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Ein Leben ohne Tiere ist vorstellbar Aber es lohnt sich nicht! Heinz Rühmann November 2009 1. Vorsitzende Anita Kramm- Hillebrand Amandusstraße 46 50769 Köln Tel. 0221/7087613 Fax 0221/7099736 2. Vorsitzende Irmgard Seehausen Postanschrift: Irmgard Seehausen Kreuzstraße 124 50354 Hürth Tel. 02233/46302 Fax 02233/400259 www.tiere-in-not-ev.de [email protected] Bankverbindung: Volksbank Euskirchen eG Konto 3004806017 BLZ 38260082 Liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde, ein Jahr neigt sich wieder fast dem Ende zu. Für uns ist damit der Zeitpunkt gekommen, Sie über die umfangreichen Tierschutzaktivitäten unseres Vereins zu informieren. Wir beginnen mit dem Bericht zum Geschäftsjahr 2008. Im Jahre 2008 konnten wir insgesamt 136 Tiere vermitteln: 74 Hunde 54 Katzen 3 Kaninchen 3 Meerschweinchen 1 Ziertaube 1 Schildkröte In Zeiten wirtschaftlicher Not, verstärkt aufgrund der Finanzkrise, ist unser Aufgabengebiet gewachsen. Die Auswirkungen zeigen sich beispielsweise darin, dass die Abgabe von Hunden, Kat- zen und Kleintieren zunimmt, deren Vermittlung jedoch zunehmend schwieriger wird. Als Folge stoßen unsere aktiven Mitglieder und Tierschützer oft an ihre maximale Grenze der Belastbar- keit, ebenso wie unser Budget. Trotz der Auswirkungen durch die Finanzkrise haben wir in diesem Jahr mit hohem Einsatz einen erfolgreichen Tierschutz geleistet. Wir beginnen damit, Ihnen einmal an Beispielen vor Augen zu führen, dass bei aktiven Tierschüt- zern häufig der Mensch das Problem ist: Zunächst bringen sie ihre Begeisterung zum Ausdruck für ein Tier, das sie gerne adoptieren möchten. Nach großem Zeitaufwand mit Besichtigung ihres Wunschtieres, Telefonaten, Gesprächen etc. werden dann Rückzieher gemacht, wenn es in die Entscheidungsphase geht. Das stiehlt unseren Tierschützern viel Zeit, die sie für ihre Arbeit im Tierschutz dringend benötigen. Dann gibt es Tierbesitzer, die es als Verpflichtung ansehen, dass der Tierschutzverein tierärztliche Behandlungen für ihre Vierbeiner zu finanzieren hat. Eine weitere fordernde Gruppe verlangt sogar, die Tiere bei Ihnen zu Hause abzuholen. Fazit: ein wahrlich arrogantes forderndes Verhalten – das Los von Tierschützern!

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Ein Leben ohne Tiere

ist vorstellbar

Aber es lohnt

sich nicht!

Heinz Rühmann

November 2009

1. Vorsitzende Anita Kramm-

Hillebrand Amandusstraße 46

50769 Köln Tel. 0221/7087613 Fax 0221/7099736

• 2. Vorsitzende

Irmgard Seehausen •

Postanschrift: Irmgard Seehausen

Kreuzstraße 124 50354 Hürth

Tel. 02233/46302 Fax 02233/400259

• www.tiere-in-not-ev.de [email protected]

• Bankverbindung:

Volksbank Euskirchen eG

Konto 3004806017 BLZ 38260082

Liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde, ein Jahr neigt sich wieder fast dem Ende zu. Für uns ist damit der Zeitpunkt gekommen, Sie über die umfangreichen Tierschutzaktivitäten unseres Vereins zu informieren. Wir beginnen mit dem Bericht zum Geschäftsjahr 2008. Im Jahre 2008 konnten wir insgesamt 136 Tiere vermitteln: 74 Hunde 54 Katzen 3 Kaninchen 3 Meerschweinchen 1 Ziertaube 1 Schildkröte In Zeiten wirtschaftlicher Not, verstärkt aufgrund der Finanzkrise, ist unser Aufgabengebiet gewachsen. Die Auswirkungen zeigen sich beispielsweise darin, dass die Abgabe von Hunden, Kat-zen und Kleintieren zunimmt, deren Vermittlung jedoch zunehmend schwieriger wird. Als Folge stoßen unsere aktiven Mitglieder und Tierschützer oft an ihre maximale Grenze der Belastbar-keit, ebenso wie unser Budget. Trotz der Auswirkungen durch die Finanzkrise haben wir in diesem Jahr mit hohem Einsatz einen erfolgreichen Tierschutz geleistet.

