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Deutsche Missionsgemeinschaft Berichte aus der weltweiten Mission Nr. 4/2013 informiert DMG DAS BESTE FÜR DIE STADT

DMG informiert - Damit Menschen Gott begegnen · b e LG ie N Dieter und berthy schleppi e ur OP a P O rtu G a L amrei Wehmeyer sP a N ie N Kirsten Dollen iNs ha Lt V er Z eich N is

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Deutsche Missionsgemeinschaft Berichte aus der weltweiten Mission Nr. 4/2013

informiertDMG

Das beste für Die S t a D t

22. September 2013 • Sinsheim-Buchenauerhof

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3DMG-informiert | 4 | 20132 DMG-informiert | 4 | 2013

t h e m a

Die Bremsen kreischen, als der überfüllte Nachtzug in den bahnhof rollt. endlich am Ziel. stundenlang habe ich mich auf der harten sitzbank gequält, schweißgebadet sehne ich mich nach einer kühlen Dusche. Nach der 16-stündi-gen reise mit bus, sammeltaxis und Zug bin ich in der 4,5-millionen-stadt Kalkutta angekommen. Das thermometer steht auf über 30 Grad. autos hupen, straßen-händler preisen laut ihre Waren an; dazu unzählige menschen unterschiedlicher hautfarben und sprachen dicht gedrängt nebeneinander, die sich in alle richtun-gen bewegen. reiche Geschäftsleute in anzug, Krawatte und mit smartphone gehen zielstrebig an zerlumpten, abgema-gerten bettlern vorbei. unter riesigen, digitalen Werbetafeln türmen sich berge von müll. einige sekunden stehe ich völlig benommen da – unfähig, diese Vielfalt zu erfassen.

Immer mehr und größere Städte

städte sind bunt und lebendig. hier finden wir die aktuellsten angebote und Neuigkeiten, hier werden trends gesetzt. Pulsierendes Leben, tag und Nacht, anonym und laut, doch gleichzeitig hoch-interessant und attraktiv, widersprüchlich und faszinierend. Vor 100 Jahren gab es nur 20 städte weltweit mit mehr als einer million einwohnern – heute sind es schon 400. mehr als die hälfte der Weltbevöl-kerung lebt in städten, nach schätzungen werden im Jahr 2050 gut zwei Drittel aller menschen städter sein.

besonders stark wachsen die städte in entwicklungs- und schwellenländern. trotz aller herausforderungen des

städtischen Lebens – Verkehr, umwelt-verschmutzung, Lärm, hohe Lebenshal-tungskosten, beengte Wohnsituation, wirtschaftliche ungleichheit, stress, psy-chische überlastung, lange Wege zur ar-beit und Gewalt – wandern massen in die städte ab. Getrieben von der hoffnung auf ein besseres Leben, bildung, arbeit, medizinische Versorgung und Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen.

Entwurzelten Menschen helfen

Wer in die stadt zieht, lässt seine vertraute umgebung, beziehungen, freundschaften und familie zurück. Neuankömmlinge fühlen sich einsam und sind gleichzeitig auf der suche nach Veränderung und neuen erfahrungen. Was für eine chance, menschen für Jesus zu gewinnen. allerdings halten sich die meisten nur begrenzte Zeit in derselben stadt auf. Deshalb ist es nicht leicht, sta-bile christliche Gemeinden in städtischen Gebieten aufzubauen. Doch es bieten sich einzigartige Gelegenheiten, das evan-gelium weiterzugeben.

sind unsere Gemeinden in den metro-polen dieser Welt, in ballungsräumen und stadtzentren zu finden? Klagen nicht ge-rade die Gemeinden dort über schrump-fende mitgliederzahlen, so dass zumindest hierzulande sogar Kirchen geschlossen und verkauft werden müssen? historiker weisen darauf hin, dass um das Jahr 300 n. chr. gerade die städtische bevölkerung des römischen reiches weitgehend aus christen bestand, während auf dem Land noch das heidentum vorherrschte. Das Gleiche galt fürs erste Jahrtausend n. chr. in europa; unsere städte waren christlich

geprägt, die Landbevölkerung weniger. Damals hatten christen großen einfluss auf ihre Kultur und Gesellschaft. Wes-halb? Weil meinungen, Weltanschauungen und trends normalerweise in den städten gesetzt werden und von dort aus das Land erreichen …

Die Stadt in der Bibel

Die bibel zeichnet die stadt mit gegensätzlichen Zügen. sinnbildlich dafür stehen die zwei metropolen babylon und Jerusalem. babylon ist ein ausdruck menschlicher macht, die sich gegen Gott auflehnt und selbst vergöttert. Der bibelbericht vom turmbau in babel (1. mose 11) warnt vor Vermessenheit, Größenwahn und einer eigenmächtigen Loslösung des menschen von Gott. Jeru-salem dagegen ist die stadt des friedens, ein symbol für die verheißene Gegenwart Gottes. hier wohnen die träume des gelingenden Lebens für alle, die mit Gott leben wollen, jenseits von ausgrenzung, unterdrückung und Gewalt.

Das schlussbild der bibel zum thema stadt ist eindeutig positiv. Was einst im Paradiesgarten begann und dann in der kleinsten aller jüdischen städte, in bethlehem, eine überraschende Wende nahm (micha 5,1) findet im himmlischen Jerusalem seine Vollendung. mit den bildern der himmlischen stadt (Offb 21) malt die bibel ihre Vision eines Ortes, an dem Gott und mensch endgültig wieder zueinandergefunden haben. Gott selbst gibt unserer Zukunft dort ein Zuhause. Das neue Jerusalem steht in starkem Kontrast zu all den Nöten, die wir in irdischen städten weltweit erleben.

Mitten hinein ins Leben

als Jeremia das bibelwort oben schreibt, befinden sich die israeliten in babylonischer Kriegsgefangenschaft. sie trauern ihrer verlorenen heimat, dem Land der Verheißung und einem Leben in freiheit nach. Da spricht Gott zu ihnen (Jer 29,5–7): „baut euch häuser und wohnt darin! Legt Gärten an und ernährt euch von ihren früchten! heiratet und zeugt Kinder! … bemüht euch um das Wohl der stadt, in die ich euch wegfüh-ren ließ, und betet für sie. Wenn es ihr gut geht, wird es auch euch gut gehen.“

Gott plant Gutes für sein Volk – und damit auch für die stadt, in die er sie weggeführt hat. Was haben unsere städte davon, dass christen in ihnen wohnen? Gottes erneuerungsprogramm lautet: „bemüht euch ums Wohl der stadt“. sucht das beste für sie! Das ist ein klarer auftrag an alle christen. Gottes auffor-derung zum bauen, Wohnen, Pflanzen, essen und familiengründen umfasst das gesamte Leben. Wir sollen mit beiden beinen in dieser Welt (unserer stadt) stehen und sie aktiv und verantwortlich mitgestalten. unser Leben, unsere arbeit und unser Glaube sind aufs engste mitei-nander verzahnt. in allem, was wir sagen und tun, sind wir botschafter Gottes, die anderen dienen und dazu beitragen, dass menschen Jesus begegnen.

Die Stadt braucht Gebet

„und betet für sie zum herrn“, sagt die bibel. Die aufforderung zum Gebet für unsere stadt, ihre politische und gesellschaftliche situation, die Verant-wortungsträger und bevölkerung ist eine

wichtige und notwendige aufgabe. Die fürbitte ist ein test für unseren Glauben und Gehorsam Gott gegenüber. und für unsere hoffnung, dass Gott etwas ver-ändern wird. Denn er hat Gedanken des friedens mit der Welt und wird seinen Plan zum heil vieler menschen ausführen. Was könnte geschehen, wenn wir ab heute regelmäßig für einen oder mehre-re menschen unserer stadt beten? Wo gebetet wird, wächst Neues und entsteht mut, Neues zu wagen.

erkennen wir die ungeahnten möglich-keiten, menschen aus vielen Kulturen in unseren städten mit Gottes Liebe zu be-schenken? einwanderer aus unerreichten Völkern sind besonders offen, weil sie aus ihren geschlossenen herkunftsstrukturen entwurzelt sind. arme, benachteiligte, unterprivilegierte rufen nach Gerechtig-keit und unterstützung. Die bewohner der städte sind bunt zusammengewürfelt, so dass wir sie nicht mit einheitsprogram-men ansprechen können. es gibt nicht den einen richtigen Zugang für alle, wir sind unterwegs auf neuem, unbekanntem terrain, auf dem es keine ausgeschilder-ten Wanderwege gibt.

Frohe Botschaft für die Stadt

Wir müssen die menschen in ihrem jeweiligen umfeld, in ihren bedürfnissen und bei ihren fragen abholen. es darf uns nicht darum gehen, sie in festgefahrene strukturen zu integrieren, sondern sie in eine lebendige beziehung mit Jesus zu führen. Wenn wir uns an Jesus orientie-ren, haben wir einen Kompass, der uns die richtung weist. er wird uns immer wieder neu menschen aufs herz legen,

Bemüht euch um das wohl der Stadt … und betet für sie Jeremia 29,7

D a s b e s t e f ü r D i e S t a D t

denen wir seine Liebe in Wort und tat bezeugen können.

„ich weiß wohl“, sagt Gott, „was ich für Gedanken über euch habe: Gedanken des friedens“ (Jer 29,11). im hebräischen taucht der begriff „friede“ (shalom) bereits einige Verse zuvor auf, in dem satz: „bemüht euch um den frieden (sha-lom) der stadt.“ Denn wenn die stadt frieden hat, habt auch ihr ihn. shalom meint frieden in umfassendem sinn: heil, Wohlergehen, frieden mit mir selbst, mit meinem Nächsten und mit Gott. Denn darum geht es letztlich: Dass der friede, der shalom Gottes, einzieht in unsere städte und ballungszentren. Da ist so vieles, was heil werden muss. so vieles, was den frieden Gottes braucht.

Gottes Friedensmission

Dazu sendet Gott menschen, über die er Gedanken des friedens hat, diejenigen, denen er durch Jesus christus frieden geschenkt hat. in Jesus sind Gottes Gedanken des friedens zum Ziel gekom-men. in Jesus schenkt er das heil. Diesen frieden dürfen und sollen wir weitertra-gen in die sozialen brennpunkte unserer städte – an die hecken und Zäune: in die fußgängerzonen und einkaufszentren, hinterhöfe und flaniermeilen.

