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Thomas Mauer Ein Landbahnhof – authentisch und detailliert gebaut KLEINE ANLAGE VON A BIS Z MODELLBAHN PRAXIS Deutschland € 10,– Österreich € 11,50 · Schweiz sFr. 19,80 Be/Lux € 11,60 · Niederlande € 12,75 Italien, Frankreich, Spanien, Portugal (cont), Finnland € 12,50 MIBA-Modellbahn-Praxis 1/2013 Best.-Nr. 15087445 ISBN 978-3-89610-295-9

Ein Landbahnhof – authentisch und detailliert gebaut in diese Ausgabe... · 2013. 9. 12. · Die Modell-Ahr 68 Das Modellviadukt 72 Impressionen 80 ANHANG Herstellerliste und Materialien

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Thomas Mauer

Ein Landbahnhof – authentisch und detailliert gebaut

KLEINE ANLAGEVON A BIS Z

MODELLBAHN PRAXIS

Deutschland € 10,–Österreich € 11,50 · Schweiz sFr. 19,80Be/Lux € 11,60 · Niederlande € 12,75 Italien, Frankreich, Spanien, Portugal (cont), Finnland € 12,50

MIBA-Modellbahn-Praxis 1/2013Best.-Nr. 15087445ISBN 978-3-89610-295-9

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MIBA-PRAXIS • Kleine Anlage von A bis Z 3

Es muss wohl während meiner Bundes-wehrgrundausbildung gewesen sein, dass

ich einmal wöchentlich Freitagnachmittag durch das obere Ahrtal mit einigen Leidens-genossen gen Heimat raste – man wollte doch schnellstmöglich nach Hause. Und da ich als ordentlich ausgebildeter „Luftraumbeobach-ter“ auch während der Fahrt den Luftraum ständig im Blick hatte – der Feind lauerte ja damals quasi noch überall –, meinte ich neben einigen „Migs“ auch ein paar alte Bahnhofs-

gebäude gesehen zu haben. Aber man wollte ja nur nach Hause! Es vergingen einige Jahre, ehe ich mal wieder in die Gegend kam und mich an die vermeintlichen Bahnhofsgebäude erinnerte.

Vollbremsung! Links auf 9.00 Uhr! Das ist ein Bahnhof! Nur weit und breit keine Zufahrt in Sicht! Nach weiteren 20 Minuten hatte ich die Zufahrt schließlich doch entdeckt, das Bahnhofsgebäude erreicht, mit einem Forst-beamten ausführlich das Betreten des Gelän-des ausdiskutiert und schließlich Ruhe und Muße gefunden, das Gebäude mit seinen An-bauten incl. seinem separaten Abortgebäude zu fotografieren und zu vermessen.

Neben diesem schönen Gebäudeensemble war auch das Gelände eigentlich prädestiniert für eine Umsetzung ins Modell. Und da war ja auch noch das Viadukt unweit des Bahnhofs. Alles in allem ein lohnendes Projekt – Neben-bahnromantik pur, mitten in der Eifel.

Doch es vergehen wieder unzählige Jahre, bis ich dieses Projekt „Bahnhof Freilingen“ verwirklichen konnte. Zwischenzeitlich hatte ich mich ein wenig schlau gemacht, sprich zu-sätzliche Informationen eingeholt und vor allem einen Gleisplan aufgetrieben. Mit die-sem Wissen konnte ich ungefähr abschätzen, wie es damals rund um den Bahnhof ausgese-hen haben mag.

Ein Ladegleis mit Holzverladerampe, ein Holzlagerplatz, ein Garten für den Bahnhofs-vorsteher und natürlich das Viadukt, welches nun im Modell deutlich an den Bahnhof her-angerückt ist. Das verspricht viel Bastelspaß mit einem überschaubaren finanziellen Ein-satz. Viele Materialien, insbesondere für Ge-bäude und Viadukt, sind nicht teuer in der Anschaffung. Man muss lediglich jede Menge Zeit einplanen, um z.B. aus kleinsten „Papier-schnipseln“ ein Schieferdach herzustellen. Aber es funktioniert und man wird mit einem echten Unikat belohnt.

