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„AusBildung zum Erfolg“ 27. MÄRZ 2019, IHK BILDUNGSZENTRUM AALEN Dokumentation der Fachkonferenz der Verantwortungsgemein- schaft Ostalbkreis Übergang Schule-Beruf / Studium

Dokumentation der Fachkonferenz der Verantwortungsgemein ... · Vortrag von Herrn Goldig – Agnes-von-Hohenstaufen-Schule Schwäbisch Gmünd Herr Goldig referierte über die Schulbesuchspflicht

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„AusBildung zum Erfolg“27. MÄRZ 2019, IHK BILDUNGSZENTRUM AALEN

Dokumentation der Fachkonferenz der Verantwortungsgemein-

schaft Ostalbkreis Übergang Schule-Beruf / Studium

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Verantwortungsgemeinschaft Ostalbkreis –

Übergang Schule-Beruf / Studium

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Inhalt

Thematischer Hintergrund .................................................................................................. 4

Begrüßung und Grußwort Herr Karl Kurz – Finanz- und Schuldezernent Ostalbkreis .............. 5

Impulsvortrag Professor Dr. Stefan Stoll ............................................................................... 5

Workshop 1: Veränderungen und Anforderungen der Ausbildungsberufe .............................. 7

Workshop 2: Stell dir vor, es ist Schule und keiner geht hin – Hilfen bei Schulabsentismus ..... 26

Workshop 3: Wie identifizieren wir SchülerInnen mit besonderem Förderbedarf? .................. 34

Workshop 4: Möglichkeiten für SchülerInnen mit Migrationshintergrund ............................... 38

Weitere Vorgehensweise im Anschluss an die Fachkonferenz ........................................... 42

Öffentlichkeitsarbeit ......................................................................................................... 43

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Thematischer Hintergrund und Zielsetzung

Die Fachkonferenz „AusBildung zum Erfolg“ am 27. März 2019 war die dritte Konferenz der

Verantwortungsgemeinschaft Ostalbkreis – Übergang Schule-Beruf / Studium. Bei der ersten

Fachkonferenz im Jahr 2015 wurden die Übergangsprozesse aus unterschiedlichsten Perspek-

tiven mit den TeilnehmerInnen beleuchtet und gleichzeitig gelungene Ansätze aus der Praxis

transparent gemacht. Das Ziel dieser Veranstaltung war es, sich mit den Problemen, Lücken

und Chancen des existierenden Übergangsystems zu beschäftigen, um vorhandene Prozesse

sichtbar zu machen, Doppelstrukturen zu erkennen, vorhandene Ressourcen optimal zu nut-

zen, Kooperationen zu intensivieren und ein gemeinsames Grundverständnis für ein Regiona-

les Übergangsmanagement zu schaffen. Die zweite Fachkonferenz im Jahr 2017 widmete sich

der Frage, wie eine gute Elternarbeit am Übergang von der Schule in den Beruf gelingen

kann. Der Schwerpunkt der Konferenz lag auf der Betrachtung der Elternarbeit mit Migranten-

familien. Auf beiden Fachkonferenzen wurde in der Berufsausbildung und mit ihr verbundene

Problemlagen und Herausforderungen ein wichtiges Thema erkannt. In bestimmten Branchen

werden mittel- und langfristig Fachkräfte fehlen, zudem werden sich die Anforderungen an die

Auszubildenden aufgrund der zunehmenden Digitalisierung der Berufswelt verändern. Vielfäl-

tige Maßnahmen und Projekte für unterschiedliche Zielgruppen (z. B. Neuzugewanderte) sind

in der Folge entstanden und bewährte Konzepte (z. B. ZUKUNFT) den Entwicklungen ange-

passt worden. Trotz der teilweise großen Erfolge dieser Maßnahmen gibt es auch weiterhin

einen Bedarf, das Thema Berufsausbildung aufgrund des Fachkräftebedarfs, der zunehmen-

den Akademisierung, der Integration von Neuzugewanderten sowie der rasant fortschreiten-

den technischen Entwicklung intensiv zu bearbeiten.

Die nun dritte Fachkonferenz, die im Rahmen des Regionalprogramms Fachkräftesicherung

mit Mitteln des Landes Baden-Württembergs gefördert wurde, ist eine Veranstaltung der Ver-

antwortungsgemeinschaft Ostalbkreis. Mitglieder der Verantwortungsgemeinschaft sind die

Agentur für Arbeit, das Bildungsbüro Ostalbkreis, die Handwerkskammer Ulm, die Hochschule

Aalen, die IHK Ostwürttemberg, das Jobcenter Heidenheim, das Jobcenter Ostalbkreis, das

Staatliche Schulamt Göppingen, die Stadt Schwäbisch Gmünd, Südwestmetall sowie Vertrete-

rInnen der allgemein bildenden Schulen, der Beruflichen Schulen und der Bildungsträger. Die

Veranstaltung fand im neuen IHK Bildungszentrum in Aalen statt und wurde von den Mitglie-

dern der Verantwortungsgemeinschaft inhaltlich gemeinsam gestaltet. Ziel der Fachkonferenz

war es, die Attraktivität der dualen Ausbildung zu erhöhen und sie als einem Studium gleich-

wertige Option darzustellen. Daneben wurden im Rahmen der Fachkonferenz mit der Berufs-

ausbildung verbundene Problemlagen (Schulabsentismus) und Herausforderungen (Identifika-

tion von Lernbehinderten, SchülerInnen mit Migrationshintergrund) behandelt sowie aufgrund

der technischen und digitalen Entwicklungen auf die zukünftige Gestaltung der dualen Aus-

bildung eingegangen. Die von 170 TeilnehmerInnen besuchte Fachkonferenz wurde von

Herrn Maier (HWK Ulm) moderiert und richtete sich vor allem an die im operativen Bereich

tätigen Akteure, also u. a. BildungsbegleiterInnen, BerufsberaterInnen, FallmanagerInnen,

KümmerInnen, LehrerInnen, SozialarbeiterInnen, VertreterInnen der Betriebe (z. B. Ausbil-

dungsleiterInnen) und SozialpädagogInnen.

