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306 Bericht: Spezielle analytische Methoden der einzelnen Flecken lichtelektrisch ermittelt. Die ~l~chen shad, wie aus im Original enthaltenen Diagrammen und Photos ersichtlich ist, proportional den eingesetzten Alkaloidmengen. Die Abweichungen bei der Bestimmung gleicher Mengen desselben Alkaloids auf versehiedcnen Chromatogrammen betragen bis • 5%. -- Durchzieh- reagens. Man erhitzt 7,0 g 24 Std fiber Schwefels/~ure getrocknetes Natriumjodid und 2,6 g basisches Wismutnitrat mit 20 ml Eisessig 4 min lung am gfickflug, ffigt nach dem Abkfihlen der tiefroten ~'hssigkeit 80 ml Essigester und eine Spur Natriumacetat zu uncl filtriert nach 2t~gigem Steheu yon den abgeschiedenen NatriumaeetatkristMlen ab. Nach Zusatz yon 0,5 ml Wasser zum Ffltrat miseht man 10 ml dieser StammlOsung mit 25 ml Eisessig, 60 ml Essigester und 2 ml Wasser. Die StammlSsung ist liingere Zeit haltbar. -- Photographischer Entwickler. Man 15st 6,0 g Hydroehinon, 1,0 g Metol, 100,0 g wasserfreies Natriumsulfit, 2,0 g Natriumcarbonat (wasserfrei) und 0,5 g Kaliumbromid in destilliertem Wasser zu 1 Liter. -- Auger Papaverin und Codein sind mit demselben Erfolg auch noch andere AlkMoide untersucht worden. i Pharmaz. Zentralhalle Deutschland 96, 457--462 (1957). Humboldt-Univ. Berlin. K. SdLLNEI~ 4. Analyse von biologisehem Material Um Ammoniak in Blut, Erythrocyten und Plasma zu ermitteln, maehen D. SELIGSON und ~. ttI~i~IAXA 1 mit einer Misehung aus Kaliumcarbonat und -hydrogencarbonat alkaliseh und lassen das frei gewordene Ammoniak in einer Flasehe, die rotiert wird, auf einen mit Schwefels/iure befeuchteten Glasstab diffundierem Die Bestimmung erfolgt dalm colorimetrisch mit Neglers l~eagens 2. -- Aus/i~hrung. Zu etwa 3 g einer Misehung aus 2 Teilen K2CO a 1,5 H20 nnd 1 Teil KHCO a gibt man in einer Flasehe 2 ml der Probe and verseh]iegt die Flasche mit einem Stopfen, der einen Glasstab trggL weleher mit 1 n Sehwefelsgure befeuchtet ist. Die Flasche ligt man 20 rain mechanisch rotieren. Um gute Durehmischung des Reaktionsgutes zu erreichen, befinden sieh in dem Gefgg 3 rostfreie Stahlsti~bchen. Die am Glasstab haftende Flfissigkeit spfilt man zum Sehlug mit 3 ml verdiinnter NeBler-ReagenslSsung ab (45,5 g HgJ 2 + 34,9 g KJ + 112 g KOK im Liter; vor Gebraueh 1 : 20 verdiinnt). Nach 5 rain mitt man die Extinktion in einer 1 cm-Zelle bei 395 mt, gegen die verdiinnte Negler-LSsung als Vergleiehsflfissigkeit. Mit den geagentien wird ein ]3lindwert ermittelt. Die Werte entnimmt man einer Eichkurve, die mit einer AmmoniumsulfatlSsung (1,415 g/l; vor Gebrauch 1:100 verdiinnt) aufgestellt wh'd. 1 j. Lab. olin. Med. 49, 962--974 (1957). Univ. Pennsylvania und Walter Reed Army Medical Center, Washington (USA). -- 2 Siehe aueh D. S. NAT~A~ und F. L. ROD~Zmr: J. Lab. olin. Med. 4:9, 779 (1957); vgl. diese Z. 161, 78 (1958). G. Dn~: Ein colorimetrisches Verfahren zur Bestimmung yon J{thylcrotylbarbitursiiure (Kalypnon~ Ka) in Urin haben K. DOLZE und M. Bi)cnNEx i in Anlehnung an die Verfahren yon J. ZWlKI~EI~ 2 sowie R. DEININGEI~3 ausgearbeitet. --Arbeitsweise. Man s/~uert 50--75 ml Urin mit verdfinnter Schwefelsi~ure auf pn 3 an, schiittelt 2mal mit je 40 ml J~ther aus, trennt die )~therphase, erforderlichenfalls nach Zentri- fugieren, ab, trocknet sie mit wasserfreiem Natriumsulfat und dampft ira Vakuum zur Trockne ein. 2 aliquote Mengen des in 0,5 ml Chloroform aufgenommenen t~fick- standes bringt man auf Schl. & Sch.-Papier Nr. 2043b und chromatographiert mit einer mobilen Phase aus je 50% Butanol und IsoamylMkohol, die mit konz. Ammoniak bis zur Sattigung geschfittelt worden ist. Nach 20 Std Laufzei~ macht

