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3. Auf Pharmazie bezfigliehe. 229 W/ihrend Di/~thylthiobarbitursi~ure bereits bet Zimmertemperatur und Einhaltung ether Mindestalkalikonzentration mit tIypojodit quantitativ umgesetzt wird, erfolgt die quantitative Umsetzung der Thiouraeile erst bet ausreichendem Alkalifibersehug (80 Mol NaOH fiir 1 Mol Thiouraeilderivat) und nach 30--45 rain langem Erw~rmen auf dem Wasserbad. Sti~rke and Milchzueker st6ren die Thiouracilbestimmung. St/irke kann in natronalkaliseher LSsung durch Ansziehen der Probe mit Methanol abgetrennt werden; bet Anwesenheit yon Milehzueker mug die Thiouraeilbe- stimmung argentometriseh oder dureh gewiehtsanalytisehe Bestimmung des nach der Oxydation entstandenen Sulfats erfolgen. In ether weiteren Mitteflung ber~chtet H. WoJ~JtN 1 fiber die Einwirkung yon Hypojodit auf Thioamide und Dithiocarbaminsiiurederivate. Thioamide und I)ithio- carbaminsi~urederivatemit sekund/~rer N-Grul0Pe werden qnantitativ unter Bildung der O-haltigen Derivate oxydiert und lassen sieh daher mal3anaIytiseh mit der Hypojoditmethode bestimmen. I)erivate mit tertiarer N-Grnppe (z. ]3. Tetraatbyl- thiuramdisulfid) k6nnen nur in Gegenwart yon Alkali mit Wasserstoffperoxyd bet Wasserbadtemperatur quantitativ oxydiert werden. Zur Gehaltsbestimmung wird dann das entstandene Sulfat gravimetriseh als BaSO 4 ermittelt. H. SPERLICH. Ein systematiseher Analysengang fiir die qualitative und quantitative Unter- suehung yon Sulfonamidgemischen wird yon P. L. DE REEI)En2 beschrieben. Die Arbeit berficksiehtigt den Naehweis und die Bestimmung folgender Verbindungen: Sulfadiazin, Sulfamerazin, Sulfamezathin, Irgafen, Irgamid, Sulfathiazol, Sulf- aeetamid, Sulfapyridin sowie deren Natriumsalze, Elkosin, Soluseptazin, Sulfa- methylthiazol, Suceinylsulfathiazot, Sulfaguanidin, Sulfanilamid und Septazin. Dem Analysengang liegt folgendes Schema zugrunde: I. Qualitative Analyse: a) Vorproben (Farbe, mikroskopisehe Prfifung der Kri- stalle, Prfifung auf Natrium, Verbalten beim Erhitzen: Abspaltung yon lies und Sublimation, Untersuchung des Sublimats). b) Trennungen auf Grnnd der unter- schiedlichen LSslichkeit der Sulfonamide in versehiedenen L5sungsmitteln; Identi- t~tsreaktionen, e) Chromatographic. II. Quantitative Analyse. a) Quantitative Bestimmung ohne vorherige Trennung der Komponenten des Gemisches. b) Quantitative Bestimmung nach vorheriger Trennung der Koml0onenten. III. Zus~tzliche Untersnchungen. Da die zahlreichen Einzelheiten der umfangreichen Arbeit nicht im I~ahmen eines Referates wiedergegeben werden kSimen, set hier auf das Studium des Originals verwiesen. Die Arbeit soll noeh fortgesetzt werden. H. Sm~LICH. E ine einfache Methode zur Bestimmung yon Tetr a~ithylthiur amdisulfid (Antabus) wird yon U. J. DIV• CIt. H. NINE und T. M. BIJRBRIDG:~ 3 beschrieben. Eine solehe Methode war notwendig, weft bis jetzt noeh keine Klarheit fiber den Stoff- ~ehse] yon Antabus existierte. Es gelingt, in Phosphatpuffer p~ 7,4 in Gegenwart von Cu++ das Thiuram quantitativ als gelben Komplex zu extrahieren, der eine charakteristische Extinktion bet 270 m# zeigt und dessen Extinktion bet 320 m# fast 0 ist. Man verwendet 1 ml Blut, das mit 1 ml 0,002 m CuSQ-LSsnng und 1 ml Phosphatpuffer versetzt and mit 10 ml Xthylenehlorid extrahiert wird. Die Differenz der optisehen Diehten bet 270 und 320 m# dient als Nag ffir die Antabus- Konzentration. Das BEERsehe Gesetz gilt zwischen 5 and 200 #g/ml Antabus. Kaninehen, denen 0,75--0,25 g/kg peroral gegeben wurde, batten nach 120 rain 1 Arch. Pharmaz. Ber. dtseh, pharmaz. Ges. 285, 375 (1952). Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 7, 42, 417, 428 (1952); 8, 6 (1953). s j. Lab. clin. Med. 39, 974 (1952). School Med., Univ. of California, San Fran- cisco.