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Begrüßung und Grußwort

Herr Karl Kurz – Finanz- und Schuldezernent Ostalbkreis

In seinem Grußwort betonte Herr Kurz die Bedeutung der gemeinsamen, von den ver-

schiedensten Institutionen und Personen getragenen Gestaltung des Übergangs von der Schu-

le in den Beruf, wie dies etwa im Ostalbkreis durch die Verantwortungsgemeinschaft vorbild-

lich zum Ausdruck komme. Er verwies darüber hinaus auf die Vorzüge der dualen Ausbildung,

für die das deutsche Bildungssystem von vielen Ländern beneidet würde. Das zeige sich etwa

am Beispiel des rumänischen Partnerkreises des

Ostalbkreises, Satu Mare, dessen VertreterInnen

regelmäßig den Ostalbkreis besuchen, um sich

Ideen zur Umsetzung der dualen Ausbildung in

Rumänien mitzunehmen. Eine gelungene Maß-

nahme, um Jugendliche am Übergang von der

Schule Beruf zu unterstützen und passende Be-

rufswege aufzuzeigen, sei das vom Ostalbkreis

getragene Unterstützungsangebot ZUKUNFT,

das seit Januar 2019 flächendeckend an allen

Werkreal-, Gemeinschafts- und Realschulen im

Ostalbkreis umgesetzt wird.

Impulsvortrag

Herr Professor Dr. Stefan Stoll

Herr Professor Dr. Stoll von der DHBW Villingen-Schwenningen ging in seinem Impulsvortrag

„Drogen, Waffen & Schwarze Schwäne - Brauchen wir eine Digitale Intelligenz?“ auf die Aus-

wirkungen der neuesten Entwicklungen in der Informationstechnologie auf Wirtschaft und Ge-

sellschaft ein. Dabei thematisierte er zunächst die Digitalisierung und stellte zwei Arten der

Digitalisierung vor: die „Alte“ Digitalisierung, die das Bestehende digitalisiert und das Bekann-

te automatisiert sowie die „Neue“ Digitalisierung, die neue Produkte ermöglicht sowie neue

Services und Geschäftsmodelle schafft. Am Begriff der Disruption und dem damit verbunde-

nen Aufbrechen traditioneller

technischer und wirtschaftlicher

Strukturen, wie dies etwa aktuell

am Beispiel der Automobilbran-

che und Unternehmen wie Tesla

zu beobachten sei, stellte er an-

schließend den durch die Digita-

lisierung entstehenden Wandel

vor. Die Veränderungen seien

auch mit einem gewissen Risiko

verbunden, doch ohne Risiko

würde es keinen Fortschritt ge-

ben und somit kein Lernen und

keine Veränderungen. Als Vorteil

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disruptiver Innovationen hob Stoll hervor, dass diese einfacher, kundenfreundlicher und billi-

ger seien, wie dies etwa bei Plattformen wie Spotify deutlich erkennbar sei. Dennoch würden

weiterhin viele Unternehmen auf veraltete Strukturen setzen, z. B. auf hierarchische Top-Down-

Strukturen. Das Wichtigste für einen Unternehmer/eine Führungskraft im Zeitalter der Digita-

len Disruption sei es, eine gute Balance zwischen Effizienz und Kreativität zu finden. Es brau-

che effiziente Strukturen und Prozesse, damit Geld reinkomme und Rendite erwirtschaftet wer-

de. Aber es bedürfe auch einer gewissen Freiheit zum Ausprobieren und um Gewohntes radi-

kal zu hinterfragen. In diesem Zusammenhang bezeichnete er sich als Kritiker von Algorith-

men, denn diese optimieren das Überaschende weg, was wiederum ein Verlust an Ideen und

Anregungen bedeuten würde. Zum Abschluss seines Vortrages erläuterte Professor Stoll die

durch die technologischen Entwicklungen entstehenden Erwartungen an den Einzelnen sowie

die Anforderungen an die zukünftige Generation und die Auszubildenden. Stoll erklärte u. a.

dass das Erfahren von großen Erfolgen für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen wichtig

sei, ebenso aber auch das Erfahren eines großen Scheiterns. Zudem verwies er auf das in der

Psychologie weit verbreitete Marshmallow-Experiment: jene, die sich besser unter Kontrolle

haben, sind gewappneter für das Leben. Sie können später besser mit Kritik und Frustration

umgehen und haben ein besseres Selbstwertgefühl.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den Präsentationsfolien im Anhang.

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Workshop 1: Veränderungen und Anforderungen der Ausbildungs-

berufe

Zielsetzung: Die TeilnehmerInnen lernen die Veränderungen und Anforderungen der Ausbil-

dungsberufe vor dem Hintergrund von technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen

am Beispiel der Pflegeberufe, Industrieberufe und Handwerksberufe kennen.

1. Impulsvortrag Zahlen, Daten, Fakten

Vortrag von Frau Nowottnick – Bildungsbüro Ostalbkreis

Frau Nowottnick ging in ihrem Vortrag darauf ein, dass die duale Ausbildung weiter im Fokus

der Politik stehe. Dies sei auch erkennbar an der aktuellen Imagekampagne des Wirtschafts-

ministeriums. In dem gezeigten aktuellen Trailer würden gezielt die Eltern angesprochen.

Link zum Kampagnenfilm: https://wm.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse-und-

oeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilung/pid/neue-eltern-kampagne-zur-berufsausbildung-

gestartet/

Vergleicht man die Übergangszahlen mit anderen Landkreisen, erziele der Ostalbkreis beim

Übergang in eine duale Ausbildung nach der allgemein bildenden Schule einen Spitzenwert.

Der Wunsch nach höheren Bildungsabschlüssen bei SchülerInnen und Eltern verändere das

Eintrittsalter in die Ausbildung. Dieses liegt im Durchschnitt bei 19,6 Jahren. Weiterhin gilt in

Summe, dass es mehr Lehrstellenangebote als Bewerber gebe, was sich auch für das Jahr

2018 zeige. Zudem hätten sich im Vergleich zum Jahr 2017 die Zahlen nochmals nach oben

verändert.

Präsentationsfolien Impulsvortrag 1:

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2. Impulsvortrag: „Veränderungen und Anforderungen bei den Pflegeberufen“

Vortrag von Herrn Nitsche – DRK Aalen

Herr Nitsche ging in seinem Impuls zunächst auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen ein.

Diese geben die Wege vor, welche Veränderungen in den sozialen Berufen erfolgen werden.

(Berufs-)Gesetze und Verordnungen geben

dabei den Rahmen vor, in denen Veränderun-

gen in den sozialen Berufen erfolgen können.

Digitale Veränderungen seien bereits durch

Einsatz von digitalen Medien und Vernetzun-

gen implementiert (Beispiel Alarmknopf oder

Vitalitätssensoren mit Alarmmeldung oder

erste Mobilitätsüberwachungssysteme im häus-

lichen Bereich).

Ferner finden digitale Veränderungen durch

den Einsatz des E-Learnings im Unterricht

(bspw. im Rettungsdienst sowie von digitalen Arbeitsabläufen und Unterstützungssystemen)

statt. Gegenstand der Diskussion werden, so Herr Nitsche, vermehrt der zukünftige Einsatz von

humanoiden Robotern in der Betreuung bzw. Pflege sein.

