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DOWNLOAD 8.–10. Klasse Die Weiße Rose Hintergrundwissen zur Widerstandsgruppe Frank Lauenburg

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8.– 10. Klasse

Die Weiße RoseHintergrundwissen zurWiderstandsgruppe

Frank Lauenburg

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1Frank Lauenburg: Die Weiße Rose© Persen Verlag

Die „Weiße Rose“ – Entstehung, Hintergründe, Motive (1)

Aufgaben:

� Lies dir das Material zur „Weißen Rose“ aufmerksam durch.

� Verwende unterschiedlich farbige Stifte. Markiere in je einer Farbe Aussagen über

a) die Mitglieder der „Weißen Rose“,

b) die Namensherkunft der Widerstandsgruppe,

c) den Raum, in dem die „Weiße Rose“ aktiv war,

d) den Zeitraum, in dem die Mitglieder aktiv waren,

e) die Gründe, die die Jugendlichen dazu bewegt hatten, aktiv zu werden,

f) die konkreten Aktionen der Gruppe,

g) die Konsequenzen, die die Mitglieder erleiden mussten.

� Erstelle einen Steckbrief über die „Weiße Rose“.

1 Anders als die Nationalsozialisten es durch ihre Propaganda verlauten ließen, stimmten nicht alle Menschen Hitler bedingungslos zu. Erste Widerstandsgruppen entwickelten sich schon Anfang der 1930er Jahre, da sie die menschenverachtende Ideologie der National-sozialisten grundlegend ablehnten. Andere wendeten sich erst später von Hitler ab – einige,

5 weil sie das brutale Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung in den besetzten Ländern ab-lehnten, andere, weil sie die drohende Kriegsniederlage abwenden wollten.

Eine der bekanntesten Widerstandsgruppen ist die „Weiße Rose“. Ihre Mitglieder waren fast ausschließlich Studenten unter 25 Jahren. Viele waren in bürgerlichen Elternhäusern mit vorwiegend christlichen Traditionen aufgewachsen. Anfangs waren sie begeisterte Mitglieder

10 der Hitler-Jugend gewesen. Als sie jedoch zum Militär eingezogen wurden, sahen sie, wie brutal die Nationalsozialisten gegen die Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten vor-gingen, das brachte sie zum Nachdenken. Bald wurden aus begeisterten Anhängern über-zeugte Gegner des Systems – sie nannten sich die „Weiße Rose“.

Warum sie diesen Namen wählten, ist bis heute ungeklärt. Einige sehen einen Bezug zum 15 Buch „Die weiße Rose“ von B. Traven. Hans Scholl gab nach seiner Verhaftung an, dass

sie den Namen „willkürlich gewählt“ hätten, möglicherweise sagte er das aber auch nur, um weitere Mitglieder zu schützen. Bekannt ist auf jeden Fall, dass Hans Scholl das Buch von Traven kannte und schätzte.

Möglicherweise geht der Name aber auf die Zeichnung einer weißen Rose auf einer Post-20 karte zurück. Diese Zeichnung veranlasste einen Soldaten zu einem Text darüber, was eine

weiße Rose für ihn bedeutet. Dieser Text wiederum gefiel Alexander Schmorell, einem anderen Mitglied der Gruppe.

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2Frank Lauenburg: Die Weiße Rose© Persen Verlag

Die „Weiße Rose“ – Entstehung, Hintergründe, Motive (2)

Die meisten Mitglieder der „Weißen Rose“ studierten in München. Nach längeren Diskus-sionen entschieden sie sich, nicht mehr untätig bleiben zu wollen. Im Sommer 1942 erschien

25 das erste von insgesamt sechs Flugblättern. Das erste Flugblatt (ca. 100 Exemplare) wurde noch anonym per Post an ausgewählte Adressen in München verschickt. Das fünfte Flug-blatt „Aufruf an alle Deutsche!“, mit einer geschätzten Auflage von 6 000 bis 9 000 Exem-plaren, wurde zwischen dem 27. und 29. Januar 1943 durch Kurierfahrten in mehreren süddeutschen und österreichischen Städten verteilt.

