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DIESE ANGABEN SIND NICHT VOLLSTÄNDIG UND DIENEN NUR ZUR SCHNELLINFORMATION! Arzneistoffdialog Arbeitsbuch Patientenberatung 71 DIKALIUM- CLORAZEPAT Tranquillans (Benzodiazepin) Darreichungsformen/Wirkstoffstärken ORAL fest: 5 mg, 10 mg, 20 mg, 50 mg Wogegen ? Spannungs-, Angst- und Erregungszustände Wieviel ? Individuell nach Art und Schwere der Er- krankung und Therapiedauer 2 bis 3 x tgl. 5 bis 20 mg oder 50 mg abends ED max 50 mg TD max 150 mg (ambulant) Wann ? Einnahme unzerkaut mit etwas Flüssigkeit vorzugsweise eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen Einnahme nicht auf vollen Magen, da sonst die Resorption beeinträchtigt wird, was den Wirkungseinritt verzögern und die Wirk- dauer verlängern kann Die nächtliche Ruhephase sollte mindestens sieben Stunden betragen, um die Gefahr von Nachwirkungen am Folgetag zu verringern Verträglichkeit Häufig Müdigkeit, Mattigkeit, verlängerte Reaktionszeit Gelegentlich Schwindel, Benommenheit, leichter Blutdruckabfall Wechselwirkungen Muskelrelaxanzien, Analgetika, Anti- histaminika (gegenseitige Wirkungs- verstärkung) Antimykotika vom Imidazol- und Triazoltyp (verstärkte Benzodiazepin- Wirkung) Omeprazol, Cimetidin (erhöhte Benzodiazepin-Wirkspiegel) (Warn-)Hinweise Dikaliumclorazepat wird überwiegend zu aktivem Nordazepam (N-Desmethyldiaze- pam) abgebaut (HWZ 30 bis 100 Stunden) Die Einnahme sollte nicht abrupt abgesetzt werden, um ein Wiederauftreten der Krank- heitssymptomatik, Schlaflosigkeit und ver- mehrtes Träumen zu vermeiden Spezielle Tipps bei benzodiazepinartig- wirkenden Schlafmitteln: Ältere Menschen unterliegen auf Grund der muskelrelaxierenden Wir- kung einer erhöhten Sturzgefahr. Gedächtnisstörungen vom Muster einer anterograden Amnesie treten vor allem bei Schlafunterbrechungen oder zu kurzen Ruhephasen auf. Vor allem Kinder und ältere Menschen können »paradoxe Reaktionen« wie Unruhe, Reizbarkeit oder Aggressivität zeigen. Fertigarzneimittel

DIKALIUM- Muskelrelaxanzien, Analgetika, Anti- CLORAZEPAT · einschränkung Prostata-Adenom mit Restharn-Bildung und Engwinkelglau-kom zu beachten ÿ Bei Säuglingen und Keinkindern

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D I E S E A N G A B E N S I N D N I C H T V O L L S T Ä N D I G U N D D I E N E N N U R Z U R S C H N E L L I N F O R M A T I O N !

Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung 71

DIKALIUM-CLORAZEPATTranquillans (Benzodiazepin)

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

ORAL fest: 5 mg, 10 mg, 20 mg, 50 mg

Wogegen ?

Spannungs-, Angst- und Erregungszustände

Wieviel ?Individuell nach Art und Schwere der Er-krankung und Therapiedauer

• 2 bis 3 x tgl. 5 bis 20 mg oder 50 mg abends

EDmax 50 mg

TDmax 150 mg (ambulant)

Wann ?Einnahme unzerkaut mit etwas Flüssigkeit vorzugsweise eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen

Einnahme nicht auf vollen Magen, da sonst die Resorption beeinträchtigt wird, was den Wirkungseinritt verzögern und die Wirk-dauer verlängern kann

Die nächtliche Ruhephase sollte mindestens sieben Stunden betragen, um die Gefahr von Nachwirkungen am Folgetag zu verringern

ÿ Verträglichkeit

Häufig

Müdigkeit, Mattigkeit, verlängerte Reaktionszeit

GelegentlichSchwindel, Benommenheit, leichter Blutdruckabfall

þ Wechselwirkungen

⇑ Muskelrelaxanzien, Analgetika, Anti-histaminika (gegenseitige Wirkungs-verstärkung)

⇑ Antimykotika vom Imidazol- und Triazoltyp (verstärkte Benzodiazepin-Wirkung)

⇑ Omeprazol, Cimetidin (erhöhte Benzodiazepin-Wirkspiegel)

ý (Warn-)Hinweise

Dikaliumclorazepat wird überwiegend zu aktivem Nordazepam (N-Desmethyldiaze-pam) abgebaut (HWZ 30 bis 100 Stunden)

Die Einnahme sollte nicht abrupt abgesetzt werden, um ein Wiederauftreten der Krank-heitssymptomatik, Schlaflosigkeit und ver-mehrtes Träumen zu vermeiden

ÿ Spezielle Tipps bei benzodiazepinartig-wirkenden Schlafmitteln:

• Ältere Menschen unterliegen auf Grund der muskelrelaxierenden Wir-kung einer erhöhten Sturzgefahr.

• Gedächtnisstörungen vom Muster einer anterograden Amnesie treten vor allem bei Schlafunterbrechungen oder zu kurzen Ruhephasen auf.

• Vor allem Kinder und ältere Menschen können »paradoxe Reaktionen« wie Unruhe, Reizbarkeit oder Aggressivität zeigen.

Fertigarzneimittel

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72 Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung

DILTIAZEMCalcium-Antagonist

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken*

ORAL fest: 60 mg; fest (retardiert): 60 mg, 90 mg, 120 mg, 180 mg, 240 mg, 300 mg, 360 mg*) berechnet als Diltiazemhydrochlorid

Wogegen ?

Herzkranzgefäßerkrankungen (Angina pec-toris): Belastungsangina, Ruheangina, Prinz-metal-Angina; Bluthochdruck

Wieviel ?Einschleichend

• 3 (bis 6) x tgl. 60 mgoder retardiert 2 x tgl. 90 bis 180 mg oder1 x tgl. 240 bis 360 mg

EDmax 360 mg

TDmax 360 mg

Wann ?Einnahme regelmäßig mit ausreichend Flüssigkeit nach dem Essen

Retardierte Arzneiformen können auch vor oder während des Essens eingenommen werden

ÿ Verträglichkeit

Gelegentlich

Zentralnervöse Störungen (Kopfschmer-zen, Müdigkeit, Schwindel, Schwäche-gefühl), allergische Hautreaktionen

Selten

Magen-Darm-Beschwerden

þ Wechselwirkungen

⇑ Amiodaron, β-Blocker (verstärkte cardiopressive Wirkung)

⇑ Digoxin und -derivate (erhöhte Digoxin-Intoxikationsgefahr)

⇑ Carbamazepin (verstärkte Carbamaze-pinwirkung, erhöhte Intoxikationsge-fahr)

⇓ Rifampicin (verminderte Verapamil-Wirkung)

ý (Warn-)Hinweise

Ausschleichend absetzen

Fertigarzneimittel

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Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung 73

DIMEN-HYDRINATAntihistaminikum, Antiemetikum, Antivertiginosum

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

ORAL fest: 10 mg, 20 mg, 25 mg, 50 mg;fest (retardiert): 120 mg, 150 mg, 200 mg; flüssig: 16,5 mg/Mssl.

REKTAL fest: 40 mg, 70 mg, 80 mg, 150 mg

Wogegen ?

Übelkeit, Erbrechen; Schwindel

Wieviel ?