Ein colorimetrisches Verfahren zur Bestimmung von Äthylcrotylbarbitursäure (Kalypnon, Ka) in Urin

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Page 1: Ein colorimetrisches Verfahren zur Bestimmung von Äthylcrotylbarbitursäure (Kalypnon, Ka) in Urin

306 Bericht: Spezielle analytische Methoden

der einzelnen Flecken lichtelektrisch ermittelt . Die ~l~chen shad, wie aus im Original enthal tenen Diagrammen und Photos ersichtlich ist, proportional den eingesetzten Alkaloidmengen. Die Abweichungen bei der Best immung gleicher Mengen desselben Alkaloids auf versehiedcnen Chromatogrammen betragen bis • 5%. - - Durchzieh- reagens. Man erhitzt 7,0 g 24 Std fiber Schwefels/~ure getrocknetes Natr iumjodid und 2,6 g basisches Wismutn i t ra t mi t 20 ml Eisessig 4 min lung am gfickflug, ffigt nach dem Abkfihlen der t iefroten ~'hssigkeit 80 ml Essigester und eine Spur Nat r iumace ta t zu uncl filtriert nach 2t~gigem Steheu yon den abgeschiedenen Natr iumaeetatkr is tMlen ab. Nach Zusatz yon 0,5 ml Wasser zum Ffl trat miseht man 10 ml dieser StammlOsung mit 25 ml Eisessig, 60 ml Essigester und 2 ml Wasser. Die StammlSsung ist liingere Zeit hal tbar . - - Photographischer Entwickler. Man 15st 6,0 g Hydroehinon, 1,0 g Metol, 100,0 g wasserfreies Natriumsulfit , 2,0 g Nat r iumcarbonat (wasserfrei) und 0,5 g Kal iumbromid in destilliertem Wasser zu 1 Liter. - - Auger Papaver in und Codein sind mi t demselben Erfolg auch noch andere AlkMoide untersucht worden.

i Pharmaz. Zentralhalle Deutschland 96, 457--462 (1957). Humboldt-Univ. Berlin. K. SdLLNEI~