30 Das sechste Flugblatt mit dem Titel „Kom-militonen! Kommilitonen“ (ca. 3 000 Exem-plare) wurde später über Skandinavien bis nach England geschleust. Hunderttausende wurden von britischen Flugzeugen Ende

35 1943 über Deutschland abgeworfen – sie waren jetzt überschrieben mit „Ein deut-sches Flugblatt – Manifest der Münchener Studenten“. Das erlebten die wichtigsten Mitglieder der „Weißen Rose“ nicht mehr:

40 Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) fahndete schon seit dem ersten Flugblatt im Sommer 1942 nach den Mitgliedern der „Weiße Rose“ – anfangs noch ohne Erfolg. In der Nacht vom 15. auf den 16. Februar

45 1943 verteilte die „Weise Rose“ erneut Flugblätter in München, übrig gebliebene Exemplare wollten sie am 18. Februar in der Münchener Universität verteilen. Um nicht aufzufallen, legten sie die Flugblätter vor den Hörsälen aus, deren Türen noch geschlossen waren. Die letzten Flugblätter warf Sophie über die Brüstung in den Lichthof. Hierbei wurde

50 sie vom Hörsaaldiener Jakob Schmid entdeckt und so lang festgehalten, bis die Gestapo eintraf.

Hans und Sophie Scholl wurden nach ihrer Festnahme getrennt tagelang vernommen. Da Hans Scholl bei seiner Festnahme einen Flugblattentwurf von Christoph Probst bei sich hatte, wurde auch dieser festgenommen und angeklagt. Die Geschwister Scholl und

50 Christoph Probst wurden zum Tode durch das Fallbeil verurteilt. Das Gericht nannte als Gründe für dieses Urteil „Wehrkraftzersetzung“, „Feindbegünstigung“ und „Vorbereitung zum Hochverrat“. Das Urteil wurde am 22. Februar vollstreckt. Kurz vor der Vollstreckung sahen die Geschwister Scholl ihre Eltern ein letztes Mal.

Die weiteren Mitglieder Kurt Huber, Willi Graf und Alexander Schmorell wurden am 19. April 55 1943 in einem zweiten Prozess vor dem Volksgerichtshof ebenfalls zum Tode verurteilt. Kurt

Huber und Alexander Schmorell wurden am 13. Juli 1943 enthauptet, die Hinrichtung Willi Grafs erfolgte am 12. Oktober 1943 ebenfalls durch das Fallbeil, nachdem die Gestapo über Monate hinweg versucht hatte, aus Willi Graf Namen aus dem Umfeld der „Weißen Rose“ herauszupressen.

Lichthof der Münchener Universität. Hier verstreuten Hans und Sophie Scholl das sechste Flugblatt, bevor sie vom Hausmeister festgehalten wurden.

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3Frank Lauenburg: Die Weiße Rose© Persen Verlag

Die Mitglieder der „Weißen Rose“ (1)

Aufgaben:

� Lies dir das Material über die Mitglieder der „Weißen Rose“ aufmerksam durch und markiere dir die wichtigsten Stellen.

� Notiere konkrete gemeinsame Erlebnisse, die die einzelnen Mitglieder dazu bewegt hatten, sich der „Weißen Rose“ anzuschließen.

Hans Fritz Scholl (22.09.1918–22.02.1943) und Sophie Magdalena Scholl (09.05.1921–22.02.1943):

Hans und Sophie Scholl wuchsen zusammen mit ihren Geschwistern Inge (1917–1998), Elisabeth (*1920) und Werner (1922–1944) auf und wurden durch ihre Mutter und ihren Vater zu christlich-humanistischen Werten erzogen. Beide Geschwister waren anfangs begeisterte Mitglieder der nationalsozialistischen Jugendorganisationen (HJ und BDM). Nach dem Abitur folgte bei Hans Scholl der Reichsarbeits-dienst und die Einberufung in die Wehrmacht. Danach stu-dierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München Medizin. Während der Semesterferien wurde er als Sanitäter zum Frontdienst eingezogen. Von Juli bis November 1942 war Hans an die „Ostfront“ abkommandiert, wo sich ein enger Kontakt zu dem 24-jährigen Willi Graf ent-wickelte. Besonders das brutale Verhalten der Deutschen gegenüber der Zivilbevölkerung brachte Hans zum Nachdenken über das NS-System.Sophie Scholl begann 1940 eine Ausbildung zur Kindergärtnerin. In dieser Zeit wurde sie für je ein halbes Jahr zum Reichsarbeitsdienst und zum Kriegshilfsdienst verpflichtet. Im Juni 1942 begann Sophie Scholl in München Biologie und Philosophie zu studieren. In den Semesterferien musste sie in der Rüstungsproduktion arbeiten. Vor allem die Schrecken und die Brutalität des Krieges ließen sie an Hitler zweifeln.Durch ihren Bruder Hans lernte Sophie Studenten kennen, die sie in ihrer Ablehnung der NS-Herrschaft bestärkten. Obwohl ihr Bruder Hans sie aus dem Zirkel der Widerständler heraus-halten wollte, gelang es Sophie, sich der Gruppe anzuschließen. Im Januar 1943 war Sophie zum ersten mal direkt an der Herstellung eines Flugblattes beteiligt. Am 18. Februar 1943 wurden Sophie und Hans Scholl bei einer Flugblattaktion vom Haus-meister der Münchner Universität entdeckt. Am 22. Februar wurden beide zum Tode verurteilt und anschließend mit der Guillotine enthauptet.