Alter Antiemetikum Antiverti-ginosum

Erw. u. Jgl. > 12 J.:

Oral: bis zu 4 x tgl. 50 bis 100 mg oder retardiert2 x tgl. 150 bis 200 mg

Rektal: 3 bis 4 x tgl. 150 mg

2 x tgl. 80 bis 120 mg

Kdr. < 12 J.:

Oral: nach KG bis zu 3 x tgl. 25 bis 50 mg (alle 6 bis 8 Stunden)

Rektal: > 25 kg KG 2 bis 4 x tgl. 70 mg> 15 kg KG 2 bis 3 x tgl. 40 mg

-

EDmax Erw. u. Kdr. ab 12 J.: 100 mgKdr. < 12 J. nach KG: 25 bis 50 mg

TDmax Erw. u. Kdr. ab 12 J.: 400 mgKdr. < 12 J.: 5 mg/kg KG

Wann ?Einnahme vor den Mahlzeiten beziehungs-weise bei Bedarf

ÿ Verträglichkeit

Häufig

Müdigkeit

Selten

Zentralnervöse Störungen (Erregung, Schwindel, Euphorie, Krämpfe); Magen-Darm-Beschwerden

þ Wechselwirkungen

⇑ Zentraldämpfende Stoffe wie Anti-histaminika, Antihypertonika, Psy-chopharmaka, starke Analgetika (ver-stärkte zentraldämpfende Wirkung)

ý (Warn-)Hinweise

ÿ Bei Erwachsenen ist die Anwendungs-einschränkung Prostata-Adenom mit Restharn-Bildung und Engwinkelglau-kom zu beachten

Fertigarzneimittel

D I E S E A N G A B E N S I N D N I C H T V O L L S T Ä N D I G U N D D I E N E N N U R Z U R S C H N E L L I N F O R M A T I O N !

74 Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung

DIMETICONKarminativum

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken*

ORAL fest: 40 mg, 80 mg, 100 mg; flüssig:5 mg/ml, 8 mg/ml, 40 mg/ml, 64 mg/ml*) Der Dimeticongehalt in den Fertigarzneimitteln differiert teilweise um wenige Milligramm von den hier angegebenen Werten

Wogegen ?

Blähungen, Völle- und Spannungsgefühl imOberbauch; Vorbereitung diagnostischer, insbesondere sonographischer Untersuchun-gen im Bereich des Bauches

Wieviel ?Meteorismus

Erw. und Kdr. ab 6 J.:

• 3 bis 6 x tgl. 40 bis 80 mg

Kdr. < 6 J.:

• mehrmals tgl. 40 bis 70 mg (2 Hub oder circa 15 Tropfen)

Vor diagnostischen Untersuchungen

• am Vortag der Untersuchung: 3 x 80 mg

• am Morgen der Untersuchung: 1 x 80 mg

EDmax -

TDmax -

Wann ?Einnahme zu oder nach den Mahlzeiten und gegebenenfalls vor dem Schlafengehen

Bei Säuglingen erfolgt die Gabe vor dem Stillen oder in Mischung mit der Flaschen-nahrung

Kautabletten gründlich gekaut mit etwas Flüssigkeit einnehmen

ÿ Verträglichkeit

Keine bekannt

þ Wechselwirkungen

Keine bekannt

ý (Warn-)Hinweise

Auf Ernährungsanpassung hinweisen

Fertigarzneimittel

D I E S E A N G A B E N S I N D N I C H T V O L L S T Ä N D I G U N D D I E N E N N U R Z U R S C H N E L L I N F O R M A T I O N !

Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung 75

DIMETINDENAntihistaminikum

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

ORAL fest: 1 mg; fest (retardiert): 4 mg; flüssig: 0,615 mg/Mssl., 1 mg/ml = 20 Tro.

EXTERN salbenförmig: 1 mg/g*) berechnet als Dimetindenmaleat

Wogegen ?

Allergische Erkrankungen (Haut, Nase); Juckreiz verschiedener Ursache

Wieviel ?Oral:

Erw.:

• bis zu 3 x tgl. 1 bis 2 mg oder retardiert (ab 18 J.) 1 x tgl. 4 mg

Kdr. ab 9 J.:

• bis zu 3 x tgl. 1 mg (20 Tropfen)

Kdr. 1 bis 8 J.:

• bis zu 3 x tgl. 0,5 bis 0,75 mg (10 bis 15 Tropfen, 1 Mßl.)

Extern:

• mehrmals tgl. dünn auf die betroffenen Hautflächen auftragen

EDmax Erw.: 2 mg oder retardiert 4 mgKdr. ab 9 J.: 1 mg Kdr. ab 1 J.: 0,75 mg

TDmax Erw.: 6 mg oder retardiert 4 mgKdr. ab 9 J.: 3 mg Kdr. ab 1 J.: 2,25 mg

Wann ?Oral: Einnahme unabhängig von den Mahlzeiten, Retardformen abends zwischen Abendessen und Schlafengehen

ÿ Verträglichkeit

Gelegentlich

Müdigkeit; Mundtrockenheit

Selten

Zentralnervöse Störungen (Erregung, Kopfschmerzen, Schwindel), Magen-Darm-Beschwerden

þ Wechselwirkungen

⇑ Zentraldämpfende Stoffe wie Anti-histaminika, Antihypertonika, Psy-chopharmaka, starke Analgetika (ver-stärkte zentraldämpfende Wirkung)

ý (Warn-)Hinweise

Keine

Fertigarzneimittel

D I E S E A N G A B E N S I N D N I C H T V O L L S T Ä N D I G U N D D I E N E N N U R Z U R S C H N E L L I N F O R M A T I O N !

76 Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung

DIPHEN-HYDRAMINAntiemetikum, Antihistaminikum, Antitussivum, Sedativum

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

ORAL fest: 25 mg, 50 mg; flüssig: 7 mg/ Mssl., 13,35 mg/Mssl.

REKTAL fest: 10 mg, 20 mg, 50 mg*) berechnet als Diphenhydraminhydrochlorid

Wogegen ?

Übelkeit und Erbrechen; Ein- und Durch-schlafstörungen; Husten

Wieviel ?

Alter Seda-tivum

(oral)

Anti-emetikum

(rektal)

Anti-tussivum

(oral)

Erw.: 1 bis 3 x tgl. 50 mg

1 bis 2 x tgl. 50 mg

3 bis 4 x tgl. 13 mg

Jgl. > 12 J.:

- 1 bis 2 x tgl. 50 mg

3 bis 4 x tgl. 13 mg

Kdr. 6 bis 12 J.:

- 1 bis 3 x tgl. 20 mg

3 bis 4 x tgl. 7 bis 13 mg

Kdr. 1 bis 5 J.:

- 1 bis 2 x tgl. 20 mg

3 bis 4 x tgl. 7 mg

Sgl.: - 1 bis 2 x tgl. 10 mg

-

EDmax Erw. u. Jgl. ab 12 J.: 50 mgKdr. 1 bis 12 J.: 20 mgSgl.: 10 mg

TDmax Erw. u. Jgl. ab 12 J.: 300 mgKdr. > 6 J.: 150 mgKdr. > 2 J.: 37,5 mgKdr. < 2 J.: 20 mg

Wann ?Oral: Einnahme unabhängig von den Mahl-zeiten; als Sedativum 15 bis 30 Minuten vor dem Schlafengehen

ÿ Verträglichkeit

Häufig

Müdigkeit

Gelegentlich

Mundtrockenheit, Magen-Darm-Be-schwerden, Miktionsbeschwerden

þ Wechselwirkungen

⇑ Zentraldämpfende Stoffe wie Anti-histaminika, Antihypertonika, Psy-chopharmaka, starke Analgetika (ver-stärkte zentraldämpfende Wirkung)

ý (Warn-)Hinweise

ÿ Bei Erwachsenen ist die Anwendungs-einschränkung Prostata-Adenom mit Restharn-Bildung und Engwinkelglau-kom zu beachten

ÿ Bei Säuglingen und Keinkindern muss auf exakte Dosierung geachtet werden (Gefahr der zentralen Erregung)

Fertigarzneimittel

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Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung 77

DIPYRIDAMOLThrombozytenaggregationshemmer, Va-sodilatator

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

ORAL fest: 75 mg

Wogegen ?

