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2. Qualitative und quantitative Analyse. 221 enteiweiBt, die Filtrate werden auf einen GehMt yon 4--40/~g Fruetose/ml ver- diinnt. 2 ml der PriiflTsung werden in einem Zentrifugenglas yon 15 ml Inhalt naeh Zusatz eines Tropfens alkoholiseher PhenolphthaleinlOsung tropfenweise mit ge- s/~ttigter Natronlauge auf Blal~rosa neutralisiert. Dann werden 1 ml PufferlTsung yon pn 7,5 (50 ml 0,2 m KH~PO4-LTsung 4- 40 ml 0,2 n NaOH-LTsung in 200 ml) und Bromdampf bis zur schwachgelben F/~rbung zugesetzt. Nach 30 rain wird der Bromfiberschul~ durch Einleiten yon Luft entfernt. Nach Zusatz eines weiteren Tropfens Phenolphthalein und Neutralisation mit Natroiflauge werden 3 Tropfen 25%igor Bariumaeetatl6sung zugesetzt und wieder Natronlauge bis zur BlaBrosa- f/~rbung zugegeben. Nach 15 rain langem Stehen bei Raumtemperatur wird 5 rain zentrifugiert. Die blanke LTsung (L) wird in ein gradniertes 15 ml-Zentrifugenglas abgegossen. Die aus Ba-Fruetosediphosphat bestehende F/~llung wird durch Anf- rfihren mit 5 ml 75%igem ~thanol und Zentrifugieren gewaschen. L wird naeh Zusatz des 4faehen Volumens 95%igem ~thanol und erneuter Neutralisation nach 30 rain langem Stehen bei gaumtemperatur 5 rain gesehleudert. Das aus Ba-Fruc- tosemonophosphat bestehende Sediment wird, wie besehrieben, mit 85%igem ~thanol gereinigt. Beide Gl~ser werden zum Ablaufen der Flfissigkeitsreste 5 rain umgekehrt aufgestellt. Nun werden sie mit je l0 ml einer gekiihlten Mischung aus 6 Vol konz. Salzs~ure und je 2 Vol Iund Wasser gefiillt, naeh griindliehem Durch- riihren der Bodens/~tze wird zur Ab~rennung des gebildeten Bariumchlorides zentri- fugiert. Die blanken Fltissigkeiten werden in Colorimetergl/iser gegossen. Ein drittes Colorimeterglas wird mit je 2 ml IIb und I und 6 ml Salzs/inre, ein viertes mit je 2 ml Wasser und I und 6 ml Salzsanre beschickt. Naeh 13 rain langem Er- w/~rmen der vier G1/~ser im Wasserbad auf 80~ C werden sie gektihlt. Unter Vor- schaltung eines 515 m#-Filters wird ansehlieBend die Extinktion (E) gemessen, wobei die der Blindprobe jeweils abgezogen wird. Die Bereqhnung des Gehaltes wird nach folgender Formel durehgeffihrt: :Eprobe ml Extrakt 100 mgFructose je 100 goder m] X 0,04 X X E Standard 2 god. ml Probe " K. STLL~.~. Die Bestimmung yon None- und DJaeetonsorbose nebeneinander wird von T. I. T~MNIKOVA und V. V. SKLXa~OV.X 1 beschrieben. Die Bestimmungsmethode beruht darauf, dab kleine Mengen der Diacetonsorbose bei Zimmertemperatur in 40%iger Schwefels~urelTsung in 2 Std vollst/~ndig zu Sorbose und Aceton hydroly- siert werden. Die Bestimmung yon Aceton, Sorbose, Mono- und Diaeetonsorbose nebeneinander gesehieht folgendermaBen: 3 g Misehung werden in 200 ml Wasser gelTst: 1. In je 10 ml der Probe wird freies Aceton mit der gydroxylaminmethode und die freie Sorbose naeh der BERT~ANl)-Methode bestimmt; 2. Zu 10 ml LSsung werden 20 ml 60%ige Sehwefels/~ure zugeffigt; naeh 2sttindigem Stehen wird mit Lauge neutralisiert und dann Aeeton und Sorbose nach den obigen Methoden bestimmt. -- Ein Verfahren zur HersteUung von 2,3-Monoacetonsorbose wird aus- ftihrlich beschrieben. M A ~ A WILD~U. Eine papierehromatographisehe Nethode zur quantitativen Bestimmung yon reduzierenden 01igosaeehariden wurde yon W. H. WAD.~A~, G. J. TJ~OMASund A. B. PARDEE 2 in Anlehnung an Arbeiten yon R. J. BaSrLr und E. J. BouR~cE 3 entwiekelt. W/~hrend die genannten Autoren die 01igozueker in ihre N-Benzyl- glyeosylamine iiberffihrten und damit Verbindungen mit gut definierten Rr-Werten 1 ~. prikl. Chim. (J. angew. Chem.) ~, 1131--1132 (1954) [Russisch]. Univ. A. A. 7,danov, Leningrad. Analyt. Chemistry ~6, 1192--1195 (1954). Univ. Berkeley, Calif. (USA). a Nature (London) 171, 385 (1953).