Christoph Hermann Amanda Probst (06.11.1919–22.02.1943):

Christoph Probst war der Sohn einer relativ wohlhabenden Familie. Sein Vater Hermann Probst pflegte Kontakte mit Künstlern, die im Nationalsozialismus als „entartet“ galten. Christoph Probst besuchte ab 1935 gemeinsam mit Alexander Schmorell das Neue Realgymna-sium in München. 1937 erhielt Probst, mit nur 17 Jahren, das Abitur. Nach dem Arbeitsdienst und Militärdienst bei der Luftwaffe begann er im Sommer 1939 sein Medizinstudium in Mün-chen, Straßburg und Innsbruck. Mit 21 Jahren heiratete er Herta Dohrn. Mit ihr hatte er drei Kinder.Probst stieß erst später zur „Weißen Rose“ und blieb bei den Aktivitäten im Hintergrund. Er nahm zwar Einfluss, verfasste selbst aber keines der Flugblätter. Er erstellte aber einen Entwurf für das siebte Flugblatt, den Hans Scholl bei sich trug, als er am 18. Februar 1943 in der Uni-versität in München verhaftet wurde. Damit hatte die Gestapo einen Beweis gegen Probst, der

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4Frank Lauenburg: Die Weiße Rose© Persen Verlag

Die Mitglieder der „Weißen Rose“ (2)

deswegen am 22. Februar 1943 hingerichtet wurde. Während der Verhöre und der Gerichts-verhandlung bat er um Gnade wegen seiner drei Kinder im Alter von drei Jahren, zwei Jahren und vier Wochen.

Alexander Schmorell (16.09.1917–13.07.1943):

Alexander Schmorell besuchte ab 1935 gemeinsam mit Christoph Probst das Neue Realgymna-sium in München. Nach seinem Abitur wurde er zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und leistete seit November 1937 den Militärdienst ab. Nach seinem Wehrdienst begann Schmorell im Sommersemester 1939 ein Medizinstudium in Hamburg. Im Sommer 1940 musste er am Frankreichfeldzug teilnehmen. Im September 1940 kam Schmorell zur Weiterführung des Stu-diums zurück nach München. Hier lernte er im Juni 1941 Hans Scholl und Willi Graf kennen, zusammen verfassten sie die ersten vier Flugblätter der „Weißen Rose“. Nach der Verhaftung von Christoph Probst sowie Hans und Sophie Scholl versuchte Schmorell, mit einem gefälschten Pass und mit Unterstützung verschiedener Bekannter in die Schweiz zu fliehen. Er wurde jedoch am 24. Februar 1943 in München erkannt, denunziert und verhaftet. Schmorell wurde am 19. April 1943 zum Tode verurteilt und am 13. Juli 1943 durch das Fall-beil hingerichtet.