Unterstützende Nachbehandlung des Herzin-farktes in Kombination mit Acetylsalicyl-säure

Wieviel ?• 3 x tgl. 75 mg

EDmax 75 mg

TDmax 225 mg

Wann ?Einnahme vor den Mahlzeiten – nicht in Verbindung mit schwarzem Tee, da die Gerbstoffe die Resorption beeinträchtigen können

ÿ Verträglichkeit

Gelegentlich

Magen-Darm-Beschwerden, zentral-nervöse Störungen (Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel)

Selten

Überempfindlichkeitsreaktionen: Hautausschlag und Urtikaria

þ Wechselwirkungen

⇑ Adenosin (verstärkte kardiovaskuläre Wirkung)

⇑ Antihypertonika (verstärkt blutdruck-senkende Wirkung)

ý (Warn-)Hinweise

ÿ Dipyridamol beeinträchtigt das Reak-tionsvermögen

Fertigarzneimittel

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78 Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung

DOXEPINTrizyklisches Antidepressivum

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

ORAL fest: 5 mg, 10 mg, 25 mg, 50 mg, 75 mg, 100 mg, 150 mg; flüssig: 10 mg/ml

Wogegen ?

Depressive Erkrankungen; Angstsyndrom; Schlafstörungen; innere Unruhe; Entzugs-syndrom

Wieviel ?Depressive Syndrome und Angstsyndrom:

einschleichend

• initial: 50 mg abends

• bei Bedarf nach 3 bis 4 Tagen 75 mg/Tag sowie nach 7 bis 8 Tagen 100 bis 150 mg/Tag

Ältere Menschen benötigen häufig geringere Dosen

Entzugssyndrom:

in der Regel

• 3 Tage lang 3 x tgl. 50 mg, dann 5 Tage lang abends 50 mg

EDmax 150 mg

TDmax 150 mg (ambulant)

Wann ?Einnahme mit ausreichend Flüssigkeit vor oder während der Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen

Zur Schlafeinleitung kann die gesamte Ta-gesdosis auch abends eingenommen werden

ÿ Verträglichkeit

Häufig

Müdigkeit, Benommenheit, Schwindel, orthostatische Dysregulation, Hypotonie, Mundtrockenheit, Obstipation, Herz-rhythmusstörungen, Gewichtszunahme, Akkomodationsstörungen

Gelegentlich

Miktionsstörungen, allergische Haut-reaktionen, Juckreiz

þ Wechselwirkungen

⇑ Antiarrhythmika, besonders vom Chi-nidin- und Amiodaron-Typ (erhöhte Gefahr von Herzrhythmusstörungen)

⇑ MAO-Hemmer und Serotonin-Reup-take-Hemmer (überschießende Seroto-ninwirkung)

⇑ Epinephrin, Phenylephrin (verstärkte sympathomimetische Wirkung)

⇑ QT-Zeit verlängernde Stoffe, zum Bei-spiel Makrolidantibiotika, Lithium, an-dere Psychopharmaka (erhöhte Gefahr von ventriculären Tachykardien)

⇓ α2-Agonisten (verminderte blutdruck-senkende Wirkung)

ý (Warn-)Hinweise

Doxepin weist eine erhebliche akute Toxi-zität auf; Kleinkinder und Kinder sind bei akzidenteller Einnahme besonders gefährdet

Ausschleichend absetzen

Fertigarzneimittel

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Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung 79

DOXAZOSINα1-Blocker, Antihypertensivum

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

ORAL fest: 1 mg, 2 mg, 4 mg, 8 mg; fest (retardiert): 4 mg

Wogegen ?

Bluthochdruck; gutartige Prostatavergröße-rung

Wieviel ?Bluthochdruck:

individuell und einschleichend • initial: 1 x tgl. 1 mg

ansteigend auf bis zu 1 x tgl. 8 mgoder retardiert (»PP«)initial: 1 x tgl. 4 mgansteigend auf bis zu 1 x tgl. 8 mg

Prostatavergrößerung:• 1. bis 8. Tag: 1 x tgl. 1 mg• 9. bis 14. Tag: 1 x tgl. 2 mg• anschließend ansteigend auf bis zu

1 x tgl. 8 mg • oder retardiert (»PP«)

initial: 1 x tgl. 4 mgansteigend auf bis zu 1 x tgl. 8 mg

EDmax 8 mg

TDmax 8 mg

Wann ?Einnahme morgens (aus Compliance-Gründen) unabhängig von einer Mahlzeit mit ausreichend Flüssigkeit als Einmaldosis

ÿ Verträglichkeit

Gelegentlich

Kopfschmerzen, Schwindel, orthosta-tische Beschwerden

þ Wechselwirkungen

⇑ Antihypertensiva, vor allem Verapamil und Analoge sowie β-Blocker (ver-stärkte blutdrucksenkende Wirkung)

ý (Warn-)Hinweise

Die Abkürzung »PP« steht für »Push and Pull«: Wasser strömt ein und drückt den Arzneistoff heraus. Mit »PP« gekenn-zeichnete Arzneiformen dürfen deshalb nicht zerteilt werden.

Die Einnahme muss ausschleichend beendet werden.

Fertigarzneimittel

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80 Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung

DOXYCYCLINAntibiotikum (Tetracyclin)

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

ORAL fest: 50 mg, 100 mg, 200 mg; fest/ flüssig: 100 mg, 200 mg

Wogegen ?

Infektionen im HNO-Bereich, der Atemwe-ge, der Harnleiter, der Haut (Akne), der Gal-lenwege und der weiblichen Geschlechts-organe; seltene Infektionen einschließlich Borreliose

Wieviel ?Infektionen der Atemwege und des HNO-Bereichs:

Erw. und Jgl. > 50 kg KG:

• initial 200 mg, dann 1 x tgl. 100 mg

Erw. bei schweren Infekten:

• 1 x tgl. 200 mg

Gonokokkeninfektionen

• 1 x tgl. 200 mg über 7 Tage lang

Hauterkrankungen (Akne)

• 1 x tgl. 100 mg über 7 bis 21 Tage lang, dann 1 x tgl. 50 mg

EDmax 200 mg

TDmax 200 mg (spezielle Therapien ausgenommen)

Wann ?Einnahme zum Essen mit ausreichend Flüs-sigkeit, jedoch nicht unmittelbar mit Molke-reiprodukten und stets in aufrechter Haltung, um ein Verkleben der Arzneiform mit der Speiseröhre zu vermeiden (Risiko einer Oesophagitis und Oesophagusulceration)

Einnahmeabstand zu Antazida mindestens 2 Stunden

ÿ Verträglichkeit

Gelegentlich

Magen-Darm-Beschwerden

Selten

Photoallergische Reaktionen in Ver-bindung mit Sonnenlicht, allergische (Haut-)Reaktionen, Leberschäden (Überdosierung)

þ Wechselwirkungen

⇑ Digoxin und -Derivate (Gefahr einer Digoxin-Intoxikation)

⇑ Retinoide (erhöhte Häufigkeit von Hirndrucksteigerung)

⇓ Metallionen: Aluminium, Calcium, Eisen, Magnesium, Zink (verminderte antibiotische Wirksamkeit)

ý (Warn-)Hinweise

Bei Dauertherapie (Akne) werden Blutbild-kontrollen empfohlen

ÿ Tetracycline sind nicht bei Kindern (unter 8 Jahren) anzuwenden, da sie zu bleibenden Zahnverfärbungen, Zahn-schmelzdefekten und Verzögerungen im Knochenwachstum führen können

Fertigarzneimittel

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Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung 81

DOXYLAMINAntihistaminikum, Sedativum

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

ORAL fest: 25 mg, 30 mg; fest/flüssig: 25 mg; flüssig: 6,25 mg/Mssl., 12,5 mg/ Mssl.*) berechnet als Doxylaminsuccinat

Wogegen ?

Ein- und Durchschlafstörungen, Unruhe; Allergien

Wieviel ?