Monika Menchansprechpartnerin für auslandseinsätze

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31.07. – 04.08.2013: allianzkonferenz in Bad Blankenburg mit infostand und missionaren der DmG

02.08.2013, 20 uhr: Gebet für die welt – Swasiland buchenauerhof, tel. 07265 959-0

18.08.2013, 10 uhr: Gebetssonntag – amerika buchenauerhof, tel. 07265 959-0

06.09.2013, 20 uhr: Gebet für die welt – Mosambik buchenauerhof, tel. 07265 959-0

07. – 08.09.2013: Missionswochenende 35232 buchenau, tel. 06466 339

14. – 15.09.2013: Missionswochenende 06110 halle, tel. 03475 716888

22.09.2013, 10 uhr: DMG-Herbstmissionsfest buchenauerhof, tel. 07265 959-0

28. – 29.09.2013: Missionswochenende 38442 Wolfsburg, tel. 05362 62621

25.10. – 03.11.2013: Jordanien-reise, Leitung: Gerd sigrist tel. 07265 8610, [email protected]

V e r a N s ta Lt u N G s K a L e N D e r

25. – 30.08.2013

Zwischen Leere und Lebenein seminarurlaub für trauernde und tröstende in Scheinfeld (Haus Friede) mit Pfr. Günther Beck

Der Verlust eines Partners, Kindes, elternteils, von ehe, Gesundheit, Karri-ere oder haus führt in eine Krise, deren kreativem Potential wir in diesem seminarurlaub anhand der bibel nachspüren. erholung bieten Wanderungen und das malerische städtchen bad Windsheim mit salztherme.

anmeldung und Information: Pfr. Günther beck, tel. 09841 6819860, e-mail: [email protected]

06. – 11.10.2013

DMG-Missionsfreizeit in Neusatzzum thema: Dein licht kommt

missions- und Gebetsfreizeit für jedermann. Natur und Gemeinschaft genießen, Neues aus der missionsar-beit in aller Welt hören und Gottes handeln sehen.

anmeldung und Information: henhöferheim Wallfahrtstraße 70 76332 bad herrenalb-Neusatz tel. 07083 2385 www.henhoeferheim.de

b e L G i e NDieter und berthy schleppi

e u r O P a

P O r t u G a Lamrei Wehmeyer

s P a N i e NKirsten Dollen

i N h a Lt s V e r Z e i c h N i s

15 MISSIoNare uNterweGS

14 aSIeN

15 aFrIKa

aMerIKa16

12

4 euroPa

5DMG-informiert | 4 | 20134 DMG-informiert | 4 | 2013

Sich um das eigene Dorf mühen …

seit wir in rente sind, gehen wir ver-stärkt auf die bewohner unseres Dorfes zu, um mit ihnen über den Glauben zu reden. beispielsweise schlossen wir uns einem seniorenverein an. Neben kultu-rellen Veranstaltungen machen sie im sommer radtouren, an denen Dieter ger-ne teilnimmt. im auftrag des sozialamtes übernimmt er außerdem fahrdienste für behinderte. Durch beides haben sich bereits freundschaften entwickelt.

ich (berthy) schloss mich einem Kunst-kreis an, da ich schon immer zeichnen und malen lernen wollte. Leider fanden die Kursabende mittwochs statt, parallel zur bibelstunde in unserer Gemeinde. Damals stießen wir in unserer stillen Zeit auf Jeremia 29,7: „seid um das Wohl der stadt bemüht … und betet für sie.“ Das war die antwort vom herrn, also schrieb ich mich 2011 für den Kunstkreis ein.

Das malen macht spaß, und ich habe verborgene talente entdeckt. eines abends fragten mich teilnehmerinnen in der Pause, wie es uns nach flandern ver-schlagen hat. ich konnte ihnen erzählen, wie Gott uns seit Jahren führt. mit einer jungen frau, die sich mit „New age“ (esoterik) beschäftigt, entstand ein tiefe-rer Kontakt, sie zeigte interesse an Jesus. Leider ist sie inzwischen weggezogen. eine krebskranke Witwe stellt ebenfalls viele Glaubensfragen.

trotz meines talents und der guten Kontakte wollte ich mich anfang des Jahres aus dem Kunstkreis verabschieden, weil mich die stimmung belastete. Wie-der sprach Gott zu uns, diesmal durch 2. Korinther 2,12–17, 5. moses 28,6 und Offenbarung 3,8: „ich habe euch eine tür geöffnet ...“ Nun war klar, dass ich weitermachen sollte.

inzwischen stelle ich schon kleine Gemälde her. und der Kontakt zu der krebskranken frau hat sich vertieft. sie sagt, dass sie aus unseren Glaubensge-sprächen mut schöpft. es macht freude, wie Gott uns in unserem Dorf auch im alter von 70-plus gebraucht, um men-schen ein segen zu sein.

Mission in der eigenen Wohnung?!

„Danke! Danke! Danke! Danke! Danke!“

seit knapp sieben Jahren arbeite ich an einer sprachschule in der baski-schen hauptstadt andoain. ich bringe Kindern, teenagern und erwachsenen gutes englisch bei und meinen Glau-ben nahe. seit einigen monaten bittet man uns immer öfter um Deutschun-terricht. Wegen der extrem hohen Jugendarbeitslosigkeit wollen viele gerne in Deutschland arbeiten, doch die sprachbarriere ist groß. außer-dem kursieren tragische berichte von Leuten, die dabei gescheitert sind. manche sind ohne Vorbereitung aufgebrochen und fühlten sich im hohen Norden ziemlich alleine. um ausreisewillige besser vorzubereiten, bietet unsere sprachschule jetzt einen Deutschkurs mit einführung in die Kultur an. ich freue mich darauf, das zu unterrichten.

mein herzenswunsch ist, christ-liche familien in Deutschland zu finden, die junge basken für drei bis neun monate bei sich aufnehmen.

hier gibt es wunderbare junge men-schen, die in ihrer familie mithelfen und ihren Kindern spanisch beibrin-gen könnten. sie suchen eine Gele-genheit, Deutsch zu üben und unsere Kultur und deutsche Jugendliche kennenzulernen. sie wären nicht al-leine und könnten den arbeitsmarkt in Deutschland erkunden. und nicht zuletzt würden sie lebendige chris-ten treffen und den Glauben und Gemeinde kennenlernen. möchten sie helfen, im Gebet und indem sie ihr haus öffnen, damit junge Leute Je-sus kennenlernen? mission im eigenen haus – was für eine Gelegenheit!

sind sie interessiert? Dann nehmen sie über die DmG mit mir Kontakt auf. ich helfe ihnen gerne, die richti-gen Personen kennenzulernen.

Ja wirklich; fünf-mal stand das Wort „Danke“ dick gedruckt in einer e-mail von camba, von dem ich 18 Jahre nichts mehr gehört hatte. Gott hatte seine schwester Nadir und mich zweimal „zufällig“ gleich-zeitig in Porto in den Zug einsteigen lassen, sodass wir uns unterhalten konn-ten. Nadir sagte, dass ihr bruder gerne wieder in Kontakt mit meiner ehemaligen Kollegin andrea und mir kommen wolle. so bat ich sie, ihm meine e-mailadresse zu geben. Kurz darauf erhielt ich besagten brief. camba schrieb: „ich weiß nicht, ob du dich noch an mich erinnerst … ich bin frucht eurer arbeit in der Gemeinde von famalicão.“

Damals, bei andrea Karolius (geb. fietz) in der Kinderstunde, hatte camba Jesus sein Leben anvertraut, ich habe den Jungen später weiter begleitet. Nun schrieb mir der heute erwachsene camba: „Viel ist in meinem Leben seither

geschehen. Nach abschluss der Grundschule ging ich in Lissabon aufs Gymnasium und studierte Politikwissenschaften. ich war in der baptistengemeinde in barreiro aktiv, als mir klargeworden ist, dass ich Gott mit meinem ganzen Leben dienen möchte. im februar 2002 ließ ich alles hinter mir und ging nach argentinien in eine vierjährige theologische ausbildung. es war ein

segen!“2008 ist camba mit

seiner argentinischen frau Danila und ihrem baby matias nach Lis-sabon zurückgekehrt. Derzeit arbeitet er in

seiner heimatgemeinde. sie planen, als missionare mit „Wort des Lebens“ nach angola auszureisen. „in all diesen Jahren habe ich oft an euch gedacht“, schrieb er. „ihr seid ein teil von allem, was der herr in meinem Leben tut … Die ersten samen des evangeliums habt ihr gesät … ihr habt mir meine erste bibel geschenkt … Wie sehr habe ich meine blaue bibel geliebt! ich möchte euch danken, dass ihr euer Land verlassen habt und nach Portugal gekommen seid. DaNKe, dass ihr in mein Leben inves-tiert habt … DaNKe, für eure hilfe, hingabe und euren Dienst …“

Diesen Dank von camba möchte ich allen weiterleiten, die mit Gebet und als sponsoren hinter uns missionaren stehen. Portugal ist seit vielen Jahr-zehnten ein missionsland und hat viel empfangen. Die kleinen Gemeinden, die entstanden sind, haben immer noch mühe, die Gehälter ihrer Pastoren aufzubringen. Die finanzkrise versetzt viele Portugiesen in Panik. es gibt nur eine mission und wenige missionare, die länger im ausland tätig sind. um sich auf einen auslandseinsatz vorzuberei-ten, müssen junge christen in anderen Ländern ihre ausbildung absolvieren.

es ist ein Wunder, dass camba und Danila an ihrer berufung nach angola festhalten. bitte beten sie für dieses junge ehepaar. und für meine arbeit: Denn ich baue gemeinsam mit einheimi-schen christen ein seelsorge-Netzwerk auf, das mitarbeitern wie ihnen in Ge-meinde und mission eine hilfe werden kann.

„Ich bin Frucht eurer Arbeit in der Gemeinde

von Famalicão.“

Mein Herzenswunsch ist, christliche Familien in

Deutschland zu finden, die junge Basken für drei bis neun

Monate bei sich aufnehmen.

Camba mit seiner Familie

INtervIew mit alain und rita Haudenschild (taiwan)

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b e r L i Nthomas und mirjam hieber

Ein wenig Himmel über dem „Tor zur Hölle“

Das Leben in berlin ist bunt und voller überraschungen, die unterschiede sind krass, Konflikte greifbar und Probleme größer als anderswo. bunt ist auch die religiöse Vielfalt: 65 % der berliner sind konfessionslos, 18 % evangelisch, 9,5 % katholisch, 6,5 % muslime und 1 % gehö-ren anderen religionen an. im handbuch für religionen in berlin werden 360 Gemeinschaften genannt.

seit sieben Jahren leben und arbeiten wir in berlin. immer wieder hören wir die frage: „Wie wird geistliches Leben in berlin sichtbar?“

Jesus sagte in Lukas 13, dass Gottes neue Welt einem senfkorn gleicht, das ein mensch in seinen Garten pflanzt. „es wuchs und wurde zum baum!“ Klein und unscheinbar, von den massen wenig beachtet, wächst manches in berlin. beispielsweise eine Wohngemeinschaft in Kreuzberg, hinter dem berüchtigten „Kotti“ (Kottbusser tor), wo es viele Drogenabhängige gibt. Direkt über einer Kneipe mit dem bezeichnenden Namen „trinkteufel, das tor zur hölle“ befindet sich ein Ort des segens, hier lebt ein mensch nach Gottes Grundsätzen: chris-tian setzt sich für flüchtlinge und rand-gruppen ein. seine Wohnung ist offen für jeden, sein motto lautet: „man kann von jedem menschen lernen“. Die mitbewoh-ner kommen aus Vietnam, Pakistan, Ka-merun und afghanistan. „menschen aus 70 Nationen haben hier schon gewohnt“,

Ein Freund der Migranten

Sie müssen geistlich auftauen

stellen sie sich vor, sie werden zum Kaffeetrinken eingeladen. Dann merken sie, dass ihr besuch für den Gastgeber „arbeit“ ist und sie das missionsobjekt sind! Wie käme das bei ihnen an? in der christlichen migrantenarbeit muss es uns um mehr gehen: um echte freundschaft zu Gott und den menschen.

