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Prof. Dr. Hans-Günter Lindner
FH Köln
Schmalenbach Institut für Wirtschaftswissenschaften
11. Juni 2015, Potsdam
Einfach simulieren
Was Sie erwartet
1. Simulation in der Lehre
2. Referenzbeispiel in der Praxis
3. Prozesse und Energie
4. Wir simulieren uns
5. Fragen
2
Simulation in der Lehre
Fach Studenten pro
Semester
Ergebnis
Prozessorientierte Wirtschaftsinformatik (Master) 20 Prozessmodelle, Simulationen, Bericht
mit Optimierung
5 Gruppe á 4 Personen bearbeiten Praxisprojekte Dauer: 5 Monate, 160 Personenstunden
Betriebliche Anwendungssysteme (Bachelor) 150 Lauffähiges Unternehmensmodell
ca. 40 Gruppen bearbeiten eigene Modellunternehmen Dauer: 1 Woche Modellierung
Consulting & Information Systems (Bachelor) 150 1 Modell
Jeder Studierende erstellt ein Modell der Vorlesung Dauer: 1,5 Zeitstunden
Summe 320
Vorgehensweise1. 6 Zeitstunden Prozess- und Datenmodellierung, klientenzentrierte Kommunikation (Vorlesung)
2. 1,5 Zeitstunden Modellierung am Beispiel, Analyse (Nachahmung)
3. 1,5 Zeitstunden Modellierung eines selbst gewählten Beispiels (Transfer)
4
Referenzbeispiele mit Studierenden
Private Unternehmen
MakeToOrder
Purchase2Pay
Rechnungsfreigabe
Master Data Management
E-Shops
Vertrieb
Personalwesen
Auftragsabwicklung
Customer Care
Qualitätsmanagement
Gesundheitswesen Pflegedienste
Krankenhäuser
Apotheke
Verwaltung Identity Management
Reorganisation von Stammdaten
Hochschulprozesse
Beratung Prozessreifegradmodelle
Kooperation im Netzwerk
Software Redesign
5
Simulationen
• „Experimente mit einem formalen Modell („in silico“-Experimente),
• die Fragestellungen adressieren und
• Erkenntnisse erzielen,
• die nicht oder nur mit großem Aufwand über direkte Beobachtung und Messung
oder über ein reales Experiment …gewonnen werden können.“
vgl. http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/4032-14.pdf, S. 8 f.
6
Die wesentliche Phasen des Simulationsprozesseshttp://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/4032-14.pdf, S. 9
7
Warum simulieren?
Verstehen
Das eigene Wissen explizit machen
Die eigenen Gedanken kontrollieren
Die Prozessteilnehmer verstehen
Effekte erkennen, die man selbst nicht nachvollziehen kann, weil das „kognitive System“
Grenzen hat
Optimieren
Einstellen eines Systems, um ideale Ergebnisse in Bezug auf definierte Ziele zu
erreichen.
Das Ziel kann eine Minimierung oder Maximierung mindestens einer Zielfunktion sein.
Umsetzen
Die „Stellschrauben“ und „Widerstände“ anpacken
Zielgenau Änderungen herbeiführen
8
Referenzbeispiel: Simulation in der Pflege
Einladung zu einem Workshop „Prozessoptimierung“
Teilnehmer
Eigentümer von Pflegediensten
mit keinerlei Vorkenntnissen
Durchführung
Vormittag: Gemeinsames Erarbeiten eines Prozesses mit Metaplan-Methode
Mittagspause: Anpassen des Referenzmodells
Nachmittag: Simulation und Diskussion
2 Transfer-Workshops im Abstand von 6 Wochen
Ergebnisse
Neue Ideen zur Verbesserung
Maßnahmen zur Beobachtung bei der Arbeit
Konkrete Umsetzung von Veränderungen mit Mitarbeiterbeteiligung
Vorträge, Veröffentlichungen
Gemeinsame Gründung des IwP – Institut für wirtschaftliche Pflege und Gesundheitswesen
10
Der Weg zum Prozess: Beispiel eines Pflege-Abrechnungsprozesses
11
Workshop Oberursel, 28. April 2011
Der Abrechnungsprozess im Pflegedienst
12
analog KSA/BPMN, Lindner, H.-G.; Falkenberg, A., 28.04.2011
Durchführungs-
nachweis
Abrechnungs-
vorbereitung
Unterschriebener
Leistungsnachweis
1
Kundenliste
sortieren
2
LN überprüfen
3
Soll/Ist-Vergleich
4