Alter Sedativum Antiallergikum

Erw. u. Jgl. > 12 J.:

1 x tgl. 25 bis 50 mg

2 bis 4 x tgl. 12,5 mg

Kdr. 6 bis 12 J.:

1 x tgl. 12,5 bis 18,75 mg

1 bis 3 x tgl. 6,25 bis 12,5 mg

Kdr. 2 bis 5 J.:

1 x tgl. 6,25 bis 12,5 mg

Sgl. > 7 kg KG

1 x tgl. 6,25 mg

1 bis 2 x tgl. 6,25 mg

EDmax Erw.: 50 mgKdr. 6 bis 12 J.: 18,75 mgKdr. 2 bis 5 J.: 12,5 mgSgl. > 7 kg KG: 6,25 mg

TDmax Erw.: 60 mgKdr. 6 bis 12 J.: 37,5 mgKdr. 2 bis 5 J.: 12,5 mgSgl. > 7 kg KG: 12,5 mg

Wann ?Einnahme bei Schlafstörungen etwa eine halbe bis eine Stunde vor dem Schlafen-gehen

ÿ Verträglichkeit

Selten

Konzentrationsstörungen, paradoxe Reaktionen (Erregung, Unruhe)

þ Wechselwirkungen

⇑ Zentraldämpfende Stoffe wie Anti-histaminika, Antihypertonika, Psy-chopharmaka, starke Analgetika (ver-stärkte zentraldämpfende Wirkung)

⇓ Phenytoin (abgeschwächte Phenytoin-Wirkung)

ý (Warn-)Hinweise

ÿ Bei Erwachsenen ist die Anwendungs-einschränkung Prostata-Adenom mit Restharn-Bildung und Engwinkelglau-kom zu beachten

Fertigarzneimittel

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82 Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung

ECONAZOLAntimykotikum

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken*

EXTERN salbenförmig: 10 mg/g; Puder: 10 mg/g; flüssig: 10 mg/g

VAGINAL salbenförmig: 10 mg/g; fest: 50 mg, 150 mg*) berechnet als Econazolnitrat

Wogegen ?

Erkrankungen der Haut und Vaginalschleim-haut, hervorgerufen durch Dermatophyten, Hefen und Schimmelpilze, einschließlich Windeldermatitis

Wieviel ?Extern:

• 2- bis mehrmals tgl. dünn auftragenVaginal:

3 unterschiedliche Therapieschemata:• einmalig 150 mg Depotovulum• 3-Tage-Therapie:

1 x tgl. 150 mg Ovulum• 6-Tage-Therapie:

1 x tgl. 50 mg OvulumVaginalcreme unterstützend für den angrenzenden Bereich

EDmax 150 mg vaginalTDmax 150 mg vaginal

Wann ?Vaginalovula abends vor dem Schlafenge-hen im Liegen tief einführen

ÿ Verträglichkeit

Gelegentlich

Hautreaktionen (Brennen, Stechen, Rötung)

SeltenAllergische Hautreaktionen

þ Wechselwirkungen

⇓ Latexprodukte: Kondome und Dia-phragmen (verminderte Sicherheit durch inkompatible Hilfsstoffe)

ý (Warn-)Hinweise

Eine Vaginalbehandlung sollte nicht während der Menstruation durchgefürt werden

Wirkstoffgehalt von Vaginalcreme und Hautcreme sind identisch

Fertigarzneimittel

D I E S E A N G A B E N S I N D N I C H T V O L L S T Ä N D I G U N D D I E N E N N U R Z U R S C H N E L L I N F O R M A T I O N !

Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung 83

ERGOTAMINVasokonstriktor, Migräne-Therapeutikum

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken*

ORAL fest: 1 mg, 2 mg

REKTAL fest: 1,5 mg, 2 mg

*) berechnet als Ergotamintartrat

Wogegen ?

Migräne; gefäßbedingte Kopfschmerzen

Wieviel ?• akut: 1 x 1 bis 2 mg (maximal 3 mg)

bei Bedarf können nach 30 bis 60 Minuten weitere 1 bis 2 mg gegeben werden

EDmax 3 mg

TDmax 6 mg

Wann ?Einnahme mit Flüssigkeit bei den ersten Anzeichen eines Migräneanfalls

Um die Resorption zu beschleunigen, kön-nen die Tabletten auch zerkaut werden (Re-sorption über die Mundschleimhaut)

Bei Übelkeit sind Zäpfchen zu bevorzugen

ÿ Verträglichkeit

Häufig

Magen-Darm-Beschwerden

Gelegentlich

Taubheit, Kältegefühl, Muskelschmerzen (auch als Anzeichen einer Überdosie-rung)

Selten

Herzbeschwerden

þ Wechselwirkungen

⇑ β-Blocker, Makrolidantibiotika, Suma-triptan (vermehrt periphere Durchblu-tungsstörungen, Gefäßverengungen, Kältegefühl)

ý (Warn-)Hinweise

Bei Überdosierung treten schwerste Durch-blutungsstörungen auf

Reboundkopfschmerz möglich

Fertigarzneimittel

D I E S E A N G A B E N S I N D N I C H T V O L L S T Ä N D I G U N D D I E N E N N U R Z U R S C H N E L L I N F O R M A T I O N !

84 Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung

ERYTHRO-MYCINAntibiotikum (Makrolid)

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

ORAL fest: 250 mg, 500 mg; fest/flüssig:250 mg/Btl., 500 mg/Btl., 1000 mg/Btl.; flüs-sig: 40 mg/ml, 100 mg/Mssl., 125 mg/ Mssl., 200 mg/Mssl., 400 mg/ Mssl., 600 mg/Mssl.

Wogegen ?

Infektionen im HNO-Bereich sowie in den Bereichen der Atemwege und Bronchien einschließlich Keuchhusten; Legionella-Infektionen; Diphtherie; alternativ zu Peni-cillinen

Wieviel ?Erw. u. Jgl. > 50 kg KG: • 3 bis 4 x tgl. 500 (bis 1.000) mgKdr. > 8 J.: • 3 bis 4 x tgl. 500 mgKdr. > 4 J.: • 4 x tgl. 200 mgKdr. > 2 J.: • 3 x tgl. 200 mgKdr. > 1 J.: • 4 x tgl. 100 mgKdr. < 1 J.: • 3 x tgl. 100 mg

EDmax Erw. u. Kdr. > 50 kg KG: 1.000 mg Kdr. u. Sgl.: 10 bis 20 mg/kg KG

TDmax Erw. u. Kdr. > 50 kg KG: 4.000 mg Kdr. u. Sgl.: 30 bis 50 mg/kg KG

Wann ?Einnahme während der Mahlzeiten besser jedoch vor den Mahlzeiten

ÿ Verträglichkeit

Gelegentlich

Magen-Darm-Beschwerden

Selten

Überempfindlichkeitsreaktionen mit Be-teiligung der Haut

þ Wechselwirkungen

⇑ CSE-Hemmer, Ciclosporin (verzöger-ter Abbau, erhöhtes Nebenwirkungs-risiko)

⇑ Carbamazepin, Valproinsäure (ver-zögerter Abbau, erhöhtes Neben-wirkungsrisiko)

⇑ Digoxin und andere Herzglykoside (verstärkte Herzglykosid-Wirkung)

⇑ Stoffe, die die QT-Zeit verlängern können, speziell Antihistaminika, Pimozid (erhöhtes Risiko von Herz-rhythmusstörung)

⇓ Clindamycin, Streptomycin, Tetra-cycline sowie Colistin (überlappende Bindungsstellen am bakteriellen Ribo-som)

⇓ Kontrazeptiva (verminderter kontra-zeptiver Schutz möglich)

ý (Warn-)Hinweise

Omeprazol und Cimetidin verbessern die Bioverfügbarkeit von Erythromyin

Gebrauchsfertige Säfte müssen im Kühl-schrank gelagert werden (Haltbarkeit: circa 10 Tage)

Fertigarzneimittel

D I E S E A N G A B E N S I N D N I C H T V O L L S T Ä N D I G U N D D I E N E N N U R Z U R S C H N E L L I N F O R M A T I O N !

Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung 85

ENALAPRILACE-Hemmer

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken*

ORAL fest: 2,5 mg, 5 mg, 10 mg, 20 mg*) berechnet als Enalaprilmaleat

Wogegen ?

Bluthochdruck; Herzleistungsschwäche

Wieviel ?Individuell, einschleichend

Bluthochdruck:

• initial: 1 x tgl. 5 mg

• Dauertherapie: 1 bis 2 x tgl. 10 bis 20 mg

Herzleistungsschwäche:

• initial: 1 x tgl. 2,5 mg

• Dauertherapie: 1 x tgl. 5 bis 10 mg

EDmax 20 mg

TDmax 40 mg

Wann ?Einnahme unzerkaut mit ausreichend Flüs-sigkeit als Gesamtdosis morgens oder bei Tagesgaben ab 20 mg morgens und abends

ÿ Verträglichkeit

Gelegentlich

Hautreaktionen, Reizhusten, Schwindel, Magen-Darm-Beschwerden

þ Wechselwirkungen

⇑ Antihypertonika einschließlich Diuretika (verstärkte Hypotonie)

⇑ Kalium und kaliumsparende Diuretika, zum Beispiel Amilorid, Triamteren, Spironolacton (Gefahr einer Hyper-kaliämie)

⇑ Orale Antidiabetika, Insulin (verstärkte blutzuckersenkende Wirkung)

⇓ NSAR sowie ASS in analgetischen Dosen (verminderte blutdrucksenkende Wirkung)

ý (Warn-)Hinweise

In der Selbstmedikation Paracetamol als Schmerzmittel empfehlen

Fertigarzneimittel

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86 Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung

ESTRADIOLSexualhormon

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

ORAL fest*: 1 mg, 2 mg, 4 mgPERKUTAN Pflaster**: 25 µg, 37,5 µg, 50 µg, 75 µg, 100 µg; salbenförmig: 0,05 mg/g, 0,1 mg/g, 0,6 mg/g, 1 mg/g VAGINAL fest: 25µg, 2 mg*) teilweise berechnet als Estradiolvalerat**) Wirkstofffreigabe/Tag

Wogegen ?

Beschwerden in den Wechseljahren; vorbeugend gegen Osteoporose

Wieviel ?Dosierung individuell sehr variabel

Oral:• 1 x tgl. 1 bis 2 mg (maximal 4 mg)Perkutan:• Pflaster: 1 bis 2 Pflaster pro Woche• Dosiergel: 1 x tgl. 0,5 bis 1,5 mg

(maximal 3 mg)Vaginal:• initial: 1 x tgl. 0,025 mg für circa 2

Wochen, Erhaltungsdosis: 2 x wöchentlich 0,025 mg

EDmax 4 mg oral3 mg perkutan

TDmax 4 mg oral3 mg perkutan

Wann ?Oral: Einnahme nach einer Mahlzeit im Abstand von 24 StundenPerkutan: Pflaster auf trockene, fettfreie, unbehaarte Haut andrücken, vorzugsweise auf die hintere Hüftpartie (nicht Brust); bei Pflasterwechsel auch Hautstelle wechselnDosiergel: Alle 24 Stunden großflächig auf Arm und Schulter verreiben und einziehen lassen; Hände gut waschen.

Vaginal:Abends vor dem Schlafen ein-führen; Applikationshilfen bei Bedarf erläutern

ÿ Verträglichkeit

HäufigSpannungsgefühl in den Brüsten, Zwi-schenblutungen (eventuell Anzeichen einer Überdosierung)

GelegentlichMagen-Darm-Beschwerden, Hautrei-zungen, Kopfschmerzen

SeltenÖdeme

þ Wechselwirkungen

⇓ Antikoagulanzien (Wirkungsverlust, erhöhtes Thromboserisiko)

⇓ Antiepileptika, Antibiotika, Rifampicin (verringerte Estradiol-Wirkung)

ý (Warn-)Hinweise

Frauen mit intakter Gebärmutter müssen zusätzlich ein Gestagen erhalten

ÿ Estradiol ist abzusetzen bei:• Anzeichen einer Migräne,• Venenerkrankungen, • starkem Blutdruckanstieg, • Gelbsucht • Sehstörungen • vor Operationen

Bei Raucherinnen besteht ein erhöhtes Thromboserisiko

Fertigarzneimittel

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Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung 87

ESTRIOLSexualhormon

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

ORAL fest: 1 mg, 2 mgVAGINAL fest: 30 µg, 0,5 mg; salbenför-mig: 0,1 mg/g, 0,5 mg/g, 1 mg/g

Wogegen ?

Beschwerden in den Wechseljahren

Wieviel ?Oral:• 1. Wo.: 1 x tgl. 3 bis 4 mg• 2. Wo.: 1 x tgl. 2 mg • 3. Wo.: 1 x tgl. 1 mg (Erhaltungsdosis)Vaginal:• 1. bis 3. Wo. 1 x tgl. 0,03 bis 1 mg• dann 1 bis 2 x wöchentlich 0,5 bis 1

mg oder 2 bis 3 x wöchentlich 0,03 mg (Erhaltungsdosis)

EDmax 4 mg oral1 mg vaginal

TDmax 4 (bis maximal 8) mg oral1 mg perkutan

Wann ?Die tägliche Gesamtdosis ist immer auf ein-mal bevorzugt abends einzunehmen oder an-zuwenden.

Die bei den salbenförmigen vaginalen Zu-bereitungen zu benutzende Applikationshilfe sollte bei Erstanwendern erläutert werden

ÿ Verträglichkeit

GelegentlichOral: Schmierblutungen, Spannungsge-fühl in den Brüsten, vermehrter Zervikal-schleim (alles eventuell Anzeichen einer Überdosierung), Magen-Darm-Be-schwerden, Ödeme

Lokal: lokale Reizung, Spannungsgefühl in der Brust

þ Wechselwirkungen

⇓ Ob Arzneistoffe wie Rifampicin, Bar-biturate, Hydantoin oder Carbamaze-pin, die die mikrosomalen Leberen-zyme induzieren, den Abbau des Estri-ols beschleunigen ist nicht gesichert.

ý (Warn-)Hinweise

Bei Tagesdosen über 4 mg und/oder meh-reren täglichen Einzelgaben ist bei Frauen mit intakter Gebährmutter in Intervallen eine Gestagengabe erforderlich

ÿ Estriol ist abzusetzen bei:• Anzeichen einer Migräne,• Venenerkrankungen, • starkem Blutdruckanstieg, • Gelbsucht • Sehstörungen • vor Operationen

Bei Raucherinnen besteht ein erhöhtes Thromboserisiko

Fertigarzneimittel

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88 Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung

ETILEFRINSympathomimetikum

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken*

ORAL fest: 5 mg, 10 mg, 25 mg; fest (retar-diert): 25 mg; flüssig: 7,5 mg/ml = 13 bis 28 Tro., 10 mg/ml, 15 mg/ml = 30 Tro.*) berechnet als Etilefrinhydrochlorid

Wogegen ?

Niedriger Blutdruck ohne erkennbare, orga-nische Ursache, wetterbedingte Kreislauf-schwäche, Kreislaufregulationsstörungen

Wieviel ?Dosierung individuell nach Schwere der Symptome

Erw. u. Kdr. > 6 J.:

• 1 bis 3 x tgl. 5 bis 15 mg oder retardiert1 bis 2 x tgl. 25 mg in Ausnahmefällen auch 1 x tgl. 50 mg

EDmax 25 (bis 50) mg

TDmax 50 mg

Wann ?Einnahme bei Bedarf möglichst vor oder zwischen den Mahlzeiten

Depot(/Retard)zubereitungen sind morgens mit Flüssigkeit unzerkaut einzunehmen.