Willi Graf (02.01.1918–12.10.1943):

Die Familie Graf zog 1922 nach Saarbrücken, wo Willi Graf nach der Volksschule das Gymnasium besuchte. 1934 schloss er sich dem „Grauen Orden“ an, einem verbotenen Jugendbund. Nach dem Abitur 1937 absolvierte Graf den Reichsarbeitsdienst und begann danach in Bonn ein Medizinstudium. 1938 wurde er mit anderen Mitgliedern des Grauen Ordens inhaftiert. 1940 bis 1942 nahm Graf als Sanitäter an verschiedenen Kriegseinsätzen teil. 1942 kam er als Medizinstudent in München mit den Mitgliedern der „Weißen Rose“ in Kontakt und wurde aktives Mitglied der Widerstandsgruppe.Am 18. Februar 1943 wurde Graf festgenommen. Er wurde am 19. April 1943 zum Tode ver-urteilt. Die Gestapo versuchte noch monatelang, Namen aus ihm herauszupressen. Graf wurde am 12. Oktober 1943 mit dem Fallbeil enthauptet.

Kurt Huber (24.10.1893–13.07.1943):

Kurt Huber verbrachte seine Schulzeit in Stuttgart. Nach dem frühen Tod des Vaters 1911 ließ sich die Mutter mit ihren Kindern in München nieder. An der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität studierte er Musikwissenschaften, Philosophie und Psychologie und promovierte im Jahr 1917. Drei Jahre später habilitierte sich Huber in Psychologie und begann 1926 als außerordentlicher Professor seine Dozentenzeit an der Münchner Universität. Um beruflich aufzusteigen, trat Huber am 1. April 1940 der NSDAP bei. Im Dezember 1942 suchten Hans Scholl und Alexander Schmorell den Kontakt zu Kurt Huber. Gemeinsam verfassten sie im Januar 1943 das fünfte Flugblatt der „Weißen Rose“. Das sechste Flugblatt wurde von Huber allein verfasst, aber von Hans Scholl und Alexander Schmorell überarbeitet. Das Todesurteil gegen Kurt Huber erging erst in einem zweiten Prozess. Huber wurde am 13. Juli 1943 enthauptet.

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5Frank Lauenburg: Die Weiße Rose© Persen Verlag

Aktionen der „Weißen Rose“ – Die Flugblätter (1)

Aufgaben:

� Lies dir die Auszüge aus den Flugblättern genau durch.

� Markiere in unterschiedlichen Farben

a) Aussagen, die das Handeln der „Weißen Rose“ begründen und

b) Aussagen dazu, welche konkreten Widerstandsaktionen geplant sind.

Auszug aus dem ersten Flugblatt:

Nichts ist eines Kulturvolkes unwürdiger, als sich ohne Widerstand von einer verantwortungslosen und dunklen Trieben ergebenen Herrscherclique „regieren“ zu lassen. Ist es nicht so, daß sich jeder ehrliche Deut-sche heute seiner Regierung schämt? […]Goethe spricht von den Deutschen als einem tragischen Volke […], aber heute hat es eher den Anschein, als sei es eine seichte, willenlose Herde von Mitläufern […]. Es scheint so - aber es ist nicht so; vielmehr hat man in langsamer, trügerischer, systematischer Vergewalti-gung jeden einzelnen in ein geistiges Gefängnis gesteckt […]. Wenige nur erkannten das drohende Verderben, und der Lohn für ihr heroisches Mahnen war der Tod. […]Wenn jeder wartet, bis der andere anfängt, werden die Boten der rä-chenden Nemesis unaufhaltsam näher und näher rücken, dann wird auch das letzte Opfer sinnlos in den Rachen des unersättlichen Dämons ge-worfen sein. Daher muß jeder einzelne seiner Verantwortung als Mit-glied der christlichen und abendländischen Kultur bewußt in dieser letzten Stunde sich wehren, soviel er kann […]. Leistet passiven Wi-derstand - Widerstand -, wo immer Ihr auch seid, verhindert das Wei-terlaufen dieser atheistischen Kriegsmaschine, ehe es zu spät ist, ehe die letzten Städte ein Trümmerhaufen sind […] und ehe die letzte Ju-gend des Volkes irgendwo für die Hybris eines Untermenschen verblutet ist. Vergeßt nicht, daß ein jedes Volk diejenige Regierung verdient, die es erträgt!