Wir beginnen damit, Ihnen einmal an Beispielen vor Augen zu führen, dass bei aktiven Tierschüt-zern häufig der Mensch das Problem ist: Zunächst bringen sie ihre Begeisterung zum Ausdruck für ein Tier, das sie gerne adoptieren möchten. Nach großem Zeitaufwand mit Besichtigung ihres Wunschtieres, Telefonaten, Gesprächen etc. werden dann Rückzieher gemacht, wenn es in die Entscheidungsphase geht. Das stiehlt unseren Tierschützern viel Zeit, die sie für ihre Arbeit im Tierschutz dringend benötigen. Dann gibt es Tierbesitzer, die es als Verpflichtung ansehen, dass der Tierschutzverein tierärztliche Behandlungen für ihre Vierbeiner zu finanzieren hat. Eine weitere fordernde Gruppe verlangt sogar, die Tiere bei Ihnen zu Hause abzuholen. Fazit: ein wahrlich arrogantes forderndes Verhalten – das Los von Tierschützern!

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Einer Katzenfreundin lief eine hoch trächtige Mutterkatze zu. Im Bad dieser Tierschützerin fand das Tier eine vorü-bergehende Bleibe. Dort brachte sie ihre beiden Babys zur Welt. Nach deren Geburt meldete sich die Pflegemama ziemlich aufgeregt bei Frau Kramm-Hillebrand und berich-tete, dass eines der Katzenbabys statt vier nur zwei Pföt-chen hatte. Das Muttertier nahm zwar ihr schwer behin-dertes Baby an, aber das Kleine konnte sich nur wie eine Robbe sehr mühsam fortbewegen.

Das war auch für Frau Kramm-Hillebrand eine neue Situation. Mit großem Zeitaufwand bat sie mehrere Spezialisten um Rat mit dem Ergebnis, dass das schwerstbehinderte Kätzchen keine Überlebenschance hatte und somit vom Tierarzt schweren Herzens eingeschläfert werden muss-te, was für das Kleine eine Erlösung war. Trotz dieses familiären Katzendramas kam es für die Mutterkatze und ihrem zweiten gesunden Baby zu einem glücklichen Ausgang: Mutter und Kind wurden zusammen in ein Neues Zuhause vermittelt.

Jimmy kurz nach seiner Rettung

Jimmy auf dem Wege der Besserung

Der Schäferhundmischling Jimmy wurde am 4. Oktober 2009 (Welttierschutztag) aus seinem Elend befreit. Der ar-me Kerl war an einem weltbekannten Kloster in Rumänien ausgesetzt und dort von den Mönchen (!) immer wieder ver-jagt worden. Eine deutsche Tierfreundin fand ihn total ab-gemagert in einem sehr geschwächten Zustand. Sie brachte ihn nach Deutschland zu Frau Kramm-Hillebrand in Pflege. Nach einem sofortigen tierärztlichen Check wurden nicht nur Blutergüsse über den gesamten Bauch festgestellt - vermutlich wurde das arme Wesen mit Fußtritten gequält -, sondern Leukämie diagnostiziert. Sofort wurde eine aufwen-dige medizinische Behandlung begonnen mit dem Ergebnis, dass die Behandlung bei ihm sehr gut angeschlagen ist, Der Hund frisst normal, hat inzwischen an Gewicht zugelegt und kann wieder normal laufen. Jimmy hat inzwischen wieder Vertrauen zu Menschen gefasst. Täglich bekommen seine Pflegeeltern dies und die Dankbarkeit zu spüren: Aus Jimmy wurde ein anhänglicher, freundlicher und lieber Hund, der ständig Schwanz wedelnd auf Tuchfühlung bleibt.

