale Fragen) er-ledigen, das einesder bekanntes-ten Spendensiegel vergibt. Spen-denorganisationen erhalten daskostenpflichtige Siegel auf An-trag, wenn sie klar definierteStandards erfüllen. So müssenSpendenorganisationen sich un-ter anderem zu einer „wahren,eindeutigen und sachlichenSpendenwerbung verpflichten“,erläutert DZI-GeschäftsführerBurkhard Wilke. „Wenn sich dieAnfragenvonpotenziellenSpen-dern häufen, die sich für eine be-stimmte Organisation interes-

sieren, werden wir auch ohneAntrag tätig.“ Organisationen,die bei dieser Basisprüfung ne-gativ auffallen, werden in einerNegativliste aufgeführt. Aller-dings gibt es auch seriöse Orga-nisationen, die die Verwendungihrer Spenden transparent ma-chen, auf dasDZI-Siegel aber ver-zichten.

In der „Initiative transparenteZivilgesellschaft“ haben sichzahlreiche Akteure aus der Zivil-gesellschaft und der Wissen-schaft auf zehn grundlegendePunkte geeinigt, die jede zivilge-sellschaftliche Organisation derÖffentlichkeit zugänglich ma-chen sollte. Dazu zählen unteranderemdieSatzung,dieNamender wesentlichen Entschei-dungsträger sowieAngabenüberMittelherkunft, Mittelverwen-dung und Personalstruktur. Aufder Basis von Stichproben über-prüft die Initiative, zu deren Trä-gern auch die deutsche Sektionvon Transparency Internationalgehört, ob die gemeinnützigenOrganisationen diese Standardsauch einhalten. Aktuell haben490 gemeinnützige Organisatio-nen die Selbstverpflichtung un-terzeichnet.

Der Weltfriedensdienst (wfd),der sich nach eigenen Angaben„gegen die ungleiche Verteilungvon gesellschaftlichem Reich-tum wendet, die durch unge-rechte Weltwirtschaftsstruktu-ren verursacht wird“, arbeitetebenfallsmit Spenden. In Afrika,Lateinamerika und in Asien un-terstützt die Organisation insbe-sondere die Arbeit von Basis-initiativen, in Deutschland willder Weltfriedensdienst den An-

liegen seiner Südpartner Gehörverschaffen.

Unter dem Motto „Spendenstatt Geschenke“ wirbt der wfdzum Beispiel für Spenden, mitdenen Kindern in Benin derSchulbesuch ermöglicht wird.„Mit dem Geld werden nicht nurSchulgeld oder Lehrmaterialienfinanziert, sondern auch Nah-rungsmittelbeihilfen“, sagt Caro-la Gast, die unter anderem dasBenin-Projekt betreut. Gäbe esdiese Beihilfen nicht, „müsstenviele Kinder arbeiten, um zumLebensunterhalt der Familie bei-zutragen, und könnten nicht zurSchule gehen“. Aktuell würden„ausschließlich über Spenden“jährlich rund 50 Bildungspaten-schaften in Benin finanziert. DieerstenErfolge können sich sehenlassen, weiß Carola Gast: „Dieersten Absolventen arbeitenheute als Lehrer, Hebamme, Se-kretärin, Krankenschwester oderPolizist.“

Menschen, die dieses oder an-dere Projekte mit ihrer Spendeunterstützen, erhalten einmalim Jahr einen Entwicklungsbe-richt und werden eingeladen,wenn ausländische Projektpart-ner in Deutschland über ihre Ar-beit vor Ort berichten.

Wer seine Spende regionalerausrichten will, findet in Berlinzahlreiche Möglichkeiten, mitseinem (oder dem geschenkten)Geld etwas Sinnvolles zu tun: Be-ratungsstellen für Sinti und Ro-ma sind da genauso zu nennenwie die zahlreichen Projekte fürWohnungslose, die vor allem imWinter dringend auf Spendenangewiesen sind. Der wfd hatauch eine Idee für Spender ohnedickes Portemonnaie:Mit „Spen-den Sie Zeit“ werden Interessier-te aufgefordert, sich ehrenamt-lich zu engagieren. Das Motto„Zeit ist Geld“, neu interpretiert,ist also auch eine Möglichkeit,kostengünstig vorweihnachtli-che Nächstenliebe zu zeigen.

