39
e-Journal of Practical Business Research Marktsegmentierung zur Positionierung von Implementierungsleistungen für Standard- und Individualsoftware - Eine Untersuchung am Beispiel von IBM Global Business Services im Geschäftsfeld Core Banking Robert Wasenmüller Erschienen im e-Journal of Practical Business Research unter: http://www.e-journal-of-pbr.info Diese Arbeit beschäftigt sich mit der allgemeinen Marktsegmentierung sowie ihren spezifischen Eigenschaften im B2B Dienstleistungssektor, der hierbei durch Softwareimplementierungs- leistungen repräsentiert wird. Das Ziel ist die Herausarbeitung von Handlungsempfehlungen für eine effektivere und effizientere Marktsegmentierung sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. Dies wird zum einen durch den Theorie-Praxis-Vergleich und zum anderen durch die Durchführung einer Marktsegmentierung am Beispiel von IBM Global Business Services realisiert. Die Betrachtung des Forschungsstandes zum Thema Marktsegmentierung offenbart zunächst den tendenziellen Fokus der theoretischen Erkenntnisse auf die Bereiche B2C und das Marketing physischer Produkte. In einem nächsten Schritt wird mithilfe von Experten-Interviews die Situation in der Praxis beleuchtet, die vorwiegend branchenspezifische Züge aufweist. Der darauf aufbauende Theorie-Praxis-Vergleich ermittelt eine hohe Überschneidung beider Bereiche, deckt jedoch auch Potenziale auf, die durch ein intensiveres Zusammenspiel ausgeschöpft werden können. Im Vorfeld der Marktsegmentierung im Geschäftsfeld Core Banking der IBM Beratungssparte Global Business Services werden durch eine schriftliche Umfrage unter IBM Mitarbeitern geeignete Segmentierungskriterien ermittelt. Darauf basierend wird eine dreistufige Segmentierung durchgeführt, die in einer Marktleistungs-Marktsegment-Matrix als Handlungsempfehlung an die Praxis resultiert.

e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

  • Upload
    buinhu

  • View
    213

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

e-Journal of Practical Business Research

Marktsegmentierung zur Positionierung von

Implementierungsleistungen für

Standard- und Individualsoftware

- Eine Untersuchung am Beispiel von IBM Global Business Services

im Geschäftsfeld Core Banking

Robert Wasenmüller

Erschienen im e-Journal of Practical Business Research

unter: http://www.e-journal-of-pbr.info

Diese Arbeit beschäftigt sich mit der allgemeinen Marktsegmentierung sowie ihren spezifischen

Eigenschaften im B2B Dienstleistungssektor, der hierbei durch Softwareimplementierungs-

leistungen repräsentiert wird. Das Ziel ist die Herausarbeitung von Handlungsempfehlungen für

eine effektivere und effizientere Marktsegmentierung – sowohl in der Theorie als auch in der

Praxis. Dies wird zum einen durch den Theorie-Praxis-Vergleich und zum anderen durch die

Durchführung einer Marktsegmentierung am Beispiel von IBM Global Business Services realisiert.

Die Betrachtung des Forschungsstandes zum Thema Marktsegmentierung offenbart zunächst

den tendenziellen Fokus der theoretischen Erkenntnisse auf die Bereiche B2C und das Marketing

physischer Produkte. In einem nächsten Schritt wird mithilfe von Experten-Interviews die

Situation in der Praxis beleuchtet, die vorwiegend branchenspezifische Züge aufweist. Der

darauf aufbauende Theorie-Praxis-Vergleich ermittelt eine hohe Überschneidung beider

Bereiche, deckt jedoch auch Potenziale auf, die durch ein intensiveres Zusammenspiel

ausgeschöpft werden können.

Im Vorfeld der Marktsegmentierung im Geschäftsfeld Core Banking der IBM Beratungssparte

Global Business Services werden durch eine schriftliche Umfrage unter IBM Mitarbeitern

geeignete Segmentierungskriterien ermittelt. Darauf basierend wird eine dreistufige

Segmentierung durchgeführt, die in einer Marktleistungs-Marktsegment-Matrix als

Handlungsempfehlung an die Praxis resultiert.

Page 2: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

2

Abschließend kann resümiert werden, dass die Effektivität sowie die Effizienz der

Marktsegmentierung – insbesondere im B2B Dienstleistungssektor sowie spezifischen Branchen

– durch das Zusammenwirken von Theorie und Praxis stark verbessert werden können.

Zitation: Wasenmüller, Robert (2010): Marktsegmentierung zur Positionierung von

Implementierungsleistungen für Standard- und Individualsoftware In: e-Journal of Practical

Business Research, Sonderausgabe Best of WI07, DOI: 10.3206/0000000032

Page 3: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

3

1. Einleitung

„Bei uns ist jeder Kunde König!“ - Dieses Motto wird heute von zahlreichen Betrieben diverser

Größen, Branchen und Regionen vertreten und in der Öffentlichkeit präsentiert. Jeder Kunde

wird gleich behandelt und bestens bedient. Es fällt jedoch zunehmend auf, dass das nicht die

optimale Marktstrategie ist. Das Erreichen von Effizienz durch zielorientierteres Vorgehen des

Vertriebs erfordert einen Überblick über die Strukturen des Marktes sowie die Wichtigkeit der

Kunden – Daten, die auf Grund der Komplexität vieler Branchen oft schwer zu ermitteln sind.

Mit dieser Problematik beschäftigt sich die vorliegende Arbeit.

Hierbei soll insbesondere die Marktsegmentierung zur Positionierung von Software-

Implementierungsleistungen, stellvertretend für das allgemeine Business-to-Business-Geschäft

im Dienstleistungssektor, untersucht werden. Dabei ist vordergründig die folgende These zu

verifizieren bzw. zu falsifizieren: Die Marktsegmentierung in der Praxis orientiert sich in einem

sehr geringen Maß an theoretischen Erkenntnissen und Modellen. In dieser Analyse wird die

allgemeine Praxis durch IBM Global Business Services im Geschäftsfeld Core Banking vertreten.

Nach der Darstellung der theoretischen Erkenntnisse und der Überprüfung der soeben

benannten These soll in einem zweiten Schritt eine Marktsegmentierung im benannten

Geschäftsfeld durchgeführt und damit die Basis für Handlungsempfehlungen an die Praxis

geschaffen werden.

Eine zweitrangige Rolle lässt sich in diesem Bericht der Zielmarktauswahl und der

Marktpositionierung zuordnen, die in der Theorie oft in enger Kombination mit der

Marktsegmentierung betrachtet werden. Sie werden nur im empirischen Teil der Arbeit

hinzugezogen, um die Ergebnisse der durchgeführten Segmentierung greifbar zu machen.

Außerdem bietet die Theorie kaum Informationen über Eigenarten der Marktpositionierung von

Software-Implementierungsleistungen, weswegen dieser im Titel enthaltene Begriff im

theoretischen Teil ebenfalls abgegrenzt werden muss. Im Folgenden werden zunächst die

Ergebnisse des Literaturstudiums zum Thema „Marktsegmentierung“ zusammenfassend

aufgezeigt.

2. Marktsegmentierung in der Theorie

2.1 Wesen der Marktsegmentierung

2.1.1 Definition und Einordnung

Die Quelle des in der Einleitung benannten Mangels an Zielorientierung liegt darin, dass sich die

Kunden eines Unternehmens in ihren Bedürfnissen stark unterscheiden. Folglich kann ein

Unternehmen nicht für alle Kunden in gleichem Maße attraktiv sein, wenn es jeden gleich

Page 4: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

4

behandelt.1 Aus Gründen erhöhter Kosten und langer Zeiten für Forschung und Entwicklung

kann eine Firma ihre Produkte und Marketing-Programme auch nicht dem Geschmack einzelner

Kunden anpassen.2 Die Marktsegmentierung ist der Ansatz eines Kompromisses zwischen diesen

Extremfällen, bei dem

große heterogene Märkte

in kleinere, in sich

homogene Segmente

aufgeteilt werden.3 Die

Kunden innerhalb dieser

Segmente reagieren

jeweils gleichförmiger auf den Einsatz des Marketing als der Gesamtmarkt. Die Segmentierung

dient somit als Grundlage für die Auswahl von Teilmärkten und deren differenzierte Bearbeitung

(Einordnung in Abbildung 1)4. Die identifizierten Segmente können dabei durch eigene Produkte

und Marketing-Programme bei Knappheit der Ressourcen effizienter bearbeitet werden.5

Demnach ist die Marktsegmentierung ebenfalls eine Teildisziplin der Festlegung strategischer

Geschäftseinheiten entlang der Dimensionen „Funktion“ (Produkt),

„Abnehmergruppe“ (Kundensegment) und „Technologie der Leistungserstellung“ (Marketing-

Mix).6 Die Grundlage für die Marktsegmentierung bildet in der Regel die Marktforschung.7 Wie

im Folgenden aufgezeigt wird, orientiert sich die Marktsegmentierung zu einem hohen Grad an

Eigenschaften bestimmter Markt- oder Branchentypen.

2.1.2 Spezifitäten des Dienstleistungs- und Business-to-Business-Marketing

Was den tertiären Sektor angeht, ist auf Grund des hohen Individualisierungsgrades von in der

Regel in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden erstellten Dienstleistungen im Vergleich zum

Konsumgütergeschäft die Marktsegmentierung bisher vernachlässigt worden.8 Von einer

anderen Seite betrachtet, kann auf die Individualbedürfnisse des Kunden noch im Verlauf des

Dienstleistungserstellungsprozesses eingegangen werden. Damit betrifft die

Marktsegmentierung hier neben der Markterfassungsseite auch die Marktbearbeitungsseite.9 Die

aus der Immaterialität folgende Individualität der Dienstleistung erschwert jedoch wiederum die

kostengünstige Leistungserstellung.10

Betrachtet man das Business-to-Business- im Vergleich zum Business-to-Consumer-Geschäft, so

erfordern der allgemein höhere Transaktionswert der Angebote sowie die komplexeren

1 Vgl. Kotler, Philip u.a. (2007), S. 456. 2 Vgl. Pepels, Werner (Hrsg.) (2007), S. 9. 3 Vgl. Kotler, Philip u.a. (2007), S. 457. 4 Vgl. Pepels, Werner (Hrsg.) (2007), S. 10. 5 Vgl. Simon, Hermann / von der Gathen, Andreas (2002), S. 273f. 6 Vgl. ebenda, S. 271f. 7 Vgl. Zingel, Harry (2003), S. 2 (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). 8 Vgl. Bieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. Meffert, Heribert / Bruhn, Manfred (2006), S. 153. 10 Vgl. Kesting, Tobias / Rennhak, Carsten (2008), S. 62.

Abbildung 1: Marktsegmentierung, Zielmarktfestlegung und Marktpositionierung; Quelle: eigene Darstellung, in Anlehnung an: Kotler, Philip u.a. (2007), S. 457.

Page 5: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

5

Leistungen und Kaufentscheidungen11 spezifische Marksegmentierungsmethoden und die

Vernachlässigung von weichen Nutzenfaktoren.12 Unter den zehn häufigsten Fehlern im

deutschen Business-to-Business-Marketing belegt laut einer Studie die mangelnde Systematik in

der Kundenselektion und -fokussierung den ersten Platz.13 Vor allem diese gilt es zu gewährleis-

ten, denn: „The identification and selection of market segments is the most important strategic

decision facing the industrial and high-tech firm“14. Nach dieser allgemeinen Betrachtung des

Begriffs Marktsegmentierung lässt sich die Beschreibung des in der Theorie dargestellten

Segmentierungsprozesses im Folgenden überblicken.

2.2 Prozess der Marktsegmentierung

Die Umsetzung der Marktsegmentierung wird je nach Komplexität des Marktes in einen zwei-

oder mehrstufigen Prozess unterteilt. Der Segmentierung erster Ordnung nach einem

elementaren Kriterium (1) folgt die Segmentierung höherer Ordnungen nach beispielsweise

kaufverhaltensrelevanten Kriterien (2). Dieser folgt wiederum das „Segment-Profiling“ (3) als

Beschreibung des Mediennutzungs- und Kommunikationsverhaltens der Zielgruppenmitglieder.15

An dieser Stelle ist die Marktsegmentierung im engeren Sinne abgeschlossen. Es folgen die

Marktauswahl (Attraktivitätsbewertung (4), Selektion (5)), die Marktpositionierung

(segmentspezifische Positionierungsstrategie (6)) und schließlich die Umsetzung (taktisch-

operative Umsetzung (7), Lebenszyklus-Management (8)).16 Diesem Prozess wird in der Regel

die Festlegung von Segmentierungskriterien (0) vorgeschaltet.17

Nicht zu vernachlässigen ist die Marktforschung als Grundlage der Marktsegmentierung, deren

Aufgabe in der Erhebung qualitativer und quantitativer als segmentierungsrelevant

erscheinender Faktoren des Marktes liegt.18

Bezieht man sich hierbei auf das Dienstleistungsgeschäft, kann der Leistungserbringer auf

Grund des direkten Kundenkontakts in der Regel mit einfachen Mitteln Daten erheben. Zu

diesem Zweck wurde im Versandhandel das RFMR-Modell entwickelt. Dazu werden lediglich

Kundennummer, Kaufdatum und Umsatzhöhe benötigt. Ermittelt werden die entscheidenden

Faktoren „Recency of last purchase“ (Zeitraum seit dem letzten Kauf), „Frequency of

purchase“ (Häufigkeit der Käufe) und „Monetary Ratio“ (der entsprechende Umsatz).19

Betrachtet man wiederum den Prozess der Segmentierung speziell im Business-to-Business-

Geschäft, so ähnelt dieser stark dem oben beschriebenen Vorgehen. Für die

Segmentierungsstufe I („Makrosegmentierung“, oben: (1)) besteht hier aus Sicht der Theorie

11 Vgl. ebenda, S. 47. 12 Vgl. Pepels, Werner (Hrsg.) (1999), S. 115. 13 Vgl. Pepels, Werner (Hrsg.) (1999), S. 130. 14 Pepels, Werner (Hrsg.) (2007), S. 375. 15 Vgl. Simon, Hermann / von der Gathen, Andreas (2002), S. 275. 16 Vgl. ebenda, S. 275f. 17 Vgl. Kotler, Philip u.a. (2007), S. 457. 18 Vgl. ebenda, S. 484. 19 Vgl. Pepels, Werner (Hrsg.) (2007), S. 360.

Page 6: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

6

der Ansatz der Segmentierung sowohl vorhandener Zielmärkte als auch möglicher Zukunfts-

und Potenzialmärkte als zweite und zusätzliche Marktbasis. Die Segmentierungsstufe II

(„Mikrosegmentierung“, oben: (2)) besteht in einer Feinausrichtung bezüglich der heutigen und

zukünftigen Markt- und Kundenrendite. Schließlich wird hier eine Segmentierungsstufe III

(„Zielpersonensegmentierung“) hinzugezogen, die sich auf die relevante Zielgruppe im

Unternehmen bezieht und auf eine hohe Kundenloyalität und -bindung abzielt.20 Als nächstes

stellt sich die Frage, welche Marktsegmentierungskriterien aus der theoretischen Sicht zur

Anwendung kommen können.

2.3 Marktsegmentierungskriterien

Die klassischen Segmentierungskriterien stammen aus dem Privatkundenmarketing. Diese

gliedern sich in demographische, entscheidungsbezogene, psychographische, soziographische

und typographische Faktoren.21 Außerdem spielen Zeitkriterien wie die aktuelle Markt- und

Kundensituation eine Rolle.22 Zusätzlich können die Kriterien nach ihrem Kundenbezug in

generell und produktspezifisch sowie nach ihrer Messbarkeit in direkt und indirekt erfassbar

unterteilt werden (Klassifizierung beispielhafter Kriterien in Abbildung 2).23

Betrachtet man die Marktsegmentierung im Dienstleistungssektor, so können die oben

genannten, sich überwiegend auf Konsumgütermärkte beziehenden Typen von Kriterien

durchaus übernommen werden.24 Auf dieser Ebene wird der geographischen Segmentierung

allerdings eine höhere Bedeutung zugesprochen.25 Zieht man konsumtive Dienstleistungen in

Betracht, so werden außerdem Zeit und Dauer des Konsums hervorgehoben.26 Im Business-to-

Business Umfeld können zusätzlich operative Kriterien der Nutzung27, wie die aktuell

20 Vgl. Pepels, Werner (Hrsg.) (1999), S. 131f. 21 Vgl. ebenda, S. 16ff. 22 Vgl. Freter, Hermann (2008), S. 93. 23 Vgl. Simon, Hermann / von der Gathen, Andreas (2002), S. 277.

Abbildung 2: Klassifizierung der Marktsegmentierungskriterien nach Merkmaltypen und ihrer Messbarkeit; Quelle: Eigene Darstellung, in Anlehnung an: Simon, Hermann / von der Gathen, Andreas (2002), S. 277.

Page 7: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

7

angewandte Technologie und der Anwenderstatus, herangezogen werden.28 Nach dieser

Darstellung von Segmentierungskriterien werden im nächsten Schritt definierte Ansätze der

Marktsegmentierung betrachtet.

2.4 Marktsegmentierungsansätze

2.4.1 Segmentierungstypen

Als einfachste Einteilung der Segmentierungsansätze kann die Betrachtung der

Segmentierungsdimensionen bzw. der Anzahl der Segmentierungskriterien dienen. Während bei

der eindimensionalen Segmentierung der Markt mit Hilfe eines einzigen Kriteriums aufgeteilt

wird, kombiniert man bei der mehrdimensionalen Segmentierung mehrere Merkmale und schafft

somit eine feinere Einteilung.29 Dieser Ansatz wird ebenfalls als „multivariat“ bezeichnet und

verspricht ein vergleichsweise umfassendes Bild des Marktes.30

Als konkrete Beispiele für eindimensionale Segmentierungsstrategien können die ABC-Analyse31

und die Anwendung der Lorenz-Kurve bzw. des Lorenz-Konzentrationsmaßes32 (diese Verfahren

sind beispielhaft unter 5.1.1 im Anhang erläutert) genannt werden.

Zur Durchführung einer multivariaten Segmentierung liegen zahlreiche mathematische

Prozeduren vor.33 Dazu gehören Methoden zur Analyse von Abhängigkeiten wie die

„Diskriminanzanalyse“ und die „Conjoint-Analyse“. Außerdem zählt in diesen Bereich die

Identifikation gegenseitiger Beziehungen mithilfe der „Faktorenanalyse“ oder der

„Clusteranalyse“ (dieses Verfahren ist beispielhaft unter 5.1.2 im Anhang erläutert).34 Die

erstgenannten Verfahren werden ebenfalls als „Strukturen-prüfend“, die zweitgenannten als

„Strukturen-entdeckend“ betrachtet.35

Weiterhin kann eine Differenzierung in „A-Priori-Segmentierung“ und „A-Posteriori-

Segmentierung“ vorgenommen werden. Bei der „A-Priori-Segmentierung“ werden die Kunden

vorweg auf der Grundlage eines Kriteriums (eindimensional) in Gruppen eingeteilt. Die „A-

Posteriori-Segmentierung“ identifiziert die Segmente mehrdimensional auf der Grundlage der

Ergebnisse einer Datenanalyse (z.B. mittels der Clusteranalyse).36 Im Folgenden werden die

grafische Darstellung sowie die Marktauswahl und -positionierung als Verwendung identifizierter

Segmente angesprochen.

24 Vgl. Meffert, Heribert / Bruhn, Manfred (2006), S. 155. 25 Vgl. Kesting, Tobias / Rennhak, Carsten (2008), S. 64. 26 Vgl. ebenda, S. 65. 27 Vgl. Kotler, Philip u.a. (2007), S. 478. 28 Vgl. business-wissen.de (2008), Abschnitt „Segmentierung von industriellen Märkten“ im Hauptframe (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). 29 Vgl. Zingel, Harry (2003), S. 3 (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). 30 Vgl. Kotler, Philip u.a. (2007), S. 482. 31 Vgl. Pepels, Werner (Hrsg.) (1999), S. 115f. 32 Vgl. Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). 33 Diese mathematischen Prozeduren können im Anbetracht des beschränkten Umfangs dieser Arbeit nicht explizit betrachtet werden. 34 Vgl. ebenda, S. 200ff. 35 Vgl. Kesting, Tobias / Rennhak, Carsten (2008), S. 28. 36 Vgl. Freter, Hermann (2008), S. 197f.

Page 8: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

8

2.4.2 Verwendung identifizierter Segmente

Die Darstellung identifizierter Segmente kann bei Anwendung von einem bis drei

Segmentierungskriterien in einem Graphendiagramm37 oder einem Marktsegment-Mapping38

erfolgen (beispielhaftes Marktsegment-Mapping in Abbildung 3). Zusätzlich kann in einer

solchen Abbildung die Idealposition für jedes Segment dargestellt werden, um die jeweilige

Kundenposition daran zu messen.39

Die Behandlung definierter

Marktsegmente kann

ebenfalls auf unterschiedliche

Arten erfolgen. Dazu gehört

einerseits die „differenzierte

Marketingstrategie“, bei der

mehrere oder alle Segmente

mit jeweils einem spezifischen

Marketing-Mix adressiert

werden. Andererseits zählt

hierzu die „konzentrierte

Marketingstrategie“, bei der

ein Segment oder einige

wenige bearbeitet werden.40

Die grafische Grundlage der Marktpositionierung kann eine Marktleistungs-Marktsegment-Matrix

bilden, bei der zweidimensional die eigenen Produkte und Dienstleistungen den identifizierten

Kundensegmenten gegenübergestellt werden (beispielhafte Marktleistungs-Marktsegment-

Matrix in Abbildung 4).41

Weiterhin kann eine solche Matrix unter

Einbeziehung aktueller und potenzieller

Umsätze auch zur Zielsegmentauswahl

verwendet werden.42

Zur abschließenden Betrachtung des

Standes der Theorie können für einen

Überblick über den Markt für

Kernbankensysteme, der im empirischen

37 Vgl. Pepels, Werner (Hrsg.) (2007), S. 112. 38 Vgl. business-wissen.de (2008), Abschnitt „Verfahren zur Identifikation von Marktsegmenten“ im Hauptframe (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). 39 Vgl. Simon, Hermann / von der Gathen, Andreas (2002), S. 282. 40 Vgl. Simon, Hermann / von der Gathen, Andreas (2002), S. 169. 41 Vgl. innovations-wissen.de (2008), S. 1ff. 42 Vgl. Freter, Hermann (2008), 127ff.

Abbildung 3: Marktsegment-Mapping; Quelle: Eigene Darstellung, in Anlehnung an: business-wissen.de (2008), Abschnitt „Verfahren zur Identifikation von Marktsegmenten“ im Hauptframe (siehe Internet- / Intranetverzeichnis).

Abbildung 4: Bsp. Marktleistungs-Marktsegment-Matrix; Quelle: Eigene Darstellung, in Anlehnung an: innovations-wissen.de (2008), S. 3.

Page 9: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

9

Teil dieses Berichts eine zentrale Rolle spielt, die Abschnitte 5.2 (Stand aktueller Installationen)

und 5.3 (Implementierungsleistungen) im Anhang optional eingesehen werden.

2.5 Zusammenfassung und literarische Synopse

Zusammenfassend ist anzuführen, dass die BWL bezüglich des behandelten Themengebietes

sehr weit fortgeschritten ist. Es sind sowohl zahlreiche Segmentierungskriterien als auch

Segmentierungsmethoden bekannt und in der untersuchten Literatur offen gelegt. Allerdings

konzentriert sich dieser Fortschritt überwiegend auf den Konsumgütermarkt. Der

Investitionsgütermarkt wird im Vergleich dazu weniger intensiv behandelt. Ähnlich

untergeordnet ist der Dienstleistungsmarkt gegenüber dem Produktmarkt dargestellt. Dies lässt

sich durch die erst in den vergangenen Jahren zunehmende Stärke des tertiären Sektors

begründen.

Daher ist bei dem im Folgenden durchgeführten Theorie-Praxis-Vergleich eine geringe Deckung

der Theorie mit der in den Investitionsgütermarkt des tertiären Sektors einzuordnenden Praxis

zu erwarten. Die darauf aufbauende Marktsegmentierung ist jedoch seitens der Theorie

zumindest grundlegend mit den angeführten Kriterien und Methoden versorgt. Die praktische

Umsetzung dieser Modelle soll im nächsten Abschnitt untersucht werden.

3. Marktsegmentierung am Beispiel von IBM GBS Core Banking

3.1 Methodik der Untersuchung

3.1.1 Untersuchungsziele

Im Folgenden soll zunächst die These überprüft werden, dass sich die Marktsegmentierung in

der Praxis in einem sehr geringen Maß an theoretischen Erkenntnissen und Modellen orientiert.

Auf dem Ergebnis dieser Untersuchung können ggf. Handlungsempfehlungen basieren. Die

Praxis wird dabei von IBM Global Business Services im Geschäftsfeld Core Banking vertreten.

Auf Grund der Größe und Marktrelevanz dieser Organisation wird eine hohe Repräsentanz des

Gesamtmarktes angenommen. Weiterhin soll auf der Basis der bis dahin festgehaltenen

Ergebnisse eine Marktsegmentierung im benannten Umfeld durchgeführt werden, um als

Grundlage für die Erarbeitung einer Marketingstrategie in der betrieblichen Praxis zu dienen.

Den Anlass zur Untersuchung bietet das identifizierte Verbesserungspotenzial der

Marktsegmentierungsmethoden in der Praxis. Das Ziel besteht demnach darin, dieses Potenzial

zu einem höheren Grad auszuschöpfen. Theorie und Praxis sollen sich dabei gegenseitig

voranbringen. Das Zielsystem der Arbeit ist in Abbildung 5 unter 3.1.2 aufgezeigt, auf das die

im Folgenden aufgeführten eingeklammerten Zahlen verweisen. Als endgültiges Ergebnis sind

darin die Handlungsempfehlungen an Praxis und Theorie festgelegt (8). Der folgende Abschnitt

beschreibt die zur Erreichung der definierten Ziele gewählte Methodik.

Page 10: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

10

3.1.2 Untersuchungsdesign

Im Theorie-Praxis-Vergleich soll die theoretische Seite (2) von den Ausführungen im ersten Teil

dieses Berichts dargestellt werden, die auf einem Literaturstudium (1) basieren. In einer ersten

Untersuchung sollen primär die in der Praxis angewandten Methoden und Kriterien der

Marktsegmentierung

allgemein sowie

spezifisch für den

Bankensektor erfasst

werden (4). Als

effiziente

Erhebungsmethode

erscheint hierbei das

Experteninterview

(3). Es erlaubt

Diskussionen und

eventuelle

Nachfragen im

Hinblick auf die

Theoriemodelle und

gewährleistet somit eine hohe Validität der Ergebnisse. Zum Expertenkreis gehören dabei

Mitarbeiter von IBM Global Business Services, die mit dem Geschäftsfeld Core Banking direkt in

Berührung stehen. Sie sollen jedoch möglichst unterschiedliche Rollen innerhalb der

Organisation belegen, was der Objektivität der Ergebnisse dient. Diese kann jedoch bei einer

solchen Untersuchung nicht vollständig gewährleistet werden, da die individuellen Meinungen

der wenigen Experten wesentlich das Endergebnis bestimmen. Eine zufrieden stellende

Reliabilität der Ergebnisse lässt sich leider ebenfalls nicht erreichen, da sie weder hohe Präzision

noch Vergleichbarkeit untereinander aufweisen.

Für die Durchführung der Marktsegmentierung (7) sollen in einer zweiten Untersuchung primär

Empfehlungen an eine effiziente Segmentierung im Geschäftsfeld Core Banking bezüglich

Segmentierungskriterien und weiterer Faktoren wie Segmentierungstiefe erfasst werden (6). Als

Erhebungsmethode wird dabei die E-Mail-Umfrage gewählt (5). Dabei können den Probanden

bestimmte Kriterien als Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden, für die bereits

Daten erhoben wurden. Außerdem soll diese Untersuchungsmethode die Antworten

vergleichbar sowie systematisch erfassbar machen. Sie gewährleistet somit zugleich eine hohe

Validität und Reliabilität der Ergebnisse. Als Experten werden hier Mitarbeiter von IBM Global

Business Services gewählt, die mit dem Geschäftsfeld Core Banking direkt in Berührung stehen.

Abbildung 5: Zielsystem; Quelle: eigene Darstellung.

Page 11: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

11

Zudem sollen ihre Rollen eine möglichst enge Verbindung zum Vertrieb bzw. Business

Development aufweisen. Damit sind diese Mitarbeiter aktuell und zukünftig an der

Marktsegmentierung beteiligt. Die geringe Anzahl der Mitarbeiter, die somit für die

Untersuchung in Frage kommen, beeinflusst jedoch wiederum negativ die Objektivität der

Ergebnisse. Die Auswertung der ersten hier beschriebenen Untersuchung erfolgt im nächsten

Schritt.

3.2 Auswertung des Theorie-Praxis-Vergleichs

Im Rahmen der Datenerhebung in der Praxis wurden vier Experteninterviews durchgeführt,

deren Ergebnisse unter 5.4 im Anhang zusammenfassend aufbereitet sind. Auf der Grundlage

der erfassten Angaben kann im Folgenden ein Theorie-Praxis-Vergleich stattfinden.

Im Hinblick auf das Anstreben eines zielorientierten Marketing hat die Praxis ein gleiches Bild

von der Marktsegmentierung wie die Theorie. Dass sich die Organisationsstruktur eines

Unternehmens jedoch nach den relevanten Kundensegmenten aufbaut, wird in der Theorie

nicht direkt angesprochen. Auch die Wichtigkeit des Umsatzes als Segmentierungskriterium geht

aus den theoretischen Ausführungen nicht hervor. Die weiteren in der Praxis gebrauchten

branchenspezifischen Segmentierungskriterien werden in der Literatur ebenfalls nicht behandelt.

Dies basiert jedoch darauf, dass sich die Theorie noch in einem sehr geringen Maß mit

Marktsegmentierung in speziellen Branchen beschäftigt.

Die Praxis stimmt der Theorie in den Aussagen zu, dass die Marktsegmentierung im

Dienstleistungssektor nicht nur die Markterfassungs-, sondern auch die Marktbearbeitungsseite

betrifft und dass das Business-to-Business-Marketing neben dem Business-to-Consumer-

Marketing spezifische Segmentierungskriterien verwenden muss. Betrachtet man den unter 2.2

beschriebenen Segmentierungsprozess, so folgt die Praxis diesem weitestgehend. Es gibt

jedoch keine fest definierten Schritte, die systematisch durchlaufen werden. Vielmehr handelt

es sich um ein intuitives Vorgehen der jeweiligen verantwortlichen Mitarbeiter. Hierbei könnte

dem Schritt der Attraktivitätsbewertung von Segmenten in der Praxis eine größere

Aufmerksamkeit geschenkt werden, der in der Theorie weit über eine reine Bewertung nach

dem aktuellen und potenziellen Umsatz hinausgeht. Außerdem wird im Vergleich zur Theorie

der Segmentierungsstufe III als „Zielpersonensegmentierung“ zu wenig Beachtung gezeigt.

Was die konkreten Segmentierungsmethoden angeht, so folgt die Praxis den in der Theorie

ausgearbeiteten Verfahren der eindimensionalen und multivariaten Segmentierung. Dabei

werden die multidimensionalen Ansätze ebenfalls als effizienter herausgestellt. Die Bestimmung

der Segmentierungstiefe auf der Grundlage der Größe zuständiger Organisationseinheiten wird

in der Theorie nicht bearbeitet. Die Praxis weist an dieser Stelle eine Schwäche in der

mangelnden Verwendung von komplexeren Segmentierungsmethoden der unter 2.4.1

beschriebenen A-Posteriori-Segmentierung auf. Hier könnten mathematische Verfahren

Page 12: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

12

eingesetzt werden, um Ähnlichkeiten der einzelnen Kunden oder Kundensegmente

untereinander effektiver zu identifizieren und somit eine schärfere Abgrenzung zu erreichen.

Die Marktauswahl und -positionierung, die der Fokus dieser Untersuchung nicht trifft, laufen im

Grundlegenden so ab, wie sie in der Theorie beschrieben werden. Dabei stößt man jedoch auf

branchenspezifische Hindernisse wie die Fragmentierung des Marktes und die starke

Individualität von Kundenbedürfnissen, die in der Theorie nicht direkt bearbeitet werden.

Zusammenfassend betrachtet kann die These, dass sich die Marktsegmentierung in der Praxis in

einem sehr geringen Maß an den Erkenntnissen und Modellen der Theorie orientiert, nicht

verifiziert werden. Dafür ist eine zu hohe Deckung innerhalb der untersuchten Felder festgestellt

worden. Die benannte These kann jedoch auch nicht gänzlich falsifiziert werden, da sowohl in

der Theorie als auch in der Praxis Teilbereiche identifiziert worden sind, in denen sich die

beiden Disziplinen voranbringen können.

3.3 Marktsegmentierung im Geschäftsfeld Core Banking

3.3.1 Vorbereitung der Segmentierung

Zur Erfassung von Empfehlungen der Praxis bezüglich effizienter Segmentierungs- und

Positionierungskriterien wird auf elektronischem Weg ein Fragebogen (Entwurf unter 5.5 im

Anhang) an zehn ausgesuchte Probanden versendet. Die Beantwortung erfolgt aus weder

erkenn- noch beeinflussbaren Gründen leider nur durch fünf Experten. Im Anhang kann unter

5.6 die zusammenfassende Aufbereitung der Antworten eingesehen werden.

Für die im Folgenden beschriebene Marktsegmentierung im Geschäftsfeld Core Banking wird der

Markt deutscher Banken durch 185 Banken repräsentiert, die von der IBM als aktuelle Kunden

benannt oder als potenzielle Kunden identifiziert wurden. Dabei ist zu beachten, dass diese

Banken den deutschen Bankensektor nicht in seinen Eigenschaften widerspiegeln, sondern

lediglich eine Datenbasis der effizienten Segmentierung darstellen. Zur Schaffung dieser

Datenbasis wird die Marktforschung als in der Theorie benannte Vorstufe der

Marktsegmentierung angewendet. Dabei wird in einer Internet- und Literaturrecherche die

Ausprägungen potenzieller Segmentierungskriterien für jede der 185 Banken erfasst und

schriftlich festgehalten. Zu diesen Kriterien zählen Bankensäule, Bankengruppe, Tätigkeitsfeld,

Bilanzsumme, Mitarbeiterzahl und Geschäftsstellenzahl (nähere Erläuterungen der hier

verwendeten qualitativen Kriterien unter 5.7 im Anhang). In den Abbildungen 6 und 7 werden

die zu untersuchenden 185 Banken nach Bankengruppen und Tätigkeitsfeldern sowie den

„Bankensäulen“ (nach Definition der Deutschen Bundesbank) klassifiziert.

Page 13: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

13

Abbildung 6: Verteilung der untersuchten Banken nach Bankengruppen und Bankensäulen; Quelle: Eigene Darstellung; Datenquelle: Marktforschung im Rahmen der Segmentierung.

Abbildung 7: Verteilung der untersuchten Banken nach Tätigkeitsfeldern und Bankensäulen; Quelle: Eigene Darstellung; Datenquelle: Marktforschung im Rahmen der Segmentierung.

Im Zuge einer statistischen Auswertung der betrachteten Banken lässt sich mit dem unter 5.1.1

im Anhang vorgestellten Verfahren die Lorenz-Kurve bzw. der Gini-Koeffizient im Bezug auf

bestimmte quantitative Variablen ermitteln. Das Ergebnis stellt eine hohe Konzentration der

untersuchten Banken dar, die somit als nur bedingt repräsentativ für den hoch fragmentierten

Gesamtmarkt Deutschlands herausgestellt werden.

Der nächste Abschnitt beschreibt die Durchführung der Marktsegmentierung sowie die

Verarbeitung der Ergebnisse. Weiterhin können an dieser Stelle die Durchführungsschritte und

Ergebnisse von zwei theoriebasierten Anwendungen der Marktsegmentierung auf der im

folgenden Abschnitt beschriebenen Datenbasis unter 5.8 im Anhang eingesehen werden. Dabei

handelt es sich nicht um Untersuchungen, die darauf abzielen, Handlungsempfehlungen an die

Praxis zu geben, sondern um die Erprobung von rein theoretischen Modellen auf einer der

realen Praxis entnommenen Basis.

Page 14: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

14

Abbildung 8: Segmentierung nach Bankengruppen; Quelle: eigene Darstellung.

3.3.2 Durchführung der Segmentierung

Im ersten Schritt der Marktsegmentierung wurde der Markt der untersuchten 185 Banken nach

dem Kriterium der Bankengruppen (nähere Erläuterungen unter 5.7 im Anhang) unterteilt.

Unter diesen wurden die Autobanken, Großbanken, Privatbanken und Übrige Banken als in der

Umfrage benannte Zielmärkte untersucht. Dabei ist aufgefallen, dass die Segmente der

Privatbanken und der Übrigen Banken die angestrebte Segmentgröße von maximal 20 Banken

überschreiten und deshalb eine weitere Zerlegung erfordern. Diese geschah auf der Grundlage

der Angabe, dass sich die IBM im Geschäftsfeld Core Banking primär auf Banken mit einer

Bilanzsumme von über 2 Mrd. € konzentrieren will. Demnach wurden alle Privatbanken und

Übrige Banken mit einer Bilanzsumme von über 2 Mrd. € weiterhin derart nach ihrer

Bilanzsumme zerlegt, dass sie jeweils drei Segmente von weitestgehend gleicher Segmentgröße

hervorbrachten. Insgesamt ließen sich mit dieser Analyse acht Segmente identifizieren, die von

der IBM primär angegangen werden sollen (Zielsegmente als orange Felder mit der Anzahl der

Banken in Abbildung 8).

Im nächsten Schritt wurde analog die Segmentierung nach Tätigkeitsfeldern (nähere

Erläuterungen unter 5.7 im Anhang) durchgeführt. Dabei beschränkte sich die nähere

Untersuchung auf die in der Umfrage benannten Geschäftsfelder Universal Banking, Private

Banking und Retail Banking. Die großen Segmente des Private Banking und des Retail Banking

erforderten wiederum eine gleichmäßige Zerlegung nach der Bilanzsumme. Diese führte zu

jeweils zwei Untersegmenten, beim Retail Banking jedoch nicht zur angestrebten Segmentgröße

von maximal 20 Banken. Dies erforderte das Heranziehen der Mitarbeiterzahl in einer dritten

Dimension, die die Unterteilung der beiden Segmente des Retail Bankings in je zwei weitere

Segmente ermöglichte. Schließlich entstanden bei dieser Zerlegung sieben für die IBM

Page 15: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

15

bedeutsamen Segmente (Zielsegmente als orange Felder mit der Anzahl der Banken in

Abbildung 9).

In einem dritten und letzten Segmentierungsansatz wurden ohne Einbeziehung quantitativer

Faktoren (bis auf die Einschränkung auf Banken mit einer Bilanzsumme von über 2 Mrd. €) die

Banken der in der Umfrage als relevant identifizierten Bankengruppen sowie Tätigkeitsfelder

einander gegenübergestellt. Dies führte zu der in Abbildung 10 dargestellten zweidimensionalen

Segmentierung in Kombination mit der Zielmarktauswahl (Zielsegmente als orange Felder mit

Anzahl der Banken). Zur darauf aufbauenden Marktpositionierung wurden nun die

Standardlösungen unter den Kernbankensystemen (grüne Balken) grafisch den Segmenten

zugeteilt, die sie primär bedienen sollen. Die Angaben stammen aus der in der Auswertung der

Umfrage enthaltenen Tabelle unter 5.6.

Abbildung 9: Segmentierung nach Tätigkeitsfeldern; Quelle: eigene Darstellung.

Abbildung 10: Zweidimensionale Segmentierung und Zielmarktauswahl; Quelle: eigene Darstellung.

Page 16: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

16

Auf der Grundlage dieser Zuordnung lässt sich schließlich eine im theoretischen Teil dieser

Arbeit unter 2.4.2 vorgestellte Marktleistungs-Marktsegment-Matrix erstellen, die für jedes der

identifizierten Segmente (in Abbildung 11 dargestellt als blaue Säulen mit der Angabe der

Segmentgröße auf orange gefärbten Feldern) angibt, durch welche Standardlösungen

(dargestellt durch grüne Balken als Abdeckung der Segmente) dieses bedient werden kann.

Diese Matrix stellt die grundlegenden Handlungsempfehlungen an die Praxis dar und bildet

somit das Ziel des vorliegenden Berichts. Die Möglichkeiten der spezifischen Bearbeitung des

Marktes in den identifizierten Segmenten sind insbesondere auf Grund der hoch differenten

Segmentgrößen in Frage zu stellen. Trotzdem stellt die ausgearbeitete Marktleistungs-

Marktsegment-Matrix zumindest eine Diskussionsbasis für die Praxis dar und erfüllt somit den

verfolgten Zweck. Im Folgenden werden abschließend die Ergebnisse der durchgeführten

Untersuchungen zusammengefasst und bewertet.

4. Schlussbetrachtung und Ausblick

Die vorliegende Arbeit befasste sich grundlegend mit dem betriebswirtschaftlichen Instrument

der Marktsegmentierung. Als Aufgabenstellung wurde dabei die Überprüfung der These definiert,

dass sich die Praxis im Bezug auf Marktsegmentierung in einem sehr geringen Maß an den

Erkenntnissen und Modellen der Theorie orientiert. Für einen entsprechenden Vergleich wurden

Informationen aus der Theorie mithilfe des Literaturstudiums und aus der Praxis mithilfe von

Expertenbefragungen erhoben. Auf dieser Basis konnten Überdeckungen und Defizite in beiden

Bereichen gefunden werden, die in Handlungsempfehlungen resultierten. Die direkte

Anwendbarkeit theoretischer Kriterien und Methoden in der Praxis ist jedoch stark in Frage zu

Abbildung 11: Marktleistungs-Marktsegment-Matrix; Quelle: eigene Darstellung.

Page 17: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

17

stellen. Die Ergebnisse der Analyse zielen daher nicht auf eine Angleichung von Theorie und

Praxis ab, sondern geben beiden Bereichen lediglich Gedankenanstöße.

Zusätzlich wurde beispielhaft eine Marktsegmentierung für das Geschäftsfeld Core Banking der

Beratungsorganisation IBM Global Business Services durchgeführt, in der aktuelle und

potenzielle Kunden betrachtet wurden. Die dazu erforderlichen Daten, wie Empfehlungen

effizienter Segmentierungskriterien und -methoden, wurden mittels einer Umfrage erhoben.

Letztendlich konnte eine grobe Zielmarktauswahl und Marktpositionierung in einer

Marktleistungs-Marktsegment-Matrix abgebildet werden, aus der die Praxis weitere

Handlungsempfehlungen ableiten kann. Leider gelang es hierbei auf Grund des kurzen

Zeitraums, der für die Untersuchung zur Verfügung stand nicht, die erzeugten Segmente mit

fach- und branchenkundigen Experten aus der Praxis zu evaluieren und die verwendeten

Kriterien und Methoden ggf. zu überarbeiten. Daher stellt der vorliegende Ansatz einen

Vorschlag dar, der zur Gewährleistung der Anwendbarkeit mit einer hohen Wahrscheinlichkeit

modifiziert werden muss.

Außerdem ist zu bedenken, dass ein großer Teil der erarbeiteten Aspekte die allgemeine Praxis

der Marktsegmentierung nur dort voranbringen soll und kann, wo die Bankenbranche die Rolle

des Kunden einnimmt oder im besten Fall die Positionierung von Kernbankenlösungen

angestrebt wird.

Der Fokus dieses Berichts lag weniger auf dem Themengebiet Marktpositionierung. Trotzdem

lassen die durchgeführten Untersuchungen die Einschätzung zu, dass sich diesbezüglich der

Theorie vor allem in der Betrachtung branchenspezifischer Modelle weite Forschungsgebiete

und der Praxis besonders im Abgleich von Marktleistungen mit Marktsegmenten große

Verbesserungspotenziale bieten. Hier werden wohl, wie auch im Bezug auf Marktsegmentierung,

Theorie und Praxis niemals gegenseitig angeglichen werden können, aber sie werden einander

immer Schritt für Schritt voranbringen.

Page 18: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

18

Literaturverzeichnis

Becker, Hans Paul / Peppmeier, Arno (2008):

Bankbetriebslehre, Ludwigshafen, 7., aktualisierte Auflage, 2008.

Bieberstein, Ingo (2006):

Dienstleistungsmarketing, Ludwigshafen, 4., überarbeitete und aktualisierte Auflage, 2006.

Freter, Hermann (2008):

Markt- und Kundensegmentierung – Kundenorientierte Markterfassung und –bearbeitung,

Stuttgart, 2., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage, 2008.

IBM Deutschland GmbH (2007):

Core Systems Transformation – Services rund um die Kernsysteme eines Finanzinstituts,

Stuttgart, 2007.

Kesting, Tobias / Rennhak, Carsten (2008):

Marktsegmentierung in der deutschen Unternehmenspraxis, Wiesbaden, 2008.

Kotler, Philip u.a. (2007):

Grundlagen des Marketing, München, 4., aktualisierte Auflage, 2007.

Meffert, Heribert / Bruhn, Manfred (2006):

Dienstleistungsmarketing – Grundlagen / Konzepte / Methoden, Wiesbaden, 5., überarbeitete

und erweiterte Auflage, 2006.

Pepels, Werner (Hrsg.) (1999):

Business-to-Business-Marketing – Handbuch für Vertrieb / Technik / Service, Neuwied, 1999.

Pepels, Werner (Hrsg.) (2007):

Marktsegmentierung – Ergolgsnischen finden und besetzen, Düsseldorf, 2., aktualisierte Auflage,

2007.

SAP AG / Accenture (2005):

Redefining Core Banking – Europe, Walldorf, 2005.

Page 19: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

19

Simon, Hermann / von der Gathen, Andreas (2002):

Das große Handbuch der Strategieinstrumente – Werkzeuge für eine erfolgreiche

Unternehmensführung, Frankfurt/Main, 2002.

Page 20: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

20

Internet-/Intranetquellen

Banken-Test.ch (2009):

Privatbank, abgerufen am 14.01.09, http://www.banken-test.ch/de/lexikon/privatbank.htm.

business-wissen.de (2008):

Marktsegmentierung – Geschäftskunden unterscheiden und den richtigen Fokus wählen,

05.06.08, abgerufen am 01.12.08, http://www.business-

wissen.de/markt/segmentierung/anwenden-umsetzen/marktsegmentierung-geschaeftskunden-

unterscheiden-und-den-richtigen-fokus-waehlen.html.

Deutsche Bundesbank (2008):

Zeitreihe OU0331: Anzahl der berichtenden Institute / Alle Bankengruppen, abgerufen am

26.11.08,

http://www.bundesbank.de/statistik/statistik_zeitreihen.php?lang=de&open=banken&func=row

&tr=OU0331.

Die Bankauskunft (2008):

Core Banking System, abgerufen am 19.11.08, http://www.die-

bankauskunft.de/visilex.php/visi_lexikon_id/60/visilex_key/Core_Banking_System.

Finanz-lexikon.de (2009 a):

Autobank, abgerufen am 14.01.09, http://www.finanz-lexikon.de/autobank_1002.html.

Finanz-lexikon.de (2009 b):

Bausparkassen, abgerufen am 14.01.09, http://www.finanz-lexikon.de/bausparkassen_205.html.

Finanz-lexikon.de (2009 c):

Genossenschaftsbank, abgerufen am 14.01.09, http://www.finanz-

lexikon.de/genossenschaftsbank_515.html.

Finanz-lexikon.de (2009 d):

Großbank, abgerufen am 14.01.09, http://www.finanz-lexikon.de/grossbank_3123.html.

Page 21: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

21

Finanz-lexikon.de (2009 e):

Hypothekenbank, abgerufen am 14.01.09, http://www.finanz-

lexikon.de/hypothekenbank_191.html.

Finanz-lexikon.de (2009 f):

Landesbanken, abgerufen am 14.01.09, http://www.finanz-lexikon.de/landesbanken_525.html.

Finanz-lexikon.de (2009 g):

Sparkasse, abgerufen am 14.01.09, http://www.finanz-lexikon.de/sparkasse_260.html.

Finanz-lexikon.de (2009 h):

Spezialbanken, abgerufen am 14.01.09, http://www.finanz-lexikon.de/spezialbanken_551.html.

Finanz-lexikon.de (2009 i):

Corporate Finance, abgerufen am 14.01.09, http://www.finanz-

lexikon.net/Corporate%20Finance_706.html.

Finanz-lexikon.de (2009 j):

Private Banking, abgerufen am 14.01.09, http://www.finanz-

lexikon.net/Private%20Banking_2456.html.

Finanz-lexikon.de (2009 k):

Retailgeschäft, abgerufen am 14.01.09, http://www.finanz-

lexikon.net/Retailgesch%C3%A4ft_2607.html.

innovations-wissen.de (2008):

Marktleistungs-Marktsegmente-Matrix, abgerufen am 08.12.08, http://www.business-

wissen.de/secdl/2748/fileadmin/download/ML-MS-Matrix_HowTo.pdf.

Meyers Lexikon Online (2009 a):

Kreditgenossenschaften, abgerufen am 14.01.09,

http://lexikon.meyers.de/wissen/Kreditgenossenschaften+(Sachartikel).

Meyers Lexikon Online (2009 b):

Pfandbriefbanken, abgerufen am 18.01.09,

http://lexikon.meyers.de/wissen/Pfandbriefbanken.

Page 22: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

22

Wirtschaftslexikon24.net (2009):

Universalbank, abgerufen am 14.01.09,

http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/universalbank/universalbank.htm.

www.kubiss.de (2009):

Die ABC-Analyse, abgerufen am 14.01.09,

http://www.kubiss.de/bildung/projekte/schb_netz/b4_projekte/schueler/0506ik10c/7/lorenzkurv

e-klein.gif.

Zingel, Harry (2003):

Grundbegriffe der Marktsegmentierung – Methoden der Aufteilung von Gesamtmärkten in

hanhabbare Zielmärkte, abgerufen am 24.11.08, http://www.zingel.de/pdf/09seg.pdf.

Page 23: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

23

5. Anhang

5.1 Beispielhafte Marktsegmentierungsmethoden........................................................ 24

5.1.1 Lorenz-Kurve und Lorenz-Konzentrationsmaß ................................................ 24

5.1.2 Clusteranalyse............................................................................................. 24

5.2 Stand der Kernbankensystem-Installationen in Deutschland ................................... 24

5.3 Implementierung von Kernbankensystemen .......................................................... 25

5.4 Ergebnisse der Expertenbefragung zum Thema „Marktsegmentierung in der IBM“ ... 25

5.4.1 Marktsegmentierung im Allgemeinen ............................................................. 25

5.4.2 Segmentierung von Bankenkunden ............................................................... 26

5.4.3 Marktauswahl und -positionierung ................................................................ 27

5.5 Fragebogen zum Thema „Marktsegmentierung im Geschäftsfeld Core Banking“ ....... 27

5.6 Ergebnisse der Umfrage zum Thema „Effiziente Segmentierungskriterien“ ............... 33

5.7 Erläuterungen branchenspezifischer qualitativer Marktsegmentierungskriterien ........ 35

5.8 Theoriebasierte Marktsegmentierung ................................................................... 36

5.8.1 Grafische Segmentidentifikation .................................................................... 36

5.8.2 Dreidimensionale Clusteranalyse ................................................................... 37

5.9 Experteninterviews ............................................................................................. 39

Page 24: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

24

5.1 Beispielhafte Marktsegmentierungsmethoden

5.1.1 Lorenz-Kurve und Lorenz-Konzentrationsmaß

Mit der Nutzung der Lorenz-Kurve zur Marktsegmentierung stellt man in einem

zweidimensionalen Graphendiagramm die kumulierten Wertanteile der einzelnen nach Umsatz

oder anderen Größen

geordneten Kunden dar.

Somit geht diese einher mit

der ABC-Analyse und

ermittelt den Grad der

Konzentration des Umsatzes,

der Niederlassungen, der

Kunden usw. auf die

entsprechend stärksten Firmen.43

Abbildung 12: Lorenz-Kurve; Quelle: Eigene Abbildung, in Anlehnung an: www.kubiss.de (2009), Abschnitt „Grafische Darstellung einer ABC-Analyse“ im Hauptframe (siehe Internet- / Intranetverzeichnis).

Das Lorenz-Konzentrationsmaß (auch Gini-Koeffizient) gibt den Anteil der Fläche zwischen der

Lorenz-Kurve und der 45°-Diagonale an der halben Gesamtfläche des Diagrammraumes an und

stellt somit ein quantitatives Maß für die Konzentration dar.44

5.1.2 Clusteranalyse

Das Ziel dieses Verfahrens ist im Sinne der Marktsegmentierung die Gruppierung ausgewählter

Kunden bezüglich ihrer Merkmalsausprägungen. Zu Beginn des Algorithmus’ stellt jeder Kunde

ein eigenes Cluster dar. In mehreren Iterationen werden Kunden zu Gruppen (bzw. neuen

Clustern) zusammengefasst. Dazu werden in jedem Schritt die Distanzen zwischen allen

Clustern ermittelt und daraufhin die Cluster mit der geringsten gegenseitigen Distanz gruppiert.

Der beschriebene Algorithmus endet, wenn eine bestimmte Minimalanzahl von Clustern

unterschritten oder eine Maximalanzahl von gruppierten Kunden überschritten wird.45

5.2 Stand der Kernbankensystem-Installationen in Deutschland

Als Basis der im empirischen Teil dieser Arbeit beschriebenen Marktsegmentierung soll im

Folgenden die aktuelle Situation des deutschen Marktes für Kernbankensysteme dargestellt

werden.

Bei einem Kernbankensystem (engl.: Core Banking System) handelt es sich um ein

Computersystem, welches die Kernprozesse einer Bank abbildet. Unter typischen Prozessen

werden hierbei Sparen, Darlehen oder Girokontenverwaltung verstanden.46

43 Vgl. Zingel, Harry (2003), S. 4f (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). 44 Vgl. ebenda, S. 5 (siehe Internet- / Intranetquellen). 45 Vgl. Kesting, Tobias / Rennhak, Carsten (2008), S. 31. 46 Vgl. Die Bankauskunft (2008), Hauptframe (siehe Internet- / Intranetverzeichnis).

Page 25: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

25

Die heute in deutschen Banken installierten Core Banking Systeme stellen die Anwender vielen

Problemen gegenüber. Sie sind vielfach monolithisch und nach Geschäftssparten gegliedert.

Somit weisen sie eher eine Orientierung nach den Produkten als nach den Kunden auf.

Weiterhin erfordert die Entwicklung neuer Systeme oft monatelange Programmierung und die

IT-Kosten für Wartung und Pflege fallen auf Grund der oft starken Individualisierung ebenfalls

hoch aus.47 Die aktuell verwendeten Systeme sind oft Jahrzehnte zuvor eingeführt und in den

letzten Jahren teilweise modernisiert worden, was ihre Komplexität in der Regel nicht

verringert.48

5.3 Implementierung von Kernbankensystemen

Bei der Einführung eines neuen Core Banking Systems hat eine Bank wie bei den meisten

betrieblichen Anwendungssystemen die Wahl zwischen einer eigenentwickelten Individuallösung

und einem Standardprodukt. Die Eigenentwicklung zeichnet sich durch die Unterstützung

komplexer individueller Organisationsstrukturen aus und lässt sich bei einigen Banken nicht

vermeiden. Die Standardsoftware weist dagegen geringere Kosten und eine höhere Flexibilität

auf.49

Als weltweit größte Beratungsorganisation bietet IBM Global Business Services seinen Kunden

sowohl Entwicklung von Individuallösungen als auch Evaluierung und Einführung von

Standardlösungen an. Bei den Standardlösungen handelt es sich um Produkte von Business-

Partnern der IBM wie KORDOBA, i-flex und COR Alldata.

Auf der Grundlage dieser Ausführungen wird im empirischen Teil dieser Arbeit eine

Marktsegmentierung der Bankenkunden des Core Banking Geschäftsfelds von IBM Global

Business Services durchgeführt.

5.4 Ergebnisse der Expertenbefragung zum Thema

„Marktsegmentierung in der IBM“

5.4.1 Marktsegmentierung im Allgemeinen

Die IBM sieht die Marktsegmentierung vorrangig als Methode, Vertriebsressourcen effizient im

Markt einzusetzen. Grob wird zunächst der gesamte Markt in Kundengruppen eingeteilt, die für

ein bestimmtes Produkt der IBM als potenzielle Käufer in Frage kommen. Im Wesentlichen liegt

der Zweck der Segmentierung also darin, die Produkte gezielt Marktsegmenten zuzuordnen.

Außerdem ist sie für die Wahl des richtigen Vertriebskanals entscheidend. Die Zuordnung

geschieht im Wesentlichen nach dem Umsatz, den der jeweilige Kunde für die IBM in der

Vergangenheit generiert hat. Kunden, die jährlich Verträge über ein großes Volumen mit der

IBM abschließen, werden direkt betreut, während Kunden, die tendenziell für weniger Umsatz

47 Vgl. IBM Deutschland GmbH (2007), S. 1. 48 Vgl. SAP AG / Accenture (2005), S. II. 49 Vgl. IBM Deutschland GmbH (2007), S. 1.

Page 26: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

26

verantwortlich sind, indirekt über Business Partner adressiert werden.50 Die IBM geht also den

Zielmarkt im Hinblick auf das Produkt und den Vertriebskanal segmentspezifisch an.

Außerdem widerspiegeln die Segmentierungskriterien stark die Organisation der IBM. Dazu

zählen zunächst die Branchen, die durch geteilte Organisationseinheiten bearbeitet werden.51

Die Größe des Kunden ist kein Indikator, der auf das Umsatzpotenzial schließen lässt, aber sie

eignet sich in Kombination mit den Umsatzzahlen zu einer weiteren Einteilung der

Organisation.52 Die größten und umsatzwichtigsten Kunden werden weltweit durch eigene

Organisationseinheiten, die Integrated Accounts bedient. Die nächstkleinere Stufe bilden

Kunden, die regional einzeln durch Client Executives betreut werden. Auf der folgenden Stufe

befinden sich Kunden, die ebenfalls regional, aber in branchenorientierten Clustern als

Kundengruppen bedient werden. Schließlich gibt es klassische Mittelstandskunden, die wenig

Umsatz generieren und von der Organisationseinheit General Business oder indirekt durch

Business Partner betreut werden.53

5.4.2 Segmentierung von Bankenkunden

Bei der Segmentierung von deutschen Banken als aktuelle bzw. potenzielle Kunden eignet sich

als Kriterium neben der bereits angeführten Größe und des in der Vergangenheit generierten

Umsatzes54 zunächst die Zugehörigkeit zu einer der drei Bankensäulen (Sparkassensektor,

Genossenschaftssektor und Kreditbanken; nähere Erläuterungen unter 5.7), da diese jeweils ein

eigenes Kaufverhalten aufweisen. Dabei sind der Sparkassen- und der Genossenschaftssektor in

sich bereits homogen während der Sektor der Kreditbanken eine heterogene Landschaft

darstellt und weiter unterteilt werden kann. Wenn man mit der Segmentierung den

zielorientierten Vertrieb von Kernbankensystemen anstrebt, kann die Unternehmensgröße ein

valides Kriterium sein.55 Diese lässt sich allerdings weder durch die Bilanzsumme, noch durch

die Anzahl der Mitarbeiter oder der Geschäftsstellen erschließen. Als vorstellbar wird hier eine

Kombination aller drei quantitativen Faktoren angesehen.56 Nach einer solchen

Größensegmentierung werden aber immer noch in sich heterogene Kundengruppen bestehen

bleiben. Dabei kann das Kriterium Größe durch das Tätigkeitsfeld der Kunden (Private Banking,

Corporate Banking, Retail Banking, Universal Banking, Mortgage Banking oder Other) bzw. die

Bankengruppe (Großbanken, Privatbanken, Autobanken, Landesbanken, Hypothekenbanken,

Sparkassen-Verbund, Genossenschafts-Verbund, Sparda-Banken, Spezial- /Förderbanken,

Bausparkassen oder Übrige Banken) (nähere Erläuterungen unter 5.7) ersetzt oder damit

kombiniert werden. Zusätzlich können Töchter ausländischer Banken als ein separates Segment

50 Vgl. Befragter 1 (08.12.08), 1.-3. Antwort. 51 Vgl. Befragter 3 (10.12.08), 1. Antwort. 52 Vgl. Befragter 1 (08.12.08), 4. Antwort. 53 Vgl. Befragter 3 (10.12.08), 1. Antwort. 54 Vgl. Befragter 3 (10.12.08), 2. Antwort. 55 Vgl. Befragter 1 (08.12.08), 5. Antwort. 56 Vgl. Befragter 2 (09.12.08), 5. Antwort.

Page 27: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

27

betreut werden, weil sie die gleiche Aufgabenstellung verfolgen.57 Eine eindimensionale rein

funktionale Segmentierung in die benannten Gruppen wird aber vermieden, weil diese in sich zu

heterogen ausfallen.

Die Kriterien Bilanzsumme oder Profitabilität haben sich nicht als effektive

Segmentierungsmerkmale erwiesen, weil sie sich nicht direkt auf den Umsatz beziehen lassen,

den die IBM mit den jeweiligen Kunden macht. Eine wichtige Erkenntnis besteht darin, dass es

kein universelles Modell der Marktsegmentierung gibt, sondern die IBM immer mehr

Annäherungen an einen solchen Idealfall ausarbeitet.58

Die Segmentierungstiefe hängt dabei im Wesentlichen von der Größe der Vertriebsorganisation

ab. Dabei wird eine Kundenanzahl pro Segment angestrebt, die intensiv und effektiv von der

zuständigen Organisationseinheit betreut werden kann.59

5.4.3 Marktauswahl und -positionierung

Zur Zielmarktauswahl können sowohl der bereits angesprochene Umsatz60 als auch

entsprechende Markttrends verwendet werden.61

Bei der Positionierung wird der Idealfall angestrebt, jedem Segment ein konkretes Produkt

zuordnen zu können. Dies ist heute jedoch auf Grund der weiten Fragmentierung des deutschen

Bankensektors nicht realisierbar.62 Hier muss immer noch jeder einzelne Fall untersucht werden,

um die Entscheidung für ein Kernbankensystem zu treffen.63

Pauschal kann angeführt werden, dass die Banken im Sparkassen- und Genossenschaftssektor,

die von ihren Rechenzentren Software beziehen, aus ihrer eigenen Sichtweise Standardsysteme

anwenden und deshalb für den Kauf solcher in Frage kommen.64 Die großen Kreditbanken

weisen eine komplexe IT-Landschaft auf, die Individuallösungen erfordert, während die

kleineren Banken dieser Säule zunehmend zu Standardlösungen wechseln.65 Was die einzelnen

Systeme angeht, decken einige davon das komplette Core Banking Spektrum ab während

andere nur Teilfunktionalitäten bereitstellen – hier müssen für eine grobe Zuordnung die

Bedürfnisse des jeweiligen Kundensegments untersucht werden.66

5.5 Fragebogen zum Thema „Marktsegmentierung im Geschäftsfeld Core

Banking“

Bitte beantworten Sie die folgenden Fragen durch Ankreuzen oder Ausfüllen der grau

markierten Felder. Ihre Angaben werden anonym ausgewertet.

57 Vgl. Befragter 1 (08.12.08), 6. Antwort. 58 Vgl. Befragter 3 (10.12.08), 2.-3. Antwort. 59 Vgl. Befragter 3 (10.12.08), 5. Antwort. 60 Vgl. Befragter 3 (10.12.08), 6. Antwort. 61 Vgl. Befragter 4 (11.12.08), 5. Antwort. 62 Vgl. Befragter 1 (08.12.08), 9.-11. Antwort. 63 Vgl. Befragter 4 (11.12.08), 7. Antwort. 64 Vgl. Befragter 1 (08.12.08), 12. bis 14. Antwort. 65 Vgl. Befragter 4 (11.12.08), 7. Antwort. 66 Vgl. Befragter 2 (09.12.08), 11. Antwort.

Page 28: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

28

1. Nach welchen der folgenden Kriterien ist der deutsche Bankensektor zu segmentieren, um diesen im Geschäftsfeld „Core Banking“ möglichst gezielt anzusprechen? (bitte ankreuzen oder nach Priorität nummerieren)

Bankentyp: Großbank, Sparkassen-Verbund, Geno-Verbund, Landesbank,

Hypothekenbank, Spezialbank/Förderbank, Privatbanken, Bausparkasse, Autobank,

Sparda-Banken, übrige Banken

Institutsgruppe: privat, öffentlich-rechtlich, freie Sparkasse, genossenschaftlich,

genossenschaftliches RZ

Tätigkeitsfeld: Private Banking, Private Banking+, Retail Banking, Corporate Banking,

Universal Banking, Mortgage Banking, Other

Provider der aktuellen Core Banking Lösung (z.B. G&H Bankensoftware AG, i-flex,

KORDOBA)

Aktuelle Core Banking Lösung (z.B. Bancos, FlexCube, KORDOBA)

Anzahl Geschäftsstellen (z.B. unter 10 Geschäftsstellen, 10-100 Geschäftsstellen, ab 100

Geschäftsstellen)

Anzahl Mitarbeiter (z.B. unter 100 Mitarbeiter, 100-1.000 Mitarbeiter, ab 1.000

Mitarbeiter)

Bilanzsumme (z.B. unter 50 Mrd. €, 50-500 Mrd. €, ab 500 Mrd. €)

Weitere Kriterien. Wenn ja, welche?

2. Welche Segmentierungstiefe ist anzustreben? Begründen Sie, wenn möglich.

Angestrebte Anzahl der Segmente (z.B. 5)

Angestrebte Größe der Segmente (in

Page 29: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

29

Anzahl Banken, z.B. 30)

3. Was sind die Eigenschaften des Segments / der Segmente bezüglich der aufgeführten Kriterien, auf die sich die IBM im Core Banking Geschäft konzentrieren will?

Kriterium

Ausprägungen der zu adressierenden Segmente

(z.B. „alle“ oder „Großbank, Landesbank,

Autobank“ oder „Private Banking, Universal

Banking“ oder „Banken, die zur Zeit RYO-Lösungen im

Einsatz haben“ oder „Banken, die mehr als 1.000

Mitarbeiter haben“ usw.)

Bankentyp: Großbank, Sparkassen-

Verbund, Geno-Verbund,

Landesbank, Hypothekenbank,

Spezialbank/Förderbank,

Privatbanken, Bausparkasse,

Autobank, Sparda-Banken, übrige

Banken

Institutsgruppe: privat, öffentlich-

rechtlich, genossenschaftlich

Tätigkeitsfeld: Private Banking, Pri-

vate Banking+, Retail Banking,

Corporate Banking, Universal Bank-

ing, Mortgage Banking, Other

Provider der aktuellen Core Banking

Lösung

Aktuelle Core Banking Lösung

Anzahl Geschäftsstellen

Anzahl Mitarbeiter

Page 30: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

30

Bilanzsumme

Weitere Kriterien

4. Wer sind die Core Banking Provider, auf deren Lösungen sich die IBM konzentrieren will? Welche Segmente bezüglich der in 1.) aufgeführten Kriterien sollen mit diesen Lösungen adressiert werden?

Core Banking

Provider

Geschäft in der

Zukunft (z.B. „Ja,

weil…“ oder „Nein,

weil…“)

Eigenschaften des Segments, in dem die

Lösung eingesetzt werden soll (z.B. „alle

Banken“ oder „Großbank“ oder „Private

Banking“ oder „Banken, die zur Zeit RYO-

Lösungen im Einsatz haben“ oder „Banken, die

mehr als 1.000 Mitarbeiter haben“ usw.)

Avaloq Evolution AG

Bavaria Banken

Software

B+S Banksysteme

CSC

COR ALLDATA

Die Software Peter

Fitzon

EFDIS

ERI

Fernbach

FIDUCIA IT AG

Page 31: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

31

Finnova AG

GAD eg

G+H Bankensoftware

AG

i-flex

Infosys

Kordoba

MISYS

Multibank

PASS Consulting

Group

SAP

Temenos

ACTIS.BSP

TietoEnator

5. Was sind spezifische Eigenschaften des deutschen Bankenwesens (sowohl aus Sicht des gesamten Marktes als auch der einzelnen Banken), die das Core Banking Geschäft beeinflussen und wie konkret wirken sie sich darauf aus?

Page 32: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

32

6. Inwiefern wirkt sich die Konsolidierung der Banken in Deutschland auf das Core Banking Geschäft aus?

7. Inwiefern wirkt sich die Finanzkrise auf das Core Banking Geschäft aus?

8. Was sind andere aktuelle Markttrends in Deutschland, die das Core Banking Geschäft beeinflussen und wie wirken sie sich konkret darauf aus?

9. Wie lässt sich der aktuelle Stand der Core Banking Installationen innerhalb der Banken folgender Typen beschreiben?

Großbank

Sparkassen-Verbund

Geno-Verbund

Landesbank

Hypothekenbank

Spezialbank/Förderbank

Privatbank

Bausparkasse

Auto-Bank

Page 33: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

33

Sparda-Bank

10. Wer sind die bedeutendsten Konkurrenten der IBM bei der Implementierung von Core Banking Lösungen? (geordnet nach geschätztem Marktvolumen)

11. Was sind die zukünftigen Entwicklungen des Marktes für Core Banking Lösungen?

12. Wie lässt sich grob die Strategie beschreiben, die die IBM in Deutschland zukünftig im Core Banking Geschäft verfolgt?

5.6 Ergebnisse der Umfrage zum Thema

„Effiziente Segmentierungskriterien“

Die als Segmentierungskriterium hervorgehobene Umsatzkennziffer kann im Folgenden auf

Grund unternehmensinterner Gründe nicht verwendet werden. Aus den zur Auswahl gestellten

Segmentierungskriterien wurden von den befragten Experten die folgenden drei Faktoren

ausgesucht. Die Reihenfolge spiegelt dabei die eingeschätzte Relevanz wider.

- Bankengruppe (Großbank, Sparkassen-Verbund, Genossenschafts-Verbund, Landesbank,

Hypothekenbank, Spezialbank/Förderbank, Privatbanken, Bausparkasse, Autobank,

Sparda-Banken, übrige Banken)

- Aktuelle Core Banking Lösung (konkrete Provider / Lösungen und entsprechende

Eigenschaften in der folgenden Tabelle)

- Tätigkeitsfeld (Private Banking, Private Banking+, Retail Banking, Corporate Banking,

Universal Banking, Mortgage Banking, Other)

(nähere Erläuterungen der hier verwendeten qualitativen Kriterien unter 5.7)

Dem zweiten Kriterium wurde zusätzlich die Funktion der Grundlage für gezielte Kampagnen

zugeschrieben. Daher wird es in der folgenden allgemeinen Segmentierung nicht verwendet.

Page 34: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

34

Was die Segmentierungstiefe angeht, gaben die Probanden im Durchschnitt eine angestrebte

Segmentanzahl von höchstens fünf Segmenten mit jeweils bis zu 20 Kunden pro Segment an.

Da eine Anzahl von maximal 100 Kunden jedoch im Hinblick auf die festgelegte Datenbasis zu

gering erscheint, konzentrieren sich die folgenden Ausführungen primär auf die Einhaltung der

Segmentgröße.

Bezüglich der Marktauswahl werden als primär zu bearbeitende Bankengruppen die Großbanken,

Privatbanken, Autobanken und Übrige Banken angeführt. Die Tätigkeitsfelder Private Banking

und Retail Banking werden hier ebenfalls überwiegend herausgestellt. Außerdem erfolgt die

Angabe einer minimalen Bilanzsumme von 2 Mrd. € als Zielkriterium.

Die Marktpositionierung bezieht sich schließlich auf die einzelnen Standardlösungen der

Business Partner, da sich sowohl der Markttrend als auch der Schwerpunkt der IBM von

Eigenentwicklungen weg hin zu Standardsystemen verlagern. Die Eigenschaften der Segmente,

in denen die einzelnen Lösungen jeweils eingesetzt werden sollen, wurden durch die Umfrage

ebenfalls erhoben und sind in der nachfolgenden Tabelle enthalten.

Core Banking

Provider

Eigenschaften des Zielsegments für jede Lösung

Avaloq Evolution AG

Private Banking, Universal Banking mit ausreichendem Private

Banking Anteil

COR ALLDATA Retail Banking, Private Banking, Autobanken

Die Software

Peter Fitzon

Private Banking

Fernbach

Alle (Baukastensystem, Komponenten für alle grundsätzlich

einsetzbar), auch für RYO Kunden

FIDUCIA IT AG

RZ für alle genossenschaftlichen Institute in Südwest- und Ost-

Deutschland, Drittmarktkunden im Retail und Universal Banking,

stark am Standard orientiert

GAD eg

RZ für alle genossenschaftlichen Institute in Nord- und West-

Deutschland, Drittmarktkunden im Retail und Universal Banking,

stark am Standard orientiert

i-flex Retail Banking, Universal Banking

Infosys Private Banking, Universal Banking

KORDOBA Retail Banking, Private Banking, Universal Banking

SAP

Retail Banking (Banking Platform),

Universal Banking (BCA),

Private Banking (Callatay & Wouters)

Page 35: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

35

Temenos Private Banking, Universal Banking (kleine bis mittelgroße Kunden)

5.7 Erläuterungen branchenspezifischer qualitativer

Marktsegmentierungskriterien

Bankensäulen

Ausprägung Erläuterung

Kreditbanken Universelle Banken mit privater Rechtsform (Großbanken,

Regionalbanken und sonstige Kreditbanken, Zweigstellen

ausländischer Banken)67

Sparkassensektor Öffentlich-rechtliche Unternehmen (Sparkassen,

Landesbanken/Girozentralen, DekaBank)68

Genossenschaftssektor Kreditgenossenschaften (Primärbanken) und genossenschaftliche

Zentralbanken69

Spezialbanken Durch ein engeres Leistungsangebot als die Universalbanken

(Kreditbanken, Sparkassensektor und Genossenschaftssektor)

gekennzeichnete Banken (Bausparkassen,

Kapitalanlagegesellschaften, Bürgschaftsbanken, Banken mit

Sonderaufgaben)70

Bankengruppen

Ausprägung Erläuterung

Autobank Tochtergesellschaft eines Automobilunternehmens; bietet im

Zuge des Kfz-Handels Finanzgeschäfte an71

Bausparkasse Kapitalsammelstelle, welche langfristig bestimmte

Zinskonditionen für die Anspar- und Tilgungszeit anbietet72

Genossenschafts-Verbund Verbund von Kreditgenossenschaften; privatrechtliche

Unternehmensform73

Großbank Privates Kreditinstitut eines Landes; Angebote sowohl auf

Bundesebene als auch Grenzüberschreitend74

Hypothekenbank spezialisiert sich auf die Vergabe von mittel- und langfristigen

67 Vgl. Becker, Hans Paul / Peppmeier, Arno (2008), S. 80. 68 Vgl. ebenda, S. 82. 69 Vgl. ebenda, S. 83. 70 Vgl. ebenda, S. 84ff. 71 Vgl. Finanz-lexikon.de (2009 a), Hauptframe. 72 Vgl. Finanz-lexikon.de (2009 b), Hauptframe. 73 Vgl. Finanz-lexikon.de (2009 c), Hauptframe. 74 Vgl. Finanz-lexikon.de (2009 d), Hauptframe.

Page 36: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

36

Krediten; Schwerpunkt auf Immobilienfinanzierung75

Landesbank auch als Girozentrale bezeichnet; regionale Zentralinstitute

der Sparkassen76

Privatbank Spezialisierung auf Kunden mit großem Guthaben, die ihr

Vermögen langfristig anlegen und verwalten lassen77

Sparda-Bank Anbieter von Baufinanzierungen; gehört zum

genossenschaftlichen Bankenverbund78

Sparkassen-Verbund Verbund gemeinnütziger Kreditinstitute; öffentlich-rechtliche

Einrichtungen79

Spezial- / Förderbank Sparte im deutschen Bankensystem; hat sich jeweils auf

besondere Geschäftsbereiche des Finanzwesens spezialisiert80

Übrige Banken Banken, die den aufgeführten Klassen nicht entsprechen

Tätigkeitsfeld

Ausprägung Erläuterung

Corporate Banking Geschäfte einer Bank mit Firmenkunden81

Mortgage Banking Pfandbriefgeschäft, d. h. Ausgabe von Pfandbriefen82

Other Banken, die den aufgeführten Klassen nicht entsprechen

Private Banking Anlageberatung und Vermögensverwaltung für private vermögende

Kunden83

Retail Banking Geschäfte einer Bank mit der Masse der Privathaushalte84

Universal Banking breites Angebot umfassender Bankleistungen85; hier: Kombination

von Corporate, Private und Retail Banking

5.8 Theoriebasierte Marktsegmentierung

5.8.1 Grafische Segmentidentifikation

Bei der eigentlichen Marktsegmentierung wurde eine Identifikation weiterer, in der schriftlichen

Umfrage nicht erfasster, jedoch möglicherweise valider Segmentierungskriterien angegangen.

Dazu wurden die unter 5.8 (Ergebnisse der Expertenbefragung) allgemein diskutierten

Segmentierungskriterien in einem zweidimensionalen Graphen dargestellt. Auf der x- und der y-

75 Vgl. Finanz-lexikon.de (2009 e), Hauptframe. 76 Vgl. Finanz-lexikon.de (2009 f), Hauptframe. 77 Vgl. Banken-Test.ch (2009), Hauptframe. 78 Vgl. Meyers Lexikon Online (2009 a), Hauptframe. 79 Vgl. Finanz-lexikon.de (2009 g), Hauptframe. 80 Vgl. Finanz-lexikon.de (2009 h), Hauptframe. 81 Vgl. Finanz-lexikon.de (2009 i), Hauptframe. 82 Vgl. Meyers Lexikon Online (2009 b), Hauptframe. 83 Vgl. Finanz-lexikon.de (2009 j), Hauptframe. 84 Vgl. Finanz-lexikon.de (2009 k), Hauptframe. 85 Vgl. Wirtschaftslexikon24.net (2009), Hauptframe.

Page 37: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

37

Achse wurde jeweils die Verteilung aller 185 Banken nach einem Segmentierungskriterium

abgebildet, um so möglicherweise grafisch in sich homogene Segmente von Banken zu

identifizieren. Auf diese Weise wurden alle möglichen Kombinationen von zwei

Segmentierungskriterien erprobt. Die Herausstellung von Segmenten ist dabei jedoch

misslungen, was sich durch die Heterogenität und Komplexität des deutschen Bankensektors

begründen lässt.

5.8.2 Dreidimensionale Clusteranalyse

Als nächstes auf rein theoretischen Erkenntnissen basierendes Verfahren wurde die unter 5.1.2

beschriebene Clusteranalyse durchgeführt. Dabei wurden drei in der vorliegenden Datenbasis

verfügbare quantitative Kriterien herangezogen: Bilanzsumme, Anzahl der Mitarbeiter und

Anzahl der Geschäftsstellen der jeweiligen Bank.

Zunächst wurde für jedes Kriterium einzeln eine Distanzmatrix erstellt und auf dieser basierend

der der Clusteranalyse zugrunde liegende Algorithmus angewandt. Dabei wurde als

Abbruchkriterium für den Algorithmus eine Minimalanzahl von fünf Segmenten festgelegt. In

einem zweiten Schritt wurde eine analoge Distanzmatrix für eine Einbeziehung von jeweils zwei

der drei Segmentierungskriterien (Bilanzsumme und Mitarbeiterzahl, Geschäftsstellenzahl und

Bilanzsumme oder Mitarbeiterzahl und Geschäftsstellenzahl) erstellt. Diese Matrix stellt die

virtuellen Distanzen zwischen zwei Kunden dar, die z.B. mittels der Kriterien Bilanzsumme auf

der x-Achse und Mitarbeiterzahl auf der y-Achse in einem zweidimensionalen Diagramm

abgebildet wurden. Derselbe Algorithmus wurde auch auf diese drei Distanzmatrizen angewandt.

Im dritten Schritt wurde schließlich eine Matrix der Distanzen im dreidimensionalen Raum unter

Einbeziehung aller drei Kriterien (Bilanzsumme, Mitarbeiterzahl und Geschäftsstellenzahl) erstellt

und mit dem Algorithmus der Clusteranalyse bearbeitet.

Das Ergebnis dieser Segmentierung waren in allen drei Schritten bzw. Betrachtungsweisen vier

sehr kleine Segmente (1-3 Banken) großer Banken und ein sehr großes Segment (>170

Banken) kleinerer Banken. Dies unterstreicht wiederum die hohe Konzentration von

Bilanzsummen, Mitarbeitern und Geschäftsstellen auf die größten der untersuchten Banken, die

sich in diesen Kriterien weit von den kleineren Banken abgrenzen. Einen Mehrwert für die Praxis

liefert diese Analyse jedoch kaum, weil die angestrebte Clustergröße verfehlt wird. Als die

effizienteste Segmentierung kann hier die dreidimensionale Clusteranalyse betrachtet werden,

deren Ergebnisse in Abbildung 13 dargestellt sind (orange Felder als vier kleine Zielsegmente

und graues Feld als ein großes Segment (179 Banken) im dreidimensionalen Gebilde mit

Bilanzsumme, Anzahl der Mitarbeiter und Anzahl der Geschäftsstellen auf x-, y- und z-Achse;

orange Balken mit Angabe konkreter Banken pro Zielsegment).

Page 38: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

38

Abbildung 13: Identifizierte Segmente in der dreidimensionalen Clusteranalyse; Quelle: eigene Darstellung.

Eine weitere Anwendung bzw. zweite Iteration des Verfahrens auf das fünfte und größte

Segment mit 179 Banken führte zu einem ähnlichen Ergebnis, das in Abbildung 14 aufzufinden

ist (orange Felder als vier kleine Zielsegmente und graues Feld als ein großes Segment (173

Banken) im dreidimensionalen Gebilde mit Bilanzsumme, Anzahl der Mitarbeiter und Anzahl der

Geschäftsstellen auf x-, y- und z-Achse; orange Balken mit Angabe konkreter Banken pro

Zielsegment).

Abbildung 14: Verfeinerung durch Anwendung der Clusteranalyse auf das größte Cluster; Quelle: eigene Darstellung.

Page 39: e-Journal of Practical Business Research · PDF fileBieberstein, Ingo (2006), S. 167. 9 Vgl. ... Zingel, Harry (2003), S. 4f. (siehe Internet- / Intranetverzeichnis). - / Marktsegmentierung

39

Somit erfüllt die Clusteranalyse hier zwar ihren Zweck der Unterteilung des Gesamtmarktes in

möglichst homogene Segmente, liefert aber in diesem hochkonzentrierten Umfeld keine in der

Praxis brauchbaren Ergebnisse.

5.9 Experteninterviews

Im Zuge der Untersuchung wurden vier Experteninterviews durchgeführt:

Experte (anonymisiert) Datum

Befragter 1; Associate Partner, Core Banking;

IBM Deutschland GmbH

08.12.08

Befragter 2; Senior IT Architect, Financial Services;

IBM Deutschland GmbH

09.12.08

Befragter 3; Partner, Integrated Banking Team;

IBM Deutschland GmbH

10.12.08

Befragter 4; Business Development Executive, Core Banking;

IBM Deutschland GmbH

11.12.08