Jetzt fehlte nur noch der richtige Partner für die Umsetzung, denn erfahrungsgemäß reizt mich ein abgeschlossenes Projekt nicht mehr so sehr, wie der Bau desselben. Ich fand den richtigen Mann schließlich in Gestalt von Guido Balter von der Firma ArsTecnica in Losheim in der Eifel. In diesem bekannten Modellbahn-Zentrum wird die Freilingen-An-lage zukünftig ausgestellt und für die Besu-cher der dortigen Ausstellung neben zahlrei-chen weiteren Anlagen zu betrachten sein.

Ihnen, liebe Leser, möchte ich mit dieser Broschüre den Bau der Anlage in Wort und Bild vorstellen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und würde mich freuen, wenn Sie die eine oder andere hier gezeigte Modell-baumethode für Ihr „Traumprojekt“ in der Praxis adaptieren können.

Thomas Mauer

Gut Ding will Weile haben

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4 MIBA-PRAXIS • Kleine Anlage von A bis Z

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek:Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

ISBN 3-89610-295-9

© 2013 by VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH, MIBA-Verlag, Fürstenfeldbruck

Alle Rechte vorbehaltenNachdruck, Reproduktion und Vervielfältigung – auch

auszugsweise und mit Hilfe elektronischerDatenträger – nur mit vorheriger schriftlicher

Genehmigung des Verlages.Redaktion: David Häfner, Martin Knaden

Litho: H.W.M. GmbHDruck: WAZ-Druck GmbH, Duisburg

Thomas Mauer, Jahrgang 1964, kann auf eine typische Modellbahn-Karriere zurückblicken. Vom Modellbahnbazillus befallen wurde er im zarten Kindes-

alter durch das Eisenbahnspiel mit seinem Vater. Schon in seiner Jugend wandte er sich von der Trix-Express-Bahn ab und dem Zweileiter-Gleich-

strom-System zu. Die Teilnahme an einem Anlagenwettbewerb des Eisen-bahn-Journals führte zu seiner ersten Zeitschriftenveröffentlichung im Jahr

1983. Weitere Publikationen folgten in unregelmäßigen Abständen. Seit 1994 ist er auch den MIBA-Lesern durch zahl reiche Beiträge – vor allem über Anlagen- und Landschaftsbau sowie Gebäudemodellbau – bekannt.

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MIBA-PRAXIS • Kleine Anlage von A bis Z 5

Der vollstän-dige Eigen-

bau eines Gebäudes bedeutet zwar immer einen gewis-sen Aufwand, das Er-gebnis belohnt dann aber umso mehr, wie auch der Bildver-gleich mit dem Vor-bild zeigt.

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Wenn es eines in der Eifel gibt, dann ist es

Holz. Dementsprechend gilt es, das wichtige Transportgut auch in Freilingen umzuschlagen, wozu es neben Rückepferden, Fuhrwerken und passenden Waggons einen hinreichend großen Lagerplatz sowie eine Laderampe gibt.

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Unweit des Bahnhofs

Freilingen befindet sich ein Viadukt über die Ahr. Zwar ist der Bahnhof zentrales Motiv der Anlage, das formschöne Via-dukt sollte aber den-noch einen weiteren Blickfang bilden. Kur-zerhand wurde das Vorbild vor Ort ver-messen und zuhause in 87-facher Verklei-nerung nachgebaut.

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EIN WORT ZUVORGut Ding will Weile haben 3

VORBILDDie Ahrtalbahn 6

Warum Freilingen? 12

BAUEN IM BAHNHOFFreilingens Unterbau 14

Gleisverlegung 15

Ein kleiner Bahnhof in der Eifel 18

Perron für Preisers 28

Laderampe fürs Eifel-Holz 31

Holz-Pferde 34

Holzverladung 38

LANDSCHAFTSGESTALTUNGDer Bahnhofsgarten 42

Ab ins Gelände 48

Stabiler Schutz 52

Straße in den bunten Herbst 54

Bäume für Freilingen 62

Die Modell-Ahr 68

Das Modellviadukt 72

Impressionen 80

ANHANGHerstellerliste und Materialien 82

Der Vorbild-Bahnhof

Freilingen. An der Bahnstrecke Blan-kenheim (Wald)–Ahr-dorf in der Eifel ge-legen, befand sich der kleine Bahnhof weit außerhalb des eigentlichen Ortes.

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Der erste Blick auf die den Bahnhof umgebende Natur verrät, dass die Anlage im Herbst angesiedelt ist. Und

nachdem sich nicht jeder Baum zur gleichen Zeit färbt, sind diese feinen Unterschiede auch im Modell umsetzbar. Angefan-

gen von der erst leicht verfärbten Baumkrone und noch grünem „Unterkleid“ bis hin zum kompletten „Rotschopf“.