Präsentationsfolien Impulsvortrag 2:

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3. Impulsvortrag: „Veränderungen und Anforderungen bei den Industrieberufen“

Vortrag von Frau Schmitt – IHK Ostwürttemberg

Frau Schmitt von der IHK Ostwürttemberg ging

in ihrem Impuls auf die durch die technischen

Veränderungen bedingten Anforderungen und

Erwartungen an die ArbeitnehmerInnen ein. Sie

verwies darauf, dass das Systemverständnis

Mensch-Maschine in Zukunft eine Schlüsselrol-

le einnehmen werde und eine ständige Anpas-

sung der Ausbildungsordnungen notwendig

sei. Im Ranking der unterschiedlichen für Fach-

kräfte notwendigen Kompetenzen spiele zu-

künftig die Softwarekompetenz die größte und

bedeutendste Rolle.

Präsentationsfolien Impulsvortrag 3:

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4. Impulsvortrag: „Veränderungen und Anforderungen bei den Handwerks-

berufen“

Vortrag von Herrn Maier – HWK Ulm

Herr Maier erläuterte, dass durch die Digitalisierung fast alle Bereiche im Handwerk betroffen

sein werden. Die Attraktivität der dualen Aus-

bildung würde durch die Digitalisierung stei-

gen und Auszubildende und Mitarbeiter

müssten noch flexibler sein, da sich die Inno-

vationzyklen verkürzen. Außerdem erfordere

die Digitalisierung im Anforderungsprofil digi-

tale Kompetenz. Klassische Berufsgrenzen

würden aufgehoben, Berufe und Berufsab-

schlüsse im Sinne von Qualifikationsprofilen,

wie z.B. beim Thema Smart Home oder E-

Mobilität, weiterentwickelt werden.

Präsentationsfolien Impulsvortrag 4:

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5. Rückmeldungen – Austausch – Diskussion

Im Anschluss kamen von den TeilnehmerInnen verschiedene Rückmeldungen, die im Folgen-

den stichwortartig genannt werden sollen:

Es werden die Bedenken formuliert, dass die Digitalisierung einen zu starken Bedeutungs-

verlust der mechanischen Tätigkeiten bewirken könne.

Wenn sich die Zahlen für den Übergang in eine duale Ausbildung verändern sollen, dann

nur durch eine Verschiebung. Dies ist damit zu begründen, dass SchulabgängerInnen mit

Hochschulreife oder Fachhochschulreife doch eine duale Ausbildung beginnen.

Es wird die Frage formuliert, inwieweit die dualen Studiengänge eine Konkurrenz zum

normalen Studium bilden. Hierüber liegen keine fundierten Zahlen vor, gefühlt besteht

keine Konkurrenzsituation.

Gute Fachkräfte haben den Drang, sich nach der Ausbildung weiter zu qualifizieren. Liegt

nur in der Hand der Betriebe, diesen Prozess in die Zukunft zu legen.

Durch Digitalisierung kann sich die Attraktivität der dualen Ausbildung erhöhen.

Es werden die Bedenken formuliert, dass durch die Digitalisierung keine Facharbeiter im

klassischen Sinn mehr existieren.

Es wurde auf die massiven Unterschiede in der Bezahlung der Fachkräfte aufmerksam

gemacht.

Es muss ein gesellschaftliches Umdenken im Ansehen erfolgen. Duale Ausbildung und

Berufe im Handwerk bedürfen der höheren Wertschätzung.

Erste Beobachtungen wurden genannt. Absolventen mit Bachelorabschluss verrichten mit

gleichem Lohn die gleichen Tätigkeiten wie Facharbeiter mit dualer Ausbildung.

Weiterhin muss eine Aufklärungsarbeit bei den Eltern zur Attraktivität der dualen Ausbil-

dung stattfinden.

Eine duale Ausbildung ist ein gleichberechtigter Weg und im Ansehen mit einem Studium

gleichzusetzen.

Die Attraktivität für bestimmte Berufe muss über den Weg der besseren Bezahlung gehen.

Das Klischee einiger Beruf bedarf Aufklärung. Hier sind die Kammern und BeraterInnen

der Agenturen gefordert.

Verstärkt wird auf das Praktikum hingewiesen. Mindestens drei Praktika während der

Schulzeit werden als Richtgröße genannt.

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Workshop 2: „Stell dir vor, es ist Schule und keiner geht hin“ – Hilfen

bei Schulabsentismus

Zielsetzung: Die TeilnehmerInnen des Workshops lernen verschiedene Möglichkeiten kennen, wie mit Schulabsentismus vor dem Hintergrund der Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen umgegangen werden kann.

1.Impuls Rollenspiel

Impuls von Katrin Eberhardt – Jobcenter Ostalbkreis – und Andree Kedves – Agnes-von-Hohenstaufen-Schule Schwäbisch Gmünd

Zum Einstieg in den Workshop wurde in einem kurzen Rollenspiel ein Fallbeispiel zwischen

einer Lehrkraft und einer Schülerin aufgeführt.

2. Impulsvortrag Herr Goldig

Vortrag von Herrn Goldig – Agnes-von-Hohenstaufen-Schule Schwäbisch Gmünd

Herr Goldig referierte über die Schulbesuchspflicht und den drei Stufen der Erziehungs- und

Ordnungsmaßnahmen nach §90 Schulgesetz BW, die bei Schulabsentismus herangezogen

werden können.

Schulbesuchpflicht:

Die Erziehungsberechtigten sind verantwortlich, dass der Unterricht regelmäßig besucht

wird (§ 85, Abs. 1 Schulgesetz).

Kommen Erziehungsberechtigte dieser Pflicht nicht nach,

o kann ein Zwangsgeld festgesetzt werden;

o kann der Schulpflichtige von der Polizei vorgeführt werden.

Soweit pädagogische Erziehungsmaßnahmen nicht ausreichen, kann die Schule unter

anderem zur Erfüllung ihres Erziehungs- und Bildungsauftrages und zur Einhaltung der

Schulordnung durch die SchülerInnen unterschiedliche Erziehungs- und

Ordnungsmaßnahmen treffen.

Weitere Informationen können Sie den folgenden Vortragsfolien entnehmen:

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3. Arbeit an Fallbeispielen in vier Arbeitsgruppen

Die insgesamt 30 Workshop-Teilnehmenden wurden in vier Gruppen aufgeteilt, sodass in

jeder Arbeitsgruppe VertreterInnen der verschie-

denen Institutionen präsent waren: Schule, Job-

center, Jugendamt, Jugendgerichtshilfe, Bildungs-

träger, Mobile Jugendarbeit, Hochschule etc. Die

Teilnehmenden erhielten den Arbeitsauftrag,

anhand eines vorgegebenen oder eigenen Fall-

beispiels Möglichkeiten zum Umgang mit Schul-

absentismus und Methoden zu erarbeiten, wie es

gelingt, SchülerInnen, die nicht mehr (regelmä-

ßig) in.der Schule erscheinen, wieder in das

Schulsystem zu integrieren.