Jimmy ist aufgrund seiner Krankheitsgeschichte nicht mehr vermittelbar und hat hier nicht nur ein sehr schönes neues Zuhause gefunden, sondern auch viele neue Kumpels auf vier Pfoten. Er hat nunmehr die Sonnenseiten des Lebens kennengelernt und wir alle hoffen, dass er diese noch recht lange genießen kann.

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Der 2 ½ Jahre alte Pointer-Mix Rex kam zusam-men mit Jimmy aus Rumänien und wurde von der-selben deutschen Tierschützerin schwer verletzt im Straßengraben gefunden: man hatte ihm einen Stuhl auf den Kopf gehauen. Eine eingehende tiermedizinische Untersuchung ergab, dass der arme Kerl durch diesen schweren Schlag einen Kieferbruch hatte sowie 4 Zähne lediert waren, die ihm gezogen werden mussten.

Rex hat sich inzwischen bei seiner Pflegemama auf unserer Pflegestelle in Hürth von diesem Schicksalsschlag erholt und wartet nunmehr auf ein dauerhaftes schönes Zuhause.

Rex kann wieder lachen

Trotz allem, was Menschen ihm zugefügt haben, ist er ein liebenswerter freundlicher Hund ge-blieben und für jede Streicheleinheit dankbar.

Der 10jährige Schäferhund Lucky, der bei unserer Pflege-stelle in Hürth abgegeben wurde, bekam zu seinem Unglück auch noch eine Magendrehung. Dank der schnellen Reaktion seiner Pflegemama konnte sein Leben gerettet werden. Inzwischen ist er in gute Hände vermittelt worden.

Rocky, ein 13jähriger Schäfer-Labrador-Mix, musste sein langjähriges gutes Zuhause verlassen, da sein 51jähriges Herrchen schwer erkrankte. Auch er kam in die Pflege-stelle Hürth. Bereits nach kurzer Zeit konnten wir ihn als Zweithund in ein schönes Zuhause vermitteln. Dort genießt er es, besonders im Garten zu liegen, denn in seinem vorherigen Heim war er ausschließlich in der Woh-nung gehalten worden.

Rocky

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Die 10jährige Dobermannhündin Quincy kam als Fundhund in unsere Pflegestelle in der Eifel. Sie war total abgemagert und brachte gera-de mal 22 kg auf die Waage. Am ganzen Körper hatte sie offene blu-tige und vereiterte Wunden. Der Veterinär wurde eingeschaltet; er untersuchte das Tier sofort und traf die gute Entscheidung, diesen Hund nicht mehr seinem Besitzer zurückzugeben.

Im August bekam Quincy durch einen Wespenstich an ihrer Pfote ei-ne schwere Blutvergiftung und musste sich einer Notoperation un-terziehen, um die Amputation ihrer kranken Pfote zu vermeiden. Die Hündin bleibt bis auf weiteres in ärztlicher Behandlung.

Quincy und Jimmy werden Gnadenbrottiere bleiben. Wir würden uns freuen, wenn für sie eine Patenschaft übernommen werden könnte. Ein uns bekannter Tierschutzverein, mit dem wir in der Eifel zusammenarbeiten, hat in diesem Sommer in Lissendorf in der Eifel Katzenkastrationen von verwilderten Hauskatzen durchge-führt. Nach ihrer Kastration wurden die Katzen wieder an ihren alten Stammplatz gebracht und dort gefüttert. Kurz nach dieser Aktion erhielten die Tierschützer von Anwohnern die Information, dass 10 Kat-zen vergiftet worden seien und weitere Tiere vermisst werden. Konsequenterweise sind darauf-hin alle noch lebenden Katzen eingefangen und auf verschiedene Pflegestellen verteilt worden. Problem unkastrierter Katzen: Erst werden sie angeschafft, Kosten für Kastrationen gescheut. Und bei schneller Vermehrung entsorgt man die Tiere. Da niemand sie haben möchte, werden sie nicht selten auf brutale Art und Weise umgebracht. In unserer Pflegestelle in Hürth ging eines nachts die Schelle. Als die Tierschützerin die Türe öffnete, fand sie vor ihrer Haustüre vier scheue Babykatzen. Der Überbringer hatte sich blitz-schnell aus dem Staub gemacht. Das neue Zuhause all unserer Schützlinge suchen wir mit allergrößter Sorgfalt aus. Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir anschließend von den neuen Tierhaltern Nachricht darüber erhalten, wie sich die Tiere entwickelt haben. Was geht in einem Tier - nicht gerade verwöhnt vom Schicksal –nach ihrem Wechsel in ein neues Zuhause vor? Wir beginnen mit dem Brief einer außergewöhnlichen Katzenfreundin, die ihre Katze genau dar-auf hin beobachtet hat. Sie ist eine große Spenderin für unsere Gnadenbrot-Katzen; Katzen, die aufgrund ihrer Krankheit nicht mehr vermittelbar sind und häufig intensiv tiermedizinisch ver-sorgt werden müssen.