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Eigentlich wäre die Strecke im Mai 2013 genau 100 Jahre alt gewor-

den. Leider hat sie dieses Jubiläum gleich um Jahrzehnte verfehlt. Offen-sichtlich war sie auch nie besonders wirtschaftlich, was einen weiteren Be-trieb nicht wirklich rechtfertigte.

Aber ein wenig der Reihe nach. Mit dem Bau der 25 km langen Strecke zwischen Ahrdorf und Blankenheim (Wald) wurde am 1. April 1910 begon-nen. Wenn man die nachzulesenden Fakten über die Vorbereitungen des Baus, die Bauphase und die Eröffnung aufmerksam verfolgt, stellt man fest, dass sich größere Bauprojekte in ihrer

Die Eifel-Strecke Blankenheim (Wald)–Ahrdorf

Die AhrtalbahnWer eine Modellbahn oder auch nur ein Diorama nach ganz konkretem Vorbild bauen möchte, sollte sich ein wenig mit der Geschichte der Bahnlinie befassen. Gehen wir also 100 Jahre zurück und blicken auf Entstehung, Betrieb und Stilllegung der Ahrtalbahn, die vor Jahrzehnten schon die üblichen Phasen eines Pro jektes durchlebte: Euphorie, Ernüchterung, …

Der Bahnhof Freilingen im heutigen, bestens restaurierten Zustand (großes Bild oben) und 1995 (Bild unten). Damals schien der Abriss nahe zu sein …

Der Bahnhofsplan Freilingen von 1954. An den Schraffuren ist gut die

Hanglage in der Nähe der Ahr zu erkennen.

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Entwicklung bis heute kaum geändert haben. Es beginnt zunächst einmal mit den obligatorischen Streitigkeiten über die Streckenführung (Standortvorteile), denn es gibt nun 1000 gute Gründe, warum mein Ort/meine Region geeig-net ist, Teil des erstrebenswerten Gan-zen zu werden.

Bezahlen möchte man seinen Anteil aber nicht so recht. Denn da existiert eine übergeordnete Macht, die soll sich um die Dukaten kümmern. Man ver-mutet nämlich höchst staatliche Inter-essen hinter dem Ansinnen des Baus gerade dieser Strecke. Die Zeichen deu-ten auf Krieg und die Eifel ist ein treff-liches Aufmarschgebiet gegen den Nachbarn Frankreich. Apropos Duka-ten: Die vorkalkulierten Kosten wurden bei endgültiger Bausumme von knapp 7,8 Mio. Mark lediglich um schlappe 2,4 Mio. Mark überschritten.

Der Bau der Strecke bringt viele Gastarbeiter in die Eifel, meist „raue Gesellen“, aber den Einheimischen auch zusätzlichen Verdienst durch Landverkauf, Arbeit und Dienstleis-tung. Man partizipiert halt am Bau der Eisenbahn. Bestimmt für viele Men-schen eine gute Zeit, denn das Leben in der Region ist sicher geprägt durch harte Arbeit. Und die Aussicht auf ein dauerhaftes festes Einkommen erhöht sich mit der Aussicht auf eine Arbeit bei der Eisenbahn. Natürlich sieht man jetzt mit dem Bau des Schienenweges auch die Möglichkeit, die Bodenschätze profitabel verkaufen zu können.

Mit der Eröffnung der Strecke am 1. Mai 1913 offiziell und einen Tag spä-

Bilder vom Bau der Strecke: In damals üb-licher Pose stellten sich die Arbeiter dem Fotografen: Oben kurz vor Dollendorf, rechts am Tunnel bei Mühl-heim. Die Erdbewe-gungen wurden über-wiegend mithilfe von Schaufeln, Spitzhacken und einer Feldbahn durchgeführt. Foto: Kreismuseum des Kreises Euskirchen; Repro: Medienzentrum des Kreises Euskirchen

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Einfahrt eines Zuges in Blankenheim. Der Bahnhof lag wie auch Freilingen relativ weit weg vom namensgebenden Ort.Links die Eifeler Zeitung mit einem ausführlichen Bericht in der Sonderausgabe zum 1. Mai 1913; daneben einer der ersten Fahrpläne der Strecke. Abb.: Kreismuseum des Kreises Euskirchen; Repro: Medienzentrum des Kreises Euskirchen