Die Einnahme der letzten Dosis sollte nicht zu spät am Tage erfolgen (Einschlafstö-rungen)

ÿ Verträglichkeit

Gelegentlich

Herzklopfen, Tachykardie, Unruhe, Schlaflosigkeit, Schwitzen, Magen-Darm-Beschwerden

Selten

Pektanginöse Beschwerden (Druckgefühl in der Herzgegend)

þ Wechselwirkungen

⇑ Antidepressiva, Schilddrüsenhormone, MAO-Hemmer (verstärkter Blutdruck-anstieg)

⇑ Herzwirksame Glykoside (erhöhte Gefahr von Herzrhythmusstörungen)

⇓ Antidiabetika (langfristig verminderte blutzuckersenkende Wirkung)

ý (Warn-)Hinweise

Tropfen bevorzugt zur Akut- oder Initial-therapie und Retardformen zur Dauerthera-pie einsetzen

Therapie nicht abrupt beenden, da sonst Bradykardie und Blutdruckabfall auftreten können

Fertigarzneimittel

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Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung 89

ETOFENAMATNichtsteroidales Antiphlogistikum

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

EXTERN flüssig: 100 mg/g; salbenförmig:50 mg/g, 100 mg/g

Wogegen ?

Stumpfe Verletzungen (Sportverletzungen): Prellung, Zerrung, Verstauchung, Muskel-verspannung, Hexenschuss, Ischialgie, Seh-nenscheiden- und Schleimbeutelentzündung

Wieviel ?• 3 bis 4 x tgl. einen 5 bis 10 cm

langen »Salbenstrang« oder eine circa fünfmarkstückgroße Menge der Lotion auftragen

Wann ?

Großflächig auftragen und gut einreiben

ÿ Verträglichkeit

Selten

Hautrötungen

þ Wechselwirkungen

In der externen Therapie keine bekannt

ý (Warn-)Hinweise

Etofenamat kann auf polierten Flächen und Kunststoffen Verfärbungen oder Verände-rungen der Oberfläche hervorrufen, deshalb sollte der Anwender entweder die Flächen meiden oder nach der Applikation die Hände gut waschen

Fertigarzneimittel

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90 Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung

FAMCICLOVIRVirustatikum

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

ORAL fest: 125 mg, 250 mg

Wogegen ?

Gürtelrose (Herpes zoster), Herpes genitalis (Erst- und Wiederholungserkrankung)

Wieviel ?Herpes zoster:

• 3 x tgl. 250 mg

Herpes ophthalmicus:

• 3 x tgl. 500 mg

Herpes genitalis:

Ersterkrankung:

• 3 x tgl. 250 mg

Rezidiv:

• 3 x tgl. 125 mg

EDmax 500 mg

TDmax 1.500 mg

Wann ?Einnahme unabhängig von den Mahlzeiten unmittelbar nach dem Auftreten der ersten Symptome

Ein leerer Magen begünstigt die Resorption

ÿ Verträglichkeit

Gelegentlich

Magen-Darm-Beschwerden, Kopf-schmerzen

Selten

Schwindel, Hautreaktionen

þ Wechselwirkungen

Keine bekannt

ý (Warn-)Hinweise

Aus dem Prodrug Famciclovir entsteht der aktive Metabolit Penciclovir

ÿ Herpes genitalis ist eine sexuell über-tragbare Infektionskrankheit. Das Risiko einer Ansteckung ist während der akuten Phase erhöht

Fertigarzneimittel

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Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung 91

FAMOTIDINUlcustherapeutikum, H2-Blocker

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

ORAL fest: 10 mg*, 20 mg, 40 mg*) Selbstmedikationsdosierung

Wogegen ?

Erkrankungen, bei denen eine Vermin-derung der Magensäuresekretion angezeigt ist: Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür, Sodbrennen, saures Aufstoßen; Zollinger-El-lison-Syndrom

Wieviel ?Sodbrennen und saures Aufstoßen (Selbst-medikation):

Erw. u. Jgl. ab 16 J.:

• bis zu 2 x tgl. 10 mg

Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür, Refluxösophagitis:

Akutbehandlung:

• 1 x tgl. 40 mg

Rezidivprophylaxe:

• 1 x tgl. 20 mg

EDmax 10 mg Selbstmedikation 40 mg

TDmax 20 mg Selbstmedikation 40 mg 800 mg Zollinger-Ellison-Syndrom

Wann ?

Einnahme vor dem Schlafengehen unzerkaut mit Flüssigkeit

In der Selbstmedikation unmittelbar beim Auftreten von BeschwerdenEinnahmeabstand zu Antazida oder Sucral-fat 2 Stunden

ÿ Verträglichkeit

Gelegentlich

Kopfschmerzen, Schwindel

Selten

Magen-Darm-Beschwerden, Überemp-findlichkeitsreaktionen, Hautaussschlag

þ Wechselwirkungen

⇓ Antazida, Sucralfat (verminderte Resorption von Ranitidin)

⇓ Ketoconazol, Itraconazol (verminderte antimykotische Wirkung)

ý (Warn-)Hinweise

Therapiedauer in der Selbstmedikation maximal 14 Tage

Fertigarzneimittel

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92 Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung

FELODIPINCalcium-Antagonist

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

ORAL fest (retardiert): 2,5 mg, 5 mg, 10 mg

Wogegen ?

Bluthochdruck

Wieviel ?• initial: 1 x tgl. (2,5 bis) 5 mg

bei Bedarf bis zu 1 x tgl. 10 mg

EDmax 10 mg

TDmax 10 mg

Wann ?Einnahme morgens unzerkaut mit ausrei-chend Flüssigkeit

Die Einnahme sollte nicht zusammen mit Grapefruitsaft erfolgen

ÿ Verträglichkeit

Gelegentlich

Kopfschmerzen, Ohrensausen, Gesichts-rötung, Wärmegefühl, Knöchelödem

Selten

Hautreaktionen

þ Wechselwirkungen

⇑ Grapefruitsaft (verzögerter Felodipin-Abbau)

⇓ Stoffe, die die mikrosomalen Leber-enzyme induzieren, wie Rifampicin, Hydantoin oder Carbamazepin (ver-minderte Felodipin-Wirkung)

ý (Warn-)Hinweise

Ausschleichend absetzen

Fertigarzneimittel

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Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung 93

FENOFIBRATLipidsenker

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

ORAL fest: 100 mg, 160 mg, 200 mg; fest (retardiert): 250 mg

Wogegen ?

Erhöhte Blutfettwerte (Cholesterol- und Triglyceridspiegel)

Wieviel ?Erw.:

• 2 bis 3 x tgl. 100 mg oder 1 x tgl. 200 mg oder retardiert 1 x tgl. 250 mg

EDmax 200 mg 250 mg retardiert

TDmax 300 mg

Wann ?Einnahme unzerkaut mit viel Flüssigkeit zu den Mahlzeiten, Retardformen vorzugsweise abends

Bei einer Komedikation mit Ionenaustau-scherharzen (Colestyramin, Colestipol) ist ein Einnahmeabstand von circa 4 Stunden einzuhalten

ÿ Verträglichkeit

Gelegentlich

Magen-Darm-Beschwerden, Haut-reaktionen

Selten

Myotoxizität mit Muskelschmerzen, Muskelschwäche und Muskelkrämpfen

þ Wechselwirkungen

⇑ Orale Antikoagulanzien (erhöhte Blu-tungsneigung)

⇑ Antidiabetika vom Sulfonylharn-stofftyp (erhöhte blutzuckersenkende Wirkung)

⇑ CSE-Hemmer (erhöhte Nebenwir-kungsrate, Gefahr von Myopathien, Rabdomyolysen und Nierenversagen)

ý (Warn-)Hinweise

ÿ Beim Auftreten von Muskelbeschwerden ist an die Gefahr einer Myopathie oder Rhabdomyolyse zu denken

ÿ Auf Ernährungsanpassung hinweisen:

• pflanzliche Fette

• cholesterolarme Kost

Fertigarzneimittel

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94 Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung

FENOTEROLβ-Sympathomimetikum, Bronchodilata-tor, Tocolytikum

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

ORAL fest: 5 mg

BRONCHIAL, PULMONAL* Dosieraerosol (DA): 0,1 mg/Sprühstoß; Inhalationslösung (IHL): 1 mg/ml; Inhalationskapsel (IHK):0,2 mg*) berechnet als Fenoterolhydrobromid

Wogegen ?