Eine einfache Methode zur Bestimmung von Tetraäthylthiuramdisulfid (Antabus)

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Page 1: Eine einfache Methode zur Bestimmung von Tetraäthylthiuramdisulfid (Antabus)

3. Auf Pharmazie bezfigliehe. 229

W/ihrend Di/~thylthiobarbitursi~ure bereits bet Zimmertemperatur und Einhaltung ether Mindestalkalikonzentration mit tIypojodit quantitativ umgesetzt wird, erfolgt die quantitative Umsetzung der Thiouraeile erst bet ausreichendem Alkalifibersehug (80 Mol NaOH fiir 1 Mol Thiouraeilderivat) und nach 30--45 rain langem Erw~rmen auf dem Wasserbad. Sti~rke and Milchzueker st6ren die Thiouracilbestimmung. St/irke kann in natronalkaliseher LSsung durch Ansziehen der Probe mit Methanol abgetrennt werden; bet Anwesenheit yon Milehzueker mug die Thiouraeilbe- stimmung argentometriseh oder dureh gewiehtsanalytisehe Bestimmung des nach der Oxydation entstandenen Sulfats erfolgen.

In ether weiteren Mitteflung ber~chtet H. WoJ~JtN 1 fiber die Einwirkung yon Hypojodit auf Thioamide und Dithiocarbaminsiiurederivate. Thioamide und I)ithio- carbaminsi~urederivate mit sekund/~rer N-Grul0Pe werden qnantitativ unter Bildung der O-haltigen Derivate oxydiert und lassen sieh daher mal3anaIytiseh mit der Hypojoditmethode bestimmen. I)erivate mit tertiarer N-Grnppe (z. ]3. Tetraatbyl- thiuramdisulfid) k6nnen nur in Gegenwart yon Alkali mit Wasserstoffperoxyd bet Wasserbadtemperatur quantitativ oxydiert werden. Zur Gehaltsbestimmung wird dann das entstandene Sulfat gravimetriseh als BaSO 4 ermittelt. H. SPERLICH.

Ein systematiseher Analysengang fiir die qualitative und quantitative Unter- suehung yon Sulfonamidgemischen wird yon P. L. DE REEI)En 2 beschrieben. Die Arbeit berficksiehtigt den Naehweis und die Bestimmung folgender Verbindungen : Sulfadiazin, Sulfamerazin, Sulfamezathin, Irgafen, Irgamid, Sulfathiazol, Sulf- aeetamid, Sulfapyridin sowie deren Natriumsalze, Elkosin, Soluseptazin, Sulfa- methylthiazol, Suceinylsulfathiazot, Sulfaguanidin, Sulfanilamid und Septazin. Dem Analysengang liegt folgendes Schema zugrunde:

I. Qualitative Analyse: a) Vorproben (Farbe, mikroskopisehe Prfifung der Kri- stalle, Prfifung auf Natrium, Verbalten beim Erhitzen: Abspaltung yon lies und Sublimation, Untersuchung des Sublimats). b) Trennungen auf Grnnd der unter- schiedlichen LSslichkeit der Sulfonamide in versehiedenen L5sungsmitteln; Identi- t~tsreaktionen, e) Chromatographic.

II. Quantitative Analyse. a) Quantitative Bestimmung ohne vorherige Trennung der Komponenten des Gemisches. b) Quantitative Bestimmung nach vorheriger Trennung der Koml0onenten.

III. Zus~tzliche Untersnchungen. Da die zahlreichen Einzelheiten der umfangreichen Arbeit nicht im I~ahmen eines

Referates wiedergegeben werden kSimen, set hier auf das Studium des Originals verwiesen. Die Arbeit soll noeh fortgesetzt werden. H. Sm~LICH.

E ine einfache Methode zur Bestimmung yon Tetr a~ithylthiur amdisulfid (Antabus) wird yon U. J. DIV• CIt. H. NINE und T. M. BIJRBRIDG:~ 3 beschrieben. Eine solehe Methode war notwendig, weft bis jetzt noeh keine Klarheit fiber den Stoff- ~ehse] yon Antabus existierte. Es gelingt, in Phosphatpuffer p~ 7,4 in Gegenwart von Cu ++ das Thiuram quantitativ als gelben Komplex zu extrahieren, der eine charakteristische Extinktion bet 270 m# zeigt und dessen Extinktion bet 320 m# fast 0 ist. Man verwendet 1 ml Blut, das mit 1 ml 0,002 m CuSQ-LSsnng und 1 ml Phosphatpuffer versetzt and mit 10 ml Xthylenehlorid extrahiert wird. Die Differenz der optisehen Diehten bet 270 und 320 m# dient als Nag ffir die Antabus- Konzentration. Das BEERsehe Gesetz gilt zwischen 5 and 200 #g/ml Antabus. Kaninehen, denen 0,75--0,25 g/kg peroral gegeben wurde, batten nach 120 rain

1 Arch. Pharmaz. Ber. dtseh, pharmaz. Ges. 285, 375 (1952). Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 7, 42, 417, 428 (1952); 8, 6 (1953).

s j . Lab. clin. Med. 39, 974 (1952). School Med., Univ. of California, San Fran- cisco.

