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Kapellenweg 4 / 88145 Wigratzbad DU SCHUTZHERR DER HEILIGEN KIRCHE BITTE FÜR UNS!

DU SCHUTZHERR DER HEILIGEN KIRCHE BITTE FÜR UNS! · Johannes zu lesen ist: „Aber ich habe gegen dich, daß du deine erste Liebe aufgegeben hast. Bedenke also, von welcher Höhe

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Kapellenweg 4 / 88145 Wigratzbad

DU SCHUTZHERR DER HEILIGEN KIRCHEBITTE FÜR UNS!

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GOTTESDIENSTZEITEN

Beichtgelegenheit: ½ Stunde vor der Abendmesse; Sonntags ab 8.20 Rosenkranz: jeweils 40 min vor der hl. Messe

Di. 1.7. FEST DES KOSTBARSTEN BLUTES UNSERESHERRN JESUS CHRISTUS 18.30 h Hl. Messe

Mi. 2.7. Mariä Heimsuchung 18.30 h Hl. Messe

Fr. 4.7. Oktavtag vom Herz-Jesu-FestHerz-Jesu-Freitag 18.30 h Hl. Messe

Sa. 5.7. Hl. Antonius Maria ZachariaHerz-Mariä-Sühnesamstag 8.00 h Hl. Messe

So. 6.7. 4. Sonntag nach Pfingsten 9.00 h Hl. Amt

Do. 10.7. Hll. Sieben Brüder und hll. Rufinaund Secunda 18.30 h Hl. Messe

So. 13.7. 5. Sonntag nach Pfingsten 9.00 h Hl. Amt

Mi. 16.7. Gedächtnis der allerseligsten Jungfrau Mariavom Berge Karmel (Skapulierfest) 18.30 h Hl. Messe

So. 20.7. 6. Sonntag nach Pfingsten 9.00 h Hl. Amt

Fr. 25.7. Hl. Jakobus 18.30 h Hl. MesseSa. 26.7. Hl. Anna 8.00 h Hl. MesseSo. 27.7. 7. Sonntag nach Pfingsten 9.00 h Hl. Amt

Spendenkonto: Sankt Thomas von Aquin e.V. / Konto-Nr. 101110909 /Kreissparkasse Ravensburg (BLZ 650 501 10)IBAN: DE88 6505 0110 0101 1109 09 BIC: SOLADES1RVBSpendenquittungen für das Finanzamt können erbeten werden.

"Herr, du hast uns mit Deinem Blute erkauft aus allen Stämmen,Sprachen, Völkern und Nationen, und hast uns zum Königreichegemacht für unsern Gott.Des Herrn Barmherzigkeit will ich besingen ewiglich, will vonGeschlecht zu Geschlecht mit meinem Munde Deine Treue künden."

(Inroitus vom Fest des kostbaren Blutes unseres Herrn JesusChristus)

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NACHDENKLICHES

J o n a s & C o .

Jeder Katholik hat sicherlich schon reichlich die Erfahrung gemacht, daß erder Hilfe und des Schutzes des Himmels heute ganz besonders bedarf. Wirhaben deswegen schon auf die vollkommene Hingabe an Maria, wie sieder hl. Grignion von Montfort lehrt, aufmerksam gemacht, durch die wiruns nicht nur unter den Schutz Mariens begeben, sondern uns Ihr alsEigentum übereignen. Sie soll ganz über uns verfügen können, wie es Ihrbeliebt. Weil Sie unsere himmlische Mutter ist und weil Sie besser weiß alswir selbst, was gut für uns ist, wollen wir uns Ihrem Willen jederzeit unter-ordnen.Diese Hingabe an Maria ist ihrerseits wiederum eingebettet in die Vereh-rung des heiligsten Herzens Jesu. Denn was könnte Maria mehr wünschenund fordern als unsere Liebe zu Jesus, Ihrem göttlichen Sohn? Diesen liebtSie mit einer alle unsere Vorstellungen übertreffenden Liebe, die uns zumgroßen Vorbild wird, sobald wir Maria angehören und als Ihr Eigentumgemäß Ihrem Willen leben.Jeder, der schon einmal eine Weihe zum Herzen Jesu oder zur Gottesmut-ter Maria gemacht hat, weiß aber auch, wie leicht und wie schnell der ersteEifer wieder erlahmen kann - wie in der Geheimen Offenbarung des hl.Johannes zu lesen ist: „Aber ich habe gegen dich, daß du deine erste Liebeaufgegeben hast. Bedenke also, von welcher Höhe du herabgesunken bist!Bekehre dich und vollbringe wieder deine ersten Werke. Wenn nicht, kommeich zu dir und stoße, wenn du dich nicht bekehrst, deinen Leuchter von seinerStelle.“ (Geh. Offb. 2,4f)Was kann man dagegen tun, lau zu werden? Was kann einem helfen, denersten Eifer treu zu bewahren oder ihn wiederzuerwecken, falls man ihnverloren hat? Der Himmel bietet uns ein altbewährtes Mittel an, das mannur täglich treu anwenden muß, dann wird der erste Eifer in unserer Seele

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DAS SKAPULIER ULF VOM BERGE KARMEL

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lebendig bleiben. Dieses Mittel ist das Schutzkleid Mariens, das Skapuliervom Berge Karmel.

