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Emotions-induzierte Blindheit (Einfluss von negativen & erotischen Bildern). Ein Referat von D.Banach , J.Brost , W.Bruns , A.Humm und J. Voellmecke (26.04.2011). Studie 1. Einleitung. Bekanntes Phänomen: Gaffen Realität: Autofahrer bremsen Labor: Reaktionszeit als Verhaltensmaß. - PowerPoint PPT Presentation
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Emotions-induzierte Blindheit (Einfluss von negativen &
erotischen Bildern)Ein Referat von D.Banach, J.Brost, W.Bruns,
A.Humm und J. Voellmecke (26.04.2011)
Einleitung
Bekanntes Phänomen: Gaffen
Realität: Autofahrer bremsen
Labor: Reaktionszeit als Verhaltensmaß
Bisherige Studien:
- Attentional Blink (mit Buchstaben/Worten)Emotionale Worte werden eher bemerkt
- Irrelevante Worte in einem RSVP – StreamDefizite bei Verarbeitung nicht-emotionaler
Stimuli
Einleitung
Frage für jetzige Studie:
- Aufmerksamkeit auf irrelevanten emotionalenBildern visuelle Verarbeitung von ZielreizenBeeinträchtigt (trotz aktiver Suche) ?
- Gibt es eine Strategie, der Beeinflussung zuentkommen (oder Effekt automatisch) ?
Einleitung
Experiment 1 Welchen Einfluss haben negativ emotionale
Bilder auf die Aufmerksamkeit? Welchen Faktor spielt die Persönlichkeit?
Hypothese 1: negativ emotionale Bilder größere Beeinflussung in Objektverarbeitung (im Vergleich zu neutralen)
Hypothese 2: individuelle Unterschiede bei Ängstlichkeit Größe des Effekts unterschiedlich
Hypothesen
‣Probanden
- 372 Studenten für Fragebogen zum Thema „Harm Avoidance“
- 11 „high scorers“ (potentiell ängstlich)- 10 „low scorers“ (potentiell sorglos)
Methoden
Vorgehensweise
http://www.vanderbilt.edu/exploration/stories/rubbernecking.html
Materialien / Prozedur
Vorgehensweise
- Farbige Fotografien: 56 negative, 56 neutrale, 56 negative „scrambled“, 252 Landschafts-/Architekturbilder, 84 Zielreize
- RSVP- Stream* mit 17 Bildern, je 100 msec- Landschafts-/Architekturbilder- 1 kritischer Distraktor (an 2., 4. oder 8.
Stelle)- Dann Zielreiz (2 oder 8 Stellen danach)
*Rapid Serial Visual Presentation
Materialien / Prozedur
Vorgehensweise
- Anweisung: Menschen + Tiere ignorieren- 6 Blöcke mit 28 Trials- Pfeil nach rechts oder links, wenn Zielreiz- Am Ende: Bewertung der Bilder nach Valenz
+ Arousal
Materialien / Prozedur
Ergebnisse
- Kritischer Distraktor = emotionaler Reiz schlechte Verarbeitung d. Zielreiz (signifikant)
- Zielreiz 2 Bilder später: Akkuratheit abhängig von Valenz des Distraktors (negativ = 71%, neutral = 85%, scrambled = 91%)
Ergebnisse
Ergebnisse
- Zielreiz 8 Bilder später: kein Unterschied nach Valenz
Also: emotions-induzierte Blindheit, wenn Zielreiz zeitlich abhängig vom
Distraktor
Ergebnisse
Ergebnisse
- Kein Unterschied zwischen 1. und 2. Hälfte des Experiments
- Harm avoidance score hat keinen Einfluss- Lediglich: high scorers bewerten negative
und neutrale Bilder negativer als low scorers
Ergebnisse
Experiment 2Ist durch eine Strategie willentliche Kontrolle der
Aufmerksamkeit trotz irrelevanter Stimuli möglich?