Eine papierchromatographische Methode zur quantitativen Bestimmung von reduzierenden Oligosacchariden

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Page 1: Eine papierchromatographische Methode zur quantitativen Bestimmung von reduzierenden Oligosacchariden

2. Qualitative und quantitative Analyse. 221

enteiweiBt, die Filtrate werden auf einen GehMt yon 4--40/~g Fruetose/ml ver- diinnt. 2 ml der PriiflTsung werden in einem Zentrifugenglas yon 15 ml Inhalt naeh Zusatz eines Tropfens alkoholiseher PhenolphthaleinlOsung tropfenweise mit ge- s/~ttigter Natronlauge auf Blal~rosa neutralisiert. Dann werden 1 ml PufferlTsung yon pn 7,5 (50 ml 0,2 m KH~PO4-LTsung 4- 40 ml 0,2 n NaOH-LTsung in 200 ml) und Bromdampf bis zur schwachgelben F/~rbung zugesetzt. Nach 30 rain wird der Bromfiberschul~ durch Einleiten yon Luft entfernt. Nach Zusatz eines weiteren Tropfens Phenolphthalein und Neutralisation mit Natroiflauge werden 3 Tropfen 25%igor Bariumaeetatl6sung zugesetzt und wieder Natronlauge bis zur BlaBrosa- f/~rbung zugegeben. Nach 15 rain langem Stehen bei Raumtemperatur wird 5 rain zentrifugiert. Die blanke LTsung (L) wird in ein gradniertes 15 ml-Zentrifugenglas abgegossen. Die aus Ba-Fruetosediphosphat bestehende F/~llung wird durch Anf- rfihren mit 5 ml 75%igem ~thanol und Zentrifugieren gewaschen. L wird naeh Zusatz des 4faehen Volumens 95%igem ~thanol und erneuter Neutralisation nach 30 rain langem Stehen bei gaumtemperatur 5 rain gesehleudert. Das aus Ba-Fruc- tosemonophosphat bestehende Sediment wird, wie besehrieben, mit 85%igem ~thanol gereinigt. Beide Gl~ser werden zum Ablaufen der Flfissigkeitsreste 5 rain umgekehrt aufgestellt. Nun werden sie mit je l0 ml einer gekiihlten Mischung aus 6 Vol konz. Salzs~ure und je 2 Vol I u n d Wasser gefiillt, naeh griindliehem Durch- riihren der Bodens/~tze wird zur Ab~rennung des gebildeten Bariumchlorides zentri- fugiert. Die blanken Fltissigkeiten werden in Colorimetergl/iser gegossen. Ein drittes Colorimeterglas wird mit je 2 ml I Ib und I und 6 ml Salzs/inre, ein viertes mit je 2 ml Wasser und I und 6 ml Salzsanre beschickt. Naeh 13 rain langem Er- w/~rmen der vier G1/~ser im Wasserbad auf 80 ~ C werden sie gektihlt. Unter Vor- schaltung eines 515 m#-Filters wird ansehlieBend die Extinktion (E) gemessen, wobei die der Blindprobe jeweils abgezogen wird. Die Bereqhnung des Gehaltes wird nach folgender Formel durehgeffihrt:

:Eprobe ml Extrakt 100 mgFructose je 100 goder m] X 0,04 X X

E Standard 2 god. ml Probe " K. STLL~.~.