Erstes_Fallbeispiel:

Jugendlicher; 16 Jahre; besucht Förderschule dann AVdual an Berufsschule; Berufsschul-

pflicht; viele unentschuldigte Fehltage - nur an bestimmten Tagen in der Schule anwesend,

wenn Klassenlehrer kein Unterricht gibt; AU-Attest-Pflicht; eintägiger Schulausschluss vollzo-

gen; zur Abschlussprüfung nicht zugelassen; Vater alleinerziehend; durchwachsene Schulno-

ten; im Unterricht unauffällig; ungepflegt („Zocker“, keine Zeit zum Duschen); erscheint nicht

zu Besprechungsterminen; bester Freund wegen Drogen gestorben (Schuldgefühle).

Zweites Fallbeispiel:

Jugendlicher; 16 Jahre; besucht AVdual, da von Vater so gewollt; Mutter stößt ihn ab; zockt

bis spät in die Nacht; bekommt keine Unterstützung - Vater arbeitet viel; nach diesem Schul-

jahr nicht mehr schulpflichtig (zehn Jahre Schule besucht); bisher kein Anschluss.

Handlungsmöglichkeiten, Methoden und Wege:

Ursachen erforschen

Ressourcen identifizieren

Zugang zum Jugendlichen verschaffen

o Probleme aufarbeiten

o schulisches Potenzial klären

Eltern einbinden/aufsuchen

Suche nach neutralem Ort für Gesprächsführung (nicht Schule, nicht Zuhause)

Klärung: Welche Bedürfnisse des jungen Menschen sind vorrangig?

Z.B. Sicherheit, stabile Beziehungen etc.

Gesundheitszustand klären (Schulmedizinischer Dienst für SchülerInnen der allgemein bil-

denden Schulen des Staatlichen Schulamtes, psychologischer Eignungstest der Agentur

für Arbeit)

Fokus auf Interessen und Fähigkeiten des jungen Menschen legen

Schulsozialarbeit / Bildungsbegleitung einbeziehen

Familienhilfe

Kontakt zum Jugendamt aufnehmen / SchülerIn begleiten

Orientierungsberatung vom Jugendamt (Vermittlung)

anonymisierte Beratung beim Jugendamt

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Prozess Gefährdungseinschätzung (Schutzauftrag nach §8a SGB VIII)

Erziehungsbeistand

Vermittlung zur Schulpsychologischen Beratungsstelle (Staatliches Schulamt)

Bußgeldverfahren einleiten

Vierteljährliche Schulbescheinigung (Abgabe Jobcenter bei Leistungsbezug)

Überlegung, ob bei Fehlzeiten ein Schulausschluss die geeignete Maßnahme ist

Runder Tisch mit allen Beteiligten (siehe Anhang: Netzwerkpartner)

Zugang zu Projekt „Stand Up“ schaffen (Problem: Datenschutz Erstgespräch muss über

vermittelnde Person laufen oder auf der Straße/Heimweg aufgesucht werden etc.)

4. Fazit des Workshops Als Fazit des Workshops kann festgehalten werden, dass es für Schulabsentismus-Fälle keine

Patentlösung gibt. Jeder Fall muss individuell betrachtet werden und auf die Situation des Ju-

gendlichen und seine Rückkehr in einen geregelten Schulalltag individuell eingegangen wer-

den. Dabei ist eine enge Kooperation zwischen Schule, Elternhaus und weiteren inner- und

außerschulischen Hilfsinstitutionen dringend erforderlich.

Damit auch zukünftig die Möglichkeit besteht, besonders schwierige „Fälle“ mit den verschie-

denen VertreterInnen von Institutionen an einem Tisch zu diskutieren und gemeinsam Lö-

sungswege zu erarbeiten, könnte ein Arbeitskreis auf operativer Ebene eingerichtet werden.

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Workshop 3: Wie identifizieren wir SchülerInnen mit besonderem

Förderbedarf?

Zielsetzung: Die TeilnehmerInnen sollen für SchülerInnen mit Lernbehinderungen sensibi-lisiert werden, darüber hinaus sollen Rahmenbedingungen und bestehende Unterstüt-zungsangebote für Jugendliche mit Lernbehinderung dargestellt werden. Zudem sollen mögliche Hilfsinstrumente und Hilfsmaßnahmen von den TeilnehmerInnen erarbeitet wer-den.

1. Impulsvortrag: Situation von Lernbehinderten

Vortrag von Karl-Heinz Fidelak – Agentur für Arbeit Aalen

Herr Fidelak berichtet in seinem Einführungsimpuls über die Situation von SchülerInnen mit

Förderbedarf und der Schwierigkeit, diese zu identifizieren.

Das Thema sei ein gesellschaftliches Problem, das nicht nur von einzelnen Stellen gelöst

werden könne (z. B. von Schulseite), sondern es obliegt der Verantwortung aller

beteiligten Akteure.

Zwar könne man davon ausgehen, dass drei Prozent der Jugendlichen einen

entsprechenden Förderbedarf aufweisen, in Reha-Maßnahmen schlägt jedoch nur ein

kleiner Teil dieser SchülerInnen auf.

2. Impulsvortrag: Fallbeispiele

Vortrag von Jürgen Bitzer – Berufsausbildungswerk Ruppertshofen

Herr Bitzer vertieft anschließend anhand von unterschiedlichen Fallbeispielen aus seiner Be-

rufspraxis die Problematik, die

bei der Identifikation von Ju-

gendlichen mit Förderbedarf

auftreten können und stellt

gleichzeitig mögliche Vorge-

hensweisen bei der Unterstüt-

zung vor. Im ersten Fallbeispiel

geht es um einen Jugendlichen,

der zwar einen mittleren Bil-

dungsabschluss vorweisen kann,

aufgrund psychischer Problem-

lagen und sozialer Auffälligkei-

ten wie Redehemmungen den

Sprung in die Ausbildung aber

nicht schafft. Nach der Heraus-

arbeitung der Belastungen sei-

tens eines Bildungsträgers konnte schließlich erfasst werden, welche Rahmenbedingungen der

Jugendliche braucht, um seine Fähigkeiten entwickeln zu können. Es wurde ein Kooperations-

betrieb gefunden, der in Abstimmung mit dem Bildungsträger die erforderlichen Rahmenbe-