Leistungskarten
ausdrucken
5
LN kopieren
6
nach SGB
sortieren
7
Rechnung
ausdrucken
8
Leistungskarten
anheften
9
Unterlagen
versenden
10
Brief abschicken
11
Unterlagen
ablegen
11a
Unterlagen
archivieren
5a
LN + Originale
an Kunden
versenden
3a
Leistungen
ergänzen
/streichen
7a
DTA
Drucker
Kopierer
PC
PC
Ablage
Abrechnung
Archiv
Abrechnung
Kunde
optadat
a
PC
MDE
10a
Rechnung
übergebenKunde
Zeilenbeschriftungen Summe von Personalkosten Summe Abrechnung
1 Abrechnung 83,72 € 1.495,29 €
1.c Abrechnungsunterlagen archivieren 83,72 €
1.1 V: Aufteilung nach Leistungsträger 113,41 €
1.1.a Aufteilung LN 32,99 €
1.1.b Aktion SGB5 33,30 €
1.1.c Aktion SGB11 23,88 €
1.1.d Aktion SGB12 15,71 €
1.1.e Aktion privat 7,54 €
1.2 V: Unterlagen der Pflegedokumentation vervollständigen 745,06 €
1.2.a Verordnungsschein kopieren 20,70 €
1.2.b Tourenplan kontrollieren 82,23 €
1.2.c Durchführungsnachweis kontrollieren 164,45 €
1.2.d Rückfragen mit Personal klären 117,98 €
1.2.e Durchführungsnachweis mehrmals kopieren 246,68 €
1.2.f Leistungsnachweis digital erzeugen 36,13 €
1.2.g LN vom Kunden unterzeichnen lassen 51,77 €
1.2.h Leistungsnachweis unterschreiben 25,13 €
1.3 V: Rechnung erarbeiten 513,51 €
1.3.b Rechnungsunterlagen zusammenstellen 100,85 €
1.3.c Rechnung versenden 336,16 €
1.3.d Datenaustausch vornehmen 76,51 €
1.3.1 V: Rechnung erstellen 39,59 €
1.3.1.a Rechnung Krankenkasse erstellen 18,85 €
1.3.1.b Rechnung Pflegekasse erstellen 12,88 €
1.3.1.c Rechnung ungedeckter Kostenanteil erstellen 3,77 €
1.3.1.d Rechnung privat erstellen 2,20 €
1.3.1.e Rechnung Beihilfekasse erstellen 0,94 €
1.3.1.f Rechnung Pflegeergänzung erstellen 0,94 €
Ergebnisse der Simulation Abrechnungsprozess
Quick-Win
Quick-Win
Änderungen nach
erstem Transfer-
Workshop erfolgt
14
© D
ura
cell,
https://w
ww
.youtu
be.c
om
/watc
h?v=
VM
Vjy
fT1srA
3. Prozesse und Energie
Wie entsteht ein Prozess?
+ =
16
© Duracell, http://www.shop-in-de.de/search/Duracell%20Hase/i-1-6032/q115298/1/0/6/, http://www.batterie-akku-versand.de/, https://www.youtube.com/watch?v=KGR0BriodkM,
Wer sind Sie und was ist der Prozess?
Was braucht man für eine Optimierung?
1. Einen Plan mit Zielen
2. Mindestens eine Zielfunktion
3. Einen Entscheider
4. Mindestens einen Prozess
5. Den Gesamtzusammenhang
17
+ -
Feedback
SteuersignaleAbweichungEntscheiderEntscheider ProzessProzess
Unser Prozess
0
Wissen abgerufen
Inhalte kommunizieren
Vortragender
1 Wissen aufnehmen
Teilnehmer
2
Wissen verarbeiten
Teilnehmer
3Frage überlegen
Teilnehmer
4
Teilnehmer weiß mehr
Kognitive Energie
18
speichert
0
Teilnehmer will mehr Wissen
liest
Frage stellen
Teilnehmer
5Frage aufnehmen
Vortragender
6
Frage beantworten
Vortragender
7
Warten
Vortragender
8
20
10
1
15
5
10
10
30
19
Unser Prozess
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
0,8
0,9
1
5 8
15
22
29
36
43
50
57
64
71
78
85
92
99
10
6
11
3
12
0
12
7
13
4
14
0
Wissen aufnehmen
Wissen verarbeiten
Linear (Wissen aufnehmen)
Linear (Wissen verarbeiten)
Name Klasse Nr Name2 Bearbeitungszeit Kosten
Teilnehmer Stelle 2 Wissen aufnehmen 6,8 11,39
Teilnehmer Stelle 3 Wissen verarbeiten 20,2 33,58
Teilnehmer Stelle 4 Frage überlegen 0,2 0,36
Teilnehmer Stelle 5 Frage stellen 0,5 0,89
Teilnehmer Ergebnis 27,7 46,22
Vortragender Bearbeiter 1 Inhalte kommunizieren 20,3 20,27
Vortragender Bearbeiter 6 Frage aufnehmen 0,1 0,07
Vortragender Bearbeiter 7 Frage beantworten 1 1
Vortragender Bearbeiter 8 Warten 10 10
Vortragender Ergebnis 31,4 31,34
Gesamtergebnis 59,1 77,56
Achtung: Die Zeit ist eigentlich subjektiv
20