Gott liebt migran-ten – er will aischa, ali und achmed für die ewigkeit retten. inzwischen haben 20 Prozent unserer mitbürger einen fremdsprachigen hintergrund. alleine im ruhrgebiet lebt eine million migranten. Wie können wir unser unverständnis über ihre fremde Kultur überwinden? Lassen wir uns von Gott verändern, damit er uns gebraucht und wir unseren Nachbarn aus anderen Kulturen zu freunden werden.

Vergangenen samstag hat unser team bei einem straßeneinsatz Literatur in verschiedenen sprachen verteilt. eine schwangere muslima kam mit ihrem sohn im Kinderwagen in meine richtung gelaufen – traditionell gekleidet, mit Kopftuch. Ob sie ein faltblatt, eine cD oder einen Jesus-film annimmt? ich fragte sie freundlich: „sprechen sie türkisch?“ sie antwortete: „Nein, arabisch.“ ich bat die frau: „Warten sie kurz, ich gebe ihnen eine gute cD mit christlichen audio-botschaften mit!“ Normalerweise warten die Leute nicht, doch diese frau war interessiert. Kurz drauf reichte ich ihr eine cD.

aischa erzählte, dass sie in Deutschland aufgewachsen ist, und bat um eine weitere cD in Kurdisch für ihren ehemann. sie stellte noch ein paar fragen und ging zufrieden und reich beschenkt weiter. solche begegnungen machen freude.

Wenn die menschen nicht so gut Deutsch verstehen, greife ich auf familienfotos, Landkarten und stadt-pläne zurück. ich nehme mir Zeit und interessiere mich bewusst dafür, was in ihren familien geschieht. Nur wenn

Die jungen Leute unserer kleinen Ge-meinde in rostock gaben am Ostersonn-tag den startschuss für die diesjährige badesaison. bei sonnenschein, zwischen letzten schneeresten und temperaturen knapp über Null Grad sprangen sie ins eiskalte Wasser der Ostsee. Dabei hatten sie viel spaß und kamen nach wenigen minuten mit zitternden Knien wieder an Land. manche füße waren so gefühl-los vor Kälte, dass eine Verletzung von einem spitzen stein erst beim anziehen der socken bemerkt wurde.

ein kalter, tauber fuß merkt kaum, wenn er verletzt wird. Dasselbe gilt für eine geistlich taube seele. sie kann nicht erkennen, wenn sie in Gefahr gerät.

unsere Gemeinde hatte bei der esote-rikmesse in rostock einen büchertisch aufgestellt. Zwischen den angeboten der anderen stände, wie reiki und Geisthei-len, boten wir den besuchern christliche Literatur an. Klaus kam mit einer Gruppe frauen ins Gespräch. sie waren freun-dinnen und wollten viele Dinge auspro-bieren: handlinienlesen, Kartenlegen und bestimmen ihrer „persönlichen aura“. Nun standen sie an unserem büchertisch, um auch hier eine Kostprobe zu nehmen.

mit welchen Dingen ihre seelen auf dieser reise durch die esoterik wohl belastet worden sind? Ob sie es wagen, Jesus „auszuprobieren“? Wenn jemand aus dem geistlichen eisbad mit all seinen Verletzungen auftaucht, braucht es Zeit und hilfe, um warm zu werden und zu verstehen. Wir freuen uns, dass eine der frauen am sonntag in unsere Gemeinde kam. bitte beten sie für sie und für die vielen orientierungslosen menschen in unserer stadt, und für uns um Geduld und Weisheit. herzlichen Dank für ihre mitarbeit.

e u r O P a

D e u t s c h L a N D D e u t s c h L a N DKlaus und fränzi Libuda horst und monika Pietzsch

wir auf die menschen zugehen, lösen sich unsere Ängste und hemmungen. Zunächst suchen sie freundschaft, erst danach kommt das Wort. machen sie sich also keinen Druck, sofort über den Glauben zu reden. Doch erwähnen sie ruhig, dass sie beten, die bibel lesen, in eine Gemeinde gehen und gottesfürchtig

leben. Das wird respektiert.

Noch ein tipp für Gemeindelei-ter: schauen sie, welche Personen

aus ihrer Gemeinde bereits Kontakte zu migranten haben. hat Gott vielleicht schon die tür geöffnet? sprachunterricht und hausaufgabenhilfe sind bewährte formen, um beziehungen zu einwande-rern aufzubauen. Wichtig ist, dass wir für unsere neuen freunde beten, und uns wirklich für ihre Kultur und für sie als menschen interessieren. schauen sie sich Projekte anderer Gemeinden an und laden sie mitarbeiter mit erfahrung ein, die sie auf diesem Weg begleiten. Gerne sind wir als berater für sie da, sie können über die DmG mit uns Kontakt aufneh-men.

erzählt er. Wer zu ihm kommt und um ei-nen schlafplatz bittet, wird nicht gefragt, ob er einen legalen aufenthaltsstatus hat oder „clean“ ist. christian schaut einfach nach, ob noch ein bett frei ist. sie dürfen bleiben, solange sie wollen.

für ihn ist die Wohngemeinschaft eine logische folge seines Glaubens: „ich lese die bibel, und das kommt dabei raus“, sagt er. „als christ kann man die tür nicht zuhalten!“ sein Vorbild bewegt uns, hier wird Gottes Liebe sichtbar und für bedürftige erfahrbar.

Zum anderen denke ich an das kleine, gemütliche „café Neustart“ an der Kurfürstenstraße. Direkt daneben bieten frauen sex für Geld an. freiwillige helfer aus dem christli-chen café beraten die Prostituierten beim Drogenentzug, bieten schutz an und sind als freunde für sie da. mit tee, Kaffee, belegten broten und einer heißen suppe ist das café ein ruheort. Gerhard und sein team urteilen nicht, sondern hören zu und helfen, wenn sie darum gebeten werden. missbrauch-te und gedemütigte frauen können im „Neustart“ Wärme, schutz und hoffnung erleben.

Gottes handeln in berlin wird sichtbar in mehr als 80 Projekten und initiativen mit ganzheitlich missionarischen an-

sätzen, die in den vergangenen Jahren ent-standen sind. Wir als Netzwerk „Gemein-sam für berlin“ (www.gfberlin.de) haben einige dieser „senfkörner“ mitgegründet und gefördert.

Das reich Gottes wächst und wird sichtbar; etwa durch 200 Gemeinden mit migrationshintergrund, die sich jede Woche treffen, auch um uns Deutschen zu dienen. manche beten regelmäßig für unsere regierung, stadt und Land. ande-re engagieren sich in bürgerbewegungen. sonntags gehen heute mehr einwanderer zum Gottesdienst als einheimische – und sie kommen in keiner statistik vor, denn

viele ihrer Gemein-den haben keinen internetauftritt, ge-schweige denn eine eigene adresse. sie sind irgendwo zur untermiete, manch-

mal fünf Gemeinden im selben Gebäude, und sie verändern unsere stadt entspre-chend Lukas 13.

Der auftrag der bibel ist eindeutig: Gemeinsam wollen wir menschen aller Kulturen und milieus mit der botschaft und Liebe von Jesus erreichen. Dabei begegnen uns viele christen, die berlin verändern. an manchen entwicklungen dürfen wir auch selbst beteiligt sein, dafür sind wir Gott dankbar.

Esoterikmesse in Rostock

Horst Pietzsch im Gespräch

Christian öffnet seine Wohnung für Migranten und teilt sein Leben mit ihnen

Inzwischen haben 20 Prozent unserer Mitbürger einen fremd-

sprachigen Hintergrund.

Sonntags gehen heute mehr Einwanderer zum Gottesdienst als Einheimische – und sie kom-

men in keiner Statistik vor.

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Ö s t e r r e i c hirene schuster

Gott tut etwas in Timelkam

es begeistert mich, wie Gott hier in oberöster-reich in unserem christlichen Jugend-zentrum „much more“ handelt. wie haben wir und viele Missionsfreunde in Österreich und Deutschland dafür gebetet, dass durch unsere arbeit junge leute zum Glau-ben kommen. Gott erhört:

G. ist ein teenager aus armenien, der unser Zentrum seit der eröffnung vor zwei Jahren regelmäßig besucht. als der familie vor ein paar Jahren die abschie-bung gedroht hatte und die mutter schwer an Leukämie erkrankt war, be-gegnete Jesus beiden eltern persönlich im traum. sie haben damals Jesus ihr Leben anvertraut, und die mutter gilt heute als geheilt. für G. war das eindeutig ein Wunder – aber eben das Wunder seiner eltern, er selber konnte nur wenig mit Je-sus anfangen. „sie sind halt sehr religiös“, dachte er.

Vergangenen sommer änderte sich das. einer unserer mitarbeiter lud den jungen mann zu einem christlichen sportcamp ein. Die atmosphäre und biblischen bot-schaften beeindruckten ihn tief. Vor allem aber die vielen Jugendlichen, die begeis-tert waren von Jesus. er entdeckte, dass Jesus ihn persönlich ansprechen wollte, und nicht nur eine „religion“ war, für die sich seine eltern entschieden hatten. also sagte er ja zu Jesus. seitdem liest er die bibel, hört Predigten aus dem internet und besucht den Jugendkreis meines Kol-legen. man kann ihm beim Wachsen im Glauben zusehen, das ist ermutigend!

und es blieb nicht bei G. – er begann, seine freunde zum Jugendkreis einzula-den. bei ihnen mag es länger dauern, sie

Kreativ Kulturgrenzen überwinden

„Wien, Wien, nur du allein …“

Die österreichische hauptstadt Wien ist ein schmelztiegel der Kulturen mit heute rund 1,7 millionen einwohnern, darunter tausende flüchtlinge, auslän-dische studenten und migranten. seit 2005 gehe ich auf diese menschen zu, bei straßeneinsätzen, -festen, evangelis-tischen Veranstaltungen, büchertischen am christkindlmarkt und durch persön-liche begegnungen, um sie für Jesus zu gewinnen.

in den straßen der stadt sind zuneh-mend frauen mit Kopftuch zu sehen. an den schulen sind schüler mit islamischem Glauben manchmal schon die mehrheit. Der zunehmende einfluss des islam sollte uns christen zu denken geben. Gott hat die fremden lieb. Wenn er menschen aus Ländern zu uns schickt, wo es oft keine religionsfreiheit gibt und kaum möglich ist, das evangelium zu hören, dann ist es unser auftrag, ihnen nachzugehen, um sie mit seiner Liebe und dem evangelium zu erreichen.