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dingungen bereitstellen konnte. Auch die zuständige Berufsschule war bereit und in der Lage,

z. B. auf Leistungsnachweise in Form von Referaten vor der ganzen Klasse zu verzichten. Im

zweiten Fallbeispiel thematisiert Herr Bitzer ein Mädchen mit intensiven familiären Gewalter-

fahrungen und häufigen schulischen Fehlzeiten, welches die Schule aber im Gegensatz zum

Schüler des ersten Beispiels ohne Abschluss verließ. Ein typisches Handlungsmuster sei die

Strategie gewesen, bei Anforderungen, denen sie sich nicht gewachsen fühlte, zu entziehen

oder zu rebellieren. Herr Bitzer berichtet, dass auch in diesem Fall mit intensiven Maßnahmen

der Übergang in den Beruf gelang und die junge Frau seit Jahren berufstätig sei. So konnte

zunächst durch eine Integrative Ausbildung beim Bildungsträger auf die persönliche Situation

Rücksicht genommen werden und Ausbildungsanforderungen auf ein Maß reduziert werden,

das von der Jugendlichen bewältigt werden konnte. Im engen Kontakt mit den LehrerInnen

konnten zudem Fehlzeiten durch Stütz- und Förderunterricht aufgefangen werden. Im Rahmen

der sozialpädagogischen Begleitung war es möglich, die vielfältigen Alltagsprobleme anzu-

gehen und durch regelmäßige Gespräche seelische Probleme aufzugreifen. Im dritten Beispiel

geht es um eine Jugendliche, die sich im Unterschied zu den Jugendlichen der beiden anderen

Fallbeispiele noch nicht in einer Reha-Maßnahme befindet und auf dem ersten Blick keine

Lernbehinderung aufweist. Die Jugendliche sei ausgesprochen motiviert und lernbereit, aller-

dings nicht in der Lage zu erkennen, welche Inhalte wichtig seien. Sie schreibe alles mit, könne

aber letztlich mit den Inhalten nichts anfangen. Sie besuchte ein berufliches Gymnasium,

brach dies jedoch nach kurzer Zeit aufgrund von Überforderung ab. Eine Ausbildung im sozi-

alen Bereich hätte sie nach einem Jahr beendet, sie war schulisch überfordert und im Betrieb

gab es Konflikte mit den Vorgesetzten und KollegInnen. Das Beispiel zeige die Schwierigkeit

der Identifikation von lernbehinderten SchülerInnen, die es ohne hervorzutreten sogar bis zur

Aufnahme in eine gymnasiale Oberstufe schaffen könnten. Die Lernbehinderung sei erst durch

eine Testung, in diesem Fall des Berufspsychologischen Dienstes der Agentur für Arbeit, aufge-

fallen.

3. Arbeitsphase Die TeilnehmerInnen des Workshops berichten in einer Brainstorming-Phase von eigenen Er-

fahrungen und stellen die aus ihrer Sicht relevanten Gründe dar, warum viele SchülerInnen

mit einer Lernbehinderung in keiner Reha-Maßnahme sind.

Den Rückmeldungen ist zu

entnehmen, dass ein Informa-

tionsdefizit besteht. Dieses zei-

ge sich z. B. daran, dass Eltern

mögliche Reha-Angebote nicht

kennen. Dies sei vor allem bei

Familien mit einem Migrati-

onshintergrund festzustellen,

zumal aus dem Ausland

stammende Eltern durchaus

auch Vorbehalte gegenüber

Reha-Maßnahmen aufweisen

würden.

Reha-Maßnahmen sind in

allen Bevölkerungsschichten

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mit Vorbehalten bedacht, entsprechend sei der Reha-Status eines Kindes negativ belegt.

Schon deshalb würden viele Eltern nicht wollen, dass ihr Kind der Reha-Status zugespro-

chen wird.

Einen weiteren Grund für die relativ geringe Zahl von Jugendlichen mit Lernförderbedarf in

einer Reha-Maßnahme sehen die TeilnehmerInnen des Workshops in schulinternen Abläu-

fen. Damit verbunden ist der Sachverhalt, dass die betroffenen SchülerInnen im regulären

Schulsystem „mitgenommen“ werden, ihr Handicap also nicht auffällt oder bei Auffälligkei-

ten die falsche Diagnose gestellt wird (z. B. „ruhiges Kind“). Dies führe dazu, dass die Schü-

lerInnen während der gesamten Schulzeit keine adäquate Hilfen bekommen und das Han-

dicap womöglich erst im Berufsleben zu Tage tritt. Die Workshop-TeilnehmerInnen sehen in

der Abschaffung der Notenhürden einen möglichen Grund für diese Problemlage.

Als ein weiteres Motiv für den geringen Anteil an SchülerInnen in einer Reha-Maßnahme

wird von den TeilnehmerInnen die Diagnosemöglichkeiten gesehen. So fehle es an geeig-

neten Diagnose-Instrumenten. Tabelle 1: Rückmeldungen auf die Frage „Warum gibt es

weniger SchülerInnen als früher in Reha-Maßnahmen?“

Tabelle 1: Rückmeldungen auf die Frage „Warum gibt es weniger SchülerInnen als früher in

Reha-Maßnahmen?“

Warum gibt es weniger SchülerInnen als früher in Reha-Maßnahmen?

Informationsdefizite schulinterne Abläufe Fehlende Diagnose-

Instrumente

Eltern wollen kein

Reha-Kind

es gibt keine Noten-

hürden

SBBZ haben keine

Kapazitäten mehr,

um zu testen

Reha-Status ist negativ

belegt

Werden im regulären

Schulsystem mitge-

nommen

Migranten haben

Vorbehalte gegen-

über Reha-

Maßnahmen

Eltern kennen die

Reha-Angebote nicht

Anschließend stellen die Moderatoren des Workshops die Frage, was getan werden kann, um

Jugendlichen mit Lernförderbedarf passende Hilfen anbieten zu können.

Vor allem den Bereich der Information und Kommunikation identifizieren die TeilnehmerIn-

nen des Workshops als wichtiges Handlungsfeld, dass sowohl den Jugendlichen selbst als

auch die Schule, die Arbeitgeber sowie die Eltern betrifft.

Für den einzelnen Jugendlichen seien den TeilnehmerInnen zufolge Erfolgserlebnisse wich-

tig, wobei – mit Bezug zum Impulsvortrag von Professor Stoll – auch Misserfolgserlebnisse

ihren Mehrwert haben können.

Darüber hinaus sollten geeignete Testmaterialien zur Testung der Jugendlichen zur Verfü-

gung stehen und ein Angebot an theoriereduzierten Berufen bereitgehalten werden.