Oral: vorzeitige Wehen; bronchial/pulmo-nal: akut und vorbeugend gegen Asthma

Wieviel ?Oral:

• 4 bis 8 x tgl. 5 mg(alle 3 bis 6 Stunden)

Bronchial/pulmonal:Erw. und Kdr. ab 6 J.: • akut: 100 bis 200 µg (1 bis 2 Hub),

bei Bedarf bis 400 µg (4 Hub)• Dauerbehandlung: 3 bis 4 x tgl. 100

bis 200 µg, bei Bedarf bis 400 µgEDmax 400 µg bronchial/pulmonal

5 mg oral

TDmax 1600 µg bronchial/pulmonal40 mg oral

Wann ?Oral: Einnahme der Tabletten unzerkaut mit Flüssigkeit. Der Einnahmeabstand sollte 6 Stunden nicht überschreiten

Bronchial/pulmonal: Im Akutfall können die Inhalationen im Abstand von 1 Minute erfol-gen. Bei einer Daueranwendung sollte das Anwendungsintervall circa 3 Stunden betra-gen. Im Rahmen einer Kombinationstherapie ist das β2-Sympathomimetika immer zuerst einzusetzen (Effekt der »Lungenöffnung«)

Bei Kindern sollte die Anwendung unter Aufsicht und Anleitung erfolgen

ÿ Verträglichkeit

HäufigUnruhe, Zittern, Herzklopfen (dosis-abhängig)

GelegentlichBlutzuckererhöhung, Blutdruckver-änderung (Anstieg und Abfall)

þ Wechselwirkungen

⇑ Theophyllin, Coffein (verstärkte Fenoterol-Nebenwirkungen)

⇓ β-Blocker (antagonistische Wirkung, Gefahr von Bronchialkrämpfen)

ý (Warn-)Hinweise

Oral: Schwangere Diabetikerinnen müssen auf den Blutzuckereffekt achten

Bronchial/pulmonal: Bei einer symptoma-tischen Verschlechterung ist eine Dosis über 400 µg/Inhalation ohne zusätzlichen thera-peutischen Nutzen

Inhalationslösungen sind nur mit dem richtigen Inhalationsgerät wirksam.

Nach Anbruch ist die Lösung circa 3 Monate lang haltbar.

ÿ Fenoterol steht auf der Dopingliste (Sportler)

Fertigarzneimittel

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Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung 95

FLUCONAZOLAntimykotikum

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

ORAL fest: 50 mg, 100 mg, 150 mg, 200 mg; flüssig: 100 mg/ Mssl. = 20 ml, 200 mg/Mssl. = 20 ml

Wogegen ?

Vaginale Candida-Mykosen, die auf eine örtliche Therapie nicht ansprechen; Sys-temische Candida-Mykosen (Lunge, Harn-trakt); Candida-Mykosen der Haut sowie Hautfalten, der oberflächlichen Schleim-häute, Mundhöhle und oberen Luftwege

Wieviel ?Vaginale Candida-Mykose:

• 1 x 150 mg (1 Tablette)Systemische Candida-Mykosen:

• je nach Schweregrad 1 x tgl. 50 bis 400 mg (initial häufig die doppelte TD)

Candida-Mykosen der Haut, Schleimhäute, Mundhöhle, oberen Luftwege:

• 1 x tgl. 50 bis 100 mgEDmax 400 mg TDmax 400 mg

800 mg bei vitaler Indikation

Wann ?Einnahme vor oder mit einer Mahlzeit

ÿ Verträglichkeit

Häufig

Magen-Darm-Beschwerden

Gelegentlich

Zentralnervöse Störungen ( Kopfschmer-zen, Schwindel, Benommenheit), Erhö-hung der Leberenzyme bis zum 3fachen oberen Normwert, Hautreaktionen

SeltenHaarausfall, schwere Hautreaktionen, le-bensbedrohliche Leberfunktions-störungen, Veränderung der Nierenwerte

þ Wechselwirkungen

⇑ Orale Antikoagulanzien (erhöhte Blu-tungsneigung)

⇑ Immunsupressiva: Ciclosporin, Tacrolimus (erhöhte Toxizität)

⇑ H1-Blocker wie Terfenandin, Aste-mizol, Mizolastin; Pimozid (lebens-bedrohliche Herzrhythmusstörungen)

⇑ Benzodiazepine (verstärkte Benzodi-azepinwirkung)

⇓ Stoffe, die die mikrosomalen Leberen-zyme induzieren: Rifampicin, Hydan-toin oder Carbamazepin (verminderte Fluconazol-Wirkung)

ý (Warn-)Hinweise

Eine Schwangerschaft sollte bis 7 Tage nach Therapieende verhindert werden

Fertigarzneimittel

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96 Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung

FLUMETASONCorticoid (lokal)

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken*

EXTERN salbenförmig: 2 mg/g; flüssig: 2 mg/ml*) berechnet als Flumetason-21-pivalat

Wogegen ?

Entzündliche und allergische Hauterkran-kungen (Ekzeme verschiedener Ursache), auch bei Kindern; Sonnenbrand

Wieviel ?• 1 (bis 3) x tgl. dünn auf die betroffenen

Hautflächen auftragen

Wann ?Zur Wirkungsverstärkung kann kurzfristig ein Okklusivverband angelegt werden

ÿ Verträglichkeit

Selten

Leichte Irritationen (Brennen, Juckreiz),bei höherer Dosierung und längerfristiger Anwendung und/oder unter Okklusion: Hautatrophie, Erweiterung oberflächlicher Hautgefäße (Teleangiektasien), Streifenbildung der Haut (Striae), vermehrter Haarwuchs, Steroid-Akne

þ WechselwirkungenKeine therapierelevanten bekant

ý (Warn-)Hinweise

Die Anwendung sollte in der Regel zwei Wochen nicht übersteigen

Bei chronischen Hauterkrankungen em-pfiehlt sich ein ausschleichendes Absetzen,

gegebenenfalls in Mischung mit wirkstoff-freier Grundlagen.

ÿ Welche Zubereitungsform ist für welchen Hautzustand geeignet ?

• Salbe chronisches, trockenes Ekzem

• Fettsalbe chronisches Ekzem, stark verhornt

• Creme und Milch

akutes Ekzem mit Juck-reiz und Brennen

Fertigarzneimittel

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Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung 97

FLU-NITRAZEPAMTranquillans (Benzodiazepin)

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

ORAL fest: 1 mg

Wogegen ?

Schlafstörungen, die durch Angst, Span-nung, Erregung oder innere Unruhe aus-gelöst werden

Wieviel ?• zur Nacht 0,5 bis 1 mg,

in Ausnahmefällen 2 mg

ältere Menschen erhalten in der Regel die halbe Dosis

EDmax 2 mg

TDmax 2 mg

Wann ?Einnahme mit etwas Flüssigkeit eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen

Einnahme nicht auf vollen Magen, da sonst die Resorption beeinträchtigt wird, was den Wirkungseinritt verzögern und die Wirk-dauer verlängern kann

Die nächtliche Ruhephase sollte mindestens sieben Stunden betragen, um die Gefahr von Nachwirkungen am Folgetag zu verringern

ÿ Verträglichkeit

Häufig

Müdigkeit, Schläfrigkeit, Mattigkeit, Schwindel, verlängerte Reaktionszeiten

Selten

Magen-Darm-Beschwerden, Allergien, Verwirrtheit, anterograde Amnesie

þ Wechselwirkungen

⇑ Muskelrelaxanzien, Analgetika, Anti-histaminika (gegenseitige Wirkungs-verstärkung)

⇑ Antimykotika vom Imidazol- und Triazoltyp (verstärkte Benzodiazepin-Wirkung)

⇑ Clozapin (in Einzelfällen Atemstill-stand, Kollaps)

ý (Warn-)Hinweise

Bereits nach kurzer Behandlungsdauer sollte die Einnahme nicht abrupt abgesetzt werden, um ein Wiederauftreten der Krankheits-symptomatik, Schlaflosigkeit und vermehr-tes Träumen zu vermeiden

ÿ Spezielle Tipps bei benzodiazepinartig-wirkenden Schlafmitteln:

• Ältere Menschen unterliegen auf Grund der muskelrelaxierenden Wir-kung einer erhöhten Sturzgefahr.