DAS SKAPULIERUNSERER LIEBEN FRAU VOM BERGE KARMEL

Das Skapulier Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel ist das am meistenverbreitete und wohl das bedeutendste Skapulier überhaupt. Päpste undKardinäle, Kaiser und Könige, Bischöfe und Priester und Abermillionen vonGläubigen haben sich mit diesem Schutzkleid Mariens bekleiden lassen.Unter Ihnen waren große Heilige, wie Karl Borromäus, Franz von Sales, DonBosco, der Pfarrer von Ars, die hl. Bernadette, Theresia von Avila, Theresiavom Kinde Jesu u.a. Sie alle vertrauten dem Versprechen der Gottesmutteran den hl. Simon Stock, den Ordensgeneral der Karmeliter. Wie aber kames zu diesem Versprechen?

Der Berg Karmel ist ein Vorgebirge im Norden Palästinas, nicht weit vonNazaret gelegen. Dorthin zogen sich der Prophet Elija und seine Jüngerzurück. Er diente allen, die auf den Messias warteten, als Zufluchtsort. Beider ersten Predigt der Apostel Christen geworden, bauten die Jünger desElijas und des Elischas an dieser Stelle die erste der Allerseligsten JungfrauMaria geweihte Gebetsstätte, weshalb man ihnen auch den Namen „Brüderder Allerseligsten Jungfrau Maria des Berges Karmel“ gab.Nach der Eroberung des Heiligen Landes durch die Kreuzfahrer zogen sicheinige von ihnen auf den Berg Karmel zurück. Sie wählten sich als Lebens-aufgabe, die allerseligste Jungfrau Maria, die Mutter unseres Herrn JesusChristus, stellvertretend für diejenigen in Kirche und Welt, die dies nichttun, in besonderer Weise zu ehren. Sie erbauten zu Ehren der Gottesmuttereine Kirche, kamen siebenmal bei Tag und Nacht zusammen, um dieTageszeiten in kindlicher Hingabe Maria, ihrer Schutzherrin, zu weihen mitGebet und Gesang. Ferner dienten sie der Mutter des Herrn als Sühne fürdie vielen Sünden der Menschheit in einem strengen Gebets- und Büßerle-ben. Als die Sarazenen das Land zurückeroberten, mußten die Mönche ihrbeschauliches Leben aufgeben und flüchten. Sie gründeten im christlichenAbendland neue Klöster mit dem ursprünglichen Ideal. Doch fanden siehier nicht überall Verständnis für ihre harte Lebensweise. Bald schon wurdebeim Papst Klage gegen sie erhoben. Papst Honorius III. sollte dazubewegt werden, den Orden aufzuheben und zu verbieten. Da flehte der

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damalige Ordensgeneral der Karmeliter, Simon Stock, im Kloster vonAylesford in England unter Tränen und schweren Bußwerken die himmli-sche Herrin an, sich doch ihres Ordens anzunehmen und ihm ein besonde-res Unterpfand ihres Schutzes zu schenken. Jeden Tag bat er sie in seinenGebeten: „Blume des Karmels, duftender Weinstock, Glanz des Himmels,einzigartige Jungfrau-Mutter. Süßeste Mutter, die du keinen Mann erkann-test. Gib' doch den Kindern des Karmels Privilegien. O, du Meeresstern.“Schließlich erschien die himmlische Mutter dem Papst in Romund undforderte ihn auf, den Orden zu beschützen. Am gleichen Tage, es war der16. Juli 1251, erschien auch Simon Stock, während er andächtig dasgewohnte Gebet verrichtete, die allerseligste Jungfrau Maria von Engel-scharen umgeben und, indem sie ihm ein Skapulier überreichte, sprach sie:

„Nimm hin, meingeliebter Sohn,dieses Skapulierdeines Ordens. Esist das besondereGnadenzeichen,das ich für dichund die Kindervom Berge Karmelerfleht habe. Wermit diesemGewand bekleidetstirbt, wird vor denewigen Flammenbewahrt bleiben.Es ist ein Zeichendes Heils, einSchutz inGefahren, einPfand des Friedensund eines ewigenBundes.“Pater Swanington,der Beichtvaterdes Heiligen, hat