Quelle: http://www.bpb.de/themen/ZGSY8R,0,0,Flugblatt_I.html [Stand: 14.12.2012]

Auszug aus dem zweiten Flugblatt:

Man kann sich mit dem Nationalsozialismus geistig nicht auseinanderset-zen, weil er ungeistig ist. […] schon in ihrem ersten Keim war diese Bewegung auf den Betrug des Mitmenschen angewiesen, schon damals war sie im Innersten verfault und konnte sich nur durch die stete Lüge retten. […]Jetzt kommt es darauf an, sich gegenseitig wiederzufinden, aufzuklären von Mensch zu Mensch, immer daran zu denken und sich keine Ruhe zu geben, bis auch der Letzte von der äußersten Notwendigkeit seines

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6Frank Lauenburg: Die Weiße Rose© Persen Verlag

Aktionen der „Weißen Rose“ – Die Flugblätter (2)

Auszug aus dem dritten Flugblatt:

Viele, vielleicht die meisten Leser dieser Blätter sind sich darüber nicht klar, wie sie einen Widerstand ausüben sollen. […] Wir haben keine reiche Auswahl an solchen Mitteln, nur ein einziges steht uns zur Verfügung - der passive Widerstand.[…] Sabotage in Rüstungs- und kriegswichtigen Betrieben, Sabotage in allen Versammlungen, Kundgebungen, Festlichkeiten, Organisationen, die durch die nationalsozialistische Partei ins Leben gerufen werden. Ver-hinderung des reibungslosen Ablaufs der Kriegsmaschine […]. Sabotage auf allen wissenschaftlichen und geistigen Gebieten, die für eine Fortführung des gegenwärtigen Krieges tätig sind […]. Sabotage in al-len Veranstaltungen kultureller Art, die das „Ansehen“ der Faschisten im Volke heben könnten. Sabotage in allen Zweigen der bildenden Kün-ste, die nur im geringsten im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus stehen und ihm dienen. Sabotage in allem Schrifttum, allen Zeitungen, die im Solde der „Regierung“ stehen […]. Opfert nicht einen Pfennig bei Straßensammlungen (auch wenn sie unter dem Deckmantel wohltätiger Zwecke durchgeführt werden). Denn dies ist nur eine Tarnung.

Quelle: http://www.bpb.de/geschichte/nationalsozialismus/weisse-rose/61019/flugblatt-iii [Stand: 14.12.2012]

Kämpfens wider dieses System überzeugt ist. Wenn so eine Welle des Aufruhrs durch das Land geht, wenn „es in der Luft liegt“, wenn viele mitmachen, dann kann in einer letzten, gewaltigen Anstrengung dieses System abgeschüttelt werden. Ein Ende mit Schrecken ist immer noch besser als ein Schrecken ohne Ende. […]Nicht über die Judenfrage wollen wir in diesem Blatte schreiben, keine Verteidigungsrede verfassen - nein, nur als Beispiel wollen wir die Tatsache kurz anführen, die Tatsache, daß seit der Eroberung Polens dreihunderttausend Juden in diesem Land auf bestialischste Art ermordet worden sind. […] Auch die Juden sind doch Menschen […]. Warum verhält sich das deutsche Volk angesichts all dieser scheußlich-sten menschenunwürdigsten Verbrechen so apathisch [regungslos; F.L.]? Kaum irgend jemand macht sich Gedanken darüber. Die Tatsache wird als solche hingenommen und ad acta gelegt. Und wieder schläft das deutsche Volk in seinem stumpfen, blöden Schlaf weiter und gibt diesen faschi-stischen Verbrechern Mut und Gelegenheit, weiterzutöten -, und diese tun es. […] wenn der Deutsche nicht endlich aus dieser Dumpfheit auffährt, wenn er nicht protestiert, wo immer er nur kann, gegen diese Verbre-cherclique, wenn er mit diesen Hunderttausenden von Opfern nicht mit-leidet. Und nicht nur Mitleid muß er empfinden, nein, noch viel mehr: Mitschuld. Denn er gibt durch sein apathisches Verhalten diesen dunk-len Menschen erst die Möglichkeit, so zu handeln.