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Ich heiße Psota, bin am 10.06.1999 in Polen geboren, habe dann einige Jahre in einem Haushalt in Deutsch-land gelebt, in dem polnisch gesprochen wurde. Eines Tages sollte ich umziehen. Es kamen zwei mir fremde Frauen in die Wohnung, ich begrüßte sie in meiner freundlichen Art mit einem Schlenker um die Beine. Dann wurde ich nach einer kurzen Unterhaltung in ei-nen Transportkorb gesetzt, vorher war schon meine Toilette entfernt worden und in ein Auto gehoben. Diese Aktion missfiel mir sehr! Am Ende der Fahrt wurde ich in einer mir fremden Umgebung freigelas-sen. Der Raum hatte glücklicherweise ein Schlafsofa,

unter dem ich unerreichbar war. Kratzbaum, Toilette und Futter wurden bereit gestellt. Es ließ sich leben, ich fühlte mich aber fremd – bis eines Tages eine junge Frau aus meiner Heimat kam und mich auf Polnisch ansprach. Sofort habe ich mich von ihr streicheln lassen. Seitdem fühle ich mich in dieser Wohnung heimisch. Inzwischen hat sich die Frau, die mich damals mitgenommen hat, zu meiner fast perfekten Dienerin entwickelt; ich stelle Forderungen wie z. B. Tür aufma-chen, Kämmen, Schmusen. Sie tut es. Zum Dank schnurre ich dezent, man soll ja nichts übertrei-ben. Man ist doch schließlich Katze!“ Die stark übergewichtige Hündin Inka kam aus der Eifel und lebte zwei Tage in einer Garage, nachdem ihr Frauchen in ein Hospiz eingeliefert werden musste. Zunächst erklärten sich Nach-barn bereit, das Tier zu versorgen. Aber dann musste Inka plötzlich am darauffolgenden Sonntag weg sein; falls nicht, wollte man sie am darauffolgenden Montag einschläfern lassen. Auf diese Weise kam die Hündin in unsere Pflegestelle Hürth. Nach 9 Monaten – sie hatte inzwischen be-reits abgenommen – konnte sie in ein sehr schönes neues Zuhause vermittelt werden, wie der fol-gende Brief der neuen Hundeeltern zeigt:

„30.08.09 Liebe Frau Seehausen, hier ein paar Zeilen zu uns und unserer Inka: Inka kam im Frühjahr 2007 zu uns, da war sie bereits 10 Jahre alt. Wir entschieden uns aus 2 Gründen für sie: erstens suchten wir einen ehr ruhigen Zweithund für unseren lebhaften jungen Merlin, der aber wegen seiner Behinderung (er hat nur 3 Beine, was in seinem Fall nicht unkompli-ziert ist) nicht so temperamentvoll toben darf; der zweite Grund war Mitleid, denn nachdem wir Inka gesehen hatten, war uns klar, dass sie wohl nur schwer in ein neues Zuhause finden würde: Sie war extrem dick, entsprechend unbeweglich u. sah mit ihrem teilweise geschorenen dicken und schuppigen Fell nicht gerade schön aus – in unserem Urlaub wurden wir einmal angesprochen, was das denn nur für ein hässlicher Hund sei. Mittlerweile ernten wir ganz andere Kommentare: Inka hat in ca. 1 Jahr (mit medizinischer Un-terstützung durch unseren Tierarzt) 20 kg (!) abgenommen, das Fell ist dicht nachgewachsen (al-lerdings immer noch schuppig, trotz Omega-Fettsäuren) u. angesichts des Bürstens, das sie sehr genießt. Nachdem sie zuerst recht teilnahmslos war, ist sie jetzt sehr anhänglich u. hat öfter regelrechte „Schmuse-Anfälle“, in denen sie mit dem Kopf so schubst, um gestreichelt zu wer-den, dass sei einen glatt „umhaut.“ Jetzt werden wir oft gefragt, was das für ein schöner Hund sei…