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diese Erscheinung mit all ihren Umständen genau beschrieben. Die Kirchefeiert zum Andenken daran am 16. Juli das Skapulierfest. Benedikt XIV.,wohl der gelehrteste Papst, der den Stuhl Petri geziert hat, erklärt aus-drücklich, daß er an jene Erscheinung wie an eine sichere Tatsache glaubenkönne, und fügt hinzu: „Wir sind der Ansicht, daß jedermann sie für wahrhalten muß.“Der heilige Simon Stock verkündete in der Folge voller Freude überall dieseGnade. Die Gläubigen nahmen das Skapulier und vereinigten sich zu einerdem Karmeliterorden angeschlossenen Bruderschaft, die von der Kirchebestätigt wurde und bald große Ausdehnung erlangte. Als aber in derFolgezeit die Wirrnisse der Kirche diese Andacht erkalten ließ, erschien dieMuttergottes im Jahre 1322 Papst Johannes XXII. und empfahl ihm denOrden und die Bruderschaft vom Berge Karmel besonders an. Sie fügtezum Zeichen ihres Wohlwollens zur ersten Verheißung noch eine zweitehinzu:„All jene Seelen, die Mitglieder der Skapulierbruderschaft sind und gewisseBedingungen erfüllen, haben den Vorzug, so bald als möglich – vorzüglicham Samstag nach ihrem Hinscheiden (sabbato posteorum obitum) – ausdem Fegfeuer befreit und auf den heiligen Berg des ewigen Lebens geführtzu werden.“Johannes XXII. ließ die Welt von diesen Versprechen durch die Bulle„Sacratissimo culmine“ vom 3. März 1322 wissen, die insbesondere unterdem Namen „Sabbathinische Bulle“ bekannt ist. Am Schluß der Bulle erklärter: „Diesen heiligen Ablaß nehme ich an. Ich bekräftige und bestätige ihn aufErden, wie ihn Jesus Christus der Verdienste wegen seiner jungfräulichenMutter im Himmel gewährt hat.“In der Folge erinnerten zahlreiche Päpste an diese Versprechen und forder-ten immer wieder zum Tragen des Skapuliers des Berges Karmel auf. Esseien hier nur genannt: Klemens VII. im Jahre 1530; Paul III. im Jahre 1534;Paul V. im Jahre 1613; Klemens X. im Jahre 1673; Innozenz XI. im Jahre1678; Benedikt XIV. im Jahre 1723; der heilige Pius X. im Jahre 1910;Benedikt XV. im Jahre 1916; Pius XII. im Jahre 1950.Die Erscheinung Mariens vor dem Ordensgeneral hat die Marienfrömmig-keit im Karmel und im Kirchenvolk nachhaltig gefördert. Auf dem General-kapitel des Karmeliterordens in Montpellier 1287 heißt es: „Wir erbitten dieHilfe Marias, der jungfräulichen Mutter Jesu, zu deren Gefolgschaft undVerherrlichung unser Orden vom Berge Karmel gegründet worden ist.“ Im

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Zeremonienbuch des Karmeliterordens von 1616 lesen wir über den Ge-denktag der Erscheinung der Karmelkönigin: „Am 16. Juli, dem „GedenktagUnserer Lieben Frau auf dem Berge Karmel“, wird von den Karmelitern undmit ihnen von der ganzen Kirche gefeiert, daß dieser Orden zur Verherrli-chung der Gottesmutter, der reinsten Jungfrau gegründet wurde und Mariadessen Mitglieder als ihre Söhne und Töchter in besonderer Weise adoptierte,mit dem ihnen Heil und Segen verheißenden Skapulier schmückte und siemit großen Privilegien beschenkte.“Bereits am ersten Jahrestag der Erscheinung der Gottesmutter zeigte sich,was das Skapulier als Sakramentale bewirken kann: Der im Duell tödlichverwundete Adlige Walter von Hynthon war der erste Laie, der in dieBruderschaft und damit in die Karmelfamilie aufgenommen wurde. Nachder Einkleidung mit dem Skapulier beichtete der „Verächter der hl. Sakra-mente“ und starb mit Gott versöhnt. Da die Karmelkönigin ihre Verspre-chen hält, heißt es zu Recht: „Ein Diener Marias geht niemals verloren.“Sobald das Versprechen der Gottesmutter bekannt wurde, wollten auch dieGläubigen in der Welt dieses unschätzbare Unterpfand eines guten Todesbesitzen. Päpste und Kardinäle, Kaiser und Könige, so die deutschen KaiserFerdinand der II. und III., König Eduard von England, mehrere Könige vonSpanien, Frankreich, Portugal, Bischöfe und Priester und Millionen undabermals Millionen von Gläubigen haben sich mit diesem Gewande Mariäbekleidet, um sich ihres besonderen Schutzes im Leben und Sterben zuversichern und der zahlreichen Gnaden und Privilegien teilhaftig zu wer-den. Als Leo XI. zum Papst erwählt war und mit den päpstlichen Gewändernbekleidet werden sollte, wollte ihm einer der höchsten Geistlichen auch dashl. Skapulier abnehmen, welches er schon von seiner frühesten Jugend anbeständig getragen hatte. Allein der neue Papst duldete dieses nicht,indem er die merkwürdigen Worte sprach: „Lasset mir Maria, damit Mariamich nicht verlasse.“ Man kann wohl sagen, daß, wie das Kreuzzeichen dasunterscheidende Merkmal des Christen ist, so das hl. Skapulier ein Wahr-zeichen der Kinder und Verehrer Mariens.