- Je spezifischer das Wissen über die Identität des Zielreizes, desto leichter die Fokussierung der Aufmerksamkeit (und Ignorieren irrelevanter Stimuli)
Spezifität der Stimuli varriieren
Hypothese
Vorgehensweise
- Zuerst „harm avoidance“-Skala- Dann 4 Blöcke mit je 70 Trials- 2 Blöcke: specific attentional set condition
Info, dass Zielreiz immer Gebäude- 2 Blöcke: nonspecific attentional set
condition Zielreiz entweder Gebäude oder Landschaft
- Filler trials je ohne kritischen Distraktor
Materialien / Prozedur
Vorgehensweise
- Pro Block: 14 negative trials, 14 neutrale trials, 14 „scrambled“ trials, 28 filler trials
- Reihenfolge der set conditions gemischt- Probanden erhielten auditives Feedback
nach den Trials
Materialien / Prozedur
(neue) Ergebnisse
- Bei specific set condition weniger Beeinflussung als bei nonspecific
- Aber Interaktion zwischen Valenz und set condition nicht signifikant
emotions-induzierte Blindheit trotz Variation des attentional sets (trotz erhöhter Spezifität)
Ergebnisse
(neue) Ergebnisse
- „low scorers“ können in specific attentional set condition Beeinflussung durch emotionale Bilder verringern (signifikant)
Potentiell sorglosere Menschen können Wissen über Zielreiz nutzen und werden wesentlich weniger beeinflusst als ängstliche
Ergebnisse
Diskussion
- Attentional Blink, wenn kurz zuvor emotionales Bild
- Willentliche Kontrolle durch spezifische Info möglich, aber abhängig von Persönlichkeit
ABER: Ist der Attentional Blink abhängig von negativer Valenz oder generell von hohem Arousal?
Studie 1 - Diskussion
Bereits bekannt: ◦emotional erregende Stimuli ziehen
Aufmerksamkeit auf sich und halten sie fest
Nicht ohne Grund:◦Bei Gefahr kann dadurch das Überleben
gesichert werden
Einführung
Fragestellung:◦Ist dieses Phänomen nur auf negative
Stimuli spezialisiert??
Unzählige Studien haben emotionale negative Stimuli getestet
Können positive Stimuli die gleichen Effekte produzieren??
Einführung
Problem:◦Positive Stimuli werden nicht als so
erregend bewertet als negative Stimuli Ausnahme:
◦Erotische Stimuli- Werden als positv und stark erregend
bewertet- Sowohl Männer als auch Frauen bewerten
sie als angenehmMänner zeigen eine höhere Bewertung
als auch eine größere physiologische Reaktion
Einführung
Experiment 1 Haben positiv emotionale Bilder mit ähnlichem
Arousal-Wert (erotische Bilder) ähnliche Effekte?
Probanden:◦20 Männer◦Aus der Vanderbilt Community
Materialen:◦Farbige Fotografien: - 56 nackte Frauen- 56 Frauen- 56 Männer - 252 aufrechte Landschafts-/
Architekturbilder- 168 Zielreize ( 90° gedreht)
Methoden
◦RSVP-Stream mit 17 Bildern, je 106 ms ◦Landschafts-/ Architekturbilder◦1 kritischer Distraktor (an 4., 6. oder 8.
Stelle)- Erotische Bilder von nackten Frauen- Angezogene Frauen- Angezogene Männer
◦Dann Zielreiz (2 oder 8 Stellen danach)- Landschafts-/ Architekturbild 90° rotiert
◦Nach jedem Durchgang Pfeiltaste drücken
Materialien / Prozedur
Prozedur:◦16 Trainings Durchgänge- Ohne kritischen Distraktor oder Bilder
vom aktuellen Experiment◦6 Blöcke mit 28 experimentellen
Durchgängen- Anweisung:
- Zielreiz immer ein Landschafts-/ Architekturbild
- Bilder mit Menschen ignorieren
Materialien / Prozedur
◦Erotische Stimuli lösen einen attentional blink aus, obwohl sie nie der Zielreiz waren und ignoriert werden sollten
◦Kritischer Distraktor an 8. Stelle (Lag 8):- Keine Unterschiede zwischen den
Kategorien (angezogene Männer, Frauen, nackte Frauen)
◦Kritischer Distraktor an 2. Stelle (Lag 2):- Großer Effekt zwischen den Kategorien übereinstimmend mit vorherigen
Ergebnissen
Ergebnisse
◦Kritischer Distraktor an 2. Stelle (Lag 2):
- Bilder von angezogenen Frauen und Männern zeigten keine Unterschiede bei der Fehler
- Bilder von nackten Frauen signifikante schlechte Verarbeitung des Zielreizes
- Insgesamt war die Akkuratheit schlechter als bei Lag 8
Generell durch Bilder von Menschen
Ergebnisse
Aber: evtl. suchten Probanden nach den erotischen Bildern wie nach den Zielreizen
Zu wenig Anreiz?!
Ergebnisse
Probanden:
◦8 Männer◦Alter: 18-28◦Bezahlung: - 15$ mit der Möglichkeit diese zu
erhöhen, abhängig von der Leistung
Methode
Bilder der selben Landschaften und Gebäude, sowie nackten Frauen und gedrehten Zielreizen wie in Experiment 1
◦ABER: Bekleidete Frauen/Männer ersetzt durch: - Set mit neutralen Bildern
- Set mit Bildern erotischer Paare
Materialien/Prozedur
Präsentation am Monitor
Blocks mit 28 Trials
◦3 „Reward“-Blocks◦3 „No-Reward“-Blocks
Methode/Prozedur
Aber was versteht man unter dieser Belohnung??
