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274 Oesterreichische Schiessbaumwolle. Binwirkang des Terpentiniils anf Collodiumg von Ferd. Buttin in Yverdon. B u t t i n stellt Schiessbaumwolle dar aus 400 arm. Salpeter, 600 Qrm. Schwefelsaure (von 660) und 20 Grm. gekraimpelter Baumwolle. 8 Qrm. der erhaltenen Schiess- baumwolle in 125 Grm. Aether und 8 Urm. Alkohol ge- lost, gaben ein sehr gutes Collodium. 15 Grm. dieses Collodiums mit 45 Grm. rectificirtem Terpentinol geschuttelt, gaben ein Magma und eine vol- lig klare Flussigkeit von Aether, Alkohol und Terpentin- 01. Das mit Alkohol, dann mit Wasser gewaschene und getrocknetc Magma wog 1,48 Grm. und bestand aus un- veriinderter Schiessbaumwolle, die in 24 Grm. Aether und 1,80 Grm. Alkohol gelost cin dem obigen vollig identisches Collodium gab. (Echo ~~'dical.) Dr. IZeich. Oesterreic hisc he St hiessbanmw 011 e. Zu Schniiren gedrelites Baumwollengarn, und zwar vcm solcher Stk-ke, dass sie demselben Zweck ent- spricht wie Korner im Schiesspulver, wird einige Minu- ten lnng in Salpetersaure in einem Gefasse von Steinzeug enthalten, getaucht, ausgerungen und vollstiindig mit Was- ser ausgewaschen. Abermals ausgerungen, wird dasselbe bei 54OC. getrocknet und d a m rnit einem Qemisch von Salpetersaure von 1,52 spec. Gew. und Schwefelsaure von 1,84 spec. Gew. behandelt. Diese Sauren werden in glei- cben Quantitaten in glasernen oder steinzengenen Gefas- sen gemischt und nach adstiindigem Stehen wird das prapnrirtc Garn 48 Stunden lang in diese Mischung ge- tauclit und gelegentlich umgeriihrt, wiihrend die Gefasse sugcdeckt werden. Hiernach wird das Garn wieder aus- gerungen, mehrere Stunden lang mit fliessendem Wasser gewaschen, getrocknet und sodann eine kurze Zeit in verdiinntes Kali -Wasserglas getaucht, wonach es ausge- rungen, wieder gewaschen und getrocknet wird und nun zuin Gebrauch fertig ist. Diese von Reny in Wien fabricirte Schiessbaumwolle giebt nur wenig Rauch, aucli ex lodirt sie nicht durch den Stoss, wie gewohnliche &f. 17. s. 1171.) Bkb. Sc K iessbaumwolle. (Dingl. Journ. - Polyt. Centrbl. 1563.

Einwirkung des Terpentinöls auf Collodium

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274 Oesterreichische Schiessbaumwolle.

Binwirkang des Terpentiniils anf Collodiumg von F e r d . B u t t i n in Yverdon.

B u t t i n stellt Schiessbaumwolle dar aus 400 arm. Salpeter, 600 Qrm. Schwefelsaure (von 660) und 20 Grm. gekraimpelter Baumwolle. 8 Qrm. der erhaltenen Schiess- baumwolle in 125 Grm. Aether und 8 Urm. Alkohol ge- lost, gaben ein sehr gutes Collodium.

15 Grm. dieses Collodiums mit 45 Grm. rectificirtem Terpentinol geschuttelt, gaben ein Magma und eine vol- lig klare Flussigkeit von Aether, Alkohol und Terpentin- 01. Das mit Alkohol, dann mit Wasser gewaschene und getrocknetc Magma wog 1,48 Grm. und bestand aus un- veriinderter Schiessbaumwolle, die in 24 Grm. Aether und 1,80 Grm. Alkohol gelost cin dem obigen vollig identisches Collodium gab. (Echo ~ ~ ' d i c a l . )

Dr. IZeich.

Oesterreic hisc he St hiessbanmw 011 e. Zu Schniiren gedrelites Baumwollengarn, und zwar

vcm solcher Stk-ke, dass sie demselben Zweck ent- spricht wie Korner im Schiesspulver, wird einige Minu- ten lnng in Salpetersaure in einem Gefasse von Steinzeug enthalten, getaucht, ausgerungen und vollstiindig mit Was- ser ausgewaschen. Abermals ausgerungen, wird dasselbe bei 54OC. getrocknet und d a m rnit einem Qemisch von Salpetersaure von 1,52 spec. Gew. und Schwefelsaure von 1,84 spec. Gew. behandelt. Diese Sauren werden in glei- cben Quantitaten in glasernen oder steinzengenen Gefas- sen gemischt und nach adstiindigem Stehen wird das prapnrirtc Garn 48 Stunden lang in diese Mischung ge- tauclit und gelegentlich umgeriihrt, wiihrend die Gefasse sugcdeckt werden. Hiernach wird das Garn wieder aus- gerungen, mehrere Stunden lang mit fliessendem Wasser gewaschen, getrocknet und sodann eine kurze Zeit in verdiinntes Kali -Wasserglas getaucht, wonach es ausge- rungen, wieder gewaschen und getrocknet wird und nun zuin Gebrauch fertig ist. Diese von R e n y in Wien fabricirte Schiessbaumwolle giebt nur wenig Rauch, aucli ex lodirt sie nicht durch den Stoss, wie gewohnliche

&f. 17. s. 1171.) Bkb. Sc K iessbaumwolle. (Dingl. Journ. - Polyt. Centrbl. 1563.