Auf diese Erscheinung hin gründete sich die von Rom bestätigte, mitAblässen bereicherte, von Benedikt XIII. mit einem eigenen Feste (16. Juli)ausgestattete Skapulier-Bruderschaft.

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1. Gnaden und Vorteile dieser Bruderschaft1. Besonderer Schutz in Gefahren des Leibes und der Seele.2. Ein seliger Tod, und daher Bewahrung vor den Strafen der Hölle.

Maria wird nämlich, um ihr Versprechen, daß der mit dem hl.Skapulier bekleidete Gläubige nicht dem ewigen Feuer anheimfal-len werde, zu halten, denen, die das Glück haben, mit dem Skapu-lier angetan zu sterben, jene Gnaden erlangen, welche zu ihrerBeharrlichkeit in der Gerechtigkeit oder zu ihrer aufrichtigen Be-kehrung notwendig sind. Und also gestärkt oder gereinigt und mitGott ausgesöhnt durch die heiligen Sakramente oder durch einenAkt vollkommener Reue werden sie nicht das ewige Feuer zuerleiden haben.

3. Anteil an den guten Werken aller Mitglieder dieser Bruderschaft,sowie an allen Gebeten, Buß- und Andachtsübungen, Fürbitten,Almosen, Fasten, Nachtwachen, Messen, Breviergebeten und denübrigen guten Werken des ganzen Karmeliten-Ordens.

4. Sehr viele vollkomenne und unvollkommene Ablässe.Diese Ablässe wurden von mehreren Päpsten, insbesondere von Paul V. indrei Bullen vom 30. Oktober 1606, 3. August 1609, 19. Juli 1614 und vonKlemens X. in dem Breve vom 8. Mai 1673 verliehen. Es folgen hier nur dievorzüglichsten.a) Vollkommene Ablässe

1. Am Tag der Aufnahme2. Am Skapulierfest (16. Juli), oder am darauffolgenden Sonntag, oder

an einem Tag in der Oktav, wenn man am Tag selbst den Ablaßnicht gewinnen konnte.

3. Am bestimmten Sonntag im Monat, wenn man der Bruderschafts-Prozession beiwohnt, oder, sollte man daran verhindert sein, wennman die Bruderschaftskirche besucht.(Zur Gewinnung dieser Ablässe wird Beicht, Kommunion und Gebetnach der Meinung des hl. Vaters erfordert.)

4. In der Sterbestunde, wenn man den heiligsten Namen Jesus an-dächtig mit dem Munde, oder wofern es mit dem Munde nichtmehr geschehen  kann, wenigstens mit dem Herzen ausspricht.

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5. An den Hauptfesten Mariens, der unbefleckten Empfängnis, Ge-burt, Opferung, Verkündigung, Heimsuchung, Reinigung und Him-melfahrt.

6. An den Festen des hl. Joseph (19. März und dritten Sonntag nachOstern), des hl. Simon Stock (16. Mai), der hl. Anna, des hl. Erzen-gels Michael, der hl. Theresia usw.

7. An einem der Mittwoche jedes Monats.(Um die unter den drei letzten Nummern bezeichneten Ablässe zu gewinnen,ist nebst Beicht und Kommunion der Besuch einer Karmeliten-Kirche erfor-dert, verbunden mit Gebet nach der Meinung des Papstes. Wenn an einemOrte eine solche Kirche nicht besteht, genügt der Besuch der Pfarrkirche.)b) Unvollkommene Ablässe

1. Ablaß von zehn Jahren und zehn Quadragenen an jedem Wochen-tag der hl. Fastenzeit, ausgenommen Aschermittwoch und die dreiletzten Tage vor Ostern, wenn man eine Karmeliten-Kirche, oder,wo eine solche nicht besteht, die Pfarrkirche besucht und nach derMeinung des Papstes betet.

2. Ablaß von fünf Jahren und fünf Quadragenen einmal im Monat,wenn man die hl. Sakramente empfängt und nach der Meinung desPapstes betet oder wenn man das allerheiligste Altars-Sakramentmit brennender Kerze zu einem Kranken begleitet und für ihn betet.

3. Ablaß von dreihundert Tagen, wenn man am Mittwoch und Sams-tag vom Fleisch sich enthält.

4. Ablaß von hundert Tagen, wenn man eine Leiche zu Grabe geleitetund für die abgeschiedene Seele andächtig betet; wenn man diekleinen Tagzeiten der Mutter Gottes betet; wenn man irgendeinWerk der leiblichen oder geistigen Barmherzigkeit ausübt.

5. Ablaß von vierzig Tagen an jedem Tag, an welchem man 7 Vaterunser und 7 Gegrüßt seist zu Ehren der seligsten Jungfrau betet.

Alle diese Ablässe können den armen Seelen im Fegfeuer zugewendet werden.

