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Dr. Sabine Schüller-Exner Erkrankungen des äußeren Genitale

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Page 1: Dr. Sabine Schüller-Exner Erkrankungen des äußeren Genitale

Dr. Sabine Schüller-Exner

Erkrankungen des äußeren Genitale

Page 2: Dr. Sabine Schüller-Exner Erkrankungen des äußeren Genitale

- Phimose- Paraphimose- Hydrozele- Leistenhernie- Hodentorsion- Epididymitis- Varikozele- Hodentumor- Peniskarzinom- Fehlbildungen- Verletzungen

Überblick

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= Vorhautverengung- physiologisch in den ersten drei Lebensjahren, dann oft in Kombination mit Präputialverklebungen

Phimose

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- Ätiologie:- angeboren- erworben: Entzündungen

- Komplikationen (OP-Indikation!)- HWI- rezidiv. Balanoposthitis- Peniskarzinom- Paraphimose

Phimose

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- Therapie:- Versuch mit Salbenbehandlung (Cortison)- (radikale) Zirkumzision (CC)

Phimose

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- Notfall!- Versuch der manuellen Reposition- bei Misslingen dorsale Inzision- im Intervall CC

Paraphimose

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- Ätiologie- angeboren (Deszensus testis)- erworben (Entzündungen, Traumata,

Tumore, nach Hodentorsion o. Leistenbruch-OP)- Symptomatik

- schmerzlose Schwellung des Skrotums- ggf. Schweregefühl

- Diagnostik- Sonografie

Hydrozele

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- Definition: Vorfall von Baucheingeweide in Leistenkanal und Hodensack (Skrotalhernie)- Ätiologie. angeboren / erworben- Diagnostik: Palpation und Sonografie- Therapie: Operation (mit / ohne Netz, oft minimalinvasiv)

Leistenhernie

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= Verdrehung des Hodens und Nebenhodens am Gefäßstiel mit Unterbrechung der Blutzirkulation- Ätiologie: angeborene BG-Schwäche- Symptomatik: akuter heftigster Schmerz (nach Sport, oft nachts)- vorwiegend Kinder und Jugendliche- Notfall! Sofortige operative Detorquierung! (Zeitfenster zum Hodenerhalt ca. 6 Stunden, aber schon vorher Verlust wichtiger Hodenfunktionen)- Orchidopexie auch der Gegenseite

Hodentorsion

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- Diagnostik: - Anamnese - Klinik (betroffener Hoden hochstehend) - Sonografie (Doppler)

Hodentorsion

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= Nebenhodenentzündung- Ätiologie: Harnwegsinfektionen, oft durch Blasenentleerungsstörungen (BPH); postoperativ nach TUR-P; bei jungen Männern STD- Symptomatik: Hoden und Nebenhoden gerötet, geschwollen, überwärmt, druckschmerzhaft

- HWI-Nachweis- ggf. erhöhte Infektparameter im Blut- Fieber- Prehn postiv- Sonografie

Epididymitis

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- Therapie:- Bettruhe- Skrotum Kühlen& Hochlagern- Antibiose (i.v.)- Antiphlogistika- ggf. Katheter- Epididymektomie,Orchiektomie- nach Abklingen der Entzündung BPH-

Diagnostik (Uroflow)

Epididymitis

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= Krampfadern der Skrotal- bzw. Hodenvenen- Ätiologie: ungünstiger Blutabfluss, v.a. Linksseitig; Ggf. Tumor oder Thrombose- Symptomatik: oft keine Beschwerden, eher kosmetisches Problem; ggf. Schweregefühl- Diagnostik: Inspektion (Sack voll Würmer), Palpation, Sonografie- Komplikation: Infertilität- Therapie: Gefäßsklerosierung, -ligatur (Indikation umstritten)

Varikozele

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= Kryptorchismus- Def.: Hoden nicht im Skrotum- Ätiologie: Hormonstörungen (z. B. Testosteronsynthesestörung, verminderte LH-Sekretion)- Epidemiologie: 3% aller männlichen Termingeborenen, am Ende des 1. LJ noch 0,8-1,8% → Therapie nötig- Einteilung:

- Hodenretention - unvollständiger Deszensus, Hoden meist im Leitenkanal

Maldeszensus testis

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- Einteilung: - Hodenretention: unvollständiger Deszensus,

Hoden meist im Leistenkanal- Pendelhoden: Hoden normalweise im

Skrotum, bei Reizen / Cremasterreflex: hochrutschen in Leistenkanal

- Gleithoden: Hoden kann ins Skrotum gezogen werden, gleitet aber direkt zurück

- Hodenektopie: Hoden an untypischer Lage außerhalb des normalen

Wanderungsweges

Maldeszensus testis

Page 16: Dr. Sabine Schüller-Exner Erkrankungen des äußeren Genitale

- Therapie:- Ziel – Abschluss bis zum 1. Geb.