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Um die Eltern mitzunehmen, sei die frühzeitige Elterninformation ein wichtiges Element.

Eine besondere Bedeutung wird der Elternarbeit zugeschrieben, die von einem Elterncafé

bis zur aufsuchenden Elternarbeit reichen kann.

An den Schulen wiederum können die Informations- und Beratungsangebote ausgebaut

werden, um bereits frühzeitig SchülerInnen und ihre Eltern aufzuklären und auf Unterstüt-

zungs- und Hilfsangebote hinzuweisen (z. B. der arbeitspsychologische Dienst der Agentur

für Arbeit). Generell sei es wichtig, Schule und Reha-Maßnahmen enger zu vernetzen.

Auch die Arbeitgeber müssen nach Ansicht der TeilnehmerInnen in die Pflicht genommen

werden. So sprechen sich die TeilnehmerInnen dafür aus, dass Arbeitgeber mit ihren Aus-

zubildenden ehrlich umgehen und – sollte es notwendig erscheinen – auf entsprechende

Hilfsmaßnahmen hinweisen.

Tabelle 2: Rückmeldungen auf die Frage „Was können wir tun?“

Was können wir tun? Eltern Jugendliche Schule Arbeitgeber

gute Elternarbeit wich-tig

Erfolgserlebnisse wichtig

Information und Be-ratung an allgemein bildenden Schulen

Arbeitgeber in Ver-antwortung nehmen

frühe Elterninformati-on

theoriereduzierte Berufe

kurze Wege: Präsenz an Schulen

Arbeitgeber müssen ehrlich mit Azubis

umgehen

Elterncafé geeignete Testmate-

rialien

Jugendliche über Hilfen aufklären, z. B.

hat die Agentur für Arbeit einen psycho-

logischen Dienst

engere Vernetzung

zwischen Schule und Reha-Angeboten

4. Fazit Vor allem den Bereich der Information und Kommunikation identifizieren die TeilnehmerInnen

des Workshops als wichtiges Handlungsfeld, dass sowohl den Jugendlichen selbst als auch die

Schule, die Arbeitgeber sowie die Eltern betrifft.

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Workshop 4: Möglichkeiten für SchülerInnen mit

Migrationshintergrund Zielsetzung: Im Rahmen des Workshops sollen gemeinsam mit den TeilnehmerInnen die Möglichkeiten von SchülerInnen mit einem Migrationshintergrund herausgearbeitet werden.

1. Impulsreferat

Vortrag von Frau Birgit Pollex – Bildungsbegleiterin ZUKUNFT / Bildungsbüro Ostalbkreis

Zu Beginn stellt Frau Pollex an zwei Beispielen dar, wie Bildungsbiografien bei SchülerInnen

mit Migrationshintergrund aussehen können.

Zunächst berichtet sie über einen Fall, in dem trotz intensiver Betreuung und Beratung so-

wie einer großen Anzahl an Bewerbungen kein Übergang in ein Ausbildungsverhältnis er-

folgte. Grund dafür ist u. a., dass sich der Wunsch, in einem bestimmten Berufsfeld zu ar-

beiten, nicht mit den Voraussetzungen, die der Jugendliche mitbringt, vereinbaren lassen.

Dass aber auch das Gegenteil möglich ist, zeigt das zweite Beispiel. Bei einer ebenso inten-

siven Betreuung und Beratung sowie einer ähnlich hohen Anzahl an Bewerbungen konnte

der Jugendliche erfolgreich in seinem Wunschberuf in Ausbildung vermittelt werden. Je-

doch muss beachtet werden, dass für den Weg in eine Ausbildung viele verschiedene Fak-

toren verantwortlich sind.

2. Inhaltliche Workshoparbeit

2.1 Einflüsse auf die Bildungsbiografie

In der inhaltlichen Workshoparbeit werden verschiedene Gedanken gesammelt, die für eine

erfolgreiche Bildungsbiographie wichtig sind.

Wie eine Studie belegt, weisen Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund bereits im

Vorschulalter nicht nur in Deutsch enorme Schwächen auf,

sondern auch im mathematisch-naturwissenschaftlichen Be-

reich, denn ohne Deutsch klappt es auch in Mathe und

Technik nicht. Demnach sind also gute Deutschkenntnisse

ein wesentlicher Einflussfaktor für eine gelingende Bil-

dungsbiografie.

Zudem spielen auch die Eltern in ihrer Vorbildfunktion eine

wichtige Rolle bei dem schulischen und beruflichen Werde-

gang ihrer Kinder. Sind Mütter beispielsweise nicht berufs-

tätig, erkennen möglicherweise Mädchen es ebenso nicht

als notwendig an, einer geregelten Arbeit nachzugehen.

Vorbild auf andere Weise können aber auch Mütter sein,

die in technischen Berufen arbeiten. Gerade in diesem Be-

reich sind Mädchen in der Berufswelt nach wie vor unterre-

präsentiert. Und obwohl es in manchen Ländern durchaus normal ist, dass Frauen in tech-

nischen Berufen arbeiten, werden hierzulande vorwiegend die geschlechtertypischen Berufe

gewählt.

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Auch die Unterstützung der Eltern bei der Berufsfindung, z. B. in Form von gemeinsamen

Besuchen auf Ausbildungsmessen, kann eine große Hilfe sein, wird aber gerade von Eltern

mit Migrationshintergrund laut Herrn Dengler zu selten genutzt. Festzuhalten ist daher,

dass die Eltern ein wichtiger Eckpfeiler bei der Berufswahl sowie -findung ihrer Kinder sind.

Neben den Einflussfaktoren Sprache und Eltern, spielen auch die eigenen Erwartungen

und die Eigeninitiative der Jugendlichen bei der Berufsorientierung und -findung eine Rol-

le. Durch Praktika können sich die Jugendlichen einen Einblick in verschiedene Berufsbe-

reiche verschaffen. Dennoch sind die eigenen Erwartungen häufig zu hoch und decken

sich daher nicht mit der Realität, die Schulleistungen der Jugendlichen reichen also nicht

für bestimmte Berufe aus.

Zu berücksichtigen ist im Bereich des schulischen und beruflichen Werdegangs bei Jugend-

lichen mit Flucht- oder Migrationshintergrund auch die Situation in deren Heimatländern.

Häufig lassen es die dortigen Bildungssysteme nicht zu, schulische und berufliche Ausbil-

dung zu verbinden, sondern sind separate Bereiche, zwischen denen kein Wechsel möglich

ist. Unter Berücksichtigung dieser Gegebenheiten kann besser nachvollzogen werden, wa-

rum die Entscheidung bei Jugendlichen mit Flucht- oder Migrationshintergrund und deren

Eltern häufig eher auf eine schulische Laufbahn entfällt.