2. Pflichten der MitgliederUm Mitglied zu sein und an diesen Gnaden teilzunehmen, muß man dasSkapulier von einem zu dessen Einsegnung und Erteilung bevollmächtig-ten Priester empfangen haben und es stets über den Schultern tragen.

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Bisher war es kraft eines Indultes Gregors XVI. vom 30. April 1838 nichtnotwendig, daß der Name in ein Verzeichnis aufgenommen werde. DiesesIndult wurde aber durch ein Dekret der hl. Ablaß-Kongregation vom 27.April 1887 wieder aufgehoben, so daß nunmehr die Einschreibung desNamens der Aufgenommenen in das Buch der in ihrer Pfarrei errichtetenBruderschaft, oder falls daselbst eine solche nicht besteht, ihre Einsendungan die nächstgelegene kanonisch errichtete Bruderschaft zur Gewinnungder Ablässe und Privilegien erforderlich ist.Eine andere Entscheidung der hl. Kongregation der Riten vom gleichenDatum bestimmt, daß künftig das Karmeliten-Skapulier nicht mehr mit denanderen Skapulieren zugleich geweiht und angelegt weden darf, sondernes muß dies besonders geschehen. Nur das erste Skapulier, welches manempfängt, muß von einem bevollmächtigten Priester geweiht und denGläubigen angelegt werden; ist dasselbe abgnützt, so kann man sich selbstein ungeweihtes anlegen. Legt man das Skapulier für einige Zeit ohneGrund ab, so sündigt man dadurch nicht, aber man hat während dieser Zeitkeinen Teil an den besagten Gnaden. Ein bestimmtes tägliches Gebet istnicht vorgeschrieben.Am 16. Dezember 1910 hat der hl. Papst Pius X. durch ein Dekret des Hl.Offiziums bestimmt, daß das Skapulier aus wichtigen Gründen durch einegeweihte Medaille ersetzt werden kann. Dessen Träger gewinnen weiterhinalle Ablässe und den Schutz des Skapuliers. Zur Gültigkeit ist aber erfor-dert, daß die Medaille auf der einen Seite ein Bild des allerheiligstenHerzen Jesu, auf der Kehrseite ein Bild der Muttergottes vom Karmel trägt.Sie muß von einem Priester geweiht werden. Diese Medaille soll man Tagund Nacht auf sich tragen, um deren Gnade jederzeit zu erfahren.

3. Das samstägige PrivilegWie schon bemerkt hat Maria in einer Erscheinung Papst Johannes’ XXII.den Karmeliten-Orden zu schützen anbefohlen und überdies versprochen,sie werde alle jene verstorbenen Mitglieder der Bruderschaft, welche nochim Fegfeuer sind, trösten und sie bald möglichst aus dem Fegfeuer befrei-en, besonders am Samstag nach ihrem Tod. In seiner Bulle vom 3. März1322 hat der Papst die von der Gottesmutter den Skapulierträgern ver-sprochenen Privilegien bestätigt. Diese Bulle wird wegen der für denSamstag zugesicherten Befreiung „Bulle Sabbatinum“ genannt. Sie wurdevon mehreren Päpsten bestätigt.

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Wir sehen, wie Maria ihren Kindern nicht nur im Leben, sondern auch nachdem Tode, im Fegfeuer der Reinigung, als die liebreichste Mutter zu Hilfekommt. Darum ruft der heilige Alfons von Ligouri aus: „O wie glücklich sinddie Verehrer der seligsten Jungfrau, auch im Fegfeuer sind sie nicht verges-sen.“Will jemand das Samstagsprivilegium oder der Gnade der baldigen einsti-gen Befreiung aus dem Fegfeuer teilhaftig werden, so ist überdies nochFolgendes zu beachten: Er muß1) im Leben und im Tod das Skapulier tragen;2) die standesgemäße Keuschheit bewahren;3) die kleinen Tageszeiten beten oder am Mittwoch und Samstag sich derFleischspeisen enthalten;4) kann man den Anforderungen der Tagzeiten oder der Abstinenz nichtnachkommen, so erbitte man sich von einem bevollmächtigten Priestereine Umänderung.

Als unter Paul V. die Glaubwürdigkeit der Bulle angefochten wurde, erließer am 15. Februar 1613 folgendes Dekret, nachdem die Kongregation desHeiligen Offiziums während drei Jahren die Sache mit der größten Sorgfaltuntersucht und geprüft hatte:„Es wird den Karmelitervätern erlaubt, dem christlichen Volk zu predigen,daß die allerseligste Jungfrau jene Seelen, die im Stand der Gnadegestorben sind, Mitglieder und Träger des Skapuliers zu Lebzeiten waren,die standesgemäße Keuschheit bewahrt und täglich die kleinen Tagzeitender allerseligsten Jungfrau gebetet, oder - wenn sie diese zu beten nichtverstehen (quirecitarenesciant) –, die kirchlichen Fasten beobachten undaußerdem am Mittwoch und Samstag – ausgenommen demWeihnachtsfest – sich der Fleischspeise enthalten, durch die Fürbitte derallerseligsten Jungfrau Maria nach ihrem Tod, vorzüglich am Samstag –dem Tag, der von der Kirche der heiligsten Jungfrau geweiht ist – helfenwird.“Alexander V. bestätigte diese Bulle am 7. Dezember 1409, mehrere anderePäpste wie Clemens VII., Paul IV, hl. Papst Pius V., Gregor XIII., Clemens X.haben diese ausgezeichnete Vergünstigung neuerdings ausgesprochen.Viele Gelehrte und ganze Universitäten haben sich nach gründlicher Prü-fung für das Skapulier ausgesprochen. Aus all dem zieht Benedikt XIV. denSchluß: „Wer es wagt, die Skapulierandacht als eine unbegründete Sache in