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im Konzeptstadium sind die„Phonebloks“, mit denen DaveHakkens der Wegwerfkultur denKampf ansagenmöchte. Statt ei-nes monolithischen Blocks willder Niederländer dem Handy-kunden ein modular aufgebau-tesSystemanbieten–Akku,Spei-cher, Kamera und mehr sind ander Hauptplatine nur angedocktund lassen sich bei Bedarf ein-zeln austauschen oder nachrüs-ten. Nachteil: Das Legostein-ähn-liche Telefon wäre klobiger alsein maximal integriertes Smart-phone, zugleichwürde derMate-rialaufwand steigen, denn dieeinzelnen Bauteile müssen eineeigene Hülle besitzen.

Deutlichweiter ist das nieder-ländische Start-up Fairphone,das zumindest den Anspruchhat, fairer produziert zu werdenals der Durchschnitt. Die ersteCharge mit 25.000 Exemplarendes gleichnamigen Smartpho-nes ist bereits ausverkauft, diezweite in Arbeit. Der transparentaufgeschlüsselte Kaufpreis von325 Euro enthält etwa 9,50 Eurofür Lohnkosten, bei vergleichba-ren Geräten wären es normaler-weise eher 3 Euro. Einige der ent-haltenen Rohstoffe wie Zinn

oder Coltan stammen aus „kon-fliktfreier“ Quelle, wurden alsoaußerhalb von Bürgerkriegsge-bieten geschürft. Ein austausch-barer Akku sowie Root Accessund damit weitgehende Zu-griffsrechte auf das Betriebssys-tem sollen zudem dafür sorgen,dass man das Fairphone mög-lichst lange nutzen kann – unterÖko-Aspekten sowieso das Opti-mum. Kein Wunder, dass die tazschon überlegt, ihren Abonnen-ten das Fairphone als Prämie an-zubieten, alternativ zum tenden-ziell „böseren“ Google Tablet Ne-xus 7.

Ach ja, Google. Auch das Fair-phone läuft imLieferzustandmiteiner angepassten Version vonGoogles mobilem Betriebssys-temAndroid (4.2) –manbefindetsich alsohinsichtlichder Softwa-re erst mal in den Fängen einestransnationalen Unternehmensmit ganz eigener Agenda. Mit

Firefox OS steht aber zum Glückschon eine wirklich freie Alter-native in den Startlöchern, dieman schon live ausprobierenkann: Die Telekom-TochterCongstar verkauft seit Mitte Ok-tober mit dem „Firefox Phone“ein Low-Cost-Smartphone imZeichen des Open-Source-Fuchs-schwanzes. Zwar nicht fair pro-duziert, dafüraberzueinemsehrfairen Endkundenpreis vonknapp 90 Euro.Mit dem „FirefoxMarketplace“ existiert ein eige-ner, unabhängiger App Store. DaFirefoxOS (gleiches gilt übrigensfür die neueste Version der Li-nux-Distribution Ubuntu) nichtnur auf Smartphones, sondernauch auf Tablets lauffähig ist,könnte es in Zukunft eine ganzneue Produktkategorie geben:fair produzierteMobilgeräte, aufdenen ein fair komponiertes Be-triebssystem läuft.

Derweil verwischen die Un-terschiede zwischen E-Readerund Tablet zusehends immerstärker. Sie haben traditionellzwar ein anderes Display, wer-den aber beide per Touchscreen-Technik bedient. Bestes Beispielist das vom chinesischen Her-steller Onyx angekündigte BooxM96, ein zum Lesen optimiertesE-Ink-Tablet im iPad-Format, dasmit Android läuft. Parallel dazubringt Onyx mit dem Boox E43auch ein Android-Smartphonemit E-Ink-Display heraus. Es gibtalso auch jenseits des klassi-schen E-Readers mobile Gadgetsin verschiedenen Formaten, diefair zu den Augen sind. Mehraber auch nicht.

Wer überhaupt keine Kom-promisse eingehen will, dembleibt zurzeit eigentlich nur dasradikaleDownsizingderAnsprü-che: entweder eine Tablet-Hülleselber zu stricken oder eine inDeutschland fair zusammenge-schraubte Computermaus vonnager-it zu schenken.