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Inka ist nicht mehr gut zu Fuß, abgesehen von ihrem Alter hat sie durch das langjährige Überge-wicht schlicht „Plattfüße.“ Schlafen u. Essen sind ihre Lieblingsbeschäftigungen. Seit ca. einem halben Jahr wird sie wegen einer Schilddrüsen-Unterfunktion (die ist wirklich neu, als wir sie bekamen, waren die Werte o.B.) medikamentös behandelt. Außerdem hat sie einen sehr empfind-lichen Magen. So ist das eben mit einem älteren Hund. Aus unserer Sicht kein Grund, so ein Tier nicht zu nehmen – wenn wir uns (vielleicht sogar bald) von ihr verabschieden müssen, werden wir zwar traurig sein, aber ehrlich: soll man deshalb keine Bindungen im Leben eingehen? Das wäre doch nix… Mit freundlichem Gruß Die Hundeeltern.“ Aus der 3 ½ Jahre alten Paula ist ebenfalls ein glücklicher Hund geworden: „12.11.09 Am 1.10.09 habe ich mir bei Frau Werner einen Hund angesehen und ich muss sagen, es war Liebe auf den ersten Blick. Wir haben uns gleich gut verstanden. Da ich viel alleine war, wollte ich einen Hund. Als ich Paula, so heißt der Hund, abgeholt habe, war er sehr scheu und ängstlich. Ich konn-te ihn nicht ableinen. Heute nach dieser kurzen Zeit kenne ich den Hund kaum wieder. Ich gehe viel mit ihm spazieren und inzwischen hat er schon Freunde gefunden, mit denen er durch den Wald tobt. Auch mir geht es besser, bevor ich den Hund hatte, saß ich oft zu Hause herum und wusste nichts mit meiner Zeit anzufangen. Jetzt sieht mein Tagesablauf anders aus, mehrmals am Tage gehe ich mit meinem Hund spazieren. Ich lerne neue Menschen kennen, mein Hund neue Freunde und wenn die Hunde spielen, kann ich ein Gespräch mit den Hundebesitzern führen. Ich kann nur sagen, der Hund ist für mich eine Bereicherung. Ich hätte nie geglaubt, dass der Hund so schnell alles lernt. Astrid Strauch“ Auch die kleine Mischlingshündin Dusha - nach ihrer Rettung durch Tierschützer lebte sie in un-serer Pflegestelle in der Eifel – hat ein liebevolles Zuhause gefunden. „Hinter einem Eisengitter sitze ich, der Hund, und weine bitter: Wo seit ihr nur, ich kann’s nicht fassen, warum werd ich allein gelassen. Draußen kommt die finstre Nacht, habt ihr auch an mich gedacht? Kälte schleicht durch alle Ritzen, nirgendwo ein warmes Kis-sen. Müde bin ich vom langen stehen, von dem warten, von dem sehnen. Von dem Weinen, von dem jammern such ich in der kalten Kammer einen Platz um auszuruhen. Um mich herum sind andre Hunde, ängstlich heulen sie an Wände, gegen harten kalten Stein. Wo ist der Mensch der mich mal lieb hat ohne Herz aus Stein.

Dusha

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Dusha

Liebe Mama, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag … Ich weiß noch genau die Stunde, als Du kamst. Schautest alle einzeln an. „Diesen nehme ich“, sagtest Du dann. Hochgenommen auf den Arm, bei dir war es sehr schön warm. Der Geruch, der war mir neu, und ich dach-te voller Scheu, was kommt jetzt auf dich zu. Ab ins Auto, schon ging’s los, wohin komm ich denn nun bloß? Jetzt habe ich sehr schnell ein neues Zuhause und ganz, ganz tolle Eltern bekom-men. Kann man sich als kleiner Welpe schon auf den ersten Blick verlie-ben? Ja es geht.

