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M AG A Z I N
H I S TO R I S C H E S R Ä T S E L |Ein Verfechter des ÄthersManche Physiker unternehmen gern einmal Ausflüge in neue Wissen-schaftsbereiche – insbesondere mit steigendem Alter. So auch derGesuchte. Im Alter von 54 Jahren schreibt er „zur Erholung inmittenernsthafterer Arbeit“ einen Aufsatz über die „Analyse der Formen.“Dem voraus gegangen war eine Untersuchung von Schmetterlingen,Schnecken, Muscheln und Kieselalgen, wobei er vor allem nach Symme-trien suchte. Doch wenig später kehrt er wieder zu jenen Versuchenzurück, für die er berühmt werden sollte.
negative Ladung, die aus dem Zwi-schenraum der Moleküle herausschleudert.“ Das Hindurchtreteneines solchen Wirbels durch Materievergleicht er mit einem Rauchring,der durch ein Gitter schwebt. Jeengmaschiger und dichter das Gitter,desto mehr wird der Ring gestört.
Heute steht sein Experiment invielen Laboratorien, um damit Spek-troskopie zu treiben. Der Gesuchteselbst hat damit Spektren von Ster-nen vermessen. Und es gibt auch insRiesige vergrößerte Versionen, beidenen die Lichtwege (effektiv) einemehrere Kilometer Strecke durchlau-fen. Man findet sie in Observatorien,die Schwingungen der Raumzeit
nachweisen sollen. Das hättesich der Freund des Ätherssicher nicht träumen lassen.
Andreas Loos, Berlin
Wer wurde berühmt fürseine Experimente mitdem interferentiellenRefraktometer? Schrei-ben Sie die Lösung aufeine Postkarte an:Physik in unserer Zeit, Wiley-VCH,Boschstraße 12, 69469 Weinheim,oder schreiben Sie eine Email an:[email protected]. Absendernicht vergessen! Einsendeschluss istder 15.6.2011. Der Rechtsweg istausgeschlossen. Wir verlosen dreiExemplare des Buches Physik ohneEnde von Jörg Hüfner und RudolfLöhken.
Lösung aus Heft 2/2011Der juristische Chemiker warAmedeo Avogadro (9.8.1776 bis9.7.1856)
Gewinner aus Heft 1/2011Dieter Feiertag, BuchholzSiegfried Fussy, WienK. H. Zwittlinger, Norheim.
© 2011 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.phiuz.de 3/2011 (42) Phys. Unserer Zeit 153
Er nennt die Instrumente, mit denener Präzisionsversuche durchführt,zunächst interferentielle Refrakto-meter. Heute werden sie oft mitseinem Namen verbunden. In derklassischen Form sind die Versucheübrigens in erster Näherung axialsym-metrisch: In der Draufsicht handelt essich um ein Kreuz aus Lichtstrahlen,aufgespalten von einem schräg ste-henden Strahlteiler in der Mitte. Mitdiesem Experiment ruft der Physikermehr Resonanz hervor als mit seinemerholsamen Rundumschlag überSymmetrien: Er wird für seine Experi-mente mit dem Lichtkreuz mit demPhysik-Nobelpreis ausgezeichnet.
Interessanterweise wird auf derPreisverleihung zwar betont, dassman mit den Experimenten zum Bei-spiel Längenmessungen in ungeahn-ter Genauigkeit durchführen kannund damit zu einer Neubestimmungder Länge eines Meters gekommensei. Doch das Wort Äther kommt inder Würdigung nicht vor. Dabei wardas Experiment etwa 15 Jahre zuvorzur Messung der Geschwindigkeitdes Ätherwindes verwendet worden– mit dem Ergebnis, dass der Windoffenbar keinen Einfluss auf dieLichtgeschwindigkeit hat.
Doch der Gesuchte ist nochlange von der Existenz des hypotheti-schen Mediums für die Lichtausbrei-tung überzeugt. Zehn Jahre vor demAufsatz über Symmetrien veröffent-licht er eine kurze Arbeit über Rönt-genstrahlen. Er deutet sie als „Wirbelin einem intermolekularen Medium(provisorisch Äther genannt)“. „Die-se Wirbel werden an der Oberflächeder Kathode produziert, durch die
T R E F F P U N K T T V |
14.5., 9.55 Uhr, Arte: Die Geburteiner Wissenschaft. Erster Teil derReihe „Faszination Chemie.“
14.5., 20.15 Uhr, Arte: Sind wir al-lein im All? In dem ersten von sechsTeilen der Reihe „Helden der Wissen-schaft“ werden die Entdeckungen dermittelalterlichen Astronomen beschrie-ben, ihre Auswirkungen auf die Wissen-schaftler der Renaissance und ihre bisheute gültigen Erkenntnisse (Whlg.18.5., 10.10 Uhr).
14.5., 21.05 Uhr, Arte: Woraus be-steht die Welt? „Helden der Wissen-schaft“ (2). Die Suche nach der physi-schen Beschaffenheit der Welt von der
Alchemie bis zur Quantenphysik(Whlg. 18.5., 11.00 Uhr).
16.5., 16.00 Uhr, Bayern alpha:Spitzenforschung in Deutschland.Jenseits von Planck und Einstein –Physik für das 21. Jahrhundert. Beitragaus der Reihe alpha-Campus.
20.5., 22.55 Uhr, Arte: Von der Ana-lyse zur Synthese. Wie entdeckte derMensch die geheimnisvolle Welt derElemente und wie gelang es ihm, dieseElemente für sich zu nutzen? Faszina-tion Chemie (3).
21.5., 20.15 Uhr, Arte: Energie ohneEnde? „Helden der Wissenschaft“ (4):wie sich der Mensch die verschiedenenEnergieträger nach und nach zunutzemachte (Whlg. 25.5., 10.50 Uhr, 29.5.,15.35 Uhr).
26.5, 21.00 Uhr, 3sat: scobel –Zukunft Kernenergie? Gert Scobeldiskutiert mit Gästen.
30.5., 21.30 Uhr, 3sat: Windkraft-anlagen werden groß wie Fernseh-türme. Hitec verfolgt den Bau dergrößten Windräder.
3.6., 16.50 Uhr, Arte: Chinas Mannim All. Doku über das chinesischeRaumfahrtprogramm.
Radiotipps17.5., 9.05 Uhr, Deutschlandfunk:Kalenderblatt. Vor 150 Jahren führteJames Clerk Maxwell das erste Farbfotovor.
26.5., 13.07 Uhr, DeutschlandradioKultur: Die Stimme der Erde. For-scher des geologischen Observatoriumsin Schiltach messen und AnalysierenSchwingungen des Erdkörpers.
10.6., 9.05 Uhr, Deutschlandfunk:Kalenderblatt. Vor 175 Jahren starbder Physiker André-Marie Ampère.
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