- konservativ (nach 6. Lebensmonat)- Hormontherapie: über 4 Wochen

3xtägl. LHRH-Nasenspray, danach über 3 Wochen wöchentlich 500I.E. HCG; Erfolg in 20%

- operativ bei frustraner Hormongabe- Funikolyse und Orchidopexie

Maldeszensus testis

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- Ätiologie: Entwicklungsstörungen, Maldeszensus- Symptomatik: einseitige, derbe, schmerzlose Hodenschwellung- Diagnose: Papation, Sonografie, endgültige Diagnose nur histologisch möglich- Therapie: zügige operative Hodenfreilegung (inguinal)- weitere Therapie abhängig von Tumorstadium und feingeweblichem Befund

Hodentumor

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- immer Staging-CT (Thorax und Abdomen mit KM)- Hodentumormarker (wichtig für Nachsorge): AFP, Beta-HCG; LDH

Hodentumor

Page 19: Dr. Sabine Schüller-Exner Erkrankungen des äußeren Genitale

Hodentumor

Page 20: Dr. Sabine Schüller-Exner Erkrankungen des äußeren Genitale

Hodentumor

- adjuvante Therapie- Watchful Waiting (Seminom St. I)- Chemotherapie

- Monotherapie Carboplatin bei Seminom St. I

- Kombinationstherapie PEB (Cisplatin, Etoposid, Bleomycin) bei

Seminom und Nichtseminom ab St. II

- Radiotherapie (Seminom St. II)- Retroperitoneale Lymphadenektomie (bei

high- risk-Patienten ab St. II, wenn Chemo abgelehnt wird)

Page 21: Dr. Sabine Schüller-Exner Erkrankungen des äußeren Genitale

Hodentumor

- Prognose:Äußerst gute Heilungschancen seit Einführung

der Chemotherapie! Selbst metastasierte Patienten können geheilt

werden!- Stadium II a/b: Heilung zu 95-97%- bei Fernmetastasen bis 80%- sogar Rezidive können geheilt werden!

Page 22: Dr. Sabine Schüller-Exner Erkrankungen des äußeren Genitale

- Klinik im fortgeschrittenen Stadium: infiltrierendes Wachstum (Schwellkörper), Harnverhalt, Kontaktblutungen, Anschwellen der Leistenlymphknoten- Diagnostik: Biopsie (Schnellschnitt!), Sonografie (Lymphkonten inguinal?), CT- Therapie: bei minimalen Läsionen lokale Exzision oder Laserbahndlung möglich, sonst Penisteilamputation (5-10 mm Sicherheitsabstand)- Radioatio- neoadjuvante oder palliative Chemotherapie

Peniskarzinom

Page 23: Dr. Sabine Schüller-Exner Erkrankungen des äußeren Genitale

- Prognose- abhängig vom Tumorstadium

- T1 – 5JÜR 83%- T2 – 60%- T3 – 40%

- abhängig vom Grading- G1 – 90%- G2 – 59%- G3 - 17%

- abhängig vom Lymphknotenbefall- pN0 - 80-95%

Peniskarzinom

Page 24: Dr. Sabine Schüller-Exner Erkrankungen des äußeren Genitale

- Hypospadie (rel. häufig)= ventrale Spalt- und Hemmungsmissbildung- Harnröhrenmündung auf Ventralseite des

Penis oder der Skrotalnaht, bis hin zum Damm

- oft in Kombination mit dorsaler Vorhaut-schürze, Meatusenge und ventraler

Schaftabknickung- Epispadie (selten)

= dorsale Spaltbildung

Fehlbildungen

Page 25: Dr. Sabine Schüller-Exner Erkrankungen des äußeren Genitale

- Therapie- in leichten Fällen (glanduläre Hypospadie) nicht nötig, ggf. nur bei Patientenwunsch- operativ: plastische Korrektur- bereits in den ersten beiden LJ möglich, so

geringste psychische Traumatisierung- Komplikationen

- Fisteln oder narbige Engen

Fehlbildungen