Meinen Namen Dusha durfte ich behalten (Dusha heißt übersetzt Seele). Heute lebe ich in Le-verkusen, direkt am Rhein. Inzwischen bin ich schon ganze 9 Monate alt. Ich bin dein Hund und es gibt eine Kleinigkeit, die ich dir ins Ohr flüstern möchte. Inzwischen weiß ich, ihr Menschen seit sehr beschäftigt. Immer musst du hierhin und dorthin laufen, oft viel zu schnell und oft auch, ohne die wirklich großartigen Dinge des Lebens zu bemerken. Sieh einmal zu mir herunter, während du jetzt an deinem Computer sitzt. Kannst Du verstehen, auf welche Art meine dunkel-braunen Augen in deine Augen sehen? Du lächelst mich an, ich sehe es in deinen Augen. Was siehst du in meinen? Siehst du mein Wesen? Eine Seele in mir, die dich so sehr liebt, wie niemand sonst es könnte? Einen Geist, der dir alle früheren Versäumnisse vergeben würde, hättest du jetzt nur einen Moment Zeit für mich? Vielleicht bin ich morgen nicht mehr hier, vielleicht bin ich nächste Woche nicht mehr hier. Eines Tages wirst du das Wasser aus deinen Augen wischen, das die Menschen haben, wenn tie-fer Kummer ihre Seelen füllt, und du wirst dir Vorwürfe machen, dass du neulich nicht „nur einen weiteren Tag“ Zeit für mich hattest. Weil ich dich so liebe, berühren deine Sorgen meine Seele und machen mich traurig. Komm her, setz dich zu mir auf den Boden und sieh mir tief in die Au-gen. Komm nicht als „Alpha“ zu mir oder als „Trainer“ oder womöglich als „Mama und Papa“ … Komm zu mir als eine lebende Seele, streich mir übers Fell, lass uns einander in die Augen sehen und einfach „reden.“ Du hast einmal beschlossen, mich in dein Leben einzuschließen, weil du wolltest, dass eine Seele alles mit dir teilt. Jemand, der ganz anders ist als du – und hier bin ich. Ich bin ein Hund, ich bin lebendig. Ich habe Gefühle, ich habe körperlich Sinne. Ich kann die Un-terschiede in unseren Wesen, unseren Seelen fühlen. Mit all deinen Marotten bist du menschlich und ich liebe dich trotzdem. Nun komm, setz dich zu mir auf den Boden. Komm in meine Welt und lass die Zeit langsamer lau-fen, wenn auch nur für 15 Minuten. Vielleicht gibt es kein Morgen für uns. Das Leben ist so furchtbar kurz. Deine Dich liebende Dusha“

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Sally, eine reinrassige belgische Schäferhündin kam mit 7 Jahren gemein-sam mit dem 1 Jahr alten deutschen Kurzhaarschäferhund Nico von einem Züchter in unsere Pflegestelle Hürth. Diese Zucht wurde zwangsweise aufgelöst und 80 Tiere beschlagnahmt. Sally war eine reine Gebärmaschine und musste ohne Ende werfen. Sie reagiert auf Besucher sehr zurückhaltend und wird unruhig. Sie hat sich ihren Platz in der Pflegestelle als ihr neues schönes Zuhause ausgesucht. Zu ihren Kumpels auf vier Pfoten ist sie sehr freundlich und ganz beson-ders fürsorglich zu Welpen. Im Umgang mit Welpen hat sie in ihrem Hun-deleben halt sehr viele Erfahrungen gemacht.

Nico sollte ein scharfer Hund werden und wurde dazu misshandelt. Trotzdem ist er ein lieber Kerl geblieben und inzwischen in gute Hände vermittelt worden. Die neuen Besitzer wollten urs-prünglich einen Welpen mitnehmen. Als sie Nico sahen, haben sie sich für ihn entschieden und sind mit ihm sehr glücklich. In unseren Pflegestellen gehen viele Tiere ein und aus. Es ist faszinierend für uns Menschen an-zusehen, wie gerade ältere und alte Tiere anpassungsfähig sind und liebevoll mit uns Menschen und ihren Artgenossen umgehen.