• Gedächtnisstörungen vom Muster einer anterograden Amnesie treten vor allem bei Schlafunterbrechungen oder zu kurzen Ruhephasen auf.

• Vor allem Kinder und ältere Menschen können »paradoxe Reaktionen« wie Unruhe, Reizbarkeit oder Aggressivität zeigen.

Fertigarzneimittel

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98 Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung

FLUOXETINAntidepressivum

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken*

ORAL fest: 20 mg; flüssig: 20 mg/Mssl.*) berechnet als Imipraminhydrochlorid

Wogegen ?

Depressive Erkrankungen unterschiedlicher Ursache; Bulimie

Wieviel ?Depressive Erkrankungen:

• initial: 1 x tgl. 20 mg

• bei Bedarf schrittweise ansteigend bisauf 2 x tgl. 40 mg

Bulimie:

• 3 x tgl. 20 mg

EDmax 20 mg

TDmax 80 mg 60 mg ältere Menschen

Wann ?Einnahme mit ausreichend Flüssigkeit zu oder unabhängig von den Mahlzeiten

Um Einnahmefehler zu vermeiden, sollte die Tagesdosis bereitgelegt werden

ÿ Verträglichkeit

Häufig

Magen-Darm-Beschwerden, zentralner-vöse Störungen (Kopfschmerzen, Schlaf-losigkeit, Müdigkeit, Sehstörungen –meistens vorübergehend), Gewichtsab-nahme, übermäßiges Schwitzen, Herz-klopfen

Gelegentlich

Allergische Reaktionen, Hautausschläge und grippeähnliche Symptome (sofort absetzen!)

Selten

Blutbildveränderungen, Blutdruckanstieg und -abfall

þ Wechselwirkungen

⇑ Johanniskraut, MAO-Hemmer und Serotonin-Reuptake-Hemmer (über-schießende Serotoninwirkung)

⇑ Lithiumsalze (verstärkte ZNS-Toxi-zität)

⇑ Trizyklische Antidepressiva (verstärkte Antidepressiva-Wirkung, Intoxika-tionsgefahr)

⇑ Neuroleptika (verstärkte extrapyra-midale Nebenwirkungen)

ý (Warn-)Hinweise

Bei Hautreaktionen oder grippeähnlichen Symptomen sollte Fluoxetin abgesetzt werden

Die antidrepressive Wirkung tritt erst langsam ein und lässt sich nicht durch Dosiserhöhung am Anfang beschleunigen

Fertigarzneimittel

D I E S E A N G A B E N S I N D N I C H T V O L L S T Ä N D I G U N D D I E N E N N U R Z U R S C H N E L L I N F O R M A T I O N !

Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung 99

FLURAZEPAMTranquillans (Benzodiazepin)

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken

ORAL fest: 15 mg, 30 mg

Wogegen ?

Schlafstörungen, die durch Angst, Span-nung, Erregung oder innere Unruhe aus-gelöst werden

Wieviel ?• zur Nacht 15 bis 30 mg

ältere Menschen erhalten in der Regel die halbe Dosis

EDmax 30 mg

TDmax 30 mg

Wann ?Einnahme mit etwas Flüssigkeit eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen

Einnahme nicht auf vollen Magen, da sonst die Resorption beeinträchtigt wird, was den Wirkungseinritt verzögern und die Wirk-dauer verlängern kann

Die nächtliche Ruhephase sollte mindestens sieben Stunden betragen, um die Gefahr von Nachwirkungen am Folgetag zu verringern

ÿ Verträglichkeit

Häufig

Müdigkeit, Schläfrigkeit, Mattigkeit, Schwindel, verlängerte Reaktionszeiten

Selten

Magen-Darm-Beschwerden, Allergien, Verwirrtheit, anterograde Amnesie

þ Wechselwirkungen

⇑ Muskelrelaxanzien, Analgetika, Anti-histaminika (gegenseitige Wirkungs-verstärkung)

⇑ Antimykotika vom Imidazol- und Triazoltyp (verstärkte Benzodiazepin-Wirkung)

⇑ Clozapin (in Einzelfällen Atemstill-stand, Kollaps)

ý (Warn-)Hinweise

Bereits nach kurzer Behandlungsdauer sollte die Einnahme nicht abrupt abgesetzt werden, um ein Wiederauftreten der Krankheits-symptomatik, Schlaflosigkeit und vermehr-tes Träumen zu vermeiden

ÿ Spezielle Tipps bei benzodiazepinartig-wirkenden Schlafmitteln:

• Ältere Menschen unterliegen auf Grund der muskelrelaxierenden Wir-kung einer erhöhten Sturzgefahr.

• Gedächtnisstörungen vom Muster einer anterograden Amnesie treten vor allem bei Schlafunterbrechungen oder zu kurzen Ruhephasen auf.

• Vor allem Kinder und ältere Menschen können »paradoxe Reaktionen« wie Unruhe, Reizbarkeit oder Aggressivität zeigen.

Fertigarzneimittel

D I E S E A N G A B E N S I N D N I C H T V O L L S T Ä N D I G U N D D I E N E N N U R Z U R S C H N E L L I N F O R M A T I O N !

100 Arzne is tof fd ia log – Arbeitsbuch Patientenberatung

FLUTICASONCorticoid (lokal)

Darreichungsformen/Wirkstoffstärken*

BRONCHIAL/PULMONAL Spray: 0,025 mg/ Hub, 0,05 mg/Hub, 0,125 mg/Hub, 0,25 mg/ Hub; fest: 0,025 mg, 0,05 mg, 0,1 mg, 0,25 mg, 0,5 mgNASAL Spray: 0,05 mg/Hub, 0,4 mg/EDOEXTERN: salbenförmig: 0,5 mg/g*) berechnet als Fluticason-17-propionat

Wogegen ?

Nasal: allergischer Schnupfen; bronchial/ pulmonal: allergisches Asthma, chronische und akute Bronchitis; extern: entzündliche und allergische Hauterkrankungen

Wieviel ?Nasal:

• 2 x tgl. 1 bis 2 Sprühstöße pro Nasen-loch

Bronchial/pulmonal:Erw. u. Jgl. > 12 J.: • initial (je nach Schwere des Asthmas):

2 x tgl. 0,1 bis 1,0 mg • Dauertherapie: 2 x tgl. 0,1 bis 0,5 mgKdr. > 6 J.: • 2 x tgl. 0,05 bis 0,1 mg

Extern:• 1 bis 2 x tgl. dünn auftragen

Wann ?Bronchial/pulmonal: Anwendung in der Regel morgens und abends

Bei einer Komedikation mit β2-Sympatho-mimetika werden diese zuerst eingesetzt (Effekt der »Lungenöffnung«)

Kinder sollten unter Anleitung und Aufsicht von Erwachsenen inhalieren

Um das Risiko eines Soorbefalles zu redu-zieren, sollte nach der Inhalation der Mund ausgespült werden oder die Applikation vor einer Mahlzeit erfolgen

ÿ Verträglichkeit

Bronchial/pulmonal:

Selten

Leichte Reizungen der Schleimhaut, Heiserkeit, Mund- und Rachensoor, paradoxe Bronchospasmen, Hustenreiz

Extern:

Selten

Hautatrophie, Erweiterung oberfläch-licher Hautgefäße (Teleangiektasien), Streifenbildung der Haut (Striae), Ste-roid-Akne

Nasal:

Gelegentlich

Trockene Nase, Krustenbildung, Nasen-bluten

þ WechselwirkungenKeine therapierelevanten bekant

ý (Warn-)Hinweise

Keine

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