Das kleinste ÜbelELEKTRONIK „Faire“ Gadgets gibt’s bisher kaum. Ein Mix aus modularen Bausteinen,Rohstoffen aus „konfliktfreien“ Quellen und Open Software könnte ein Weg sein

Wer keine Kompro-misse will, dem bleibtnur das Downsizingeigener Ansprüche

VON ANSGAR WARNER

Welches Mobilgerät ist fair zumFabrikarbeiter, fair zur Umwelt,fair zumKundenund idealerwei-se auch noch fair zu den Augen?Vorsicht, Fangfrage: Denn solchein Gerät gibt es bisher nochnicht – beim „Fairschenken“muss man bis auf Weiteres eineMenge Kompromisse eingehen.Schade, denn das Potenzial wäreriesig, nichtnur zuWeihnachten.So existieren weltweit mehr als6Milliarden registrierte Mobil-funkanschlüsse, rein rechne-risch besitzen damit fast 90 Pro-zent der Weltbevölkerung einsolches Gadget. Doch auch Tab-lets und E-Reader sind längst einMassenprodukt – seit 2008/2009 wurden mehr als 200 Mil-lionenFlachrechnerundetwa60Millionen elektronische E-Ink-Lesegeräte verkauft. Bisher istdie Bilanz in punkto Fairness je-doch ernüchternd.

Die letzte Folgestudie vonmakeITfair und Germanwatchzum Thema Unternehmensver-antwortung stellt deutschenMo-bilfunkanbietern ein schlechtesZeugnis aus: Vom Design überProduktionsprozess, Marketingund dem am Ende oft fehlendenRecycling wurde „erheblichesVerbesserungspotenzial“ festge-stellt. Gleiches darf für die Her-stellung von Tablets und E-Rea-dern gelten, die unter ähnlichenBedingungen produziert wer-den. Auf der Skala des „Green-peace Guide to Greener Electro-nics“ befinden sich fast alle gro-ßen Unternehmen wie Apple,Samsung, Sony oder Philips imroten Bereich. Selbst das nachdem Prinzip „best in class“ sozu-sagen „kleinstes Übel“ verliehe-ne deutsche Umweltabzeichen„Blauer Engel“ schmückt keineinziges aktuelles Mobilgerät.

Ideen, wie es besser gehenkönnte, gibt es aber schon. Noch

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........................................................................................................................................................................................................Gadgets – Gegenwart und Zukunft

■ PhonebloksKonzeptstudie von Dave HakkensBetriebssystem:Android o. ä.Technische Daten:noch nicht bekanntPreis: noch nicht bekanntWeitere Infos: phonebloks.com■ FairphoneBetriebssystem: Android 4.2, al-ternative Installation möglichTechnische Daten: 1,2 Ghz Chip, 16GB Speicher intern, 4,3 Zoll LED-Display, Gewicht 170 GrammPreis: 325 Euro (derzeit nur Vorbe-stellungen möglich)Infos: fairphone.com

■ Firefox Phone (Alcatel OneTouch Fire)Betriebssystem: Firefox OSTechnische Daten: 1 Ghz Chip, 512MB Speicher intern, 3,5 Zoll LED-Display, Gewicht 125 GrammPreis: ab 90 Euro (derzeit exklusivvia congstar, Infos: mozilla.org/de/firefox/os/ sowie congstar.de)■ Boox E43 (E-Ink Smartphone)Betriebssystem: Android 2.3Technische Daten: 1 Ghz Chip, 512MB Speicher, 4,3 Zoll E-Ink-Dis-play, Gewicht 120 GrammPreis: noch nicht bekanntInfos: onyx-international.com.cn

(aw)

Auch beim Shoppen wichtig: der kritische Blick Foto: Harold M. Lambert/Getty Images

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SONNABEND/SONNTAG, 30. NOVEMBER / 1. DEZEMBER 2013 TAZ.DIE TAGESZEITUNG 51taz.thema | GESCHENKE

Listen, die einen empfehlendenCharakter haben. Kinder interes-sieren sich aber kaum für Schad-stoffe oder Fragen der ÖkologieundNachhaltigkeit. Siewollen inerster Linie einfach spielen.

Insbesondere diesen Aspektberücksichtigt das Gütezeichen„Spiel gut“ vom Arbeitsaus-schuss Kinderspiel und Spiel-zeug. Das Siegel bekommen nurWaren, die einen hohen Spiel-

Zeichen hat in der Produktgrup-pe Spielwaren keine Bedeutung.Ökotestplädiertdeshalb fürneu-traleProdukttests, dievondritterSeite durchgeführt werden.