4. A n a l y s e v o n b i o l o g i s e h e m M a t e r i a l

Um Ammoniak in Blut, Erythrocyten und Plasma zu ermitteln, maehen D. SELIGSON und ~ . ttI~i~IAXA 1 mi t einer Misehung aus Kal iumcarbonat und -hydrogencarbonat alkaliseh und lassen das frei gewordene Ammoniak in einer Flasehe, die rot ier t wird, auf einen mi t Schwefels/iure befeuchteten Glasstab diffundierem Die Best immung erfolgt dalm colorimetrisch mit Neglers l~eagens 2. - - Aus/i~hrung. Zu etwa 3 g einer Misehung aus 2 Teilen K2CO a �9 1,5 H20 nnd 1 Teil KHCO a gibt man in einer Flasehe 2 ml der Probe and verseh]iegt die Flasche mi t einem Stopfen, der einen Glasstab trggL weleher mi t 1 n Sehwefelsgure befeuchtet ist. Die Flasche l i g t man 20 rain mechanisch rotieren. U m gute Durehmischung des Reaktionsgutes zu erreichen, befinden sieh in dem Gefgg 3 rostfreie Stahlsti~bchen. Die am Glasstab haftende Flfissigkeit spfilt man zum Sehlug mi t 3 ml verdi innter NeBler-ReagenslSsung ab (45,5 g H g J 2 + 34,9 g K J + 112 g KOK im Liter; vor Gebraueh 1 : 20 verdiinnt). Nach 5 rain m i t t man die Ext inkt ion in einer 1 cm-Zelle bei 395 mt, gegen die verdiinnte Negler-LSsung als Vergleiehsflfissigkeit. Mit den geagent ien wird ein ]3lindwert ermittelt . Die Werte en tn immt man einer Eichkurve, die mi t einer AmmoniumsulfatlSsung (1,415 g/l; vor Gebrauch 1:100 verdiinnt) aufgestellt wh'd.

1 j . Lab. olin. Med. 49, 962--974 (1957). Univ. Pennsylvania und Walter Reed Army Medical Center, Washington (USA). - - 2 Siehe aueh D. S. NAT~A~ und F. L. ROD~Zmr: J. Lab. olin. Med. 4:9, 779 (1957); vgl. diese Z. 161, 78 (1958).

G. D n ~ :

Ein colorimetrisches Verfahren zur Bestimmung yon J{thylcrotylbarbitursiiure (Kalypnon~ Ka) in Urin haben K. DOLZE und M. Bi)cnNEx i in Anlehnung an die Verfahren yon J. ZWlKI~EI~ 2 sowie R. DEININGEI~ 3 ausgearbeitet. --Arbeitsweise. Man s/~uert 50--75 ml Urin mit verdfinnter Schwefelsi~ure auf pn 3 an, schiittelt 2mal mi t je 40 ml J~ther aus, t r enn t die )~therphase, erforderlichenfalls nach Zentri- fugieren, ab, t rocknet sie mit wasserfreiem Natr iumsulfat und dampft ira Vakuum zur Trockne ein. 2 aliquote Mengen des in 0,5 ml Chloroform aufgenommenen t~fick- standes br ingt man auf Schl. & Sch.-Papier Nr. 2043b und chromatographiert mi t einer mobilen Phase aus je 50% Butanol und IsoamylMkohol, die mi t konz. Ammoniak bis zur Satt igung geschfittelt worden ist. Nach 20 Std Laufzei~ macht

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4. Analyse von biologischem Material 307

man auf einem der Chromatogramme Xa durch Eintauchen in etwa l%ige Queck- silber(I)-nitratlSsung als grauschwarzen, durch l~ngeres Wi~ssern starker werdenden Flecken sichtbar, wobei noch 5 #g des Barbiturates nachweisbar sind. Das aus dem zweiten Chromatogramm ausgeschnittene korrespondierende Papierstfick extrahiert man mit 5--10 ml absolutem J~thanol, dampft die alkoholisehe Ka-LOsung auf 1 nil ein, versetzt sie mit 0,05 ml l~oiger alkoholischer XobaltnitratlSsung und 0,05 ml Piperidin und ffi~t mit absotutem J~thanol auf 1,5 ml auL Die hierbei entstandene Fa.rblSsung photometriert man im Pulfrich-Photometer mit Grtinfilter S 66 gegen absoluten Alkohol und vergleieht die Extinktion mit einer analog hergestellten Eiehkurve. Die Grenze der Bestimmbarkeit liegt zwischen 100 und 300/~g Ka.