Wie bereits letztes Jahr hat Herr Eckard Böhm, ein Juwelier in Brühl auch in diesem Jahr verschiedenen Tierschutzvereinen und Tierheimen seine Unterstützung bei ihren täglichen Einsätzen angeboten, um bei der Vermittlung der Tiere behilflich zu sein. Auch unser Verein hat an dieser Aktion wieder teilgenommen. Familie Böhm, die selber Hunde aus Tierheimen besitzt, hatte in der Fußgängerzone von Brühl vor ihrem Geschäft wieder ein großes weißes Zelt aufgebaut, in dem alle zu vermittelnden Tiere per Foto mit einer Kurzbeschreibung besichtigt werden konnten.

I N F O

Mit dem Herbst beginnt die Igelzeit, aber nicht jeder Igel braucht Hilfe, sondern nur hilfsbedürftige Tiere; das sind z. B. verletzte Igel, kranke Igel, verwaiste Igelsäuglinge. Der Laie wird kaum erkennen, ob Igel hilfsbedürftig sind oder nicht. Diese Tiere brauchen jedoch unbedingt Hilfe von sachkundigen Personen. Da-her unsere dringende Empfehlung: Sollten Sie in der kalten Jah-reszeit einem Igel begegnen, rufen Sie uns an oder übergeben ihn direkt auf einer Igelstation. Detailliertes Informationsmaterial können Sie über www.pro-igel.de abrufen.

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Das Schicksal der Tauben liegt uns ebenfalls am Herzen. Sie wer-den gequält, vergiftet und ausgehungert. Auch in den Medien wer-den sie auf höchste verunglimpft. Wir hoffen, dass die vielerorts vergrämten und verjagten Tiere einmal ihre Ruhe finden und wün-schen uns mehr Verständnis und Mitgefühl für unsere Mitge-schöpfe.

Last but not least möchten wir Sie auf unsere Gnadenbrottiere aufmerksam machen, die aus Al-ters- und Krankheitsgründen zum Teil sehr pflegeintensiv sind und daher nicht mehr vermittelt werden können.

Auf unserer Homepage www.tiere-in-not-ev.de - finden Sie unter „unsere Tiere“ „Patenschaften“ alle Informationen über unsere Patenschaften.

Liebe Tierfreunde, wir gehören zu den Glücklichen, die durch Eure Spenden gerettet werden konnten. Stellvertretend für alle unsere Kum-pels, die noch leiden und darauf warten, aus ihrem Elend befreit zu werden, bit-ten wir Euch, sich weiterhin für diese armen Geschöpfe zu engagieren.

D A N K E

An dieser Stelle möchten wir aktion tier – menschen für tiere e.V. unser herzliches Dankeschön aussprechen für die großzügigen Trockenfutterspenden für freilebende verwilderte Hauskatzen. Diese bereits kastrierten Tiere leben auf Friedhöfen, Campingplätzen, Schrebergärten und Bauernhöfen. Dort werden sie von uns versorgt. Die Bereitstellung dieses Futters trägt zu einer größeren Überlebenschance der Katzen bei. Abschließend danken wir allen Mitgliedern für ihre ehrenamtliche Tätigkeit sowie Unterstützun-gen mit Sach- und Geldspenden. Insbesondere danken wir den aktiven Tierschützern unseres Vereins, die nicht selten rund um die Uhr täglich Tieren aus ihrer Not zu helfen.

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Wir wünschen Ihnen und Ihren vierbeinigen und gefiederten Freunden eine besinnliche Ad-ventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes glückliches Jahr 2010 und bitten Sie weiterhin um Ihre persönliche und finanzielle Unterstützung.

Anita KrammAnita KrammAnita KrammAnita Kramm----HillebrandHillebrandHillebrandHillebrand (1. Vorsitzende)

Irmgard SeeIrmgard SeeIrmgard SeeIrmgard Seehahahahauuuusensensensen (2. Vorsitzende)