Betrachtung der Akkuratheit
◦10$ extra bei Akkuratheit > 80%◦40$ extra bei Akkuratheit > 90%◦Proband mit bester Leistung: 50$ als
Bonus
Methode/Prozedur
Feedback nach jedem Trial ◦Glocke = RICHTIG◦Alarmton = FALSCH
Rating am Ende: ◦Wie sehr sie versucht haben die Zielreize
bzw. erotischen Bilder zu sehen◦Relativer Grad der Konzentration darauf- 1= nur erotische Bilder- 5= nur Zielreize
Methode/Prozedur
Haupteffekte bei:◦ „Reward“-Bedingung und Lags◦Interaktion zw. Kategorie und Lag
Betrachtung Lag 8 bei Distraktor-Kategorie◦Akkuratheit schlechter als bei neutralen
Bildern
ABER: in beiden Bedingungen Leistungen über 90%
Ergebnisse
Wie sehr war die Verarbeitung der Zielreize beeinflusst?
Größere Beeinflussung bei nackten Paaren sowie bei nackten Frauen, als bei neutralen Bildernkein Einfluss durch Belohnungsanreiz
Ergebnisse
Rating-Ergebnisse:
◦Alle bis auf 2 Probanden bewerteten ihre willentliche Anstrengung mit 5
◦Mehr Variabilitität in der Angabe wie sehr sie auf die erotischen Bilder achteten
Ergebnisse
Aber was sagt uns das nun alles???
Die Probanden waren nicht in der Lage ihre Leistung zu verbessern, trotz finanziellem Anreiz
Willentliche Anstrengung ist kein Kriterium zur Verbesserung der Wahrnehmung
Ergebnisse
Probanden:
◦8 Männer- Alter: 19-51
◦8 Frauen- Alter: 21-33
◦7 Frauen zusätzlich Bewertung der Bilder◦Bezahlung: - 15$ mit der Möglichkeit diese zu erhöhen,
abhängig von der Leistung
Methode
Bilder der selben Landschaften und Gebäude, sowie erotische Paare und gedrehten Zielreizen wie in Experiment 2
ABER: Bilder nackter Frauen, ersetzt durch negative Stimuli
Materialien/Prozedur
Präsentation am Monitor 4 Blocks mit jeweils 70 Trials
◦Pro Block: 14 negative, 14 neutrale, 14 erotische, 28 Filler Trials
◦2 specific attentional set condition (filler trials: Gebäude), 2 nonspecific attentional set condition (filler trials: Landschaften)
◦ABER: keine „No-Reward“-Kondition Ist das Wissen ein Indiz für verbesserte
Wahrnehmungsleistung???
Methode/Prozedur
Bewertung der Bilder:◦Erotische Stimuli= positiver◦Männer:
- bewerten erotische Bilder deutlich positiver als Frauen- bewerten emotionale Erregung bei erotischen Bildern etwas höher als bei negativen
◦Frauen:- bewerten emotionale Erregung bei negativen Bildern eher etwas höher
Ergebnisse
Signifikante Unterschiede bei:◦Lag 2 und Lag 8◦Distraktoren und Attentional Set◦Interaktion zwischen Kategorie und Lag
Bessere Leistung bei Spezifität des Zielreizes, sowohl bei neutralen Distraktoren als auch bei negativen Bildern
Ergebnisse
Erotische Distraktoren schlechtere Leistung im Vergleich zu neutralen Reizen
Geschlecht keine Haupteffekte ABER:
◦Männer wurden durch erotische Stimuli eher beeinflusst als Frauen
◦Frauen konnten sogar eine bessere Leistung als bei negativen Bildern erzielen
Ergebnisse
Hypothese:
Effekte von Emotionen und Wahrnehmung beziehen sich auf bedrohliche und negative Stimuli, da dies zum Überleben in der Evolution notwendig war
Diskussion
Aber warum wird die Wahrnehmung auch bei positiv bewerteten Stimuli beeinflusst?
Erregungszustand wir bei diesen Bildern ähnlich hoch beschrieben
Diskussion
Emotionale Erregung spielt immer eine Rolle bei der Induktion eines Attentional Blinks
Fragen über Fragen:
Sind genau diese Effekte vielleicht sogar kulturabhängig?
Lenken erotische Stimuli die Aufmerksamkeit automatisch auf sich?
Wollen die Probanden vielleicht doch die erotischen Bilder sehen?
Diskussion