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230 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden.

kein Antabus mehr im Blur. Bei Patienten, die therapeutisch t~glich mit 0,25 bis 1,0 g behandelt wurden, zeigte sich ein Gehalt won 0,2-~0,9 rag% im Bint. Auf Ham ist die Methode nicht anwendbar, da eine Abtrennung won stSrenden Sub- stanzen nicht mSglich ist. Es ist abet sicher, dM? Antabus im Organismus nicht gespeiehert, sondern abgebaut wird. K. HI~SB~G.

Zur Bestimmung yon 2-Amino-5-nitrothiazol (I), das in der Veterin~rmedizin angewendet wird, geben C. W. BALLAm) und S. SrIcE 1 ein co]orimeh'isehes Ver- fahren an, bei dem I in schwefelsaurer L5sung diazotiert und anschliei~end mit N- naphthyl/~thylendiamin gekuppelt wird. Die entstandene Farbe wird bei 580 m# gemessen. In gMeher Weise kSnnen die Phthalyl- nnd Succinylderivate won I be- stimmt werden. Die Methode eignet sich auch zur Bestimmung der genannten Verbindungen in Blur, das zun~chst mit Trichloressigs~ure enteiweiBt wird.

H. SP~RLICH.

Zur quantitativen Bestimmung yon 1-Thyroxinnatrium in Tabletten empfehlen D. C. M. AD~so~, A.P. Do~L~o, J. 1 ). J~rF~I~S und W.H.C. S ~ w ~ eine colorimetrische Methode, naehdem sich die Messung der UV-Absorption und die Polarographie Ms weniger geeignet erwiesen hatten. Die empfohlene Methode beruht auf der t~otf~rbnng, die bei der Einwirknng yon salpetriger S~ure und dann yon Ammoniak auf Thyroxin (und andere Dijodphenole) eintritt. Arbeitsweise. Zu einer genau gewogenen Menge der gepulverten Tabletten, die etwa 1,5--2,0 mg wasser- freiem 1-Thyroxinnatrinm entspricht, gibt man in einem 50 ml-Megkolben 17,5 ml Xthanol (95%ig) und 25 ml NatriumehloridlSsung (170 g NaC1 in n HC1 zu 1000 ml gel6st). Man erhitzt im Wasserbad, bis die L6sung siedet, kfihlt ab, ffillt mit der Natrinmchloridl5sung zur Marke auf und filtriert. 15 ml Ffltrat werden in einem 20 ml-MeBkolben mit 2 ml einer 1%igen NatrimnnitritlSsung wersetzt nnd 20 rain im Dunkeln stehen gelassen. Dann ffillt man mit konzentrierter AmmonialdSsung (32,5%ig) bis zur Marke auf und mil~t die Liehtdnrchl~ssigkeit der Farbl5sung unter Verwendung eines Blaufilters (602 m#). Ffir den Leerwert werwendet man an Stelle won 2 ml Natriumnitritl5sung 2 ml Wasser. Zur Aufstellung der Eichkurwe ver- wendet man reines l-Thyroxinnatrinm (0,5 rag entsprechen einer Extinktion won ungefiihr 0,33). It. S~L IC~ .

Die colorimetl'ische Morphinbestimmung in Mohnkapsein nach C.F. Moongoss 3 stellt eine Modifikation des Verfahrens yon L. GuA~I~o ~ dar. Eine bestimmte Menge morphinhaltigen Grundstoffs, etwa 15--40 mg Morphin enthaltend, wird mit sehwach angesguertem Wasser extrahiert. Der Extrakt wird mit Natronlauge stark Mka]isch gemaeht und 3real mit je 25 ml Benzol ausgeschiittelt. Zur Ent- fernung etwa mitgegangenen Morphins werden die Benzolauszfige mit 20 ml 0,1 n Natronlauge naehbehandelt, worauf die Benzolauszfige verworfen werden. Man bringt die wg/~rigen Extrakte mit Salzs/~ure und schliel31ich mit Ammoniumchlorid auf p~ 9 und schfittelt mit Chloroform-Isopropanol aus. Dieser Extrakt wird fiber trockenem Natriumsulfat filtriert und das Morphin mit schwefels~urehaltigem Wasser quantitatiw ausgeschfittelt. Der SAureauszug wird mit Natronlauge bis zur schwach sauren Reaktion abgestumpft und mit Wasser ~uf 100 ml verdfinnt. In 2 KSlbehen werden je 15 ml dieser L6sung fibergeffihrt. In KSlbchen 1 gibt

1 j . Pharmacy Pharmacol. 4, 1067 (1952). M~y and Baker, Ltd., Dagenham (England).

J. Pharmacy Pharmacol. 4, 760 (1952). Glaxo Lab., Ltd., Greenford, Middlesex (England).

s Pharmac. Weekbl. 87, 593 (1952) [Kolliindisch]. Produits pharmae. 1948, 21.