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Zweifel zu ziehen oder die verliehenen Gnaden und Privilegien zu leugnen,ist ein stolzer Verächter der Religion!“

Um aber allen Gläubigen das Tragen des hl. Skapuliers zu ermöglichen, hatder hl. Vater Pius X. erlaubt, daß statt des hl. Skapuliers die Skapulierme-daille getragen werden darf. Die Skapuliermedaille muß auf der einen Seitedas Bild des göttlichen Herzens Jesu tragen, auf der anderen Seite irgend-eine Darstellung der Gottesmutter. Diese Medaille muß als Skapulierme-daille gesegnet werden.Die Brüder und Schwestern der Skapulierbruderschaft haben Anteil an denvielen Gebeten, guten Werken und Verdiensten der Millionen von Mitglie-dern der ganzen Welt und gewinnen somit täglich auf leichte Weise einenunendlich reichen Schatz von Verdiensten, dessen großen Wert sie erst inder Ewigkeit erkennen werden. Die Mitglieder werden auch angesehen alsBrüder und Schwestern des Karmelitenordens und als solche sind sie durchVerleihung des Papstes Clemens VII. im Leben und im Tode teilhaftig allerheiligen Messen, Kommunionen, Gebete, Bußwerke, Fasten, Predigten undaller guten Werke des gesamten Ordens. Zu dem Orden der Karmelitengehören viele große Heilige, wie ein hl. Andreas Korsini, ein hl. Albert vonSizilien, ein hl. Petrus Thomas, eine hl. Magdalena von Pazzi, ein hl. Johan-nes vom Kreuz, eine große hl. Theresia, eine Theresia vom Kinde Jesu, einehl. Margareta Redi, ein sel. P. Eberhard Billik, ein gottsel. Frater JohannesBrunner, ein gottsel. Fr. Sebaldus Gerl, ein gottsel. Fr. Alois Ehrlich, gottsel.P. Johannes Brenninger und viele andere Diener und Dienerinnen Gottes,an deren Gebeten und Verdiensten die Brüder und Schwestern Anteilhaben. Der Verfasser des römischen Brüderschaftsbüchleins, Pater Grassi,ruft wegen der letztgenannten Gnaden des hl. Skapuliers begeistert aus:„Wahrlich eine große Gnade des hl. Skapuliers, teilhaftig zu werden allerGebete, Nachtwachen, Almosen, Fasten, hl. Messen, Wallfahrten, Abtötun-gen, Bußwerke, aller Mühsalen, die ertragen werden bis zur Vergießung desBlutes, wie des Verlustes des Lebens unter den Ungläubigen, für die Verbrei-tung des Glaubens, überhaupt alles Guten, das in der ganzen Welt in sovielen Karmelitenklöstern durch Vermittlung der seligsten Jungfrau ge-schieht.“Zum Schluß sei noch bemerkt, daß das hl. Skapulier nicht nur ein Zeichendes Heils, ein Unterpfand des ewigen Friedens und Bundes, sondern aucheine Schutzwehr in Gefahren ist. Viele haben durch das hl. Skapulier

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Rettung erlangt in Krankheiten, in Feuersbrünsten, in Gefahren des Ertrin-kens, in tödlichen Verwundungen, in Gefahren der Verführung und invielen anderen, sowohl leiblichen wie geistigen Nöten, wie eine MengeBeispiele in der Geschichte der Bruderschaft bekunden.Aus diesen unzähligen Beispielen wollen wir jetzt noch ein paar auswählen,um unser Vertrauen in das Schutzkleid Mariens zu festigen.