Gemeinsam mit amerikanischen mis-sionaren besuchen wir regelmäßig ein flüchtlingsheim und bieten „begegnungs-, spaß- und spieleabende“ für Jung und alt an. Der erste teil richtet sich an Kinder und eltern, der zweite an Jugendliche und erwachsene. Wir spielen uno, mensch-ärgere-dich-nicht, mexican train-Domino, Vier-gewinnt und Jenga. Dann plaudern wir bei tee, saft und snacks und kommen mit menschen allen alters ins Gespräch. freundschaften entstehen. Wir helfen ihnen bei Problemen, der arbeitssuche, behördengängen und umzügen. mit der Zeit ist es möglich, auch über ihre

„… sollst die stadt meiner träume sein.“ Das wünscht sich jeder tourist, der die ehemals kaiserliche hauptstadt Ös-terreichs erobern möchte. Der rundgang durch die innenstadt hinterlässt einen museal-ehrfürchtigen hauch an eindrü-cken. Die unterschiedlichen Kulturen und Lebensarten machen die Großstadt einzigartig und reich.

menschenströ-me fließen in die u-bahnen, Zebra-streifen scheinen nur zur optischen Verzierung dazusein. und am schalter ergattert man nur mühsam ein freundli-ches: „Der Nächste bitte!“ Viele tauchen gerne unter in die ich-zentriert geprägte atmosphäre der Großstadt. Viele Wiener haben keinen bezug zu Kirche und Got-tesdiensten mehr – von einer beziehung zu Jesus ganz zu schweigen.

als freie ev. Gemeinde sind wir eine randgruppe in Wien. Doch ein traum von uns ist, aus diesem schattendasein herauszukommen und viele menschen zu erreichen. Dazu braucht es eine innere Veränderung als Gemeinde. mein prägen-der moment zu diesem thema war, als ich eine Predigt zu 1. Könige 7 vorberei-tet habe.

bis dahin glaubte ich, dass Gott nur uns christen zum segen setzt für andere menschen. Doch diese bibelverse zeigten mir auf, dass auch der umkehrschluss ein göttliches Prinzip ist: Gott gebrauchte

e u r O P a

Ö s t e r r e i c hmartin und Dorothea böhls

Ö s t e r r e i c hGerhard und Junko Deimel

vier aussätzige zum segen für sein Volk. sie standen am rand der Gesellschaft und konnten eigentlich keine beziehung zu Gott haben.

als ich das verstanden habe, unter-brach ich meine Vorbereitungen. ich ging mit offenen augen durch unsere stadt voller menschen, um ihnen in-

nerlich neu gegen-überzutreten. mir begegneten men-schen, auf die unsere Gesellschaft (und zugegeben auch ich) oft nur herunter-

schauen. tief berührt dankte ich Gott, dass er mich und uns als Gemeinde durch sie segnen will.

Diese neue haltung ermöglichte weitere schritte. als logische Konse-quenz arbeite ich seitdem ehrenamtlich in einem Wohnheim der heilsarmee mit und leite dort einen bibelkreis für ehemals Wohnsitzlose. Die männer wünschen sich einen Gottesdienst mit bibelkreischarakter und gemeinsamem austausch bei einer tasse Kaffee. Viele im Wohnheim können sich nicht mehr so lange konzentrieren, ein richtiger Gottesdienst wäre ihnen zu viel. ein of-fener rahmen würde ihnen die teilnah-me erleichtern.

als ev. Gemeinde in der stadt über-legen wir, welche Zielgruppen wir erreichen wollen, und wie? Das sind spannende sitzungen. Wir haben einen externen Gemeindeberater hinzugezo-gen, der uns unterstützt. Danke, wenn sie mit uns beten, dass unser traum in Wien wahr wird.

Glaubens- und Lebensfragen ins Gespräch zu kommen und Jesus zu bezeugen.

ein koreanischer freund ist friseur und schneidet in mehre-ren flüchtlingsheimen kostenlos haare. auf diese Weise kommt er mit den menschen in Kontakt und kann mit ihnen über den Glauben sprechen.

meine frau Junko ist musikerin. bei kleinen Konzerten in alten-heimen, bei bezirksfesten, in Kirchen und öffentlichen räumen erreichen wir menschen mit dem evangelium und kommen mit ihnen ins Gespräch. im Novem-ber 2012 ist ein traum Wirklich-keit geworden: es entstand das „crecendo Orchestra austria“, ein christliches Orchester in Wien, zu dem auch Junko gehört. Gemeinsam mit dem „all souls Orchestra“ aus Londen veran-stalteten sie an Weihnachten das erste Konzert unter dem motto: „Licht in die finsternis.“

sie spielten klassische, geist-liche und evangelistische musik und begeisterten ihr Publikum. im mai und Juni fanden kürzlich die nächsten Konzerte zum thema „Wege zum frieden“ statt. auch diesmal kamen viele freunde und bekannte, migranten und flüchtlinge. Wir trafen musikbegeisterte Japaner, Koreaner, chinesen, afghanen und roma. Noch heute erhalten wir rückmeldungen und anfra-gen, ob es musik-cDs gibt oder bestimmte Lieder auf Youtube zu finden seien.

unsere arbeit erfordert langen atem, Liebe und Geduld, aber sie lohnt sich. immer wieder hören wir sätze wie: „ihr seid unsere einzigen freunde.“ es ist schön, wenn menschen sich für den Glauben öffnen. Wir beten, dass viele migranten und flüchtlin-ge zu Nachfolgern von Jesus werden.

hatten noch keinen bezug zum Glauben. aber ich sehe schon kleine Veränderun-gen. als wir im märz eine gemeinsame e-mail an einen Jungen schrieben, der ge-rade aus Österreich abgeschoben worden war, schrieb einer von ihnen: „Gott wird dich bestimmt auf deinem weiteren Weg begleiten, da bin ich mir sicher.“ und im mai kamen acht der Jugendlichen mit in unseren Jugendgottesdienst, ein echtes Wunder.

hier im Jugendzentrum geht es in erster Linie um beziehungsarbeit. Durch die freundschaft und begleitung von uns mitarbeitern erleben die Jugendlichen, viele von ihnen ausländer und muslime, Jesus zuerst ganz praktisch. und das, noch bevor wir von Jesus reden. Die Zeit und mühe, die wir in diese Jugendlichen investieren, lohnt sich. bitte beten sie für die teenager und Jugendlichen, dass sie in ihrem jungen Glauben wachsen und dranbleiben. und dass ihr Vorbild auf andere Jugendliche einen bleibenden eindruck macht. Das Vertrauen ist da, die beziehungen werden tiefer …

es bleibt spannend. mitte april starte-ten wir eine hausaufgabenhilfe „wiffzack“ (österreichisch für „schlauberger“), um weitere Kinder und familien zu errei-chen. Die testphase verlief ermutigend.

Ich ging mit offenen Augen durch unsere Stadt voller Menschen, um ihnen inner-

lich neu gegenüberzutreten.

„Much more“ für Jugendliche

Die Gemeinde von Böhls möchte für Menschen in Wien ein Segen sein

Einwanderern aus Ländern ohne Religi-onsfreiheit das Evangelium weitergeben

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11DMG-informiert | 4 | 201310 DMG-informiert | 4 | 2013

Ein Traum wird wahr

Umzug ins Stadtzentrum

„ih, was riecht denn hier so streng? schaut mal, der boden ist ganz nass!“ Wieder einmal war ein abflussrohr im haus verstopft, und die brühe hatte sich in unser altes büro hineingedrückt. Das lag im tiefparterre; die räume waren feucht, schimmelig, dunkel und kalt.

ich gehöre zu einem team, das in der stadt Gori eine christliche studentenar-beit aufbaut. Weil sich solch unangeneh-me erlebnisse immer wieder abgespielt haben, machten wir uns auf die suche nach besseren büroräumen.

Nur – sollten wir wirklich wieder etwas mieten? Günstigere räume von besserer Qualität würden wir kaum finden. Wir wussten auch so schon nicht, wie wir die miete bezahlen sollten. und einen Vermieter zu finden, der uns enga-gierten ev. christen so wohlgesinnt war, schien eher unwahrscheinlich. unsere studenten-gruppe in Gori hatte in den zehn Jahren ihres beste-hens fünfmal umziehen müs-sen, meistens weil wir den Vermietern „zu christlich“ waren.

Wir began-nen, von einem eigenen haus zu träumen, menschlich ge-sehen ein Ding der unmöglich-keit. Doch Gott hat es möglich gemacht, weil freunde dafür gespendet haben – ein großes Danke!

endlich konnten wir raus aus dem muffigen Keller, das hat mich total mo-tiviert. Nach einem Jahr suche konnten wir eine Doppelhaushälfte erwerben, hell und geräumig, das eine oder andere wird noch renoviert. bisher war es im Winter bitterkalt in unseren räumen, im neuen haus können wir eine hei-zung einbauen. Diese haben uns hauptsächlich studenten aus Deutschland finanziert.

Jeder vierte bulgare wohnt in sofia. Diese tatsache sagt eine menge über die bedeutung der hauptstadt aus! für die ev. christen gilt das jedoch nur eingeschränkt; im ganzen Land sind ein Prozent der bevölkerung Protestanten, in sofia nur ein halbes. in der Großstadt christliche Gemeinden aufzubauen ist offensichtlich besonders wichtig.

„sofia ist nicht bulgarien“, sagen die bulgaren selbst. Das Leben in der haupt-stadt ist hektischer, unpersönlicher und einsamer als es der bulgarischen Kultur entspricht. an feiertagen und im august wird es in sofia ruhiger – dann flieht jeder, der kann, aus der stadt.

Der aufbau christlicher Gemeinden wird vor allem durch die langen Wege erschwert. Die straßen sind verstopft. unter der Woche ist man mehr als eine stunde unterwegs, um von einem stadt-teil in den anderen zu gelangen. Dadurch ist das Gemeindeleben stark auf den sonntag fixiert. Die bibelstunde findet morgens vor dem Gottesdienst statt. ein kleiner imbiss zur mittagszeit macht es den Leuten leichter, noch zu verweilen und sich auszutauschen. Das hat sich als großer Gewinn herausgestellt.

auch fürs gemeinsame Gebet muss-ten wir nach alternativen suchen, weil mittwochabends kaum jemand kommen konnte. Zwei frauen stellten material für sechs Wochen Gebet zusammen, für

e u r O P a

b u L G a r i e Nsimone flad

G e O r G i e Nsonja Lenzkes

jeden tag bestimmte anliegen. so konnte die Gemeinde beten, ohne an einem Ort versammelt zu sein. teilnehmer berich-teten von viel segen! Daneben gibt es seit einem Jahr drei regional organisierte hauskreise unter der Woche.

für die theologische akademie, an der ich unterrichte, stellt die Großstadt ebenfalls eine herausforderung dar. unser institut ist mitte der 1990er-Jahre entstanden und lag am stadtrand, ohne Wohnungen für die studenten. Nach den abendkursen war es nicht einfach, mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach hause zu kommen. Zwei unserer studentinnen und eine mitarbeiterin waren täglich drei stunden unterwegs zur schule und wieder nach hause. Weil das Gebäude nur ineffizient zu heizen war, zogen wir im februar in ein anderes im stadtzent-rum um.