Kursbuchauszüge im Wandel der Zeit: 1935 (oben) besteht noch ein recht dich-ter Fahrplan mit sieben Zugpaaren. Nach dem Streckenabbau verzeichnet das Kursbuch vom Winter 1950/51 nur noch einen Querverweis auf den Omnibus-Fahrplan (links). 1955 (unten) fährt zwar wieder ein Schienenbus, aber leider nur viermal je Richtung und nur zwischen Blankenheim und Mühldorf. Im Win-ter 1960/61 (ganz unten) ist diese Relation auf ein Zugpaar ausgedünnt. Am 1.3.1961 wird das Ende des Personenverkehrs verkündet. Archiv M. Meinhold

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Mülheim

Blankenheim

Ahr

Ahr

Blanken-heimerdorf

Bhm.-Wald

Freilingen

Freilinger Viadukt

Ahrhütte

AhrdorfDollendorf

Jünkerath

Freilingen (Eifel)

Mülheim (Eifel)

Blankenheim (Eifel)

Blankenheimerdorf

Blankenheim (Wald)

Dollendorf (Eifel)

Ahrdorf (Ahr)

ter regulär beginnen die goldenen Zei-ten für die Region. Man kann nun mit dem Zug in die weite Welt reisen – ein heute kaum mehr vorstellbares Verlan-gen, setzt man sich doch einfach ins Auto und fährt von A nach B.

Wirklich rentabel scheint die Strecke nie zu werden. Eine deutliche Diskre-panz zwischen Anspruch und Wirklich-keit scheint dauerhaft zu bleiben. Le-diglich die übergeordnete Macht nutzt gleich zweimal die Strecke innerhalb von ca. 30 Jahren und sorgt vorüberge-hend für ein erhöhtes Verkehrsaufkom-men, das wenig mit den sonst üblichen Transporten von Mensch und Material zu tun hat.

Beim zweiten Mal mit dem Ergebnis, dass man gleich ob der Misserfolge vor lauter Ärger den Schienenweg samt ei-niger Bauwerken (u.a. dem Freilinger Viadukt) hinter sich zerstört. Viadukt und Bauwerke müssen nach dem Krieg wieder mühsam instandgesetzt wer-den, was die Wiedereröffnung deutlich verzögert.

So hat man also noch weniger Lust, Mensch und Material gen Westen zu schicken. Und die wenigen Eifler, das Holz und die Erzeugnisse aus den Steinbrüchen scheinen den Aufwand nicht zu lohnen – bedenkt man die Konkurrenz, die sich mittlerweile auf den Straßen bewegt. Bus und Lkw ma-chen der Bahn zu schaffen.

Überhaupt kommt der Personenver-kehr nur auf dem 8,6 km langen Teil-abschnitt zwischen Blankenheimerdorf und Mühlheim wieder in Gang – und das auch nur mit einem Schienenbus, der anfangs (1954) noch viermal täg-

Kurz nach der Eröffnung der Bahnstrecke verfasste ein (mutmaßlich) regionaler Dichter diese Hymne an die Ahr. Das Werk kann noch heute auf einer Stein-tafel in unmittelbarer Nähe der Ahrquelle in Blankenheim bewundert werden. Foto: MK

Der Streckenverlauf zwischen Blankenheim und Ahrdorf. Die Orte Dollendorf und Freilin-gen liegen deutlich abseits der Bahnlinie.Karte: Kathleen Baumann

Auch schweres Gerät wie dieser Dampf-bagger wurden ein-gesetzt. Das gewalti-ge Trumm mit dem Hochlöffel kam um 1912 bei Blanken-heim zum Einsatz. Damit waren auch größere Erdbewe-gungen zu bewälti-gen, wie zum Bei-spiel …

… ein Straßendurch-lass am Fuß eines Dammes. Nachdem dessen Ausmauerung erstellt war, wurde der Damm von einer Behelfsbrücke der Feldbahn aus wieder aufgeschüttet. Zum Aufschütten kam der Abraum naher Streckenabschnitte zur Anwendung.

Die Ahrbrücke ist kurz nach Fertigstel-lung der Strecke in der Landschaft weit-hin sichtbar. Von so wenig Vegetation können heutige Ei-senbahnfotografen nur träumen …Fotos: Kreismuseum des Kreises Euskir-chen; Repro: Medien-zentrum des Kreises Euskirchen

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