BEISPIELEDas erste Wunder, das Gott mittels des hl. Skapuliers durch den hl. SimonStock wirkte, berichtet Peter Swanington, der Beichtvater des Heiligen:Es war am 16. Juli, als der selige Simon Stock sich nach Winchester begab.Ich begleitete ihn auf diesem Wege. Da geschah es, daß Herr Petrus vonHynthon, Dekan der Kirche St. Helena zu Winchester, in großer Eile daher-geritten kam und schnell den Seligen dringend bat, er möge doch schnellzu ihm kommen, um seinem leiblichen Bruder beizustehen, der in Ver-zweiflung dahinsterbe. Dieser Bruder hieß Walter. Er war ein anmaßender,frecher und streitsüchtiger Mensch, ein Verächter der hl. Sakramente. Alser eines Tages einen Edelmann beleidigt hatte, wurde er zum Zweikampfherausgefordert und erhielt dabei eine tödliche Wunde.Da er nun bald vor dem Richterstuhl Gottes zu erscheinen hatte, wollte ihnder Teufel in Verzweiflung stürzen, indem er ihm alle während seinesganzen Lebens begangenen Verbrechen vor Augen stellte. Demzufolgewollte der Kranke weder von Gott noch von den hl. Sakramenten etwashören, sondern rief ohne Unterlaß „Ich bin verdammt! Du, o Teufel, sollstmich an meinen Mördern rächen!“Als wir in dem Hause eingetreten waren, fanden wir ihn schäumend vorWut. Er war gewissermaßen wie ein wildes Tier anzusehen und erwecktenicht mehr den Eindruck eines vernünftigen Menschen. Als der selige Vatersah, daß der verzweifelnde Sterbende schon dem Tode nahe sei, machte erdas Zeichen des Kreuzes über den Kranken, legte ihm das hl. Skapulier auf,erhob seine Augen zum Himmel und bat Gott für diesen Unglücklichen umdie nötige Zeit, um sein Gewissen in Ordnung zu bringen, damit diese mitdem Blute Christi erkaufte Seele nicht ein Raub der Hölle werde. Plötzlich,o Wunder, kam der Sterbende wieder zu sich, erlangte neue Kräfte, be-zeichnete sich mit dem heilsamen Zeichen des hl. Kreuzes und vergoßeinen Strom von Tränen. Dann rief er mit lauter Stimme: „Ach ich Armseli-

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ger! Welch großer Schrecken ergreift mich vor der ewigen Verdammnis! DieZahl meiner Sünden übersteigt die Zahl der Sandkörner am Ufer des Meeres!O Gott, dessen Barmherzigkeit die Gerechtigkeit überragt, erbarme Dichmeiner... Und Du, o mein Vater, hilf mir, ich will beichten.“Bei diesen Worten zog ich mich in ein anderes Zimmer zurück. Währendder Kranke beichtete, erzählte mir sein Bruder, der Herr Dekan Petrus, daß,als er dessen unbußfertige Hartnäckigkeit wahrnahm, er sich ganz allein inein Zimmer begab und daselbst betete. Beim Gebete hörte er eine Stimme,die zu ihm sprach: „Petrus, stehe auf, suche meinen geliebten Diener Simon!Er ist soeben auf der Landstraße; führe ihn herbei!“ Ich wende mich um undwill sehen, woher die Stimme komme, kann aber niemand entdecken. DieStimme wiederholt zum zweiten und zum dritten Male dieselben Worte.Ich folgte dieser Stimme, stieg eilig auf's Pferd und war der sicherenÜberzeugung, daß ich dem ehrwürdigen Vater begegnen müsse. Gott seiLob und Dank, ich habe ihn gefunden.“Nach der hl. Beichte gab der Sterbende große Beweise einer wahren undaufrichtigen Bußgesinnung, machte sein Testament und forderte seinemBruder einen Eid ab, daß er alles, was und wie er es ihm angegeben,gutmachen und ausgleichen werde. Seinem Feinde verzieh er aufrichtigund edelmütig. Hierauf empfing er die hl. Sakramente. Gegen acht Uhrabends verschied er im Frieden des Herrn. Nachher erschien er seinemBruder; um ihn von der Rettung zu überzeugen, sagte er, daß er sich wohlbefinde, indem er durch den mächtigen Schutz der Himmelskönigin unddurch das hl. Skapulier gleichsam wie durch einen Schild den Anfechtun-gen des bösen Feindes entgangen sei. Der Ruf von diesem Wunder ver-breitete sich sogleich in der ganzen Stadt. Petrus, der Dekan von St.Helena, ließ zum Dank für dieses durch die allerseligste Jungfrau an seinemBruder gewirkte Wunder den Karmeliten in Winchester ein großes Klosterbauen.Im Jahr 1625 ereignete sich in Italien ein Wunder mit dem Skapulier vomBerge Karmel, das im ganzen Land für höchste Aufregung sorgte und dasSkapulier sehr populär machte: Im Jahr 1620 war Battista Bosio angeklagtworden, zwei Edelherren ermordet zu haben. Er hatte diese Schandtat imAuftrag seines Herrn ausgeführt. Nach einer gewissen Zeit im Gefängnisbereute er seine Tat und bekehrte sich. Er rief die Muttergottes vom BergeKarmel an und bereitete sich auf den Empfang des Skapuliers vor, indem