Die Bestimmung yon None- und DJaeetonsorbose nebeneinander wird von T. I. T~MNIKOVA und V. V. SKLXa~OV.X 1 beschrieben. Die Bestimmungsmethode beruht darauf, dab kleine Mengen der Diacetonsorbose bei Zimmertemperatur in 40%iger Schwefels~urelTsung in 2 Std vollst/~ndig zu Sorbose und Aceton hydroly- siert werden. Die Bestimmung yon Aceton, Sorbose, Mono- und Diaeetonsorbose nebeneinander gesehieht folgendermaBen: 3 g Misehung werden in 200 ml Wasser gelTst: 1. In je 10 ml der Probe wird freies Aceton mit der gydroxylaminmethode und die freie Sorbose naeh der BERT~ANl)-Methode bestimmt; 2. Zu 10 ml LSsung werden 20 ml 60%ige Sehwefels/~ure zugeffigt; naeh 2sttindigem Stehen wird mit Lauge neutralisiert und dann Aeeton und Sorbose nach den obigen Methoden bestimmt. - - Ein Verfahren zur HersteUung von 2,3-Monoacetonsorbose wird aus- ftihrlich beschrieben. M A ~ A WILD~U.

Eine papierehromatographisehe Nethode zur quantitativen Bestimmung yon reduzierenden 01igosaeehariden wurde yon W. H. WAD.~A~, G. J. TJ~OMAS und A. B. PARDEE 2 in Anlehnung an Arbeiten yon R. J. BaSrLr und E. J. BouR~cE 3 entwiekelt. W/~hrend die genannten Autoren die 01igozueker in ihre N-Benzyl- glyeosylamine iiberffihrten und damit Verbindungen mit gut definierten Rr-Werten

1 ~. prikl. Chim. (J. angew. Chem.) ~ , 1131--1132 (1954) [Russisch]. Univ. A. A. 7,danov, Leningrad.

Analyt. Chemistry ~6, 1192--1195 (1954). Univ. Berkeley, Calif. (USA). a Nature (London) 171, 385 (1953).

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222 Bericht: Chemische Analyse organischer Stoffe.

erhielten, benutzen Verff. N~(1-Naphthyl)-hthylendiamindihydroehlorid (NAD) fiir den gleichen Zweek. Eine 0,1--4% Zucker enthaltende LSsung wird mit dem gleiehen Volumen einer 10% igen L5sung yon NAD in einer Mischung yon Tri~thyl- amin-~thanol-Wasser (5 : 4:1) gemiseht. 5/d dieser Mischung werden auf Whatman Nr. 1-Papier gebraeht und dieses 30 rain auf 100 ~ C erhitzt. Bei der darauffolgenden 18stiindigen absteigenden Chromatographierung mit 1-Butanol-~thanol-Wasser- Ammoniak (40:12:16: l) wandert das nichtumgesetzte NAD mit der L5sungs- mitteffront, w~hrend die Zueker-Derivate gut ausgebildete Flecke mit eindeutigen R~-Werten bilden, die auf dem bei Raumtemperatur getrockneten Chromatogramm infolge ihrer starken Fhorescenz gut ]oka]isiert werden k5nnen. Die markierten Flecke werden ausgeschnitten und mit 5m] l%iger Na3PO ~ �9 12 H20-L5sung eluiert. Durch Vergleich der Intensifier ihrer Fluoreseenz mit der yon Vergleiehs- 15sungen bekannten Gehaltes kann ihre Menge ermittelt werden. Die Arbeit eath~lt Anwendungsbeispiele fiir Hydrolysate komplexer Saceharide. K. SSLL~ER.