Die EU-Richtlinie für Spiel-zeug sei, so Goll, als rechtlicheGrundlage wegen ihrer „exorbi-tant hohen“ Grenzwerte für ge-fährliche oder bedenkliche Stof-fe kaum geeignet, um für denSchutz von Kindern zu sorgen.DassesbisheutekeineneutralenUntersuchungen gibt, führt Gollauf den Druck der Industrie zu-rück.

Der Verband der deutschenSpielwarenindustrie (DVSI), indem 230 deutsche Hersteller zu-sammengeschlossen sind, hältvon neuen Hürden wenig. Erstjüngst seiendieKriterienderEU-Richtlinie verschärft worden.Würde man alle Vorschriftenausdrucken, kämen mehrereHundert Seiten zusammen. „Zu-sätzliche Vorschriften bringenVerbrauchern und Herstellernnichts“, meint DVSI-Geschäfts-führer Ulrich Brobeil. Immerhindie Marktüberwachung hält erfür „verbesserungsfähig“.

Ob soallewichtigenProblemeinder Spielzeugbranche zu lösen

wert haben, die kindliche Le-benswirklichkeit widerspiegelnund zu einem aktiven Verhaltenanimieren. In das Endurteil flie-ßen zudem die Gestaltung desSpielzeugs, Umweltverträglich-keit, verwendete MaterialienunddieVerpackungmitein.Aus-geschlossen ist Spielzeug, dasden Kunststoff PVC enthält.

Bei der Bewertung derMateri-alien verlässt sich der Verein inerster Linie auf die Angaben derHersteller. Laut Ingetraud Palm-Walter, Mitglied des Vereinsvor-standes, können Verbrauchermit dem hierzulande angebote-nen Spielzeug „im Allgemeinenzufrieden sein“. Allerdings be-gutachtet derVereinauchnurof-fensichtlich gute Spielzeuge –die besten von ihnen werdendann ausgezeichnet, kritischeUrteile dagegen nur denHerstel-lernmitgeteilt.

„Fair spielt“: fair-spielt.de„Spiel gut“: spielgut.de.■ Die Broschüre „Umwelt und Kin-dergesundheit“ des Umweltbun-desamts gibt Ratschläge zur Ver-meidung von Schadstoffen:umweltbundesamt.de/publikatio-nen/umwelt-kindergesundheit

VON TILMAN VON ROHDEN

Die Käufer von Spielzeug habenes nicht leicht. Erst vor wenigenTagen veröffentlichte StiftungWarentest seine neusten Ergeb-nisse: Jedes zweite der getesteten30 Holzspielzeuge enthält ge-fährliche Stoffe, oder es lösensich Kleinteile, die Kinder leichtverschlucken können. Dass esauchanders geht, zeigenachtBe-wertungenmit der Note „gut“.

Fachleute sind vondemunbe-friedigenden Ergebnis nichtüberrascht, denn viele Untersu-chungen von Spielwaren für alleAltersgruppen fallen so oderähnlich schlecht aus. Über meh-rere Jahre gerechnet sei bisherdie Hälfte alle Spielzeuge durch-gefallen, sagtRomanGoll, derbeiÖkotest für diese Produktgruppezuständig ist. Zudem decke, soGoll, „fast jeder Test Mängel auf“,die eigentlich zu einem Ver-kaufsverbot führenmüssten.

Um Spielzeug zu verkaufen,braucht es dabei nur das CE-Zei-chen auf der Verpackung. Dochist dieses Label vergleichsweisewenig aussagekräftig, denn es istlediglich eine Selbsterklärungder Hersteller. Das bekannte GS-

Grenzwerte und SpielwertKINDER Wer ökologisch unbedenkliches Spielzeug für den Nachwuchs will, hat es schwer.Statt neutraler Produktsiegel gibt es bisher lediglich Selbsterklärungen der Hersteller

Fast jeder Test weistMängel auf, die zu ei-nem Verkaufsverbotführenmüssten

Ein wichtiges Kriterium beim Spielzeugkauf: dass es Kinder zu aktivem Verhalten animiert Foto: Millenium Imgaes/Nordicphotos

sind, muss kritischen Verbrau-chern fraglich erscheinen. Dennein Großteil der hiesigen Spiel-warenwirdinChinaunteroftun-erträglichen Sozial-, Arbeits-,Lohn- und Gesundheitsbedin-gungen produziert. Für Verbes-serungen setzt sich seit Jahrendie Aktion „Fair spielt“ ein. Siebetreibt politische und verbrau-chernahe Aufklärung. Auf derHomepage der Initiative gibt esfür Interessierte verschiedene

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