Quelle: http://www.bpb.de/geschichte/nationalsozialismus/weisse-rose/61015/flugblatt-ii [Stand: 14.12.2012]

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7Frank Lauenburg: Die Weiße Rose© Persen Verlag

Aktionen der „Weißen Rose“ – Die Flugblätter (3)

Auszug aus dem fünften Flugblatt:

Der Krieg geht seinem sicheren Ende entgegen. […] Hitler kann den Krieg nicht gewinnen, nur noch verlängern! […] Die gerechte Strafe rückt näher und näher! Was aber tut das deutsche Volk? Es sieht nicht und es hört nicht. Blindlings folgt es seinen Verführern ins Verderben. Sieg um jeden Preis! haben sie auf ihre Fahne geschrieben […] - indes ist der Krieg bereits verloren. […]Nur in großzügiger Zusammenarbeit der europäischen Völker kann der Boden geschaffen werden, auf welchem ein neuer Aufbau möglich sein wird. […] Das kommende Deutschland kann nur föderalistisch sein. […] Freiheit der Rede, Freiheit des Bekenntnisses, Schutz des einzelnen Bürgers vor der Willkür verbrecherischer Gewaltstaaten, das sind die Grundlagen des neuen Europa.

Quelle: http://www.bpb.de/geschichte/nationalsozialismus/weisse-rose/61025/flugblatt-v [Stand: 14.12.2012]

Auszug aus dem sechsten Flugblatt:

HJ, SA und SS haben uns in den fruchtbarsten Bildungsjahren unseres Lebens zu uniformieren, zu revolutionieren, zu narkotisieren versucht. […] Es gibt für uns nur eine Parole: Kampf gegen die Partei! Heraus aus den Parteigliederungen, in denen man uns politisch weiter mundtot halten will! Heraus aus den Hörsälen der SS-Unter- und -Oberführer und Parteikriecher! Es geht uns um wahre Wissenschaft und echte Geistes-freiheit!

Quelle: http://www.bpb.de/geschichte/nationalsozialismus/weisse-rose/61028/flugblatt-vi [Stand: 14.12.2012]hte/n

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8Frank Lauenburg: Die Weiße Rose© Persen Verlag

Lösungen

AB 1: Die „Weiße Rose“ – Entstehung, Hintergründe, Motive

� a) Mitglieder– Hans und Sophie Scholl, Christoph Probst, Alexander Schmorell, Willi Graf,

Kurt Huber

b) Namensherkunft – ungeklärt – mögliche Herkunft: Roman von B. Traven „Weiße Rose“ oder Postkarte

mit weißer Rose als Motiv und emotionaler Text eines Soldaten

c) Aktionsraum – vor allem München, später in einigen Städten Süddeutschlands und Österreichs,

mit alliierter Unterstützung aber auch in anderen Regionen Deutschlands

d) Aktionszeitraum – Sommer 1942 bis Februar 1943

e) Gründe – christliche Erziehung, Erfahrungen im Krieg, Brutalität des NS-Systems gegenüber

der Zivilbevölkerung in besetzten Gebieten

f) Aktionen – anonyme Flugblätter (erst per Post an ausgewählte Personen, später an viele

Menschen, teilweise in der Münchner Universität)

g) Konsequenzen – Verhaftung und Todesurteile

AB 2: Mitglieder der „Weißen Rose“

� gemeinsame Erlebnisse – zentrales Zusammentreffen in Münchner Universität – viele waren als Soldaten o. ä. am Krieg beteiligt und haben somit die Brutalität des

Krieges und NS-Unrechtssystems erlebt – teilweise gemeinsame Schulbildung (Probst und Schmorell)

AB 3: Aktionen der „Weißen Rose“ – Die Flugblätter

� a) Begründungen – Deutsche dürften (beim begangenen Unrecht) nicht untätig zusehen – Untätigkeit sei Mitschuld, da es das System unterstütze – Krieg müsse beendet werden – NS-System begehe Unrecht an Menschen (hier: vor allem an Juden)

b) Konkrete Aktionen – passiver Widerstand, Sabotage in Rüstungs- und kriegswichtigen Betrieben,

Versammlungen, Kundgebungen, Festlichkeiten, Organisationen, Austritt aus allen NS-Organisationen

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Abdruck der Flugblätter mit freundlicher Genehmigung des Bundesarchivs Berlin.

Bildquellen:

Lichthof LMU München (S. 2) © Fotograf: Cfaerber, Wikimedia Commons, lizenziert unter Creative Commons BY-SA-3.0.de,URL: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/legalcode

Kurt Huber (S. 4) © Bundesarchiv, Bild 146II-744 / CC-BY-SA, Wikimedia Commons, lizenziert unter Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland URL: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.de

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