Nichtreduzierende Glueoside nnd andere Kohlenhydratverbindungen lassen sich auf Papierchromatogrammen naeh J. A. CI~O~T.LI und F. SMITE 1 mittels Perj odat siehtbar maehen. Dieses bewirkt die oxydative Abspaltung der ~-Glykolgruppe und wird dabei selbst zu Jodat reduziert. Bei anschliei]endem Bespriihen mi~ Benzidin wird dieses durch das unver~nderte Perjodat unter Bildung eines blauen Farb- stoffes oxydiert, so da~ die Glueoside als weil~e Fleeke aufblauem Grund erscheinen. Die Siehtbarmaehung der genannten Substanzen kann dureh drei versehiedene Ver- fahren erfolgen, wobei folgende Reagentien benStigt werden: BenzidimReagens A aus gleichen Volumen ~thanolischer 0,1 m Benzidin]Ssung und 0,8n Salzsi~ure (BRA); Benzidin-Reagens B a u s l0 Vol 0,1 m Benzidin]5sung in 50 Vol%igem ~thanol, 2 Vol Aceton nnd 1 Vol 0,2 n Salzs~ure (BRB). Zur Entwicklung der Papierchromatogramme wird eine Mischung yon tert. Amy]alkohol, n-Propanol und Wasser (4:1:1,5) verwendet. ~achdem zun~ehst die an der Luft getrockneten Chromatogramme mit 1 ml ges~tt, w~Briger Kalinmmetaperjodatl5sung auf 40 bis 50 Quadratzoll bespriiht wurden, wird bei Verfahren 1 mit BRB behandelt, wobei die eingangs beschriebene Reaktion auftritt. W~hrend Zuckeralkohole, Lactone, freie Zueker und manche Methylzucker bereits nach 2 rain mit Perjodat reagieren, erfolgt die Oxydation yon Glueosiden, nichtreduzierenden Oligosaehariden und Polysaechariden erst nach 6 rain. Bei Verfahren 2 wird das zunaehst naeh 1 (mit Bt~B) vorbehandelte Chromatogramm mit BRA besprfiht und 1 min auf l l0~ erhitzt. Ketone erseheinen hierbei als gelbe Flecke auf grauem, nach einigen Tagen braun werdendem Grund. Nach Verfahren 3 wird das naeh 1 entwickelte Chromato- gramm 1 rain auf 110 ~ C erhitzt und dann mit BRA besprfiht. Aldosen erscheinen blau auf granem Grund, w~hrend niehtreduzierende Koh]enhydrate keine Reaktion ergeben. In 2 Tab. ist das analytische Verhalten zah]reicher reduzierender und nichtreduzierender Kohlenhydrate d~rgestellt. K. S6LLNER.

$eillirosid (SD) und sein Aglucon Scillirosidin (SN) kSnnen nach F. DYBING, O. DY:~ING und K. B~ISEID JE~SE~ 2 p~pierchromatographisch getrennt und naeh- gewiesen werden. Bei Anwendung des yon K. B. JENSE~ a mitgeteilten Verfahrens betragen nach der Entwicklung mit Chloroform-Wasser-Methanol (10 : 10 : 2) (I) die Rf-Werte fiir SD 0,15, ffir SN 0,85. Wird mit Chloroform-Formamid (II) 24 Std lung entwickelt, so bewegt sich SD 5--6 em, w~hrend SN mit der LSsungsmittel-

1 Analyt. Chemistry 26, 1132--1134 (1954). Univ. St. Paul, Minn. (USA). 2 Aeta pharmucol, toxieol. [Kopenhagen] 10, 93--100 (1954). Univ. Oslo. 3 Acta pharmaeol, toxicol. [Kopenhagen] 8, l l0 (1952); 9, 66, 99 (1953); vgl.

diese Z. 139, 71 (1953); 141, 394 (1954); 14:5, 369 (1955).