Nun sind wir leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und wer-den auch in der kalten Jahreszeit nicht frieren. Das macht für manche christen die entscheidung einfacher, unsere Kurse zu belegen.

so sind in der Großstadt immer wieder Kreativität und manchmal große ent-scheidungen nötig, um Gottes Gemeinde voranzubringen.

mein Kollege Lascha meinte dazu: „ich wusste, dass Gott Wunder tun kann, aber ich staunte, dass er es für uns ge-tan hat. Zuerst habe ich nicht geglaubt, dass jemand uns so viel Geld schenkt. ich hab mich riesig gefreut.“ Khatuna sagte: „Dass studenten, die in der regel nicht so viel haben, dafür spendeten, macht mir unser neues büro noch viel wertvol-ler. ich begreife, wieviel ihnen die christliche studentenarbeit der ifes (meine DmG-Partner-organisation) bedeutet. Dieses büro ist uns ein sichtbares Zeichen, dass wir in christus eine familie sind. Gott segne euch dafür!“

Ich wusste, dass Gott Wunder tun kann, aber ich staunte, dass er es

für uns getan hat.

Simone Flad unterrichtet an einer theologischen Akademie in Sofia

Studentenarbeit in Gori, Georgien

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13DMG-informiert | 4 | 201312 DMG-informiert | 4 | 2013

Wie kommt es, dass ihr in Taiwan lebt?ausschlagend war, dass wir in jungen

Jahren nach Gottes Leitung gefragt haben. Wir erlebten eine klare führung in die theologische ausbildung. Weitere bausteine waren eine chinesin in alains Gemeinde sowie eine reise nach taiwan. schon als wir uns kennen- und lieben lernten, bewegte uns beide der Wunsch, chinesische christen für mission zu ge-winnen. Das erstaunt uns bis heute.

Wie sehen die Taiwanesen Gott?interessanterweise ganz anders als wir

europäer. Der europäische Gott muss intelligent, gerecht und allmächtig sein, für die chinesen ist Gott eher mächtig, segnend und vergebend. Da können wir von ihnen lernen.

Wie erreicht man moderne Taiwanesen für Jesus?

Was zu Zeiten der berühmten tai-wan-missionare George Leslie mackay (1844–1901) und Dr. James Laidlaw maxwell (1836–1921) die beherrschung der sprache minnan war, ist heute das mandarin: Jeder taiwanese weiß, wie schwer es uns ausländern fällt, ihre spra-che zu lernen. Wer dabei nicht aufgibt gewinnt ihren respekt. Wer sich darüber hinaus mit dem gewöhnungsbedürftigen fahrstil in den straßen der städte, einigen gesellschaftlichen besonderheiten und ihrem essen anfreundet, wird bewundert und angenommen.

Ihr seid nun 21 Jahre auf dem Inselstaat. Was war euer schönstes Erlebnis?

als wir vor 15 Jahren von Gott einen chinesischen Jungen anvertraut bekom-men haben …

ta i W a NDr. alain und rita haudenschild

Hat sich Taiwan in 21 Jahren verändert?Der chinesische inselstaat ist zu einer

Demokratie geworden, die Dominanz der traditionellen Kultur ist einer Of-fenheit für westliche bildung gewichen. es gibt inzwischen renten- und Kranken-versicherung, moderne hochgeschwindig-keitszüge und die Luftqualität in den städ-ten verbessert sich. Was die geistliche situation angeht: Die Zahl der ev. chris-ten hat sich verdreifacht und die Gemein-den sind selbstbewusster geworden. sie übernehmen viele soziale Dienste in der Gesellschaft (Krankenhäuser, armenspei-sung, migrantenhilfe, Nachhilfeunterricht und mehr) und tun dies anhand biblischer Wertmaßstäbe. Die buddhisten ahmen die christliche sozialhilfe nach, was auch nicht schlecht ist. Die Gemeinden wagen sich inzwischen auch an Großprojekte heran, wie die erdbebenhilfen für china, indonesien und Japan und landesweite evangelisationen im stil von Prochrist mit franklin Graham, bei denen viele menschen zum Glauben kommen.

Was sind die erfolgreichsten Gemeinde-modelle in Taiwan?

unter den 3.888 ev. Gemeinden sind 60 megakirchen, die stetig wachsen. Der bodenpreis ist hoch, deshalb legen Gemeinden in den städten all ihr Geld zu-sammen und kaufen sich gleich ein ganzes hochhaus. Dabei sparen sie, denn in der innenstadt mehrere kleine Gemeinden zu gründen ist teurer. Diese großen man-darinsprachigen Gemeinden üben eine starke anziehungskraft aus. sie wachsen, weil sie ein besseres Programm haben als kleine Gemeinden, die deshalb schließen müssen. sie haben gute Leiterpersön-lichkeiten, ein straffes management und

engagieren sich sehr in mission. Kleine-re Gemeinden, die stark die „familie Gottes“ betonen, sind vor allem auf dem Land erfolgreich, in den minnan- und hak-kasprachigen Gebieten. sie verstehen sich als „senfkorn“, das erst in Zukunft seine herrlichkeit entfalten wird. in beiden erfolgreichen Gemeindemodellen wird eine gründliche, gute sonntagsschul- und musikarbeit für Kinder wie erwachsene gepflegt.

Wie hat sich eure Aufgabe gewandelt?anfangs halfen wir, christliche Gemein-

den aufzubauen, beispielsweise in der 80.000-einwohner-stadt Puli im herzen taiwans. mit der Zeit kamen überregiona-le aufgaben wie das Organisieren großer Konferenzen dazu. als Puli von einem schweren erdbeben heimgesucht wurde, waren wir monatelang in der Nothilfe und für den Wiederaufbau tätig. man bat uns um unterstützung beim aufbau sen-dender strukturen, damit taiwanesische Gemeinden selbst missionare in andere Länder schicken können. es folgte unsere berufung in die hauptstadt taipeh, um die taiwanesische missionsbewegung zu fördern und christen dafür zu schulen. Das war ein großer Wechsel, vor dem wir innerlich zitterten. Doch wir wussten beide; dieser schritt ist dran. Wir haben es nie bereut.

Dabei setzt ihr euch stark für Einwande-rer und Gastarbeiter ein …

ab dem Jahr 2003 schickte Gott in mehreren großen Wellen einwanderer aus asiatischen Nachbarländern nach tai-wan – gerade als viele Gemeinden began-nen, das abc der kulturüberschreitenden mission zu erlernen. Der zunehmende strom an Gastarbeitern und einheiraten-

den frauen aus Vietnam, indonesien und thailand bot uns eine ideale möglichkeit, Pastoren für mission zu gewinnen und mit den christen aus ihren Gemeinden zu üben, wie man auf menschen anderer Kulturen zugeht. Nach einem seminar im mai 2004 gründeten wir das taiwan expa-triate caring committee, ein Netzwerk von christen, die einwanderern helfen und das evangelium weitersagen. es fällt den stark in ihre familien eingebundenen taiwanesen leichter, das evangelium in ihrer eigenen stadt an ausländer heran-zutragen, als selbst in andere Länder zu ziehen.

Was brauchen die Christen in Taiwan am dringendsten, damit ihr Missionsbewusst-sein weiter wächst?

ausländische freunde, die sie ermuti-gen und ganzheitlich-missionarisch in der Nachfolge von Jesus fördern; kultursen-sible missionare, die sie verstehen und nicht ständig nach anerkennung gieren. Die sich an ihren erfolgen mitfreuen und anteil nehmen an ihren erfahrungen mit Gott. für ausländer dieser art haben taiwanesen immer ein offenes Ohr, auch wenn sie jeden rat, allein schon um ihr Gesicht zu wahren, immer erst in eine chinesische form umwandeln müssen.

Dann braucht Taiwan also noch neue Missionare?

Ja, dringend sogar! Weil viele in rente gehen. Wir beten für 70 neue missionare, die 20 Jahre ihres Lebens in den noch unerreichten Gebieten (fünf millionen menschen) einsetzen und gemeinsam mit einheimischen christen Gemeinden aufbauen.

Und ihr versucht, Gemeinden in Taiwan für Mission zu motivieren …

Weil das hilft, negative einflüsse aus der tradition in den christlichen Gemeinden

zu überwinden. Dass sie die botschaft des evangeliums nicht so sehr an chine-sische Wertmaßstäbe anpassen. Diese arbeit trägt besonders früchte unter christen, die vom festland eingewandert sind (20 % d. bev.) und in den altvölkern taiwans (2 % d. bev.). Die Presbyteriani-sche Kirche mit vielen altvölkergemein-den hat mission unter südasiatischen Völkern begonnen, der chinesische Presbyterianische Kirchenverband, die brot-des-Lebens-Kirche, die beiden baptistenverbände und einige lutherische Kirchen unterhalten missionarische Pro-jekte in anderen Kulturen. Das bauen wir aus, und wir helfen den Gemeinden mit unserer erfahrung.

Letzten Monat habt ihr beide in Theolo-gie graduiert, und das auf Chinesisch?

Ja, wir haben unsere Weiterbildung ab-geschlossen. rita hat sich mit kirchlicher musik beschäftigt, dann noch einmal ver-tiefend mit Gottes Wort (einschließlich hebräisch) und dessen anwendung in der ausbildung christlicher Leiter. ihre arbeit zum „master of Divinity“ hat rita über das dritte buch mose und die bedeutung der mosaischen Opfer geschrieben.

ich bin vor einigen Jahren von einem theologischen seminar gebeten worden, missionskurse in mandarin zu erstellen und zu unterrichten, von denen manche akkreditiert worden sind. aus einem mis-sionskurs, den ich erstellt und unterrich-tet habe, wurde meine Doktorarbeit. es war bewegend, gemeinsam die urkunden überreicht zu bekommen. unglaublich, dass wir das gerade erleben. bei der feier kam sogar der chor unserer Gastgemein-de in taipeh zum singen. Gott gehört die ehre, auch über unseren studienab-schluss.

Was war euer Ziel dabei?Wir wollten mit den Leitern der

lokalen Gemeinden auf augenhöhe über die bibel und den großen auftrag von Jesus nachdenken und, wo angebracht, er-fahrungen aus unserer Kultur vermitteln. Dazu gehört auch die herstellung von unterrichtsmaterial für missionsfächer in chinesischer sprache, was es bisher nur wenig gibt. Wir wollen christen in tai-wan helfen, selbst das evangelium effektiv in andere Kulturen zu tragen. unsere Diplomarbeiten werden voraussichtlich demnächst als buch herauskommen, damit sie taiwanesischen christen in theologischen seminaren und Gemeinden weiterhelfen.