2.2 Übergabe VKL-VABO und 2P Analyse

Vortrag von Frau Candy Simon – Staatliches Schulamt Göppingen

Nachfolgend stellt Frau Simon das neue Übergabedokument von der VKL-Klasse in das Vor-

qualifizierungsjahr Arbeit/Beruf (VABO/VAB/VABR/AV/ AVdual) vor.

Dieses Übergabedokument wurde vom Staatlichen Schulamt Göppingen erstellt und soll

den Leistungsstand sowie überfachliche Kompetenzen der SchülerInnen darstellen.

Mit Hilfe des Übergabedokuments soll sich die aufnehmende Schule, insbesondere die

LehrerInnen und BildungsbegleiterInnen, schnell einen Überblick über die / den neuen

SchülerIn verschaffen können.

Die abgebende Schule gibt neben persönlichen Daten auch Informationen zu Deutsch-

,Mathematik- und Englischkenntnissen an die aufnehmende Schule weiter.

Ebenso sind Angaben zu überfachlichen Kompetenzen wie z. B. Teamfähigkeit, Sozialver-

halten oder Regelbewusstsein Inhalt des Übergabedokuments.

Die Bewertungen aus dem Übergabedokument sind lediglich als Momentaufnahme zu

verstehen und sollen den Verantwortlichen an der aufnehmenden Schule als Hilfestellung

zur Einschätzung des / der jeweiligen SchülerIn dienen. Das Dokument wurde bereits zur

Anwendung an die Schulen geschickt.

Zudem geht Frau Simon auf die 2P-Potenzialanalyse (Potenzial & Perspektive) ein.

Diese onlinebasierte Potenzialanalyse dient zur Erfassung fachlicher, überfachlicher und

berufsbezogener Kompetenzen von neuzugewanderten Jugendlichen und Erwachsenen.

Sie richtet sich an Bildungsträger, Schulen oder Behörden, die das Ziel verfolgen, Flücht-

linge individuell und stärkenorientiert zu fördern.

Das Verfahren ist ein Diagnoseinstrument, welches kultursensibel und mit spracharmen

Aufgabenstellungen arbeitet und eine frühzeitige Erkennung der Kompetenzen ermöglicht

sowie bildungsbiografische Informationen der Teilnehmenden offenlegt.

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Die Kompetenzen werden durch sieben Bausteine ermittelt: Lernstand Deutsch, Lernstand

Englisch und Lernstand Mathematik, kognitive Basiskompetenz, methodische Kompeten-

zen, berufliche Orientierung und Biografie.

3. Inhaltliche Workshoparbeit Im Anschluss an den inhaltlichen Teil erfolgt eine offene Diskussionsrunde. Folgende Inhalte

wurde angemerkt bzw. diskutiert:

Die Problematik wird angesprochen, dass Geflüchtete z. B. eine Ausbildung zum Friseur

beginnen, aber nach einem Jahr diese abbrechen, um dann etwa in irakischen Barber

Shops zu arbeiten.

In manchen Ländern die Ausbildungsdauer liegt bei ca. sechs Monaten, daher ist die

Ausbildungszeit von drei Jahren für viele Auszubildende mit einem Fluchthintergrund

fremd.

Es bestehen Unterschiede zwischen den Bildungssystemen weltweit, diese Unterschiede

müssen bei der Beurteilung von z. B. Ausbildungsabbrüchen berücksichtigt werden.

Die Familie ist wichtig: sie lebt Werte

und Einstellungen vor und daher ist

es wichtig, alte Strukturen etwas auf-

zubrechen und neue aufzuzeigen.

Nicht jeder ist für eine Ausbildung

geschaffen oder möchte eine Aus-

bildung machen. Auch darauf sollte

Rücksicht genommen werden.

Unterschiedliche Bildungssysteme:

viele SchülerInnen denken bereits

nach kurzer Praktikumsdauer, einen

höheren Abschluss wie beispielswei-

se den Meistertitel erlangen zu kön-

nen. An dieser Stelle sind noch zu sehr die Gegebenheiten des Bildungssystems aus dem

jeweiligen Herkunftsland in den Köpfen der Jugendlichen verankert.

Elternarbeit ist wichtig. In der türkischen oder russischen Community geht der Trend eher

zum Studium als zur Ausbildung hin. Daher sollte von den Betrieben ein größerer Anreiz

für eine Ausbildung geschaffen werden.

Mit lebenslangem Lernen wird geworben, dass dazu auch Abbrüche dazugehören, wird

nicht ausreichend kommuniziert. Abbrüche in der Bildungsbiografie sind ganz normal und

sollten daher aus verschiedenen Sichtweisen betrachtet werden.

Das Sprechen mehrerer Sprachen sollte als positiv eingestuft und die Jugendlichen dazu

ermutigt werden. Das Problem besteht jedoch darin, dass viele Sprachen aus den Heimat-

ländern der Jugendlichen in der Schule nicht als Fremdsprache anerkannt werden.

Die Mehrsprachigkeit der neuzugewanderten Jugendlichen sollte als wertvolles Gut auch

im Hinblick auf internationale Beziehungen betrachtet werden.

Diese Position von Reinigungskräften wird beispielsweise in Japan positiv gewürdigt, in

Deutschland dagegen mit weniger sozialem Prestige bedacht.

Es gibt viele verschiedene Wege zum Wunschberuf. So kann der Beruf des Lehrers z. B.

nicht nur über das Abitur, sondern auch über eine Ausbildung zum Erzieher angestrebt

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werden. Dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, um ans Ziel, also in den Wunschberuf

zu kommen, ist vielen immer noch nicht bewusst.

4. Fazit des Workshops Als Fazit des Workshops kann festgehalten werden, dass auch Jugendlichen mit Migrations-

hintergrund der Weg in eine schulische und berufliche Ausbildung grundsätzlich offen steht,

jedoch sind gute Deutschkenntnisse Grundvoraussetzung. Zudem kann die Wahl für einen

bevorzugten Ausbildungsweg häufig auf die kulturellen Unterschiede zurückgeführt werden.

Das gegenseitige Verständnis für bestimmte Einstellungen und Werte muss daher noch weiter

wachsen.

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Weitere Vorgehensweise im Anschluss an die Fachkonferenz

Im Rahmen der Workshops wurden Ideen für mögliche weitere Schritte beschrieben, die im

Folgenden dargestellt werden sollen:

Zum Schulabsentismus wurde herausgearbeitet, dass jeder Fall individuell betrachtet und

behandelt werden muss. Damit auch zukünftig die Möglichkeit besteht, besonders schwieri-

ge „Fälle“ mit den verschiedenen VertreterInnen von Institutionen an einem Tisch zu disku-

tieren und gemeinsam Lösungswege zu erarbeiten, könnte ein Arbeitskreis auf operativer

Ebene eingerichtet werden.