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er jeden Mittwoch und Samstag im Gefängnis fastete. Während drei Jahrenhielt er treu an seinen Vorsätzen fest. Er bat die Muttergottes vom BergeKarmel, ihn doch aus seinem elenden Zustand zu erlösen. Durch einenseiner Freunde hatte er ein Bild der Skapuliermuttergottes erhalten.Schließlich wurde er zum Tode verurteilt. Als das Todesurteil gesprochenwar, bestand Battista Bosio darauf, das Skapulier zu erhalten. Auf seinVerlangen hin, kam der Pater des Karmels in Cremona und leget ihm dasSkapulier auf. Das Todesurteil durch Erhängen wurde auf Samstag, den 22.März 1625 festgesetzt. Der Henker band mittels zwei starken Stricken denreuigen Übeltäter fest. Das Gerüst war sehr hoch. Allein der erste Strickbrach an mehreren Stellen. Nachdem der Henker die Leiter weggezogenhatte, brach auch der zweite Strick. Der reuige Sünder fiel auf den hartenSteinboden von der Höhe des Gerüsts, spürte jedoch keinen Schmerz undblieb völlig unverletzt. Die Umstehenden bestürmten den offensichtlichvon der Muttergottes Beschützten und erkannten mit Rührung das Eingrei-fen des Himmels. Der zum Tode Verurteilte wurde schließlich begnadigtund beendete sein Leben als eifriger Diener der Muttergottes.Im Jahr 1648, bei der Belagerung der Stadt Ypern durch die Franzosen,erhielt der Hauptmann des Regiments von Lombay eine Musketen-Kugelin die Brust. Wunderbarerweise wurde die Kugel an seinem Stoff-Skapulierplattgedrückt, und er wurde nicht im mindesten verletzt. Man fand dieflache Kugel in seinen Kleidern. Zur Bewunderung aller Anwesenden trugdie abgeflachte Kugel den Abdruck des Bildes der allerseligsten Jungfrauund des Jesuskindes.Ein junges Mädchen besuchte vor seinem Eintritt ins Kloster den heiligenPfarrer von Ars. Dieser fragte: „Können Sie sich noch an einen bestimmtenTanzabend erinnern, wo Sie einen jungen, hübschen Mann bewunderten?Sie waren sehr enttäuscht und eifersüchtig, weil dieser Sie nicht zum Tanzaufgefordert hatte.“ „Ja, Herr Pfarrer“, antwortete das Mädchen erstaunt,„ich kann mich noch ganz gut erinnern.“ „Erinnern Sie sich auch noch, daßSie unter den Füßen dieses jungen Mannes, als er den Saal verließ, zweiblaue Flammen sahen, die Sie jedoch für eine Illusion hielten?“ „Auch dasist wahr, Herr Pfarrer!“ „Also gut, meine Tochter: Dieser junge Mann war einTeufel, und alle die Mädchen, mit denen er an jenem Abend getanzt hat,sind verdammt oder im Zustand der Verdammnis. Und wissen Sie, warumder junge Mann Sie nicht zum Tanz aufgefordert hat? Weil Sie das Skapu-

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lier vom Berge Karmel trugen. Ihre Andacht zur Muttergottes hat Siegerettet!“Im Jahre 1838 kam die Todesstunde für den französischen Bischof Talley-rand. Dieser war im Jahre 1788 Bischof von Autun in Frankreich geworden.Als aber einige Jahre später die französische Revolution ausbrach, wurdeer der katholischen Kirche untreu und leistete den Eid auf die gottlosefranzösische Verfassung. Er war zwar ein schlauer und erfolgreicher Staats-mann, aber sein unmoralischer Lebenswandel war ein großes Ärgernis fürdie ganze katholische Welt. So lebte er weiter in seinen Sünden, bis ihn dieletzte tödliche Krankheit befiel.Und auf dem Sterbebett bekehrte sich dieser große Sünder aufrichtig. Erwiderrief alles, was er gegen die katholische Kirche getan und gesprochenhatte und starb eines wahrhaft bußfertigen Todes. Alle Welt staunte; undman fragte den Abbe Dupanloup, der Talleyrand im Sterben beigestanden:„Welchem Umstand schreiben Sie die auffallende Bekehrung dieses großenSünders zu?“ Abbe Dupanloup antwortete:„Dieselbe Frage richtete ich an den sterbenden Talleyrand und statt einerAntwort zog er das Skapulier Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel hervor,von dem wir nicht wußten, daß er es beständig getragen hatte, zeigte mir dasBild der Gottesmutter, küßte es unter Tränen. Das war seine stumme, aberdoch so beredte Antwort. Jedenfalls hat er auch täglich ein kleines Gebet zurGottesmutter verrichtet, deren Schutzkleid er so beharrlich trug.“Die Hölle hat, durch den Mund von Besessenen gezwungen, einmal geof-fenbart, daß ihr keine Priester mehr schaden, als jene, welche die Andachtzu Maria und das heilige Skapulier verbreiten. Aus einem Besessenen riefeinmal ein Dämon: „O Kleid, wie viele Seelen hast du mir und der Hölleentrissen!“

Maria, Königin des hl. Skapuliers,bitte für uns!

Mit priesterlichem SegenIhr