Wie habt ihr das geschafft: Familie, Studium, die Mitarbeit in Gemeinde und Mission unter einen Hut zu bringen?

Das hat Gott geschafft. er gab uns einen sohn, der mit seinen bedürfnissen gut zu unserer arbeit passt. manchmal hat unser Jonathan durch das, was er benötigte, zum Gelingen beigetragen. au-ßerdem schenkte Gott uns taiwanesische freunde mit Weitblick, die uns auf jedem abschnitt begleitet haben. Gemeinsame Zeiten im Gebet und das füreinanderda-sein nähren unsere träume und geben uns mut, Großes von Gott zu erwarten.

Was wünscht ihr euch von Gott für Taiwan?

Dass noch viele taiwanesen ihre furcht vor Götzen mit der freiheit in chris-tus tauschen. und eine einheimische missions akademie für Gemeinden, die sich keine Gelegenheit entgehen lassen, zu helfen und Gottes ehre zu vergrößern – bis christus wiederkommt.

taiwan ist ein säkularer staat mit religionsfreiheit, auf dem Land gibt es nach wie vor vom evangelium unerreichte Gebiete.

Länge 394 km, breite 144 km

bevölkerung: 23,3 mio.; davon 95,9 % chinesen (56 % hoklo, 19 % hakka, 19,9 % festlandchinesen), 2 % bergvölker, 2,1 % einwanderer

hauptstadt: taipeh (2,6 mio.)

religionen: Volksreligionen 65 %, buddhisten 27 %, ev. christen 6 %, röm.-kath. 2 %

耶稣基督是赢家

耶稣基督是赢耶稣基督

我虽是自由的,无人辖管;然而我甘心作 了众人的仆人,为要多得人。

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i N t e r V i e W ta i W a N

Den Chinesen ein Chinese werd en ...

wie man erfolgreich Stadtgemeinden baut und Christen für Mission motiviert:

Haudenschilds bei ihrer Graduierung in Theologie

Gemeindebau in Taipeh

1. Korinther 9,19

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14 DMG-informiert | 4 | 2013 15DMG-informiert | 4 | 2013

b e N i Nsarah und Lee Phillips

Pritschen, baggern, beten …

unsere australische Nachbarin sil war sieben Jahre professionelle Volleyballspie-lerin. ein höhepunkt ihrer Karriere wa-ren die olympischen spiele in sydney im Jahr 2000. mit ihrem talent und meinen französischkenntnissen haben wir uns zusammengetan und ein Volleyballteam für mädchen gegründet.

Wir luden mädchen aus unserer Ge-meinde und Nachbarschaft ein. Das erste mal trafen wir uns mit ihnen dienstags um 17.30 uhr auf unserem Grundstück, wo es ein Volleyballfeld gibt. Doch viele haben bis 19 uhr unterricht, deshalb verlegten wir das training auf sonntag-nachmittag. inzwischen besteht unsere mannschaft aus fünf bis zehn Leuten.

Nach dem aufwärmen wird gepritscht, gebaggert, geschmettert und viel hinter dem ball hergerannt. Zur halbzeit setzen wir uns und trinken etwas. Dabei versuche ich, ihnen die eigenschaften Gottes nahezubringen. Weil ich mich bei der Vorbereitung und in der stillen Zeit selbst mit dem thema beschäftige, habe ich ebenfalls enorm davon profitiert.

Wir fingen an mit der unendlichen Weisheit Gottes (röm 11,33), fuhren fort mit seiner heiligkeit (2 mo 15,11), seiner allmacht (Jer 32,17), und vergangene Wo-che ging es um die Güte Gottes (Ps 34,9).

Eine „Duka“ vom Himmel

a f r i K a

Vor vier monaten sind wir mit unseren zwei kleinen Kindern nach bangkok um-gezogen, eine metropole mit 15 millionen einwohnern. auf den ersten blick wirkt unsere stadt eher lebensfeindlich: überall Verkehr, der kaum Platz zu lassen scheint für menschen, denen er doch eigent-lich dienen soll. Zugemüllte Gewässer, Glücksspiel und Drogenhandel, keine 50 meter von unserem haus entfernt, und der eine oder andere Nachbar, der uns schon morgens betrunken grüßt. Wie kann unsere stadt mehr nach Gottes herzen werden? ein beispiel:

auch in thailand ist die Gesellschaft gespalten: in eine zahlenmäßig überschau-bare reiche Oberschicht, die oft seit Generationen in der stadt lebt, – und die große masse der menschen, die eher weniger als mehr hat und meist vom Land kommt. in den vergangenen Jahrzehnten sind unzählige thailänder nach bangkok gezogen. Die meisten leben in einem der vielen armenviertel, in unserer Nachbar-schaft ist eines davon.

t h a i L a N DDaniel und melanie böhm

ta N s a N i amanuela Niehausmeier

Die stadt hat arm und reich einander zwar räumlich nähergebracht; doch sie leben immer noch in getrennten Welten – das gilt auch für die reichen und armen christen. ein schwerpunkt der arbeit un-seres teams ist, christen aus der mittel- und Oberschicht mit menschen aus den armenvierteln in berührung zu bringen. Konkret sieht das so aus, dass christen

aus reicheren Gemeinden eine art „Praktikum“ im armenviertel machen: sie leben einen monat bei ei-

ner familie dort mit, lernen die Nachbarn kennen und werden gezielt ausgebildet, wie sie und ihre Gemeinde sich für arme einsetzen können.

Wenn reiche und arme christen mit-einander versöhnt werden, beziehungen auf augenhöhe entstehen und dies Kreise zieht, von der Kirche in die Gesellschaft hinein – ist das nicht Gottes Gemeinde zum anfassen? Welche möglichkeiten, brücken zwischen menschen zu bauen, gibt es in ihrer stadt?

sagte sie, jemand in der Nähe wolle seine Duka verkaufen. „Der Kiosk liegt ideal, es würde passen“, über-legte ich. Doch woher sollte das Geld kommen? ich erwähnte mama Gray in meinem freundesbrief, und wir fingen an zu beten. Kurze Zeit später meldete sich eine Person aus Deutschland, die aus Dankbarkeit an Gott für eine gelungene Operati-on einen größeren betrag spen-den wollte. Zusammen mit dem Geld, das ich beiseite gelegt hatte, konnten wir mama Gray den Laden finanzieren. Was für eine ermuti-gung, wie Gott ihr Gebet erhört hat! heute kann sie sich und ihre Kinder selbst ernähren. Gott wirkt in tansania!

Wer mehr darüber erfahren möchte: mein sohn timo und ich sind ab Juli einige monate in Deutschland, gerne kommen wir auch in ihre Gemeinde, Gruppen und Kreise. herzlichen Dank für alle unterstützung.

ich erklärte den mädchen, dass Gott die Quelle alles Guten ist (Jak 1,17). er hält seinen Kindern nichts zurück, was gut für sie ist (Ps. 84,11). Niemals ist Gott die ursache von Dingen, die uns schaden (röm 8,28). Gott ist gut – auf dieser ba sis können wir unser Leben ausrichten. am ende ermutigen wir einander, die bibelverse auswendig zu lernen.

Drei Volleyballspielerinnen unserer Gruppe kommen aus animistisch-muslimischem hintergrund: betty ist eine schönheit; sportlich, elegant und zurückhaltend – noch wissen wir nicht viel über sie. samira sagte von anfang an schmunzelnd, sie würde gerne unseren kleinen sohn rouven heiraten. er solle schnell groß werden, sie warte auf ihn. moudjana bekam von einer Kollegin eine bibel geschenkt und hört aufmerksam zu. trotz der vielen amulette, die sie als schutz vor bösen mächten tragen, sind sie ganz vorne mit dabei, sich die bibelverse ins herz zu schreiben (wörtli-che übersetzung von auswendiglernen). bitte beten sie, dass die mädchen regel-mäßig kommen, frei werden und einen festen halt in Jesus finden.

„Die Bibel beginnt in einem Garten und endet in einer Stadt“

Ray Bakke

Wir fingen an zu beten. Kurze Zeit später meldete sich eine Person, die spenden wollte.Was sieht Gott

in unserer Stadt? früh am morgen öffnet mama Gray die fensterläden ihres Ki-osks. ihr sohn schaut verschlafen aus seinem gemütlichen trage-tuch auf dem rücken der mutter. Dann geht mama Gray ins innere des Lädchens und macht alles bereit für den Verkauf. Die ersten Kunden schauen herein. „habari za asubuhi“ (guten morgen). „Wie geht’s?“ so gehen die Grüße hin und her.

mama Gray wiegt ein halbes Kilo Zucker ab, händigt telefonkarten aus und verkauft eine flasche Wasser. ihr Junge spielt inzwischen auf dem Zementboden mit Kron-korken. Dann entdeckt er seine Kinderbibel, die an einem Nagel vom regal baumelt. schnell klet-tert er auf einen hocker und fängt an, darin zu blättern. Noch kann er nicht lesen, aber seine mutter hilft ihm, die Kinderbibel zu verstehen. Dabei ist sie selbst noch jung im Glauben. Jeden Dienstag sitzen wir zusammen, lesen die bibel und nehmen einen Glaubensgrundkurs durch. Jedesmal versteht sie ein bisschen mehr, wie Jesus im alltag sichtbar wird.

es ist ein Wunder, dass mama Gray diesen kleinen Laden, ihre „Duka“, besitzt. als sie wenige Jahre zuvor zum Glauben kam, stand sie ganz allein mit ihrem Jungen und seiner halbschwester da. ihr mann hatte sie verlassen. Damals fand sie arbeit in einem kleinen hotel. sie fiel auf durch ihre ehrlichkeit, bereicherte sich nicht an den hoteleinnahmen, sondern rechnete ordentlich ab. ständig musste sie während der Nachtschicht zweifelhaften ange-boten von Kunden ausweichen, die mehr als nur ein Getränk auf ihr Zimmer bekommen wollten. alle anderen angestellten machten mit, sie nicht. mama Gray wurde immer mehr zur außenseiterin. schließlich vertraute sie mir ihren Wunsch an, einen Laden zu eröffnen.

sie hatte kein Geld, und ich nur wenig. Gemeinsam beteten wir um eine Lösung. eine Woche später

Rotlichtviertel in Bangkok

Mama Gray mit ihrem Sohn

Mädchen-Volleyballteam

a s i e N

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17DMG-informiert | 4 | 201316 DMG-informiert | 4 | 2013

c h i L ehans und carmen Ziefle

Jaime ist ein Segen für unsere Stadt

Wir beide sind in Dörfern im schwarz-wald aufgewachsen, wo jeder jeden kann-te. schritt für schritt hat Gott unseren horizont erweitert. seit vielen Jahren leben wir nun in santiago, der hauptstadt chiles, mit sechs millionen einwohnern und weiteren vier millionen menschen im umland. Das Leben in so einer stadt kann einsam und unpersönlich sein. Wir als familie und Gemeinde haben gelernt, schritte auf andere zuzugehen und nicht nur zu warten, dass sie die initiative ergreifen. ein beispiel:

Jaime (52, ledig) ist ein friseur und nebenberuflicher Pastor. seit 30 Jahren begleitet er als Kran-kenhausseelsorger sterbende und ihre angehörigen, betet für Kranke und hat viele Wunder erlebt. einige menschen, für die er betete, hat Gott geheilt. im Januar bat Jaime mich, über ihm selbst zu beten, weil er starke schmerzen hatte und seinen arm nicht mehr richtig bewegen konnte. es stellte sich heraus, dass er Krebs an der Wirbelsäule hatte, Wochen lag er im Krankenhaus.

sein unterkörper ist gelähmt, in-zwischen ist Jaime ein Pflegefall. Das Krankenhaus schickte ihn vor einem monat „nach hause, um zu sterben“. me-dizinisch konnten sie nichts mehr für ihn tun. Jaimes familie kennt Jesus nicht und ist von süchten und Nöten geprägt, er kann und will dort nicht aufgenommen werden. carmen und ich hatten im Gebet den eindruck, dass der heilige Geist uns bat, ihn bei uns zu hause aufzunehmen. unsere tochter Julia ist Krankenschwester. Zusammen mit anderen Gemeindegliedern kön-nen wir ihn pflegen und begleiten, sodass er in Würde in die ewigkeit zum herrn gehen kann.

tag und Nacht hat Jaime nun freunde um sich, die ihn pflegen und ermutigen. eine Gruppe von Glaubensgeschwistern, darun-ter viele Jugendliche, sind zum segen für Jaime geworden. und sie werden ebenfalls gesegnet und seelsorgerlich versorgt von diesem sterbenskranken,

„miri, wie wär’s mit Gefängnisarbeit?“ inspiriert vom Gespräch mit einer missio-narin, kommt mir diese frage in den sinn. sonntags darauf treffe ich in der Gemein-de christinnen, die im frauengefängnis hier in der hauptstadt Quito bibelarbei-ten für inhaftierte halten. theresa fragt: „Woher stammst du?“ „aus Deutsch-land“, antworte ich. „eine Deutsche, das ist ja super!“ sie fände es genial, wenn ihr team internationaler würde, weil es auch europäerinnen im Gefängnis gibt. „Die würden sich bestimmt freuen, dich kennenzulernen“, erklärt sie. Wir tau-schen handynummern aus, vereinbaren einen treffpunkt, und ich verabschiede mich mit einem fröhlichen: „i‘m looking forward!“ (ich freue mich darauf).

ein paar tage später stehen wir drei häuserblocks von meiner Wohnung entfernt vor dem tor der haftanstalt. Die Jacken der Wächter sind mit „ministerio de Justicia“ beschriftet. ein prüfender blick, dann betätigen sie den hebel und das mächtige tor setzt sich in bewegung. „Pasaporte“, verlangt eine tiefe stimme von mir. und: „La diestra!“ (die rechte hand). Kraftvoll drücken sie mir einen stempel direkt auf die haut. Dann tasten sie mich ab und durchsuchen meine tasche. erneut bekomme ich stempel auf den arm, diesmal mit der aufschrift, dass sie nichts gefunden haben und ich „ungefährlich“ sei.

Derart abgestempelt gehe ich weiter. Der verwinkelte Weg führt zwischen kahlen Wänden, toren und weiteren Wachen hindurch in den innenhof. ich staune über die menge der inhaftierten frauen. es ist laut – alle reden durchei-nander. sie stehen auf beton, umgeben

a m e r i K a

e C u a D o rMirjam Frank, Jahreseinsatz

von schmutziggelb gestrichenen Wänden an allen seiten, die bis weit nach oben rei-chen. unter den fenstern hängen Kleider. menschen grüßen sich. Die Gesichter der inhaftierten sind gezeichnet, verzwei-felt, sie haben traurige augen. Dennoch herrscht auch eine nicht zu beschrei-bende fröhlichkeit, ich grüße freundlich zurück. mit einem schlag schließt sich die tür hinter mir. Plötzlich wird mir bewusst, dass ich echt im Gefängnis bin – ein dunkler Ort.

in einem raum mit stühlen und schreibtischen in reih und Glied packt theresa ihr material aus. Dann kommt Grace herein, eine hübsche frau mit nigerianischen Wurzeln. Wir sitzen zu-sammen und reden, bis andere dazusto-ßen. Grace erzählt, dass sie gerne singt. Die 27-Jährige aus London ist wegen Drogenhandels schon sechseinhalb Jahre

inhaftiert. trotz der zerrissenen Jeans und ihres übertriebenen makeups sehe ich sie plötzlich als schwester. ich habe keine angst mehr, weil mir bewusst wird, dass Jesus sie genauso lieb hat wie mich.

mir fällt auf, dass die inhaftierten kei-nen stempel auf der hand haben. theresa erklärt mir: „Die stempel auf deinem arm sind dafür da, dass du hier wieder rauskommst!“ Das macht mich nachdenk-lich: ein stempel, der zur freiheit führt?

irgendwie ist es mir plötzlich unangenehm, den stempel so offensichtlich zu tragen – bei all den frauen, die nicht frei sind. erfolglos versuche ich, meinen Ärmel herunterzuziehen, um ihn zu bedecken.

Wir sitzen im Kreis und reden über die bibelstelle Johannes 1,5: „Das Licht scheint in die Dunkelheit und die Dunkelheit konnte es nicht auslöschen.“ es ist schön; sie sprechen über Jesus und wie sie ihn gefunden haben. Der raum wird irgendwie heller. eine sagt: „ich habe immer versucht, allen zu gefallen, und habe gemacht, was man von mir verlangte. heute weiß ich, dass eigentlich nur eines wichtig ist: was Gott von mir denkt.“ Dann erklärt sie, dass sie gerne schon zehn Jahre früher in dieses Gefängnis gekommen wäre: „ich hätte so viel mehr Zeit mit Gott erleben können.“

meine augen füllen sich mit tränen. Wie kann sie sich an einen Ort wie diesen wünschen? Weil sie hier Gott finden konnte – und er sie freigesprochen hat. sie hat den stempel für die wirk-liche freiheit, das ewige Leben! Wir christen tragen diesen stempel auf unserer seele. ist er zu sehen? Oder versuchen wir ihn zu bedecken, weil es uns unangenehm ist, angesichts all der unfreien menschen um uns her? ich möchte so leben, dass man ihn sehen kann!

aber geistlich hellwachen menschen. Viele kommen, um ihm zu dienen, und

gehen als Geseg-nete. menschen, die ihn pflegen und besuchen und an unserem täglichen abendmahl mit andacht, Gebet und Gesang teilnehmen,

staunen, was für eine tiefe Gemeinschaft auch in der millionenstadt möglich ist.

Gemeinsames Leben hat seinen Preis, ist aber immer und überall möglich, wenn wir in Gottes schule einsteigen, beten und auf ihn hören. als wir als ehepaar im Gebet die entscheidung getroffen haben, Jaime aufzunehmen, hatten wir keine ahnung, was Gott daraus machen würde: eine tiefe, gemeinsame Glaubens- und Lebenserfahrung für mehr als 20 Perso-

nen aus unserer Gemeinde und seiner familie. Noch wissen

wir nicht, ob Gott unseren freund in die ewigkeit ab-

ruft oder ihn heil werden lässt. Ob krank oder gesund, Jaime ist ein segen für unsere stadt.

Mit einem Schlag schließt sich die Tür hinter mir.

Plötzlich wird mir bewusst, dass ich echt im Gefängnis

bin – ein dunkler Ort.

Wir als Familie und Gemeinde haben gelernt, Schritte auf

andere zuzugehen und nicht nur zu warten, dass sie die

Initiative ergreifen.

b r a s i L i e Nsylvia bitter

Mutig zurück nach Brasilien

immer wieder wurde ich im reisedienst gefragt: „Was, du reist nochmal nach bra-silien aus? Du bist doch schon in rente?“

hat Gott uns nicht immer schon den auftrag gegeben, Grenzen zu über-schreiten? Natürlich könnte ich jetzt in Deutschland bleiben – weshalb reise ich noch einmal aus? Zum einen ist es meine Gesundheit. Dank dem herrn bin ich so fit und kann ihm und den menschen noch weiter dienen (ohne damit sagen zu wol-len, dass nicht auch Kranke dem herrn dienen würden).

Die portugiesische sprache war für mich sehr schwer zu erlernen. Doch jetzt ist sie mir geläufig, und ich kann immer noch viele brasilianer auf Gottes Wort hinweisen. in dem Krankenhaus, in dem ich wirken darf, habe ich freien Zutritt. ich mache seelsorge und rede mit vielen interessierten über das evangelium. Was gibt es schöneres, als von Gottes Liebe zu erzählen und die Patienten und ihre angehörigen auf Jesus hinzuweisen, den einzigen Weg der rettung, der zum ewi-gen Leben führt.

ich darf menschen trösten, die wirkli-chen trost brauchen in Krankheit oder nach dem Verlust eines geliebten ange-hörigen. Oft merke ich dabei, dass meine eigenen Worte gar nicht so trösten kön-nen, wie es Gottes Wort tut. eine freude ist mir, dass ich schon Nachfolger in meiner arbeit habe. Wer weiß, vielleicht kommen noch weitere mitarbeiter dazu.

ich bin dankbar, wenn sie mit Gebet und spenden hinter mir stehen. bitte beten sie um bewahrung auf den straßen und im alltag. herzlichen Dank.

Das ist mein Trost in meinem Elend, dass dein

Wort mich erquickt.Psalm 119,50

Ein Stempel für die Freiheit Familie Ziefle kümmert sich

um den krebskranken Jaime

Jaime ist auch als Kranker ein Segen für seine Umgebung

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18 DMG-informiert | 4 | 2013

b r a s i L i e NNeu: christopher und Nicola hewitt

Wir freuen uns über Ihre Unterstützung der mis-

sionarischen und sozialen Arbeit der Deutschen

Missionsgemeinschaft (DMG). Damit lindern Sie

Not und bringen Menschen in aller Welt die Liebe

Gottes auf verständliche Weise nahe.

Die DMG ist durch das Finanzamt Sinsheim laut

Freistellungsbescheid vom 28.10.2010 mit der

Steuernummer 44082 / 13756 wegen Förderung

der Religion als gemeinnützigen Zwecken dienend

anerkannt und gemäß § 5 Abs. 1, Nr. 9 KStG von

der Körperschaftssteuer befreit. Wir bestätigen,

dass Ihre Spende nur für die satzungsgemäßen

Zwecke verwendet wird. Sie erhalten von uns zum

Jahresbeginn eine Spendenbescheinigung.