Das zentrale Fazit des Workshops zum Thema SchülerInnen mit besonderem Förderbedarf

war die sinkende Annahme und die negative Wahrnehmung von Reha-Maßnahmen. Wo-

möglich ist dies damit zu erklären, dass über die Ziele und Inhalte von Reha-Maßnahmen

nur wenig bekannt ist. Als Gegenmaßnahme soll daher noch mehr Aufklärungsarbeit bei

Eltern, LehrerInnen und ArbeitgeberInnen geleistet werden.

Maßnahmen zur Unterstützung einer gelingenden Bildungsbiografie bei SchülerInnen mit

Migrationshintergrund können beispielsweise die 2P-Lernstandsanalyse oder das Überga-

bedokument für VKL-SchülerInnen sein. Die Koordination zur flächendeckenden Anwen-

dung des Übergabedokuments wird vom Bildungsbüro übernommen.

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Öffentlichkeitsarbeit

Pressemitteilung Landratsamt Ostalbkreis Nr. 89 vom 21.02.2019

„AusBildung zum Erfolg“ - Fachkonferenz widmet sich der Attraktivität der Berufs-ausbildung Die „Verantwortungsgemeinschaft Ostalbkreis – Übergang Schule-Beruf/Studium“ lädt Schulleitungen, Lehrer, Schulsozialarbeiter, Berufsberater, Bildungsbegleiter, Fallma-nager, Vertreter aller Betriebe, Unternehmen und Bildungsinstitutionen sowie sonstige Interessierte am Mittwoch, 27. März 2019 ab 14:00 Uhr zur 3. Fachkonferenz in das IHK-Bildungszentrum in Aalen ein. Die Veranstaltung befasst sich dieses Mal unter dem Titel "AusBildung zum Erfolg" mit der Attraktivität der Berufsausbildung. Der Ein-tritt ist frei, aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung gebeten. Aktuellen Zahlen zufolge entscheiden sich immer weniger junge Menschen für eine Ausbildung. Die duale Ausbildung hat scheinbar an Attraktivität verloren und das in Zeiten, in denen gerade im Bereich der nichtakademischen Fachkräfte für die nahe Zukunft deutliche Engpässe prognostiziert werden. Gleichzeitig verändern sich die An-forderungen in den Ausbildungsberufen durch Phänomene wie die Digitalisierung. Wie kann es also gelingen, dass sich wieder mehr Schulabsolventen für eine Ausbil-dung entscheiden? Was müssen Schulabsolventen für eine Ausbildung mitbringen? Wie kann es gelingen, für Schüler mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen den passenden Weg zu finden? Diese und weitere Fragen sollen auf der 3. Fachkonferenz nach einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Stefan Stoll in vier Workshops beleuchtet werden. Die Workshops befas-sen sich intensiver mit den Themen "Veränderungen und Anforderungen der Ausbil-dungsberufe", "Stell dir vor, es ist Schule und keiner geht hin – Hilfen bei Schulabsen-tismus", "Wie identifizieren wir SchülerInnen mit besonderem Förderbedarf" sowie "Möglichkeiten für SchülerInnen mit einem Migrationshintergrund". Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg fördert die Fachkonferenz im Rahmen des Regionalprogramms Fachkräftesicherung 2019. Anmeldungen nimmt das Bildungsbüro des Landratsamts Ostalbkreis entgegen: Tel. 07361 503-1274 E-Mail: heike.frank[at]ostalbkreis.de

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Pressemitteilung Landratsamt Ostalbkreis Nr. 190 vom 08.04.19

Einen mitreißenden Vortrag über disruptive Entwicklungen und deren Folgen für die junge Generation hielt Dr. Stefan Stoll. Über 170 Vertreter aus Betrieben, Schulen, Verbänden, dem Jobcenter, der Agentur für Arbeit, dem Landratsamt, von Bildungsträgern und weiteren Machern am Über-gang Schule- Beruf verfolgten mit Begeisterung den durchweg unterhaltsamen und kurzweiligen Impulsvortrag von Professor Dr. Stefan Stoll von der DHBW Villingen-Schwenningen mit dem Titel "Drogen, Waffen & schwarze Schwäne - Brauchen wir eine digitale Intelligenz?". Eingeladen hatte das Bildungsbüro Ostalb zu einer Fach-konferenz ins neue IHK-Bildungszentrum in Aalen. Dr. Stefan Stoll referierte über die Auswirkungen der neuesten Entwicklungen in der Informationstechnologie auf Wirtschaft und Gesellschaft. Die zunehmend spürbaren Veränderungen machte der Professor, der als Pionier der Digitalisierung in Deutsch-land gilt und für verschiedene IT-Unternehmen wie Microsoft, IBM oder die Telekom arbeitete, am Begriff der Disruption und dem damit verbundenen Aufbrechen traditio-neller technischer und wirtschaftlicher Strukturen deutlich. Zu beobachten sei diese Entwicklung derzeit etwa an der Automobilbranche und Unternehmen wie Tesla. Zum Abschluss seines Vortrages erläuterte Stoll u. a. anhand des in der Psychologie weit verbreiteten Marshmallow-Experiments die Erwartungen und Anforderungen an die zukünftige Generation, die durch die technologischen Entwicklungen entstehen. Zuvor betonte Karl Kurz, Finanz- und Schuldezernent des Ostalbkreises, in seiner Be-grüßung die Bedeutung der Verantwortungsgemeinschaft für die Gestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf und die Vorzüge der dualen Ausbildung, um die das deutsche Bildungssystem von vielen Ländern beneidet würde. Zum Ende der Fachkonferenz teilten sich die Besucher in Workshops auf, um vier Themen nochmals genauer zu erörtern: "Veränderungen und Anforderungen der Ausbildungsberufe", "Stell dir vor, es ist Schule und keiner geht hin", "Wie identifizieren wir Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf?", "Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund". Die Veranstalter der Fachtags zogen das Fazit: "Gemeinsam die Themen am Über-gang Schule-Beruf als Verantwortungsgemeinschaft anzugehen, ist im Ostalbkreis seit einigen Jahren Tradition und ein Erfolgsmodell. Die Zusammenarbeit zwischen allen Institutionen und Rechtskreisen ermöglicht innerhalb des Netzwerkes kurze Wege und abgestimmtes Handeln."

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Anlage: Vortrag „Von Drogen, Waffen und schwarzen Schwänen –

Brauchen wir eine Digitale Intelligenz

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