Das ~rztl. Laboratorium 3, 207--208 (1957). Stadtkrankenhaus Dresden- Friedrichstadt. - - 2 Pharmae. Weekbl. 68, 975 (1931); vgl. diese Z. 97, 128 (1934). - - a Arzneimittel-l%rsch. 5, 472 (1955); vgl. diese Z. 151,395 (1956). K. SSLL~n~

Uber den polarographisehen Nachweis yon Proteinen neben Nucleins~uren beriehtet ~t. B~B~ 1. Der Proteingeha.]t eines 1Nueleins~urepr~p~rates l~l~ sieh n~eh- weisen, wenn steigende Mengen davon in BrdiTka-Com-TestlSsung 2 polarographier~ werden. Die als Verunreinigungen anwesenden SH-haltigen Substanzen verursaehen eine fiber der Kobaltstufe auftauehende katalytische Welle, die mit steigender Ammoniakkonzentration w/~chst und den Wellen gleicht, die durch Zusatz yon z. B. Serumalbumin als katalytisch aktiver Substanz zur reinen TestlSsung erhalten werdeu. Die quantitativen Auswertung der katalytischen Wellen erfolgt an g~,nd einer Eichkurve oder naeh der Methode des Eichznsatzes, wofiir das bei der Iso- lierung der betreffenden Nucleinstture a,ufallende Protein als Eichsubstanz dient. - - Ribonucleinsdure (t~NS) versehiedener Herkunft ist veto VerL mit und ohne Zusatz von Serumalbumin in BrdiSka-TestlSsung 1 (0,001 m Co ~+, 0,1 m 5~I~[~C1, 0,l m ~NHaOH) cder TestlSsung 2 (0,001 m Co ~+, 0,1 m ~H~C1, 5 .0 ,1 m ~NHaOH) ein- gewogen, in einer bei 25 ~ C temperierten Zelle a durch Stickstoff entlfiftet und an- schliel~end unverzfiglich polarogwaphiert worden. Dabei haben hOhere RNS- Xonzentrationen die Kobaltstufe vermindert. Die erhaltenen katalytischen Eiweii]- wellen eignen sieh als empfindlicher Test auf proteinhattige Nucleins/iurelSsungen und bieten gute VergleichsmSglichkeiten zwischen Nucleins~urepr~paraten ver- sehiedener Herkunft. Die Erfassungsgrenze ist 1 #g l~rotein je Milliliter.

Biochem. Z. 329, 274 276 (1957). Inst. Mikrobio]. exp. Therapie, J e n a . - BgD~5;c~, R.: Coll. czeehoslov, chem. Commun. 5, 112 (1933); vgl. diese Z. 96,

207 (1934). - - ~ BE:~G, H. : Chem. Techn. 7, 679 (1955). X. M _ ~ c ~

Zonenelektrophorese yon Serum-/?-Globulinen. H. J. SI[]~EI~IVIAN 1 hat Messun- gen yon O. S~-~TmES ~ best~tigt, nach denen sich ~uf Starkegel elektrophoretisch aus Serum mehrere fi-Globulinfraktionen nachweisen lussen. Aus naeh It . J. McDonALD und E. W. BE~IES ~ mit Sudanschwarz vorgef~rbten Serumproben wird zun~ehst papiere]ektrophoretisch nach F. V. F L Y ~ und P. D~ MAYo 4 die fl-Globulinfr~ktion isoliert. Sie wird d~nn der Elektrolyse auf St~rkegel naeh tier Vorsehrift yon S ~ T ~ n s s unterworfen. Wird schliefilich (zur H~lfte) mit N~phth~lin- schwarz gefarbt, so sind vier Zonen erkennbar. Aus beschriebenen Vergleichen lh~t sich sehr wahrscheinlieh machen, dull eine dieser Fraktionen mit fl-Lipoprotein identisch ist.

1 Biochim. biophysica Acta (Amsterdam) 24, 647 (1957). Royal Hospital, Perth, W.A. (Australien). - - ~ Nature (London) 177, 1033 (1956). - - s Biochim. biophysica Act~ (Amsterdam) 14, 290 (1955). - - a L~ncet 261, 235 (1951); vgl. diese Z. 140, 292 (1953). - - 5 Biochemic. J . 61, 629 (1955). K. C~vs~

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