Deutsche Missionsgemeinschaft e.V.

Herzlichen Dank für Ihre Spende

Überweisungsauftrag/Zahlschein

(Name und Sitz des beauftragten Kreditinstituts)

(Bankleitzahl)

Empfänger: Name, Vorname/Firma (max. 27 Stellen)

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Den Vordruck bitte nicht

beschädigen, knicken,

bestempeln oder beschmutzen.

Konto-Nr. des Kontoinhabers

Datum, Unterschrift

Volksbank Kraichgau

I

Betrag: Euro, Cent

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NE

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Bankleitzahl

19

6 7 2 9 2 2 0 0

2 6 9 2 0 4D M G e V 7 4 8 8 9 S i n s h e i m

EUR

Name des Kontoinhabers

1) Verwendungszweck 2) Anschrift des Spenders bei Erstspende oder neuer Adresse

Bitte geben Sie für die

Spendenbestätigung Ihre

Freundesnummer (falls

vorhanden) oder Ihren

Namen und Ihre Anschrift an.

Freundesnummer

f ü r i h r e G e b e t e , s P e N D e N u N D a L L e h i L f e D a r ü b e r h i N a u s

h e r Z L i c h e N D a N K !

Impressum

Buchenauerhof 2, D-74889 SinsheimTel. 07265 959-0, Fax: 07265 959-109E-Mail: [email protected] / www.DMGint.de

Layout: David Spieth redaktion: Theo Volland schriftleitung: Dr. Detlef Blöcher

erscheinungsweise: Sechsmal jährlichtitelfoto: Daniel und Melanie Böhm, Thailand

Die arbeit der DMG ist als steuerbegünstigt anerkannt. Spenden werden im Rahmen der Satzung entsprechend der Zweckbestimmung für missionarische oder mildtätige Zwecke eingesetzt. Stehen für ein Projekt ausreichend Mittel zur Verfügung, wird die Spende für einen ähnlichen satzungsgemäßen Zweck verwendet.

Konten:Deutschland: Volksbank Kraichgau Nr. 269204, BLZ 672 922 00DMG-Stiftung: Volksbank Kraichgau Nr. 1111116, BLZ 672 922 00Österreich: RLB OÖ, BLZ 34 000 Konto-Nr. 2 675 700 Schweiz: SMG, PC 80-42881-3 mit Vermerk: DMGEU-Länder: Euro-StandardüberweisungIBAN: DE02 6729 2200 0000 2692 04BIC: GENODE61WIE

herausgeber:

Mitteilungen / Adressänderung:

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vierteljährlich ab dem 01. / 15. .

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herzlichen Dank für ihre spende

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Die DMG ist durch das Finanzamt Sinsheim laut Freistellungsbescheid vom 28.10.2010 mit der Steuer-nummer 44082 / 13756 wegen Förderung der Religion als gemein-nützigen Zwecken dienend anerkannt und gemäß § 5 Abs. 1, Nr. 9 KStG von der Körperschaftssteuer befreit. Wir bestätigen, dass Ihre Spende nur für die satzungsgemäßen Zwecke verwendet wird. Sie erhalten von uns zum Jahresbeginn eine Spendenbe-scheinigung.

Deutsche missionsgemeinschaft e.V.

Wir freuen uns über Ihre Unterstützung der mis-sionarischen und sozialen Arbeit der Deutschen Missionsgemeinschaft (DMG). Damit lindern Sie Not und bringen Menschen in aller Welt die Liebe Gottes auf verständliche Weise nahe.

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Eine neue Studenten arbeit gründen

mein Name ist christopher und ich stamme von trinidad, einer kleinen insel mitten in der Karibik. mein Leben veränderte sich sehr zum Guten, als amerikanische missionare zu uns kamen. Damals war ich sechs Jahre alt. meine mutter schickte mich jeden sonntag in den Gottesdienst, wo ich das evangelium hören und zu Jesus finden durfte.

Die missionare nahmen mich zu vielen Zeltevangelisationen mit, bei denen sie mich vorne auf einen stuhl stellten, damit die Leute mich sehen konnten, wenn ich fröhlich Lieder wie „Jesus is the answer for the world today“ (Jesus ist die antwort) vorsang. als ich 17 Jahre alt war, hörte ich zum ersten mal, dass auch christen aus trinidad missionare werden können, und so nahm ich an meinem ersten missionseinsatz in Kolumbien teil.

Wieder zurück, hat mich die Not der menschen, die ohne Jesus leben, nicht mehr losgelassen. Oft kamen mir tränen, wenn ich daran dachte, und der Wunsch, selbst missionar zu werden, wuchs. meine eltern waren zuerst wenig begeistert von diesem Gedanken, da ich einen gut bezahlten arbeitsplatz hatte. später haben sie erkannt, dass dies die beste entscheidung und Gottes Plan für mein Leben war.

Die missionspionierin amy carmichael sagte einmal: „alles, was ich von Gott erhalten habe, halte ich in meiner offenen hand, damit er davon wieder nehmen kann, was immer er möchte.“ mit dieser Wahrheit im herzen und einigen steel-pans (typisches aus einem Ölfass gebau-tes musikinstrument der Karibik mit wunderschönem Klang) im Gepäck, reiste ich im september 1996 das erste mal als missionar nach brasilien aus.

als die brasilianer meine steelpan sahen, fragten sie mich, ob das eine neue art Opferschale, oder ein chinesischer Wok sei. ich spielte ihnen darauf vor, und sie staunten nicht schlecht. mit der Zeit brachte ich zwölf Jugendlichen aus armenvierteln bei, die-ses instrument zu spielen, und wir grün-deten das erste brasilianische steelpan-Orchester, wir nannten es „Kerusso“ (das evangelium weitersagen).

Gott öffnete viele türen, wir gaben evangelistische Konzerte in Gefängnissen, schulen, theatern, Parks und im fernse-hen. mit der musik konnten wir Gottes

a m e r i K a

„Alles, was ich von Gott erhalten habe, halte ich in

meiner offenen Hand, damit er davon wieder nehmen kann,

was immer er möchte“ Amy Carmichael

Wieder zurück, hat mich die Not der Menschen, die

ohne Jesus leben, nicht mehr losgelassen.

gute botschaft in zahlreiche Länder tra-gen, wir hatten auftritte auf den Philippi-nen, in Ägypten, italien, schweiz, england, Peru, usa und Kanada. Viele menschen kamen zum lebendigen Glauben an Jesus.

in brasilien lernte ich meine frau Nicola (geb. berner, DmG) kennen, Gott schenkte uns zwei wunderbare Kinder: Joshua und Katie. bei unserem vergange-

nen einsatz in fortale-za haben wir in einem slumgebiet gearbeitet und miterlebt, wie Jesus viele menschen verändert hat. Zum beispiel raimundo und

fatima, die beide alkoholiker waren. sie fanden durch die Krankheit ihres Kindes zu Jesus. innerhalb von drei Jahren haben sich neun Nachbarfamilien ebenfalls für Jesus entschieden.

inzwischen habe auch ich mich der DmG angeschlossen, und wir sind im märz in die Großstadt são Luis (brasilien) zurückgekehrt, wo wir eine evangelisti-sche studentenarbeit aufbauen und Nach-barn aus der brasilianischen mittelschicht mit dem evangelium erreichen wollen. bitte begleiten sie uns im Gebet; dass unsere arbeit frucht bringt, die bleibt!

Christopher Hewitts Steelpan-Band auf Nahost-Tournee

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12.30 UhrMissionare liveHeidrun Böhm, Thailand Wie Gott für uns sorgt …

Martin u. Andrea Heißwolf, JapanAsien erreichen – Leiter ausbilden

Melanie Keppler, SibirienWähle den Felsen hinter dem Stein

Angelika Maader, MosambikEin Bibelinstitut evangelisiert mit Sport

Felix u. Kerstin Henrichs, NiederlandeWo die ganze Welt vor Anker geht ...

Elisabeth, OrientBürgerkriegsflüchtlinge im Nahen Osten

Thomaz u. Mayra Litz, BrasilienSertao – die Wüste Brasiliens

Manuela Niehausmeier, TansaniaChristen und Muslime in Tansania

Volker u. Anette Schnüll, HaitiSo wählt Gott: Kandidaten aus Haiti …

Kurzeinsätze – mega bereicherndKurzeinsatzteam

Und andere …

* auch bei der Bundestagswahl am 22. September :-)

Infos u. Anfahrt: www.DMGint.de

10.00 UhrGotteSDIenStThema: Du bist gefragtPredigt: Dr. Detlef Blöcher, Missionsleiter

12.00 UhrMISSIonSAUSStellUnG, MIttAGeSSen, GeBet

15.00 UhrFeStverSAMMlUnGThema: Deiner Stimme Füße gebenPredigt: Pfr. Günther Beck, Öffentlichkeitsarbeit

Parallel Spannendes Kinderfest mit Figurentheater radieschenfieber (Matthias Jungermann, Stuttgart) und teenieprogramm in der kirgisischen Jurte

ProGrAMM

Mission _ jede Stimme zählt*x 22. September 2013 • Sinsheim-Buchenauerhof

DMG-Herbstmissionsfest

Felix HenrichsGuus Peters

Zwei Seemannsmissionare erzählen

WO DIE GANZE WELTVOR ANKER GEHT

Felix

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KE

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EH

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ISBN 978-3-7751-5499-4

€D 9,95 | €A 10,30 | CHF 14.90

Neue Handys und Rohstoffe wie Benzin und Erz aus aller Welt bringen uns die Seeleute auf den modernen Tankern und Frachtern. Die Seemannsmissionare Felix Henrichs und Guus Peters kennen das Leben der Seeleute sehr genau. Sie tragen Gottes Liebe auf die Schiffe in den Häfen von Rotterdam, Antwerpen und Gent. Zu Mical von den Philip-pinen, der mit seiner Wut nicht klarkommt. Oder zu Aziz aus Syrien, der Jesus kennenlernen möchte. Und zu einem verzweifelten Kapitän, dessen Freund gerade gestorben ist.

Freud und Leid der Seebären, ihre Fragen und Ängste gehen ans Herz. Kommen Sie mit an Bord …

Felix Henrichs ist 1980 in Siegen geboren. Seit 2009 wohnt er mit seiner Frau Kerstin und den beiden Kindern in den Niederlanden. Er ist als Mitarbeiter der DMG Seemannspastor im Hafen von Rotterdam.

Guus Peters wurde 1953 in Breda in den Nieder-landen geboren. Seit 2004 arbeitet er Vollzeit als Seemannsmissionar in den Häfen von Gent und Antwerpen. Er ist mit Annemik verheiratet, die beiden haben fünf Kinder.

€ 9,95.- (isbN 978-3-7751-5499-4)

b e s u c h e N s i e u N s e r e Neue INterNetSeIte

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J e t z t vo r B e S t e l l e N :

Neues DMG-Buch, anfang September erhältlich: